DE202009002457U1 - Lagergehäuse eines Abgasturboladers - Google Patents

Abstract

Lagergehäuse eines Abgasturboladers gekennzeichnet durch
– ein erstes Gehäuseteil (2), das einen verdichterseitigen Lagergehäuseflansch (3) aufweist, und
– ein zweites separates Gehäuseteil (4), das mit dem ersten Gehäuseteil (2) verbindbar ist und einen turbinenseitigen Lagergehäuseflansch (5) aufweist.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Lagergehäuse eines Abgasturboladers gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
• Gattungsgemäße Lagergehäuse werden üblicherweise als Graugussgehäuse im Sandgussverfahren mit eingelegten Öl- und Wasserkernen und Anschlüssen für Öl und Wasser am Gehäuse zwischen dem turbinen- und dem verdichterseitigen Lagergehäuseflansch ausgebildet.
• Hierdurch ergeben sich jedoch teilweise Probleme bei der Anpassung an unterschiedliche Anwendungsfälle.
• Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Lagergehäuse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, dessen Aufbau bessere Anpassungsmöglichkeiten an unterschiedliche Anwendungsfälle erlaubt, wobei das Lagergehäuse vorzugsweise in einem Baukastensystem fertigbar sein soll.
• Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
• Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
• Zur weiteren Verbesserung der Anpassungsmöglichkeiten an unterschiedliche Anwendungsfälle weist das erfindungsgemäße Lagergehäuse Anschlüsse für Öl und Wasser auf, die im verdichterseitigen bzw. turbinenseitigen Lagergehäuseflansch angeordnet sind. Damit ergibt sich eine bessere Variabilität bei der Einbindung des Abgasturboladers in Bezug auf kundenspezifische Vorgaben hinsichtlich der Positionierung und des zur Verfügung stehenden Bauraums. Darüber hinaus kann der turbinenseitige Gehäuseflansch getrennt vom verdichterseitigen Gehäuseflansch hergestellt werden, was auch eine Ausführung der Gehäusehälften aus unterschiedlichen Werkstoffen ermöglicht. Zudem vereinfacht sich durch die erfindungsgemäße Ausbildung auch der Aufbau der Rohteile. Die Verbindung des turbinenseitigen mit dem verdichterseitigen Lagergehäuseflansch ist mittels einer Schweißnaht, einer Lötstelle oder einer Verschraubung möglich.
• Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung.
• Es zeigt:
• 1 eine Schnittzeichnung eines erfindungsgemäßen Lagergehäuses in einem Schnitt A-A,
• 2 eine Schnittzeichnung eines erfindungsgemäßen Lagergehäuses in einem Schnitt C-C und
• 3. eine Schnittzeichnung eines erfindungsgemäßen Lagergehäuses in einem Schnitt B-B.
• In einer Zusammenschau der 1 bis 3, die unterschiedliche Schnittdarstellungen veranschaulichen, wird nachfolgend ein erfindungsgemäßes Lagergehäuse 1 detailliert beschrieben. 1 zeigt in einem Schnitt A-A das Lagergehäuse 1, das ein erstes Gehäuseteil 2 umfasst, das einen verdichterseitigen Lagergehäuseflansch 3 aufweist, und ein zweites Gehäuseteil 4 umfasst, das einen turbinenseitigen Lagergehäuseflansch 5 aufweist. Die Gehäuseteile 2, 4 sind an einer Verbindungsstelle 9 miteinander verbunden. Wie aus der Schnittdarstellung von 1 ferner ersichtlich, ist im verdichterseitigen Lagergehäuseflansch 3 eine Aufnahmeausnehmung 12 für einen nicht dargestellten Rotor eines Abgasturboladers vorgesehen und im turbinenseitigen Lagergehäuseflansch 5 eine weitere Aufnahmeausnehmung 13 für den Rotor vorgesehen.
• Der verdichterseitige Lagergehäuseflansch 3 weist einen in dieser Schnittansicht A-A sichtbaren Ölanschluss 6 auf, dessen Öffnung nach innen, d. h. dem turbinenseitigen Gehäuseflansch 5, zugewandt ist. Im Inneren des verdichterseitigen Lagergehäuseflanschs 3 zweigen Ölzuführungsbohrungen 10, 11 vom Ölanschluss 6 ab, wobei die Ölzuführungsbohrung 10 zur Verdichteranschlussseite zeigt um ein Axiallager mit Öl zu versorgen und die Ölzuführungsbohrung 11 zu einer im Wesentlichen mittigen Position im Inneren der Aufnahmeausnehmung 12 für den Rotor gerichtet ist um die Radiallagerung mit Öl zu versorgen. Selbstverständlich kann die Anzahl und Richtung der Ölzuführungsbohrungen variieren um den jeweiligen Anforderungen der verwendeten Lagerungssystemen zu genügen. Aus der vorteilhaften Formgebung des turbinenseitigen Gehäuseflanschs 5 resultiert zudem eine verbesserte Kühlung in einem Bereich 14 dieses zweiten Gehäuseteils 4.
• 2 zeigt das erfindungsgemäße Lagergehäuse 1 in einem Schnitt C-C, aus dem insbesondere ein Bereich 15 mit verbesserter Abdichtung im turbinenseitigen Gehäuseflansch 5 ersichtlich ist.
• Aus der in 3 dargestellten Schnittansicht C-C sind im turbinenseitigen Gehäuseflansch 5 angeordnete Wasseranschlüsse 7, 8 ersichtlich.
• Durch die konstruktive Ausbildung der beiden Gehäuseteile 2, 4 wird neben einer vereinfachten Formgebung und Entformbarkeit der Gusskerne auch eine nachträgliche Oberflächenbearbeitung des Ölraums ermöglicht, das die Darstellung von Abmessungen ermöglicht, die durch ein Gussverfahren nicht zu verwirklichen sind. Darüber hinaus ist ein deutlich reduziertes Bauteilgewicht des Lagergehäuses erzielbar.
• Zur Ergänzung der Offenbarung wird explizit zusätzlich auf die zeichnerische Darstellung der Erfindung in den 1 bis 3 Bezug genommen.

1

Lagergehäuse

2

erstes Gehäuseteil

3

Verdichterseitiger Lagergehäuseflansch

4

zweites Gehäuseteil

5

Turbinenseitiger Lagergehäuseflansch

6

Ölanschluss

7, 8

Wasseranschluss

9

Verbindungsstelle zwischen 2 und 4

10, 11

Ölzuführungsbohrungen

12, 13

Aufnahmeausnehmungen für Rotor

14

Bereich verbesserter Kühlung

15

Bereich verbesserter Abdichtung

Claims (9)

1. Lagergehäuse eines Abgasturboladers gekennzeichnet durch – ein erstes Gehäuseteil (2), das einen verdichterseitigen Lagergehäuseflansch (3) aufweist, und – ein zweites separates Gehäuseteil (4), das mit dem ersten Gehäuseteil (2) verbindbar ist und einen turbinenseitigen Lagergehäuseflansch (5) aufweist.
2. Lagergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der Gehäuseteile (2, 4) eine Verschraubung vorgesehen ist.
3. Lagergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der Gehäuseteile eine Schweißverbindung vorgesehen ist.
4. Lagergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der Gehäuseteile eine Lötverbindung vorgesehen ist.
5. Lagergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der Gehäuseteile eine Verbundgussverbindung vorgesehen ist.
6. Lagergehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im verdichterseitigen Lagergehäuseflansch (3) zumindest ein Ölanschluss (6) vorgesehen ist.
7. Lagergehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im turbinenseitigen Lagergehäuseflansch (5) zumindest ein Wasseranschluss (7, 8) vorgesehen ist.
8. Lagergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Wasseranschlüsse (7, 8) vorgesehen sind.
9. Lagergehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseteile (2, 4) aus unterschiedlichen Werkstoffen herstellbar sind.