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Die
herkömmliche
Erdbestattung kann unter ungünstigen
Umständen
erhebliche Probleme mit sich bringen. Bei ungünstiger mineralogischer Zusammensetzung
des Erdbodens, zum Beispiel bei hohem Schluff- oder Tonanteil, und
auch bei ungünstiger
Wasserführung,
zum Beispiel bei häufigem Stauwasser,
bei Schichtwasser, bei Hangwasser oder bei hochstehendem Grundwasser,
ist eine vollständige
Verwesung innerhalb einer bestimmten Ruhezeit nicht gewährleistet.
Die für
die Verwesung wichtigen aeroben Bakterien können nicht wirksam werden und
die notwendigen Oxidationsvorgänge können nicht
stattfinden. Das erfordert oft teure Meliorationsmaßnahmen,
zum Beispiel Entwässerungsmaßnahmen
oder künstliche
Belüftung
des Bodens. Manchmal hilft nur das Auffüllen des Bodens, was praktisch
auf eine Neuanlage des betreffenden Gräberfeldes hinausläuft. Trotz
der zuerst genannten Maßnahme
kann die Wiederbelegung eines Gräberfeldes
nach Ablauf der üblichen
Ruhezeit mit unangenehmen und für
das Friedhofpersonals manchmal unzumutbaren Begleiterscheinungen
belastet sein.
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In
zunehmendem Maße
werden bei ungünstigen
Bodenverhältnissen
Grabkammern aus Betonfertigteilen verwendet. Diese können nach
Abschluss der Verwesung wiederbelegt werden, wenn die Gebeinreste
der vorangehenden Belegung an einem dafür geeigneten Ort, zum Beispiel
in einer Gebeinkammer, abgelegt worden sind. Diese Grabkammern aus
Betonfertigteilen gibt es in verschiedenen Ausführungsformen, die man grob
in offene Grabkammern und geschlossene Grabkammern einteilen kann.
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Eine
offene Grabkammer ist aus der
DE 35 37 367 A1 bekannt. Sie weist mehrere
Kammerringe auf, die in einer Grube aufeinandergestellt werden, wobei
sie durch umlaufende Absätze
sowohl am oberen wie am unteren Rand der Kammerringe untereinander
geführt
werden. An der untersten Stelle befindet sich eine Basisplatte,
auf die die Kammerringe lose aufgesetzt sind. Auf den obersten Kammerring sind
Deckenplatten aufgelegt, die den Innenraum der Grabkammern nach
oben abschließen.
Diese Deckenplatten befinden sich etwa 60 cm unter dem Erdniveau.
Der Zwischenraum wird mit Erde, insbesondere mit Mutterboden, bis
zum Erdniveau aufgefüllt. Diese
Erdabdeckung der Grabkammer umschließt eine Gasschleuse, die auf
eine Durchlassöffnung
in einer der Deckenplatten aufgesetzt ist. Nach einer Bestattung
wird in die Gasschleuse eine Filterpatrone mit Aktivkohle eingesetzt,
die die Verwesungsgase binden soll, wenn bei entsprechenden Druckverhältnissen
ein Gasaustausch von innen nach außen stattfindet.
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Diese
offene Grabkammer kann nur bei Boden- und Wasserverhältnissen
eingesetzt werden, bei denen ein Eindringen und Anstauen von Wasser in
der Grabkammer nicht zu erwarten ist. Bei jeder Bestattung muss
der Erdboden über
den Deckenplatten abgetragen und die Deckenplatten abgenommen werden.
Nach der Bestattung müssen
in umgekehrter Reihenfolge zunächst
die Deckenplatten wieder aufgelegt und nach dem Einsetzen oder Auswechseln
der Filterpatrone in der Gasschleuse die Erdabdeckung wieder auf
die Deckenplatte aufgebracht werden. Außerdem muss später die
gesamte Grasbepflanzung erneuert werden.
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Diese
Nachteile der offenen Grabkammer werden bei einer geschlossenen
Grabkammer weitgehend vermieden, wie sie etwa aus der
DE 41 18 408 A1 bekennt
ist. Eine der Ausführungsformen weist
eine geschlossene Bodenwanne auf. Als Abdeckung dient ein Trog,
der auf die Wände
der Bodenwanne aufgesetzt wird. Zwischen Bodenwanne und Trog ist
eine Dichtung vorhanden. Im Trog ist eine Erdabdeckung vorhanden,
die unter anderem der Grabbepflanzung dient. Der Gasaustausch zwischen dem
Innenraum der Grabkammer und ihrer Umgebung erfolgt durch eine Gasaustauschleitung,
die ein Durchgangsloch im Boden des Troges aufweist, an das eine
Gasschleuse angeschlossen ist. Von der Gasschleuse aus werden die
austretenden Gase in der Erdabdeckung verteilt, die dabei als Biofilter wirkt.
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Die
Erdabdeckung verbleibt ständig
im Trog und damit auch eine vorhandene Grabbepflanzung. Diese muss
also nach einer Bestattung nicht erneuert werden. Damit der Trog
vor einer Bestattung ohne weiteres abgehoben und nach der Bestattung
wieder aufgesetzt werden kann, sind Stützwände vorhanden, die die Grabkammer
in Höhe
des Troges in einem geringen Abstand außen umgeben. Je nachdem ob
diese Grabkammern in Einzelanordnung oder in Gruppenanordnung, insbesondere
in Reihenanordnung nebeneinander, eingesetzt werden, haben die Stützwände eine
unterschiedliche Ausführungsform.
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Diese
Stützwände bewahren
die Grabkammer davor, dass das die Grabkammer umgebende Erdreich
in die geöffnete
Grabkammer einbricht. Diese Stützwände erfordern
eine entsprechenden Bauaufwand und Kostenaufwand bei der Herstellung
der Grabkammern.
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Der
Erfindung liegt ausgehend von der
DE 41 18 408 A1 die Aufgabe zu Grunde, eine
Grabkammer zu schaffen, bei der die Vorteile einer geschlossenen
Grabkammer mit geringeren Herstellungskosten erreicht werden als
bei der bekannten Grabkammer.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Grabkammer nach Anspruch 1 gelöst.
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Dadurch,
dass die Abmessungen des Troges kleiner als die lichten Maße der Bodenwanne
sind, und dadurch, dass der Trog ringsum einen Kragrand aufweist,
der den Grundrissbereich der Umfangswände der Bodenwände zumindest
zum Teil überdeckt,
kann der Trog in die Bodenwanne eingehängt werden, wobei er mit seinem
Kragrand auf den Umfangswänden
der Bodenwanne aufliegt. Ebenso leicht und einfach kann der Trog
für eine
Bestattung aus der Bodenwanne herausgehoben werden. Die Erdabdeckung
kann dabei zusammen mit einer etwaigen Bepflanzung im Trog verbleiben.
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Dadurch,
dass zwischen dem Kragrand des Troges und den Umfangswänden der
Bodenwanne eine ringförmige
in sich geschlossene Dichtung vorhanden ist, wird der Innenraum
der Grabkammer nach außen
hin abgedichtet, so dass weder Verwesungsgase aus dem Inneren der
Grabkammer heraustreten können,
noch umgekehrt Wasser von außen
in die Grabkammer eindringen kann.
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Dadurch,
dass die Luftaustauschleitung an einem Durchgangsloch in einer der
Umfangswände der
Bodenwanne anschließt
und sich zumindest zum Teil vom Durchgangsloch aus abwärts erstreckt,
befindet sich die Mündung
der Luftaustauschleitung in ausreichender Tiefe unterhalb der Oberfläche des Bodenmaterials,
mit dem die Umgebung der Grabkammer bis etwa in Höhe der Oberseite
des Troges aufgefüllt
ist. Dieses Bodenmaterial dient dem biologischen Abbau der Verwesungsgase,
die an der Mündung
der Luftaustauschleitung nach außen austreten.
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Dadurch,
dass eine Entwässerungsleitung für den Trog
vorhanden ist, die einerseits an einem Durchgangsloch des Troges,
insbesondere an dessen Boden, und andererseits an einer Auslauföffnung in
einer der Umfangswände
oder auch im Boden der Bodenwanne angeschlossen ist, kann das vom
Trog aufgenommene Regenwasser oder Schmelzwasser oder auch überschüssiges Gießwasser
nach außen abgeleitet
werden, so dass es sich im Trog nicht anstaut. Eine erwünschte Restfeuchtigkeit
im Trog kann dadurch erholten werden, dass am Durchgangsloch für die Entwässerungsleitung
oder die Einlassöffnung der
Entwässerungsleitung
selbst in einem entsprechenden Abstand über dem Boden des Troges angeordnet
wird.
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Bei
einer Ausgestaltung der Grabkammer nach Anspruch 2 wird ein gefälliges Aussehen
der Grabkammer erreicht.
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Bei
einer Ausgestaltung der Grabkammer nach Anspruch 3 kann die in der
Regel vorkonfektionierte Dichtung leichter auf den Umfangswänden der Bodenwanne
positioniert werden.
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Bei
einer Ausgestaltung der Grabkammern nach Anspruch 4 wird erreicht,
dass das Durchgangsloch in der Umfangswand für die Luftaustauschleitung
eine glatte Innenfläche
mit verhältnismäßig engen
Durchmessertoleranzen hat, so dass das Anschließen der Luftaustauschleitung
erleichtert ist. Dadurch dass in der Muffe mindestens eine umlaufende
Rille mit einem Dichtungsring vorhanden ist, wird die Luftaustauschleitung
nach dem Einstecken in die Muffe zugleich abgedichtet. Wenn zwei
umlaufende Rillen und damit zwei Dichtungsringe vorhanden sind,
wird der in die Muffe eingesteckte Teil der Luftaustauschleitung
zugleich in der Fluchtlinie der Achse der Muffe gehalten und außerdem zweifach abgedichtet.
Die Muffe kann bei der Fertigung der Bodenwanne gleich in deren
Werkstoff eingebettet werden. Sie könnte auch nachträglich in
das Durchgangsloch eingesteckt und mittels einer Dichtungsmasse
vergossen werden. Auch bei einer beim Fertigungsvorgang eingebetteten
Muffe kann der Zusatz einer Dichtungsmasse die Dichtheit des Sitzes
der Muffe in der Umfangswand noch weiter verbessern.
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Bei
einer Ausgestaltung der Grabkammer nach Anspruch 5 wird selbst dann,
wenn in der Umgebung der Grabkammern gelegentlich oder häufiger ein
höherer
Wasserstand auftritt, auf einfache Weise verhindert, dass dieses
Wasser in den Innenraum der Grabkammer gelangen kann und so die
Verwesungsvorgänge
stören
kann.
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Bei
einer Ausgestaltung der Grabkammern nach Anspruch 6 wird durch die
Verwendung eines biegsamen Schlauches als Teil der Entwässerungsleitung
erreicht, dass die Entwässerungsleitung einerseits
mit dem Durchgangsloch im Boden des Troges und andererseits mit
der Auslassöffnung
in der Seitenwand der Bodenwanne hergestellt werden, noch ehe der
Trog in die Bodenwanne abgesenkt worden ist. Ebenso leicht kann
die Entwässerungsleitung
wieder getrennt werden, wenn der Trog bis etwas oberhalb der Oberseite
der Wände
der Bodenwanne angehoben worden ist. Die Verwendung je einer Muffe
sowohl am Trog wie auch an der Umfangswand der Bodenwanne ergibt
eine glatte Innenfläche mit
engen Maßtoleranzen
für den
Anschluss des Entwässerungsschlauches
insbesondere seiner Schlauchtüllen.
Durch das Vorhandensein wenigstens einer Rille mit je einem Dichtungsring
wird mit dem Einstecken der Schlauchtülle in die Muffe diese Verbindungsstelle
zugleich abgedichtet. Wenn die Muffen gleich bei der Herstellung
des Troges und der Bodenwanne in deren Werkstoff eingebettet werden, ist
der Fertigungsaufwand erheblich verringert. Dessen ungeachtet können die
Muffen auch nachträglich eingebaut
und vergossen werden. Durch zusätzliches
Vergiessen mit einer Dichtungsmasse kann eine eingebettete Muffe
zusätzlich
abgedichtet werden.
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Bei
einer Ausgestaltung der Grabkammern nach Anspruch 7 wird sichergestellt,
dass die Entwässerungsleitung
nicht durch Teile der Erdabdeckung im Trog verstopft wird.
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Bei
einer Ausgestaltung der Grabkammern nach Anspruch 8 kann aufgrund
der Montageöffnung in
der Nachbarschaft des Durchgangsloches für die Entwässerungsleitung der Entwässerungsschlauch auch
noch nachträglich,
das heißt
nach dem vollständigen
Einhängen
des Troges in die Bodenwanne, am Boden des Troges und/oder an der
Umfangswand der Bodenwanne angeschlossen werden. Dadurch kann der
Entwässerungsschlauch
kürzer
gehalten werden. Der Zugang zum Enwässerungschlauch ist bei der
Erstmontage der Grabkammer ohne weiteres möglich, wenn im Trog sich noch
keine Erdabdeckung befindet. Selbst wenn eine solche Erdabdeckung
bereits in den Trog eingefüllt
worden ist, muss die Erdabdeckung lediglich im Bereich der Montageöffnung entfernt
werden, damit ihr Deckel abgehoben werden kann und die Verbindung
des Entwässerungsschlauches
mit den beiden Grabkammerteilen hergestellt oder umgekehrt auch
wieder gelöst
werden kann. Bei dem Einsatz einer Muffe in der Montageöffnung wird
sowohl das Einsetzen wie auch das Abdichten des Deckels erleichtert.
Dadurch, dass die Muffe über
die Oberseite des Bodens übersteht
und der Deckel einen größeren Außendurchmesser
als die Muffe hat, kann der Deckel an dem überstehenden Rand leicht erfasst
und aus der Muffe herausgehoben werden. Ebenso kann er leicht und
ohne Verletzungsgefahr in die Muffe eingesetzt werden.
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Bei
einer Ausgestaltung der Grabkammer nach Anspruch 9 wird sichergestellt,
dass auch dann, wenn bei sehr ungünstigen Umständen von
außen her
Wasser in den Innenraum der Grabkammer eingedrungen sein sollte,
dieses durch das Rückschlagventil.
wieder abfließen
kann. Umgekehrt kann außen
ansteigendes Wasser nicht durch das Schwimmerventil in den Innenraum
der Grabkammer gelangen.
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Bei
einer Ausgestaltung der Grabkammern nach Anspruch 10 kann – ähnlich wie
beim Einsatz eines Rückschlagventils – durch
den Verschlusskörper
das Durchgangsloch im Boden der Bodenwanne bei Bedarf geöffnet und
anschließend
wieder verschlossen werden, etwa um von irgendwoher eingedrungenes
Wasser aus der Grabkammer abfließen zu lassen. Am Koppelungselement
kann der Verschlusskörper
mit einem Werkzeug erfasst und betätigt werden. Bei einer Weiterbildung
nach Anspruch 11 genügt
es, den Verschlusskörper
nur so weit aus der Muffe herauszuziehen, dass die Durchgangslöcher in
seinem Kragen oberhalb des oberen Dichtungsringes der Muffe stehen.
Der in der Muffe verbleibende Teil des Kragens erleichtert das Zurückschieben
des Verschlusskörpers
in die Schließstellung.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand einiger in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 Einen
Längsschnitt
einer Grabkammer mit Bodenwanne und Trog sowie mit einer Luftaustauschleitung
und einer Entwässerungsleitung;
-
2 einen
Querschnitt der Grabkammer nach 1 mit einer
Montageöffnung
in der Nähe der
Entwässerungsleitung;
-
3 eine
Stirnansicht der Grabkammer nach 1 + 2 auf
der Seite der Luftaustauschleitung;
-
4 eine
Draufsicht der Grabkammer nach 1–3;
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5 einen
vergrössert
dargestellten Ausschnitt aus 1 im Bereich
der Luftaustauschleitung;
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6 einen
vergrössert
dargestellten Ausschnitt aus 1 im Bereich
der Entwässerungsleitung;
-
7 einen
vergrössert
dargestellten Ausschnitt aus 2 im Bereich
der Entwässerungsleitung;
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8 einen
ausschnittsweise dargestellten Längsschnitt
einer ersten Abwandlung der Bodenwanne nach 1;
-
9 einen
ausschnittsweise dargestellten Längsschnitt
einer zweiten Abwandlung der Bodenwanne nach 1;
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10 einen
vergrößert dargestellten
Ausschnitt aus 9.
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Die
insbesondere aus 1 und 2 ersichtliche
Grabkammer 30 weist als Hauptbaugruppen einen wannenförmigen Grundkörper 31 und
eine Abdeckung in Form eines Troges 32 auf. Der wannenförmige Grundkörper wird
im folgenen kurz als Bodenwanne 31 bezeichnet.
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Die
Bodenwanne 31 wird durch einen Boden 33 und durch
vier Seitenwände
oder Umfangswände 34 gebildet,
die gas- und wasserdicht aneinander anschließen. Bei Bedarf werden im folgenden
die vier Umfangswände 34 durch
Zusatzziffern von einander unterschieden. An der Oberseite 35 der
Umfangswände 34 ist
eine umlaufende Rinne 36 (4) vorhanden,
in die ein ringförmig
in sich geschlossenes Dichtungsband 37 eingelegt ist.
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Der
Trog 32 wird durch einen Boden 38 und durch vier
Seitenwände
oder Umfangswände 39 gebildet,
die gas- und wasserdicht aneinander anschließen. Auch hier werden bei Bedarf
die Umfangswände 39 durch
Zusatzziffern voneinander unterschieden.
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Am
oberen Rand der Umfangswände 39 des Troges 32 schließt ringsum
ein nach außen
auskragender Rand 41 an, der im Folgenden kurz als Kragrand 41 bezeichnet
wird.
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Die
Umfangswände 39 des
Troges 32 haben einen Grundriss, der innerhalb des Grundrisses
der Umfangswände 34 der
Bodenwanne 31 gelegen ist. Der Kragrand 41 überdeckt
den Grundrissbereich der Umfangswände 34 der Bodenwanne 31.
Zweckmäßigerweise
ist die Außenseite
des Kragrandes 41 bündig
mit der Außenseite
der Umfangswände 34 der Bodenwanne 31.
Durch diese Gestaltung des Troges 32 kann er in die Bodenwanne 31 eingehängt werden,
wobei er mit seinem Kragrand 41 auf den Umfangswänden 34 der
Bodenwanne 31 aufliegt.
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Nach
einer Belegung der Grabkammer 30 wird vor dem Einhängen des
Troges 32 das Dichtungsband 37 in die Rinne 36 der
Umfangswände 34 der
Bodenwanne 31 eingelegt. Dadurch wird das Dichtungsband 37 zwischen
dem Kragrand 41 und der Oberseite der Umfangswände 34 der
Bodenwanne eingespannt und so eine hermetische Abdichtung zwischen
Bodenwanne 31 und Trog 32 erreicht.
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Die
Bodenwanne 31 und der Trog 32 sind aus Beton hergestellt,
und zwar vorzugsweise aus Stahlfaser-Beton.
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Die
Grabkammer 30 ist mit einer Luftaustauschleitung 42 ausgerüstet (1, 3 und 4)
Dafür ist
in einer der Umfangswände 34 der Bodenwanne 31,
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in der Umfangswand 34.1, ein Durchgangsloch 43 vorhanden.
Dieses ist soweit wie möglich oberhalb
des Bodens 33 angeordnet. Wie aus 5 näher zu ersehen
ist, ist das Durchgangsloch 43 mit einer Muffe 44 versehen.
Diese ist aus Kunststoff hergestellt. Ihre Länge ist zumindest annähernd gleich der
Wanddicke der Umfangswand 34.1. Die Muffe 44 weist
auf ihrer Innenseite zwei umlaufende Rillen 45 auf, in
die je ein Dichtungsring 46 in Form eines Rundschnurringes
eingesetzt ist. Wegen dieser zwei Dichtungsringe 46 wird
die Muffe 44 auch als Doppelmuffe bezeichnet. Die Muffe 44 wird
bei der Herstellung der Bodenwanne 31 in deren Werkstoff
eingebettet. Aufgrund der durch die Rillen 45 entstandenen umlaufenden
Ausbuchtungen an der Außenseite
der Muffe 44 hat diese im Werkstoff der Umfangswand 34.1 eine
ausreichende Haftung. Wenn es dennoch wünschenswert oder erforderlich
erscheint, kann die Muffe 44 zusätzlich mit einer Dichtungsmasse
gegenüber
der Umfangswand 34.1 abgedichtet werden.
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An
das Durchgangsloch 43, genau genommen an die Muffe 44,
schließt
die eigentliche Luftaustauschleitung 42 an. Diese weist
einen Rohrkrümmer von
zumindest annähernd
90° aus.
Der Schenkel mit dem glatten Rohrabschnitt ist in die Muffe 44 eingesteckt,
wo er von den beiden Dichtungsringen 46 festgehalten und
gleichzeitig abgedichtet wird. Der andere Schenkel ist am Ende als
Rohrmuffe ausgebildet, in die ein Dichtungsring eingesetzt ist.
In diese Rohrmuffe ist ein gerader Rohrabschnitt eingesetzt.
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Am
Ende dieses Rohrabschnittes ist ein Rückschlagventil 49 in
Form eines Schwimmerventils angeschlossen, das bei außen ansteigendem
Wasser die Luftaustauschleitung 42 verschließt und so verhindert,
dass Wasser in den Innenraum der Grabkammer 30 eindringt.
Die Teile der Luftaustauschleitung 42, nämlich der
Rohrkrümmer 47,
der Rohrabschnitt 48 und das Rückschlagventil 49,
werden zusätzlich
mittels eines Klebemittels dauerhaft miteinander verbunden. Damit
soll sichergestellt werden, dass beim Auffüllen der Umgebung der Grabkammer die
Teile der Luftaustauschleitung 42 von einander getrennt
werden.
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Die
Luftaustauschleitung 42 erstreckt sich von dem Durchgangsloch 43 aus
abwärts,
wie aus 3 ersichtlich ist. Eine leichte
Schrägstellung kann
ebenfalls zugelassen werden. Wichtig ist, dass die Mündung der
Luftaustauschleitung 42 so tief angeordnet ist, dass die
Höhe des
die Luftaustauschleitung umhüllenden
Auffüllmaterials
und das bis zur Erdoberfläche
aufgebrachte Material eine ausreichende biologische Reinigungswirkung
in Bezug auf die Verwesungsgase hat, die aus der Luftaustauschleitung
austreten, wenn bei Luftdruckschwankungen der Luftdruck außerhalb
der Grabkammer 30 niedriger als der Luftdruck innerhalb
der Grabkammer ist.
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Da
der Trog 32 sich innerhalb der Umfangswände 34 der Bodenwanne 31 befindet,
ist die Grabkammer 30 mit einer Entwässerungsleitung 51 (1, 6 und 7)
ausgerüstet,
damit das vom Trog 32 aufgefangene Regen- und Schmelzwasser,
aber auch überschüssiges Gießwasser
im Trog 32 sich nicht bis zu seinem oberen Rand anstaut sondern
nach außen
abfließen
kann.
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Die
Entwässerungsleitung 51 weist
einen biegsamen Schlauch 52 auf, der an jedem seiner Enden
mit einer Schlauchtülle 52 dauerhaft
und dicht verbunden ist. Der Schlauch 52 kann als glatter Schlauch,
als Wellschlauch oder als Wendelschlauch ausgebildet sein. Als Wellschlauch
und als Wendelschlauch lässt
er sich im Allgemeinen leichter biegen und auch in gewissen Grenzen
in der Länge
verändern.
Die Schlauchtüllen 53 sind
Abschnitte eines starren zylindrischen Rohres aus Kunststoff.
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Die
Entwässerungsleitung 51 schließt auf einer
Seite an ein Durchgangsloch 54 im Boden 38 des Troges 32 und
andererseits an ein Durchgangsloch 55 in der Umfangswand 34 der
Bodenwanne 31 an.
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Im
Durchgangsloch 54 ist eine Doppelmuffe 56 angeordnet,
die eine Länge
hat, die gleich der Wanddicke des Bodens 38 ist, und die
bei der Herstellung des Troges 32 in dessen Werkstoff eingebettet
wird. Die Doppelmuffe 56 weist zwei umlaufende Rillen auf,
in die je ein Dichtungsring 57 in Form eines Rundschnurringes
eingesetzt ist.
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Die
mit der Doppelmuffe 56 im Boden 38 des Troges 32 zusammenwirkende
Schlauchtülle 53.1 des
Schlauches 52 ist nur bis etwa zur Mitte der Doppelmuffe 56 in
diese eingesteckt, so dass sie nur mit dem unteren Dichtungsring 57 zusammenwirkt
und von diesem durch Reibschluss festgehalten wird. In den oberen
Teil der Doppelmuffe 56 ist ein Sieb 58 eingesteckt,
wie es zum Beispiel bei den Entwässerungsleitungen
von Flachdächern üblich ist.
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Im
Durchgangsloch 55 in der Umfangswand 34 der Bodenwanne 31 ist
ebenfalls eine Doppelmuffe in deren Werkstoff eingebettet. Sie weist
ebenfalls zwei Dichtungsringe 62 auf. Die damit zusammenwirkende
Schlauchtülle 53.2 des
Schlauches 52 ist so lang ausgebildet, dass sie aus der
Doppelmuffe 61 eine gewisse Strecke heraus ragt, damit
das aus ihr austretende Wasser nicht an der Außenseite der Umfangswand 34 herunter
läuft,
sondern gleich in das die Umfangswanne 34 umgebende Auffüllmaterial übertritt
und von diesem abgeleitet wird.
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Wie
aus 2, 4 und 7 zu ersehen ist,
ist in der Nachbarschaft des Durchgangsloches 54 für die Entwässerungsleitung 51 im
Boden 38 des Troges 32 eine Montageöffnung 65 vorhanden.
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Die
Montageöffnung 65 ist
mit einer Doppelmuffe 66 versehen, die im Werkstoff des
Bodens 38 eingebettet ist. Sie weist zwei Dichtungsringe 67 auf. Die
Muffe 66 ist so angeordnet, dass sie mit der Unterseite 68 des
Bodens bündig
ist und über
die Oberseite 69 um ein gewisses Maß übersteht. Die Montageöffnung 65 wird
mittels eines Deckels 71 verschlossen, der einen hohlzylindrischen
Kragen 72 aufweist, der auf die Doppelmuffe 66 und
ihre Dichtungsringe 67 abgestimmt ist. Der Deckel 71 hat
einen Außendurchmesser
der größer als
der Außendurchmesser
der Doppelmuffe 66 ist.
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Das Übermaß sollte
so groß sein,
dass der Deckel 71 bequem mit den Händen erfasst werden kann und
herausgehoben werden kann. Darauf sollte auch der Überstand
der Doppelmuffe über
die Oberseite 69 des Bodens 38 abgestimmt sein.
Die Montageöffnung 65 wird
zweckmäßigerweise
so groß gewählt, dass
durch sie hindurch die Entwässerungsleitung 51,
insbesondere deren Schlauch 52, mit der Hand bequem erreicht
werden kann.
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An
der Bodenwanne 31 sind auf der Außenseite einer ihrer Stirnwände in der
Nähe deren
oberen Randes mehrere Dübellöcher 75 vorhanden,
in die Dübel
eingesetzt sind. Darin sind Befestigungsschrauben 76 eingeschraubt.
die ein quaderförmiges Grabmalfundament 77 mit
der Bodenwanne 31 verbinden. Darauf ist ein Grabmal 78 aufgesetzt
und in der üblichen
Weise mit dem Grabmalfundament verbunden.
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Aus 8 und 9 sind
Abwandlungen der Grabkammer 30, und zwar ihrer Bodenwanne,
zu ersehen. Soweit im Folgenden einzelne Baugruppen oder Bauteile
nicht gesondert erläutert
werden, ist davon auszugehen, dass sie gleich oder zumindest ähnlich den
entsprechenden Baugruppen beziehungsweise Bauteilen der Grabkammer 30 ausgebildet
sind.
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Die
aus 8 ausschnittweise ersichtliche Bodenwanne 81 weist
in ihrem Boden 82 ein Rückschlagventil 83 in
Form eines Schwimmerventils auf, wie es ähnlich in der Luftaustauschleitung 42 (5) verwendet
wird. Das Rückschlag ventil 83 ist
entweder, wie dargestellt, in den Werkstoff des Bodens 82 eingebettet,
oder es ist in ein nicht dargestelltes Gehäuse wasserdicht eingesetzt,
das seinerseits in den Werkstoff des Bodens 82 eingebettet
ist und/oder mittels einer Dichtungsmasse mit ihm dicht vergossen
ist.
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Das
Rückschlagventil 83 ist
zweckmäßigerweise
mit einem Kragen 84 versehen, soweit ein solcher nicht
bereits durch die Bauart des Rückschlagventils 83 vorhanden
ist. Dieser Kragen 84 ragt über die Oberseite 85 des
Bodens 82 so hoch hinaus, so hoch ein Flüssigkeitsspiegel
in der Grabkammer 80 erwünscht ist, damit in der Grabkammer 80 stets
eine für
die Verwesungsvorgänge
in der Grabkammer ausreichende Luftfeuchtigkeit gewährleistet
ist.
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Bei
der aus 9 ersichtlichen Grabkammer 90 mit
der Bodenwanne 91 und dem Trog 92 ist im Boden 93 der
Bodenwanne 91 ein Durchgangsloch vorhanden, das mit einer
Doppelmuffe 94 versehen ist. In die Doppelmuffe 94 ist
ein Verschlusskörper 95 eingesetzt,
der ähnlich
dem Deckel 71 der Montageöffnung 65 im Trog 92 gestaltet
ist. Die Doppelmuffe 94 und der Deckel 95 haben
jedoch kleinere Durchmessermaße.
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Das
Durchgangsloch mit der Doppelmuffe 94 und dem Deckel 95 ist
zweckmäßigerweise
im Grundrissbereich der Montageöffnung 65 im
Trog 92 angeordnet, so dass der Verschlusskörper 95 von dort
aus betätigt
werden kann. Zu diesem Zweck ist der Verschlusskörper 95 mit einem
Koppelungselement 96 versehen, das zum Beispiel als ringförmiger Bügel an der
Oberseite des Verschlusskörpers 95 angeformt
ist.
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Aus 10 ist
eine besondere Ausgestaltung des Verschlusskörpers 95 ersichtlich.
Bei ihm sind in dem hohlzylindrischen Kragen 97 radial
ausgerichtete Durchgangslöcher
vorhanden, die in einer normal zu Längsachse des Verschlusskörpers 95 ausgerichteten
Ebene angeordnet sind, die in axialer Richtung zwischen den beiden
Dichtungsringen der Doppelmuffe 94 gelegen ist. Es ist
zweckmäßig, wenn
diese Durchgangslöcher 98 nahe
dem oberen Dichtungsring der Doppelmuffe 97 gelegen sind.
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Aufgrund
dieser Durchgangslöcher 98 im Kragen 97 muss
der Verschlusskörper
nur soweit angehoben werden, dass die Durchgangslöcher 98 oberhalb
des oberen Dichtungsringes der Doppelmuffe 94 stehen. Dann
bereits kann in der Bodenwanne 91 vorhandene Flüssigkeit
nach unten austreten, soweit sie in der Bodenwanne 91 höher als
der obere Rand der Doppelmuffe 94 steht. Auch hier richtet
sich die Höhe
dieses Überstandes
der Doppelmuffe 94 über
den Boden 93 danach, wie hoch eine solche Flüssigkeit
stehen soll. Falls das nur in sehr geringem Maße oder überhaupt nicht erwünscht ist, können in
dem überstehenden
Rand der Doppelmuffe 94 Durchgangslöcher oder Schlitze angebracht werden,
durch die die Flüssigkeit
sofort austreten kann, sobald die Durchgangslöcher 98 am Verschlusskörper 95 über den
oberen Dichtungsring der Doppelmuffe 94 hochgezogen worden
sind.
-
- 30
- Grabkammer
- 31
- Bodenwanne
- 32
- Trog
- 33
- Boden
- 34
- Umfangswände
- 35
- Oberseite
- 36
- Rinne
- 37
- Dichtungsband
- 38
- Boden
- 39
- Umfangswände
- 41
- Kragrand
- 42
- Luftaustauschleitung
- 43
- Durchgangsloch
- 44
- Muffe
- 45
- Rillen
- 46
- Dichtungsringe
- 47
- Rohrkrümmer
- 48
- Rohrabschnitt
- 49
- Rückschlagventil
- 51
- Entwässerungsleitung
- 52
- Schlauch
- 53
- Schlauchtüllen
- 54
- Durchgangsloch
- 55
- Durchgangsloch
- 56
- Doppelmuffe
- 57
- Dichtungsringe
- 58
- Sieb
- 61
- Doppelmuffe
- 62
- Dichtungsringe
- 65
- Montageöffnung
- 66
- Doppelmuffe
- 67
- Dichtungsringe
- 68
- Unterseite
- 69
- Oberseite
- 71
- Deckel
- 72
- Kragen
- 73
- Rand
- 74
- Muffenabschnitt
- 75
- Dübellöcher
- 76
- Befestigungsschrauben
- 77
- Grabmalfundament
- 78
- Grabmal
- 80
- Grabkammer
- 81
- Bodenwanne
- 82
- Boden
- 83
- Rückschlagventil
- 84
- Kragen
- 85
- Oberseite
- 90
- Grabkammer
- 91
- Bodenwanne
- 92
- Trog
- 93
- Boden
- 94
- Doppelmuffe
- 95
- Verschlusskörper
- 96
- Koppelungselement
- 97
- Kragen
- 98
- Durchgangslöcher