DE19955410B4 - Vorrichtung zur aktiven Federung eines Kraftfahrzeugrades an einem Fahrzeugaufbau - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung zur aktiven Federung eines Kraftfahrzeugrades an einem Fahrzeugaufbau mit einer lasttragenden Feder (2), die an einer oberen Stützstelle am Fahrzeugaufbau (1) und einer unteren Stützstelle an einem Radträger (5) abgestützt ist, sowie mit einem parallel zur Feder (2) wirkenden elektrischen Linearantrieb (6), dadurch gekennzeichnet, dass die obere Stützstelle (3) der als Schraubenfeder ausgebildeten lasttragenden Feder (2) mittels eines rotatorischen Elektroantriebs (7) gegenüber dem Fahrzeugaufbau (1) verstellbar an diesem abgestützt ist und dieser rotatorische Elektroantrieb (7) zur Niveauregulierung und Wankstabilisierung des Fahrzeugsaufbaus angesteuert wird, während der eine Dämpfungsfunktion wahrnehmende elektrische Linearantrieb (6) bei höherfrequenten Hubbewegungen des Radträgers (5) aktiviert wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
- Bei einer derartigen aus der
US 5,060,959 A bekannten Vorrichtung ist zwischen dem Fahrzeugaufbau des Kraftfahrzeugs und einem Radträger eine lasttragende Feder mit einem parallel dazu wirkenden elektrischen Linearantrieb zur Bildung einer aktiven Federung vorgesehen. Ein derartiger elektrischer Linearantrieb ist zwar in der Lage, sehr schnelle Hubbewegungen einzuleiten, er ist aber nur begrenzt fähig, statische Kräfte, die z. B. aufgrund von Eigenbewegungen des Fahrzeugaufbaus herrühren, aufzunehmen. Ein wichtiger Vorteil eines Linearmotors besteht unter anderem darin, dass er die Kraft nicht formschlüssig aufbringt. Er ist somit wesentlich toleranter gegen Fehler in der Steuerung, da er bei höheren Kräften von außen sofort nachgibt und damit wie ein Dämpfer arbeitet. - Zur Realisierung einer aktiven Federung gibt es verschiedene technologische Möglichkeiten. Aus o. g. Schrift sind integrale Dämpfer mit einem elektrischen Spiral- bzw. Linearmotor bekannt. Ferner sind Kombinationen aus Spiral- mit Linearmotor und Luftfederung bzw. Luftfederung mit Linearmotor und Spindelmotor mit Luftfederung, die jeweils parallel geschaltet sind, bekannt (
DE 42 04 302 A1 ). Ferner ist die aktive Steuerung der Radbewegung im voraus mit Hilfe einer Preview-Sensorik aus derDE 43 29 161 A1 bekannt. Zur aktiven Steuerung von schnellen Einfederbewegungen ist die Reaktionsfähigkeit hydraulischer Aktuatoren zu gering. Schnelle hydraulische Verstelleinrichtungen bei hohen Kräften sind nur mit realtiv hohem Aufwand herzustellen. Rotatorisch elektrische Verstellantriebe können die erforderlichen hochfrequenten bzw. schnellen Hubbewegungen nicht realisieren. Lineare Elektromotoren sind, wie schon erläutert, nur begrenzt fähig, statische Kräfte aufzunehmen. - Weiterhin ist in der
DE 21 46 723 A eine Schraubenfeder-Anordnung an einem Fahrzeug mit grundsätzlich bekannter Federfußpunkt-Verstellung gezeigt. Mit einer solchen Federfußpunkt-Verstellung erfolgt eine statische Niveauregulierung allein zum Ausgleich von Änderungen der Beladung des Fahrzeugs. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangsgenannten Art zu schaffen, welche eine hohe Reaktionsfähigkeit auf ein breites Spektrum von Einfederungsbewegungen aufweist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
- Bei der Erfindung ist in Kombination mit dem zur Feder parallel geschalteten elektrischen Linearantrieb ein rotatorischer Elektroantrieb vorgesehen, mit welchem die obere Stützstelle, an welcher die Feder am Fahrzeugaufbau abgestützt ist, gegenüber dem Fahrzeugaufbau verstellbar ist und über welchen ferner die Feder am Fahrzeugaufbau abgestützt wird. Zwischen dem Radträger, an welchem die lasttragende Feder sich in einer unteren Stützstelle abstützt, und dem Fahrzeugaufbau sind der elektrische Linearantrieb und der rotatorische Elektroantrieb hintereinander geschaltet. Der rotatorische Elektroantrieb dient zur Verstellung der oberen Stützstelle bei niederfrequenten Bewegungen, während der elektrische Linearantrieb neben der Funktion des Dämpfers ferner in der Lage ist, als aktives Stellglied für schnelle Radbewegungen zu dienen. Durch die kombinierte Anwendung des elektrischen Linearantriebs und des rotatorischen Elektroantriebs ergibt sich eine Erweiterung des Spektrums der steuerbaren Einfederungsbewegungen. Mit Hilfe einer entsprechenden Regelung können die jeweiligen Bewegungsaufgaben auf den elektrischen Linearantrieb und den rotatorischen Elektroantrieb verteilt werden, wobei auch beide Antriebe bzw. Motore gleichzeitig eingesetzt werden können. Durch Regelung der Verteilung der Systemaufgaben kann dem jeweiligen Teilsystem, die gerade am besten zu beherrschende Teilaufgabe zugeordnet werden. Hierdurch ist es auch möglich den energetischen Einsatz zu minimieren, wobei nur eine Energieform für die beiden Antriebe erforderlich ist. In bevorzugter Weise können der Linearantrieb und der rotatorische Antrieb als Einheit hergestellt werden, die mit elektrischer Energie versorgt wird. Ferner läßt sich eine aktive Steuerung der Radbewegungen im voraus mit Hilfe einer Preview-Sensorik erreichen. Z. B. können die Radbewegungen an der Hinterachse in Abhängigkeit von den Radbewegungen an der Vorderachse mit Hilfe des elektrischen Linearantriebs, welcher als linearer Stellantrieb wirkt, im voraus realisiert werden.
- Durch die Vielfalt der Funktionen können im wesentlichen alle Anforderungen, die an eine aktive Federung gestellt werden, wie Wankstabilisierung, variable Federungs- und Dämpfungseigenschaften, Niveauregulierung und dergleichen erfüllt werden. Außerdem erreicht man erheblich reduzierte Losbrechmomente durch Entfall des Dämpfers.
- Anhand der Figuren wird anhand von Ausführungsbeispielen die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:
-
1 in Form eines schematischen Blockschaltbildes den grundsätzlichen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; -
2 ein erstes Ausführungsbeispiel; und -
3 ein zweites Ausführungsbeispiel. - Zur aktiven Federung eines Kraftfahrzeugrades gegenüber einem Fahrzeugaufbau
1 besitzen die dargestellten Ausführungsbeispiele eine lasttragende Feder2 , die an einer oberen Stützstelle3 über einen rotatorischen Elektroantrieb7 am Fahrzeugaufbau abgestützt ist. Ferner ist die lasttragende Feder2 an einer unteren Stützstelle4 an einem Radträger5 abgestützt. Parallel zur Feder2 wirkt ein elektrischer Linearantrieb6 . Dieser kann beispielsweise in Form eines elektromagnetischen Aktuators vorliegen. - Die obere Stützstelle
3 ist gegenüber dem Fahrzeugaufbau1 mittels des rotatorischen Elektroantriebs7 verstellbar. Hierzu ist die obere Stützstelle3 , bezüglich des Fahrzeugaufbaus1 in einer Führung8 , linear entlang eines Verstellweges V geführt. Der rotatorische Elektroantrieb7 besitzt Statorpole14 , welche in einem Gehäuse17 das starr mit dem Fahrzeugaufbau1 verbunden ist, ortsfest angeordnet sind. Unter Belassung eines Spaltes liegen den auf einem Kreisring angeordneten Statorpolen14 Rotorpole15 eines Rotors9 gegenüber. Bei Aktivierung des rotatorischen Elektroantriebs7 wird die Drehbewegung des Rotors9 in eine axiale Bewegung, mittels eines Gewinde- oder Spiraltriebs umgewandelt. Beim Ausführungsbeispiel der2 ist hierzu eine Kugelumlaufspindel10 vorgesehen. Beim Ausführungsbeispiel der3 ist hierzu ein Trapezgewindetrieb11 vorgesehen. Um die obere Stützstelle3 in der jeweils eingestellten Position fixieren zu können, ist eine bevorzugt elektromagnetisch betätigbare Bremse12 beim Ausführungsbeispiel der2 vorgesehen. Die Bremse12 wirkt auf den Rotor9 . Beim Ausführungsbeispiel der3 wird durch Selbsthemmung des Trapezgewindetriebs11 der Rotor und damit die obere Stützstelle3 in der jeweiligen vertikalen Position festgehalten. Hierdurch ist bei den beiden Ausführungsbeispielen eine Niveauregulierung und Wankstabilisierung über den Gewinde- bzw. Spiraltrieb möglich. Um eine einwandfreie Linearführung der oberen Stützstelle3 zu erreichen ist eine Verdrehsicherung16 vorgesehen. Diese kann an einem Fortsatz des starr mit dem Fahrzeugaufbau1 verbundenen Gehäuse17 vorgesehen sein. - Während der rotatorische Elektroantrieb
7 als Federfußpunktverstellung für niederfrequente Bewegungen dient, wirkt der elektrische Linearantrieb6 , beispielsweise in Form eines elektromagnetischen Akuators über seine Funktion als Dämpfer hinaus als aktives Stellglied für schnelle Radbewegungen, die auf den Radträger5 an der unteren Stützstelle4 übertragen werden. Hierbei stützt sich der elektrische Linearantrieb über ein Stützelement13 an der oberen Stützstelle3 ab. Beim Ausführungsbeispiel der2 ist das Stützelement13 über die Stützstelle3 (Federfußpunkt) starr mit einem Eingriffs-teil18 verbunden, das Bestandteil der Kugelumlaufspindel10 ist und in welches die Kugeln der Kugelumlaufspindel10 eingreifen. Auf das Eingriffsteil18 wird die Rotationsbewegung des Rotors3 als Linearbewegung mit verdrehsicherer Führung durch die Verdrehsicherung16 übertragen. Beim Ausführungsbeispiel der3 ist das Stützelement13 einstückig ausgebildet mit dem linear verschiebbaren Teil des Trapezgewindetriebs11 . In dieses greift das vom Rotor9 gedrehte Gegenstück des Trapezgewindetriebs11 ein. Die lineare Verschiebung des Stützelements13 wird durch die Verdrehsicherung16 gewährleistet. - Durch diese Anordnung ist eine hohe Reaktionsfähigkeit aufgrund der Funktion des elektrischen Linearantriebs
6 bei den Ausführungsbeispielen gewährleistet. Statische Kräfte, welche aufgrund von Eigenbewegungen des Fahrzeugaufbaus1 herrühren, werden über die Bestandteile des rotatorischen Elektroantriebs7 in die Feder2 eingeleitet.
Claims (11)
- Vorrichtung zur aktiven Federung eines Kraftfahrzeugrades an einem Fahrzeugaufbau mit einer lasttragenden Feder (
2 ), die an einer oberen Stützstelle am Fahrzeugaufbau (1 ) und einer unteren Stützstelle an einem Radträger (5 ) abgestützt ist, sowie mit einem parallel zur Feder (2 ) wirkenden elektrischen Linearantrieb (6 ), dadurch gekennzeichnet, dass die obere Stützstelle (3 ) der als Schraubenfeder ausgebildeten lasttragenden Feder (2 ) mittels eines rotatorischen Elektroantriebs (7 ) gegenüber dem Fahrzeugaufbau (1 ) verstellbar an diesem abgestützt ist und dieser rotatorische Elektroantrieb (7 ) zur Niveauregulierung und Wankstabilisierung des Fahrzeugsaufbaus angesteuert wird, während der eine Dämpfungsfunktion wahrnehmende elektrische Linearantrieb (6 ) bei höherfrequenten Hubbewegungen des Radträgers (5 ) aktiviert wird. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Stützstelle (
3 ) in ihrer jeweiligen Position durch eine am Rotor (9 ) des rotatorischen Elektroantriebs (7 ) wirkende Haltekraft am Fahrzeugaufbau (1 ) fixiert ist. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltekraft durch eine am Rotor (
9 ) wirkende Bremse (12 ) aufgebracht wird. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltekraft durch die Selbsthemmung des Gewindetriebs (
11 ) aufgebracht wird. - Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der rotatorische Elektroantrieb (
7 ) einen fest mit der oberen Stützstelle (3 ) verbundenen Gewinde- oder Spiraltrieb (10 ;11 ) antreibt. - Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Stützstelle (
3 ) bezüglich des Fahrzeugaufbaus (1 ) linear geführt ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewinde- oder Spiraltrieb (
10 ;11 ) gegenüber dem Fahrzeugaufbau (1 ) verdrehsicher geführt ist. - Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Linearantrieb (
6 ) auf den Radträger (5 ) wirkt und mit einem Stützteil (13 ) an der oberen Stützstelle (3 ) abgestützt ist. - Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Linearantrieb (
6 ) und der rotatorische Elektroantrieb (7 ) eine Baueinheit bilden - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung der Radbewegung mit Hilfe des elektrischen Linearmotors (
6 ) in Abhängigkeit von einer Preview-Sensorik erfolgt. - Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Radbewegungen an der Hinterachse des Fahrzeugs in Abhängigkeit von den Radbewegungen an der Vorderachse des Fahrzeugs gesteuert werden.
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