DE19959188A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Reinigungsbereichen des Mundinnenraums - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Reinigungsbereichen des MundinnenraumsInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Reinigen von Reinigungsbereichen des Mundinnenraumes, insbesondere zur Reinigung der Zunge, ist zusätzlich zu einer mechanischen Reinigung des Reinigungsbereiches, insbesondere durch einen Schaber (22), eine flüssigkeitsunterstützte Reinigung vorgesehen. Hierzu wird eine Flüssigkeit unter Druck mittels einer die Flüssigkeitsverteilung beeinflussenden Düseneinrichtung (10) auf den Reinigungsbereich gerichtet. Die Düseneinrichtung hat bevorzugt nur eine einzige Düsenöffnung und ist so ausgebildet, daß durch die Düseneinrichtung die Flüssigkeitsverteilung in mindestens einer Richtung quer zur Bewegungsrichtung der Flüssigkeit derart aufgeweitet wird, daß bei einer Relativbewegung zwischen Düseneinrichtung und Reinigungsbereich der Reinigungsbereich mittels der Flüssigkeit auf einer großen Arbeitsbreite (37) in der Größenordnung von ca. 10 bis 20 mm gereinigt werden kann.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Reinigungsbereichen des Mundinnen
raumes, insbesondere zur Reinigung der Zunge, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1,
sowie eine Vorrichtung zum Reinigen derartiger Reinigungsbereiche gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 12.
Bekanntlich leben in der Mundhöhle viele verschiedene Bakterienspezies. Dies ist aus biolo
gischer Sicht notwendig und wünschenswert, kann aber beispielsweise bei Bakterien in ka
riesauslösenden Plaquebelägen auf den Zähnen oder bei Parodontalerkrankungen auslö
senden Keimen am Zahnfleischrand und in Zahnfleischtaschen unerwünscht sein. Ein weite
res im Zusammenhang mit Mundbakterien auftretendes Problem ist die Entstehung von un
angenehm riechenden Stoffwechselprodukten dieser Bakterien, die zu Mundgeruch beitra
gen können. Forschung auf diesem Gebiet hat gezeigt, daß die Entstehung von Mundgeruch
im wesentlichen im Mundinnenraum selbst stattfindet und nicht etwa auf Vorgänge in ande
ren Organen, beispielsweise des Verdauungstraktes, zurückzuführen ist.
Durch regelmäßiges Zähneputzen können Bakterien auf den Zähnen und am Zahn
fleischrand weitgehend entfernt werden. In vielen Fällen ist dies aber nicht ausreichend, um
Mundgeruch zu beseitigen oder zu verhindern. Die Ursache dafür, daß Mundgeruch durch
Zähneputzen allein nicht zu bekämpfen ist, liegt darin, daß einige für den Geruch verant
wortliche Bakterien nicht auf den Zähnen, sondern hauptsächlich auf der Zunge oder in
Zahnfleischtaschen angesiedelt sind. Neben chemischen Methoden zur Bekämpfung dieser
Bakterien haben sich mechanische Methoden zur Entfernung und Reduzierung dieser Bak
terien etabliert. So kann beispielsweise die Zunge mit einer Zahnbürste gereinigt werden. Es
gibt bekanntlich auch speziell für diesen Zweck ausgebildete mechanische Zungenreiniger,
wie Zungenschaber, zur mechanischen Entfernung von Zungenbelägen. Wasserstrahlin
strumente, wie Mundduschen, werden dagegen vorwiegend zur Reinigung von Zahnfleisch
taschen und Interdentalräumen eingesetzt.
In der internationalen Patentanmeldung WO 98/42264 ist auch schon ein Zungenschaber
vorgeschlagen worden, bei dem mehrere Schabekanten und in deren Bereich mehrere Dü
senöffnungen zur Abgabe von dünnen Wasserstrahlen vorgesehen sind. Diese gattungsge
mäße Kombination einer mechanischen mit einer flüssigkeitsunterstützten Reinigung kann
vorteilhaft sein, da zur mechanischen Reinigungswirkung des Schabers noch eine flüssig
keitsunterstützte Spülwirkung hinzukommt.
Die wesentlichen Nachteile der bisherigen Methoden liegen darin, daß sie entweder nur an
der Oberfläche oder nur sehr punktuell reinigen. Bei wasserstrahlunterstützen Geräten ist zu
beachten, daß zur Erzeugung eines starken und kräftigen Wasserstrahls mit Tiefenreini
gungswirkung ein gewisser Druck des Wasserstrahls mit einer recht hohen Austrittsge
schwindigkeit durch eine Düse erzeugt werden muß. Bei zu großen Düsenöffnungen sinken
der anstehende Druck und die Austrittsgeschwindigkeit. Außerdem ist bei großen Austritts
düsen zur Erzeugung eines ausreichend hohen Druckes ein hoher Wasserdurchsatz erfor
derlich, der technisch nur aufwendig realisierbar und bei Anwendung im Mundraum störend
ist. Zudem tritt die Reinigungswirkung nur im normalerweise quasi punktförmigen Auftreifbe
reich eines Wasserstrahles ein. Dies macht eine flächendeckende Reinigung von größeren
Reinigungsbereichen, beispielsweise auf der Zunge, mühsam.
Die Vervielfachung von Düsenöffnungen, wie sie beispielsweise bei der WO 98/42264 vor
gesehen ist, kann diese Probleme nur teilweise lösen. Zwar wird durch Mehrfachsprühköpfe
gleichzeitig an mehreren Stellen des Reinigungsbereiches punktuell gereinigt. Um die
Druckverhältnisse in einem günstigen Bereich zu halten, sollte die gesamte Querschnittsflä
che der Austrittsdüsen jedoch nicht wesentlich über derjenigen einer Einzeldüse, beispiels
weise einer Munddusche, liegen. Dies erfordert somit eine Verkleinerung der einzelnen Dü
senöffnungen. Dadurch nimmt die Verstopfungsneigung der Düsenöffnungen im Betrieb
stark zu und es können herstellungstechnische Schwierigkeiten auftreten. Bei sehr kleinen
Düsenöffnungen ist auch zu beachten, daß der abgegebene Wasserstrahl nicht zu schnell
und zu aggressiv sein darf, da insbesondere die Zunge dicht mit empfindlichen Nerven
durchsetzt und damit sehr schmerzempfindlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen
des Mundinnenraumes vorzuschlagen, die die Nachteile des Standes der Technik vermei
den. Insbesondere soll eine gute Reinigungswirkung bei gleichzeitig angenehmem Gefühl im
Mund ermöglicht werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Verfahren mit den Merkmalen von An
spruch 1 und eine Vorrichtung mit dem Merkmal von Anspruch 12 vor. Bevorzugte Weiter
bildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Der Wortlaut sämtlicher Ansprü
che wird durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
Erfindungsgemäß wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren die von der Düseneinrichtung
abgegebene Flüssigkeitsverteilung in mindestens einer Richtung quer zur Bewegungsrich
tung der Flüssigkeit derart aufgeweitet, daß bei einer Relativbewegung zwischen Düsenein
richtung und Reinigungsbereich eine im Vergleich zur Ausdehnung einer Düsenöffnung
breite Fläche und damit ein breiter Arbeitsbereich mittels der Flüssigkeit reinigbar ist. Hier
durch wird eine effiziente flächige Reinigung beispielsweise der Zungenoberfläche möglich.
Während bei üblichen Strahldüsen die Auftreffläche der abgegebenen Flüssigkeit in der Re
gel nur unwesentlich größer ist als die Querschnittsfläche der strahlerzeugenden Düsenöff
nung, kann durch die erfindungsgemäße Aufweitung erreicht werden, daß die Auftreffläche
um ein Vielfaches größer ist als die Querschnittsfläche der zugehörigen Düsenöffnung bzw.
Düseneinrichtung. Damit können auch größere Flächen im Reinigungsbereich bei nur gerin
ger Bewegung einer Reinigungseinrichtung gereinigt werden. Die Aufweitung bewirkt auch,
daß die der abgestrahlten Flüssigkeit mitgegebene Bewegungsenergie auf eine größere Flä
che des Reinigungsbereiches verteilt wird, vorzugsweise im wesentlichen gleichmäßig. Dies
wird besonders auf schmerzempfindlichen Reinigungsbereichen, wie der Zungenoberfläche,
vom Anwender als sehr angenehm empfunden. Vorteilhafte Arbeitsbreiten, d. h. Breiten der
Flüssigkeitsverteilung im Auftreifbereich, können in der Größenordnung von mehr als 5 mm .
liegen und vorzugsweise zwischen ca. 10 mm und ca. 30 mm, insbesondere ca. 20 mm be
tragen. Entsprechend kann beispielsweise eine Zungenoberfläche mit nur wenigen weitge
hend parallel zueinander verlaufenden Reinigungsschritten vollständig bzw. flächendeckend
oder lückenlos durch Spülen gereinigt werden.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Düseneinrichtung so ausgebil
det ist, daß eine flachstrahlartige Flüssigkeitsverteilung erzeugt wird. Bei dieser kann die
Ausdehnung der Flüssigkeitsverteilung in einer Breitenrichtung des Auftreffbereiches minde
stens 5-mal, 10-mal oder 20-mal so groß sein wie in einer senkrecht dazu verlaufenden
Längsrichtung. Es kann sich um eine Art Flüssigkeitsvorhang handeln. Die Flüssigkeitsver
teilung ist zweckmäßig so ausgerichtet, daß sich ihre Breitenrichtung quer zur bevorzugten
Bewegungsrichtung der Reinigungsvorrichtung erstreckt, so daß entsprechend breite Strei
fen gereinigt werden können.
Es ist auch möglich, die Düseneinrichtung so auszubilden, daß eine Flüssigkeitsverteilung
mit einer im wesentlichen kegelförmigen, insbesondere kreiskegelförmigen Mantelfläche
erzeugt wird. Dabei kann es sich um einen Vollkegel handeln, bei dem also die auftreffende
Flüssigkeit im kreisförmigen oder ovalen Auftreifbereich etwa gleichmäßig verteilt ist, oder
um einen Hohlkegel, bei dem die Auftreffdichte der auftreffenden Flüssigkeit im Umfangsbe
reich der Verteilung größer ist als im Zentralbereich. Eine hohlkegelartige Verteilung kann
unter anderem deshalb vorteilhaft sein, weil beim Überstreichen des Reinigungsbereiches
mit einer derartigen ungleichmäßigen Flüssigkeitsverteilung eine zu reinigende Stelle mit
einer variierenden Reinigungsenergie behandelt wird, die beim einmaligen Überlauf zu
nächst stark, dann, im Zentralbereich der Verteilung schwächer, und anschließend wieder
stärker ist. Dies kann die Reinigungswirkung unterstützen. Es ist auch möglich, pyramiden
förmige Flüssigkeitsverteilungen zu erzeugen.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn bei sich aufweitenden Flüssigkeitsverteilun
gen Öffnungs- bzw. Aufweitungswinkel im Bereich von ca. 80° bis ca. 110°, insbesondere
zwischen ca. 90° und 95° erzeugt werden. Hierdurch läßt sich bei bevorzugten Düsen
durchmessern in der Größenordnung von zwischen ca. 0,4 mm und ca. 1 mm und typischen
Arbeitsabständen in der Größenordnung einiger Millimeter, beispielsweise zwischen 3 mm
und 10 mm, eine ausreichend breite, zusammenhängende Arbeitsbreite im Bereich von bei
spielsweise zwischen 10 mm und 20 mm erzeugen.
Obwohl es möglich ist, daß die Düseneinrichtung mehrere Düsenöffnungen hat, die z. B. in
einer in Breitenrichtung verlaufenden Reihe angeordnet sind, ist bei einer bevorzugten Aus
führungsform vorgesehen, daß die Flüssigkeitsverteilung mittels einer einzigen Düsenöff
nung der Düseneinrichtung erzeugt wird. Diese kann eine nicht zu kleine Durchschnittsgröße
mit beispielsweise zwischen ca. 0,3 mm und 1 mm Minimaldurchmesser haben. Düsenein
richtungen mit derart großen Düsenöffnungen zeigen nur geringe oder keine Verstopfungs
neigung und können kostengünstig in hohen Stückzahlen hergestellt werden. Zudem lassen
sich bei typischen eingangsseitigen Drücken von beispielsweise zwischen ca. 3 und ca. 6
bar Austrittsgeschwindigkeiten der Flüssigkeit im Bereich zwischen ca. 5 m/s und ca. 15 m/s
erzeugen, die sich im Hinblick auf einen guten Kompromiß zwischen hoher Reinigungswir
kung und noch als angenehm empfundener Auftreffintensität als besonders vorteilhaft her
ausgestellt haben.
Eine Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß sie so ausgebildet ist, daß
die Flüssigkeit in Tröpfchenform abgegeben wird. Gegenüber einer ebenfalls möglichen
Flüssigkeitsabgabe in Form eines geeignet geformten, kontinuierlichen Strahles hat diese
diskontinuierliche Flüssigkeitsabgabe den Vorteil, daß die Flüssigkeit im Auftreifbereich in
kleinen, kurzzeitig nacheinander auftreffenden Mengen auftrifft. Dies wird zum einen als an
genehm kribbelnd bzw. vibrierend empfunden und unterstützt außerdem die Reinigungswir
kung durch eine Art Rütteleffekt oder Schockwelleneffekt, der das Herauslösen von Verun
reinigungen bzw. Bakterien z. B. aus der rauhen Zungenoberfläche erleichtert.
Es ist bekannt, daß es sich bei einigen der im Mundraum siedelnden Bakterien um anaerobe
Bakterien handelt. Man unterscheidet hier zwischen fakultativ anaeroben Bakterien, die so
wohl unter Sauerstoffausschluß wie unter einer Luftatmosphäre leben können, und strikt
anaeroben Bakterien, die nur unter Sauerstoffausschluß überleben können. Bei den zu
Mundgeruch führenden, übel riechenden Substanzen handelt es sich überwiegend um
Schwefelverbindungen, die von anaeroben Bakterien unter Sauerstoffausschluß erzeugt
werden. Insbesondere für die Bekämpfung und ggf. Beseitigung derartiger Bakterien hat sich
eine Verfahrenvariante als vorteilhaft herausgestellt, bei der der Flüssigkeit vor Durchströ
mung der Düseneinrichtung ein sauerstoffhaltiges Gas, insbesondere Luft, beigemischt wird.
Mit sauerstoffhaltigen Gasblasen und/oder mit in der Reinigungsflüssigkeit gelöstem Sauer
stoff läßt sich bei dieser Bakterienspezies eine besonders gute Reinigungswirkung und da
mit eine deutliche Reduzierung des Mundgeruches erzielen. Um sicherzustellen, daß zwi
schen der Beimischung des Gases und dem Auftreffen auf die Reinigungsfläche keine
nennenswerte Entmischung auftritt, durch die der Sauerstoffgehalt zwischen Beimischung und
Auftreffen auf die Reinigungsfläche wieder abnimmt, wird das Gas vorzugsweise zumindest
zum Teil in Form mikrofeiner Gasblasen beigemischt, die beispielsweise Durchmesser im
Bereich bis zu ca. 200 µm aufweisen können, wobei der Durchmesser insbesondere im Be
reich von etwa 1 µm bis etwa 50 µm liegen kann. Die geringe Größe hat zur Folge, daß die
Gasblasen nur sehr wenig Auftrieb in der Flüssigkeit erfahren und eine von diesem Auftrieb
verursachte Entmischung daher weitgehend unterbleibt.
Die beschriebene, flüssigkeitsunterstützte Reinigung kann mit jeder geeigneten Art einer
mechanischen Reinigung kombiniert werden. Sie kann auch unabhängig von einer im we
sentlichen gleichzeitig durchgeführten mechanischen Reinigung vorteilhaft sein. Beispiels
weise kann ggf. mit erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtungen auch im Bereich von
Zahnfleischtaschen zuverlässig gereinigt werden, die von mechanischen Einrichtungen nicht
oder nur umständlich erreichbar sein können.
Als mechanische Reinigungseinrichtungen kommen z. B. Borsten oder Bürsten in Betracht,
beispielsweise auch mit einer Borstenanordnung, die die Düseneinrichtung teilweise oder
vollständig nach Art eines Ringes umschließt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die
mechanische Reinigungseinrichtung als Schabeeinrichtung ausgebildet, die mindestens ei
ne, insbesondere genau eine langgestreckte Schabeleiste oder Schabekante aufweist. Hier
durch ist eine Abschabung von Belagmaterial auf einer der wirksamen Länge der Schabelei
ste entsprechenden, durchgehenden Arbeitsbreite möglich, die bei einer bevorzugten Aus
führungsform im Bereich zwischen ca. 15 mm und ca. 35 mm, insbesondere bei etwa 25 mm
liegt. Die Schabekante kann derart gegenüber der Düseneinrichtung versetzt angeordnet
sein, daß sie gleichzeitig als Abstandhalteeinrichtung dienen kann, die es ermöglicht, bei
bequemer Haltung der Reinigungsvorrichtung zwischen der Düseneinrichtung und dem Rei
nigungsbereich einen Arbeitsabstand einzuhalten, der vorteilhaft mehr als ca. 3 mm beträgt
und insbesondere zwischen ca. 4 mm und ca. 8 mm, beispielsweise bei ca. 6 mm liegen
kann. Durch diesen Abstand kann erreicht werden, daß auch bei einer einzelnen Düse mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Aufweitung der Flüssigkeitsverteilung typische Arbeitsbreiten
zwischen ca. 10 mm und ca. 20 mm einstellbar sind.
Obwohl die Düseneinrichtung integraler Bestandteil eines Gehäuses einer Reinigungsein
richtung sein kann, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß die Düsen
einrichtung im wesentlichen durch ein vorzugsweise einstückiges Düsenelement gebildet
wird, das an der Vorrichtung befestigt ist. Dies vereinfacht die Fertigung. Das Düsenelement
kann aus einem geeigneten Kunststoffmaterial hergestellt sein, das vorzugsweise aufgrund
seiner Materialeigenschaften gut formgebend, insbesondere materialabtragend bearbeitbar
und/oder im Spritzgußverfahren verarbeitbar ist und ggf. gegenüber Wasser eine nur gerin
ge Affinität aufweist, was die Neigung zur Bildung von Kalkablagerungen vermindert. Eine
bevorzugte Ausführungsform ist aus Polyoximethylen (POM) gefertigt.
Eine bevorzugte Weiterbildung der kombinierten Reinigungseinrichtung ist als Zusatzteil zu
einer beispielsweise als Munddusche ausgebildeten Vorrichtung gestaltet, die einige oder
alle Einrichtungen zur Speicherung, Förderung und/oder Vorbehandlung der durch die Rei
nigungseinrichtung verwendeten Flüssigkeit schon aufweist. Beispielsweise kann die Reini
gungseinrichtung eine Kupplungseinrichtung zur vorzugsweise werkzeuglos herstellbaren
und lösbaren Verbindung mit einem Handstück einer Munddusche oder mit einer an ein
Handstück ankoppelbaren Spritzdüse einer Munddusche aufweisen. Der Reinigungsaufsatz
kann z. B. aufsteckbar oder anschraubbar ausgestaltet sein.
Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figu
ren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich darge
stellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand vorliegender Er
findung auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder den Rück
beziehungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer nach Art einer Spritzdüse an ein
Handstück der Munddusche ansteckbaren Ausführungsform einer er
findungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht der Unterseite bzw. Arbeitsseite der in Fig. 1 gezeigten
Vorrichtung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den in Fig. 1 und 2 gezeigten Reinigungsauf
satz,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine bevorzugte Ausführungsform einer als
Flachstrahldüse ausgebildeten Düseneinrichtung und
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Flüssigkeitsabgabeseite der in Fig. 4 gezeigten
Düseneinrichtung zur Erläuterung der Geometrie der Düsenöffnung.
In Fig. 1 ist in perspektivischer Darstellung eine bevorzugte Ausführungsform einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Reinigen des Mundinnenraumes, insbesondere zur Rei
nigung der Zungenoberfläche gezeigt. Die Reinigungsvorrichtung 1 ist als Zusatzteil zu einer
Munddusche ausgebildet und nach Art einer Mundduschenspritzdüse in eine Steckkupp
lungsbuchse am Handstück einer Munddusche einsteckbar. Der Reinigungsvorsatz 1 ist
ähnlich einem Löffel oder einer flachen Schöpfkelle geformt und hat einen generell rohrarti
gen Stielabschnitt 2, an dessen Vorderende ein in Draufsicht (Fig. 2) im wesentlichen drei
eckiger, sich nach vorne verbreiternder Reinigerabschnitt 3 anschließt. Der in Längsrichtung
durchströmbare Stielabschnitt 2 bildet an seinem dem Reinigerabschnitt abgewandten Ende
einen Einsteckstutzen 4, der dazu dient, die Reinigungsvorrichtung 1 in an sich bekannter
Weise in das Vorderende eines wasserführenden Mundduschenhandstückes abgedichtet
einzustecken. Im Inneren des Stielabschnittes verläuft ein Axialkanal 5, dessen kreisrunder
Querschnitt sich kontinuierlich vom Bereich des Einsteckstutzens 4 zum Reinigerabschnitt 3
verkleinert. An den Axialkanal 5 schließt sich stromabwärts eine schematisch gezeigte Ver
neblerdüse 6 an, die in eine im wesentlichen zylindrische Kammer 7 im Inneren des Reini
gerabschnitts mündet und dazu dient, die mit der Flüssigkeit herangeführten Luftblasen in
Mikroblasen zu zerteilen. Die Kammer 7 hat einen größeren Querschnitt als der durchström
bare Bereich der Verneblungsdüse. Sie wird ausgangsseitig durch eine Düseneinrichtung 10
abgeschlossen, deren Eingangsseite 11 im Bereich der durch den Stielabschnitt 2 und die
Verneblerdüse 6 führenden Längsachse 8 des Stielabschnittes 2 liegt und deren Ausgangs
seite 12 derart schräg nach unten gerichtet ist, daß die durch die Düsenachse 13 bestimmte
Hauptabstrahlrichtung der Düseneinrichtung 10 in einem Winkel von ca. 35° gegenüber der
Längsachse 8 nach unten, d. h. in Richtung der in Fig. 2 gezeigten Unterseite bzw. Arbeits
seite der Reinigungsvorrichtung, angewinkelt ist.
Der Stielabschnitt 2 und der Reinigerabschnitt 3 sind im gezeigten Beispiel fest und flüssig
keitsdicht miteinander verbunden bzw. einstückig ausgeführt und bilden einen in das Hand
stück einer Munddusche einsteckbaren Reinigungsaufsatz bzw. -einsatz. Es ist auch mög
lich, daß der Reinigerabschnitt und der Stielabschnitt gesonderte, voneinander lösbare und
z. B. durch Aufstecken des Reinigerabschnittes auf den Stielabschnitt miteinander verbindba
re Elemente sind. Der Stielabschnitt kann z. B. durch eine herkömmliche Spritzdüse einer
Munddusche gebildet sein. Diese kann wie die in der DE 196 54 099 gezeigte Spritzdüse
ausgebildet sein, deren Merkmale durch Bezugnahme zum Bestandteil dieser Beschreibung
gemacht werden. Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung kann also allein durch ein
dem Reinigerabschnitt entsprechendes Teil gebildet sein.
Wie besonders in den Fig. 1 und 3 gut zu erkennen ist, hat der Reinigerabschnitt 3 ein
bei der gezeigten Ausführungsform fest mit dem Stielabschnitt 2 flüssigkeitsdicht verbunde
nes Gehäuse 15 mit einem Hülsenabschnitt 16, der nach Art einer Aufsteckhülse das leicht
konische Vorderende des Stielabschnittes 2 umschließt, und einen flachen, in Draufsicht im
wesentlichen dreieckförmigen Löffel- oder Kellenabschnitt 17, in dessen Bereich die Ver
neblerdüse 6, die Kammer 7 und die Düseneinrichtung 10 angeordnet sind. Der nach oben
geschlossene Kellenabschnitt 17 hat eine in ihrem Vorderbereich nach unten abgeschrägte
und etwa parallel zur Düsenachse 13 verlaufende Oberwand 18 und seitlich zwei zum Vor
derende des Reinigungsvorsatzes in einem Winkel von ca. 60° auseinanderlaufende Sei
tenwände 19, die am Vorderende der Reinigungsvorrichtung mittels einer nach vorne leicht
konkav gekrümmten, generell nach unten ausgerichteten Vorderwand 20 verbunden sind.
Die Wände und die Übergänge zwischen den Wänden sind außen frei von scharfen Ecken
oder Kanten, so daß der Kellenabschnitt 17 ohne Gefahr von Verletzungen im Mundinnen
raum bewegt werden kann. Die Wände 18, 19, 20 umschließen einen nach oben und zur
Seite hin weitgehend geschlossenen, nach unten bzw. zur Arbeitsöffnung geöffneten Kellen
innenraum 21, in dem insbesondere die Düseneinrichtung 10 untergebracht ist.
Während die nach unten gerichteten, freien Unterkanten der Seitenwände 19 abgerundet
sind, ist die Unterkante der in Querschnitt (Fig. 3) abgeflacht V-förmig erscheinenden Vor
derwand 20 "schärfer" und dient als Schaberleiste oder Schaberrippe, mit deren Hilfe Zun
genbelag von der Zungenoberseite auf einer durchgehenden Arbeitsbreite von ca. 20 bis
ca. 30 mm mechanisch durch Schaben entfernt werden kann.
Ein wesentlicher Bestandteil der Düseneinrichtung 10 ist ein besonders gut in den Fig. 3
bis 5 zu erkennendes, einstückiges Kunststoff-Düsenelement 25, das am Reinigungsvorsatz
1 bzw. am Gehäuse 15 angebracht ist. Zur Aufnahme des Düsenelementes dient eine im
Gehäuse 15 des Reinigungsabschnitts ausgebildete Aufnahmeöffnung 26, die am Aus
gangsende der Kammer 7 angeordnet ist und deren Zentralachse 13 im Winkel von ca. 35°
gegenüber der Achse 8 nach unten angestellt ist. Das einstückig aus Polyoximethylen
(POM) oder einem anderen Kunststoff bzw. aus Metall hergestellte Düsenelement 25 hat
einen im wesentlichen zylindrischen Düsenelementkörper 27, der eingangsseitig eine kegel
stumpfförmige Verjüngung aufweist. Von der Eingangsseite 11 führt ein zur Düsenachse 13
rotationssymmetrischer Düsenkanal 28 in das Innere des Düsenkörpers. Der Düsenkanal
hat einen kreiszylindrischen Eingangsabschnitt 29, an den sich stromabwärts ein kegel
stumpfförmiger Abschnitt 30 anschließt, in dem sich der Kanalquerschnitt kontinuierlich ver
ringert. An den kegelstumpfförmigen Abschnitt schließt sich ein weiterer kreiszylindrischer
Abschnitt 31 an, dessen Durchmesser deutlich geringer als derjenige des Eingangsab
schnittes 29 ist und beispielsweise zwischen einem Drittel und einem Viertel dieses Durch
messers beträgt. An den dünneren Zylinderabschnitt 31 schließt sich ein halbkugelförmiger
Abschnitt 32 an, dessen Außenkontur mit Abstand von der auslaßseitigen Stirnseite 33 des
Düsenelementes endet.
In der auslaßseitigen Stirnseite 33 ist eine über den gesamten Querschnitt des Düsenele
mentes verlaufende, im Querschnitt (Fig. 4) V-förmige Nut 34 vorgesehen, deren gerundeter
Nutgrund in den Bereich des kalottenförmigen Abschnittes 32 hineinreicht. Dadurch wird im
Schnittbereich zwischen der V-Nut 34 und dem halbkreisförmigen Ende 32 des Kanals 28
eine ovale Düsenöffnung 35 gebildet, deren längere Achse sich in Längsrichtung der V-Nut
34 erstreckt. Das Verhältnis zwischen großem und kleinem Halbmesser der ovalen Düsen
öffnung 35 beträgt im Beispiel ca. 8 : 3 bei einem Absolutmaß des kleinen Durchmessers im
Bereich von ca. 0,3 bis 0,5 mm. Diese scharfkantig begrenzte ovale Düsenöffnung läßt sich
bei dem gezeigten Kunststoffkörper durch wenige materialabtragende Bearbeitungsschritte
mit einem entsprechend geformten Bohrwerkzeug für den Düsenkanal 28 und einem ent
sprechenden Fräswerkzeug für die V-Nut 34 auf einfache und kostengünstige Weise errei
chen. Alternativ ist auch eine Herstellung im Spritzgußverfahren denkbar, da die Geometrie
leicht entformbar ist und das Verfahren kostengünstig und spanfrei ist.
Diese bevorzugte Düsengeometrie mit nur einer einzigen, aufgrund ihrer Größe nur wenig
zur Verstopfung neigenden Düsenöffnung 35 erzeugt eine in Fig. 2 gestrichelt angedeutete,
flachstrahlartige Flüssigkeitsverteilung am Ausgang des Düsenelementes. Ein von der Dü
seneinrichtung 10 abgegebener, aus einzelnen Tröfchen bestehender Wasserstrahl weitet
sich bei typischen Eingangsdrücken von beispielsweise 3 bis 6 bar in einem Öffnungswinkel
von ca. 90° parallel zur Verlaufsrichtung der Nut 34 auf, wobei die Flüssigkeitsverteilung im
wesentlichen die Form eines elliptischen Kegels mit großem Breiten/Längenverhältnis hat.
Da die Düsenöffnung 35 bei eingebautem Düsenelement von der durch die Unterkanten der
Wände 19, 20 definierten Fläche in Richtung der Düsenachse 13 einen Abstand in der Grö
ßenordnung von etwa 5 bis 7 mm hat, führt die Strahlaufweitung dazu, daß durch die Dü
seneinrichtung ein zusammenhängender Arbeitsbereich mit einer typischen Breite von mehr
als 10 mm, insbesondere ca. 10 bis 20 mm, bestrahlt wird. Wie in Fig. 2 angedeutet, er
streckt sich der von der Düseneinrichtung bestrahlte, flachovale Arbeitsbereich bzw. Auf
treffbereich 37 im wesentlichen parallel zur Schabekante 22, wobei zwischen Schabekante
und Auftreifbereich ein Axialabstand in einer Größenordnung von ca. 3-5 mm vorliegt.
Zur Reinigung der Zunge und ggf. anderer Reinigungsbereiche des Mundinnenraumes unter
Verwendung der hier beispielhaft beschriebenen Reinigungsvorrichtung 1 kann wie folgt
verfahren werden. Zunächst wird die Vorrichtung 1 mit Hilfe des Einsteckstutzens 4 in das
Vorderende eines Handstückes einer Munddusche eingesteckt. Im eingeschalteten Be
triebszustand der Munddusche fördert dann eine Pumpeinrichtung der Munddusche Wasser
aus einem Vorratsbehälter durch das am Vorderende eines Schlauches angebrachte Hand
stück in den Axialkanal 5 der Reinigungsvorrichtung. Obwohl eine Förderung mit diskontinu
ierlichem, beispielsweise pulsierendem Druck möglich ist, wird bevorzugt mit einem weitge
hend konstanten Druck gearbeitet, was mit Hilfe eines Druckspeichers in der Munddusche
erreicht werden kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat die Munddusche noch
Einrichtungen zur Anreicherung des geförderten Wassers mit Sauerstoff, der im geförderten
Wasser in gelöster Form und/oder in Form von Luftblasen beigemischt sein kann. Die
Munddusche kann insoweit wie die in der DE 198 01 362 beschriebene Munddusche ausge
bildet sein, deren diesbezügliche Merkmale durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Anmel
dung gemacht werden.
Das mit etwa konstantem Druck geförderte Wasser strömt in den Axialkanal 5 und wird in
diesem aufgrund der Querschnittsverringerung dieses Kanales beschleunigt. Die mit gas
förmigem und/oder gelöstem Sauerstoff angereicherte Flüssigkeit tritt durch die Vernebe
lungsdüse 6 in die Kammer 7 mit im Vergleich zur Düse 6 größeren Querschnitt ein, wobei
eine Vernebelung der Flüssigkeit, d. h. ein Auseinanderreißen in kleinere Flüssigkeitstropfen
erfolgt. Beim Eintritt des Wassers aus der Düse 6 in die größere Kammer wird das Wasser
plötzlich entspannt. Dies bewirkt, daß der in dem Wasser gelöste Sauerstoff teilweise aus
dem Wasser entgast und dann mikrofeine Gasblasen mit typischen Durchmessern im Be
reich zwischen ca. 1 und 200 µm, insbesondere zwischen ca. 1 und 50 µm bildet. Ggf. vor
handene größere Gasblasen stromaufwärts der Vernebelungsdüse werden ggf. in kleinere
zerteilt. Das vernebelte Wasser/Luft-Gemisch tritt dann durch die Düseneinrichtung 10 hin
durch. Diese bewirkt die bereits beschriebene und in Fig. 2 gestrichelt angedeutete flach
strahlförmige Aufweitung der Flüssigkeitsverteilung.
Wenn ein Benutzer nun die Reinigungsvorrichtung 1 mit dem kellenförmigen Mundstück 3 in
die Mundhöhle eingeführt hat, kann er die Reinigungsvorrichtung in der Nähe des Rachens
auf die Zungenoberfläche aufdrücken und langsam nach vorne, d. h. zur Mundöffnung zie
hen. Dabei wird die Reinigungsvorrichtung insbesondere im Bereich der Schabekante 22
fest auf die Zunge gedrückt, wobei auch die Seitenwände 19 zumindest teilweise in Berüh
rungskontakt mit der Zungenoberfläche stehen können oder nur wenig oberhalb der Zunge
enden. Dadurch wird ein die Düseneinrichtung umgebender Spritzschutz gebildet, der ein
Einspritzen von Flüssigkeit in den Rachenbereich zuverlässig verhindert. Dadurch, daß die
Düseneinrichtung gegenüber der durch die Wände 19, 20 begrenzten Arbeitsöffnung des
Zungenschabers nach innen zurückversetzt und zudem schräg nach vorne ausgerichtet ist,
bleibt in diesem Arbeitszustand zwischen der Düseneinrichtung 10 und der Zungenoberflä
che ein Arbeitsabstand 36 von typischerweise 10 bis 15 mm erhalten. Die Schabeeinrichtung
22 dient also, ggf. in Verbindung mit den Seitenwänden 19, auch als Abstandhalteeinrich
tung zwischen Zungenoberfläche und Düseneinrichtung. Durch den vorhandenen Abstand
36 ergibt sich in Verbindung mit der Strahlaufweitung die vorteilhaft große Arbeitsbreite der
flüssigkeitsunterstützen Reinigungseinrichtung im Bereich von ca. 1 bis 2 cm. Für den Be
nutzer ist dies sehr angenehm, daß die Auftreffenergie der Tröpfchen des Sprühstrahles
über eine relativ breite Fläche verteilt wird, so daß sich erfindungsgemäße Reinigungsein
richtungen auf der Zunge wesentlich angenehmer anfühlen als Einrichtungen mit einem oder
mehreren konzentrierten Einzelstrahlen.
Wenn die Reinigungseinrichtung langsam nach vorne gezogen wird, so trifft zunächst das
von der Sprühdüse 10 mit hohen Austrittsgeschwindigkeit im Bereich von ca. 5 bis ca. 15
mls austretende Wasser in Tröpfchenform auf die zu reinigende Zungenoberfläche. Dadurch
kann ein Teil der Verunreinigungen fluidmechanisch gelöst oder gelockert werden. Durch die
Sauerstoffanreicherung im aufgesprühten Wasser verschlechtern sich die Lebensbedingun
gen für die anaeroben Bakterien. Kurze Zeit später wird die Schabekante 22 über die durch
die Reinigungsflüssigkeit schon vorgereinigte und vorbereitete Zone gezogen, wodurch be
reits angelockerte Verunreinigungen vollständig mitgenommen und ggf. weitere Verunreini
gungen von der Zunge abgelöst und entfernt werden können. Da sowohl die flüssigkeitsun
terstützte Reinigungswirkung, als auch die rein mechanische Schabewirkung auf einer zu
sammenhängenden Arbeitsbreite von ca. 1 bis 2 cm eintritt, können große Flächenanteile der
Zunge in einem "Arbeitshub" gereinigt werden bzw. es sind nur wenige seitlich gegeneinan
der versetzte Arbeitsbewegungen erforderlich, um die gesamte Zungenoberfläche zuverläs
sig und flächendeckend bzw. lückenlos zu reinigen.
Claims (21)
1. Verfahren zum Reinigen von Reinigungsbereichen des Mundinnenraumes, insbeson
dere zur Reinigung der Zunge, bei dem zusätzlich zu einer mechanischen Reinigung
des Reinigungsbereiches zur flüssigkeitsunterstützten Reinigung eine Flüssigkeit
mittels einer die Flüssigkeitsverteilung beeinflussenden Düseneinrichtung auf den
Reinigungsbereich gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Düsenein
richtung die Flüssigkeitsverteilung in mindestens einer Richtung quer zur Bewe
gungsrichtung der Flüssigkeit derart aufgeweitet wird, daß bei einer Relativbewegung
zwischen Düseneinrichtung und Reinigungsbereich eine große Arbeitsbreite mittels
der Flüssigkeit reinigbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsbereich im
wesentlichen gleichmäßig auf der gesamten Arbeitsbreite gereinigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsbreite
breiter als ca. 5 mm ist, wobei die Arbeitsbreite vorzugsweise zwischen ca. 10 mm
und ca. 30 mm beträgt, insbesondere ca. 20 mm.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine flachstrahlartige Flüssigkeitsverteilung erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Flüssigkeitsverteilung mit im wesentlichen kegelförmiger, insbesondere
kreiskegelförmiger Mantelfläche erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeitsverteilung durch die Düseneinrichtung in einem Aufweitungswin
kel zwischen ca. 80° und ca. 110°, insbesondere zwischen ca. 90° und ca. 95° auf
geweitet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeitsverteilung mittels einer einzigen Düsenöffnung der Düsenein
richtung erzeugt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit aus der Düseneinrichtung mit einer mittleren Bewegungsge
schwindigkeit zwischen ca. 5 m/s und ca. 15 m/s abgegeben wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit mittels der Düseneinrichtung in Tröpfchenform abgegeben wird,
wobei vorzugsweise die Flüssigkeit vor Durchtritt durch die Düseneinrichtung in
Tröpfchen zerteilt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigkeit vor Durchströmung der Düseneinrichtung ein sauerstoffhaltiges
Gas, insbesondere Luft, beigemischt wird, wobei die Beimischung vorzugsweise zu
mindest teilweise in Form mikrofeiner Gasblasen erfolgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reinigungsbereich zur mechanischen Reinigung durch Abschaben behandelt
wird, insbesondere auf einer durchgehenden Arbeitsbreite von mehr als 10 mm, ins
besondere zwischen ca. 20 und ca. 30 mm.
12. Vorrichtung zum Reinigen von Reinigungsbereichen des Mundinnenraumes, insbe
sondere zur Reinigung der Zunge, mit einer mechanischen Reinigungseinrichtung zur
mechanischen Reinigung des Reinigungsbereiches und mindestens einer Düsenein
richtung zur Abgabe einer Flüssigkeit mit einer vorgebbaren Flüssigkeitsverteilung
auf den Reinigungsbereich, dadurch gekennzeichnet, daß die Düseneinrichtung so
ausgebildet ist, daß die Flüssigkeitsverteilung durch die Düseneinrichtung in minde
stens einer Richtung quer zur Bewegungsrichtung der Flüssigkeit derart aufweitbar
ist, daß bei einer Relativbewegung zwischen Düseneinrichtung und Reinigungsbe
reich eine große Arbeitsbreite mittels der Flüssigkeit reinigbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Düseneinrichtung
(10) eine einzige, vorzugsweise ovale Düsenöffnung (35) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düseneinrichtung (10) mindestens eine, vorzugsweise nur eine Düsenöffnung (35)
mit einem Mindestdurchmesser von ca. 0,4 mm, insbesondere zwischen 0,5 mm und
ca. 1 mm aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düseneinrichtung (10) zur Erzeugung einer flachstrahlartigen Flüssigkeitsverteilung
ausgebildet und/oder zur Erzeugung einer schräg auf den Reinigungsbereich treffen
den Flüssigkeitsverteilung ausgebildet und/oder angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
mechanische Reinigungseinrichtung als Schabeeinrichtung mit mindestens einer
Schabekante (22), vorzugsweise mit genau einer Schabekante, ausgebildet ist, wo
bei die Schabekante vorzugsweise eine wirksame Länge von mehr als 5 mm, insbe
sondere zwischen ca. 10 mm und ca. 30 mm aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Abstandhalteeinrichtung zur Einhaltung eines Arbeitsabstandes (36) zwischen der
Düseneinrichtung (10) und dem Reinigungsbereich vorgesehen ist, die vorzugsweise
so ausgebildet ist, daß ein mittlerer Arbeitsabstand von mehr als ca. 3 mm, insbe
sondere zwischen ca. 4 mm und ca. 8 mm einhaltbar ist, wobei vorzugsweise die
Schabekante (22) als Element der Abstandhalteeinrichtung dient.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düseneinrichtung (10) ein vorzugsweise einstückiges Düsenelement (25) aufweist,
das an einem Gehäuse (15) der Vorrichtung (1) befestigt ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie
eine Kupplungseinrichtung (4) zur vorzugsweise werkzeuglosen Ankopplung der Vor
richtung (1) an ein zur Flüssigkeitsabgabe ausgebildetes Element einer Munddusche,
insbesondere an ein Handstück einer Munddusche oder an eine einer Munddusche
zugeordnete Spritzdüse, aufweist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als Zusatzeinrichtung zur vorzugsweise werkzeuglosen Anbringung an einem Hand
stück einer Munddusche oder an einer einer Munddusche zugeordneten Spritzdüse
ausgebildet ist.
21. Einrichtung zur Reinigung des Mundinnenraumes, insbesondere Munddusche, da
durch gekennzeichnet, daß ihr als Zusatzeinrichtung mindestens eine Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 12 bis 20 zugeordnet ist.
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