DE2008894B2 - Zweikreisbremsventil fuer fahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Zweikreisbremsventil für Fahrzeuge zum Steuern zweiter Bremskreise mit einem von außen betätigten, ersten Einzel ventil und einem abhängig von dem Druck im ersten Elremskreis gesteuerten zweiten Einzelventil, das mit einem Kolbenglied versehen ist, welches auf seiner Rückseite dem genannten Druck und auf seiner dem zweiten Einzelventil zugekehrten Vorderseite dem Bremsdruck im zweiten Bremskreis unterliegt, welches ferner einen Ringansatz hat, dessen Stirnseite beweglicher Ventilsitz des zweiten Einzelventüs ist und welches außerdem mit axialer Beweglichkeit unmittelbar auf einen Hohlstößel aufgesetzt ist, der bei Ausfall des Drucks im ersten Bremskreis das zweite Einzelventil betätigt und dessen Stirnseite hierzu einen weiteren beweglichen Ventilsitz für das zweite Einzelventil darstellt.

Ein derartiges Zweikreisbremsventil ist durch die US-PS 33 59 043 bekannt. Bei diesem Bremsventil übt jedoch der Bremsdruck des zweiten Bremskreises keine Rückwirkung auf das Betätigungsglied aus, so daß das Bremsventil bei Ausfall des ersten Bremskreises nicht mehr stufbar betätigt werden kann.

Weiterhin ist durch die US-PS 32 66 850 ein ähnliches Zweikreisbremsventil bekannt, bei dem in einem größeren Kolbenglied ein kleinerer Kolben gleitbar angeordnet ist, der zusammen mit einem ein Einzelventilglied bildenden Hohlstößel aus einem Stück hergestellt ist. Der kleinere Kolben läßt den im zweiten Bremskreis wirksamen Bremsdruck bei Ausfall des Druckes im ersten Bremskreis in einer bestimmten Stärke auf den Stöße! zurückwirken. Durch die Einstückigkeit von Stößel und Rückwirkkolben wird 6«; dieses Bauteil verhältnismäßig sperrig. Vor allem aber ist ein einmal gewähltes Verhältnis zwischen Betätigungskralt und Rückwirkdruck (= Bremsdruck) nur durch Änderung des aus kleinem Kolben und Stößel bestehenden Bauteils und des größeren Kolbengliedes möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zweikreisbremsventil der eingangs genannten Art zu schaffen, das trotz Bremsdruck-Rückwirkang des zweiten Bremskreises keine sperrigen Bauteile aufweist und dessen Druckverhältivisse leicht zu ändern sind.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß sternförmig um die Achse des Hohlstößels herum mehrere Hebelstücke angeordnet sind, über die das Kolbenglied bei Ausfall des Drucks im ersten Bremskreis am Hohlstößel abgestützt ist

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt

Das dargestellte Zweikreisbremsventil hat ein Gehäuse 1, das an seiner Oberseite eine Betätigungseinrichtung 2 trägt sowie an seinen Seitenflächen mehrere Anschlüsse 3,4,5 und 6 und an seiner Unterseite einen Außenluftanschluß 7 hat.

Ein erstes Einzelventil 8 hat einen ringförmigen Ventilsitz 9, der stirnseitig an einer beweglichen Hülse !0 angeordnet ist, die mit einem ersten Rückwirkkolben Il fest verbunden ist und mittig eine Stellschraube 10' trägt Die Hülse 10 durchgreift einen gehäusefesten Ventihitz 12 und arbeitet mit einem gewöhnlich unter Federdruck auf dem festen Ventilsitz 12 aufliegenden Ventilschließkörper 13 zusammen. Die genannten Teile 9 bis 13 bilden zusammen das erste Einzelventil 8.

Unter dem ersten Einzelventil 8 liegt ein zweites Einzelventil 14, das einen am Stirnende eines Hohlstößc!s; 15 angeordneten Ventilsitz 16 hat Auf die Mantelfläche des Hohlstößels 15 ist ein großes Kolbenglied 17 mit axialer Beweglichkeit aufgesetzt Unten am Kolbenglied 17 ist ein Ringansatz 17' mit Ventilsitz 17" angebracht. Der Hohlstößel 15 durchgreift den Ringansatz 17'. Im Bereich seines Ventilsitzes 16 liegt ein gehäusefester Ventilsitz 18. Unter dem Ventilsitz 18 ist ein gewöhnlich unter Federdruck auf dem festen Ventilsitz 18 aufliegender Ventilschließkörper 19 angeordnet. Die genannten Teile 16 bzw. 17", 18 und 19 bilden zusammen das zweite Einzelventil 14.

Auf eine Schulter 20 des Hohlstößels 15 ist eine Druckscheibe 21 aufgesetzt. Unter der Druckscheibe 21 liegen drei sternförmig um die Achse des Stößels 15 angeordnete Hebeistücke 22. Mit einer inneren Auflage 23 liegen die Hebelstücke 22 an der Druckscheibe 21, mit einer mittleren Auflage 24 an dem Kolbenglied 17 und mit einer äußeren Auflage 25 an einem Auflagering 26 im Ventilgehäuse 1 an. Sie werden durch eine Hebelfeder 27, die zwischen den Auflagen 23 und 24 an den Hebelstücken 22 angreift, nach oben gedrückt.

Das Kolbenglied 17 gleitet außen mit einer Doppeldichtung 28 im Ventilgehäuse 1 und innen, ebenfalls mit einer Doppeldichtung 29, auf dem Hohlstößel 15. In einer unter dem Kolbenglied 17 liegenden Druckwechselkammer 30 des zweiten Kreises ist eine Feder 31 angeordnet, die bestrebt ist, das Kolbenglied 17 nach oben zu drücken. Ebenso ist in einer unter dem Rückwirkkoiben 11 liegenden Druckwechselkammer 32 des ersten Kreises eine Feder 33 angeordnet, die bestrebt ist, den Rückwirkkolben 11 nach oben zu drücken. Die beiden Druckwechselkammern 30 und 32 sind mit den Anschlüssen 6 bzw. 4 unmittelbar verbunden, die zu den nicht gezeigten Bremsen des zweiten bzw. ersten Bremskreises führen. An die Anschlüsse 3 und 5 ist je ein nicht dargestellter Vorratsbehälter angeschlossen. Ein die Hebelstücke 22

aufnehmender, über dem Kolbenglied 17 liegender Schaltraum 34 ist über einen Kanal 35 mit der Druckwechselkammer 32 verbunden.

Das beschriebene Zweikreisbremrventil wirkt wie folgt:

In der gezeichneten Stellung des Ventils nehmen die Teile ihre Ausgangslage ein, in der die Vorratsluft durch die beiden Einzetventile 8 und 14 abgeriegelt ist. Die Bremsen sind über die Druckwechselkammern 30 und 32 und über den Außenluftanschluß 7 entlüftet

Soll gebremst werden, so werden über die Betätigungseinrichtung 2 der Rückwirkkolben ti und die Hülse 10 nach unien bewegt und nach dem Aufsitzen des Ventilsitzes 9 auf dem Ventilschließkörper 13 die Außenluftverbindung der Druckwechselkammer 32 >5 unterbrochen. Dann wird der Ventilschließkörper 13 von seinem gehäusefesten Ventilsitz 12 abgehoben, und Vorratsluft kann über die Druckwechselkammer 32 in den ersten Bremskreis strömen. Die Rückwirkkraft wird durch den Rückwirkkolben 11 übermittelt

Der Druck in der Druckwechselkammer 32 ist über den Kanal 35 auch im Schaltraum 34 wirksam und verschiebt nach kurzem Druckanstieg das einen großen Durchmesser aufweisende Kolbenglied 17. Die Hebelstücke 22 bleiben dabei unter der Wirkung der Hebelfeder 27 wirkungslos in ihrer oberen Endstellung. Das Kolbenglied 17 bewegt sich nach unten, sein Ringansatz 17' legt sich auf den Ventilschließkörper 19 und das Ventil 14 des zweiten Bremskreises wird umgeschaltet, so daß dann Vorratsluft über den Druckwechselraum 30 zu den Bremsen des zweiten Kreises gelangt Der in den zweiten Bremskreis eingesteuerte Bremsdruck wirkt auf das Kolbenglied 17 zurück. Da aber von oben auf das Kolbengüed 17 der gleiche Druck des ersten Bremskreises wirkt, gibt das Kolbenglied 17 keine Rückwirkkraft an den Hohlstößel 15 ab. Dem Fahrer wird die Rückwirkung also nur durch den Rückwirkkolben 11 übermittelt Beim Nachlassen der Kraft an der Betätigungseinrichtung 2 gehen alle beweglichen Teile des Zweikreisbremsventils wieder in ihre Ausgangsstellung zurück. Fällt der Druck im ersten Bremskreis aus, so legt sich das untere Ende der Stellschraube 10' am oberen Ende des Hohlstößels 15 an. Nun schaltet nicht der Ringansatz 17', sondern der Hohlstößel 15 das Ventil 14 um. Der in den zweiten Kreis eingesteuerte Bremsdruck wirkt auf das Kolbenglied 17 zurück, und dieses gleitet auf dem Hohlstößel 15 nach oben. Über die Hebelstücke 22 wirkt eine dem jeweils gewählten Hebelverhältnis entsprechende Kraft auf die Druckscheibe 21, die sich an die mit dem Hohlstößel 15 heruntergewanderte Schulter 20 anlegt und dann diese Kraft an den Hohlstößel 15 abgibt Auf diese Weise arbeitet das Kolbenglied 17 jetzt nicht nur als Schaltkolben, sondern auch als Rückwirkkolben. Die Rückwirkkraft am Hohlstößel 15 stellt die beiden Einzelventile 8 und 14 gegen die Betätigungseinrichtung 2 wiider zurück.

Durch Ändern des Abstandes bzw. der Anordnung der Auflagen 23, 24 und 25 kann das Hebelverhältnis verändert werden. Allein durch diese Maßnahme ist es bereits möglich, die Rückwirkkräfte an dem Hohlstößel 15 zu verändern. Das Kolbenglied 17 bleibt von dieser Änderung unberührt

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Zweikreisbremsventil für Fahrzeuge zum Steuern zweier Bremskreise mit einem von außen betätigten ersten Einzelventil und einen abhängig von dem Druck im ersten Bremskreis gesteuerten zweiten Einzelventil, das mit einem Kolbenglied versehen ist, welches auf seiner Rückseite dem genannten Druck und auf seiner dem zweiten Einzelventil zugekehrten Vorderseite dem Bremsdruck im zweiten Bremskreis unterliegt, welches ferner einen Ringansatz hat, dessen Stirnseite beweglicher Ventilsitz des zweiten Einzelventüs ist, und welches außerdem mit axialer Beweglichkeit unmittelbar auf einen Hohistößel aufgesetzt ist, der bei Ausfall des Drucks im ersten Bremskreis das zweite Einzelventil betätigt und dessen Stirnseite hierzu einen weiteren beweglichen Ventilsitz für das zweite Einzelventil darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß sternförmig um die Achse des Hohlstößels (15) herum mehrere Hebelstücke (22) angeordnet sind, über die das Kolbenglied (17) bei Ausfall des Drucks im ersten Bremskreis am Hohlstößel (15) abgestützt ist.

2. Zweikreisbremsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Hebelstück (22) mit seinem inneren Ende an einer Druckscheibe (21) anliegt, die den Hohlstößel (15) umgibt und auf einer Schulter (20) des Hohlstößels (15) aufgesetzt ist.