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Die Erfindung betrifft ein Verkleidungselement zur Verkleidung eines Innenraums einer Fahrzeugkabine, insbesondere ein Deckenverkleidungselement für eine Passagierkabine eines Flugzeugs, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein solches Verkleidungselement ist aus der
DE 10 2004 001 080 A1 bekannt. Das bekannte Verkleidungselement besteht aus einer unteren und einer oberen Schicht, welche jeweils aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt sind. Zwischen der unteren und der oberen Schicht ist eine Stützschicht vorgesehen, welche steg- oder wabenartig ausgebildet und beispielsweise aus Papier oder einem anderen Material hergestellt sein kann.
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Nach dem Stand der Technik kann an einem solchen Verkleidungselement eine elektrische Einrichtung, beispielsweise ein Leuchtmittel oder dgl., angebracht sein. In diesem Fall werden zur Versorgung der elektrischen Einrichtung mit Strom an einer im Montagezustand einer Wand der Fahrzeugkabine zugewandten Oberseite des Verkleidungselements Kabel über Abstandshalter so angebracht, dass ein vorgegebener minimaler Biegeradius nicht unterschritten wird. Insbesondere beim Vorsehen einer Mehrzahl elektrischer Einrichtungen ergibt sich eine umständliche und aufwändige Verkabelung.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere ein Verkleidungselement zur Verkleidung eines Innenraums einer Fahrzeugkabine angegeben werden, welches eine vereinfachte Versorgung daran angebrachter elektrischer Einrichtungen mit elektrischem Strom ermöglicht. Nach einem weiteren Ziel der Erfindung soll das Verkleidungselement möglichst einfach und kostengünstig herstellbar sein.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 10 und 11 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 9 und 12 bis 17.
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Nach Maßgabe der Erfindung ist vorgesehen, dass auf der Oberseite der Platte eine flexible Leiterbahnschicht angebracht ist. – Indem erfindungsgemäß anstelle der herkömmlichen Verkabelung eine flexible Leiterbahnschicht auf der Oberseite der Platte angebracht wird, entfällt der herkömmliche hohe Aufwand der Anbringung von Abstandshaltern und Kabeln. Sämtliche zur Versorgung elektrischer Einrichtungen mit Strom erforderlichen Stromleiter können in einem einzigen Schritt schnell und einfach an der Platte angebracht werden. Es ergibt sich überdies in vorteilhafter Weise eine erhöhte mechanische Festigkeit des Verkleidungselements. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene flexible Leiterbahnschicht ermöglicht die Bereitstellung einer Vielzahl von Anschlüssen zur Versorgung elektrischer Einrichtungen. Beispielsweise ist es möglich, eine Vielzahl vom im Verkleidungselement vorgesehenen Leuchtmitteln, beispielsweise Leuchtdioden, mit Strom zu versorgen. Das vorgeschlagene Verkleidungselement hat insbesondere bei der Herstellung von Deckenverkleidungen für eine Passagierkabine eines Flugzeugs den weiteren Vorteil, dass es insbesondere leichtgewichtig ist.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die flexible Leiterbahnschicht mittels einer Verbindungsschicht auf die Oberseite geklebt ist. Das Anbringen der Leiterbahnschicht mittels Kleben lässt sich besonders einfach durchführen. Damit erhöht sich gleichzeitig die Festigkeit der Platte. Die Verbindungsschicht kann so ausgeführt sein, dass damit die Leiterbahnschicht lösbar auf die Oberseite aufgebracht wird. Vorteilhafterweise handelt es sich bei der Verbindungsschicht allerdings um eine aushärtbare Kunststoffschicht, mit der die Leiterbahnschicht unlösbar mit der Oberseite verbunden wird.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Verbindungsschicht aus einem mit Fasern verstärkten Kunstharz hergestellt. Zweckmäßigerweise ist das verwendete Kunstharz nicht brennbar. Die Fasern können als Glas- oder Kohlefasergewebe, -gewirk oder -vlies vorliegen. Die vorgeschlagene Verbindungsschicht eignet sich besonders gut zur Verbindung mit herkömmlichen Platten, bei denen eine untere und/oder obere Schicht aus mit Fasern verstärktem Kunstharz hergestellt ist.
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Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind in von der Ober- bis zur Unterseite reichenden Durchbrüchen vorgesehene Leuchtdioden an Leiterbahnen der Leiterbahnschicht angeschlossen. Die Leiterbahnschicht weist in der Regel eine geringe Schichtdicke von einigen 1/10 mm auf. Darin sind Leiterbahnen in einer elektrisch isolierenden Kunststoffschicht integriert.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Leiterbahnschicht mit mindestens einem elektrischen Steckverbinder versehen. Es können selbstverständlich auch mehrere elektrische Steckverbinder vorgesehen sein. Mit dem elektrischen Steckverbinder sind zumindest ein Teil der Leiterbahnen elektrisch verbunden. Der elektrische Steckverbinder ermöglicht einen Anschluss der Leiterbahnen an eine Stromquelle oder eine Verbindung mit einem weiteren Steckverbinder eines benachbarten Verkleidungselements.
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Der Steckverbinder ist zweckmäßigerweise an der Oberseite befestigt. Infolgedessen wird eine Relativbewegung, insbesondere eine unerwünschte Biegebewegung, des Steckverbinders beim Herstellen einer Steckverbindung vermieden. Damit kann einer Beschädigung der Leiterbahnschicht, insbesondere der darin eingebetteten Leiterbahnen, entgegengewirkt werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die flexible Leiterbahnschicht mit dem zumindest einen daran angebrachten Steckverbinder ein in einem Stück ausgebildetes Montageelement bilden. Das erleichtert die Herstellung des Verkleidungselements.
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Nach weiterer Maßgabe der Erfindung ist eine Fahrzeugkabine vorgesehen, insbesondere eine Passagierkabine eines Flugzeugs, deren Innenraum abschnittsweise mit dem erfindungsgemäßen Verkleidungselement verkleidet ist. Dabei weist die Oberseite des Verkleidungselements zur Wand der Fahrzeugkabine.
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Nach weiterer Maßgabe ist bei einem Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Verkleidungselements, bei dem die Platte durch Verpressen aus einem Kompositwerkstoff hergestellt wird, vorgesehen, dass die Leiterbahnschicht unter Zwischenschaltung einer Verbindungsschicht auf die Oberseite aufgebracht und damit verklebt wird. Dabei kann die Verbindungsschicht so ausgestaltet sein, dass die herstellte Klebverbindung lösbar oder unlösbar ist.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei der Verbindungsschicht um eine aushärtbare Verbindungsschicht, welche nach dem Aufbringen auf die Oberseite damit verpresst wird. Damit kann eine besonders dauerhafte und feste Verbindung der Leiterbahnschicht mit der Oberseite erreicht werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird die Leiterbahnschicht vor dem Verpressen der Platte auf deren Oberseite aufgebracht und dann in einem Schritt mit dem die Platte bildenden Kompositwerkstoff verpresst. Dabei kann eine obere Schicht der Platte, welche üblicherweise aus mit Faser verstärktem Kunstharz hergestellt ist, die Rolle der Verbindungsschicht übernehmen. Dieser Ausgestaltungsvariante ist besonders effizient und ermöglicht die Herstellung eines Verkleidungselements mit herkömmlichem Aufwand, jedoch unter gleichzeitiger Bereitstellung einer Vielzahl von Leiterbahnen zum Anschluss elektrischer Einrichtungen.
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Als aushärtbare Verbindungsschicht wird zweckmäßigerweise eine mit fließfähigem Kunstharz getränkte Faserschicht verwendet. Dabei kann als Kunstharz ein nicht brennbares Kunstharz verwendet werden. Als Faserschicht wird zweckmäßigerweise ein Glas- oder Kohlefasergewebe, -gewirk oder -vlies verwendet. Die Verbindungsschicht ist zweckmäßigerweise aus demselben Material hergestellt, wie eine die Oberseite der Platte aufweisende obere Schicht. Das ermöglicht eine besonders unproblematische und innige Verbindung der Leiterbahnschicht mit der oberen Schicht der Platte.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens werden Leuchtdioden in von der Ober- bis zur Unterseite reichende Durchbrüche eingesteckt. Die Leuchtdioden können vor oder nach dem Verpressen der Leiterbahnschicht daran angeschlossen werden.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Draufsicht auf ein Verkleidungselement,
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2 eine Schnittansicht gemäß der Schnittlinie A-A' in 1 und
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3 eine Draufsicht auf ein weiteres Verkleidungselement.
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In den Figuren umfasst ein Verkleidungselement zur Verkleidung eines Innenraums, beispielsweise einer Passagierkabine eines Flugzeugs, eine allgemein mit dem Bezugszeichen P bezeichnete Platte. Die Platte P ist aus einer unteren Schicht 1, einer oberen Schicht 2 und einer dazwischen befindlichen Stützschicht 3 gebildet. Die untere 1 und die obere Schicht 2 sind beispielsweise aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt. Die Stützschicht 3 kann aus Glasfasermaterialien oder aus rechteckigen oder wabenförmigen Stegen bestehen, welche beispielsweise aus Aramid, Papier oder dgl. hergestellt sein können. Obwohl die Platte P in den Figuren als ebene Platte gezeigt ist, kann sie auch gewölbt ausgeführt sein. Die Wölbung kann insbesondere zur Wölbung einer Wand einer (hier nicht gezeigten) Passagierkabine korrespondieren.
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Auf der oberen Schicht 2 ist mittels einer Verbindungsschicht 4 eine Leiterbahnschicht 5 angebracht. Die Verbindungsschicht 4 ist aus einem Klebstoff gebildet, mit dem die Leiterbahnschicht 5 lösbar oder unlösbar mit der oberen Schicht 2 verbunden ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Verbindungsschicht 4 aus einem mit Kunstharz getränkten Glas- oder Kohlefasergewebe hergestellt. Die Leiterbahnschicht 4 ist als flexible Leiterbahnfolie ausgestaltet, in der eine Vielzahl von Leiterbahnen 6 in einem elektrisch isolierenden Kunststoff aufgenommen sind. Die Leiterbahnfolie kann beispielsweise eine Dicke im Bereich von 1/10 bis 8/10 mm aufweisen.
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Mit dem Bezugszeichen 7 sind Steckverbinder bezeichnet, welche ebenfalls mittels der Verbindungsschicht 4 mit der oberen Schicht 2 verbunden sind. Die Steckverbinder 7 können auch Bestandteil der Leiterbahnschicht 5 sein.
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3 zeigt eine Draufsicht auf ein weiteres Verkleidungselement. Dabei ist die Leiterbahnschicht 5 mittels eines an beiden Seiten mit einer Klebstoffschicht versehenen Klebebands 8 an der oberen Schicht 2 der Platte P angebracht. Mit dem Bezugszeichen 9 sind Leuchtdioden bezeichnet, welche jeweils in einen (hier nicht gezeigten) Durchbruch ragen, welcher von der oberen Schicht 2 zur unteren Schicht 1 reicht. Die Leuchtdioden 9 sind mit jeweils zwei Leiterbahnen 6 elektrisch verbunden. Sie können damit verlötet oder verschweißt sein.
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Obwohl in den Figuren die Leiterbahnschicht 5 jeweils mittels einer Klebstoffschicht an der Oberseite 2 angebracht ist, kann dies auch auf andere Weise erfolgen. Beispielsweise ist es auch denkbar, die Leiterbahnschicht 5 mittels einer lösbaren oder unlösbaren Rastverbindung, mittels Steckelementen, Niet- oder Schraubverbindungen an der oberen Schicht 2 zu befestigen. Auch kombinierte Befestigungstechniken sind denkbar.
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Eine besonders einfache Herstellungsvariante besteht allerdings darin, das Verkleidungselement gemeinsam mit der Leiterbahnschicht 5 und der Verbindungsschicht 4 in einem Schritt herzustellen. Zu diesem Zweck können die Platte P, die Verbindungsschicht 4 und die Leiterbahnschicht 5 in einem Schritt verpresst werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- untere Schicht
- 2
- obere Schicht
- 3
- Stützschicht
- 4
- Verbindungsschicht
- 5
- Leiterbahnschicht
- 6
- Leiterbahn
- 7
- Steckverbinder
- 8
- doppelseitiges Klebeband
- 9
- Leuchtdiode
- P
- Platte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004001080 A1 [0002]