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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schnellauslöser, insbesondere
zum Einbau in Selbstschalter, mit einem stromabhängig bewegbaren Auslöseanker, der
mit einer Auslöseklappe in Verbindung steht.
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Bei einem bekannten Schnellauslöser der obengenannten Art (deutsche
Patentschrift 1098 589) ist mit dem Anker des Schnellauslösers eine Masse über eine
vorgespannte Ankopplungsfeder verbunden.
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Diese zusätzliche Masse soll als Hemmwerk dienen, wobei die Feder
so bemessen ist, daß bei kleiner Zugkraft auf den Anker, also bei einem geringen
Überschreiten des Stromes über den Ansprechpunkt, die zusätzliche Masse mit dem
Anker zusammen ohne Veränderung der Federspannung mitbewegt wird, während bei sehr
großen Strömen, bei denen also der Anker sehr stark beschleunigt wird, diese Masse
unter der Spannung der zusätzlichen Feder zunächst in ihrer Ruhelage verbleibt.
Diese Anordnung ist somit nicht geeignet, eine schnelle Auslösung des Schalters
hervorzurufen, da zumindest bei Auftreten geringer überströmte die zusätzliche Masse
mit beschleunigt werden muß.
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Insbesondere bei strombegrenzenden Schaltern, deren Schaltstücke
bei großen Überströmen über den Schnellauslöser direkt geöffnet werden, ist eine
derartige Anordnung nicht anwendbar, da es hier erforderlich ist, daß das Schaltschloß
vor dem Auftreffen der Schnellauslöserstößel auf das Schaltstück entklinkt wird.
Hiernach wäre es wünschenswert, die zu beschleunigende Masse von Auslöseklappe und
Auslöseanker relativ klein zu halten, was jedoch im Hinblick darauf, daß die Auslöseanker
auch zum Aufschlagen der Kontakte benutzt werden,- nicht ohne weiteres möglich ist.
Bei derartigen Schaltern tritt infolge der erforderlichen großen Beschleunigung
zum Aufschlagen der Kontakte auch eine große dynamische Beanspruchung der Auslöseklappe
ein, so daß diese relativ stabil und damit wiederum schwer ausgeführt werden muß.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Schnellauslöser
zu schaffen, bei dem einerseits die Anwendung großer zu beschleunigender Massen
vermieden wird und andererseits ein sicheres und relativ frühreitiges Entklinken
des Schaltschlosses durch die Auslöseklappe möglich ist. Diese Aufgabe wird bei
einem Schnellauslöser der obengenannten Art dadurch gelöst, daß zwischen Auslöseanker
und Auslöseklappe eine vorgespannte Feder eingesetzt ist, deren Vorspannung eine
zur Übertragung der Auslösekraft erforderliche Größe hat. Für den erfindungsgemäßen
Zweck hat sich eine Feder mit einer relativ flachen Kennlinie als vorteilhaft erwiesen.
Eine einfache Aufbauform des erfindungsgemäßen Schnellauslösers bei einem mehrphasigen
Schalter ergibt sich, wenn die Auslöseanker mit einem allen Phasen gemeinsamen Koppelarm
in Wirkverbindung stehen, der auf einer die Auslöseklappe halternden Drehachse schwenkbar
gelagert ist. Bei einer derartigen Aufbauform ist die Verwendung einer Torsionsfeder
vorteilhaft.
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An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung
beschrieben. Es zeigt Fig. 1 den erfindungsgemäßen Auslöser, schematisch dargestellt
in Seitenansicht, und F i g. 2 eine dreipolige Ausführung des erfindungsgemäßen
Schnellauslösers in Vorderansicht.
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Gleiche Teile sind in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ein Auslöseanker 1 ist im Ausführungsbeispiel als Zuganker dargestellt
und wird von einer nicht näher dargestellten Spule, die stromdurchflossen ist, beaufschlagt.
Der Auslöseanker 1 ragt mit einem tellerförmigen Teil 2 hinter eine schlitzförmige
Ausnehmung 3 eines Koppelarmes 4, der im Ausführungsbeispiel für jede Phase des
Schalters getrennt vorgesehen ist und auf einer Welle 5 schwenkbar gelagert ist.
Die Welle 5 ihrerseits ist mit einer Auslöseklappe 6 starr verbunden, so daß jeder
Koppelarm über eine vorgespannte Feder 7 mit der Auslöseklappe 6 in Wirkverbindung
steht. Gleichfalls mit der Welle 5 sind Anschlagleisten 8 starr verbunden, die es
ermöglichen, die Feder 7 als Torsionsfeder unter Vorspannung einzusetzen. Das eine
Ende dieser Feder 7 liegt an dem Koppelarm 4, und das andere Ende ist in die Welle
5 eingeführt. Zum Zurückstellen der Auslöseklappe 6 dient eine Feder 9.
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Die Feder 7 ist in ihrer Stärke so gewählt, daß der Auslösekraftbedarf,
der zum Entklinken des Schaltschlosses, das nicht näher dargestellt ist, durch die
Auslöseklappe 6 erforderlich ist, ohne Durchfederung der Feder 7 aufgebracht wird,
d. h., bei langsamem Auslösen oder langsam ansteigenden Auslöseströmen ist die Feder
7 wirkungslos. Bei Auftreten von großen Auslöseströmen, beispielsweise Kurzschluß
strömen, wird die Auslöseklappe 6 relativ schnell in die Auslösestellung gebracht.
Jedoch ist die Beanspruchung der Auslöseklappe 6 beim Entklinken des Schaltschlosses
wenig größer als bei langsamem Auslösen des Schnellauslösers, da die Massen der
Koppelarme 4 und der Auslöseanker 1 von der Auslöseklappe 6 entkoppelt sind. Somit
ist die Entklinkungszeit, die bei direkter Ankopplung der Auslöseklappe 6 an den
Auslöseanker 1 erreicht werden kann, auch mit der erfindungsgemäßen Anordnung erreichbar.
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Um mit weniger Einzelteilen auszukommen, kann es vorteilhaft sein,
die Koppel arme 4 zu einem gemeinsamen Koppelarm bei einem mehrphasigen Schalter
zusammenzufassen, beispielsweise auf einer gemeinsamen Hohlwelle, die auf einer
die Auslöseklappe 6 halternden Drehachse schwenkbar gelagert ist. In diesem Fall
kann mit nur einer Feder 7 ausgekommen werden. Es ist möglich, die Koppelarme 4
durch Verlängerung der Federenden der Feder 7 zu bilden.
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Patentansprüche: 1. Schnellauslöser, insbesondere zum Einbau in Selbstschalter,
mit einem stromabhängig bewegbaren Auslöseanker, der mit einer Auslöseklappe in
Verbindung steht, da durch gekennzeichnet, daß zwischen Auslöseanker (1) und Auslöseklappe
(6) eine vorgespannte Feder (7) eingesetzt ist, deren Vorspannung eine zur Übertragung
der Auslösekraft erforderliche Größe hat.
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2. Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
mehrphasigen Schalter die Auslöseanker (1) mit einem allen Phasen gemeinsamen Koppelarm
(4) in Wirkverbindung stehen, der auf einer die Auslöseklappe (6) halternden Drehachse
schwenkbar gelagert ist.