DE202004007307U1 - Gurtaufroller - Google Patents
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Abstract
Gurtauftroller
mit einer Gurtspule und einem über
ein Getriebe an die Gurtspule gekoppelten Elektromotor (19) zur
Einstellung der Gurtbandabzugskraft, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
ein erstes Getriebeteil (18; 42) umfaßt, das einen begrenzten Freilauf hat.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Gurtaufroller mit einer Gurtspule und einem über ein Getriebe an die Gurtspule gekoppelten Elektromotor zur Einstellung der Gurtbandabzugskraft.
- Um sich in einem Fahrzeug anzuschnallen, ist ein Abziehen von Gurtband erforderlich, das auf einer Gurtspule eines Gurtaufrollers aufgerollt ist. Bei Gurtaufrollern mit einem Direktantrieb ist ein Elektromotor vorgesehen, der über ein Getriebe an die Gurtspule gekoppelt ist. Der Begriff „Getriebe" ist in diesem Zusammenhang allgemein zu verstehen und bezeichnet lediglich eine mechanische Kopplung des Elektromotors an die Gurtspule; eine Unter- oder Übersetzung wird nicht vorrausgesetzt. Ein solcher Gurtaufroller kann eine Sensoreinrichtung mit einem Drehsensor aufweisen. Zieht ein Insasse am aufgerolltem Gurtband, erkennt die Sensoreinrichtung die Drehung der Gurtspule und deren Richtung. Daraufhin kann der Motor ein unterstützendes Drehmoment bereitstellen, um den Gurtbandabzug zu erleichtern.
- Nachteilig bei einem solchen Gurtaufroller ist, daß die Unterstützung durch den Motor nicht sofort erfolgen kann. Dies ist darauf zurückzuführen, daß eine Drehung prinzipiell erst nach Überschreiten eines bestimmten Mindestdrehwinkels erkannt werden kann, wobei der Mindestdrehwinkel von der Auflösung des Drehsensors abhängt. Daher spürt der Insasse bei einem Gurtbandabzug zunächst einen unangenehmen Ruck wegen der erhöhten Kraft, die notwendig ist, um den anfänglich ruhenden Motor mitzudrehen, bevor dann ein motorgestützter Gurtbandabzug erfolgt. Dieser unerwünschte Effekt kann zwar durch hochauflösende Sensoren verringert werden; solche Sensoren sind jedoch verhältnismäßig teuer.
- Die Erfindung schafft einen Gurtaufroller, der mit einfachen Mitteln einen ruckfreien Gurtbandabzug ermöglicht.
- Gemäß der Erfindung ist hierzu bei einem Gurtaufroller der eingangs genannten Art vorgesehen, daß das Getriebe ein erstes Getriebeteil umfaßt, das einen begrenzten Freilauf hat. Es wird also nicht versucht, eine Drehung der Gurtspule möglichst frühzeitig zu erkennen. Die Erfindung erlaubt vielmehr ein anfängliches widerstandsfreies Drehen der Gurtspule. Dies ist möglich, da aufgrund des Freilaufs der Motor zunächst nicht mitgedreht werden muß. Diese Drehphase kann zur Erkennung der Drehung und deren Richtung durch eine Sensoreinrichtung genutzt werden. Der Freilauf und die Sensoreinrichtung können so aufeinander abgestimmt werden, daß eine Unterstützung des Gurtbandabzugs durch den Motor noch vor Beendigung des Freilaufs veranlaßt wird, so daß der Insasse auch nach Beendigung des Freilaufs keinen Ruck beim Abziehen des Gurtbands spürt. Je nach Größe des Freilaufdrehwinkels können somit verhältnismäßig grobauflösende und damit kostengünstige Drehsensoren eingesetzt werden. Für die grundsätzliche Funktion kommt es nicht darauf an, welches Teil im Getriebe den Freilauf hat; wichtig ist nur, daß es im Kraftfluß zwischen Motor und Gurtspule angeordnet ist.
- Damit der Freilauf vollständig genutzt werden kann, ist vorzugsweise wenigstens ein Federelement vorgesehen, das das erste Getriebeteil gegen seine Freilaufrichtung vorspannt. Dadurch ist auch gewährleistet, daß der Freilauf nur in einer Drehrichtung der Gurtspule wirksam ist. Damit ist ein sofortiges Aufrollen des Gurtbands bei umgekehrter Drehrichtung der Gurtspule durch den Motor ohne vorherigen Freilauf möglich.
- Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Gurtaufrollers sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen und aus den beigefügten Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
-
1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gurtaufrollers in seitlicher Schnittansicht; -
2 eine Vorderansicht des Gurtaufrollers aus1 ; -
3 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gurtaufrollers in seitlicher Schnittansicht; und -
4 eine Vorderansicht eines Teils des Gurtaufrollers aus3 . - Die in
1 dargestellte erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gurtaufrollers umfaßt eine in einem Rahmen10 mittels Kugellagern12 drehbar gelagerte Welle14 . Auf einem Ende der Welle14 ist ein Antriebsritzel16 aufgesetzt, das drehfest an eine Gurtspule (nicht gezeigt) gekoppelt ist, so daß durch eine Drehung der Welle14 in eine erste Drehrichtung (Abrollrichtung A) Gurtband von der Gurtspule abgerollt und durch Drehung in eine entgegengesetzte zweite Drehrichtung (Aufrollrichtung B) Gurtband aufgerollt wird. Am anderen Ende der Welle14 ist eine Scheibe18 befestigt. Der Gurtaufroller umfaßt ferner einen Elektromotor19 , der aus einem Stator20 und einem Rotor22 gebildet ist. Der Stator20 ist um den Teil des Rahmens10 angeordnet, in dem die Welle14 gelagert ist. Der Rotor22 ist als drehbare Motorglocke ausgebildet. - An dem Rotor
22 sind mehrere Mitnehmer24 angeformt, die in Ausnehmungen26 eingreifen, welche als Langlöcher in der Scheibe18 gebildet sind (siehe auch2 ). Die Ausdehung der Ausnehmungen26 in Umfangsrichtung ist größer als die der Mitnehmer24 . Die Mitnehmer24 sind relativ zu den zugehörigen Ausnehmungen26 so angeordnet, daß die Scheibe18 in Umfangsrichtung gegen über dem Rotor22 ein Spiel hat. Ein Federelement in Form einer Blattfeder28 spannt die Scheibe18 gegen die Abrollrichtung A vor. - Es ist selbstverständlich, daß die Mitnehmer
24 auch an der Scheibe18 angeformt und die Ausnehmungen26 im Rotor22 gebildet sein können. - Somit ist zwischen dem Elektromotor
19 und der Gurtspule ein Getriebe gebildet, wobei die Scheibe18 (nach Überwindung der Vorspannkraft der Feder28 ) einen Freilauf in der Abrollrichtung A hat, der durch die Ausdehnung der Ausnehmungen26 in Umfangsrichtung definiert ist. - Der Gurtaufroller ist ferner mit einer Sensoreinrichtung ausgestattet. Auf der Scheibe
18 ist ein Permanentmagnet30 angeordnet, dem ein einfacher Hallsensor32 oder dergleichen gegenüberliegt. Mit Hilfe des Sensors32 wird eine Drehung der Scheibe18 in der Abrollrichtung A, die aufgrund der drehfesten Kopplung einer Drehung der Gurtspule in der Abrollrichtung entspricht, erkannt, bevor der Freilauf der Scheibe18 beendet ist. Anstelle des Hallsensors32 und des Permanentmagneten30 kann auch ein anderer geeigneter Drehsensor vorgesehen sein, der diese Funktion erfüllt. - Bei einem Ziehen am aufgerollten Gurtband dreht sich die Gurtspule in der Abrollrichtung A. Aufgrund des Freilaufs dreht sich die Scheibe
18 , ohne daß das Widerstandsmoment des ruhenden Motors19 überwunden werden muß. Die Sensoreinrichtung erkennt noch während der Freilaufphase die Drehung in der Abrollrichtung A, wodurch sofort eine unterstützende Drehung des Motors19 für einen erleichterten Gurtbandabzug veranlaßt wird. - Die
3 und4 zeigen eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gurtaufrollers, wobei die gleichen Bezugszeichen wie bei der ersten Ausführungsform für entsprechende Teile verwendet wurden. Auf einer Antriebswelle34 eines Elektromotors19 ist ein Antriebsrad36 gelagert, das ein in einem Rahmen10 gelagertes erstes Zwischenrad38 antreibt. Die ebenfalls im Rahmen10 gelagerte Aufrollerachse14 ist drehfest an die Gurtspule gekoppelt. An einem Ende der Aufrollerachse14 ist ein Antriebsrad40 befestigt, das mit einem zweiten Zwi schenrad42 kämmt. Das erste und das zweite Zwischenrad38 bzw.42 weisen ebenso wie bei der ersten Ausführungsform Mitnehmer24 und zugehörige Ausnehmungen26 nach Art einer Kulissenfihrung auf, um einen begrenzten Freilauf des zweiten Zwischenrads42 zu schaffen. Auf dem zweiten Zwischenrad42 sind Federelemente44 befestigt (siehe4 ) die an einigen der Mitnehmer24 angreifen und so das zweite Zwischenrad42 gegen seine Freilaufrichtung vorspannen. Es ist auch eine Sensoreinrichtung zur Erkennung einer Drehung der Gurtspule in Abrollrichtung vorgesehen, z.B. mit einem auf dem zweiten Zwischenrad42 angeordneten Permanentmagneten30 und einem gegenüberliegenden Hallsensor32 . Die Funktionsweise dieser Ausführungsform entspricht grundsätzlich der der ersten Ausführungsform.
Claims (10)
- Gurtauftroller mit einer Gurtspule und einem über ein Getriebe an die Gurtspule gekoppelten Elektromotor (
19 ) zur Einstellung der Gurtbandabzugskraft, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe ein erstes Getriebeteil (18 ;42 ) umfaßt, das einen begrenzten Freilauf hat. - Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Federelement (
28 ) vorgesehen ist, das das erste Getriebeteil (18 ;42 ) gegen seine Freilaufrichtung vorspannt. - Gurtaufroller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Getriebeteil (
18 ;42 ) drehfest an die Gurtspule gekoppelt ist. - Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Getriebeteil eine Scheibe (
18 ) ist. - Gurtaufroller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (
18 ) an einer bezüglich des Motors (19 ) innenliegenden Welle (14 ) angeordnet ist. - Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe ein drehfest an den Motor (
19 ) gekoppeltes zweites Getriebeteil (22 ;38 ) umfaßt, wobei eines der Getriebeteile wenigstens einen Mitnehmer (24 ) aufweist, der in eine am anderen Getriebeteil gebildete Ausnehmung (26 ) eingreift, deren Ausdehnung in Umfangsrichtung größer als die des Mitnehmers (24 ) ist. - Gurtaufroller nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Getriebeteil ein Rotor (
22 ) des Elektromotors (19 ) ist. - Gurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (
19 ) ein erstes Zwischenrad (38 ) antreibt und das erste Getriebeteil ein mit einem Antriebsrad (40 ) der Gurtspule kämmendes zweites Zwi schenrad (40 ) ist, wobei eines der Zwischenräder wenigstens einen Mitnehmer (24 ) aufweist, der in eine im anderen Zwischenrad gebildete Ausnehmung (26 ) eingreift, deren Ausdehnung in Umfangsrichtung größer als die des Mitnehmers (24 ) ist. - Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sensoreinrichtung zur Erkennung einer Drehrichtung der Gurtspule vorgesehen ist.
- Gurtaufroller nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Permanentmagnet (
30 ) an einem Drehfest an die Gurtspule gekoppelten Bauteil (18 ;42 ) angebracht ist.
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