DE19951388A1 - Toleranzring - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Toleranzring (1) aus einem polymeren Werkstoff, der einen radialen Abstand überbrückend zwischen einem Lageraußenring (4) eines Radiallagers und einer Aufnahmebohrung eines Gehäuses angeordnet ist, wobei der Toleranzring (1) Mittel zur Verhinderung seiner axialen Verschiebung aufweist, die formschlüssig in zugehörige Ausnehmungen des Gehäuses eingreifen. DOLLAR A Erfindungsgemäß weist der Toleranzring (1) wenigstens eine auf Zug beanspruchte Haltenase (6) auf, die sich bei dessen Einschieben in eine Lagerbaueinheit am Lageraußenring (4) federnd abstützt, so dass auf die Haltenase (6) eine radial nach außen gerichtete Rückstellkraft wirkt, die ein sicheres Einschnappen gewährleistet.
Description
Die Erfindung betrifft einen Toleranzring aus einem polymeren Werkstoff, der
einen radialen Abstand überbrückend zwischen einem Lageraußenring eines
Radiallagers und einer Aufnahmebohrung eines Gehäuses angeordnet ist,
Wobei der Toleranzring Mittel zur Verhinderung seiner axialen Verschiebung
aufweist, die formschlüssig in zugehörige Ausnehmungen des Gehäuses ein
greifen. Die Erfindung betrifft außerdem einen weiteren Toleranzring aus einem
polymeren Werkstoff, der zwischen einem Lagerinnenring eines Radiallagers
und einer Sitzfläche einer Welle angeordnet ist.
Derartige Toleranzringe haben u. a. folgende Aufgaben zu erfüllen:
- - Ausgleich von Abständen zwischen Lageraußenring und Gehäuse bzw. zwischen Welle und Lagerinnenring;
- - Kompensation von fertigungsbedingten Maßabweichungen im Sitz des La gerringes im Gehäuse bzw. im Sitz des Innenringes auf der Welle;
- - Dämpfen von Schwingungen und Stoßbelastungen.
Eine solche Einrichtung zur elastischen Befestigung von Lagern auf Wellen
oder Gehäusen ist aus der DE 31 46 137 C2 vorbekannt. In dem dort beschrie
ben Beispiel ist eine Welle in einer Büchse gleitgelagert. Auf dem Mantel der
Büchse ist ein elastischer Ring aufvulkanisiert, der mittels Kugeln in einer
ringförmigen Rille eines Gehäuses befestigt ist. Dazu sind von einer Seitenflä
che des elastischen Ringes am Umfang verteilt axial verlaufende Taschen ein
geformt. Beim Einbau wird die Buchse mit dem elastischen Ring zunächst ohne
Kugeln in die Bohrung des Gehäuses eingeschoben. Nach dem Einschieben
der Buchse werden in die Taschen Kugeln eingepreßt, die an den betreffenden
Stellen eine äußere Umfangsschicht des elastischen Ringes in die Rille des
Gehäuses pressen.
Nachteilig dabei ist, dass das Einschnappen des elastischen Ringes in die Rille
des Gehäuses durch Kugeln ausgelöst wird, die zusätzlich gefertigt und ge
handhabt werden müssen. Eine solche Lagerung ist daher in der Montage auf
wändig und damit teuer. Außerdem ist ein kontrolliertes und sicheres Ein
schnappen nicht gegeben, da der elastische Ring durch die Kugeln aufgeweitet
werden muss.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen Toleranzring mit
Mitteln gegen Axialverschiebung derart auszubilden, dass er einfach herstell
bar und montierbar ist und außerdem ein sicheres Einschnappen gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nach dem kennzeichnenden Teil von
Anspruch 1 dadurch gelöst, dass wenigstens eine auf Zug beanspruchte Hal
tenase angeordnet ist, die sich beim Einschieben des Toleranzringes in die
Lagerbaueinheit am Lageraußenring federnd abstützt, so dass auf die Haltena
se eine radial nach außen gerichtete Rückstellkraft wirkt.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist von Vorteil, dass die Haltenase beim
Einschieben in die Lagerbaueinheit auf Grund ihrer Zugbeanspruchung we
sentlich weniger bruchanfällig ist. Darüber hinaus sorgt die durch die federnde
Abstützung erzeugte Rückstellkraft in vorteilhafter Weise dafür, dass ein kon
trolliertes und damit sicheres Einschnappen der Haltenase in die zugehörige
Ausnehmung des Gehäuses realisiert ist. Dieses sichere Einschnappen ist
auch an einem markanten Geräusch akustisch erkennbar.
Die Steuerung der Rückstellkraft durch partielle Abstützung der Haltenase am
zu fixierendem Bauteil kann nun in unterschiedlicher Art und Weise erfolgen.
So ist beispielsweise nach Anspruch 2 vorgesehen, dass die Haltenase im
Längsschnitt gesehen eine dreieckförmige Ausbildung aufweist und an ihren in
Umfangsrichtung voneinander beabstandeten Ende je eine Lippe als elasti
sches Stützelement angeformt ist, wobei die Haltenase an dem der Ein
schubrichtung zugewandten Ende eines axialen Teils angeformt ist und durch
zwei in Umfangsrichtung voneinander beabstandete, in axialer Richtung verlau
fende Spalte, sowie einen in Umfangsrichtung verlaufenden Spalt freigestellt
ist. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung gemäß Anspruch 3 ist vorge
sehen, dass in Umfangsrichtung im Anschluss an die Haltenasen der axial
verlaufende Teil des Toleranzringes mit Ausnehmungen versehen ist. Dieser
Wechsel von Erhebungen und Ausnehmungen sorgt dafür, dass sich der Tole
ranzring ohne Probleme durch Materialverschiebungen in die Aufnahmeboh
rung des Gehäuses einpressen lässt. Aus Anspruch 4 geht hervor, dass an
dem der Haltenase abgewandten Ende des axialen Teils ein radial verlaufen
der Flansch angeordnet ist, der im Bereich der Haltenase mit einer Freistellung
versehen ist.
Nach Anspruch 5 soll in der Draufsicht gesehen die Haltenase am axial ver
laufenden Teil in radialer Richtung nach außen versetzt angeordnet sein. Dies
stellt eine besonders einfache Entformung der Haltenase beim Herstellen
durch Spritzgießen sicher. Nach einem anderen Merkmal der Erfindung gemäß
Anspruch 6 soll der Toleranzring in einem als Vierpunktkugellager ausgebil
deten Lenkungslager angeordnet sein.
Schließlich geht aus dem zweiten unabhängigen Anspruch 7 hervor, dass der
Toleranzring zwischen einem Lagerring eines Radiallagers und einer Sitzfläche
einer Welle angeordnet sein soll, wobei erfindungsgemäß wenigstens eine auf
Zug beanspruchte Haltenase angeordnet ist, die sich beim Einschieben des
Toleranzringes in die Lagerbaueinheit an der Sitzfläche der Welle federnd ab
stützt, so dass auf die Haltenase eine radial nach außen gerichtete Rückstell
kraft wirkt. Auch hier werden die bereits beschriebenen Vorteile gemäß An
spruch 1 realisiert.
Die Erfindung wird an nachstehendem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemä
ßen Toleranzringes;
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Lageranordnung gemäß der
Linie II-II in Fig. 3; und
Fig. 3 einen teilweisen Längsschnitt durch eine Lageranordnung
mit erfindungsgemäßem Toleranzring.
Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Toleranzring 1 ist als Spritzgußteil aus
einem polymeren Werkstoff hergestellt und besteht aus dem axialen Teil 2, an
dem an einer Seite der radial verlaufende Flansch 3 angeformt ist. Im Tole
ranzring 1 ist ein Lageraußenring 4 angedeutet, der in axialer Richtung an dem
Haltevorsprung 5 anliegt. Die Einschubrichtung des Toleranzringes 1 in ein
nicht gezeigtes Gehäuse ist durch den Pfeil dargestellt. An dem der Ein
schubrichtung zugewandten Ende ist der axiale Teil 2 des Toleranzringes 1 mit
zwei gegenüberliegenden Haltenasen 6 versehen, von denen nur eine sichtbar
ist und die dreieckförmig ausgebildet sind und an ihren beiden in Umfangs
richtung voneinander beabstandeten Enden je eine angeformte Lippe 7 als ela
stisches Stützelement aufweisen. Die Haltenase 6 ist durch zwei in Umfangs
richtung voneinander beabstandete, in axialer Richtung verlaufende Spalte 8
und durch den in Umfangsrichtung verlaufenden Spalt 9 freigestellt. Wie aus
der Fig. 1 ersichtlich, ist der axiale Teil 2 des Toleranzringes 1 beidseitig im
Anschluss an die Haltenasen in Umfangsrichtung mit axial verlaufenden Aus
nehmungen 10 versehen, die durch ebenfalls axial verlaufende Erhebungen 11
voneinander getrennt sind. Die Haltenasen 6 sind am axial verlaufenden Teil 2
in radialer Richtung nach außen versetzt angeformt. Außerdem ist der radial
verlaufende Flansch 3 im Bereich der Haltenasen 6 mit je einer Freistellung 12
versehen.
Wie insbesondere die Fig. 2 zeigt, stützt sich die Haltenase 6 mit ihren beid
seitig in Umfangsrichtung angeformten Lippen 7 auf den Lageraußenring 4 ab.
Beim Einpressen in die nicht gezeigte Aufnahmebohrung wird die Haltenase 6
auf Zug beansprucht und radial nach innen in Richtung des Lager
außenringes 4 bewegt, wobei über die axiale Ausdehnung der beidseitigen
Anbindungen 13 die Abrißkraft und die Steifigkeit der Haltenase 6 beeinfluss
bar ist. Dabei ergibt sich ein mit s bezeichneter max. Federweg, wobei die
beiden angeformten Lippen 7 dementsprechend in Umfangsrichtung in die
Spalte 8 ausweichen müssen. Wird die zugehörige Ausnehmung des Gehäu
ses nach dem erforderlichen axialen Verschiebeweg erreicht, so wird durch die
gespreitzten Lippen 7 eine Rückstellkraft erzeugt, die die Haltenase 6 in die
Ausnehmung einfedern lässt.
1
Toleranzring
2
axial verlaufender Teil
3
radial verlaufender Flansch
4
Lageraußenring
5
Haltevorsprung
6
Haltenase
7
Lippe
8
Spalt
9
Spalt
10
Ausnehmung
11
Erhebung
12
Freistellung
13
Anbindung
s Federweg
s Federweg
Claims (7)
1. Toleranzring (1) aus einem polymeren Werkstoff, der einen radialen
Abstand überbrückend zwischen einem Lageraußenring (4) eines Ra
diallagers und einer Aufnahmebohrung eines Gehäuses angeordnet ist,
wobei der Toleranzring (1) Mittel zur Verhinderung seiner axialen Ver
schiebung aufweist, die formschlüssig in zugehörige Ausnehmungen des
Gehäuses eingreifen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine
auf Zug beanspruchte Haltenase (6) angeordnet ist, die sich beim Ein
schieben des Toleranzringes (1) in die Lagerbaueinheit am Lageraußen
ring (4) federnd abstützt, so dass auf die Haltenase (6) eine radial nach
außen gerichtete Rückstellkraft wirkt.
2. Toleranzring (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Haltenase (6) im Längsschnitt gesehen eine dreieckförmige Ausbildung
aufweist und an ihren in Umfangsrichtung von einander beabstandeten
Enden je eine Lippe (7) als elastisches Stützelement angeformt ist, wo
bei die Haltenase (6) an dem der Einschubrichtung zugewandten Ende
eines eines axialen Teils (2) angeformt ist und durch zwei in Umfangs
richtung voneinander beabstandete, in axialer Richtung verlaufende
Spalte (8), sowie einen in Umfangsrichtung verlaufenden Spalt (9) frei
gestellt ist.
3. Toleranzring (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in
Umfangsrichtung im Anschluss an die Haltenase (6) der axial verlaufen
de Teil (2) mit Ausnehmungen (10) versehen ist.
4. Toleranzring (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an
dem der Haltenase (6) abgewandten Ende des axialen Teils (2) ein radi
al verlaufender Flansch (3) angeordnet ist, der im Bereich der Haltena
se (6) mit einer Freistellung (12) versehen ist.
5. Toleranzring (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in
der Draufsicht gesehen die Haltenase (6) am axial verlaufenden Teil (2)
in radialer Richtung nach außen versetzt angeordnet ist.
6. Toleranzring (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass er in
einem als Vierpunktkugellager ausgebildeten Lenksäulenlager angeord
net ist.
7. Toleranzring (1) aus einem polymeren Werkstoff, der einen radialen
Abstand überbrückend zwischen einem Lagerinnenring eines Radialla
gers und einer Sitzfläche einer Welle angeordnet ist, wobei der Tole
ranzring (1) Mittel zur Verhinderung seiner axialen Verschiebung auf
weist, die formschlüssig in zugehörige Ausnehmungen des Lagerinnen
ringes eingreifen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine auf
Zug beanspruchte Haltenase (6) angeordnet ist, die sich beim Einschie
ben des Toleranzringes (1) in die Lagerbaueinheit an der Sitzfläche der
Welle federnd abstützt, so dass auf die Haltenase (6) eine radial nach
außen gerichtete Rückstellkraft wirkt.
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