DE20003826U1 - Wässrige Perlglanz - Metalleffekt - Beschichtungszusammensetzung und damit beschichtete Substrate - Google Patents

Wässrige Perlglanz - Metalleffekt - Beschichtungszusammensetzung und damit beschichtete Substrate

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Description

Dipl.-Chem. Dr. Steffen ANDRAE
Dipl.-Phys. Dieter FLACH
Dipl.-Ing. Dietmar HAUG
Dipl.-Chem. Dr. Richard KNEISSL
Dipl.-Ing.,. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Friedrich BAUER
Dipl.-Phys. Dr. Martin FRIESE
Balanstraße 55
D-81541 München
Akte: IC3232
Anmelder{in): IMPERIAL CHEMICAL INDUSTRIES PLC
London, UK
Wässrige Perlglanz-Metalleffekt-Beschichtungszusammensetzung und damit beschichtete Substrate
Diese Erfindung betrifft wässrige Beschichtungszusammensetzungen, die zu einer deckenden getrockneten Beschichtung mit Perl- und Metallglanz trocknen, und insbesondere Anstrichstoffe, Lacke, Lackfarben und Holzbeizen, die für das Aufbringen auf Oberflächen in Gebäuden vorgesehen sind, und die oft als "dekorative" Anstrichzusammensetzungen bezeichnet werden. Anstrichzusammensetzungen, die Perlglanzanstri-0 ehe liefern, werden durch den Einbau sogenannter "Perlglanz" -Pigmente hergestellt, die gewöhnlich Interferenzeffekte des reflektierten Lichts verursachen, und die aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Perlmutter auch als "Perlmutt"-Pigmente oder "nacreous pigments" bekannt sind. "Nacre" ist das französische Wort für Perlmutter. Alternativ dazu kann Anstrichzusammensetzungen durch den Einbau von Blättchen (Flocken) aus Metall oder aus einer Metalllegierung auch die Fähigkeit verliehen werden, einen konventionellen Metalleffekt zu erzeugen.
Perlglanzpigmente und Pigmente, die einen Metalleffekt bewirken, sind in Kapitel 5.3 des Buchs "Industrielle An-
organische Pigmente" beschrieben, das von Gunter Buxbaum herausgegeben wurde und das 1993 von der VCH Verlagsgesellschaft, Weinheim, Deutschland veröffentlicht wurde. Der Inhalt dieses Kapitels 5.3 wird durch Bezugnahme in diese Anmeldung einbezogen. Ein jüngerer Übersichtsbericht findet sich in dem Artikel "Ein effektvolles Farbenspiel" von K. Böhm et al, der in der Oktober-Ausgabe 1999 (NO 105) von "Farbe & Lack", S. 30 bis 32, 34, 37, 40 und 42, veröffentlich ist. Der Inhalt dieses Artikels wird ebenfalls durch Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung einbezogen.
Der Perlglanzeffekt, der bei Perlmutter (und auch Perlen) beobachtet wird, wird am besten unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei
15
Figur 1 eine Abbildung ist, die zeigt, wie Licht aus einer Lichtquelle an einer einfachen Metalloberfläche reflektiert wird,
Figur 2 eine Abbildung ist, die zeigt, wie Licht an einer Perlmutterschicht reflektiert wird,
Figur 3 eine Abbildung ist, die zeigt, wie Licht an einem Träger, der ein industriell hergestelltes Perlglanzpigment enthält, reflektiert wird,
Figur 4 in Vergrößerung und im Querschnitt ein Blättchen 5 des Pigments von Figur 3 zeigt,
Figur 5 eine Modifikation des Pigments, das in Figur 4 gezeigt ist, zeigt, und
Figur 6 ein Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Perl-
glanzanstrich ist.
30
Figur 1 dient dazu, bei der Erklärung des "Flop" (oder in England "Flip") zu helfen. "Flop" ist eine der drei Haupteigenschaften des Perlglanzeffekts.
Figur 1 zeigt die Lichtstrahlen L1 und L2, die aus der langgestreckten Lichtquelle I kommen und an einer einfachen Oberfläche 1 eines glänzenden hochpolierten Metalls 2 wie
Aluminium reflektiert werden. Die Strahlen L1 und L2 werden direkt zu einem Betrachter O, der sich in der Darstellung in einer von vier Positionen, nämlich O1, O2/ O3 oder O4 befinden kann, reflektiert (oder "gespiegelt"). In den Positionen O2 und O3 und dazwischen sieht der Betrachter das Licht aus der Lichtquelle spiegelnd reflektiert, und somit wird die Oberfläche 1 sehr hell erscheinen. Bewegt man sich von der Position O2 in Richtung O1 oder von O3 in Richtung O4, so sieht der Betrachter kein spiegelartig reflektiertes Licht
1IO mehr, sondern stattdessen nur diffuses Licht. Als Ergebnis ist die Helligkeit der Oberfläche 1 viel geringer, wenn sie von Positionen wie O1 oder O4 betrachtet wird. Dieses Phänomen des Helligkeitsverlustes, wenn man sich den Positionen O1 und O4 nähert (oder andersherum: das Phänomen der zunehmenden Helligkeit, wenn man sich in die entgegengesetzte Richtung bewegt) ist als "Flop" (oder in England "Flip") bekannt. Der "Flop" ist eine Haupteigenschaft von Metalleffekten, die durch die Anwesenheit von Metallblättchen (-flocken) in getrockneten Anstrichen erzeugt werden, und er ist auch eine wichtige Eigenschaft von Perlglanzeffekten. Der Flop kann auch entstehen, wenn eine reflektierende Oberfläche gekrümmt ist, wobei er dann in Form von Glanzlichtern auf der Oberfläche erscheint.
Figur 2 dient dem Verständnis der Definition einer anderen Haupteigenschaft von Perlmutter, nämlich des "Irisierens".
Figur 2 zeigt ein Fragment 3 eines durchsichtigen Blattes aus Perlmutter, das aus einheitlich dünnen Schichten 4 eines durchsichtigen Purin-Proteins besteht, die sandwichartig zwischen einheitlich dicken Schichten 5 aus durchsichtigem Aragonit, einer Modifikation von Calciumcarbonat, eingelagert sind. Der Brechungsindex von Aragonit ist höher als der Brechungsindex für das Protein, das seinerseits 5 einen höheren Brechungssindex als Luft aufweist, der als 1.0 0 angenommen wird.
Die Strahlen L1 bis L5 kommen aus einer langgestreckten Lichtquelle (nicht gezeigt) und treffen auf die Oberflächen 6,7,8,9 und 10 wenigstens des Fragments 3, wo ein Teil des Lichts reflektiert wird und den Strahl L6 bildet, wobei etwas Licht tiefer in das Fragment 3 hindurchgelassen wird, was durch die gestrichelten Linien angedeutet wird, und in den meisten Fällen an tieferen Oberflächen in dem Fragment 3 reflektiert wird. Zur Vereinfachung zeigen die Figuren 2, und 4 nicht die Ablenkung der eindringenden Strahlen, die durch die Diffraktion an einer Oberfläche verursacht wird.
Die Lichtreflexionen an den Oberflächen des Fragmentes 3 verursachen Interferenzeffekte im Strahl L6. Dazu kommt es, weil die Strahlen L1 bis L5, die aus einem Medium mit einem niedrigeren Brechungsindex (z.B. Luft oder Protein) durch eine Phasengrenze in ein Medium mit einem höheren Brechungsindex eintreten, nämlich Aragonit, einen Phasenshift von 0.5&lgr; erleiden, wobei &lgr; die Wellenlänge des Lichts ist. Im Gegensatz dazu behält das Licht, das von einem Medium mit einem 0 höheren Brechungsindex in ein Medium mit einem niedrigeren Brechungsindex eintritt, seine ursprüngliche Phase. Der Strahl L6 umfaßt daher Lichtbestandteile, die nicht in Phase sind, und es tritt Interferenz auf. Die Art der Interferenz (d.h. die Extinktion oder die Änderung in der Helligkeit/-Intensität) hängt von den optischen Weglängen, die von den Komponenten des Strahls L6 zurückgelegt werden, ab, und natürlich gleicht die optische Weglänge der geometrischen Weglänge, multipliziert mit dem Brechungsindex des Mediums, das die Komponente durchläuft. Da sich der Brechungsindex mit der Wellenlänge des Lichts ändert, verändern sich die Interferenzeffekte für verschiedene Farben, weshalb die Oberfläche 6 des Fragmentes 3 so gesehen wird, dass sie eine Vielzahl von Farben in Abhängigkeit von den Dimensionen der Schichten 4 und 5 und dem Betrachungswinkel aufweist. Das 5 heißt im Klartext, daß die Farbe, die von einem Betrachter gesehen wird, sich ändert, wenn der Betrachter seine Position verändert, und eine solche Veränderung ist als "Irisie-
- 5 ren"
bekannt.
Anhand der Figuren 1 und 2 kann auch die dritte Haupteigenschaft von Perlmutter, die als "Tiefe" bezeichnet wird, erklärt werden.
Figur 1 zeigt Licht, das von einer einfachen zweidimensionalen Oberfläche 1 eines Metalls 2 spiegelnd reflektiert wird. Der Effekt, der dadurch erzeugt wird, erscheint nur zweidimensional, wie es für Metalleffekte typisch ist. Dagegen zeigt Figur 2 Licht, das an den Oberflächen 6 bis 10 in unterschiedlichen Tiefen des Fragments 3 reflektiert wird, so daß der erhaltene Effekt wahrgenommen wird·, als komme er sowohl von der Oberfläche als auch aus inneren Regionen des Perlmutter-Materials, und somit dreidimensional erscheint, was als "Tiefe" bekannt ist.
Perlmutter ist teuer, und aus diesem Grund wurden industrielle Alternativen, die als "Perlglanzpigmente" 0 (Element 11 in Figur 4) bekannt sind, erfunden, bei denen Blättchen 12 aus einem Material mit relativ niedrigem Brechungsindex verwendet werden, die mit einem Überzug 13, der aus einem Material mit höheren Brechungsindex besteht, beschichtet sind. Figur 4 zeigt, wie die Lichtstrahlen L an verschiedenen Oberflächen in dem Pigment reflektiert werden, um einen reflektierten Strahl L6 zu bilden, der eine Interferenz von Lichtbestandteilen umfasst.
Figur 3 zeigt Perlglanzpigmentblättchen 11 (wobei ihre Über-0 züge 13 zur Vereinfachung weggelassen wurden), die in einem durchsichtigen Träger 14 wie einem getrockneten Anstrich aus einem durchsichtigen Klarlack dispergiert sind. Wenn der Träger als eine viskose flüssige Beschichtungszusammensetzung aufgetragen wird, die später trocknet, und der Auftrag 5 mit Einrichtungen erfolgt, die eine Scherung ausüben (z.B. mit Bürsten oder Rollen), dann richten sich die Pigmentblättchen 11 in etwa paralleler Richtung, aber nicht mit
einheitlichen Abständen zwischen den parallelen Ebenen, in denen die Blättchen liegen, aus. Die Anwesenheit von parallelen Ebenen bewirkt den Flop und die Tiefe, ihr uneinheitlicher Abstand bedeutet jedoch, daß es bei den optischen Weglängen von verschiedenen Strahlen, die den Träger 14 passieren, keine einheitlichen Unterschiede gibt, weshalb dieser Teil ihres Wegs nicht zu irgendeinem vorherrschenden Interferenzeffekt, insbesondere einem Farbeffekt, führt. Jedoch kann die Dicke des Überzugs 13 gut reguliert werden, was dazu verwendet wird, Interferenzeffekte zu erzeugen.
Wird eine Dicke gewählt, die in der Größenordnung der Wellenlängen des sichtbaren Lichtes (oder ihrer Harmonischen) liegt, dann werden in Abhängigkeit von der gewählten Dicke bzw. Wellenlänge sichtbare Farben erzeugt. Wird eine Dicke gewählt, die unterhalb von 42 0 nm liegt, so ist die wahrgenommene Farbe weiß oder bläulichweiß. Es ist auch üblich, die Farben, die man sieht, zu verändern, indem ein zweiter Überzug 15 (vgl. Figur 5) auf die Pigmentblättchen aufgebracht wird, wobei dieser zweite Überzug 15 aus einem durchsichtigen Pigment wie Eisenoxid (Fe2O3) besteht.
Die Perlglanzpigmentblattchen 11 weisen normalerweise Plättchen 12 auf, die von Muskovit-Glimmer mit einer Dicke von 300 bis 600 nm gebildet werden. Ihr Überzug besteht norma- !erweise aus Rutil-Titandioxid mit Dicken von 100 bis 1000 nm und vorzugsweise 200 bis 700 nm. Alternativen zu Glimmer und Rutil sind auf Seite 210 von Buxbaum aufgelistet, wobei von diesen Hämatit (Fe2O3) und Magnetit (Fe3O4) am häufigsten verwendet werden.
Ein Problem bei der Verwendung von Perlglanzbeschichtungszusammensetzungen liegt darin, daß ein überwiegender Anteil des Lichts, das sie reflektieren, aus der Tiefe innerhalb der Zusammensetzung kommt. Das erfordert es, daß die Zu-5 sammensetzung durchsichtig ist, und insbesondere darf sie keine Pigmente enthalten, die Licht absorbieren oder streuen. Durchsichtige Zusammensetzungen sind natürlich nicht
deckend, und können, daher keinerlei Schönheitsfehler oder Farben des Substrats, auf das sie aufgetragen werden, abdecken. Somit ist eine Grundierung notwendig, was die Verwendung von Perlglanzanstrichen auf Zweischicht-Beschichtungssysteme beschränkt. Zweischicht-Beschichtungssysteme sind insbesondere problematisch, wenn der Perlglanzanstrich auf neu aufgebrachte und daher schönheitsfehlerfreie Wandbedeckungen aufgebracht wird, um Glanzlichter auf gekrümmten geprägten Mustern zu erzeugen.
Es gibt auch ein Problem, wenn man Metallblättchen zur Erzeugung eines Metalleffekts in wässrigen Beschichtungszusammensetzungen verwendet. Die Blättchen, die normalerweise verwendet werden, sind Aluminiumflocken, die jedoch mit Wasser reagieren und daher für eine Verwendung in wässrigen Beschichtungszusammensetzungen nicht sicher sind. Eine Phosphatbeschichtung der Aluminiumflocken macht diese ausreichend reaktionsträge, so daß sie in Kraftfahrzeuglacken verwendet werden können, wo die Verwendung von organischen Co-Lösemitteln toleriert werden kann, aber sie ist nicht stabil genug, um bei Lacken für Gebäude verwendet werden zu können, wo die Verwendung von organischen Co-Lösemitteln zunehmend unwillkommen ist. Blättchen aus nichtrostendem Stahl wurden aufgrund ihrer Inertheit gegenüber Wasser bereits zur Verwendung in wässrigen Beschichtungszusammenset zungen vorgeschlagen. Es war jedoch nur möglich, eine geringe Helligkeit und keinen wahrnehmbaren Flop zu erreichen.
0 Es wurde jetzt entdeckt, daß Deckkraft und gute Helligkeit zusätzlich zu einem wahrnehmbaren Flop in getrockneten Anstrichen aus wässrigen Beschichtungszusammensetzungen mit Perlglanz und Metalleffekt erhalten werden können, wenn man Blättchen aus nichtrostendem Stahl zusammen mit Perlglanz-5 pigmenten verwendet.
Demgemäß schafft die Erfindung eine wässrige Beschichtungs-
zusammensetzung, die zu einem deckenden Anstrich mit Perlglanz und Metalleffekt getrocknet werden kann, wobei die Zusammensetzung einen filmbildenden Träger und Perlglanzpigmentteilchen enthält und wobei die Zusammensetzung außerdem Blättchen aus nichtrostendem Stahl enthält. Die Beschichtungszusammensetzung enthält vorzugsweise weniger als 4 Gew.-% eines organischen Lösemittels und insbesondere weniger als 2 Gew.-%. Die Erfindung führt zur Herstellung eines hellen deckenden Perlglanzanstrichs auf einem Substrat, insbesondere wenn die erfindungsgemäße Beschichtungszusammensetzung auf das Substrat unter Verwendung von Einrichtungen (z.B. einer Bürste, Rolle oder eines Kissens), die auf die Zusammensetzung eine Scherung ausüben, aufgetragen wurde und dann getrocknet wurde. Ferner liefert diese Erfindung auch Glanzlichter aufweisende geprägte oder profilierte Substrate, z.B. geprägte Wandbedeckungen wie Tapeten oder Bespannungen oder auch Stukkaturen oder Strukturputz, wobei das Substrat eine getrocknete Schicht einer erfindungsgemäßen wässrigen Beschichtungszusammensetzung aufweist.
Der nichtrostende Stahl kann von irgendeiner wasserresistenten Art sein, wie z.B. aus Legierungen, die bis zu 7 Gew.-% Nickel und gegebenenfalls bis zu 2 Gew.-% Chrom aufweisen. Die Flocken sind vorzugsweise 20 bis 100 /xm dick.
Die am stärksten bevorzugten Perlglanzpigmente weisen innere Blättchen aus Muskovit-Glimmer auf, die mit Rutil, Magnetit oder Hämatit beschichtet sind. Der Glimmer kann geeigneterweise eine Dicke von 10 bis 100 nm aufweisen, und der Überzug ist vorzugsweise 20 bis 1000 nm dick. Die Pigmente können zusammen mit durchsichtigen absobierenden Materialien wie Farbstoffen oder durchsichtigen Pigmenten verwendet werden, um die Farben, die an der Oberfläche eines getrockneten Anstrichs gesehen werden, zu verändern.
Die Beschichtungszusammensetzungen enthalten vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% Blättchen aus nichtrostendem Stahl, wobei 3
bis 5 Gew.-% am meisten bevorzugt sind. Die Zusammensetzungen enthalten vorzugsweise 3 bis 15 Gew.-% eines Perlglanzpigments. Gewöhnlich führen Kombinationen aus 3 bis 5 Gew.-% Blättchen aus nichtrostendem Stahl zusammen mit 7 bis 10 Gew.-% Perlglanzpigmente zu der vorteilhaftesten Kombination von Helligkeit mit der Fähigkeit, Schönheitsfehler auf einem Substrat zu verdecken.
Der Träger ist vorzugsweise irgendein herkömmliches filmbildendes Polymer, das kommerziell für die Herstellung von Anstrichstoffen, Lacken, Klarlacken und Holzbeizen für die Verwendung auf Oberflächen von Gebäuden verwendet wird. Typische Polymere sind Copolymere von Alkylacrylaten oder Methacrylaten wie Methyl-, Ethyl-, Butyl- oder 2-Ethylhexylacrylaten oder -methacrylaten und/oder Styrol oder Ethylen, die gegebenenfalls mit bis zu 5 Gew.-% einer Säure wie Acryl- oder Methacrylsäure copolymerisiert sind. Alternativ können Copolymere von Vinylestern verwendet werden, z.B. Copolymere von Vinylacetat mit Vinyl-"Versatat" (Vinyl-0 "Versatat" ist der Vinylester der sogenannten "Versat"-Säure, die eine Mischung aus aliphatischen Monocarbonsäuren darstellt, wobei jede im Durchschnitt 9, 10 oder 11 Atome enthält, und die kommerziell von der Shell Chemical Company in Carrington, England erhältlich ist) und/oder Ethylen oder Styrol.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel veranschaulicht.
BEISPIEL 1
Es wurden die folgenden Gewichtsprozente der Bestandteile, die unten angegeben sind, gemeinsam in einem Hochgeschwindigkeitsdispergierer für 15 Minuten bei Raumtemperatur (15 bis 30 0C) vermischt. Die verwendeten Blättchen aus nichtrostendem Stahl wiesen eine Durchschnittsdicke von 35 &mgr;&pgr;&igr; auf, und das verwendetet Perlglanzpigment war bläulich-
weißer, rutilbeschichteter Glimmer mit einer Dicke von 10 bis 60 &mgr;&pgr;&igr;.
Bestandteil Gew.-%
Wasser 14
organisches Colösemittel 1
Dispergiermittel 2
Bioeid 0,2
Antischaummittel 0,2
Blättchen aus nichtrostendem
Stahl
3,5
Perlglanzpigmentblattchen,
wie in Figur 4 gezeigt
8
assoziative Verdickerkombina
tion
1,0
Nach dem Vermischen wurden 67,1 Gew.-% eines wässrigen Latex, der etwa 50 Gew.-% eines filmbildenden Trägers enthält, in die Mischung mit einer Rührgeschwindigkeit von 500 U/min für 10 Minuten eingerührt. Der Träger war ein konventionelles Methylmethacrylat/Butylacrylat-Copolymer einer Art, wie es für die Herstellung von wässrigen Lacken für die Verwendung in Gebäuden verkauft wird. Zum Schluß wurden mit einer Rührergeschwindigkeit von 500 U/min für 10 Minuten 2,5 Gew.-% einer konventionellen assoziativen Verdickerkombination in die Mischung eingerührt, um einen wässrigen Perlglanz-Metalleffektlack mit einer Viskosität von 8 bis 12 Pa.s, gemessen mit einem ICI/Sheen "Rotothinner"-Viskosimeter, herzustellen.
Der Lack wurde unter Verwendung eines 200 /im Blockverteilers auf ein weißes Substrat, welches schwarze Markierungen aufweist ,.aufgetragen. Der Verteiler übte eine ausreichende
Scherung auf die Zusammensetzung aus, um die Blättchen aus dem nichtrostenden Stahl und die Perlglanzpigmentblättchen in etwa paralleler Anordnung auszurichten. Man ließ den Lack bei Raumtemperatur 3 0 Minuten lang trocknen und untersuchte ihn dann bei konventioneller Raumbeleuchtung. Es wurde festgestellt, daß er eine Helligkeit aufweist, die mit der von kommerziellen organischen Lacken auf Lösemittelbasis, die nicht-phosphatierte Aluminiumflocken und keinerlei Perlglanzpigment enthalten, vergleichbar ist. Er zeigte auch einen klar wahrnehmbaren Flop und ein Irisieren und er überdeckte die schwarzen Markierungen auf dem Substrat.
Es wurde ein korrespondierender Lack hergestellt, aber das Perlglanzpigment wurde weggelassen. Der Lack wurde dann wie oben auf ein Substrat aufgetragen und für 3 0 Minuten getrocknet. Es wurde festgestellt, daß die getrocknete Beschichtung bei konventioneller Raumbeleuchtung ein mattes Erscheinungsbild aufweist und keinen wahrnehmbaren Flop oder ein Irisieren zeigte.
Es wurde ein weiterer korrespondierender Lack hergestellt, aber dieses Mal wurden die Stahlflocken weggelassen. Der Lack wurde wie oben auf ein Substrat aufgetragen und für 3 0 Minuten getrocknet. Dieser Lack konnte die schwarzen Markie-5 rungen auf dem Substrat nicht abdecken.
Figur 6 zeigt eine schematische Darstellung (nicht maßstabsgetreu) bzw. einen Schnitt durch einen getrockneten Anstrich aus dem Lack 20, der gemäß Beispiel 1 bereitgestellt wurde. Die getrocknete Beschichtung 20 enthält Perlglanzpigmentblättchen 21 (wobei ihr Überzug aus Gründen der Einfachheit weggelassen wurde), die in paralleler Anordnung zu den Blättchen aus nichtrostendem Stahl ausgerichtet sind..

Claims (9)

1. Wässrige Beschichtungszusammensetzung, die zu einer deckenden perlmuttartig und metallisch glänzenden getrockneten Beschichtung getrocknet werden kann, wobei die Zusammensetzung einen filmbildenden Träger (20) und ein Perlglanzpigment (21) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung außerdem Blättchen aus nichtrostendem Stahl (22) enthält.
2. Wässrige Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei die Zusammensetzung weniger als 4 Gew.-% eines organischen Lösemittels enthält.
3. Wässrige Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Zusammensetzung 2 bis 10 Gew.-% der Blättchen aus nichtrostendem Stahl enthält.
4. Wässrige Zusammensetzung gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Zusammensetzung 3 bis 15 Gew.-% eines Perlglanzpigmentes enthält.
5. Wässrige Zusammensetzung gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Blättchen aus nichtrostendem Stahl eine Dicke im Bereich von 20 bis 100 µm aufweisen.
6. Wässrige Zusammensetzung gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der nichtrostende Stahl einen Gehalt an Ni von bis zu 7 Gew.-% und gegebenenfalls bis zu 2 Gew.-% Chrom enthält.
7. Wässrige Zusammensetzung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 6, die als Zusammensetzung für dekorative Innen- und/oder Außenanstriche für den Bausektor formuliert ist.
8. Substrat mit einer metallisch glänzenden, irisierenden Beschichtung, das erhalten wurde durch Auftrag einer wässrigen Beschichtungszusammensetzung gemäß irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7 auf das Substrat unter Verwendung einer Auftragseinrichtung, die auf die Zusammensetzung eine Scherung ausübt, und anschließendes Trocknen der Beschichtung.
9. Substrat nach Anspruch 8, wobei das Substrat ein geprägtes oder strukturiertes, Glanzlicht-Reflexe lieferndes Substrat ist.
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