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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kerzenkörper, hergestellt aus einem
Kerzenrohstoff, der wenigstens einen Fettalkohol enthält.
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Kerzenkörper wie
Tafelkerzen und Gefäßkerzen
wurden früher
hauptsächlich
aus pflanzlichen oder tierischen Wachsen, wie beispielsweise aus Bienenwachs
hergestellt. Heute dienen vorwiegend Stearin oder Paraffin als Kerzenrohstoff
zur Herstellung von Kerzen jeglicher Art, Teelichten, Stumpenkerzen
und dergleichen.
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Übliche Herstellungsmethoden
für Kerzen sind
insbesondere das Ziehen, Pressen, Gießen oder Wickeln. Kerzenkörper werden
häufig
mit Kerzenpressen hergestellt, die Paraffin (Kerzenwachs) in eine
gewünschte
Form pressen. Alternativ dazu werden Kerzen aus flüssigem Wachs
in entsprechende Formen gegossen. Verzierungen werden meist nachträglich aufgebracht.
Dies ist auch bei gepressten Kerzen, die einen Tauchmantel aufweisen,
möglich.
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Aus
dem Stand der Technik bekannt ist die Herstellung von Kerzen aus
wachsartigen Kerzenrohstoffen, die zumeist Paraffine (gesättigte Kohlenwasserstoffe),
Stearine (Fettsäuren),
Bienenwachs und Triglyceride (gehärtete oder partiell gehärtete Fette)
enthalten oder Mischungen aus diesen Rohstoffen.
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Der
Begriff „Paraffine" wird verwendet als Sammelbezeichnung
für gesättigte aliphatische
Kohlenwasserstoffe. Es können
unverzweigte oder verzweigte Ketten (Isoparaffine) vorliegen. Die
n-Paraffine sind ab C17 fest und wachsartig.
Bei den „Wachsen" unterscheidet man
zwischen den natürlichen Wachsen
pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, chemisch veränderten
und synthetischen Wachsen. Wachse haben in der Regel u.a. folgende
Eigenschaften: sie sind bei 20° knetbar
(insbesondere bei Wachsen mit Erweichungspunkt wie z.B. Paraffin oder
Bienenwachs, nicht bei Stearin), über 40°C schmelzen sie ohne Zersetzung,
ziehen keine Fäden und
sind fest bis brüchig
hart und grob- bis feinkristallin.
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Unter „Stearin" wird im Allgemeinen
ein Gemisch aus Stearinsäure
und Palmitinsäure
verstanden, das man aus dem bei der Fettspaltung entstehenden Fettsäuregemisch
nach Abtrennung der flüssigen Ölsäure und
Reinigung (oder bei der Ölsäure Hydrierung
zur Stearinsäure)
erhält.
Die Verwendung von Stearin in der Kerzenherstellung ist bekannt.
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Aus
der
DE 196 01 521
A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von Kerzen aus einem
wachsartigen Stoff bekannt geworden, welcher eine Mehrzahl von kristallinen
Bestandteilen aufweist, wobei mindestens ein Bestandteil eine feinkristalline
Struktur aufweist und mindestens ein weiterer Bestandteil eine grobkristalline
Struktur aufweist. Die Bestandteile werden hier in flüssiger Form
vermischt und danach mit einem hohen Temperaturgradienten abgekühlt, so
dass keine Entmischung der Bestandteile auftritt. Anschließend wird
die erhaltene erstarrte Masse im Pressverfahren zu Kerzen verarbeitet.
In diesem Dokument wird erwähnt,
dass der Bestandteil mit feinkristallinem Charakter Paraffin oder
auch ein Fettalkohol sein kann. In den angegebenen Beispielen wird jedoch
ein Gemisch aus 65 % feinkristallinem Paraffin und einem Stearin
verwendet, welches keinen charakteristischen Erweichungspunkt aufweist.
Alternativ wird ein wachsartiger Stoff aus 50 % Paraffin und einem
gehärteten
Palmöl
eingesetzt. Stearin bzw. Palmöl
dienen dabei jeweils als grobkristalliner Anteil des Kerzenrohstoffs.
In der Druckschrift werden weder einzelne Fettalkohole genannt,
noch wird der Anteil an Fettalkohol, der als feinkristalliner Bestandteil
dienen soll, konkretisiert.
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In
der
DE 196 01 521
A1 wird als wesentlich angesehen, dass der als Kerzenrohstoff
verwendete wachsartige Stoff mindestens einen Bestandteil enthält, der
unterhalb seines Schmelzpunkts einen erkennbaren Erweichungspunkt
aufweist. Dies sei bei bestimmten Ölen und Fetten, die in der
Druckschrift als „grobkristallin" bezeichnet werden,
nicht der Fall, wohl aber bei Paraffin. Deshalb wird in den Beispielen
dieser Druckschrift als ein notwendiger Bestandteil des Gemischs
immer Paraffin mit einem solchen Erweichungspunkt eingesetzt.
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Im Übrigen ist
es zweifelhaft, ob sich eine klare Trennung der Bestandteile des
Kerzenrohstoffs in „grobkristallin" und „feinkristallin" gemäß der in
dieser Druckschrift verwendeten Einteilung vornehmen lässt. Bei
Paraffinen unterscheidet man besser je nach Zusammensetzung zwischen
makro- und mikrokristallinen Paraffinen. Je mehr verzweigte Kohlenwasserstoffe
vorhanden sind, die kristallisationshemmend wirken, desto mikrokristalliner
ist das Paraffin.
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Fettalkohole
haben hingegen einen definierten Schmelzpunkt und aufgrund des kristallinen
Aufbaus (ortho-rhombische Kristallstruktur) keinen erkennbaren Erweichungspunkt.
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Weiterhin
ist es aus dem Stand der Technik bekannt, dass natürliches
Bienenwachs, welches ebenfalls als Kerzenrohstoff eingesetzt werden
kann, einen geringen Anteil von etwa 1 % freier Wachsalkohole enthält.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Kerzenkörper der
eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, welcher aus
einem alternativen Rohstoffgemisch herstellbar ist und grundsätzlich eine
rationelle industrielle Fertigung zulässt. Ein weiteres Anliegen
der Erfindung liegt in der Herstellung von Kerzenkörpern aus
erneuerbaren, CO2-neutralen, klimafreundlichen,
biologisch abbaubaren und verfügbaren
Rohstoffen.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe liefert ein Kerzenkörper der eingangs genannten
Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass der Kerzenrohstoff einen wenigstens 20 %igen Gehalt an Fettalkohol(en)
umfasst.
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Ein
Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt
darin, dass Fettalkohole erneuerbare, CO2-neutrale, biologisch
abbaubare, klimafreundliche und verfügbare Rohstoffe sind.
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Vorzugsweise
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass als Kerzenrohstoff eine Zusammensetzung dient, die einen Gehalt
von insgesamt wenigstens 20 Gew%, vorzugsweise wenigstens 40 Gew%,
eines oder mehrerer Fettalkohole der Formel CH3(CH2)nCH2OH
enthält,
worin n = 12 bis 24 ist.
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Eine
bevorzugte Variante der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung sieht
weiterhin vor, dass dieser aus einem Kerzenrohstoff hergestellt
ist, umfassend einen wenigstens 30 %igen Gehalt, weiter vorzugsweise
einen wenigstens 40 %igen Gehalt, besonders bevorzugt einen wenigstens
50 %igen Gehalt an Fettalkoholen.
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Vorzugsweise
ist weiterhin vorgesehen, dass als Kerzenrohstoff eine Zusammensetzung
dient, die einen Gehalt von insgesamt wenigstens 30 Gew%, vorzugsweise
wenigstens 40 Gew%, weiter vorzugsweise wenigstens 50 Gew% mindestens
eines der Fettalkohole Cetylalkohol oder Stearylalkohol enthält oder
einen Gesamtgehalt in dieser Größe an den
beiden genannten Fettalkoholen enthält.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung sieht
weiter vor, dass als Kerzenrohstoff eine Zusammensetzung dient,
die im Gemisch mit wenigstens einem Fettalkohol als weitere Bestandteile
0–80 Gew%,
vorzugsweise 0–60
Gew% Paraffin und/oder Stearin und/oder wenigstens ein Fett enthält.
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Weiter
vorzugsweise dient als Kerzenrohstoff eine Zusammensetzung, die
zwischen 70 Gew% und 90 Gew% an Fettalkoholen sowie an weiteren
Bestandteilen Paraffin und/oder Stearin und/oder wenigstens ein
Fett enthält.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind weiterhin Teelichte, Votivkerzen,
Stumpenkerzen, Gefäßkerzen
(für den
Innen- und Außengebrauch) und
Grablichte umfassend mindestens einen Docht sowie einen Kerzenkörper der
zuvor beschriebenen Art.
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Die
in den Unteransprüchen
genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Beispiel 1
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Es
wurde in einem Pressverfahren ein Kerzenkörper hergestellt. Zunächst wurde
ausgegangen von einem flüssigen
Gemisch aus 80 % Cetylalkohol und 20 % Stearin, welches flüssig in
einer Pulverkammer oder auf einer Pulvertrommel versprüht wurde
und dadurch in einen Feststoff in Form von Granulat, Pastillen oder
dergleichen für
den Pressvorgang umgewandelt wurde. Der so hergestellte Feststoff wurde
dann zu einem Teelicht oder einer Kerze gepresst.
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Beispiel 2
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Es
wurde in einem Pressverfahren ein Kerzenkörper hergestellt. Zunächst wurde
ausgegangen von einem flüssigen
Gemisch aus 80 % Cetylalkohol und 20 % Paraffin, welches flüssig in
einer Pulverkammer oder auf einer Pulvertrommel versprüht wurde
und dadurch in einen Feststoff in Form von Granulat, Pastillen oder
dergleichen für
den Pressvorgang umgewandelt wurde. Der so hergestellte Feststoff wurde
dann zu einem Teelicht oder einer Kerze gepresst.
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Beispiel 3
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Es
wurde in einem Pressverfahren ein Kerzenkörper hergestellt. Zunächst wurde
ausgegangen von einem flüssigen
Gemisch aus 80 % Cetylalkohol und 20 % Palmwax (ein Triglyceridgemisch),
welches flüssig
in einer Pulverkammer oder auf einer Pulvertrommel versprüht wurde
und dadurch in einen Feststoff in Form von Granulat, Pastillen oder
dergleichen für
den Pressvorgang umgewandelt wurde. Der so hergestellte Feststoff
wurde dann zu einem Teelicht oder einer Kerze gepresst.
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Beispiel 4
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Es
wurde in einem Pressverfahren ein Kerzenkörper hergestellt. Zunächst wurde
ausgegangen von reinem flüssigen
Cetylalkohol (100 %), welcher flüssig
in einer Pulverkammer oder auf einer Pulvertrommel versprüht wurde
und dadurch in einen Feststoff in Form von Granulat, Pastillen oder
dergleichen für
den Pressvorgang umgewandelt wurde. Der so hergestellte Feststoff
wurde dann zu einem Teelicht oder einer Kerze gepresst.
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Beispiel 5
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Es
wurde in einem Pressverfahren ein Kerzenkörper hergestellt. Zunächst wurde
ausgegangen von einem flüssigen
Gemisch enthaltend 20 % Cetylalkohol und 80 % Stearin, welches flüssig in
einer Pulverkammer oder auf einer Pulvertrommel versprüht wurde
und dadurch in einen Feststoff in Form von Granulat, Pastillen oder
dergleichen für
den Pressvorgang umgewandelt wurde. Der so hergestellte Feststoff
wurde dann zu einem Teelicht oder einer Kerze gepresst.
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Alternativ
zu den vorgenannten Beispielen sind auch Kerzenkörper erfindungsgemäß, die Gemische
aus anderen Fettalkoholen mit Paraffin, Fettsäuren und/oder Fetten mit abweichenden
oder entsprechenden Mischungsverhältnissen und Zusammensetzungen
analog den obigen Beispielen beinhalten.
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Anstelle
der in den vorgenannten Beispielen erwähnten Granulate können im
Rahmen der vorliegenden Erfindung ebenso gut andere Formen des Feststoffs,
wie zum Beispiel Pastillen, Stäbchen
oder sonstige, Ausgangsprodukt des erfindungsgemäßen Kerzenkörpers sein.
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Beispiel 6
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Es
wurde in einem Gießverfahren
ein Kerzenkörper
hergestellt. Zunächst
wurde ausgegangen von einem flüssigen
Gemisch aus mindestens 80 % Cetylalkohol (alternativ auch bis zu
100 %) und 20 % Stearin, welches in flüssiger Form in ein Gefäß mit eingestelltem
Docht gegossen wurde und anschließend mittels einer Kühleinrichtung
abgekühlt
und dadurch in eine feste Phase überführt wurde.
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Alternativ
zu dem vorgenannten Beispiel sind auch Kerzenkörper erfindungsgemäß, die auch flüssige oder
pastöse
Gemische aus anderen Fettalkoholen mit Paraffin, Fettsäuren und/oder
Fetten mit Zusammensetzungen analog zu dem obigen Beispiel oder
in anderen Mischungsverhältnissen
beinhalten.