-
Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Aufbauspritze zum Ausbringen
von flüssigen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln
o. dgl. auf landwirtschaftliche Nutzflächen mit gleich
großer Bereifung und einem Fahrzeugrahmen mit frontseitig
vor der Vorderachse liegender Fahrzeugkabine und einem rückseitig
vorgesehenen Aufsattelraum für einen Flüssigkeitstank.
-
Derartige
Fahrzeuge sind in den unterschiedlichsten Ausführungsarten
bekannt und werden bspw. zum Ausbringen von flüssigen Unkrautbekämpfungsmitteln,
Düngern, Pflanzenschutzmitteln u. dgl. in Vorbereitung
zum Ausbringen eines Saatgutes und während der Wachstumsphase
des ausgebrachten Saatguts eingesetzt.
-
Aus
dem Prospekt „Die Dammann Profil-Class-Aufbauspritze„ ist
ein Fahrzeug mit einer Aufbauspritze bekannt, beim dem das Fahrzeug
aus der Unimog-Baureihe besteht, das aus einem Fahrzeugrahmen besteht,
auf dem die Fahrerkabine, der Tank für das flüssige
Spritzmittel und der Turm zur Aufnahme der Klappung des Gestänges
liegen.
-
Dieses
Fahrzeug hat eine geringe Bodenfreiheit und damit einen tief liegenden
Schwerpunkt, der die Fahrstabilität beim Befahren von unebenen
Böden sehr vorteilhaft beeinflusst, eine geringe Bodenfreiheit
ist aber beim Befahren einer Bodenfläche mit einem höheren
Pflanzenbestand sehr nachteilig für den Pflanzenbestand.
Darüber hinaus verfügt dieses Fahrzeug nur über
einen geringen Aufbauraum zwischen Fahrerkabine und Turmaufbau,
so dass das Fassungsvermögen des Tanks sehr beschränkt
ist. Aber auch die Wendigkeit des Fahrzeugs ist durch den starren
Fahrzeugrahmen sehr eingeschränkt und eine Spur in Spur
Fahren bei Kurvenfahrten ist nicht gegeben.
-
Aus
der
DE 20 2004
010 228 U1 ist ein landwirtschaftliches Trägerfahrzeug
zum Ausbringen von Dünger und Pflanzenschutzmitteln o.
dgl. mit einer frontseitig über oder vor der Vorderachse
angeordneten Fahrerkabine und einem rückseitig angeordneten Aufsattelraum
für einen Tank bekannt, bei dem die Räder jeweils
koaxial zur Vorder- bzw. Hinterachse angeordnet sind, wobei das
Trägerfahrzeug eine Bodenfreiheit von wenigstens 80 cm
aufweist. Die konstruktive Auslegung dieses Fahrzeuges weist einen hohen
und sehr ungünstig liegenden Schwerpunkt auf, der insbesondere
beim Befahren von unwegsamen landwirtschaftlichen Flächen,
wie beispielsweise bei Hanglagen, die Stabilität des Fahrzeuges
und auch das Fahrverhalten wesentlich beeinträchtigt. Durch
die große und gleich große Bereifung an Vorder-
und Hinterachse, die erforderlich ist, um eine Bodenfreiheit von
wenigstens 80 cm zu gewährleisten, und die starre angeordnete
Hinterachse am Fahrzeugrahmen, verfügt dieses Fahrzeug über
einen sehr eingeschränkten Wendekreis und damit über
eine geringe Wendigkeit. Aber auch eine Spur in Spur Fahren bei
Kurvenfahrten ist nicht gegeben. Mit der An ordnung der Antriebsmaschine
zwischen dem Aufsattelraum und Fahrerkabine wird der mögliche
Nutzraum für die Aufsattelfläche verringert.
-
Aus
der
WO 2005/100133 ist
eine landwirtschaftliche Zugmaschine bekannt, die mit einer Rahmenknicklenkung
ausgebildet ist. Derartig ausgebildete landwirtschaftliche Zugmaschinen
dienen als reine Schlepperfahrzeuge ohne unmittelbare Beladung und
weisen regelmäßig ein hohes Gewicht auf und werden
zum Schleppen von Großgeräten eingesetzt.
-
Obwohl
die Rahmenknicklenkung, wie bekannt, eine hervorragende Wendigkeit
aufweist und trotz großer und gleich großer Bereifung
auf der Vorderachse und Hinterachse sich enge Wendekreise realisieren
lassen sowie ein Spur in Spur Fahren auch bei Kurvenfahrten gewährleistet
ist, was insbesondere beim Pflegen und Düngen eines bereits
gewachsenen Pflanzenbestand sehr vorteilhaft ist, wurde bisher u.
a. auf Grund der geringeren Kippstabilität und der ungünstigen
Geräteführung beim Heckanbau die Rahmenknicklenkung
bei Fahrzeugen mit einer Aufbauspritze abgelehnt.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, die eingangs genannten
Fahrzeuge mit einer Aufbauspritze dadurch zu verbessern, dass bei
Nutzung der Vorteile der bekannten Knicklenkung ein Fahrzeug mit
einer Aufbauspritze auch bei großer und gleich großer
Bereifung auf der Vorderachse und Hinterachse eine hohe Kippstabilität
und eine gute Geräteführung beim Heckanbau gewährleistet
und der Raum zwischen dem rückseitigen Ende des Aufbauraums
und der Fahrerkabine annähernd vollständig für
den Aufbau eines großvolumigen Tank nutzbar ist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Fahrzeug
mit einer Aufbauspritze gelöst,
- – bei
dem der Fahrzeugrahmen aus einem Vorderrahmen und einem Hinterrahmen
besteht, die mit einer Knicklenkung verbunden sind,
- – die Fahrerkabine (1) frontseitig vor der
Vorderachse (17) auf dem Vorderrahmen (8) oder
auf einem in einer Ebene mit dem Vorderrahmen (8) liegenden
verlängerten Rahmenabschnitt (21) angeordnet ist,
- – der Motor (7) und das Getriebe (6)
rückseitig sich an die Fahrerkabine (1) zwischen
dem Vorderrahmen (8) mit einer Bauhöhe anschließt,
die sich von der Unterseite (22) des Vorderrahmens (8)
bis annähernd zur Radabdeckung (14) der Vorderräder
(19a, 19b) erstreckt,
- – auf dem Hinterrahmen der Flüssigkeitstank
angeordnet ist, dessen Aufbaufläche sich frontseitig vom
Hinterrahmen bis über die Hinterachse erstreckt und
- – der Turm für die Aufbauspritze am Ende des Hinterrahmens
angeordnet ist.
-
Durch
die frontseitige Anordnung der Fahrerkabine am Vorderrahmen und
der Anordnung des Motors und des Getriebes zwischen dem Vorderrahmen
mit einer Bauhöhe, die sich annähernd bis zur Radabdeckung
der Vorderachse erstreckt und in Verbindung mit der Aufbaufläche
für den Tank, die sich frontseitig von Hinterrahmen bis über
die Hinterachse erstreckt, und der Anordnung des Turms für
die Aufbauspritze am hinteren Ende des Hinterrahmens wird eine sehr
günstige und ausgewogene Lastverteilung sowohl auf dem
Vorderrahmen als auch auf den Hinterrahmen erreicht, die zu einem
Gesamtschwerpunkt des Fahrzeuges führt, der auch bei einer
Rädergröße, die eine Bodenfreiheit von über
70 cm gewährleistet, sehr tief liegt.
-
Versuche
haben überraschend gezeigt, das durch die ausgewogene Lastverteilung
auf dem Hinterrahmen und dem Vorderrahmen in Verbindung mit dem
tief liegenden Gesamtschwerpunkt auch bei einem Fahrzeug mit Aufbauspritze,
das mit einer Rahmenknicklenkung ausgebildet ist, eine hohe Kippstabilität
und eine gute Geräteführung beim Heckanbau erreicht
werden kann. Mit der hohen Kippstabilität und der guten
Geräteführung beim Heckanbau ist die Voraussetzung
gegeben, dass entgegen der bisherigen Auffassung die Rahmenknicklenkung
auch für landwirtschaftliche Fahrzeuge genutzt werden kann, die
mit einer Aufbauspritze versehen sind. Folglich können
die Vorteile der Rahmenknicklenkung, wie realisierbare enge Wendekreise
auch bei großen und gleich großen Reifen auf der
Hinter- und Vorderachse, die gute Wendigkeit der damit ausgebildeten Fahrzeuge
sowie ein Spur in Spur Fahren bei Kurvenfahrten und eine exakte
Lenkgeometrie genutzt werden, was zu einem schonenden Überfahren
beim Pflegen und Düngen eines bereits gewachsenen Pflanzenbewuchses
mit minimierter Beeinträchtigung am Pflanzenbewuchs wesentlich
beiträgt.
-
Mit
der Verwendung einer Rahmenknicklenkung, bei der der Vorderahmen
und der Hinterahmen über eine Pendelstange mit einander
verbunden sind und wobei die Befestigung der Pendelstange jeweils durch
Kugelgelenke erfolgt, die in der Mittelebene der zu verbindenden
Rahmen so angebracht sind, das keines der Kugelgelenke koaxial zum
zentralen Gelenk liegt, wird auch die am Fahrzeug wirkende Kraftkomponente
senkrecht zur Tangente während den Kurvenfahrten und beim
Wenden kleiner, was die Fahrstabilität insbesondere beim
Wenden und Kurvenfahrten vorteilhaft beeinflusst.
-
Da
bekanntlich die Rahmenknicklenkung eine exakte Lenkgeometrie gewährleistet
und damit keine weitere Lenkgeometrie zu beachten ist, können problemlos
auf der Vorderachse und Hinterachse gleich große Reifen
genutzt werden, die eine Bodenfreiheit des Fahrzeuges bis zu 80
cm gewährleisten und beim Befahren der landwirtschaftlichen
Flächen bodenschonend sind, ohne das besondere Achsen, wie
beispielsweise Portalachsen oder Maßnahmen zur koaxialen
Anordnung der Räder erforderlich sind.
-
Nach
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
der Flüssigkeitstank eine Länge auf, die sich über
den Hinterrahmen und den Vorderrahmen und annähernd bis
zur Fahrerkabine erstreckt, wobei der Flüssigkeitstank
ausgehend von der Aufbaufläche am vorderen Ende des Hinterrahmens
eine sich verjüngende untere Kontur aufweist, bei der die
Knicklenkung und die Antriebseinheiten vom Motor und Getriebe im
Vorderrahmen in einem freien Abstand überdeckt sind. Durch
die Anordnung des Flüssigkeitstanks auf dem Hinterrahmen
und der bevorzugten verjüngenden Ausführungsform
der unteren Kontur, die sich beabstandet über die Knicklenkung
und den Antriebseinheiten bis annähernd zur Fahrerkabine
erstreckt, wird die Lastverteilung auf dem Fahrgestell und damit
auf die Achsen weiter begünstigt, was zu einem weiteren
verbesserten Fahrverhalten beiträgt. Vielmehr, durch die
Ausdehnung des Flüssigkeitstanks über die Länge
des Fahrgestells kann der Flüssigkeitstank bei einem großen Füllvolumen
in der Höhe flach ausgelegt werden, was zum einen den Gesamtschwerpunkt
des Fahrzeuges begünstigt und damit die Kippstabilität
des Fahrzeuges weiter erhöht und zum anderen eine ästhetische Formgebung
des Fahrzeuges ermöglicht.
-
Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der beigefügten Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht ist.
-
Die
Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Fahrzeugs mit Aufbauspritze.
-
Das
Fahrzeug mit Aufbauspritze besteht in wesentlichen aus einem Fahrzeugrahmen,
der aus dem Hinterrahmen 9 und dem Vorderrahmen 8 besteht,
die mit einer Knicklenkung 10 verbunden sind, einer frontseitig
angeordneten Fahrerkabine 1, einem Flüssigkeitstank 2,
einem Turm 3 mit der Aufbauspritze 12, jeweils
gleich großen Vorderrädern 19a, 19b und
Hinterrädern 20a, 20b sowie den Antriebseinheiten,
die den Motor 7 und das Getriebe 6 einschließen.
-
Der
Vorderrahmen 8 ist bei der bevorzugt gezeigten Ausführungsform
frontseitig durch einen Rahmenabschnitt 21 verlängert,
der mit dem Vorderrahmen 8 in einer Ebene liegt und der
mit dem Vorderrahmen 8 starr verbunden ist und auf dem
die Fahrerkabine 1 vor der Vorderachse 17 festgelegt
ist.
-
Im
vorderen Abschnitt des Vorderrahmens 8 ist die Vorderachse 17 in
bekannter Weise integriert, an die getriebene Vorderräder 19, 19a befestigt
sind.
-
An
der Rückseite des Vorderrahmens 8 ist eine an
sich bekannte Knicklenkung 10 mit einem Pendel 16 zum
Ausgleich von Bodenunebenheiten verbunden, die den Vorderrahmen 8 mit
dem Hinterrahmen 9 verbindet.
-
Im
hinteren Abschnitt des Hinterrahmens 9 ist die Hinterachse 18 ebenfalls
in bekannter Weise integriert, an die getriebene Hinterräder 20, 20a befestigt
sind.
-
Heckseitig
am Hinterrahmen 9 ist der Turm 3 angeordnet, an
dem die Spritzgestänge der Aufbauspritze 12 in
bekannter Weise festgelegt sind.
-
Zwischen
dem Vorderrahmen 8 ist der Motor 7 und das Getriebe 6 der
Antriebseinheiten in der Weise angeordnet, dass sich die Einheit
von Getriebe 6 und Motor 7 ausgehend von der Unterseite 22 des
Vorderrahmens bis annähernd in den Bereich der Radabdeckung 14 der
Vorderräder 19, 19a erstreckt.
-
Auf
dem Hinterrahmen 9 ist der Aufbauraum 5 ausgebildet,
der sich von dem vorderen Ende 4 des Hinterrahmens 9 bis über
die Hinterachse 18 erstreckt.
-
Auf
dem Aufbauraum 5 ist der Flüssigkeitstank 2 aufgebaut,
der bevorzugt eine Höhe aufweist, die annähernd
der Höhe der Fahrerkabine 1 entspricht, wobei
der Flüssigkeitstank 2 ausgehend vom vorderen
Ende 4 des Hinterrahmens 9 mit einer unteren Kontur 11 ausgebildet
ist, die sich zum vorderen Ende des Flüssigkeitstanks 2,
der über der Vorderachse 17 liegt und annähernd
bis zum rückseitigen Ende der Fahrerkabine 1 geführt
ist, in der Weise verjüngt ist, dass die untere Kontur 11 des
Flüssigkeitstanks 2 in diesem Bereich die Knicklenkung 10, sowie
den Motor 7 mit Getriebe 6 in einem freien Abstand 13 überläuft.
-
- 1
- Fahrerkabine
- 2
- Flüssigkeitstank
- 3
- Turm
- 4
- vorderes
Ende Hinterrahmen
- 5
- Aufbauraum
Tank
- 6
- Getriebe
- 7
- Motor
- 8
- Vorderrahmen
- 9
- Hinterrahmen
- 10
- Knicklenkung
- 11
- untere
Kontur Tank
- 12
- Aufbauspitze
- 13
- freier
Abstand
- 14
- Radabdeckung
- 15
- Ende
Hinterrahmen
- 16
- Pendel
- 17
- Vorderachse
- 18
- Hinterachse
- 19,
19a
- Vorderräder
- 20,
20a
- Hinterräder
- 21
- Rahmenabschnitt
- 22
- Unterseite
Vorderrahmen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202004010228
U1 [0005]
- - WO 2005/100133 [0006]