DE19955295C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Beziehen von Kraftfahrzeugsitzen - Google Patents

Abstract

Ein Verfahren zum Beziehen eines Kraftfahrzeugsitzes mit einem Sitzteil, das ein Sitzhauptteil und ein daran zur Sitztiefenverstellung längsverschieblich geführtes und in unterschiedlichen Positionen fixierbares Sitzvorderteil aufweist, verwendet ein durchgehend verlaufenden Bezugsmaterial sowohl für das Sitzhauptteil als auch für das Sitzvorderteil. Sowohl das Sitzhauptteil als auch das Sitzvorderteil weisen Polsterbereiche auf, die von jeweiligen Tragstrukturen gehalten sind. Die Polsterbereiche des Sitzvorderteils und des Sitzhauptteils werden mit entsprechenden Bezugsmaterialbereichen des zusammenhängend ausgebildeten Bezugsmaterials überzogen. Die Bezugsmaterialbereiche werden an den zugehörigen Polsterbereichen befestigt. Nach dem Befestigen des Bezugsmaterials an den Polsterbereichen wird der einen Hilfsträger aufweisende Polsterbereich des Sitzvorderteils auf dessen Tragstruktur fixiert.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung nach den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 4.

Kraftfahrzeugsitze mit Sitztiefenverstellungseinrichtungen, bei denen ein Sitzvorderteil in einer Aussparung eines Sitzhauptteils vorgesehen ist, sind schwierig mit dem Be­ zugsmaterial zu beziehen. Bei solchen Kraftfahrzeugsitzen ist der Bezug des Sitzvorderteils über eine Bezugsfalte, die bei vorgezogenem Sitzvorderteil die Lücke zum Sitz­ hauptteil überbrückt, mit dem Bezug des Sitzhauptteils ver­ bunden. Die beiden Polsterbereiche von Sitzvorderteil und Sitzhauptteil werden üblicherweise getrennt bezogen und der die beiden Elemente verbindende Bezugsmaterialbereich an­ schließend miteinander vernäht.

Derart bezogene Kraftfahrzeugsitze sind in unterschiedli­ chen Ausgestaltungen bekannt (DE 197 26 680 A1; DE 41 04 697 A1).

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der als bekannt voraus­ gesetzten Art so zu verbessern, daß das Aufbringen des Bezugsmaterials auf das Sitzteil erleichtert und vereinfacht wird.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen der Pa­ tentansprüche 1 und 4.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin­ dung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 - eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeugsitzes mit einem in Sitzlängsrichtung verschiebilichen Sitzvorderteil teilweise im Schnitt;

Fig. 2 - eine Seitenansicht des vorderen Bereichs des Kraftfahrzeugsitzes gemäß Fig. 1 mit einem zum Beziehen vorbereiteten Polsterbereich für ein Sitzhauptteil;

Fig. 3 - eine Seitenansicht des vorderen Bereichs des Kraftfahrzeugsitzes nach Fig. 1 mit dem in seiner Gebrauchslage verrasteten, ausgezogenen Sitzvorderteil.

Ein Kraftfahrzeugsitz weist ein Sitzteil 1 auf, an dem eine Rückenlehne 2 angelenkt ist. Die Neigung der Rückenlehne 2 ist über einen Drehversteller 2a veränderbar. Das Sitzteil 1 weist Seitenwulste 1a auf. Zwischen den Seitenwulsten 1a ist an einem Sitzhauptteil 3 ein Sitzvorderteil 4 in Sitzlängsrichtung verschieblich geführt. Die Führung des Sitz­ vorderteils 4 ist in den Zeichnungen nicht dargestellt.

Das Sitzhauptteil 3 weist eine Tragstruktur 3a auf, die ei­ nen Polsterbereich 3b trägt. Eine Tragstruktur 4a des Sitz­ vorderteils 4 trägt einen Polsterbereich 4b. Die Polsterbe­ reiche 3b und 4b sind jeweils mit Bezugsmaterialbereichen 5d und 5c eines Bezugsmaterials 5 überspannt. Die Lücke zwischen dem festen Sitzhauptteil 3 und dem verschiebbaren Sitzvorderteil 4 wird von einer Bezugsfalte 5a überdeckt.

Die verschiebliche Tragstruktur 4a umfaßt ein Längsfüh­ rungsteil 9b einer Längsführungsvorrichtung 9, an dem ein Betätigungsbereich 6 der Sitztiefenverstellvorrichtung an­ geordnet ist. Der Betätigungsbereich 6 dient zum Vorziehen und Einschieben des verschieblichen Sitzvorderteils 4 und entriegelt die Tragstruktur 4a von einem mit der Tragstruk­ tur 3a verbundenen Arretierbereich 7.

Die Längsführung des Sitzvorderteils 4 umfaßt ein mit der Tragstruktur 3a verbundenes Polsterhilfselement 9a, auf dem im montierten Zustand der bezogene Polsterbereich 4b ruht. Dazu ist mit dem Längsführungsteil 9b ein Hilfsträger 8 verrastbar, der in den Polsterbereich 4b eingeschäumt ist. Der Hilfsträger 8 besitzt ringsum an seinem Rand Haken 8c, in die das Bezugsmaterial 5 eingehängt ist.

Nach dem Beziehen des Sitzvorderteils 4 mit dem Bezugsma­ terialbereich 5c wird der Bezugsmaterialbereich 5d über den Polsterbereich 3b gestülpt und an ihm festgehakt. An der Vorderseite des Sitzhauptteils 3 sind an dem Polsterhilfselement 9a ausgeprägte Aufnahmebereiche 9c frei zugänglich. Der den Polsterbereich 3b überspannende Bezugsmaterialbe­ reich 5d wird an der Vorderseite des Polsterbereichs 3b mit an das Bezugsmaterial 5 angenähten Ankerteilen 5b in die Aufnahmebereiche 9c eingesteckt.

Die Aufnahmebereiche 9c sind so lange frei zugänglich, bis der bezogene Polsterbereich 4b, wie aus Fig. 3 ersichtlich, mit seinem Hilfsträger 8 auf das Längsführungsteil 9b auf­ geclipst wird. Dazu weist der Hilfsträger 8 Rastnasen 8a und 8b auf. Die Rastnasen 8b werden auf den hinteren Rand des Längsführungsteils 9b aufgesteckt. Die in senkrechter Richtung sich erstreckenden Rastnasen 8a durchsetzen Öff­ nungen im Längsführungsteil 9b und hintergreifen einfedernd die Ränder der Öffnungen.

Claims (4)

1. Verfahren zum Beziehen eines Kraftfahrzeugsitzes mit ei­ nem Sitzteil (1), das ein Sitzhauptteil (3) und ein dar­ an zur Sitztiefenverstellung längsverschieblich geführ­ tes und in unterschiedlichen Positionen fixierbares Sitzvorderteil (4) aufweist, mit einem durchgehend ver­ laufenden Bezugsmaterial (5) sowohl für das Sitzhaupt­ teil (3) als auch für das Sitzvorderteil (4), wobei so­ wohl das Sitzhauptteil (3) als auch das Sitzvorderteil (4) Polsterbereiche (3b; 4b) aufweist, die von jeweili­ gen Tragstrukturen (3a; 4a) gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterbereiche (3b; 4b) des Sitzvorderteils (4) und des Sitzhauptteils (3) mit entsprechenden Bezugsma­ terialbereichen (5c; 5d) des zusammenhängend ausgebilde­ ten Bezugsmaterials (5) überzogen werden und die Bezugs­ materialbereiche (5c; 5d) an den zugehörigen Polsterbe­ reichen (3b; 4b) befestigt werden und daß nach dem Befe­ stigen des Bezugsmaterials (5) an den Polsterbereichen (3b; 4b) der einen Hilfsträger (8) aufweisende Polster­ bereich (4b) des Sitzvorderteils (4) auf dessen Trag­ struktur (4a) fixiert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst das Beziehen des zum Sitzvorderteil (4) ge­ hörigen, mit dem Hilfsträger (8) versehenen Polsterbe­ reichs (4b) erfolgt und danach das Beziehen des Polster­ bereichs (3b) des Sitzhauptteils (3).

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsträger (8) mit einer Tragstruktur (4a) des Sitzvorderteils (4) verrastbar ist.

4. Vorrichtung zur Fixierung eines Bezugsmaterialbereichs (5d) an einem Sitzteil (1) mit einem ortsfest montierba­ ren Polsterhilfselement (9a), das Aufnahmebereiche (9c) für den Randbereich des Bezugsmaterialbereichs (5d) auf­ weist, zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sitzteil (1) aus einem Sitzhauptteil (3) und ei­ nem daran längsverschieblich geführten Sitzvorderteil (4) besteht, und das ortsfest montierbare Polsterhilfs­ element (9a) an der Vorderseite des Sitzhauptteils (3) vorgesehen ist und ferner die Aufnahmebereiche (9c) für den vorderen Randbereich des Bezugsmaterialbereichs (5d) an das Polsterhilfselement (9a) angeformt sind.