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Stand der Technik:
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Möbel mit einem bewegbaren Möbelteil, beispielsweise mit einer über Beschlag- bzw. Führungsmittel an einem Möbelkorpus verschwenkbaren Tür oder Klappe bzw. mit einer Schublade oder einem Auszug, sind in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt.
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Bei derartigen Möbeln können sogenannte Touch-Latch-Anordnungen Verwendung finden, wobei das Möbelteil mit einem beweglich gelagerten Öffnungselement aus einer Schließposition am Möbelkorpus zumindest teilweise geöffnet wird. Das beweglich gelagerte Öffnungselement ist mit einem Kraftspeicher beaufschlagt, um die notwendige Kraft zum Öffnen des Möbelteils bereitstellen zu können. Für einen nächsten Öffnungsvorgang des zu öffnenden Möbelteils muss das Öffnungselement sich in einer Bereitschaftsposition befinden und gegen die Wirkung des Kraftspeichers gesichert sein. Aus der Bereitschaftsposition bewegt sich das Öffnungselement nach einer Entsicherung unter der Kraftspeicherwirkung heraus, wobei es dann im Kontakt mit dem Möbelteil das Möbelteil entsprechend öffnet. Das Entsichern des Öffnungselements gemäß der Touch-Latch-Anordnung erfolgt in der Schließposition des beweglichen Möbelteils durch Drücken des Möbelteils in Richtung zum Möbelkorpus hin, also in Schließrichtung.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der einleitend genannten Art bereitzustellen, welche insbesondere im Hinblick auf Sicherheitsaspekte und einen erhöhten Bedienkomfort verbessert ist. Insbesondere soll nach einem versehentlichen Auslösen der Touch-Latch-Anordnung eine sichere Einrichtung der Schließposition des Möbelteils möglich sein.
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Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung aufgezeigt.
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Die Erfindung geht zunächst aus von einer Vorrichtung, die in einem montierten Zustand an einem Möbel ein an dem Möbel beweglich geführtes Möbelteil aus einer Schließstellung in eine Öffnungsrichtung des Möbelteils bewegt, mit einem Kraftspeicher und einem beweglich gelagerten Öffnungselement, das nach einer Entsicherung, durch Bewegen des Möbelteils in einer Schließrichtung und Andrücken gegen einen Entsicherungsabschnitt, aus einer gesicherten Bereitschaftsposition unter der Wirkung des Kraftspeichers herausbewegbar ist und dabei ein Kontaktabschnitt des Öffnungselements in Kontakt mit dem Möbelteil dieses öffnet, wobei die Vorrichtung derart ausgebildet ist, dass beim Öffnen des Möbelteils vor Erreichen einer vollständig geöffneten Stellung des Möbelteils der Kontakt zwischen dem Kontaktabschnitt des Öffnungselements und dem Möbelteil aufgehoben wird und dass sich das Öffnungselement für einen nächsten Öffnungsvorgang des Möbelteils in der Bereitschaftsposition befindet. Das Öffnungselement kann sich unmittelbar nach dem Verlieren des Kontakts zwischen dem Kontaktabschnitt des Öffnungselements und dem Möbelteil oder mit einem Zeitversatz wieder in die Bereitschaftsposition zurückbewegen. Das Zurückbewegen des Öffnungselements kann vorteilhaft gekoppelt mit der weiteren Öffnungsbewegung des beweglich geführten Möbelteils erfolgen. Besonders vorteilhaft erfolgt dabei auch das Laden des Kraftspeichers.
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Ein erster wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, dass am Öffnungselement ein verlagerbares Stützelement vorhanden ist, welches über Versetzmittel abhängig von der Bewegung des Öffnungselements aus einer Grundstellung in einer Weise verlagerbar ist, dass bei einer Schließbewegung des beweglich geführten Möbelteils und einem gleichzeitigen Eindrücken des Öffnungselements, für einen Fall, wenn das Öffnungselement nicht in die Bereitschaftsposition überführt wurde, das Stützelement das Möbelteil so weit zurückhält, dass bei diesem Vorgang das Möbelteil in einer maximal möglichen Schließstellung den Entsicherungsabschnitt nicht erreicht. Das Eindrücken des Öffnungselements in Richtung der Bereitschaftsposition erfolgt durch einen Kontakt des Möbelteils mit dem Öffnungselement, so dass das Öffnungselement durch das von außen durch eine Person bewegte Möbelteil mitbewegt wird. Mit oder kurz vor dem Erreichen der maximal möglichen Schließstellung des Möbelteils wird die gesicherte Bereitschaftsposition des Öffnungselements jedenfalls erreicht.
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Ein wesentlicher Vorteil liegt dabei darin, dass nach einer versehentlichen Auslösung des Touch-Latch-Mechanismus, beispielsweise durch ein Anstoßen gegen eine Frontseite des beweglich geführten Möbelteils und damit einem Herausbewegen des Möbelteils aus der Schließstellung, durch manuelles Zudrücken des Möbelteils noch bevor das Möbelteil ganz geöffnet ist bzw. wenn dieses noch vergleichsweise gering geöffnet ist, den Schließzustand sicher und schnell wieder einrichtbar ist. Dabei wird mit dem Zurückbewegen des Öffnungselements das Öffnungselement wieder in seine gesicherte Bereitschaftsposition gebracht. Zudem wird der Kraftspeicher ohne vorheriges vollständiges Entladen wieder in den voll geladen Zustand versetzt. Vorteilhafterweise wird insbesondere ausgeschlossen, dass bei diesem Vorgang bzw. unmittelbar nach Erreichen der gesicherten Bereitschaftsposition des Öffnungselements das Öffnungselement wieder entsichert wird und dabei der Kraftspeicher ungewollt ausgelöst und damit der Öffnungsvorgang in Gang gesetzt wird.
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Dies wird dadurch erreicht, dass das Stützelement so verlagert wird, dass es z. B. aus einer Hüllfläche bzw. einer Randkontur des Öffnungselements hervorsteht und so in Kontakt mit einer Innenseite des Möbelteils kommen kann. Dies ist so abgestimmt, dass dabei die dem Möbelkorpus und damit dem Entsicherungsabschnitt zugewandte Innenseite des Möbelteils in der maximal möglichen Schließstellung des Möbelteils auf Abstand zu dem Entsicherungsabschnitt des Öffnungselementes gehalten wird. Ein Einwirken auf den Entsicherungsabschnitt wird in dieser Betriebssituation damit vermieden. Das verlagerbare Stützelement wirkt also zeitweise, in einer ersten Phase des Öffnungsvorgangs, also insbesondere auch bei einem versehentlichen Auslösen des Touch-Latch-Mechanismus, über die Versetzmittel bzw. abhängig von der Bewegung des Öffnungselements gesteuert als Abstandhalter zwischen dem Möbelteil und dem Entsicherungsabschnitt bei einem Schließvorgang. Das Stützelement kommt insbesondere bei Schwenkstellungen des Öffnungselements, die sich über einen vergleichsweise geringen Verschwenkwinkel aus der Schließposition ergeben in Kontakt mit dem Möbelteil. Davon unbeeinflusst erfolgt in Öffnungsrichtung der zum Öffnen nötige Kontakt zwischen dem Öffnungselement und dem Möbelteil ab einer vorgebbaren Bewegungs- bzw. Schwenkstellung des Öffnungselements zwischen dem Kontaktabschnitt und dem Möbelteil. Nur in einem ersten Bewegungs- bzw. Schwenkbereich des Öffnungselements bezogen auf die gesicherte Bereitschaftsposition des Öffnungselements ist das Stützelement das kontaktierende Teil des Öffnungselements. Die Bewegungs- bzw. Schwenkstellung ab welcher ein Kontakt des Stützelements mit dem Möbelteil nicht mehr erfolgt und dann vom Kontaktabschnitt übernommen wird, kann zum Beispiel über eine wirksame Längenabmessung des Stützelements vorgegeben werden.
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Mit dem verlagert vorstehenden Stützelement erfolgt über das Stützelement die Kraftübertragung vom Möbelteil auf das Öffnungselement beim Zudrücken des Möbelteils. Das gesicherte bzw. in fixierter Stellung befindliche Stützelement hält das Öffnungselement sicher ab vom Einwirken auf den Entsicherungsabschnitt.
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Ohne das verlagerbare Stützelement würde beim Zudrücken des Möbelteils durch eine Person, das Möbelteil unweigerlich so weit gedrückt werden, dass eine Kontaktierung zwischen dem Möbelteil und dem Entsicherungsabschnitt stattfinden würde, was zu eine Auslösung des Touch-Latch-Mechanismus führt. Ein Auslösen des Touch-Latch-Mechanismus ist aber im betrachteten Bedienfall gerade nicht gewollt.
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Weiter ist es vorteilhaft, dass die Versetzmittel derart ausgebildet sind, dass nach Erreichen der maximal möglichen Schließstellung und anschließender Wegnahme einer Andrückwirkung auf das Möbelteil, das Stützelement in seine Grundstellung zurückkehrt. Damit wird erreicht, dass das Stützelement nicht dauerhaft den Kontakt zwischen dem Möbelteil und dem Entsicherungsabschnitt verhindert, was den Touch-Latch-Mechanismus außer Kraft setzen würde. Denn im Regelbetrieb der Vorrichtung ist die Auslösung des Öffnungsvorgangs durch Entsichern des Öffnungselements über den Touch-Latch-Mechanismus nötig. Mit Erreichen der maximal möglichen Schließstellung des Möbelteils, was der Bediener durch z. B. eine Anschlagstellung des Möbelteils in Schließrichtung bzw. durch Erkennen der nahezu vollständig erreichten Schließstellung des Möbelteils feststellen kann, wird der Bediener nicht länger gegen das Möbelteil drücken und davon ablassen. Nun kommen vorteilhafterweise die Verstellmittel derart zur Wirkung, dass mit der nicht mehr wirkenden Kraft von außen durch den Bediener auch die wirksame Kraft zum gesicherten Halten des Stützelements in der verlagerten Stellung nicht mehr existiert. Mit der Andrückkraft des Bedieners kann zum Beispiel ein Klemmmechanismus zum Festklemmen der Versetzmittel gekoppelt sein, so dass die Versetzmittel das Stützelement in der verlagerten Stellung festhalten. Durch Wegnahme der Klemmwirkung kann eine eingerichtete Rückstellkraft wirksam werden, welche das Stützelement in seine Grundstellung zurückkehren lässt, in welcher das Stützelement zurückverlagert ist und nicht in Kontakt mit dem Möbelteil kommen kann.
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Es ist überdies vorteilhaft, dass die Versetzmittel ein Steuerungselement aufweisen, das im Öffnungselement derart gelagert ist, dass die Position des Steuerungselements in Bezug auf das Stützelement und damit die Position des Stützelements von einer Schwenkposition des Öffnungselements abhängig ist. Somit kann definiert vorgebbar in Abhängigkeit von der Schwenkstellung bzw. Schwenkpositionen des Öffnungselements die Position des Steuerungselements und damit des Stützelements vorgegeben werden. Dies ist notwendig, da das Stützelement in einer Schließstellung des Möbelteils im Regelbetrieb der Vorrichtung sich in einer nicht wirksamen Position befindet und mit dem Öffnen nach dem Auslösen des Touch-Latch-Mechanismus in eine wirksame bzw. vorstehende Position gebracht werden muss. Die Lagerung des Steuerungselements im Öffnungselement macht das Zusammenwirken von Steuerungselement und Stützelement konstruktiv vorteilhaft möglich.
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Vorteilhafterweise umfasst das Steuerungselement ein Zugelement, dessen Ende an einem Festhalteelement festgelegt ist, wobei sich das Festhalteelement in einer Kulisse bewegt, die am Öffnungselement ausgebildet ist. So kann die Anordnung besonders platzsparend ausgebildet sein. Mit einem Zugelement lassen sich insbesondere Zugkräfte übertragen. Es ist jedoch unter dem Zugelement auch ein Element zu verstehen, welches Druckkräfte übertragen kann. Insofern kann das Zugelement von seiner Funktion auch als Zug-Druck-Element bezeichnet werden.
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Es ist außerdem vorteilhaft, dass ein dem kulissengeführten Ende gegenüberliegendes Ende des Zugelements auf die Bewegung des Stützelements einwirkt. So kann insbesondere mit genau einem Bauteil abhängig von der Bewegung des Öffnungselements die Bewegung des Stützelements beeinflusst bzw. gesteuert werden.
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Vorteilhafterweise ist das Zugelement elastisch, insbesondere ein Federelement. Das Zugelement ist insbesondere als Austauschteil an dem Öffnungselement lösbar aufgenommen. Das Zugelement kann dabei längenveränderlich ausgebildet sein. Außerdem kann mit der Elastizität, insbesondere eine vorgebbare Rückstellkraft in einen Ausgangszustand bei einer zuvor erfolgten Längenänderung realisiert werden.
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In einer vorteilhaften Modifikation des Erfindungsgegenstandes wirkt das Stützelement derart mit dem Zugelement zusammen, dass das auf das Stützelement einwirkende Ende des Zugelements bei einem aus der Bereitschaftsposition herausbewegten Öffnungselement und an das Öffnungselement angedrückten Möbelteil, also bei einem von außen bewirkten Schließvorgang, in seiner Position am Stützelement durch das Stützelement geklemmt ist. Das Stützelement ist dabei aus seiner Grundstellung verlagert. So kann das Stützelement beim Schließen des Möbelteils klemmend in einer verlagerten Stellung gehalten werden, indem das Zugelement auf das Stützelement entsprechend einwirkt. Dies ist wiederum abhängig von der Schwenkposition des Öffnungselements. So kann abhängig von der Schwenkstellung des Öffnungselements das Möbelteil mit dem Stützelement oder, wenn dieser nicht vorstehend ist, andernfalls mit dem Kontaktabschnitt am Öffnungselement, der sich vom Stützelement unterscheidet, in Kontakt sein.
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Vorteilhafterweise ist das Zugelement in einem Kanal geführt. Damit kann das Zugelement nicht nur gezogen, sondern auch geschoben werden. Es lassen sich damit insbesondere Zug- und/oder Druckkräfte mit dem elastischen Zugelement übertragen. Das Zugelement kann eine Spiralfeder mit einem starren Abschnitt bzw. bolzenartigen Abschnitt im Bereich des dem kulissengeführten Ende gegenüberliegendem Ende sein. Der Kanal ist in Längsrichtung endseitig offen und kann seitlich röhrenförmig geschlossen oder teilweise offen sein.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Stützelement ein Kipphebel, dessen Kippstellung durch das Steuerungselement bestimmt ist. Mit einem Kipphebel lassen sich einfach und sicher unterschiedliche Stellungen des Stützelements realisieren. Der insbesondere zweiarmige Kipphebel kann durch Verschwenken bzw. Verkippen um insbesondere wenige Winkelgrade aus einer am Öffnungselement versenkten bzw. nicht aktiven Grundstellung in eine am Öffnungselement überstehende Kontur bzw. aktive Stellung und zurück verlagert werden.
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Weiter ist es vorteilhaft, dass sich die Kulisse am Öffnungselement entlang dem Festhalteelement bewegt. Das Festhalteelement kann damit stabil positionsfest, beispielsweise an einem Beschlag an einem Möbelkorpus vorhanden sein. Die Kulisse kann an dem bewegbar gelagerten Öffnungselement vorhanden sein, zum Beispiel als gebogen ausgestaltetes Langloch, dessen Breite auf eine Außenabmessung des Festhalteelements abgestimmt ist. Mit den Enden der Kulisse kann bezogen auf entgegen gesetzte Bewegungsrichtungen des Öffnungselements ggf. ein Anschlag für einen maximal möglichen Bewegungsweg des Öffnungselements relativ zum Möbelkorpus vorgegeben werden.
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Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, dass ein erster beweglich gelagerter Hebel und ein zweiter beweglich gelagerter Hebel vorgesehen ist, wobei in der gesicherten Bereitschaftsposition des Öffnungselements über den ersten Hebel die Bereitschaftsposition des Öffnungselements sicherbar ist und wobei beim Andrücken gegen den Entsicherungsabschnitt der zweite Hebel über ein Koppelelement mit dem ersten Hebel gekoppelt ist, so dass dabei das Öffnungselement entsicherbar ist, wobei bei einer Schließbewegung des beweglich geführten Möbelteils und einem gleichzeitigen Eindrücken des Öffnungselements, für einen Fall, wenn das Öffnungselement nicht in die Bereitschaftsposition überführt wurde, das Koppelelement die beiden Hebel nicht in einer Weise koppelt, dass durch Andrücken des Möbelteils gegen den Entsicherungsabschnitt der erste Hebel das Öffnungselement entsichert. Es werden damit die zum ersten wesentlichen Aspekt der Erfindung vorgenannten Vorteile entsprechend erzielt. Es findet also insbesondere kein Entsichern des unmittelbar zuvor gesicherten Öffnungselements statt, wenn das Möbelteil unmittelbar nach dem versehentlichen Teilöffnen wieder zugedrückt wird.
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Damit lässt sich eine konstruktiv einfache und kompakt bauende und zuverlässig wirkende Notfunktion für einen Schließmechanismus nach einem versehentlichen Auslösen des Touch-Latch-Mechanismus realisieren. Bei der alternativen Notfunktion, nach dem Erreichen der maximal möglichen Schließstellung des Möbelteils und anschließender Wegnahme einer Andrückwirkung auf das Möbelteil, gelangen die Koppelmittel in die gekoppelte Stellung zwischen den beiden Hebeln zurück. Somit befindet sich der Touch-Latch-Mechanismus wieder in einer funktionsrichtigen Ausgangsstellung und kann durch Andrücken des Möbelteils in Schließrichtung bei einem nächsten Auslösevorgang wieder aktiviert werden.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Möbel mit einer Vorrichtung gemäß einer der vorgenannten Ausbildungsformen. Das Möbel umfasst insbesondere einen Möbelkorpus mit einem daran bewegbar aufgenommen Möbelteil wie z. B. eine Klappe, eine Türe, eine Schublade bzw. ein Auszug.
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Damit lassen sich an einem Möbel die oben erläuterten Vorteile realisieren.
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Figurenbeschreibung:
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind anhand unterschiedlicher Ausführungsbeispiele der Figuren näher erläutert.
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Im Einzelnen zeigt:
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1 bis 4 eine erste erfindungsgemäße Vorrichtung in unterschiedlichen Betriebspositionen,
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5 eine zu 1 bis 4 alternative Ausführungsform gemäß der Darstellung der Betriebssituation aus 1 und
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6 bis 10 eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung stark schematisiert in unterschiedlichen Betriebssituationen.
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In den 1 bis 4 sind Abschnitte der Anordnung zur Verdeutlichung des inneren Aufbaus teils transparent dargestellt.
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In unterschiedlichen Ausführungsbeispielen sind teilweise die gleichen Bezugszeichen für sich entsprechende Bauteile verwendet.
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Die 1 bis 4 zeigen schematisch eine erste vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Hierbei zeigt 1 eine Vorrichtung 1 zum Öffnen eines an einem Möbel 3 beweglich geführten Möbelteils 2, hier in der Form einer in ihrem geschlossenen Ruhezustand befindlichen Schranktür. Das Möbelteil kann aber auch eine Schublade oder ein anders geartetes oder bezeichnetes, an einem Möbel beweglich angeordnetes Element sein.
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Das Öffnen des Möbelteils 2 erfolgt, nach einem initiierenden, einen Verriegelungsmechanismus 4 entriegelnden Andrücken des scharnierfernen Teils der Schranktür mittels der hierdurch freigegebenen, in einem federartigen Kraftspeicher 5 gespeicherten Energie.
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Zum Aufladen einer Spiralfeder 6 des Kraftspeichers 5 ist ein Auflademechanismus 7 vorgesehen. Die Spiralfeder 6 wirkt auf ein Öffnungselement zum Öffnen des Möbelteils 2 aus der gemäß 1 gezeigten Schließstellung des Möbelteils 2. Das Öffnungselement ist als ein um einen Schwenkpunkt S1 verschwenkbar gelagerten Hebel 8 ausgebildet, der an einem ersten Ende über eine hakenförmige Kraftspeicherfeder-Aufnahme 9 mit der die Kraft zum Öffnen des beweglichen Möbelteils in dessen freigegebenem Zustand bereitstellenden Spiralfeder 6 verbunden ist. Ein, bezogen auf die Schwenkachse S1 der Kraftspeicherfeder-Aufnahme 9, gegenüberliegendes zweites Ende des Hebels 8 ist dem zu öffnenden Möbelteil 2 zugeordnet. Eine daran über einen Lagerachse S2 drehbare Rolle 10 ermöglicht einen vergleichsweise sehr reibungsarmen als auch geräuscharmen Kontakt, wenn der Hebel 8 sich am zu öffnenden Möbelteil 2 entlang bewegt.
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Ein Kraft-Untersetzungsmittel 11 ist hier beispielhaft in der Form eines gegenüber einem Grundelement des Hebels 8 und/oder dessen Schwenkpunkt S1 entlang der beiden Richtungen des Doppelpfeils P1 verschieblich gelagertes Hebel-Teilelement ausgebildet. Zur Variierung des Kraftangriffspunktes der Kraftspeicherfeder-Aufnahme 9 ist an dem diesbezüglichen Hebelende ein Längsschlitz 12 vorgesehen.
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Eine weitere Einflussmöglichkeit auf den Abstand im geschlossenen Ruhezustand zwischen Möbel und dem daran beweglich geführtem, von der Vorrichtung zu öffnenden Möbelteils 2 und/oder zur Anpassung der Vorrichtung 1 an einen entsprechend vorgegebenen Abstand kann durch ein Positioniermittel, hier beispielhaft in der Form einer Exzenter-Schraube 13, vorgesehen sein. Mittels eines solchen Positioniermittels kann die Freigabeposition zur Freischaltung des zu öffnenden Türelementes auf die erforderliche Breite des Frontspaltes zwischen dem Möbel 3 und dem Möbelteil 2 eingestellt werden.
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Mittels des Positioniermittels kann eine Positionierung von Möbelteil-Freischaltmitteln 14 gegenüber dem Möbel 3 und/oder gegenüber einer Grundplatte 15, an der Teile der Vorrichtung 1 aufgenommen sind, realisiert und damit deren Auslösepunkt gemäß der Richtungen der beiden Doppelpfeile P2 und P3 variiert werden. Das Positioniermittel kann abweichend von der Exzenter-Ausführung mit der Exzenter-Schraube 13 beispielsweise auch in der Form eines gegenüber einem Fixierpunkt verschiebbaren Langlochs oder einer anderen, entsprechenden Ausführung realisiert sein.
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Der Verriegelungsmechanismus 4 und/oder die Möbelteil-Freischaltmittel 14 umfassen in der hier dargestellten Ausführungsform zwei über jeweils eine Schwenkachse S3 bzw. S4 verschwenkbar gelagerten und über einen Verbindungshebel 18 gekoppelte Schwenkhebel 16 und 17. Der erste Schwenkhebel 16 weist zwei in etwa in gleicher Richtung ausgerichtete und mit einem zwei Knieabschnitte aufweisendem Zwischenstück verbundene, in etwa geradlinig ausgebildete Hebelenden auf. Ein als Entsicherungsabschnitt der Vorrichtung 1 dienendes vorderes Ende des ersten Hebelendes 16a ist dem zu öffnenden Möbelteil 2 zugeordnet, wobei ausgehend von 1 durch Andrücken des Möbelteils 2 in Richtung des Möbels 3 und beim daraus folgenden Verschwenken des Schwenkhebels 16 über den Schwenkpunkt S3 und parallelogrammartig über den Verbindungshebel 18 der zweite Schwenkhebel 17 angesteuert wird. Hierbei kommt ein hakenförmiges Ende 17a des Schwenkhebels 17 außer Eingriff mit einem ihm zugeordneten, komplementären, hier beispielhaft stiftförmigen Verriegelungselement 19 am Hebel 8.
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Die Vorrichtung 1 zum Öffnen des am Möbel 3 beweglich geführten Möbelteils 2 ist hierdurch freigeschaltet. Sie kann die zu öffnende Schranktür nach Beendigung der zum Auslösen des Verriegelungsmechanismus 4 bzw. zur Betätigung der Möbelteil-Freischaltmittel 14 beaufschlagten Krafteinwirkung gemäß des Pfeils P4 öffnen. Dabei verschwenkt der Hebel 8 aus der in 1 dargestellten Bereitschafts- bzw. verriegelungsposition um die Schwenkachse S1 unter der Federwirkung der Spiralfeder 6, wobei die Rolle 10 innenseitig gegen das Möbelteil 2 drückt.
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Zur Rückstellung des parallelogrammartig verschwenkbaren Hebelmechanismus mit den Schwenkhebeln 16, 17 und dem Verbindungshebel 18 kann ein Rückstellmittel 20, hier beispielhaft als spiralförmige Zugfeder ausgebildet, vorgesehen sein. Dämpfungselemente 21, 22 und 23 können zur weiteren Erhöhung des Bedienkomforts für die beiden Schwenkhebel 16 und 17 sowie dem Verriegelungselement 19 vorgesehen sein. Als Materialien der Dämpfungselemente können z. B. elastische Ummantelungen der betreffenden Anschlagselemente Verwendung finden, wie z. B. O-Ringe, Gummi- oder Kunststoffpuffer oder dergleichen mehr.
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Der Auflademechanismus 7 für den Kraftspeicher 5 ist hier beispielhaft in der Form eines Scharniers 24 realisiert. Es umfasst einen Möbelteil-Adapter 25, ein über ein Lager 26 beweglich damit gekoppeltes Verbindungsstück 27, einen über ein weiteres Lager 28 damit gekoppelten Spannhebel 29 und eine daran anschließende, in einem Drehlager 30 verschwenkbar gelagerte Steuernocke 31 mit einer Flanke 31a. Der Spannhebel 29 mit der Steuernocke 31 samt Flanke 31a dreht sich beim Öffnen des Möbelteils 2 in Richtung des Pfeils P5 um das Drehlager 30.
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Ein drittes Ende 32 des Hebels 8 bildet das komplementäre Steuerelement zum Scharnier 24 der Vorrichtung 1 aus und beide zusammen, gemeinsam mit der Kraftspeicherfeder-Aufnahme 9 des um die Schwenkachse S1 verschwenkbaren Hebels 8 den Auflademechanismus 7 für den Kraftspeicher 5. Dieser Auflademechanismus 7 wird dann wirksam, wenn das Möbelteil 2 regulär aus seiner leicht geöffneten Position nach der Entriegelung des Entriegelungsmechanismus bzw. der Aktivierung der Möbelteil-Freischaltmittel 14 sich ergebenden Öffnungsstellung weiter geöffnet wird (nicht gezeigt). Hierfür verschwenkt das dritte Ende 32 des entriegelten Schwenkhebels 8 gemäß dem Pfeil P6 um den Schwenkpunkt S1 bis zur Blockierung der Schwenkbewegung gegen die Steuernocke 31. Vorzugsweise können die Geometrien der einzelnen Teilelemente der Vorrichtung 1 so ausgelegt sein, dass der Kraftspeicher 5 in dieser Position noch eine leichte Vorspannung aufweist. Damit können alle beteiligten Elemente der Vorrichtung 1 in ihrer betreffenden Arbeitsposition stabilisiert werden.
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Mittels einer in einer Lagerachse L gelagerten Rolle 33 kann ein nahezu reibungsfreier Steuerungsablauf und damit eine verbesserte Führung der Bewegung des dritten Endes 32 des Hebels 8 bei Beaufschlagung einer entsprechenden Stellkraft durch die Steuernocke 31 erreicht werden.
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Beim weiteren Öffnen des Möbelteils 2 in Richtung des Pfeils P4 über die in 2 gezeigte Position hinaus (nicht dargestellt) bewegt sich die Rolle 33 weiter entlang der Flanke 31a gemäß der gerade verlaufenden Steuerkurve in Richtung des Pfeils P6 durch die über das Scharnier 24 gesteuerte Nockenbewegung in Richtung des Pfeils P5. Hierdurch wird der Hebel 8 mit seinem zweiten Ende gemäß dem Pfeil P7 in Richtung Schließzustand der Vorrichtung 1 bewegt.
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Durch das Einschwenken des Hebels 8 schwenkt auch dessen erstes Ende bzw. die Kraftspeicherfeder-Aufnahme 9 gegen die Zugkraft des Kraftspeichers 5 und lädt diesen zur Vorbereitung des nächsten Öffnungsvorgangs für das Möbelteil 2 auf, bis der Verriegelungshaken am Ende 17a des Schwenkhebels 17 nach einem Ausschwenkvorgang durch Andrücken des Verriegelungselements 19 gegen eine konvex abgerundete stirnseitige Führungsflanke außen am Ende 17a wieder in seine ursprüngliche Verriegelungsposition kommt und mit dem Verriegelungselement 19 einrastet.
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Die Verriegelungsteile bzw. der Schwenkhebel 17 und das Verriegelungselement 19 bilden in dieser Ausführungsform somit Kraftspeicher-Entladesperrmittel. Hierdurch kann das zu öffnende Möbelteil 2 ab dieser Schwenkposition bzw. bei unmittelbar zuvor eingerastetem Hebel 8 völlig frei bewegt werden. Und zwar sowohl in eine weiter öffnende Richtung als auch in Schließrichtung, bis in den regulär vorgesehenen Schließzustand des Möbelteils 2 mit einem sich dabei bildenden ”Frontspalt” a (siehe 1) zwischen einer Stirnseite des Möbels 3 und einer Innenseite des Möbelteils 2. Die Steuernocke 31 kann sich hierbei mit einer Flanke 31b an der Rolle 33, berührend oder auch ohne Kontakt, in der ihr vom Drehlager 30 vorgegebenen Bewegungskurve entlang bewegen.
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Nach Fixierung des so wieder geladenen Kraftspeichers 5 durch die Kraftspeicher-Entladesperrmittel, hier in der Form der hakenförmigen Verriegelung 17a, 19, ist das Vorrichtungs-Auslöseende bzw. das Hebelende 16a anliegend an der Innenseite des Möbelteils 2 und der Hebel 8 wieder in seiner Ruheposition und damit für eine Auslösung des nächsten Öffnungsvorgangs durch Andrücken entgegen der Richtung des Pfeils P4 auf eine Außenseite 2a des Möbelteils 2 funktionsbereit.
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Die 3 und 4 zeigen in der Praxis häufig vorkommende Betriebssituationen, wonach versehentlich durch Andrücken auf die Außenseite 2a des Möbelteils 2 die Möbelteil-Freischaltmittel 14 aktiviert wurden, so dass der Hebel 8 wie zuvor beschrieben unter Wirkung des Kraftspeichers 5 etwas ausschwenkt und dabei das Möbelteil 2 in Öffnungsrichtung gemäß Pfeil P4 in 2 bewegt. Hier setzt die Erfindung an, wonach ein Benutzer unmittelbar bei Bemerken des versehentlichen Öffnens auf das Möbelteil 2 einwirken kann, so dass das Möbelteil 2 problemlos zurück in die geschlossene Stellung mit voll geladenem Kraftspeicher bringbar ist.
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Dabei wird erfindungsgemäß die Möglichkeit bereitgestellt, unmittelbar nach dem versehentlichen Auslösen der Vorrichtung 1 bzw. dem Entriegeln des Hebels 8, was z. B. durch ein Anstoßen außen am Möbelteil 2 geschehen kann, durch ein nochmaliges bzw. stärkeres Gegendrücken auf das Möbelteil 2 die Vorrichtung wieder in die gemäß 1 gezeigte Situation mit der Bereitschaftsposition des Hebels 8 zu bringen. Beim Drücken auf die Außenseite 2a des Möbelteils 2 gemäß Pfeil P8 (siehe 3) wird der Hebel 8 gemäß Pfeil P9 wieder zurückgeschwenkt und in seine Bereitschafts- bzw. Verriegelungsposition gebracht. Um zu vermeiden, dass das Möbelteil 2 bei diesem Andrücken und Einschwenken des Hebels 8 die Möbelteil-Freischaltmittel 14 aktiviert bzw. eine Innenseite 2b des Möbelteils 2 gegen das Hebelende 16a drückt, ist erfindungsgemäß ein Sicherheits- bzw. Not-Auflademechanismus vorhanden. Dieser umfasst ein als Kipp- bzw. Schwenkhebel 35 ausgebildetes Stützelement am Hebel 8. Der Schwenkhebel 35 ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet und über ein Schwenklager 36 am Hebel 8 begrenzt kippbar gelagert. Außerdem ist ein als Zug-Druck-Element 37 ausgestaltetes Versetzmittel vorhanden, welches abhängig von der Schwenkbewegung des Hebels 8 aus einer Grundstellung, welche in 1 gezeigt ist, versetzbar ist. Das Zug-Druckelement 37 ist beispielsweise als elastisches Federelement ausgebildet, das mit einem Ende positionsfest an der Grundplatte 15 festgelegt ist. Hierzu ist beispielsweise ein Lagerstift 38 an der Grundplatte 15 vorhanden, der in eine Vertiefung an einem Ende des Zug-Druckelements 37 eingreift. Der Lagerstift 38 durchdringt ein kulissenartiges gebogen verlaufendes Langloch 38a im Hebel 8.
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Am anderen Ende des Zug-Druck-Elements 37 ist ein starrer Klemmbolzenabschnitt 39 ausgebildet. Außerdem ist das Zug-Druck-Element 37 längsverschieblich in einer Kulissenführung 40 im Hebel 8 geschützt aufgenommen.
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Abhängig von bzw. mit dem Verschwenken des Hebels 8 in Öffnungsrichtung aus der Ausgangsposition gemäß 1, zum Beispiel nach einem versehentlichen Anstoßen am Möbelteil 2, bewegt sich das Zug-Druck-Element 37 relativ zum Hebel 8 in der Kulissenführung 40, so dass der Klemmbolzenabschnitt 39 gemäß Pfeil P0 in 3 in Richtung des Schwenkhebels 35 verschoben wird und auf diesen an einem inneren freien Endabschnitt 35b so einwirkt, dass der Schwenkhebel 35 mit seinem zum inneren Endabschnitt 35b entgegengesetzten freien äußeren Ende mit einem Stützabschnitt 35a sich so überstehend am Hebel 8 ausbildet, dass der Stützabschnitt 35a in Anlage mit der Innenseite 2b des Möbelteils 2 gemäß 3 gelangt, insbesondere wenn das Möbelteil 2 in Richtung des Pfeils P8 durch Drücken in Richtung des Hebels 8 bewegt wird. Dies entspricht insbesondere dem Fall, dass der Bediener unmittelbar nach dem versehentlichen Anstoßen am Möbelteil 2 dies bemerkt und das Möbelteil 2 wieder schließt.
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Dabei ist der Stützabschnitt 35a so verlagert am Hebel 8 und an einer der Innenseite 2b zugewandten Außenseite 8a überstehend, dass ein Kontakt der Innenseite 2b mit der Rolle 10 nicht stattfindet (3), sondern die Innenseite 2b gegen den Stützabschnitt 35a drückt und damit gemäß Pfeil P10 (4) der innere Endabschnitt 35b des Schwenkhebels 35 gegen den Klemmbolzenabschnitt 39 drückt und dieser nicht entgegen der Pfeilrichtung P0 zurückweichen kann, was passieren würde, wenn sich der Hebel 8 ohne ein Andrücken des Möbelteils 2 gegen den Stützabschnitt 35a bzw. im Normalbetrieb in Richtung P9 bewegt.
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Dadurch dass sich das Zug-Druck-Element 37 nicht wieder in seine ursprünglich Relativposition zum Hebel 8 bewegen kann, wird es beim Einschwenken des Hebels 8 elastisch verlängert und dabei vorgespannt. Bei weiterem Einschwenken ist mit dem Erreichen der Verrastungsposition des Hebels 8 über den Verriegelungsmechanismus 4 der Kraftspeicher 5 wieder ordnungsgemäß geladen, was 4 zeigt. Das Möbelteil 2 bzw. der Hebel 8 lassen sich nicht weiter zum Möbel 3 hin eindrücken, da die Rolle 10 gegen den Schwenkhebel 16 bzw. der Lagerstift 38 in dem Langloch 38a anschlägt. Dabei bleibt jedoch aufgrund des Überstandes des Stützabschnitts 35a die Innenseite 2b des Möbelteils 2 beabstandet zum Entsicherungsabschnitt bzw. zum Hebelende 16a des Schwenkhebels 16. Damit kann das Möbelteil 2 nur bis in die gemäß 4 gezeigte Position gedrückt werden. Die Innenseite 2b bleibt um den Abstand b vom Hebelende 16a beabstandet.
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Wird ausgehend von 4 anschließend eine Andruckkraft auf das Möbelteil 2 weggenommen, wird auch die Klemmwirkung des Endabschnitts 35b auf den Klemmbolzenabschnitt 39 aufgehoben und das unter elastischer Vorspannung stehende Zug-Druck-Element 37 zieht sich in Richtung des positionsfesten Endes am Lagerstift 38 zusammen und mit seinem Klemmbolzenabschnitt 39 zurück. Damit fehlt ein Gegenlager für den Endabschnitt 35b, so dass der Schwenkhebel 35 wieder in seine nicht überstehende Ausrichtung am Hebel 8 gemäß 1 gelangt.
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Anschließend wird unter leichter Vorspannung der Vorrichtung 1 die Innenseite 2b um den Abstand b bzw. um wenige Millimeter in Richtung des Möbels 3 versetzt bis zum Kontakt mit dem Hebelende 16a.
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Eine vom Grundprinzip zur Vorrichtung gemäß 1 bis 4 vergleichbare alternative Anordnung zeigt 5. Die Vorrichtung gemäß 5 unterscheidet sich lediglich im Verriegelungsmechanismus 4 und den Möbelteil-Freischaltmitteln 14. Die Möbelteil-Freischaltmittel 14 umfassen einen mittels einer Druckfeder 42 gefederten und relativ am Möbel 3 linear verschieblichen Auslösehebel 41, der mit einem Zwischenhebel 43 verbunden ist, welcher wiederum auf einen Schwenkhebel 44 wirkt, der um eine Schwenkachse S4 verschwenkbar ist. Zum Aufheben des Verriegelungsmechanismus 4 wird bei Eindrücken des Möbelteils 2 der Schwenkhebel 44 so verschwenkt, dass ein Stift 45 vorne am Schwenkhebel 44 aus einer Verriegelungskontur 46 am Hebel 8 freikommt und der entsicherte bzw. entriegelte Hebel 8 schwenkt unter der Wirkung der Spiralfeder 6 in Richtung des Möbelteils 2 aus und öffnet dieses.
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Weitere Elemente samt Notfunktion sind entsprechend des Ausführungsbeispiels gemäß der 1 bis 4 ausgebildet.
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Eine weitere erfindungsgemäße und stark schematisiert dargestellte Vorrichtung 1 an einem Möbel 3 mit einem bewegbar aufgenommenem Möbelteil 2 zeigen die 6 bis 10. Diese umfasst einen als Öffnungselement schwenkbar ausgebildeten Auswerfarm 50 mit einer Rolle 53, der über ein Drehlager 51 an einer Grundplatte 52 aufgenommen ist. Außerdem ist ein Auslösemechanismus realisiert, der einen schwenkbaren Fangarm 54 aufweist, welcher über ein Drehlager 55 an der Grundplatte 52 aufgenommen ist, und einen weiteren schwenkbaren Auslösearm 56 aufweist, der über ein Drehlager 57 ebenfalls an der Grundplatte 52 vorhanden ist. Über eine zwischen dem Fangarm 54 und dem Auslösearm 56 eingespannte Druckfeder 58 sind der Fangarm 54 und der Auslösearm 56 gekoppelt. Des Weiteren ist eine Blattfeder 59 fest am Fangarm 54 angeordnet, welche über eine Aufnahme 60 am Auslösearm 56 in der Grundstellung gemäß 6 lösbar angreift.
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Der Auswerfarm 50 und der Fangarm 54 sind gemäß 6 über einen Verriegelungsmechanismus 4 in der gezeigten Grundstellung entsprechend der Ausgangsstellung aus 1 mit der Bereitschaftsposition des Auswerfarms 50 dargestellt. Dabei ist die Blattfeder 59 in Koppelstellung am Auslösearm 56 eingeklinkt. Die Druckfeder 58 drückt den Fangarm 54 und den Auslösearm 56 auseinander und hält diese in einer Grundausrichtung bei verriegeltem Auswerfarm 50.
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Über einen einrückbaren Druckstift 61 kann durch Drücken auf das Möbelteil 2 in Richtung des Pfeils P10 auf den Auslösearm 56 eingewirkt werden (siehe 7). Dabei biegt sich die Blattfeder 59 so durch, dass der Fangarm 54 durch Verschwenken in Richtung des Uhrzeigersinns den Auswerfarm 50 entriegelt.
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Die weiteren Elemente mit einem Kraftspeicher bzw. einem Scharnier sind nicht dargestellt, welche anschließend den Auswerfarm 50 in Öffnungsrichtung ausschwenken.
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Wird gemäß der Notfunktion das Möbelteil 2 wieder in Schließrichtung gedrückt (8), eilt der Fangarm 54 durch Zusammenwirken eines Rastabschnitts 62 am Auswerfarm 50 so vor, dass die Blattfeder 59 außer Eingriff mit dem Auslösearm 56 gelangt. Die Blattfeder 59 ist damit entkoppelt vom Auslösearm 56. Außerdem drückt der Auslösearm 56 die Blattfeder 59 so weg, dass die endseitig freie Blattfeder 59 zunächst nicht wieder in Eingriff mit der Aufnahme 60 am Auslösearm 56 gelangt. Nach dem Verrasten bzw. Verriegeln des Fangarms 54 unter Mitwirken der Druckfeder 58 wird die Blattfeder 59 bei weiterem Eindrücken des Möbelteils 2 und damit einem entsprechenden Verschwenken des Auslösearms 56 in eine gespannte Position gedrängt (10). Nach Wegnahme der Andruckwirkung von außen auf das Möbelteil 2 schnappt die Blattfeder 59 nach einem Ausweichen des Auslösearms 56 nach unten in die Grundstellung mit ihrem freien Ende wieder in die Aufnahme 60 in die gespannte Position zwischen dem Fangarm 54 und den Auslösearm 56 gemäß der Grundstellung aus 6.
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Das gleiche Funktionsprinzip herrscht, wenn umgekehrt die Blattfeder 59 am Auslösearm 56 fest aufgenommen und am Fangarm 54 lösbar angreift.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Möbelteil
- 2a
- Außenseite
- 2b
- Innenseite
- 3
- Möbel
- 4
- Verriegelungsmechanismus
- 5
- Kraftspeicher
- 6
- Spiralfeder
- 7
- Auflademechanismus
- 8
- Hebel
- 8a
- Außenseite
- 9
- Kraftspeicherfeder-Aufnahme
- 10
- Rolle
- 11
- Kraft-Untersetzungsmittel
- 12
- Längsschlitz
- 13
- Exzenter-Schraube
- 14
- Möbelteil-Freischaltmittel
- 15
- Grundplatte
- 16
- Schwenkhebel
- 16a
- Hebelende
- 16b
- Hebelende
- 17
- Schwenkhebel
- 17a
- Ende
- 18
- Verbindungshebel
- 19
- Verriegelungselement
- 20
- Rückstellmittel
- 21
- Dämpfungselement
- 22
- Dämpfungselement
- 23
- Dämpfungselement
- 24
- Scharnier
- 25
- Möbelteil-Adapter
- 26
- Lager
- 27
- Verbindungsstück
- 28
- Lager
- 29
- Spannhebel
- 30
- Drehlager
- 31
- Steuernocke
- 31a
- Flanke
- 31b
- Flanke
- 32
- Ende
- 33
- Rolle
- 34
- Kraftspeicher-Entladesperrmittel
- 35
- Schwenkhebel
- 35a
- Stützabschnitt
- 35b
- Endabschnitt
- 36
- Schwenklager
- 37
- Zug-Druck-Element
- 38
- Lagerstift
- 38a
- Langloch
- 39
- Klemmbolzenabschnitt
- 40
- Kulissenführung
- 41
- Auslösehebel
- 42
- Druckfeder
- 43
- Zwischenhebel
- 44
- Schwenkhebel
- 45
- Stift
- 46
- Verriegelungskontur
- 50
- Auswerfarm
- 51
- Drehlager
- 52
- Grundplatte
- 53
- Rolle
- 54
- Fangarm
- 55
- Drehlager
- 56
- Auslösearm
- 57
- Drehlager
- 58
- Druckfeder
- 59
- Blattfeder
- 60
- Aufnahme
- 61
- Druckstift
- 62
- Rastabschnitt