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Die Erfindung betrifft einen Halter für einen Gehstock, insbesondere einen so genannten Fritzstock, der an seinem oberen Ende unter Bildung eines Griffstücks T-förmig ausgebildet ist.
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Derartige Gehstöcke werden von gehbehinderten Personen benutzt. Auf diesen Gehstöcken können sie sich während des Gehens oder Stehens abstützen und somit das Gleichgewicht besser halten. Hierzu weist der Gehstock einen Griff auf, mit dem er ergriffen und über den sich die Person auf dem Stock abstützen kann. Bei Nichtgebrauch wird der Gehstock häufig weggelegt oder an ein Möbelstück gelehnt, um später wieder aufgenommen werden zu können. Insbesondere außer Haus fehlt jedoch häufig die Möglichkeit, einen Gehstock derart wegzulegen oder wegzustellen, dass er schnell wieder aufgenommen werden kann. Dies ist beispielsweise beim Einkaufen der Fall, wenn die betreffende Person Waren aus einem Regal nehmen, begutachten und in den Einkaufskorb legen möchte.
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Es sind Gehstöcke bekannt, die an ihrem oberen Ende einen nach unten gebogenen und offenen Verlauf aufweisen, wodurch das Griffstück gebildet wird. Der nach unten offene und gebogene Verlauf erlaubt zudem ein temporäres Einhängen des Gehstocks über den Unterarm, so dass er für manche Bewegungen dort eingehängt werden kann, ohne dass er abgestellt werden muss. Allerdings ist ein derart eingehängter Gehstock bei der Bewegung sehr hinderlich.
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Bei einem so genannten Fritzstock ist ein derartiges Anhängen auch nicht möglich, da er an seinem oberen Ende in etwa T-förmig ausgebildet ist. Das Griffstück ist somit nicht nach unten offen abgebogen ausgebildet, so dass der Fritzstock nicht über den Arm gehängt werden kann. Gleichwohl ist die Ausbildung eines Gehstocks als Fritzstock gewünscht, da sich die betreffende Person sehr gut auf ihn beim Gehen und Stehen abstützen kann.
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Aus der
DE 20 2004 013 099 U1 ist ein Stockhalter bekannt, mit dem der Stock an einer Tischplatte gehalten werden kann. Dieser Stockhalter wird an dem Schaft des Stocks festgeklemmt und weist ein Klammerelement auf, das mit der Tischplatte verbunden werden kann. Hierzu ist es jedoch erforderlich, dass sich in der Nähe der Person ein entsprechender Tisch befindet.
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Aus der
DE 33 05 552 A1 ist eine Haltevorrichtung bekannt, die auf ihrer einen Seite einen nach unten geöffneten Haken aufweist, mit dem die Haltevorrichtung an ein Bettgestell oder dergleichen eingehängt werden kann. Auf der anderen Seite weist die plattenförmige Haltevorrichtung Einhängeschlitze auf, in die der Schaft des Stocks eingeführt werden kann. Auch hier ist das Vorhandensein eines Bettgestells oder eines Handlaufs oder dergleichen erforderlich, damit die Haltevorrichtung benutzt werden kann.
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Weiterhin ist es bekannt, an den Stock eine Halteschlaufe zu befestigen, so dass der Stock beim Loslassen lose am Handgelenk hängt. Dann kann der Stock bequem wieder ergriffen werden. Allerdings stört der lose hängende Stock bei der Bewegung des Arms.
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Allen bekannten Stockhalterungen ist gemeinsam, dass der Stock entweder lose an einem Körperteil der Person hängt oder dass ein besonders ausgebildetes Möbelstück in der Nähe sein muss, um den Stock so ablegen zu können, dass er ohne Mühe wieder aufgenommen werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stockhalterung der eingangs geschilderten Art so auszubilden, dass der Gehstock ohne Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheit der betreffenden Person in unmittelbarer Nähe stets sicher gehalten werden kann.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass der Halter einen nach unten offenen Befestigungshaken aufweist, mit dem er an die Kleidung einer Person gehängt werden kann, und auf seiner, dem Befestigungshaken abgewandten Seite zwei nebeneinander liegende und nach oben offene Haltehaken aufweist, die einen Abstand zueinander aufweisen, der größer ist als der Durchmesser des Schafts des Gehstocks im Bereich unterhalb des Griffs derart, dass der Gehstock mit seinem Griffstock in den Halter einhängbar ist, so dass in der eingehängten Lage die Stege des Griffstücks jeweils durch einen Haltehaken gehalten werden und der Schaft des Gehstocks zwischen den beiden Haltehaken verläuft. Mit einer derartigen Ausbildung eines Halters für Gehstöcke ist es möglich, einen Gehstock mit T-förmigen Griffstück, beispielsweise einen Fritzstock, sicher an der Kleidung einer Person zu halten. Der Gehstock muss lediglich in die Haltehaken eingehängt werden, so dass der Schaft zwischen den beiden Haltehaken verläuft. Der Gehstock wird somit sicher eng bei der Person gehalten und die Person hat beide Hände und Arme frei, um beispielsweise Gegenstände aus einem Regal zu ergreifen. Sobald die Person den Gehstock wieder benötigt, kann er in einfacher Weise aus der Halterung entfernt werden.
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Die Befestigung des Halters an der Kleidung hat den Vorteil, dass der Halter stets mitgeführt wird. Es ist demnach nicht mehr erforderlich, dass die betreffende Person eine Abstellmöglichkeit oder ein Möbelstück oder dergleichen sucht, an dem ein entsprechender Halter befestigt werden müsste. Vielmehr kann der Gehstock in einfacher Weise unmittelbar in der Nähe der Person an dieser selbst befestigt werden. Es muss lediglich darauf geachtet werden, dass der Halter in einer Höhe an der Kleidung befestigt ist, dass der Gehstock in der eingehängten Lage nicht auf den Boden gelangt.
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Es ist zweckmäßig, wenn der Befestigungshaken eine Tiefe zwischen seinem freien Ende und seinem Grund aufweist, die größer und insbesondere um ein Vielfaches größer ist als seine Weite. Die Weite ist hierbei der Abstand der ansonsten in Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Schenkel. Hierdurch wird erreicht, dass der Befestigungshaken sicher an der Kleidung gehalten wird.
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In zweckmäßiger Weise ist die Weite des Befestigungshakens derart bemessen, dass der Befestigungshaken und somit der Halter sicher an einem Hosenbund, einem Gürtel oder einer Tasche gehalten ist. Die Weite kann beispielsweise 5 mm bis 10 mm betragen, so dass er ohne Mühe über einen Hosenbund oder einen Gürtel geschoben werden kann. Aufgrund der Tiefe des Befestigungshakens wird der Halter sicher in dieser Lage gehalten. Ein Herausfallen des Halters ist nicht zu befürchten.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest der freie Schenkel des Befestigungshakens federnd oder elastisch in Richtung auf die Basis des Halters oder auf seinen anderen Schenkel ausgebildet ist derart, dass der Befestigungshaken beim Einhängen an die Kleidung aufgeweitet wird, um den Halter klemmend an der Kleidung zu halten. Hierdurch wird ein besonders fester Halt des Halters an der Kleidung erreicht. Ein versehentliches Verlieren des Halters bei Nichtgebrauch ist daher nicht zu befürchten.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Befestigungshaken eine Breite aufweist, die kleiner oder gleich ist wie der Abstand der beiden Haltehaken zueinander. Auch ist es zweckmäßig, wenn der freie Schenkel des Befestigungshakens an seinem freien Ende eine plattenförmige Verdickung aufweist. Die plattenförmige Verdickung kann beispielsweise eine in etwa kreisförmige Platte am freien Ende des freien Schenkels sein. Hierdurch wird das Einführen des Befestigungshakens beispielsweise in einen Hosenbund oder in eine Tasche erleichtert. Auch wird der Halt des Halters an der Kleidung verbessert. Schließlich wird eine Beschädigung des Gewebes oder eine Verletzung der Person beim Einhängen des Halters zuverlässig vermieden.
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Die Griffstücke der Fritzstöcke sind häufig asymmetrisch ausgebildet, so dass ein so ausgebildeter Gehstock nur von Rechts- oder Linkshändern gut benutzt werden kann. Auch ist der nach vorne weisende Steg häufig kürzer als der hintere Steg ausgebildet. Insbesondere ist der nach vorne weisende Steg in der Regel im Querschnitt kreisrund ausgebildet, während der nach hinten weisende Steg des Griffstücks asymmetrisch an die Handfläche einer Person angepasst ist. Um auch solche Stöcke mit derartigen asymmetrischen Griffstücken sicher halten zu können, wird vorgeschlagen, dass die Weiten der Haltehaken unterschiedlich groß sind, um einen Gehstock mit asymmetrischem Griffstück aufzunehmen. Es wird hierdurch sichergestellt, dass auch der in der Regel breitere hintere Steg des Griffstücks sicher vom Haken umfasst wird, so dass ein Herausrutschen des Gehstocks nicht zu befürchten ist.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Befestigungshaken als geschlossene Öse ausgebildet ist, durch die der Gürtel der Kleidung der Person verläuft. Hierdurch wird ein besonders sicherer Halt des Halters an der Kleidung der Person erreicht. Der Halter kann sich nicht mehr versehentlich von der Kleidung lösen, so dass er verliersicher befestigt ist.
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Aus welchem Material der Halter besteht, ist grundsätzlich beliebig. Er kann beispielsweise aus einem Kunststoff bestehen. Besonders zweckmäßig ist es, wenn der Halter aus einem mit Kunststoff ummantelten Metall besteht. Dies hat den Vorteil, dass das Metall die erforderliche Steifigkeit bildet. Auch kann das Metall gut verformt werden, um Haltehaken mit unterschiedlichen Weiten bereitzustellen. Durch die Kunststoffummantelung werden scharfe Kanten vermieden und eine schonende Befestigung des Halters an der Kleidung einerseits und ein schonender Halt des Gehstocks andererseits werden bewirkt.
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Weiterhin kann es zweckmäßig sein, wenn der Halter aus Federstahl besteht. Dies hat den Vorteil, dass der Halter sehr stabil gegen äußere Einflüsse ist. So ist es beispielsweise unschädlich, wenn sich die Person mit dem leeren Halter gegen eine Wand oder dergleichen lehnt oder sich auf den Haken setzt. Die Haltehaken werden dann zwar zusammengedrückt, öffnen sich aber aufgrund der federnden Ausbildung des Halters wieder selbsttätig, so dass der Gehstock jederzeit wieder eingehängt werden kann.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass der Halter jeden beliebigen Fritzstock aufnehmen kann. Auch kann der Halter ohne Hilfsmittel an der Kleidung der Person befestigt werden. Es ist lediglich ein Hosenbund, ein Tascheneingriff oder ein Gürtel erforderlich, in den der Halter eingehängt werden kann. Insbesondere befindet sich der Halter jedoch stets in unmittelbarer Nähe des Benutzers, so dass er zum zeitweisen Ablegen des Stocks diesen in den Halter einhängen kann und bei Bedarf bequem wieder aufnehmen kann.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Ansicht auf den Halter gemäß der Erfindung und
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2 die Seitenansicht auf den Halter.
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Der in der Zeichnung dargestellte Halter 11 weist einen nach unten offenen Befestigungshaken 12 auf, um den Halter beispielsweise an einem Gürtel 13 der Kleidung einer Person zu befestigen. Auf seiner dem Befestigungshaken 12 abgekehrten Seite weist der Halter 11 zwei nach oben offene, in der Gebrauchslage in lateraler Richtung beabstandete Haltehaken 14 auf.
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Im einzelnen ist die Anordnung so getroffen, dass die Weite der Haltehaken 14 so bemessen ist, dass das Griffstück 15 eines nicht näher dargestellten Gehstocks 16 sicher in die gebildete Öffnung der Haltehaken eingelegt werden kann und sich dort abstützt.
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Der Gehstock 16 ist hierbei als so genannter Fritzstock mit einem T-förmigen oberen Ende ausgebildet. Der Abstand zwischen den beiden Haltehaken 14, 14' ist so bemessen, dass der Schaft 17 im Bereich unter dem Griffstück 15 zwischen die beiden Haltehaken 14, 14' passt. Hierdurch wird erreicht, dass das Griffstück 15 sicher von den Haltehaken 14, 14' aufgenommen wird. Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel liegt der in 1 linke Steg 21 des Griffstücks 15 im Haltehaken 14 und der in 1 rechte Steg 21' im Haltehaken 14'. In dieser Lage wird der Gehstock 16 stabil gehalten, da sein Gewicht ein Herausrutschen aus den Haltehaken verhindert.
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Die Haltehaken 14, 14' weisen eine Weite auf, die an die äußeren Abmessungen des Griffstücks angepasst ist. Es kann vorgesehen sein, dass der eine Haltehaken 14 eine größere Weite als der andere Haltehaken 14' besitzt, so dass ein asymmetrisch ausgebildeter Handgriff sicher gehalten werden kann.
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Der Befestigungshaken weist hingegen eine relativ geringe Weite auf. Hierdurch wird erreicht, dass der Halter 11 sicher und insbesondere klemmend an dem Gürtel 13 oder an einem anderen Teil der Bekleidung gehalten wird. Es kann auch vorgesehen werden, dass der freie Schenkel 18 des Befestigungshakens federnd in Richtung auf seinen anderen Schenkel 19 ausgebildet ist. Hierdurch wird die Klemmwirkung und somit die Haltekraft erhöht.
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Weiterhin kann der freie Schenkel 18 des Befestigungshakens 12 an seinem freien Ende 20 eine nicht gezeigte Erweiterung aufweisen, so dass der Haken sicher und ohne Beschädigung oder Verletzungen an der Kleidung befestigt werden kann.
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Der Halter besteht vorzugsweise aus einem Metall, das mit Kunststoff ummantelt ist. Der Halter ist somit leicht herzustellen und zu verformen, um ihn an verschiedene Griffstücke anzupassen.
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In der Gebrauchslage befindet sich der Halter demnach am Gürtel 13, und die Haltehaken 14, 14' weisen von der Person weg. Es wird somit eine Halterung für den Fritzstock gebildet, der stets an der Person mitgeführt wird. Zum temporären Ablegen des Gehstocks wird dieser mit seinem Griffstück einfach in die Haltehaken eingelegt derart, dass der Schaft 17 zwischen den beiden Haltehaken verläuft und die Stege des Griffstücks jeweils von einem Haltehaken gehalten sind. Bei der Befestigung des Halters am Gürtel ist zudem sichergestellt, dass der Abstand zwischen Gürtel und Boden in der aufrechten Lage der Person größer ist als die Länge des Gehstocks. Ein versehentliches Aufsetzen und somit Lösen des Gehstocks aus der Halterung ist nicht zu befürchten. Der Gehstock befindet sich jedoch stets in erreichbarer Nähe an der Person. Die Person kann daher zumindest zeitweise beide Arme und Hände frei bewegen und den Stock bei Bedarf wieder aus der Halterung herausnehmen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004013099 U1 [0005]
- DE 3305552 A1 [0006]