DE19960655A1 - Verfahren zum Verschließen eines Reaktordruckbehälters und Vorrichtung zur Trocknung einer Dichtfläche - Google Patents
Verfahren zum Verschließen eines Reaktordruckbehälters und Vorrichtung zur Trocknung einer DichtflächeInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zum Verschließen eines mit Brennelementen beladenen Reaktordruckbehälters (60) einer kerntechnischen Anlage mittels seines Deckels (70) wird der Wasserpegel (68) in der Reaktorgrube (66) unter eine am Unterteil (9) des Reaktordruckbehälters (60) vorhandene Dichtfläche (15) abgesenkt, die der druckdichten Verbindung des Unterteils (9) mit dem Deckel (70) dient. Ein mit einem Trocknungssystem (17) ausgestatteter Manipulator (3) wird in die Nähe der Dichtfläche (15) gebracht und anschließend in Umfangsrichtung (13) entlang der Dichtfläche (15) bewegt, während das Trocknungssystem (17) die Dichtfläche (15) trocknet. Dann wird der Deckel (70) auf der Dichtfläche (15) abgesetzt. Eine Vorrichtung (1) zur Trocknung einer Dichtfläche (15) zwischen dem Deckel (70) und dem Unterteil (9) eines Reaktordruckbehälters (60) einer kerntechnischen Anlage weist ein Fahrgestell (25) auf und zu dessen Führung entlang einer Kontur des Unterteils (9) eine Führungseinrichtung (49). Am Fahrgestell (25) ist ein Trocknungssystem (17) zur Trocknung der Dichtfläche (15) angeordnet. Das Trocknungssystem (17) weist bevorzugt ein Abziehelement oder ein Wischblatt auf. Außerdem kann am Heck des Fahrgestells (25) eine Inspektionseinrichtung (43) zur Beobachtung der Dichtfläche (15) angebracht sein.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verschließen
eines mit Brennelementen beladenen Reaktordruckbehälters ei
ner kerntechnischen Anlage mittels seines Deckels. Die Erfin
dung betrifft außerdem eine Vorrichtung zur Trocknung einer
Dichtfläche zwischen dem Deckel und dem Unterteil eines Reak
tordruckbehälters einer kerntechnischen Anlage.
Der Reaktordruckbehälter eines Kernkraftwerks weist ein Un
terteil auf, das seinerseits einen zylindrischen Teil und
eine Bodenkalotte umfaßt. Das Unterteil und somit der Reak
tordruckbehälter ist durch einen Deckel abgeschlossen. Sowohl
an der Oberkante des Unterteils als auch an der Unterseite
des Deckels sind hochempfindliche Dichtflächen vorhanden, die
bei auf dem Unterteil aufliegendem Deckel die Dichtheit des
Reaktordruckbehälters gewährleisten.
Zur Reinigung der Dichtflächen von festsitzendem Schmutz ist
aus der DE 33 22 454 A1 ein Reinigungsgerät bekannt, das mit
Schleifpolierkörpern ausgestattet ist.
In bestimmten Zeitabständen muß in einem Kernkraftwerk, z. B.
zum Zwecke einer Revision oder zum Wechsel der Brennelemente,
der Reaktordruckbehälter geöffnet werden. Hierzu wird der
Deckel des Reaktordruckbehälters abgehoben und anschließend
die Reaktorgrube, in der das Unterteil des Reaktordruckbehäl
ters feststehend angeordnet ist, mit Wasser geflutet, um eine
ausreichende Abschirmung der Neutronenstrahlung zu erreichen.
Dabei steigt der Wasserpegel bis über die Oberkante des Un
terteils des Reaktordruckbehälters, an der der Deckel während
des Betriebs aufliegt.
Bei dem beschriebenen Fluten der Reaktorgrube ist es nun un
umgänglich, daß insbesondere die Dichtfläche an der Oberkante
des Unterteils mit Wasser benetzt wird. Nach Beendigung der
Revisionsarbeiten bzw. des Brennelementwechsels wird der Was
serpegel wieder bis unter die Oberkante des Unterteils des
Reaktordruckbehälters gesenkt. Dabei besteht das Problem, daß
auf der schwer zugänglichen Dichtfläche am Unterteil Wasser
und/ oder im Wasser enthaltene Schmutzbestandteile zurück
bleiben, die ein sicheres Wiederverschließen des Reaktor
druckbehälters gefährden könnten. Zur Vermeidung dieses Pro
blems ist es bekannt, die Dichtfläche vor dem Wiederaufsetzen
des Deckels des Reaktordruckbehälters manuell von den genann
ten Rückständen zu reinigen und zu trocknen. Hierzu kommen
üblicherweise Gummiwischer zum Einsatz, die an einem langen
Gestänge angebracht sind. Die Trocknung mittels eines derar
tigen Gestänges ist für das Bedienpersonal beschwerlich und
führt nicht immer sofort zu der notwendigen Reinigungsquali
tät, die erforderlich ist, damit der mit dem Deckel ver
schlossene Reaktordruckbehälter einen nachfolgenden Dicht
heitstest besteht. Die Folge ist, daß der Deckel des Reaktor
druckbehälters erneut abgenommen und die Reinigung sowie
Trocknung ein zweites Mal durchgeführt werden muß. Dadurch
kann die Inbetriebnahme des Kernreaktors verzögert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, sowohl ein Verfah
ren als auch eine Vorrichtung anzugeben, mit Hilfe derer ein
besonders dichtes Verschließen des Reaktordruckbehälters mit
seinem Deckel möglich ist, so daß das Risiko einer verzöger
ten Inbetriebnahme minimiert wird.
Die verfahrensbezogene Aufgabe wird bezogen auf das eingangs
genannte Verfahren gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
- a) der Wasserpegel in der Reaktorgrube unter eine am Unter teil des Reaktordruckbehälters vorhandene Dichtfläche abgesenkt wird, die der druckdichten Verbindung des Unterteils mit dem Deckel dient,
- b) ein mit einem Trocknungssystem ausgestatteter Manipula tor in die Nähe der Dichtfläche gebracht wird,
- c) der Manipulator anschließend in Umfangsrichtung entlang der Dichtfläche bewegt wird, während das Trocknungssystem die Dichtfläche trocknet, und
- d) der Deckel auf der Dichtfläche abgesetzt wird.
Bei dem Verfahren wird also unter anderem mittels des Manipu
lators eine maschinelle Trocknung und Reinigung vorgenommen,
die automatisiert durchführbar ist. Da die Trocknungs- und
Reinigungswirkung von dem in die Nähe der Dichtfläche ge
brachten Manipulator ausgeht, ist im Gegensatz zur bekannten
Vorgehensweise mit einem handgehaltenen Gummiwischer eine be
sonders gründliche und hochqualitative Trocknung und Reini
gung möglich. Darüber hinaus hat das Verfahren den Vorteil,
daß sich Bedienpersonal während der Trocknung nicht in der
Nähe der Dichtfläche aufhalten muß. Bei der bisherigen Vorge
hensweise mußte das Bedienpersonal nämlich in einer Entfer
nung von ca. 2 Metern - entsprechend der Länge des Gestänges
des Gummiwischers - präsent sein. Dies führte zu einer mit
dem Verfahren nach der Erfindung vermeidbaren Strahlenbela
stung.
Das Absetzen des Deckels auf der Dichtfläche findet insbeson
dere zeitnah oder unmittelbar, z. B. innerhalb von weniger als
30 min oder weniger als 60 min, nach der Trocknung und nach
dem Entfernen des Manipulators von der Dichtfläche statt, so
daß ein Wiederbenetzen der Dichtfläche mit Wasser oder darin
enthaltenem Schmutz sicher vermieden ist.
Zum Annähern des Manipulators an die Dichtfläche kann ein
Handhabungsgestänge verwendet werden. Das Handhabungsgestänge
kann z. B. von einer Bedienperson geführt werden. Im Gegensatz
zur bisherigen Vorgehensweise muß aber das Handhabungsge
stänge nicht während der gesamten Trocknungs- und Reinigungs
prozedur von der Bedienperson gehalten werden, sondern ledig
lich zum Annähern des Manipulators in die Nähe der Dichtflä
che.
Dieser Vorteil ergibt sich ganz besonders bei einer bevorzug
ten Ausgestaltung, gemäß der sich der Manipulator selbsttätig
entlang der Dichtfläche bewegt.
Vorzugsweise weist der Manipulator hierzu eine Führungsein
richtung auf, mittels der er in Kontakt zum Unterteil entlang
der Dichtfläche geführt wird.
Es ist also möglich, daß der Manipulator nach dem Absetzen
auf der Dichtfläche sich selbsttätig entlang dieser bewegt
und sich hierbei an einer Kontur des Unterteils des Reaktor
druckbehälters entlang tastet. Der Manipulator kann hierzu
eine Antriebseinheit aufweisen, die mittels eines auf dem Ma
nipulator mitgeführten Akkumulators oder einer mitgeführten
Batterie mit elektrischer Energie versorgt wird.
Zur Kontrolle der Fortbewegung des Manipulators kann ein Sen
der vorhanden sein, mittels dessen der Manipulator kabellos,
insbesondere über Funk, mit einer weiter entfernt angebrach
ten Kontrolleinrichtung in Verbindung steht.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung wird auf der Dichtflä
che vorhandenes Wasser mittels des Trocknungssystems abgezo
gen, abgestreift oder weggeschabt. Diese Vorgehensweise hat
gegenüber alternativen Varianten, bei denen das Wasser - z. B.
mittels einer elektrisch angetriebenen Saugmaschine - aufge
saugt oder - z. B. mit Druckluft - weggeblasen wird, den besonderen
Vorteil, daß keine Versorgungsleitungen für elektri
sche Energie und/ oder Druckluft notwendig sind. Dieser Vor
teil, der sich auch bei der oben genannten kabellosen Fortbe
wegungskontrolle, und weil der Antrieb des Manipulators aus
einem Akkumulator speisbar ist, ergibt, ist von großer Bedeu
tung, da die Trocknung - wie bereits weiter oben erläutert -
vorzugsweise unmittelbar vor dem Verschließen des Reaktor
druckbehälters stattfindet. Während des Trocknens sind daher
im Regelfall alle Kerneinbauten bereits in den Reaktordruck
behälter eingebaut, einschließlich des oberen Kerngerüsts,
welches über die Dichtfläche am Unterteil hinausragt und da
her eine Kabelführung sehr erschweren würde. Außerdem ist es
zweckmäßig, um ein zeitnahes Verschließen zu erlauben, daß
während des Trocknens bereits der Deckel des Reaktordruckbe
hälters an einem Kranseil hängend über dem Unterteil angeord
net ist. Dabei sind mehrere Deckelführungsstangen, die der
exakten relativen Positionierung der Dichtflächen am Deckel
einerseits und am Unterteil andererseits dienen, bereits in
Umfangsrichtung verteilt und voneinander beabstandet ange
bracht, so daß auch hierdurch eine Kabelführung erschwert
würde.
Nach einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird die
Dichtfläche während der Trocknung mittels einer Inspektions
einrichtung beobachtet. Dadurch läßt sich in vorteilhafter
Weise das Trocknungs- und Reinigungsergebnis sofort beobach
ten und seine Güte hinsichtlich der späteren Dichtheit des
Reaktordruckbehälters schnell beurteilen.
Die Inspektionseinrichtung ist vorzugsweise zumindest teil
weise am Manipulator befestigt. Wegen der örtlichen Nähe zur
Dichtfläche ist dadurch eine besonders sorgfältige Überwa
chung des Trocknungs- und Reinigungsvorgangs möglich.
Die Inspektionseinrichtung kann hierzu ein optisches Auf
zeichnungsgerät, z. B. eine Kamera, aufweisen.
Die vorrichtungsbezogene Aufgabe wird bei einer Vorrichtung
der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung gelöst durch
- a) ein Fahrgestell,
- b) eine Führungseinrichtung zur Führung des Fahrge stells entlang einer Kontur des Unterteils, und
- c) ein am Fahrgestell angeordnetes Trocknungssystem zur Trocknung der Dichtfläche.
Die Vorrichtung ist insbesondere zur Durchführung des
Trocknungsschritts des Verfahrens nach der Erfindung geeig
net. Die diesbezüglich genannten Vorteile gelten für die Vor
richtung analog.
Bei der Vorrichtung sind als Bestandteil des Trocknungssy
stems insbesondere mehrere Mittel vorhanden zum Entfernen von
Flüssigkeit, z. B. Wasser, von der Dichtfläche.
Das Trocknungssystem weist vorzugsweise eine rotierende
Wischwalze auf.
Ebenfalls bevorzugt weist das Trocknungssystem ein Abziehel
ement oder ein Wischblatt auf.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Führungseinrich
tung zum Abtasten der Innenseite des Unterteils eines Reak
tordruckbehälters hergerichtet.
Vorzugsweise weist die Führungseinrichtung eine an der Innen
seite des Unterteils abrollbare Tastrolle auf, die um eine
Achse drehbar am Fahrgestell gelagert ist, die senkrecht auf
der Rotationsachse von Rollen oder Rädern des Fahrgestells
steht.
Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung weist die
Vorrichtung eine am Heck des Fahrgestells angebrachte Inspek
tionseinrichtung zur Beobachtung der Dichtfläche auf.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung
wird nachfolgend anhand der Fig. 1 und 2 näher erläutert.
Die Figuren dienen auch der Erläuterung des Verfahrens nach
der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der
Erfindung im Detail, und
Fig. 2 die Umgebung in einem Kernkraftwerk, in der die
Vorrichtung bei der Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung zum Einsatz kommt.
In der Fig. 1 ist eine Vorrichtung 1 dargestellt, die einen
ferngesteuerten Manipulator 3 und eine Steuereinheit 5 um
faßt. Der Manipulator 3 ist in einem Zustand dargestellt, in
dem er von einem Handhabungsgestänge 7 auf dem Unterteil 9
eines Reaktordruckbehälters 60 (siehe Fig. 2) abgesetzt
wurde. Während der Annäherung des Manipulators 3 an das Un
terteil 9 war das Handhabungsgestänge 7 in einem Transportbü
gel 11 am Manipulator 3 eingehängt.
Nach dem Abstellen des Manipulators 3 auf der Oberkante des
Unterteils 9 bewegt sich der Manipulator 3 selbsttätig in Um
fangsrichtung 13 entlang einer Dichtfläche 15 am Unterteil 9.
Die Dichtfläche 15 ist mit Schmutz S und Flüssigkeit, insbe
sondere Wasser W, verunreinigt. Der Schmutz S und das Wasser
W werden mittels eines Trocknungssystems 17, welches am Mani
pulator 3 angebracht ist, entfernt. Das Trocknungssytem 17
umfaßt Mittel 19, 21 zum Entfernen von Flüssigkeit von der
Dichtfläche 15. Ein erstes Mittel 19 zum Entfernen von Flüs
sigkeit ist als rotierende Wischwalze ausgebildet, die von
einem nicht explizit dargestellten Antrieb in Rotation versetzt
wird und mit Borsten oder Gummiprofilen bestückt ist,
die in Fortbewegungsrichtung, also in Umfangsrichtung 13, ge
drallt sind. Ein in Fortbewegungsrichtung dem ersten Mittel
19 nachlaufendes zweites Mittel 21 zum Entfernen von Flüssig
keit besteht aus drei gummibestückten Abziehelementen oder
Wischblättern 23, die federnd aufgehängt und um ca. 30° be
züglich der Transportrichtung schräg gestellt sind.
Beide Mittel 19, 21 zum Entfernen von Flüssigkeit sind an ei
nem Fahrgestell 25 des Manipulators 3 befestigt. Das Fahrge
stell 25 weist zwei Transportrollen 27 und zwei Antriebsrol
len 29 auf. Die Antriebsrollen 29 sind über einen Zahnrie
men 31 mit einem Antriebsmotor 33 verbunden, der aus Akkumu
latoren 35 mit elektrischer Energie gespeist wird.
Die Akkumulatoren 35 dienen auch der Versorgung einer elek
tronischen Sendeeinheit 37, die über eine Antenne 39 mit der
Steuereinheit 5 per Funk in Verbindung steht. In der Sende
einheit 37 ist auch eine nicht explizit dargestellte zur An
steuerung des Antriebsmotors 33 vorhandene elektronische
Schaltung untergebracht. Die Sendeeinheit 37 und somit der
gesamte Manipulator 3 kann mittels eines von oben zugängli
chen Hauptschalters 41 ein- und ausgeschaltet werden.
Am Heck des Fahrgestells 25 ist eine Inspektionseinrich
tung 43 angebracht, die eine Kamera 45 und eine Beleuchtungs
einrichtung 47 umfaßt. Die Kamera 45 ist als Video- oder CCD-
Kamera ausgeführt. Die Beleuchtungseinrichtung 47 weist meh
rere LED's auf. Die Kamera 45 ist auf denjenigen Teil der
Dichtfläche 15 gerichtet, der während der Trocknung und Rei
nigung der Dichtfläche 15 bereits einer Trocknung unterzogen
wurde. Zur Inspektionseinrichtung 43 gehören außerdem Teile
der Sendeeinheit 37 und der Steuereinheit 5.
Die Inspektionseinrichtung 43, die Sendeeinheit 37, die Akku
mulatoren 35, der Antriebsmotor 33 sowie das Trocknungssystem
17 sind - wie auch eine Führungseinrichtung 49 - am
Fahrgestell 25 befestigt und über dieses miteinander verbun
den. Die Führungseinrichtung 49 ist zur Abtastung der Innen
seite des Unterteils 9 ausgebildet. Hierzu weist die Füh
rungseinrichtung 49 zwei Tastrollen 51 auf, die um Achsen 53
drehbar gelagert und am Fahrgestell 25 über nach unten ge
führte Verlängerungsstangen befestigt sind. Die genannten
Achsen 53 sind in etwa parallel zur Längsachse 61 des Reak
tordruckbehälters 60 (siehe Fig. 2) und somit im wesentli
chen senkrecht bezüglich der Rotationsachse der Transportrol
len 27 und der Antriebsrolle 29 orientiert.
Die Transportrollen 27 und die Antriebsrollen 29 sind für
eine Geradeausbewegung des Manipulators 3, zumindest für eine
Bewegung mit einem größeren Krümmungsradius als der halbe
Durchmesser des Unterteils 9, hergerichtet, so daß der Mani
pulator 3 bei Fortbewegung ständig mit seinen Tastrollen 51
gegen die Innenseite des Unterteils 9 gepreßt wird und eine
zusätzliche Führung an der Außenseite des Unterteils 9 ent
fallen kann. Mit anderen Worten: Der Manipulator 3 wird mit
tels der Tastrollen 51 auf die (kreisbogenförmige) Bewegung
in Umfangsrichtung 13 gezwungen.
Die Akkumulatoren 35, die Sendeeinheit 37 und der Antriebsmo
tor 33 sind von einer Schutzhaube 55 eingeschlossen.
Die Länge L des Manipulators 3 beträgt ca. 500 mm, seine
Höhe H ca. 200 mm.
In Fig. 2 ist das Unterteil 9 als Bestandteil des Reaktor
druckbehälters 60 näher dargestellt, der eine Längsachse 61
aufweist. In das Unterteil 9 sind der Reaktorkern 62 mit
(nicht dargestellten) Brennelementen und ein oberes Kernge
rüst 64, beide jeweils nur als Baugruppe schematisch angedeu
tet, eingebaut. Stutzen 65 zum Kühlwasserein- bzw. -austritt
sind angedeutet. Die Reaktorgrube 66 ist bis zu einem Wasserpegel
68 kurz unter der Dichtfläche 15 am Unterteil 9 mit
Wasser geflutet. Der Deckel 70 des Reaktordruckbehälters 60
ist an einer Aufhängevorrichtung 72 eines (nicht dargestell
ten) Krans hängend unmittelbar und ca. 0,5 m über der Dicht
fläche 15 positioniert. Zur Führung des Deckels 70 beim spä
teren Aufsetzen auf das Unterteil 9 und auf die Dichtfläche
15 sind Deckelführungsstangen 74 angebracht, von denen zwei
explizit, stark vereinfachend dargestellt sind.
In der in Fig. 2 dargestellten Situation bewegt sich der in
Fig. 1 abgebildete Manipulator 3 in Umfangsrichtung 13 ent
lang und auf der Dichtfläche 15, während das Trocknungssy
stem 17 die Dichtfläche 15 trocknet. Nach dem Entfernen des
Manipulators 3 wird der Deckel 70 mittels des Krans innerhalb
einer kurzen Zeitspanne von weniger als 30 min auf das Unter
teil 9 aufgesetzt und der Reaktordruckbehälter 60 zuverlässig
leckfrei und druckdicht verschlossen.
Claims (12)
1. Verfahren zum Verschließen eines mit Brennelementen bela
denen Reaktordruckbehälters (60) einer kerntechnischen Anlage
mittels seines Deckels (70), wobei
- a) der Wasserpegel (68) in der Reaktorgrube (66) unter eine am Unterteil (9) des Reaktordruckbehälters (60) vorhandene Dichtfläche (15) abgesenkt wird, die der druckdichten Verbindung des Unterteils (9) mit dem Deckel (70) dient,
- b) ein mit einem Trocknungssystem (17) ausgestatteter Manipu lator (3) in die Nähe der Dichtfläche (15) gebracht wird,
- c) der Manipulator (3) anschließend in Umfangsrichtung (13) entlang der Dichtfläche (15) bewegt wird, während das Trocknungssystem (17) die Dichtfläche (15) trocknet, und
- d) der Deckel (70) auf der Dichtfläche (15) abgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Dichtfläche (15) vorhandenes Wasser (W) mittels des
Trocknungssystems (17) abgezogen, abgestreift oder wegge
schabt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der
Manipulator (3) selbsttätig entlang der Dichtfläche (15) be
wegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Manipu
lator (3) eine Führungseinrichtung (49) aufweist, mittels der
er in Kontakt zum Unterteil (9) entlang der Dichtfläche (15)
geführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtfläche
(15) während der Trocknung mittels einer Inspektions
einrichtung (43) beobachtet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Inspek
tionseinrichtung (43) zumindest teilweise am Manipulator (3)
angebracht ist.
7. Vorrichtung (1) zur Trocknung einer Dichtfläche (15) zwi
schen dem Deckel (70) und dem Unterteil (9) eines Reaktor
druckbehälters (60) einer kerntechnischen Anlage, insbeson
dere zur Durchführung des Trocknungsschritts des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch
- a) ein Fahrgestell (25),
- b) eine Führungseinrichtung (49) zur Führung des Fahrge stells (25) entlang einer Kontur des Unterteils (9), und
- c) ein am Fahrgestell (25) angeordnetes Trocknungssystem (17) zur Trocknung der Dichtfläche (15).
8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Trocknungssystem (17) eine rotierende Wischwalze aufweist.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Trocknungssystem (17) ein Abziehelement oder ein Wischblatt
aufweist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Füh
rungseinrichtung (49) zum Abtasten der Innenseite des Unter
teils (9) hergerichtet ist.
11. Vorrichtung (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung
(49) eine an der Innenseite des Unter
teils (9) abrollbare Tastrolle (51) aufweist, die um eine
Achse (53) drehbar am Fahrgestell (25) gelagert ist, die
senkrecht auf der Rotationsachse von Rollen (27, 29) oder Rä
dern des Fahrgestells (25) steht.
12. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
gekennzeichnet durch durch eine am Heck
des Fahrgestells (25) angebrachte Inspektionseinrichtung (43)
zur Beobachtung der Dichtfläche (15).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19960655A DE19960655A1 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Verfahren zum Verschließen eines Reaktordruckbehälters und Vorrichtung zur Trocknung einer Dichtfläche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19960655A DE19960655A1 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Verfahren zum Verschließen eines Reaktordruckbehälters und Vorrichtung zur Trocknung einer Dichtfläche |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19960655A1 true DE19960655A1 (de) | 2001-07-05 |
Family
ID=7932855
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19960655A Withdrawn DE19960655A1 (de) | 1999-12-20 | 1999-12-20 | Verfahren zum Verschließen eines Reaktordruckbehälters und Vorrichtung zur Trocknung einer Dichtfläche |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19960655A1 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3224675A1 (de) * | 1982-07-02 | 1984-01-05 | NEMA Maschinenbau Hermann Neumann, 2901 Wiefelstede | Vorrichtung zum reinigen der deckel-dichtflaeche eines reaktor-druckbehaelters |
DE3322454A1 (de) * | 1983-06-22 | 1985-01-10 | Kraftwerk Union AG, 4330 Mülheim | Reinigungsgeraet fuer die dichtflaechen eines behaelters |
DE3731472A1 (de) * | 1987-09-18 | 1989-04-06 | Siemens Ag | Vorrichtung zur reinigung von dichtflaechen eines behaelters |
-
1999
- 1999-12-20 DE DE19960655A patent/DE19960655A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3224675A1 (de) * | 1982-07-02 | 1984-01-05 | NEMA Maschinenbau Hermann Neumann, 2901 Wiefelstede | Vorrichtung zum reinigen der deckel-dichtflaeche eines reaktor-druckbehaelters |
DE3322454A1 (de) * | 1983-06-22 | 1985-01-10 | Kraftwerk Union AG, 4330 Mülheim | Reinigungsgeraet fuer die dichtflaechen eines behaelters |
DE3731472A1 (de) * | 1987-09-18 | 1989-04-06 | Siemens Ag | Vorrichtung zur reinigung von dichtflaechen eines behaelters |
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