DE19962754A1 - Verfahren zum flexiblen Walzen eines Metallbandes - Google Patents
Verfahren zum flexiblen Walzen eines MetallbandesInfo
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Abstract
Beschrieben und dargestellt ist ein Verfahren zum flexiblen Walzen eines Metallbandes, wobei das Metallband während des Walzprozesses geführt wird durch einen zwischen zwei Arbeitswalzen gebildeten und so einstellbaren Walzspalt, daß über die Länge des Metallbandes unterschiedliche Bandabschnitte mit unterschiedlicher Banddicke erzielt werden. DOLLAR A Um temperaturbedingte Abweichungen im Dicken- und Längenprofil des Metallbandes zu vermeiden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß eine Kompensation des auf das Metallband wirkenden Temperatureinflusses während des Walzens durchgeführt wird, um Abweichungen von der Solldicke und/oder Sollänge der einzelnen Bandabschnitte bei vorgegebener Endtemperatur des Metallbandes zu vermeiden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum flexiblen Walzen eines Metallbandes, wobei
das Metallband während des Walzprozesses geführt wird durch einen zwischen zwei
Arbeitswalzen gebildeten und so einstellbaren Walzspalt, daß über die Länge des Me
tallbandes Bandabschnitte mit unterschiedlicher Banddicke erzielt werden.
Das flexible Walzen als Verfahren zur Herstellung von planen Metallbändern mit über
ihrer Länge definiert unterschiedlichen Banddicken ist bereits aus der Praxis bekannt
und dadurch gekennzeichnet, daß während des Walzprozesses der Walzspalt gezielt
verändert wird, um über die Länge des Metallbandes unterschiedliche Banddicken zu
erzielen. Dies kann einerseits indirekt geschehen durch Veränderung des Verfor
mungswiderstandes des Materials durch Erwärmen oder Abkühlen des Metallbandes
und entsprechend veränderte Auffederung des Walzgerüstes während des Walzvor
ganges. Hierbei kann die Temperatur des Walzgutes sowohl unterhalb als auch ober
halb der Rekristallisationstemperatur liegen. Andererseits kann die Veränderung des
Walzspaltes auch durch direktes Verfahren des Walzspaltes über die Arbeitswalzen
vorgenommen werden. Nachfolgend werden unter dem flexiblen Walzen beide Mög
lichkeiten zur Erzielung eines definierten Banddickenverlaufes verstanden.
Beim flexiblen Walzen werden - wie zuvor bereits ausgeführt worden ist - Bandab
schnitte mit unterschiedlichen Banddicken gewalzt, die über unterschiedliche Stei
gungen miteinander verbunden sein können, woraus sich vielfältige Möglichkeiten
für Dickenprofile ergeben. Das Ziel des flexiblen Walzens ist es, Walzprodukte mit
belastungs- und gewichtsoptimierten Querschnittsformen herzustellen. Das flexible
Walzen ermöglicht die prozeßverkürzende Herstellung von Blechen mit einem defi
nierten, bauteilindividuell an den Belastungsfall angepaßten Dickenprofil in Walz
längsrichtung. Derart hergestellte Platinen sind nicht nur für den Automobilbau son
dern ebenfalls für die Luft- und Raumfahrttechnik und den Wagonbau geeignet. Sie
können durch entsprechende Weiterverarbeitungsschritte, wie z. B. Innenhoch
druckumformung oder Tiefziehen umgeformt werden. Die Profilherstellung in nur ei
nem Prozeßschritt trägt dabei wesentlich zu dem hohen Wirtschaftlichkeitspotential
dieser Fertigungstechnologie bei. Die technologischen Vorteile liegen insbesondere
in der Stetigkeit der Werkstoffeigenschaften des Walzgutes, der Anwendbarkeit auf
alle walzbaren Materialien sowie der hohen Flexibilität des Herstellungsverfahrens.
Das Verfahren des flexiblen Walzens ist üblicherweise als Bandwalzen von Coil auf
Coil ausgelegt, aber auch Varianten wie Coil auf Platine oder Platine auf Platine sind
bekannt. Beim Walzen von Coil auf Coil unterstützt der über den Haspel aufge
brachte Bandzug den Walzprozeß und verbessert wesentlich die Geradheit des ferti
gen Bandprofils in Längsrichtung, also in Walzrichtung. Im übrigen gewährleistet das
flexible Walzen von Coil auf Coil gleichzeitig eine hohe Produktivität, da die Dicken
profile kontinuierlich im Band erzeugt werden.
Von entscheidender Bedeutung beim flexiblen Walzen und auch im konventionellen
Walzprozeß ist es, ein planes Metallband mit einem vorgegebenen Dickenmaß herzu
stellen. Um diese Vorgabe zu erfüllen, wird beim Walzen stets versucht, ein gleichmä
ßiges Spaltmaß des Walzspalts beim Walzen zu gewährleisten. Dies ist nicht unpro
blematisch, da beim Walzen zur Verformung des in der Einlaufzone zum Walzspalt
befindlichen Walzgutes erhebliche Kräfte erforderlich sind, welche zu einer elasti
schen Durchbiegung der Walzen führen. Durch die Durchbiegung der an ihren bei
den Enden gelagerten Walzen ergibt sich eine Biegelinie, die meist parabelförmig ist
und der Mittelachse der Walze entspricht. Da die Durchbiegung eine Abweichung
vom gleichmäßigen Spaltmaß bzw. vom idealen Spalt verursacht, sind Korrekturmaß
nahmen erforderlich.
Eine Maßnahme, die Abweichung vom idealen Spalt - verursacht durch die Durch
biegung der Walzen - zu korrigieren, besteht im Bombieren der Walzenballen. Hierun
ter wird die tonnenförmige oder bauchige Ausführung der Walzenballen verstanden.
Bei dieser Art der Korrektur ist es möglich, nur die Arbeitswalzen, nur die Stützwal
zen oder aber auch sowohl die Arbeitswalzen als auch die Stützwalzen zu bombie
ren. Das Bombieren soll die Durchbiegung, welche durch die Walzkräfte und das Ei
genwicht der Walzen verursacht wird, so ausgleichen, daß der Spalt zwischen den
Walzen wieder gleichmäßig verläuft, d. h. über die Länge der Walzen konstant ist. In
der Regel ist die Korrektur der Biegelinie jedoch nicht vollständig und gilt die Kor
rektur, da die Walzenform bzw. die Bombierung nicht veränderlich ist, nur für einen
bestimmten Betriebsfall.
Eine weitere Korrekturmöglichkeit besteht darin, jeweils einen Walzenballen durch
Drehung in der Horizontalen um den Mittelpunkt seiner Berührungslinie mit der kor
respondierenden Walze schräg zu deren Achse zu stellen. Durch diese Schrägstellung
ändert sich der Spalt an den Enden der Walzenballen, während er in der Mitte unver
ändert bleibt. Das Schrägstellen der Walzen gestattet durch die Variationsmöglichkeit
zwar einen angenäherten Ausgleich der Durchbiegung für fast alle Betriebsfälle, ist
aber hinsichtlich der erzielbaren Genauigkeit dem zuvor genannten Parabolschliff der
Walzenballen gleichzusetzen.
Weiterhin ist es möglich, durch Aufbringen von Kräften auf die Lagerzapfen der Wal
zen ein Biegemoment zu erzeugen, welches den Biegemomenten beim Walzen ent
gegenwirkt. Dieses Vorspannen der Walzen gestattet ebenfalls wie die Schrägstel
lung einen angenäherten Ausgleich für fast alle Betriebsfälle. Nachteilig ist jedoch die
wesentlich erhöhte Lagerbelastung. Hinsichtlich der erzielbaren Kompensation ist
das Vorspannen mit dem Parabolschliff vergleichbar.
Schließlich besteht eine weitere Korrekturmöglichkeit in der gezielten Arbeitswal
zenkühlung, bei der es sich um eine thermische Bombierung handelt.
Es versteht sich, daß die zuvor angesprochenen Korrekturmöglichkeiten zur Erzie
lung eines idealen Walzspalts in Walzwerken sowohl für sich als auch in Kombina
tion miteinander angewendet werden können.
Letztlich dienen alle vorgenannten Maßnahmen dazu, ein planes Metallband mit ei
nem vorgegebenen Dickenmaß zu erzielen. Dies zu erreichen ist beim flexiblen Wal
zen besonders problematisch, da während des Walzprozesses aufgrund der häufigen
Dickenänderungen des Metallbandes ständig große Lastschwankungen am Walzge
rüst auftreten, die zum einen zwar die erwünschte Banddickenänderung erbringen,
zum anderen aber insbesondere für breitere Metallbänder eine erhebliche Änderung
der Walzenbelastung über die Breite zur Folge haben. Hierdurch wird die Biegelinie
der Arbeitswalzen, somit die geometrische Ausbildung des Walzenspaltes und damit
die Planheit beeinflußt, sofern keine Korrektur zur Erzielung eines gleichmäßigen
Spaltmaßes erfolgt. Wird beim flexiblen Walzen der Walzenspalt entsprechend dem
geforderten Bandprofil ohne Korrektur verfahren, so entsteht für diesen Lastwechsel
ein charakteristisches unplanes Bandprofil über die Breite. Aufgrund dieser Unplan
heit besteht die Gefahr von Randwellen bzw. Bandrissen, da die bezogene Höhen
formänderung und dementsprechend bezogene Längenformänderung nicht konstant
über die Breite ist. Aufgrund dessen ergeben sich unterschiedliche Dicken über die
Breite und hieraus unterschiedliche Längen, die diese Bandfehler verursachen.
Im konventionellen Bandwalzprozeß zur Herstellung von planen Metallbändern mit
über ihre Länge gleichbleibender Dicke werden sowohl die Banddicke als auch die
Planheitheit konstant eingestellt, über komplexe Regelkreise überwacht und bei auf
tretenden Abweichungen über entsprechende Stellglieder geregelt. Ein Regelungs
prozeß zum Ausregeln der walzkraftbedingten Walzendurchbiegung im konventio
nellen Bandwalzprozeß ist beispielsweise aus der DE 22 64 333 C3 bekannt. Grund
sätzlich können derartige komplexe Regelkreise auch beim flexiblen Walzen ver
wendet werden. Problematisch ist aber, daß es bei der Regelung einer bestimmten An
sprechzeit und einer gewissen Regelzeit bedarf, bis die Regelung angesprochen hat
und die Wirkung einer Störgrößenänderung durch die Wirkung der Regelung inner
halb der Meß- und Regelgenauigkeit ausgeregelt ist. Dieses Problem des Anspre
chens der Regelung und der erforderlichen Regelzeit spielt gerade beim flexiblen
Walzen eine erhebliche Rolle, da zum Teil sehr kurze Bandabschnitte mit unterschied
lichen Dicken bei teilweise hohen Walzgeschwindigkeiten gewalzt werden müssen
und die Planheit und vorgegebene Banddicke letztlich über die gesamte Länge des
flexibel gewalzten Bandes garantiert sein soll. Gerade für breitere Metallbänder ist
dies ausgesprochen schwierig.
Wie sich aus den vorstehenden Ausführungen ergibt, sind erkennbar umfangreiche
Bemühungen angestellt worden, um ein planes Metallband mit einem vorgegebenen
Dickenprofil zu erzielen. Nicht hinreichend ist beim flexiblen Walzen bisher berück
sichtigt worden, daß die Temperatur des Walzgutes beim Walzen sowohl deutlich
oberhalb als auch unterhalb der Temperatur liegen kann, bei der das Walzgut weiter
verarbeitet bzw. später eingesetzt wird. Diese Temperatur wird nachfolgend als End
temperatur bezeichnet. Darüber hinaus kann die Temperatur während des flexiblen
Walzvorganges stark schwanken. Dies resultiert z. B. aus der eingangs genannten
gezielten Temperaturänderung oder aus der geschwindigkeits- und verformungsab
hängigen Umformenergie beim Walzen. Im Gegensatz zum klassischen Walzen mit
möglichst konstanter Dicke können die Temperaturschwankungen und -abweichun
gen beim flexiblen Walzen zu unzulässigen Abweichungen vom Solldicken- und
Sollängenprofil bei der vorgegebenen Endtemperatur des Walzgutes führen.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum flexiblen Walzen ei
nes Metallbandes, wobei das Metallband während des Walzprozesses geführt wird
durch einen zwischen zwei Arbeitswalzen gebildeten und so einstellbaren Walzspalt,
daß über die Länge des Metallbandes Bandabschnitte mit unterschiedlicher Band
dicke erzielt werden und wobei das Metallband nach dem flexiblen Walzen gerichtet
wird.
Bei dem bekannten Verfahren zum flexiblen Walzen kann ein dem Walzvorgang
nachgeschaltetes Richten erforderlich sein, um die für die weitere Verarbeitung erfor
derliche Geradheit bzw. Planheit des Metallbandes zu gewährleisten. Dieses Richten
kann beispielsweise durch Biege- oder auch Streckbiegerichten erfolgen.
Im konventionellen Richtprozeß mit einer als Walzrichtmaschine mit einer Mehrzahl
von Richtrollen ausgebildeten Richtvorrichtung wird der Eingangs- und Ausgangs
spalt angestellt und in Abhängigkeit von der Richtrollenanzahl wird das Metallband
bzw. Richtgut zwischen den versetzt angeordneten Richt- oder Biegerollen einem
mehrfachen Hin- und Herbiegevorgang mit abnehmender Krümmung unterworfen. In
der Regel ist dabei der obere Richtwalzensatz so angestellt, daß die verbleibende Ei
genspannung im Richtgut bzw. zu richtenden Walzgut minimiert wird. Um Richtgut
mit guter Geradheit zu erzielen, muß die erste elastisch-plastische Biegung größer sein
als die größte Krümmung, die im Ausgangszustand des Richtgutes vorlag. Über ein
weiter abklingendes elastisch-plastisches Hin- und Herbiegen kann die Krümmung im
Richtgut immer weiter abgebaut werden. Der letzte elastisch-plastische Biegevor
gang muß dabei so ausgelegt sein, daß das Richtgut nach der elastischen Rückfede
rung nicht mehr gekrümmt ist.
Durch konventionelles Rollenrichten mittels einer Walzrichtmaschine können Fehler
arten wie Mitten- oder Randwellen oft nur unvollkommen beseitigt werden, da hier
ausschließlich Biegearbeit und keine Umformarbeit in Längsrichtung verrichtet wird.
Um Richtgut, wie insbesondere Metallbänder, besonders hoher Ebenheitsqualität zu
erzeugen, wird das Streckbiegerichten eingesetzt. Beim Streckbiegerichten erfolgt
das Richten in der Weise, daß das Richtgut einer Reckbeanspruchung über die
Streckgrenze unterworfen wird. Das Streckbiegerichten ist besonders für das Richten
bei geringfügigen Unebenheiten geeignet.
Problematisch ist aber, daß es beim Richten, insbesondere beim Streckbiegerichten,
eines flexibel gewalzten Metallbandes in der Regel zu einer Längenänderung des
Materials kommen kann, die in Abhängigkeit insbesondere von Werkstoff, Span
nungszustand und Materialstärke unterschiedlich groß ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art zum flexiblen Walzen eines Metallbandes zur Verfügung zu stellen, bei dem sich
keine unerwünschten Abweichungen im Längen- und/oder Dickenprofil des fertig
gewalzten und ggf. gerichteten Walzgutes ergeben.
Die zuvor hergeleitete und beschriebene Aufgabe ist bei einem Verfahren der ein
gangs beschriebenen Art erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß eine
Kompensation des auf das Metallband wirkenden Temperatureinflusses während des
Walzens durchgeführt wird, um Abweichungen von der Solldicke und/oder Sollänge
der einzelnen Bandabschnitte bei vorgegebener Endtemperatur des Metallbandes zu
vermeiden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird also erstmals der Tempera
tureinfluß auf das Walzgut während des Walzens berücksichtigt, der zu Längen- und
Dickenabweichungen der einzelnen Bandabschnitte führt. Die Kompensation erfolgt
durch die Kenntnis der Längen- und Dickenänderung des Metallbandes bei unter
schiedlichen Temperaturen, die die Grundlage der Kompensation bildet.
Bei einer alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, die bevorzugt aber
auch in Verbindung mit der zuvor beschriebenen Kompensation des Temperaturein
flusses möglich ist, ist zur Lösung der zuvor beschriebenen Aufgabe erfindungsge
mäß vorgesehen, daß eine Kompensation des auf das Metallband wirkenden Richt
einflusses während des Walzens durchgeführt wird, um Abweichungen von der Soll
dicke und/oder Sollänge der einzelnen gerichteten Bandabschnitte zu vermeiden. Mit
anderen Worten ausgedrückt bedeutet dies, daß die sich beim Richten des Metallban
des ergebende Längung bzw. Streckung des Walzgutes bereits während des voran
gehenden flexiblen Walzens berücksichtigt wird, so daß sich nach dem Richten des
Walzgutes die vorgegebene Solldicke und/oder Sollänge des Walzgutes ergibt. Die
einzelnen Bandabschnitte werden also bewußt kürzer als die vorgegebene Solllänge
des gerichteten Metallbandes bzw. dicker als die vorgegebene Solldicke des gerich
teten Metallbandes gewalzt, da nach dem Richten die Länge der einzelnen Bandab
schnitte zunimmt und deren Dicke abnimmt. Die Erfindung sieht somit eine gezielte
Kompensation bzw. Berücksichtigung des Richteinflusses bereits während des flexi
blen Walzvorganges vor, um so Abweichungen des gerichteten Profils vom Sollprofil
des Metallbandes zu vermeiden. Es wird also das Profil des Metallbandes während
des Walzvorganges so modifiziert, daß das Ergebnis des späteren Richtvorganges das
gewünschte Sollprofil ist. Die Kompensation des Richteinflusses beim Walzen erfolgt
unter Berücksichtigung der Kenntnis der Profiländerung des Walzgutes beim Rich
ten.
Die zuvor beschriebenen Kompensationen können sowohl steuernd auf der Basis ei
nes Modells als auch regelnd durchgeführt werden, bei der Kompensation des Tem
peratureinflusses bevorzugt auf der Grundlage der Ist-Temperatur des Metallbandes
oder eines anderen, die Temperatur repräsentierenden Parameters, wie z. B. Längen
änderung einer Referenzstrecke, als auch als Kombination dieser beiden Möglichkei
ten. Der steuernde Eingriff bietet sich insbesondere immer unmittelbar in dem Mo
ment an, wenn eine Veränderung des Walzspalts vorgenommen wird, da eine Rege
lung aufgrund der erforderlichen Ansprech- und Regelzeit nicht unmittelbar anspre
chen kann, während der regelnde Eingriff unmittelbar nach der Veränderung des
Walzspalts vorgenommen werden sollte.
Als Stellgrößen bei der Steuerung bzw. der Regelung kommen bevorzugt eine Ände
rung des Walzspalts und/oder der Walzgeschwindigkeit in Frage. Im übrigen wird die
Kompensation während des flexiblen Walzen vorzugsweise derart durchgeführt, daß
nach dem Walzvorgang die Sollgeometrie des gewalzten Metallbandes bei Raum
temperatur von etwa 20°C erreicht ist.
Vom besonderen Vorteil ist es, die erfindungsgemäße Kompensation mit einem steu
ernden und einem daran anschließenden regelnden Eingriff zu verbinden, um nicht
nur die gewünschte Sollgeometrie hinsichtlich Dicke und Länge der einzelnen
Bandabschnitte bei vorgegebener Endtemperatur zu erzielen, sondern gleichzeitig
eine gute Planheit des Metallbandes. Hierzu ist erfindungsgemäß weiterhin vorgese
hen, daß während jedes Veränderns des Walzspalts oder unmittelbar danach die Bie
gelinien der Arbeitswalzen in Abhängigkeit vom eingestellten Walzspalt zur Erzie
lung der Planheit des Metallbandes gesteuert werden. Wesentlich hierbei ist also, daß
die Beeinflussung der Biegelinien der Arbeitswalzen beim Einstellen bzw. Verändern
des Walzspalts - jedenfalls zunächst - nicht über eine Regelung erfolgt, sondern über
eine Steuerung, also einen Vorgang, bei welchem eine Größe - vorliegend die Biegeli
nien der Arbeitswalzen - von einer anderen Größe - vorliegend dem Walzspalt - in ei
nem vorgegebenen, festen Zusammenhang beeinflußt wird. Die Kompensation der
Biegelinienänderung aufgrund der Lastwechsel bei einer Walzspaltänderung erfolgt
durch die Kenntnis der Biegelinienabhängigkeit von den jeweiligen Walzspalten.
Wird beispielsweise bei einem bestimmten Walzgut der Walzspalt von S1 auf S2 ver
stellt, so führt diese Verstellung des Walzspalts zu einer Veränderung der Durchbie
gung der Arbeitswalzen. Diese Biegelinienänderung ist bekannt und bildet die
Grundlage der gesteuerten Kompensation. Das Bekanntsein der Biegelinienänderung
kann aus der vorgegebenen Geometrie folgen, kann aber insbesondere empirisch ge
wonnen werden, nämlich dadurch, daß entsprechende Meßgrößen während des
Walzprozesses rückgeführt werden. Die Biegelinie wird im Ergebnis direkt in Ab
hängigkeit von den jeweiligen Walzspalten durch Aufbringung, d. h. Erhöhung oder
Verminderung bestimmter Rückbiegekräfte angepaßt, um ein gleichmäßiges Spaltmaß
über die Länge des Walzspalts zu erhalten. Durch diesen steuernden Eingriff auf den
Walzprozeß beim Einstellen des Walzspalts kann gezielt auf das Metallband einge
wirkt werden, und zwar bevor eine mögliche nachfolgende Regelung überhaupt
wirksam wird, um letztlich ein über seine gesamte Breite planes Metallband zur Ver
fügung zu stellen.
Von besonderem Vorteil ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Planheit im An
schluß an die Steuerung und insbesondere unmittelbar nach der Einstellung des
Walzspalts über wenigstens einen Regelkreis geregelt wird. Es ist also vorgesehen,
daß zunächst, d. h. beim Einstellen des Walzspalts, lediglich eine Steuerung erfolgt.
Äußere Störgrößen mit Ausnahme des sich ändernden Walzspalts bzw. der Walzge
schwindigkeit können hierbei nicht berücksichtigt werden. Ist der steuernde Eingriff
jedoch abgeschlossen, spricht die Regelung an, um die im Band verbliebene Unplan
heit zu beseitigen und damit ein planes Metallband zu erzielen. Entsprechend kann
bei der Kompensation des Temperatureinflusses und/oder des Richteinflusses verfah
ren werden.
Während des flexiblen Walzens ist es aufgrund der vorgegebenen Dickenänderun
gen des Metallbandes erforderlich, mehrfach den Walzspalt zu verstellen. Daher ist
erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen, daß kurz vor oder während des erneuten
Einstellens des Walzspalts die Regelung unterbrochen und erneut gesteuert wird. Es
ergibt sich also ein ständiger Wechsel zwischen Steuerung und Regelung in Abhän
gigkeit der vorbestimmten Dickenänderung des Metallbandes über seine Länge.
Auch dieses Prinzip läßt sich bei der zuvor angesprochenen Kompensation des Tem
peratureinflusses und/oder des Richteinflusses entsprechend realisieren.
Zur Steuerung werden in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Walzspalten vor
bestimmte Rückbiegekräfte auf die Arbeitswalzen und/oder auf Zwischenwalzen
und/oder auf Stützwalzen aufgebracht, um eine Arbeitswalzenbiegung oder eine
Zwischen- und Arbeitswalzenbiegung oder eine Stütz- und Arbeitswalzenbiegung
zu erzielen. Korrespondierend hierzu werden zum Ausregeln einer Unplanheit des
Metallbandes dem jeweiligen Belastungsfall angepaßte Rückbiegekräfte auf die Ar
beitswalzen und/oder Zwischenwalzen und/oder Stützwalzen aufgebracht, um eben
falls eine Arbeitswalzenbiegung und/oder eine Zwischen- und Arbeitswalzenbiegung
und/oder eine Stütz- und Arbeitswalzenbiegung zu erzielen. Die vorgenannte Steue
rung bzw. Regelung läßt sich bevorzugt mit der erwähnten Arbeits- und/oder Zwi
schen- und/oder Stützwalzenbiegung umsetzen, da hier - der Verfahrgeschwindigkeit
des Walzspalts entsprechend - schnelle Änderungen realisiert werden können, was
gerade beim flexiblen Walzen mit zum Teil sehr kurzen Bandabschnitten wichtig ist.
Denkbar wären aber auch andere Möglichkeiten, die Planheit zu beeinflussen, z. B.
durch das Verschieben von Zwischenwalzen beim Six-High-Mill-Gerüst, durch hy
draulisch gestützte Walzen oder durch das Cross-Rolling. Ziel ist es aber in jedem
Fall, ein planes, flexibel gewalztes Band mit vorgegebener Sollgeometrie bei Endtem
peratur herzustellen und gleichzeitig die Haspelfähigkeit solcher Metallbänder zu
verbessern bzw. zu optimieren.
Damit die Regelung im Anschluß an die Steuerung möglichst schnell anspricht, was,
wie zuvor bereits ausgeführt worden ist, gerade beim flexiblen Walzen von erhebli
cher Bedeutung ist, empfiehlt es sich, daß die Messung der Planheit optisch vorge
nommen wird. Die optische Messung der Planheit läßt sich unmittelbar hinter den Ar
beitswalzen in einfacher Weise realisieren. Dabei wird die Planheit des Metallbandes
bevorzugt über die gesamte Breite des Metallbandes hinter dem Walzspalt für jedes
Längeninkrement gemessen.
Besonders bevorzugt im Zusammenhang mit der optischen Messung ist es, daß zur
Messung der Planheit über die gesamte Breite des Metallbandes verteilte Laserdic
kenmeßstationen vorgesehen sind und daß die Laserdickenmessung über Triangula
tion erfolgt. Die Laserdickenmessung über die gesamte Breite des Metallbandes er
möglicht in einfacher Weise online eine Optimierung der Biegelinie der Arbeitswal
zen. Die Laserdickenmessung über Triangulation ermöglicht durch den kleinen Meß
fleck und die hohen Meßfrequenzen von 1 kHz und mehr auch bei kurzen Bandab
schnitten von ca. 50 mm Länge das Bestimmen des Querprofils.
Es versteht sich, daß es grundsätzlich möglich ist, auch andere als optische Meßmittel
zur Bestimmung einer nach der Steuerung im Band noch verbliebenen Unplanheit zu
verwenden. So kann beispielsweise eine Stressometerrolle verwendet werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel dar
stellenden Zeichnung nochmals erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Teils eines Walzgerüstes ohne Ge
genbiegung,
Fig. 2 eine Ansicht des Walzgerüstes aus Fig. 1 mit Gegenbiegung,
Fig. 3 die Darstellung eines Regelkreises und
Fig. 4 die Darstellung eines weiteren Regelkreises.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Teil eines Walzgerüstes 1 einerseits ohne Gegenbiegung
(Fig. 1) und andererseits mit Gegenbiegung (Fig. 2) dargestellt. Im einzelnen sind ge
zeigt eine zylindrische Arbeitswalze 2 mit Walzenballen 3 und Lagerzapfen 4, 5, die
in Lagern 6, 7 gelagert sind. Oberhalb der Arbeitswalze 2 befindet sich eine Stütz
walze 8 mit einem zylindrischen Stützwalzenballen 9 und Lagerzapfen 10, 11, die in
Lagern 12, 13 gelagert sind. Bei der dargestellten Arbeitswalze 2 und der Stützwalze
8 handelt es sich um die oberen Walzen des Walzgerüstes 1. Nicht dargestellt sind die
beiden unteren korrespondierenden Walzen, nämlich eine untere Arbeitswalze und
eine untere Stützwalze. Zwischen den beiden Arbeitswalzen befindet sich der Walz
spalt S.
Es versteht sich, daß die Erfindung sowohl bei einem Duo-Walzgerüst, bei einem
Quarto-Walzgerüst, bei einem Sixto-Walzgerüst, bei einem Z-High-Walzgerüst, bei ei
nem Zwölfrollen-Walzgerüst und bei einem Zwanzigrollen-Walzgerüst angewendet
werden kann und daß statt zylindrischer Arbeitswalzen 2 und Stützwalzen 8 grund
sätzlich auch bombierte Walzen eingesetzt werden können.
In Fig. 1 ist ein Anwendungsfall beim Walzen eines nicht gezeigten Metallbandes
dargestellt, bei dem auf die Arbeitswalze 2 eine Walzkraft FW ausgeübt wird. Die
Walzkraft FW bewirkt eine elastische Durchbiegung der Arbeitswalze 2, so daß sich
die Biegelinie B der Arbeitswalze 2 ergibt. Die Walzkraft FW führt jedoch nicht nur
zu einer Durchbiegung der Arbeitswalze 2, sondern auch zu einer Durchbiegung der
Stützwalze 8, was jedoch im einzelnen nicht dargestellt ist.
In der Fig. 2 ist der Zustand der Arbeitswalze 2 und der Stützwalze 8 mit Gegenbie
gung dargestellt. Der Walzspalt S hat im Gegensatz zum in Fig. 1 dargestellten Zu
stand ein konstantes, gleichmäßiges Spaltmaß; realisiert ist also ein zumindest im we
sentlichen gleichbleibender konstanter Abstand zwischen den beiden einander zu
gewandten Flächen der Arbeitswalzen. Im in Fig. 2 dargestellten Zustand ist die Ar
beitswalze 2 nicht durchgebogen. Der Walzkraft FW wirken über die Stützwalze 8
aufgebrachte Rückbiegekräfte FB entgegen.
Bei der dargestellten Ausführungsform verläuft die Biegelinie B, die der Mittelachse
der Arbeitswalze 2 entspricht, parallel zur Außenseite der Arbeitswalze 2. Bei einem
bombierten Walzenballen ist dies nicht der Fall. In diesem Falle ist bei einem über die
Länge der Arbeitswalze konstanten Walzspalt im Gegensatz zu der Darstellung ge
mäß Fig. 2 die Arbeitswalze durchgebogen, obwohl die den Walzspalt begrenzende
Linie bzw. Fläche der Arbeitswalze horizontal verläuft.
Das flexible Walzen eines Metallbandes wird so durchgeführt, daß der Walzspalt S
während des Walzvorganges gezielt verändert wird, um eine vorbestimmte Dicken
änderung des Metallbandes über seine Länge zu erzielen. Wesentlich ist dabei zu
nächst, daß während des Einstellens des Walzspalts S oder unmittelbar danach die
Biegelinien B der Arbeitswalzen 2 in Abhängigkeit vom eingestellten Walzspalt zur
Erzielung der Planheit des Metallbandes gesteuert werden. Dies ist durch die Kennt
nis der Biegelinienabhängigkeit von den verschiedenen Walzspalten möglich. Hier
durch wird die aufgrund der verschiedenen Walzspalte verursachte Abweichung
vom idealen Spalt kompensiert.
Im Anschluß an den zuvor beschriebenen steuernden Eingriff beim Einstellen des
Walzspalts 5 wird die Planheit über den in Fig. 3 dargestellten Regelkreis 14 geregelt.
Hierdurch wird eine noch im Band nach dem steuernden Eingriff verbliebene Un
planheit ausgeregelt. Wird der Walzspalt S später wieder verstellt, wird die Regelung
unterbrochen und in der zuvor erläuterten Weise wieder gesteuert.
Zur Steuerung werden in Abhängigkeit von den verschiedenen Walzspalten vorbe
stimmte Rückbiegekräfte FB auf die Stützwalzen 8 aufgebracht, um eine Arbeits- und
Stützwalzenbiegung zu erzielen. Mit dem gleichen Ziel werden Rückbiegekräfte FB
auf die Arbeitswalzen 2 zum Ausregeln der Unplanheit aufgebracht.
Zur Regelung wird zunächst eine Meßwerterfassung über entsprechende Meßmittel
vorgenommen. Dabei wird sowohl das Längs- als auch das Querprofil vermessen. An
schließend erfolgt die Längsprofil- bzw. Querprofilerkennung, wobei die Regelab
weichung zwischen Ist- und Sollwert der jeweiligen Regelgröße festgestellt wird. Die
jeweiligen Korrekturwerte werden dann einem Regelkreis zugeführt. Bei der Längs
profilerkennung wird entsprechend dem vorgegebenen Sollwert die Änderung Δ h
der Dicke des Metallbandes auf den vorgegebenen Sollwert korrigiert. Hierzu ist eine
entsprechende Änderung Δ S des Walzspalts erforderlich. Von der Änderung des
Walzspalts S hängen schließlich wiederum die auf die jeweiligen Arbeitswalzen 2 auf
zubringenden Rückbiegekräfte FB ab.
Das zuvor beschriebene Verfahren berücksichtigt aber noch nicht den Temperatur
einfluß auf das Metallband beim Walzvorgang. In diesem Zusammenhang darf auf
den in Fig. 4 dargestellten Regelkreis 15 verwiesen werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren zum flexiblen Walzen eines Metallbandes läuft derart ab, daß der Walzspalt
und/oder die Walzgeschwindigkeit während des Walzvorganges gezielt beeinflußt
wird, um den Temperatureinfluß beim Walzen, der eine Dicken- und Längenbeeinflus
sung des Metallbandes zur Folge hat, zu kompensieren. Auch hierbei wird zunächst
eine Profilerkennung durchgeführt, wobei Regelabweichungen festgestellt werden.
Durch Veränderung des Walzspaltes und/oder der Vorschubbewegung bzw. der
Walzgeschwindigkeit kann diese Längenänderung und gleichzeitig die Dickenände
rung gezielt kompensiert werden. Wie sich aus dem in Fig. 4 dargestellten Regelkreis
15 ergibt, erfolgt die Walzspaltregelung in Abhängigkeit der gemessenen Längspro
file und Ist-Temperaturen des Walzgutes.
Des weiteren berücksichtigt das zuvor beschriebene Verfahren noch nicht die Profil
änderung des Metallbandes beim Richten des Metallbandes im Anschluß an das fle
xible Walzen. Das erfindungsgemäße Verfahren zum flexiblen Walzen unter Berück
sichtigung des Richteinflusses läuft derart ab, daß der Walzspalt und/oder die Walz
geschwindigkeit während des Walzvorganges gezielt beeinflußt wird, um die beim
Richten auftretende Profiländerung bereits während des Walzvorganges zu kom
pensieren. Der Walzspalt und/oder die Vorschubgeschwindigkeit der Walzge
schwindigkeit werden derart über einen Steuer- und/oder Regelkreis verändert, daß
sich ein gegenüber dem gerichteten Sollprofil verkürztes und dickeres Profil des Me
tallbandes ergibt, das nach dem Richten dem vorgegebenen Sollprofil entspricht.
Im übrigen versteht es sich, daß die zu den Fig. 1 bis 3 beschriebene Möglichkeiten
der Regelung, Steuerung und Messung entsprechend bei der Kompensation des
Temperatureinflusses und/oder des Richteinflusses anwendbar sind.
Außerdem sei darauf hingewiesen, daß die Erfindung nicht nur auf solche Verfahren
beschränkt ist, bei denen Metallbänder flexibel gewalzt werden. Die Erfindung läßt
sich in gleicher Weise auch bei anderem Walzgut anwenden.
Claims (15)
1. Verfahren zum flexiblen Walzen eines Metallbandes, wobei das Metallband wäh
rend des Walzprozesses geführt wird durch einen zwischen zwei Arbeitswalzen ge
bildeten und so einstellbaren Walzspalt, daß über die Länge des Metallbandes Band
abschnitte mit unterschiedlicher Banddicke erzielt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kompensation des auf das Metallband wirkenden Temperatureinflusses
während des Walzens durchgeführt wird, um Abweichungen von der Solldicke und/
oder Sollänge der einzelnen Bandabschnitte bei vorgegebener Endtemperatur des
Metallbandes zu vermeiden.
2. Verfahren zum flexiblen Walzen eines Metallbandes, wobei das Metallband wäh
rend des Walzprozesses geführt wird durch einen zwischen zwei Arbeitswalzen ge
bildeten und so einstellbaren Walzspalt, daß über die Länge des Metallbandes Band
abschnitte mit unterschiedlicher Banddicke erzielt werden, und wobei das Metall
band nach dem flexiblen Walzen gerichtet wird, insbesondere nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß eine Kompensation des auf das Metallband wirkenden
Richteinflusses während des Walzens durchgeführt wird, um Abweichungen von der
Solldicke und/oder Sollänge der einzelnen gerichteten Bandabschnitte des Metall
bandes zu vermeiden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompensati
on über eine Steuerung und/oder eine Regelung durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Re
gelung auf der Grundlage der Ist-Temperatur des Metallbandes und/oder eines Para
meters erfolgt, aus dem die Ist-Temperatur ableitbar ist, wie insbesondere die Längen
änderung einer Referenzstrecke des Metallbandes.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Kompensation der Walzspalt und/oder die Walzgeschwindigkeit während des Wal
zen gezielt beeinflußt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
vorgegebene Endtemperatur des Metallbandes die Raumtemperatur, vorzugsweise
etwa 20°C ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wäh
rend jedes Veränderns des Walzspalts oder unmittelbar danach die Biegelinien der
Arbeitswalzen in Abhängigkeit vom veränderten Walzspalt zur Erzielung der Plan
heit des Metallbandes gesteuert werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Planheit im An
schluß an die Steuerung und insbesondere unmittelbar nach der Veränderung des
Walzspalts über wenigstens einen Regelkreis geregelt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß kurz vor oder während
des erneuten Verändern des Walzspalts die Regelung der Planheit unterbrochen wird
und die Biegelinien der Arbeitswalzen in Abhängigkeit der erneuten Walzspaltver
änderung für den neuen Walzfall zur Erzielung der Planheit erneut gesteuert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Steuerung in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Walzspalten vorbestimmte
Rückbiegekräfte auf die Arbeits- und/oder Zwischen- und/oder Stützwalzen aufge
bracht werden, um eine Arbeitswalzenbiegung, eine Zwischen- und Arbeitswalzen
biegung und/oder eine Stütz- und Arbeitswalzenbiegung zu erzielen.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Ausregeln einer Unplanheit des Metallbandes dem jeweiligen Belastungsfall ange
paßte Rückbiegekräfte auf die Arbeits- und/oder Zwischen- und/oder Stützwalzen
aufgebracht werden, um eine Arbeitswalzenbiegung, eine Zwischen- und Arbeitswal
zenbiegung und/oder eine Stütz- und Arbeitswalzenbiegung zu erzielen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Messung der Planheit berührungslos, z. B. optisch erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Planheit des Metallbandes über die gesamte Breite des Metallbandes hinter dem
Walzspalt für jedes Längeninkrement gemessen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung
der Planheit über die gesamte Breite des Metallbandes verteilte Laserdickenmeßsta
tionen vorgesehen sind und daß die Laserdickenmessung über Triangulation erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Messung der Planheit berührend, z. B. über eine Stressometerrolle erfolgt.
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