DE202005008494U1

DE202005008494U1 - Fahrzeugsitz

Info

Publication number: DE202005008494U1
Application number: DE200520008494
Authority: DE
Original assignee: Faurecia Autositze GmbH and Co KG
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2005-05-31
Filing date: 2005-05-31
Publication date: 2005-08-25
Anticipated expiration: 2015-06-01

Abstract

Fahrzeugsitz, mit
einem Sitzrahmen (2),
einer am Sitzrahmen (2) in einer Lehnenachse (A) angelenkten und verriegelten Rückenlehne (3), die nach Entriegelung von einer aufrechten Gebrauchsstellung in eine im Wesentlichen horizontale Funktionsstellung vorklappbar ist, und
einer an der Rückenlehne (3) vorschwenkbar angelenkten Kopfstütze (4),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kopfstütze (4) durch eine Vorspanneinrichtung (6) nach vorne vorgespannt und in der Gebrauchsstellung verriegelt ist, und
die Kopfstütze (4) bei Vorklappen der Rückenlehne (3) von deren Gebrauchsstellung in deren Funktionsstellung entriegelt wird und nach vorne klappt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Ein derartiger Fahrzeugsitz ist aus der JP 10129317 A bekannt. Die Kopfstütze ist mit ihren Kopfstützenstangen bzw. ihrem Kopfstützenrahmen an der Rückenlehne schwenkbar angebracht. Bei Vorklappen der Kopfstütze nach vorne wird über ein Seil eine Lehnenverriegelung am Sitzrahmen gelöst, so dass die Rückenlehne nachfolgend nach vorne geklappt werden kann. Die Kopfstütze dient somit als Entriegelungshebel für die Rückenlehne; dies ist jedoch bereits aus Sicherheitsgründen nicht unproblematisch, da bei Belastungen der Kopfstütze bei einem Crash ungewollte Entriegelungen der Rückenlehne auftreten können. Weiterhin ist eine derartige vollständig vorgeschwenkte Stellung der Kopfstütze bei Fahrzeugsitzen, bei denen die Kopfstütze in der vorgeklappten Funktionsstellung bzw. Cargo-Stellung auf dem vorderen Bereich des Sitzkissens zur Auflage kommt, problematisch, da hierdurch die Rückenlehne nicht vollständig vorgeklappt werden kann.
Die DE 198 48 372 C2 zeigt einen Fondsitz für ein Kraftfahrzeug, bei dem die Kopfstütze bei Vorklappen der Rückenlehne in die Cargo-Stellung selbsttätig um etwa 90° zurückklappt und hierdurch weniger Platz hinter den Vordersitzen einnimmt. Die Kopplung der Klappbewegung der Rückenlehne und der Schwenkbewegung der Kopfstütze erfolgt über ein Hebelsystem.
Die US 2003/0214169 A1 zeigt einen Fahrzeugsitz, dessen Kopfstütze an einem höhenverstellbaren Bügel befestigt ist, an dem ein Seil angebunden ist, das am unteren Ende der Rückenlehne auf einer Rolle aufgewickelt ist und bei Vorklappen der Rückenlehne über ein Planetenradsystem derartig aufgewickelt wird, dass die Kopfstütze eingezogen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz zu schaffen, bei dem ein Vorklappen der Rückenlehne in die im Wesentlichen horizontale Funktionsstellung auch bei beengtem Schwenkraum möglich ist und der mit geringem Aufwand herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen.
Erfindungsgemäß ist somit zwischen der Rückenlehne und der Kopfstütze – im Allgemeinen deren Kopfstützenstangen bzw. Kopfstützenbügel – eine Vorspanneinrichtung vorgesehen, die die Kopfstütze in ihre vorgeklappte Stellung hin vorspannt. Die Vorspanneinrichtung wird in der aufrechten Gebrauchsstellung der Rückenlehne durch eine lösbare Verriegelung gehalten. Das Lösen der Verriegelung erfolgt über eine zwischen der Rückenlehne und dem Sitzrahmen, d.h. in einem unteren Teil der Rückenlehne vorgesehene Steuereinrichtung, die über ein Kopplungsmittel, z.B. ein Seil bzw. eine Bowdenzugseele, eine Löseeinrichtung zum Lösen der Verriegelung betätigt.
Hierbei wird die Steuereinrichtung vorteilhafterweise erst nach einem Anfangsschwenkwinkel außerhalb des Komfortbereichs vorgeklappt. Indem die Kopfstütze bereits nach dem Anfangsschwenkwinkel vollständig vorgeklappt wird, kann die Rückenlehne auch bei sehr beengten Schwenkverhältnissen, z. B. hinter einem vorderen Sitz in dessen hinterster Stellung, vorgeklappt werden.
Die Steuereinrichtung weist vorzugsweise eine die Kopplungseinrichtung betätigende lehnenseitige Schwenkplatte und ein sitzrahmenseitiges Kulissenteil mit einem Anschlag auf. Vorteilhafterweise gleitet die Schwenk platte beim weiteren Vorklappen der Rückenlehne auf einem konzentrisch zur Lehnenachse verlaufenden Kurvenbereich, so dass die Kopfstütze in ihrer Schwenkstellung gehalten wird. Die Kopfstütze kann hierbei in der Cargo-Stellung vor dem Sitzteil bzw. Sitzkissen des Fahrzeugsitzes liegen.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einer Ausführungsform näher erläutert. Die Figuren zeigen einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz in Seitenansicht bzw. Durchsicht von der Seite, mit einer Detailvergrößerung des Steuerbereichs im unteren Rückenlehnenabschnitt. Es zeigen:
1 die Gebrauchsstellung mit im Wesentlichen aufrechter Rückenlehne und aufrechter, vorgespannter und verriegelter Kopfstütze;
2 die um etwa 23° vorgeklappte Stellung der Rückenlehne mit weiterhin verriegelter Kopfstütze;
3 die um etwa 33° vorgeklappte Rückenlehne mit gelöster Verriegelung der Kopfstütze und vorgeklappter Kopfstütze;
4 die Cargo-Stellung der Rückenlehne.
Ein Fahrzeugsitz 1 weist einen Sitzrahmen 2 (bzw. ein am Sitzrahmen angebrachtes Sitzteil 2) und eine in einer Lehnenachse A am Sitzrahmen 2 angelenkte Rückenlehne 3 auf, in deren oberem Bereich eine Kopfstütze 4 mit Kopfstützenstangen 5 – die als Kopfstützenbügel ausgebildet sein können – in einer Kopfstützenklappachse B angelenkt und über eine hier nicht detaillierter gezeigte Vorspanneinrichtung 6 nach vorne vorgespannt ist. Die Vorspanneinrichtung 6 ist in der Gebrauchslage der 1 verriegelt.
Zwischen dem unteren Bereich der Rückenlehne 3 und dem Sitzrahmen 2 ist eine Steuereinrichtung 8 vorgesehen, die über eine in einem lehnenfesten Bowdenzugmantel 10 geführte Bowdenzugseele 9 mit einer hier nicht detaillierter gezeigten Löseeinrichtung 12 zum Lösen der Verriegelung der Vorspanneinrichtung 6 verbunden ist. Durch einen Zug an der Bowdenzugseele 9 wird die Verriegelung der Kopfstütze 4 gelöst, so dass die Vorspanneinrichtung 6 nachfolgend die Kopfstützenstangen 5 um deren Klappachse B nach vorne klappen kann.
Die Steuereinrichtung 8 wird durch ein sitzrahmenfestes Kulissenteil 14 mit einem Anschlag 15 und einem Kurvenbereich 16 sowie eine in einem Gelenk 18 an der Rückenlehne 3 angelenkte Schwenkplatte 20 mit einer Steuernase 21 gebildet. Die Bowdenzugseele 9 ist an der Schwenkplatte 20 angebunden. In der Gebrauchsstellung der 1 liegen die Schwenkplatte 20 und das Kulissenteil 14 nicht einander an. Die Steuernase 21 liegt in Fahrtrichtung hinter dem Anschlag 15.
Nach Lösen nicht gezeigter Rastversteller zwischen der Rückenlehne 3 und dem Sitzrahmen 2 kann die Rückenlehne 3 mitsamt Kopfstützenstangen 5 und Kopfstütze 4 vorgeklappt werden. In 2 wird zunächst die um 23° vorgeklappte Stellung erreicht, bei der die Steuernase 21 gegen den Anschlag 15 des Kulissenteils 14 gelangt, ohne dass zunächst die Bowdenzugseele 9 gezogen wird. Die Rückenlehne 3 steht hierbei etwa vertikal. Beim nachfolgenden Vorklappen in die 33°-Stellung der 3 liegt die Steuernase 21 weiterhin an dem Anschlag 15 an, so dass die Schwenkplatte 20 um ihr Gelenk 18 geschwenkt wird und hierbei die Bowdenzugseele 9 betätigt. Hierdurch wird – vorteilhafterweise bereits bei einem geringen Zug – die Verriegelung gelöst, so dass die Vorspanneinrichtung 6 die Kopfstützenstangen 5 mit der Kopfstütze 4 um etwa 90° nach vorne klappt. Die Kopfstütze 4 hält diese Klappstellung beim weiteren Vorklappen in die Cargo-Stellung der 4 bei, wobei die Steuernase 21 auf dem im Wesentlichen konzentrisch zu der Lehnenachse A verlaufenden Kurvenbereich 16 des Kulissenteils 14 gleitet, so dass die Schwenkstellung der Kopfstütze 4 gegenüber der Rückenlehne 3 nicht verändert wird. Da die Steuernase 21 in der Cargo-Stellung der 4 weiter auf dem Kurvenbereich 16 anliegt, wird ein Klappern der Kopfstütze 4 verhindert. In der Cargo-Stellung können die nicht gezeigten Rastversteller wiederum verriegeln, so dass eine gesicherte Stellung erreicht wird.

Claims

Fahrzeugsitz, mit einem Sitzrahmen (2), einer am Sitzrahmen (2) in einer Lehnenachse (A) angelenkten und verriegelten Rückenlehne (3), die nach Entriegelung von einer aufrechten Gebrauchsstellung in eine im Wesentlichen horizontale Funktionsstellung vorklappbar ist, und einer an der Rückenlehne (3) vorschwenkbar angelenkten Kopfstütze (4), dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfstütze (4) durch eine Vorspanneinrichtung (6) nach vorne vorgespannt und in der Gebrauchsstellung verriegelt ist, und die Kopfstütze (4) bei Vorklappen der Rückenlehne (3) von deren Gebrauchsstellung in deren Funktionsstellung entriegelt wird und nach vorne klappt.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Rückenlehne (3) und dem Sitzrahmen (2) eine Steuereinrichtung (8) und zwischen der Rückenlehne (3) und der Kopfstütze (4) die Vorspanneinrichtung (6) und eine Löseeinrichtung (12) zum Lösen der Verriegelung der Vorspanneinrichtung (6) vorgesehen ist, wobei die Löseeinrichtung (12) von der Steuereinrichtung (8) über ein Kopplungsmittel (9) betätigt wird.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungsmittel ein in der Rückenlehne (3) geführtes Seil (9), z. B. eine Bowdenzugseele (9), ist.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Löseeinrichtung (12) von der Steuereinrichtung (8) nach ei nem Anfangsschwenkwinkel der entriegelten Rückenlehne (3) betätigt wird.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (8) einen sitzrahmenfesten Anschlag (15) und eine an die Rückenlehne (3) angelenkte Schwenkplatte (20) aufweist, und bei Vorklappen der Rückenlehne (3) die Schwenkplatte (20) gegen den Anschlag (15) stößt und geschwenkt wird, wodurch die Löseeinrichtung (12) über das Kopplungsmittel (9) betätigt wird.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die geschwenkte Schwenkplatte (20) beim nachfolgenden Vorklappen der Rückenlehne (3) auf einem sitzrahmenseitigen Kurvenbereich (16) ohne Veränderung ihrer Schwenkstellung gleitet.
Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (15) und der Kurvenbereich (16) an einem am Sitzrahmen (2) befestigten Kulissenteil (14) ausgebildet sind.
Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkplatte (20) eine Steuernase (21) zur Anlage an dem sitzrahmenfesten Anschlag (15) aufweist, wobei die Steuernase (21) in der Gebrauchsstellung der Rückenlehne (3) hinter dem Anschlag (15) liegt.
Fahrzeugsitz nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfstütze (4) mit ihren Kopfstützenstangen (5) etwa rechtwinklig vorgeklappt wird und in der Funktionsstellung, in der die Rückenlehne (3) auf dem Sitzrahmen (2) bzw. einem an dem dem Sitzrahmen (2) angebrachten Sitzteil aufliegt, vor dem Sitzrahmen (2) angeordnet ist.