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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine kosmetische Zubereitung mit hautbefeuchtenden
Eigenschaften.
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Hintergrund der Erfindung
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Schon
immer war es ein Wunsch der Menschen, ihrer Haut ein jugendlicheres
Aussehen zu verleihen. Schönheit, und damit auch die Vollkommenheit
der Haut war seit jeher ein wichtiges Kriterium, um sich von der Masse
abzuheben. Während früher oft einfache Hausmittel,
bestehend aus pflanzlichen Extrakten kombiniert mit erlesenen Ölen
Anwendung fanden, werden heute für jeglichen Hauttyp und
Bedarf eigenständige Wirkstoffkomplexe angeboten, um die
Haut zu pflegen und ihr Strukturbild zu verbessern.
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Von
der Vielzahl an auf dem Markt erhältlichen, oftmals exotisch
klingenden Wirkstoffen überflutet, geht der Trend in jüngster
Zeit wieder hin zu den altbewährten, einfachen und natürlichen
Pflegesubstanzen. Moderne Kosmetika enthalten daher wieder pflegende
Fette wie Shea Butter oder Kokosnussfett, Extrakte aus der Kamille
oder Ringelblume und Feuchthaltemittel wie Sorbitol oder Glycerin.
Insbesondere Glycerin erlebt seit kurzer Zeit eine Renaissance.
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Glycerin
ist schon seit langem zur Anwendung in Kosmetika bekannt. Diverse
Hautcremes werben mit den dem Glycerin innewohnenden pflegenden
Eigenschaften. Glycerin ist ein dreiwertiger Alkohol mit leicht süßlichem
Geschmack, der sich aufgrund seiner hydrophilen Eigenschaften sehr
gut in Wasser löst. Ebenso wird auch seine hautbefeuchtende
Wirkung auf seine Hydrophilie zurückgeführt, da
es dadurch in der Lage ist, Wasser aus der Umgebung zu binden und
in die Haut zu transportieren. Die Zellen der Haut werden somit
mit zusätzlichem Wasser versorgt, wodurch sie an Druck
und damit an Volumen zunehmen. Das Ergebnis ist eine straffe, glatte
Haut.
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Insbesondere
Cremes, wie Handcremes und Gesichtspflegecremes enthalten Glycerin
zur Regulierung des Feuchtigkeitsgehaltes der Haut.
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Wegen
der zunehmenden Belastung der Haut durch Umwelteinflüsse,
wie erhöhte UV-Strahlung und einseitige Ernährung,
sowie ungenügend befeuchtete Heizungsluft in Büroräumen,
ist die Haut oft sehr trocken, rissig und gereizt und spannt. Damit
steigen die Anforderungen an die jeweiligen Kosmetika, die diese Effekte
neutralisieren sollen. Dafür sind, im Falle von Glycerin,
das als Hautbefeuchtungsmittel dient, hohe Konzentrationen, über
10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Masse, wünschenswert.
Ferner besteht der Wunsch nach feuchtigkeitspendenden Kosmetika
nicht nur im rein pflegenden Bereich, sondern zunehmend auch für
dekorative Kosmetika.
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Aus
DE 699 11 489 sind kosmetische
Zubereitungen mit bis zu 10 Gew.-% Glycerin, zur Behandlung von
Hautkrankheiten (z. B. Rosacea) bekannt. Ferner ist auf dem Markt
ein Lippenstift erhältlich (Novalip Lissage extrême),
der 8 Gew.-% Glycerin enthält. Da aber ein Gehalt von 8
Gew.-% Glycerin eine Hautpartie, und insbesondere die Lippen nicht
auf Dauer befeuchten kann, ist der Wunsch nach Kosmetika mit höheren
Gehalten an Glycerin, mit mindestens etwa 10 bis 50 Gew.-% unverändert
hoch.
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Bisher
war es jedoch schwierig, wenn nicht gar unmöglich, kosmetische
Massen mit einem hohen Anteil an Glycerin, zu stabilisieren, insbesondere
wenn es sich um wasserreduzierte oder gar wasserfreie Kosmetik handelte.
Mit anderen Worten konnten ansehnliche, lagerfähige Produkte
mit mehr als etwa 10 Gew.-% Glycerin bisher nicht im dekorativen
Bereich zur Verfügung gestellt werden.
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Wie
bereits ausgeführt ist Glycerin eine hydrophile, wasserlösliche
Substanz. Gängige, glycerinhaltige Kosmetika enthalten
daher zumeist einen großen Anteil an Wasser als geeignetes
Lösemittel für den dreiwertigen Alkohol. Dies
führt dazu, dass diese Kosmetika solche vom Emulsionstyp
sind, insbesondere O/W-Emulsionen sind hier zu finden. Aber auch
bei wasserhaltiger Kosmetik vom Emulsionstyp ist das stabile Einformulieren
von hohen Konzentrationen an Glycerin oftmals schwierig, da es zu
Wechselwirkungen mit in der Zubereitung enthaltenen Verdickern kommen
kann. Dadurch, dass sich die Glycerinmoleküle zwischen
den Wassermolekülen homogen verteilen, kann der Verdicker
seine gelierende Wirkung auf die Wassermoleküle nicht umfassend
ausbilden. Folge sind instabile Emulsionen, die mit der Dauer zu
Separationen neigen.
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Cremedosen
oder Tuben sind gut geeignet um auch sensible Massen auf Dauer stabil
zu lagern, denn sie unterliegen einem für die Masse weniger
problematischem Abfüllprozess, und auch bei der Entnahme
der Masse durch den Verbraucher, meist durch Eintauchen in die Masse
mit dem Finger, oder durch simples Herauslaufenlassen, wie im Falle
von Lotionen wird die Masse kaum mechanischen Belastungen ausgesetzt.
Da diese aber unhandlich sind, und für den Gebrauch unterwegs
ungeeignet, besteht der Wunsch nach handlicheren Produkten. Hierfür
eignen sich insbesondere solche in Stiftform. Die Herstellung und
Weiterverarbeitung kosmetischer Massen für Anwendung in
einem kosmetischen Stift ist dabei aber deutlich schwieriger als im
Fall von Crème- und Lotionsprodukten.
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Ein
entscheidender Nachteil wasserhaltiger Kosmetika ist deren Anfälligkeit
für Keimwachstum, da Wasser ein für die Vermehrung
von Keimen geeignetes Medium darstellt. Ferner sind Emulsionen bei
weitem nicht so lagerstabil wie einphasige Systeme, insbesondere
bei höheren Temperaturen, was dazu führt, dass sich
die Kosmetika zersetzen und daher schnell unbrauchbar werden. Die
Akzeptanz durch den Verbraucher ist somit gering. Weiter sind, bedingt
durch den hohen Dampfdruck des Wassers, hohe Anforderungen an die Dichtheit
des Systems, also des Applikationsmediums gestellt. Darüber
hinaus enthalten Emulsionen zu deren Stabilisierung Emulgatoren
und oberflächenaktive Substanzen. Unter diesen sind insbesondere
hochethoxylierte Verbindungen bevorzugt, da sie einfach einzuarbeiten
sind und der Masse eine ausreichende Stabilität vermitteln.
Emulgatoren im Allgemeinen, und ethoxylierte Verbindungen im Speziellen
bergen aber ein enormes Reizpotential. Die Akzeptanz derartiger
Produkte durch den Verbraucher ist daher beschränkt. Es
besteht somit zunehmend der Wunsch die hautbefeuchtende Wirkung
von Glycerin auch in wasserfreier Kosmetik in stabilen, hoch glycerinhaltigen
Zubereitungen zu erlangen.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine kosmetische Zubereitung
zur Pflege oder Verschönerung der Haut bereitzustellen,
die die Haut nachhaltig befeuchten kann.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer hautpflegenden
und dauerhaft hautbefeuchtenden kosmetischen Zubereitung, die zu
einer mechanisch belastbaren Mine verarbeitet werden kann.
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Des
weiteren besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, eine Zubereitung
zur Verfügung zu stellen, die Minen liefern kann, die nicht
nur mechanische Stabilität aufweisen, sondern gleichzeitig
auch ein gutes Applikationsprofil haben. Die Zubereitung soll weich,
homogen und angenehm zu applizieren sein, nach dem Auftragen am
Ort haften, sich also nicht oder nur sehr wenig auf damit in Berührung
kommende Gegenstände transferieren, bei Anwendung auf den
Augen oder den Lippen nicht in die Fältchen abwandern,
nicht verschmieren oder verwischen, und darüber hinaus
weitestgehend wasserfest sein. Eine weitere Anforderung an die kosmetische
Zubereitung ist ihre Lagerstabilität. Die Zubereitung soll
sowohl bei hohen Temperaturen, wie auch bei sehr niedrigen, so wie
sie eben in den verschiedenen Ländern der Welt während
der unterschiedlichen Jahreszeiten üblich sind, ihre Konsistenz
und damit ihre Applikationseigenschaften weder wahrnehmbar verändern,
noch optische Separationseffekte, wie Synärese, Creaming,
Austrocknen oder dgl. aufweisen.
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Darüber
hinaus soll die erfindungsgemäße Zubereitung mikrobiologisch
stabil sein. Mikrobiologisch stabil bedeutet hier, dass das Wachstum
von Keimen und insbesondere das Wachstum von krankheitserregenden
Keimen weitgehend unterdrückt wird.
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Diese
Aufgaben werden gelöst durch eine Zubereitung, wie sie
in Anspruch 1 definiert ist. Es wurde überraschenderweise
gefunden, dass eine Kombination aus Glycerin und Polyglyceryl-10
Behenate/Eicosandionate eine Zubereitung liefert, die der Haut Spannkraft
verleiht, gleichzeitig aber solche mechanischen Eigenschaften besitzt,
dass sie zu mechanisch belastbaren Teilen, wie Minen verarbeitet
werden kann. Spezielle Merkmale und Ausführungsformen finden
sich in den Unteransprüchen. Sofern nicht anders angegeben,
beziehen sich alle Prozentangaben auf das Gewicht und alle Gewichtsangaben
(Gew.-%) auf das Gesamtgewicht der Masse.
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Mechanische
Stabilität im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Zubereitung bedeutet, dass eine solche Zubereitung auch auf lange
Sicht hin, bei unterschiedlichen Temperaturen und Transportbedingungen
nicht separiert oder Synärese aufweist, und auch bei diversen
Temperaturen ihre physikalischen Eigenschaften für den
Verbraucher nicht merklich verändert. Mechanische Stabilität
im Falle der erfindungsgemäßen Zubereitung bedeutet
darüber hinaus, dass die Zubereitung in die Form einer
strukturierten Masse gebracht werden kann, die ihre Form und außerdem
ihre Stabilität bei Applikation unter dem Einfluss von
Druck und Scherkraft behält.
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Das
Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Zubereitung
ist örtlich nicht beschränkt. Angewendet werden
kann die Zubereitung sowohl auf der gesamten Hautoberfläche
als auch den Schleimhäuten und auch Semischleimhäuten.
Wenn im Folgenden die Anwendung auf der Haut beschrieben wird, so
sind auch Schleimhäute und Semischleimhäute hierunter
zu verstehen. Die kosmetische Zubereitung führt nach Applikation
während der Tragedauer nicht zu Spannungen und trocknet
die applizierten Flächen nicht aus. Vielmehr bewirkt die
erfindungsgemäße Zubereitung, dass die Flächen,
auf denen sie angewendet wird, dauerhaft befeuchtet werden und diese
dadurch geschmeidig werden, so dass sie im Gesamteindruck ein straffes,
jugendliches Erscheinungsbild vermitteln.
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Weiterhin
kann die erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung
mit dauerhaft hautbefeuchtenden Eigenschaften zu Minen geformt werden,
die dann in vielen Ausführungsformen eingesetzt werden
können, sie sind sowohl in Holz einleimbar, in Hülsen
gießbar als auch in eine Drehmechanik einsetzbar. Insbesondere
ist die Stabilität der erfindungsgemäßen
kosmetischen Zubereitung so groß ist, dass sie als freistehende
Mine eingesetzt werden kann.
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Aufgrund
ihrer vorteilhaften Eigenschaften kann die erfindungsgemäße
kosmetische Zubereitung zur nachhaltigen Befeuchtung der Haut als
Abdeckstift und darüber hinaus als Eyeliner, Eyeshadow
oder Lipliner verwendet werden. In einer besonders bevozugten Ausführungsform
liegt die erfindungsgemäße Zubereitung als Lippenstift
vor.
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Wesentlich
für die guten Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Zubereitung ist die Ausbildung einer spezifischen Struktur, die
durch die Kombination aus Glycerin und Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate zustande
kommt. Für die Herstellung von kosmetischen Stiften ist
es erforderlich, dass die kosmetische Zubereitung die Fähigkeit
besitzt, eine gewisse Struktur ausbilden zu können. Unter
Strukturbildung einer kosmetischen Masse wird die Fähigkeit
des Rohstoffgemisches, aus dem sich die kosmetische Masse zusammensetzt,
verstanden, sich zu verfestigen. Dies kann, wie im Fall wässriger
Zubereitungen, durch Gelieren und Bilden eines Gels durch einen
zugefügten Verdicker, oder wie im Falle von sowohl Emulsionen
als auch rein lipophilen Systemen, durch Konsolidierung der strukturgebenden
Wachse und Fette, geschehen. Die geeignete Rohstoffkombination ist
ausschlaggebend für die späteren Eigenschaften
und damit auch die Stabilität des gebildeten Produktes.
Aus dem erfindungsgemäßen Rohstoffgemisch entsteht
eine strukturbildende Masse, die zu mechanisch belastbaren Minen
geformt werden kann.
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Minen
werden in an sich bekannter Weise in der Regel entweder noch im
flüssigen Zustand durch Vergießen der Masse, oder
im bereits erkalteten Zustand durch Extrusion der Masse, geformt.
Eine durch Extrusion zu Minen geformte Masse kann z. B. in Holz
eingeleimt oder als freitragende Mine in eine Vorrichtung eingesetzt
werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Masse
im noch fließfähigen, erhitzten Zustand in geeignete
Hülsen, zumeist Kunststoffhülsen, zu gießen.
In den Hülsen erstarrt die kosmetische Masse dann zu einer
strukturierten Masse in Minenform. Da die Hülsen, in die
die kosmetische Masse gegossen wird, zur Ausformung der meist gewünschten
konischen Spitzen, in einer konischen Gießmaske vorgehalten
werden, so dass die flüssige Masse durch die Stifthülse
in die Gießmaske einfließt und dort, nach dem
Erstarren, die vollendete Stiftform ausgebildet wird, ist es wichtig
dass sich die Spitzen aus den Gießformen gut entformen lassen,
ohne daran kleben zu bleiben oder zu brechen. Die so gebildeten,
die strukturierte Masse in Minenform enthaltenden Stifte, sind spitzbare
Produkte, die sowohl als Linerprodukte für den Augenbereich
oder Lippenbereich, wie auch als flächig anwendbare Produkte,
wie Lippenstift, Abdeckstift oder Eyeshadow, angeboten werden können.
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Darüber
hinaus ist es aber auch möglich die erkaltete, zur Minenform
extrudierte, strukturierte Masse in eine Drehmechanik einzusetzen,
bzw. kann die noch fließfähige, erhitzte Masse
auch in eine eine Drehmechanik umfassende, entsprechende Patrone
direkt eingegossen werden. Im ersten Fall entsteht ein Produkt mit
einer freistehenden Mine, im zweiten Fall liegt die Mine an der
Innenwandung der Patrone an.
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Betrachtet
man sich die kosmetischen, handelsüblichen, unterschiedlichen
Produkte nebeneinander, so ist zu bemerken, dass die Anforderungen,
die an eine Masse gestellt werden, die zu Minen verarbeitet wird, um
einen kosmetischen Stift zu bilden, hoch sind. Die Massen müssen
geeignet sein um daraus stabile Minen zu bilden, insbesondere die
mechanische Stabilität der Minen ist hierbei von Interesse.
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Unter
mechanischer Stabilität kosmetischer Minen versteht man,
dass die Minen beim täglichen Gebrauch keinen Schaden nehmen,
und zwar weder durch Applizieren der Mine, resp. des Stiftes, der
die Mine enthält, noch durch die unterschiedlichen Lagerbedingungen,
die auf den Stift wirken, u. a. also hohe/tiefe Temperaturen, Schüttelbewegungen
beim Transport und auch der Fall aus größeren
Höhen. Im Einzelnen wirken beim Applizieren eines kosmetischen
Stiftes auf der Haut auf die Mine extrem hohe Scherkräfte
senkrecht zur Längsachse der Mine, insbesondere im vorderen
Bereich, der Stiftspitze. Die Druckbelastung beim Seitwärtsführen
des Stiftes auf der Haut kann, im Falle unzureichend stabilisierter
Massen, zum Abbrechen der Stiftspitze am Konusende der Stifthülse
führen. Der Stift ist damit unbrauchbar und muss nachgespitzt
bzw. im Falle von Stiften mit Drehmechanik weiter herausgedreht
werden. Die Druck- und Scherbelastung der Mine ist insbesondere
bei solchen Stiften extrem hoch, die eine Mine dergestalt aufweisen,
dass ihr Durchmesser im Vergleich zu ihrer Länge sehr klein
ist. Dies ist bei Linerprodukten der Fall.
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Noch
mehr als bei gefassten Minen, besteht bei freistehenden Minen, die
aus einer unzureichend stabilen Masse hergestellt wurden, die Gefahr,
dass die Mine abbricht, dann meistens im hinteren Bereich des Stiftes,
genauer gesagt dort, wo der Minenhalter endet. Denn in dem Bereich,
wo die Masse im Minenhalter verankert ist, wird sie stabil von der
Wandung des Minenhalters gehalten, dagegen ist das daraus hervorstehende
Stück seitlich nicht stabilisiert. Scherkräfte
und Drücke, wie sie beim Applizieren des Stiftes auf der
Haut aufgewendet werden, führen zu einem Verkanten des
unstabilisierten Minenabschnittes, wodurch die Mine bricht und in
Folge dessen aus der umgebenden Patrone oder Hülse herausrutscht.
Die erfindungsgemäße Zubereitung liefert nun ausreichend
stabile Massen, um dieses Problem zu überwinden.
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Zusammenfassend
kann festgestellt werden, dass die erfindungsgemäßen
kosmetischen Massen aufgrund der speziellen Kombination aus Glycerin
und Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate die Fähigkeit aufweisen,
ein stabiles Gerüst aufzubauen, das alle Rohstoffe der
Matrix homogen enthält, so dass eine Bildung von Sollbruchstellen
bei der Herstellung der kosmetischen Masse verhindert wird.
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Die
erfindungsgemäße kosmetische Zubereitung liefert
insbesondere Stifte zur Befeuchtung und Pflege der Haut und trockener
Hautpartien und macht es möglich, die positive Pflegecharakteristik
von Glycerin auch in kosmetischen Stiften bereitzustellen, da diese,
wie bereits erwähnt, aufgrund ihrer begrenzten Abmessungen
einfach in einer Hand- oder Hosentasche zu verstauen sind, damit
sie unterwegs appliziert werden können.
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Glycerin,
also Propantriol, lässt sich leicht in wasserhaltige Zubereitungen
einformulieren, jedoch wird dies schwierig, wenn der Gehalt an Glycerin über
10 Gew.-% steigt, und insbesondere wenn das daraus herzustellende
Produkt eine strukturierte Masse in Minenform werden soll. Emulsionen
in Minenform sind wenig stabil. Aufgrund der Natur der Emulsion,
also einer Verteilung von Tröpfchen einer Phase in einer
anderen ist das Netzwerk zwischen den Komponenten labil und neigt
bei Anwendung von Scherkraft, wie sie beim Applizieren auf der Haut
aufgebracht wird, zum Brechen oder Abschmieren. Die mechanische
Stabilität von Emulsionen in Stiftform ist somit begrenzt.
Insbesondere ist die Einformulierung von hohen Gehalten an Glycerin
in eine derartige Stiftemulsion noch viel schwieriger, da, wie bereits
ausgeführt, das Glycerin einen zusätzlichen destabilisierenden
Effekt durch Störung des durch den Verdicker ausgebildeten
Gelnetzwerkes hat. Die Realisierung von hoch glycerinhaltigen Zubereitungen
in Stiftform ist daher bisher nicht möglich gewesen. Dies
gilt ferner auch für wasserfreie stifthaltige Formulierungen.
Hier allerdings tragen die repulsiven Wechselwirkungen des hydrophilen
Glycerins mit der lipophilen Matrix maßgebend zur Destabilisierung
des Systems bei.
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Wie
bereits ausgeführt, wird mit der Erfindung eine kosmetische
Zubereitung zur Pflege und Verschönerung bereitgestellt.
Die Haut wird durch Anwendung der erfindungsgemäßen
Zubereitung nachhaltig befeuchtet. Um diese Wirkung zu erzielen,
beinhaltet die erfindungsgemäße Zubereitung einen
hohen Anteil an der pflegenden und hautbefeuchtenden Substanz Glycerin,
also Propantriol. Unter einem hohen Anteil an Glycerin ist ein solcher
mit mehr als 10 Gew.-% bis etwa 50 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
der Masse, zu verstehen. Wie bereits ausgeführt führen
geringere Gehalte als 10 Gew.-% nicht zu der gewünschten,
langanhaltenden und ausreichenden Befeuchtung der Hautpartie, auf
die die Zubereitung aufgetragen wurde. Höhere Gehalte als
50 Gew.-% haben zwar eine weiterhin sehr gut befeuchtende Wirkung,
jedoch kann die Anwendung einer derartigen Zubereitung als kratzig
oder sandig, und daher nicht mehr als angenehm empfunden werden.
Darüber hinaus können sich derartige Zubereitungen
klebrig anfühlen. Besonders gute Applikationseigenschaften
und auch im Hinblick auf die Befeuchtungscharakteristik optimale
Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn in die kosmetische Zubereitung
ein Gehalt von etwa 15 bis 35 Gew.-% Glycerin eingearbeitet wird. Hier
liegt ein ausgewogenes Verhältnis an sehr guter Befeuchtungswirkung
und angenehmer Applikation auch während verlängerter
Tragedauer vor.
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Die
erfindungsgemäße Zubereitung weist neben ihren
pflegenden und hautbefeuchtenden Eigenschaften aber auch die gewünschte
Stabilität auf. Diese wird erzielt durch Kombination des
Glycerins mit einem Polyglycerylester, nämlich Polyglyceryl-10
Behenate/Eicosandionate.
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Auf
dem Markt sind unzählige Glycerinderivate erhältlich.
Der Einsatz von Glycerylderivaten wie Glycerylestern zur Stabilisierung
von hydrophilen Substanzen in überwiegend lipophiler Umgebung
ist seit langem bekannt. Insbesondere dienen die Mono- und Diester
des Glycerins auch als Emulgatoren und werden daher in Emulsionen
eingesetzt. Überraschender Weise wurde gefunden, dass sich
Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate bestens eignet, um hohe
Gehalte an Glycerin, also solche von etwa 10 bis 50 Gew.-%, zu stabilisieren.
Die Kombination aus Glycerin und Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate
eignet sich sowohl für den Einsatz in emulsionsbasierten
Zubereitungen als auch in wasserfreien, lipidbasierten Systemen.
Da es keine langen ethoxylierten Seitenketten trägt, ist
es äußerst hautfreundlich und führt auch
bei häufiger Anwendung nicht zu Reizungen.
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Unter
wasserfreien Systemen werden dabei solche verstanden, denen kein
Wasser als eigenständiger Rohstoff zugesetzt wurde. Aufgrund
hygroskopischer Effekte können aber Spuren von Wasser,
insbesondere durch gebenenfalls vorhandene Pigmente oder Füllstoffe
oder andere Substanzen in die Formulierung mit eingetragen sein.
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Ohne
an die Theorie gebunden zu sein scheint in dem Rohstoff Polyglyceryl-10
Behenate/Eicosandionate ein derart ausgewogenes Verhältnis
an lipophilen zu hydrophilen Anteilen vorzuliegen, dass problemlos selbst
Mengen von bis zu 50 Gew.-% Glycerin in einer ansonsten lipophilen
Basis stabilisiert werden können. Durch die Behenyl- und
Eicosangruppen fügt sich der Rohstoff sehr gut in das lipophile
Geflecht ein, wobei die Erfinder feststellten, dass eine Polyglyceryleinheit
von 10 Glycerinresten optimal ist, um Glycerin in derart hohen Mengen
in die lipophile Matrix einzubringen ohne dass auf Dauer selbst
bei hohen Temperaturen Synäreseeffekte oder anderweitige
Destabilisierungen auftreten. Kosmetische Zubereitungen, die eine
Kombination der Rohstoffe Glycerin und Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate
enthalten sind über mehrere Wochen bei 50°C lagerstabil
und verändern ihre Konsistenz und damit ihre Applikationseigenschaften
nicht wahrnehmbar. Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate eignet
sich daher sowohl zur Herstellung von Emulsionen mit hohen Gehalten
an Glycerin, als auch entsprechenden wasserfreien, rein lipophilen
Systemen.
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Besonders
gut eignet sich das Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate zur
Herstellung von hoch glycerinhaltigen kosmetischen Zubereitungen
in Stiftform. Durch seinen Schmelzpunkt von etwa 68°C verleiht
es der kosmetischen Masse Stabilität ohne, wie es bei deutlich
höher schmelzenden Wachsen der Fall ist, die Massen brüchig
und spröde zu machen. Um eine ausreichende Stabilisierung
der kosmetischen Zubereitungen zu erzielen, wird das Polyglyceryl-10
Behenate/Eicosandionate mit etwa 2 bis 10 Gew.-% bezogen auf den Gehalt
an Glycerin eingesetzt. Eine geringere Einsatzkonzentration als
2 Gew.-% bezogen auf den Gehalt an Glycerin führt nicht
zu einer dauerhaften Stabilisierung des Glycerins in der Masse,
so dass die Masse zu Separationen neigt und damit für den
Anwender unbrauchbar wird. Ein höherer Gehalt an Polyglyceryl-10
Behenate/Eicosandionate führt zwar zu einer weiter erhöhten
Stabilität der Homogenität der kosmetischen Zubereitung,
jedoch wird die Masse durch das Wachs dann deutlich fester und stumpfer.
Die kosmetische Zubereitung verliert damit ihre gewünschte
leichte, weiche und cremige Applikation. Eine kosmetische Zubereitung
mit besonders angenehmem Applikationsprofil bei sehr guter Stabilität
der Masse wird erzielt, wenn das Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate
mit einem Anteil von 3 bis 8 Gew.-%, bezogen auf den in der Masse
enthaltenen Anteil an Glycerin, eingearbeitet wird.
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Aus
den Massen der erfindungsgemäßen kosmetischen
Zubereitung können Minen geformt werden, die in Holz einleimbar,
in Hülsen eingießbar, oder in eine Drehmechanik
einsetzbar sind. Das daraus resultierende Produkt ist ein kosmetischer
Stift, der die strukturierte Masse in Form einer Mine beinhaltet.
Die Minen, die aus der strukturierten erfindungsgemäßen
Masse gebildet wurden, können in ihrem Durchmesser, je
nach Anwendungsgebiet stark variieren und umfassen einen Bereich
des Durchmessers von etwa 1 bis 30 mm, vorzugsweise etwa 3 bis 20
mm und insbesondere bevorzugt von etwa 8 bis 20 mm. Besonders bevorzugt
sind aus der erfindungsgemäßen Masse Stifte herstellbar,
die, wie handelsübliche Lippenstifte, eine freistehende Mine
aufweisen. Der Durchmesser dieser Lippenstiftmine liegt dabei vorzugsweise
in einem Bereich von 8 bis 20 mm, da sich diese Größenordnung
sehr gut dazu eignet großflächig auf die Lippen
aufgetragen zu werden. Geringere Durchmesser von 3 bis zu 8 mm und
auch kleiner als 3 mm eignen sich besonders zur Verwendung der strukturierten
Masse als Linerprodukt, also Eye- bzw. Lipliner. Minen, die aus
strukturierten Massen mit einem Durchmesser von größer
als 20 mm hergestellt wurden, eignen sich bestens für Gesichtsanwendungen, also
Abdeckmassen oder Blusher oder allgemein farblose Pflegestifte.
Die aus der strukturierten Masse gebildeten Minen können
dabei auch durch eine entsprechende Drehmechanik gefördert
werden.
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Die
aus der strukturierten kosmetischen Masse hergestellten Minen können
sowohl gefasst (in Holz oder Kunststoffhülsen) als auch
freistehend vorliegen. Während es sich bei den Stiften,
die gefasste Minen enthalten, in der Regel um Linerprodukte handelt,
finden freistehende Minen Anwendung insbesondere für die Herstellung
von Lippenstiften oder Blushern, sowie Abdeckstiften.
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Für
die Herstellung der unterschiedlichen Stiftarten kann die kosmetische
Zubereitung vom Fachmann in bekannter Weise variiert werden. Ein
besonderes Augenmerk ist aber auf die Stabilität der Zubereitung
zu legen, die maßgeblich durch ihre Zusammensetzung gesteuert
ist. Gerade bei Minen, bei denen der Durchmesser im Vergleich zu
ihrer Länge extrem klein ist, wie bei Linerprodukten, oder
aber bei den oftmals noch sensibleren freistehenden Minen, spielt
die Kombination der Rohstoffe eine entscheidende Rolle.
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Überraschend
wurde gefunden, dass gerade sensible Minen, wie Linerminen und insbesondere
freistehende kosmetische Minen, durch eine Kombination des Rohstoffes
Glycerin mit Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate deutlich stabilisiert
werden. Der stabilisierende Effekt liegt hierbei um ein Vielfaches
höher als bei anderen gängigen Glyceryl- und Polyglycerylestern.
Dies könnte, ohne an die Theorie gebunden zu sein, wie
oben ausgeführt, an dem ausgewogenen Verhältnis
von lipophilen und hydrophilen Anteilen im Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate
liegen.
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Die
Herausforderung des Kosmetikentwicklers von Stiftkosmetika mit freistehenden
Minen liegt in der Findung der geeigneten Rohstoffe und deren Kombination.
Hinzu kommt, im Falle der vorliegenden Erfindung, die dauerhafte
Stabilisierung des Glycerins in der Masse, die sowohl eine lipophile
Matrix wie auch ein wasserhaltiges System sein kann.
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Darüber
hinaus liegt ein wichtiger Aspekt aber auch in der Herstellung der
kosmetischen Mine. Die Massen werden zumeist aufgeschmolzen und
dann in geeignete Gießformen überführt.
Nach dem Erstarrungsvorgang, der durch externe Kühlung
erfolgt, wird die Mine aus der Gießform entnommen und in
einen entsprechenden Minenhalter eingebracht.
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Damit
sich die Massen aus den Gießformen rückstandsfrei
entformen lassen, müssen sie sehr schnell homogen erstarren
und dürfen nicht an der Wandung anhaften.
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Glycerin
ist ein von Natur aus klebriger Rohstoff. Hohe Gehalte an Glycerin
bedeuten daher eine schwierige Entformung aus der Gießform.
Darüber hinaus lassen sich Massen mit einem höheren
Schmelzbereich, also Massen mit hoch schmelzenden Wachsen und Fetten
(Schmelzbereich deutlich über 80°C) leichter rückstandsfrei
entformen, da sie sich schon bei wenig niedrigeren Temperaturen
stark zusammenziehen und aushärten. Aufgrund dieser Voraussetzungen
war es umso überraschender, dass gerade eine Kombination von
hohen Gehalten an Glycerin mit Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate,
das einen deutlich niedrigeren Schmelzbereich aufweist, in einer
kosmetischen Zubereitung zu einer leicht entformbaren Masse führt.
Dieser Effekt war nicht vorherzusehen, und kann ansatzweise damit
erklärt werden, ohne an die Theorie gebunden zu sein, dass
durch das Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate das Glycerin quasi
komplett in dessen dreidimensionale Struktur eingebettet wird, so
dass es seine Klebrigkeit verliert und einzig die lipophilen Eigenschaften
der Behenate- und Eicosandionatereste verbleiben. Da diese, aufgrund
ihrer voluminösen Struktur nicht zur Vernetzung mit anderen
lipophilen Molekülen geeignet sind, kristallisieren sie
schnell, innerhalb eines kleinen Temperaturintervalls aus. Derartige
kosmetische Massen ziehen sich während des Kühlvorganges
in der Gießform schnell zusammen und lösen sich
rückstandsfrei von der Wand.
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Dieser
stabilisierende Effekt zeigt sich sowohl bei wasserfreien kosmetischen
Zubereitungen wie auch bei wasserhaltigen und darunter insbesondere
bei O/W-Emulsionen. Gerade im O/W-Emulsionsbereich, in dem die Wasserphase,
die das Glycerin enthält, die äußere
Phase bildet, ist es wichtig, die klebrigen Eigenschaften des Glycerins
soweit zu unterdrücken, dass ein Anhaften der gießfähigen
Masse an der Gießformwandung nicht möglich ist.
Nur somit ist gewährleistet, dass der Gießling
aus der Gießform rückstandsfrei entformbar ist
und die Mine keinen Schaden erleidet. Durch seine lipophilen Reste
bildet das Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate um das Glycerin
herum eine lipophile Schicht, die als Gleitschicht bezeichnet werden kann.
Da das Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate in der Wasserphase
aufgrund seines Polyglycerylrestes gut homogen dispergierbar ist,
ist dieser stabilisierende Effekt entlang der gesamten gegossenen
Mine vorzufinden. Der Gießling ist rückstandsfrei
aus seiner Gießform entnehmbar. Darüber hinaus
zeigt sich ein weiterer Vorteil: Dadurch, dass das Polyglyceryl-10
Behenate/Eicosandionate in der Wasserphase vorliegt, kann, wenn
die Einsatzkonzentration im bevorzugten Bereich liegt, aufgrund
des relativ hohen Schmelzbereiches des Wachses, auf den Einsatz
von Verdickern zur Herstellung strukturierter Massen verzichtet
werden. Dies spart Rohstoffkosten, verhindert eine potentielle Verkeimung,
die insbesondere mit pflanzlichen Verdickern einhergeht, und verleiht
der Zubereitung bei Anwendung ein wesentlich cremigeres Applikationsgefühl
als gängige Gelbildner, wie Xanthan Gummis, Carrageenane
oder Gelatine.
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Um
die kosmetische Zubereitung mit hohem Gehalt an Glycerin weiter
zu stabilisieren, kann, insbesondere wenn lipophile Öle
mit eingearbeitet werden sollen, als weiterer Zusatz ein alkoxylierter
Fettalkohol nützlich sein. Versuche haben gezeigt, dass
sich Glycerin, insbesondere in derart hohen Konzentrationen, wie sie
in der erfindungsgemäßen Zubereitung eingesetzt
werden, und auch polymere Glycerinderivate wie Polyglyceryl-10 Behenate/Eicosandionate
nicht mit lipophilen Ölen, wie sie für pflegende
Kosmetika üblich sind, vertragen. Solche Massen neigen
zur Absonderung des Glycerins im festen Zustand, selbst wenn die
Massen im geschmolzenen Zustand homogen erscheinen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird daher der Zubereitung
ein alkoxylierter Fettalkohol zugesetzt. Besonders geeignet als „Stabilisatoren"
haben sich Rohstoffe wie PPG-3 Myristylether, PEG-16 Cetyl/Oleyl/Stearyl/Lanolin
Alcohol Ether, Di-PPG-3 Myristyl Ether Adipate, PEG/PPG-4/2 Propylheptyl
Ether, PEG/PPG-6/2 Propylheptyl Ether, Polyglyceryl-3 Cetyl Ether,
Polyglyceryl-3 Decyltetradecyl Ether, PPG-10 Cetyl Ether, PPG-20
Cetyl Ether, PPG-2 Lanolin Alcohol Ether, PPG-5 Lanolin Alcohol
Ether, PPG-4 Myristyl Ether, PPG-11 Stearyl Ether und PPG-15 Stearyl
Ether erwiesen. Diese können, wenn sie in Mengen von 15 bis
35 Gew.-% eingesetzt werden, bewirken, dass das Polyglyceryl-10
Behenate/Eicosandionate, das wiederum das Glycerin stabilisiert,
in der lipophilen Matrix fest eingebunden bleibt, so dass die kosmetische
Masse auch nach dem Abkühlen homogen und damit stabil bleibt.
Bevorzugt werden nachstehende alkoxylierte Fettalkohole als Stabilisatoren
eingesetzt, da sich diese besonders gut verarbeiten lassen: PPG-3
Myristylether, PEG-16 Cetyl/Oleyl/Stearyl/Lanolin Alcohol Ether,
PEG/PPG-4/2 Propylheptyl Ether, PEG/PPG-6/2 Propylheptyl Ether,
PPG-10 Cetyl Ether, PPG-20 Cetyl Ether, PPG-2 Lanolin Alcohol Ether,
PPG-5 Lanolin Alcohol Ether, PPG-4 Myristyl Ether, PPG-11 Stearyl
Ether und PPG-15 Stearyl Ether.
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Auch
hier scheint wieder das Verhältnis von hydrophilen zu lipophilen
Anteilen in dem alkoxylierten Fettalkohol entscheidend zu sein,
wodurch wohl eine quasi Emulgatorwirkung erzielt wird.
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In
eine Masse, in die ein derart stabilisierender alkoxylierter Fettalkohol
eingearbeitet ist, können ohne Probleme 5 Gew.-% gängiger Öle,
wie Rizinusöl, Triglyceride oder Jojobaöl eingearbeitet
werden ohne dass es zu Separationen in der Masse kommt.
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Neben
diesen Rohstoffen kann die erfindungsgemäße Zubereitung
weitere Zusätze enthalten, wie farbgebende Substanzen.
Darunter fallen sowohl Farbstoffe wie auch Pigmente. War es bislang
nur durch Tenside möglich Farbstoffe in eine lipophile
Matrix einzubringen, gelingt dies in der erfindungsgemäßen
Zubereitung alleine durch den hohen Anteil an Glycerin. Darin lösen
sich die Farbstoffe, wodurch schimmernde, leuchtende, und dauerhaft
färbende Produkte entstehen, die sich insbesondere für
Wangenrouge, Lipliner und Lippenstifte wie auch Eyeliner eignen.
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Unter
den Pigmenten seien nur die Nachfolgenden exemplarisch aufgeführt,
die Aufzählung ist aber in keiner Weise einschränkend,
eine umfangreiche Auswahl ist dem Fachmann bestens bekannt: Carbon Black,
Eisenoxide, Chromoxid, Chromhydroxid, Eisencyanide, Ultramarine,
Titandioxid, Zinkoxid, Metallpulver wie z. B. Kupfer oder Aluminium,
organische Pigmente und deren Verlackungen oder Carmin. Des weiteren finden
auch Perlglanzpigmente jeder Facon Anwendung.
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Als
weitere Zusätze zu der erfindungsgemäßen
Zubereitung können Fette, Wachse, Füllstoffe,
weitere hydrophile Substanzen, Pflegestoffe, Aromastoffe, Parfums,
Antioxidantien, Konservierungsmittel und andere enthalten sein.
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Die
daraus hergestellte kosmetische Zubereitung kann sowohl der Pflege
als auch der Verschönerung im Sinne von farblicher Dekoration
des Gesichtes, dienen. Insbesondere eignet sich die erfindungsgemäße Zubereitung
zur Pflege und Dekoration der Lippen.
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Daher
kann die erfindungsgemäße Zubereitung unter anderem
als pflegende Creme oder Paste, als Lippenpflegestift, Lippenstift,
Lipliner, Eyeliner, Eyeshadow, Blusher und Abdeckstift verwendet
werden. Die Verwendung als Lippenstift ist besonders bevorzugt,
da insbesondere die empfindlichen Semischleimhäute oftmals
von Trockenheit geplagt sind.
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Die
nachfolgenden Beispiele sollen der Veranschaulichung der Erfindung
dienen, diese aber in keinem Fall einschränken.
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Beispiele
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Beispiel 1 – Lippenstift
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Aus
folgenden Komponenten wurde ein Lippenstift hergestellt (Rohstoffe
sind mit INCI-Bezeichnung angegeben; Die Mengenangaben sind in Gew.-%
dargestellt)
Pigmente | 9,95 |
Füllstoffe | 3,0 |
Ascorbylpalmitate | 0,05 |
| |
Glycerin | 30,0 |
Polyglyceryl-10
Behenate/Eicosandionate | 3,0 |
PPG-3
Myristylether | 30,0 |
Cera
microcristallina | 14,0 |
Polyglyceryl-3
Polyricinoleate | 5,0 |
Polybutene | 5,0 |
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Herstellung:
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Die
Rohstoffe wurden ohne Pigmente und Wachse homogenisiert. Anschließend
wurden die Wachse und Pigmente zugegeben und die Zusammensetzung
wurde erwärmt, bis eine klare, homogene Masse entstand.
Die Masse wurde auf einem Dreiwalzenstuhl weiter homogenisiert.
Danach wurde sie erneut bis über ihren Schmelzpunkt erwärmt
und in geeignete Lippenstiftformen gegossen. Nach dem Erkalten wurden
die Minen entformt und in geeignete Minenhalter eingesetzt.
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Der
erhaltene Lippenstift hatte eine weiche, cremige Applikation, einen
guten Farbübertrag und verfügte überraschenderweise über
No-transfer-Eigenschaften gegenüber keramischen oder glasartigen
Gegenständen. Die Lippen wurden schon nach kurzer Anwendung
gepflegt, dauerhaft befeuchtet und vermittelten einen volleren,
satteren Eindruck. Kleine Lippenfältchen wurden gemildert,
und besonders die Struktur von trockenen Lippen wurde deutlich verbessert.
Der Lippenstift war nach 3 Wochen Lagerung bei 50°C immer
noch stabil und zeigte keine Separationseffekte.
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Beispiel 2 – Wangenrouge
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Aus
folgenden Komponenten wurde ein Wangenrouge hergestellt (Rohstoffe
sind mit INCI-Bezeichnung angegeben; Die Mengenangaben sind in Gew.-%
dargestellt)
Farbstoffe | 8,0 |
Füllstoffe | 2,5 |
Ascorbylpalmitate | 0,05 |
| |
Chamomilla
Recutita | 0,20 |
Glycerin | 15,0 |
Polyglyceryl-10
Behenate/Eicosandionate | 0,30 |
PPG-2
Lanolin Alcohol Ether | 25,0 |
Candelilla | 14,0 |
Buxus
Chinensis Oil | 2,0 |
Polydecene | 3,0 |
PVP/Eicosene
Copolymer | 10,0 |
PEG-6
Cetylalcohol | 19,95 |
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Herstellung:
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Die
Farbstoffe wurden im Glycerin gelöst. Anschließend
wurde die Lösung zu den restlichen Rohstoffen ohne die
Wachse zugegeben und homogenisiert. Daraufhin wurden die Wachse
zugegeben und die Zusammensetzung erwärmt, bis eine klare,
homogene Masse entstand. Die Masse wurde auf einem Dreiwalzenstuhl
mindestens 3 mal gewalzt und dabei weiter homogenisiert. Die Masse
wurde nach dem Walzen in Kartuschen gefüllt und in geeignete
Behälter eingefüllt.
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Das
erhaltene Rouge war mit einem Pinsel oder den Fingern auf die Wangen
angenehm applizierbar. Es hatte eine weiche, leichte, cremige Applikation,
war gut verteilbar und verlieh der Haut eine natürliche
Farbe. Die Masse war, wenn sie in die Haut eingezogen war, transferresistent.
Die Masse zeigte nach 4 Wochen Lagerung bei 45°C keine
Separationen und war unverändert gut anwendbar. Insbesondere
bei Applikation auf trockene Hautstellen der Wangen wurden diese
nach längerer Anwendung geglättet und erschienen
deutlich weniger spröde.
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Beispiel 3 – Augenpflegestift
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Aus
folgenden Komponenten wurde ein Wangenrouge hergestellt (Rohstoffe
sind mit INCI-Bezeichnung angegeben; Die Mengenangaben sind in Gew.-%
dargestellt)
Parabene | 0,4 |
Füllstoffe | 12,95 |
Ascorbylpalmitate | 0,05 |
| |
Jojoba
Esters | 15,6 |
Glycerin | 35,0 |
Polyglyceryl-10
Behenate/Eicosandionate | 3,5 |
PPG-3
Myristylether | 16,5 |
Lanolin | 12,0 |
Ricinus
Communis | 1,0 |
Isostearyl
Isostearate | 1,0 |
Ozokerite | 2,0 |
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Herstellung:
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Die
Rohstoffe wurden zusammen verwogen und unter Schmelzen und Rühren
homogenisiert, bis eine klare, homogene Masse entstand. Die Masse
wurde auf einem Dreiwalzenstuhl weiter homogenisiert. Danach wurde
sie erneut bis über ihren Schmelzpunkt erwärmt
und in geeignete Hülsen gegossen und auf Raumtemperatur
abgekühlt.
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Der
erhaltene Augenpflegestift pflegte schuppige Augenlider und konnte
sowohl mit den Fingern als auch direkt mit der Stiftspitze auf die
Augenlider appliziert werden. Er hatte eine softe, sehr weiche,
gleitende Applikation, war gut verteilbar und glänzte nicht.
Die Masse war, wenn sie in die Haut eingezogen war, nicht klebrig
und auf den Augenlidern kaum spürbar. Die Stifte zeigten
nach 4 Wochen Lagerung bei 50°C keine Separationen und
waren unverändert gut anwendbar. Die spröden Hautstellen
der Augenlider wurden geglättet, wodurch die Augen wieder
ein strahlendes Aussehen erhielten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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