DE202004014849U1 - Vorrichtung zur Bestimmung eines absoluten Drehwinkels - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung
zur Bestimmung eines absoluten Drehwinkels einer Drehachse (12),
mit einer ersten Meßeinrichtung
zur Messung eines Drehwinkels in einem eingeschränkten ersten Meßbereich
und einer zweiten Meßeinrichtung
zur Ermittlung eines absoluten Winkelbereichs, dadurch gekennzeichnet,
daß die
zweite Meßeinrichtung
eine Drehung der Drehachse (12) als lineare Verschiebung abbildet.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung eines absoluten Drehwinkels einer Drehachse, mit einer ersten Meßeinrichtung zur Messung eines Drehwinkels in einem eingeschränkten ersten Meßbereich und einer zweiten Meßeinrichtung zur Ermittlung eines absoluten Winkelbereichs.
- Eine solche Vorrichtung ist aus der
DE 198 187 99 A1 bekannt. Die erste Meßeinrichtung umfaßt zwei an der Drehachse angeordnete magnetische Polringe mit in Umlaufrichtung abwechselnd aneinandergereihten Nord- und Südpolen, wobei die Ringe eine unterschiedliche Anzahl von Magnetpolen aufweisen. Jedem Ring ist ein feststehender magnetoresistiver Sensor zugeordnet. Mit dieser Anordnung läßt sich ein Drehwinkel zwar mit sehr hoher Auflösung bestimmen, allerdings nur in einem Bereich von 0° bis maximal 180°. DieDE 198 18 799 A1 schlägt daher eine zweite Meßeinrichtung mit einem Hallsensor vor, mit dem im Unterschied zu den magnetoresistiven Sensoren die Polung eines erfaßten Magnetpols bestimmt werden kann. Dadurch läßt sich der Bereich der absoluten Winkelmessung auf ein Intervall von 0° bis 360° erweitern. Zur Bestimmung des absoluten Drehwinkels eines Lenkrads, das mehrere Umdrehungen in beide Drehrichtungen ausführen kann, ist dies jedoch nach wie vor nicht ausreichend. - Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der ein absoluter Drehwinkel in hoher Auflösung über einen großen Meßbereich bestimmt werden kann.
- Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung der eingangs genannten An vorgeschlagen, bei der die zweite Meßeinrichtung eine Drehung der Drehachse als lineare Verschiebung abbildet. Auf diese Weise können auch größere Drehwinkel als 360°, die mehr als einer Umdrehung der Drehachse entsprechen, leicht gemessen werden, ohne daß eine inkrementale Signalauswertung (Zählen der Umdrehungen oder dergleichen) erforderlich ist. Die Umwandlung der Drehung in eine lineare Verschiebung hat den Vorteil, daß die Verschiebung fortlaufend ist und sich nicht wie eine Drehung nach 360° wiederholt. Bei geeigneter Umsetzung lassen sich genügend viele Umdrehungen linear abbilden, so daß der gesamte Drehwinkelbereich eines Lenkrads erfaßt werden kann. In Kombination mit einer ersten Meßeinrichtung, wie sie aus der
DE 198 18 799 A1 bekannt ist, entsteht so eine kostengünstige Vorrichtung, mit der der absolute Lenkraddrehwinkel unmittelbar nach dem Einschalten der Versorgungsspannung des Kraftfahrzeugs ohne Relativbewegung elektrischer Komponenten berührungslos und mit hoher Auflösung bestimmt werden kann. - Die Abbildung der Drehung auf eine lineare Verschiebung kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch erreicht werden, daß die zweite Meßeinrichtung eine spiralförmige Kulissenführung in einem an die Drehachse gekoppelten Rotor umfaßt. Dazu passend umfaßt die zweite Meßeinrichtung vorzugsweise eine radial verschiebbare Meßeinheit, die ein in die Kulissenführung eingreifendes Verschiebeelement aufweist. Diese Konstruktion sorgt dafür, daß eine Drehung der Drehachse zu einer der Drehung entsprechenden linearen Verschiebung der Meßeinheit führt.
- Im Falle eines Kraftfahrzeuglenkrads ist es sinnvoll, daß die spiralförmige Kulissenführung eine Anzahl 360°-Windungen aufweist, die wenigstens der Anzahl der von der Drehachse (in diesem Fall die Lenksäule) ausführbaren Umdrehungen entspricht.
- Für die Messung der linearen Verschiebung ist eine Konstruktion vorteilhaft, gemäß der die zweite Meßeinrichtung einen sich in radialer Richtung erstreckenden Stabmagneten und einen dem Stabmagneten gegenüberliegend angeordneten Magnetfeldsensor umfaßt, wobei der Stabmagnet oder der Magnetfeldsensor auf der verschiebbaren Meßeinheit und der Magnetfeldsensor bzw. der Stabmagnet feststehend angeordnet sind. Der Magnetfeldsensor ist vorzugsweise ein magnetoresistiver Sensor.
- Eine erfindungsgemäße Vorrichtung, bei der die erste Meßeinrichtung wenigstens zwei an die Drehachse gekoppelte Polringe mit einer unterschiedlichen Anzahl Magnetpole und zwei den Polringen zugeordnete magnetoresistive Sensoren umfaßt, ermöglicht eine zuverlässige Drehwinkelmessung auch bei hohen Winkelgeschwindigkeiten.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Vorrichtung zur Messung eines Lenkradwinkels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen schematisch:
-
1 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; -
2 eine Draufsicht auf einen Polring der erfindungsgemäßen Vorrichtung; -
3 einen Detailschnitt entlang der Linie A–A in1 ; -
4 eine Kulissenführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung; und -
5 einen Signalverlauf der zweiten Meßeinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. - Die in
1 dargestellte Vorrichtung10 dient zur Bestimmung des absoluten Lenkraddrehwinkels in einem Kraftfahrzeug. Das (nicht gezeigte) Lenkrad ist drehfest an eine Drehachse12 (Lenksäule) gekoppelt, die ausgehend von einer Ausgangsstellung (Mittellage des Lenkrads) mehrere Umdrehungen in beide Drehrichtungen ausführen kann. - Eine erste Meßeinrichtung ist folgendermaßen aufgebaut. An der Drehachse
12 sind konzentrisch zu dieser zwei axial übereinander angeordnete Polringe14 ,16 angebracht, von denen der erste Polring14 in2 dargestellt ist. Der Polring14 ist aus mehreren magnetisierten Segmenten18 zusammengesetzt, so daß in Umlaufrichtung abwechselnd Nord- und Südpole aneinandergereiht sind. Der zweite Polring16 ist genauso aufgebaut wie der erste Polring14 , weist aber eine andere Anzahl Magnetpole auf als der erste Polring14 . Den Polringen14 ,16 radial gegenüberliegend sind zwei magnetoresistive Sensoren20 ,22 auf einer Platine24 angeordnet. Die Platine24 wiederum ist auf einem bezüglich der Drehachse12 feststehenden Träger26 angebracht. - Auf einem radialen Ausleger
28 des feststehenden Trägers26 ist ein in3 näher dargestellter Schlitten30 gleitend gelagert. Auf der unteren Seite des Schlittens30 ist ein radial ausgerichteter Stabmagnet32 befestigt. Dem Stabmagnet32 gegenüberliegend positioniert ist ein weiterer Magnetfeldsensor34 , vorzugsweise ein magnetoresistiver Sensor. Der Sensor34 ist auf einer feststehenden Platine36 angeordnet, bei der es sich um die gleiche Platine wie die, auf der die anderen Magnetfeldsensoren20 ,22 angeordnet sind, oder um eine separate Platine handeln kann. - Auf der oberen Seite des Schlittens
30 ist ein Fortsatz38 angeformt. Der Fortsatz38 greift in eine Kulissenführung40 ein, die in einem senkrecht zur Drehachse12 verlaufenden Abschnitt eines an die Drehachse12 gekoppelten Rotors42 gebildet ist. Der Rotor42 kann, wie in1 gezeigt, auch als Halterung für die Polringe14 ,16 dienen und/oder einstückig mit der Drehachse12 ausgeführt sein. Die in4 stilisiert in Draufsicht gezeigte Kulissenführung40 umfaßt eine Spiralnut44 , die im dargestellten Ausführungsbeispiel insgesamt sieben 360°-Windungen aufweist. Die Anzahl der 360°-Windungen der Spiralnut44 entspricht der Anzahl der Gesamtumdrehungen, die das Lenkrad ausführen kann. In der Ausgangsstellung der Drehachse12 , das heißt in der Mittellage des Lenkrads, befindet sich der Fortsatz38 an einer Stelle, die genau der Hälfte der Gesamtlänge der Spiralnut40 entspricht. - Über die erste Meßeinrichtung läßt sich berührungslos ein Drehwinkel in einem Meßbereich von 0° bis 180° mit einer sehr hohen Genauigkeit erfassen. Die zweite Meßeinrichtung kann genügend viele 180°-Winkelbereiche auflösen, um den gesamten Drehbereich des Lenkrads abzudecken. Die Bestimmung des absoluten Lenkraddrehwinkels erfolgt dann durch Kombination der Meßergebnisse der ersten und der zweiten Meßeinrichtung.
- Mit der ersten Meßeinrichtung wird zum einen ermittelt, welche der Segmente
18 der Polringe14 ,16 den magnetoresistiven Sensoren20 ,22 gegenüberliegen. Dies gelingt mit Hilfe der Phasenverschiebung der Sensorsignale, die sich aus der unterschiedlichen Segmentanzahl der Polringe14 ,16 ergibt. Zum anderen wird eine Feinwinkelmessung innerhalb des betreffenden Segmentbereichs durch eine Auswertung der Sinus- und Cosinus-Signale der Sensoren mit Hilfe der Arcus-Tangensfunktion vorgenommen. - Um den tatsächlichen absoluten Lenkraddrehwinkel angeben zu können, ist die Kenntnis des aktuellen 180°-Winkelbereichs erforderlich, in dem der mit der ersten Meßeinrichtung gemessene Winkel liegt. Hierzu dient die zweite Meßeinrichtung, die je nach Anzahl der Umdrehungen, die das Lenkrad insgesamt ausführen kann, die doppelte Anzahl 180°-Winkelbereiche auflösen muß. Im Falle eines Lenkrads, das dreieinhalb Umdrehungen in beide Richtungen (d.h. insgesamt sieben 360°-Umdrehungen) ausführen kann, sind dies also 14 180°-Winkelbereiche, bei vier Umdrehungen in beide Richtungen entsprechend 16 180°-Winkelbereiche.
- Wie bereits erwähnt befindet sich in der Mittellage des Lenkrads der Fortsatz
38 des linear verschiebbaren Schlittens30 an einer Stelle, die genau der Hälfte der Gesamtlänge der Spiralnut44 im Rotor42 entspricht. Bei einer Drehung des Lenkrads und des drehfest mit diesem gekoppelten Rotors42 wird der Schlitten30 durch die Zwangsführung des als Verschiebeelement dienenden Fortsatzes38 in der Spiralnut44 radial nach innen oder nach außen bewegt. Somit bewirkt die Drehung des Lenkrads eine lineare Verschiebung des Schlittens30 . Die Richtung und das Ausmaß dieser Verschiebung können mit Hilfe des magnetoresistiven Sensors34 , der die Magnetfeldlinien des am Schlitten30 befestigten Stabmagneten32 erfaßt, berührungslos gemessen werden. Das Ausmaß der linearen Verschiebung kann durch die Wahl der Steigung der Spiralwindungen geeignet eingestellt werden. -
5 zeigt einen beispielhaften Signalverlauf, den der magnetoresistive Sensor34 bei einer linearen Verschiebung des Stabmagneten32 liefert. Aus dem Sensorsignal läßt sich dann auf den aktuellen 180°-Winkelbereich schließen, in dem der mit der ersten Meßeinrichtung gemessene Drehwinkel liegt.
Claims (7)
- Vorrichtung zur Bestimmung eines absoluten Drehwinkels einer Drehachse (
12 ), mit einer ersten Meßeinrichtung zur Messung eines Drehwinkels in einem eingeschränkten ersten Meßbereich und einer zweiten Meßeinrichtung zur Ermittlung eines absoluten Winkelbereichs, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Meßeinrichtung eine Drehung der Drehachse (12 ) als lineare Verschiebung abbildet. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Meßeinrichtung eine spiralförmige Kulissenführung (
40 ) in einem an die Drehachse (12 ) gekoppelten Rotor (42 ) umfaßt. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Meßeinrichtung eine radial verschiebbare Meßeinheit umfaßt, die ein in die Kulissenführung (
40 ) eingreifendes Verschiebeelement (38 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die spiralförmige Kulissenführung eine Anzahl 360°-Windungen aufweist, die wenigstens der Anzahl der von der Drehachse (
12 ) ausführbaren Umdrehungen entspricht. - Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Meßeinrichtung einen sich in radialer Richtung erstreckenden Stabmagneten (
32 ) und einen dem Stabmagneten (32 ) gegenüberliegend angeordneten Magnetfeldsensor (34 ) umfaßt, wobei der Stabmagnet (32 ) oder der Magnetfeldsensor (34 ) auf der verschiebbaren Meßeinheit und der Magnetfeldsensor (34 ) bzw. der Stabmagnet (32 ) feststehend angeordnet sind. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetfeldsensor (
34 ) ein magnetoresistiver Sensor ist. - Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Meßeinrichtung wenigstens zwei an die Drehachse (
12 ) gekoppelte Polringe (14 ,16 ) mit einer unterschiedlichen Anzahl Magnetpole und zwei den Polringen (14 ,16 ) zugeordnete magnetoresistive Sensoren (20 ,22 ) umfaßt.
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