DE19944680C2 - Vorrichtung zur Phasenfehler-Erkennung - Google Patents
Vorrichtung zur Phasenfehler-ErkennungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Phasenfehler-Erkennung,
insbesondere zur Erdschlußerfassung.
In elektrischen Energie-Anlagen, insbesondere auch in Leitungen oder
Leitungsabschnitten zur Übertragung von elektrischer Energie sind Erdschlüsse in Form
von Lichtbögen nicht auszuschließen, die zu erheblichen Schäden führen, falls diese
innerhalb einer Schaltanlage nicht schnell abgeschaltet werden. Wichtig ist daher ein
schnelles Erkennen von derartige Phasenfehlern und ein schnelles Abschalten der
betreffenden Einrichtung bzw. des betreffenden Leitungsabschnittes.
Bekannt ist eine Vorrichtung zur Phasenfehlererkennung (Phasenverlust-
Detektorschaltung) durch Überwachung der drei Phasen eines Drei-Phasen-
Elektromotors zum Schutz dieses Motors (EP 0 336 943 B1). Die bekannte Vorrichtung
ermöglicht es, zwischen einem Phasenverlust und anderen, vorübergehenden, vom
Idealfall abweichenden Zuständen der Phasen zu unterscheiden und einen
Phasenverlust anzuzeigen und in diesem Fall den Motor abzuschalten. Die bekannte
Vorrichtung weist hierfür u. a. eine Einrichtung auf, mit der die Spannung des
elektrischen Dreiphasensystems erfaßt und hieraus eine Meßspannung erzeugt wird,
die der jeweils augenblicklichen Spannung des elektrischen Dreiphasensystems
entspricht. Die Vorrichtung umfaßt weiterhin eine Einrichtung zur Erkennung der
Spitzenspannung des elektrischen Dreiphasensystems und zur Erzeugung eines
entsprechenden Spitzenspannungssignals. Weiterhin ist eine Einrichtung vorgesehen,
in der das Spitzenspannungssignal mit der augenblicklichen Spannung verglichen wird
und die ein Vergleichssignal erzeugt. Das Vergleichssignal besitzt normalerweise eine
erste Polarität, bei einem Phasenverlust oder bei einer vorübergehenden Abweichung
allerdings eine zweite, der ersten entgegengesetzten Polarität, so daß mit dem
Vergleichssignal der zweiten, entgegengesetzten Polarität ein möglicher Phasenverlust
oder aber eine vorübergehende Abweichung angezeigt wird. Zur Unterscheidung
beider Zustände ist weiterhin im bekannten Fall eine weitere Einrichtung vorgesehen,
die dann einen Phasenverlust feststellt, wenn das Vergleichssignal der zweiten Polarität
einen impulsförmigen Verlauf aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung aufzuzeigen, die nicht nur ein
frühzeitiges und sehr zuverlässiges Erkennen von Phasenfehlern ermöglicht, sondern
auch bereits unmittelbar nach dem Auftreten eines ernsthaften Phasenfehlers
(Erdschlusses) ein Signal (Fehlersignal) liefert, welches zum Abschalten oder Abtrennen
der betreffenden Einrichtung bzw. des betreffenden Leitungsabschnittes vom Netz
verwendet werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Vorrichtung zur Phasenfehler-Erkennung
entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung
wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in vereinfachter Darstellung ein Block- bzw. Funktionsdiagramm einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Phasenfehler-
Erkennung bei einer Dreiphasen-Leitung zur Übertragung elektrischer Energie;
Fig. 2 das Ausgangssignal einer Eingangs- oder Meßstufe bei normalem Betrieb;
Fig. 3 und 4 das Eingangs- und Ausgangssignal einer Integrierstufe der Vorrichtung der
Fig. 1 bei störungsfreiem Betrieb;
Fig. 5 und 6 den Spannungsverlauf am Eingang der Eingangs- oder Meßstufe, und zwar
bei einem während einer positiven Periode auftretenden Erdschluß (Fig. 5)
bzw. bei einem während einer negativen Periode auftretenden Erdschluß,
jeweils zusammen mit einem Ausgangs- oder Fehlersignal u. a. zum Betätigen
von Trennschaltern zum Abschalten sämtlicher Phasen;
Fig. 7 und 8 Darstellung wie Fig. 3 und 4 beim Auftreten eines Phasenfehlers
(Erdschluß);
Fig. 9 die Schaltung einer möglichen Ausführungsform der Eingangs- oder Meßstufe;
Fig. 10 die Schaltung der auf die Eingangsstufen folgenden Stufen der Vorrichtung der
Fig. 1,
Fig. 11 in vereinfachter Darstellung eine Mittel-Spannungschaltanlage, zusammen mit
einem Anlagen-Schutzsystem, welches die Vorrichtung der Fig. 1-10
sowie eine Lichtbogenerfassungsvorrichtung aufweist;
Fig. 12 in mehreren zeitgleichen Diagrammen den Erdschlußstrom beim Auftreten
eines Erdschlusses, die Ausgangsspannung der Vorrichtung zur Erkennung
eines Phasenfehlers, die Ausgangsspannung eines Lichtbogenindikators der
Lichtbogenerfassungsvorrichtung sowie ein Abschaltsignal zum Betätigen der
Leistungsschalter der betreffenden Zelle.
In den Figuren sind 1-3 die drei Leiter oder Phasen einer Leitung zur Übertragung von
elektrischer Energie, beispielsweise einer Mittelspannungsschaltanlage. Mit 4 ist
allgemein die Vorrichtung zur Phasenfehler-Erkennung bzw. zur Erdschluß-Erfassung
bezeichnet, wobei diese Vorrichtung 4 tatsächlich nicht nur zur reinen Erkennung
bzw. Erfassung eines möglichen Phasenfehlers oder Erdschlusses dient, sondern
zugleich auch ein Signal (Fehlersignal 19) liefert, mit welchem durch Ansteuerung
entsprechender Leistungsschalter der mit dem Fehler bzw. mit dem Erdschluß
behaftete Leitungsstrang (Leiter 1-3) von dem übrigen Netz abgetrennt wird.
Generell umfaßt die Vorrichtung 4 für die Überwachung jeder Phase 1-3 jeweils ein
eigenes Modul 5, welches beispielsweise auf einer Karte oder einem Einschub
zusammen mit den Modulen für die weiteren Phasen oder Leiter 1-3 in einem
gemeinsamen Gehäuse untergebracht ist. Dieses Gehäuse kann dann auch weitere
Module 5 für weitere Leitungen oder Leitungsabschnitte aufnehmen.
In der Fig. 1 ist der einfacheren Darstellung wegen lediglich ein Modul 5 für die
Überwachung des Leiters 3 wiedergegeben.
Jedem Modul 5 ist eine eigene Eingang- bzw. Meßstufe 6 zugeordnet, die mit ihrem
Eingang die Spannung an dem jeweiligen Leiter erfaßt und an ihrem Ausgang als
Meßsignal 7 eine gegenüber der Spannung der Phase 3 reduziertes
Wechselspannungssignal liefert, dessen zeitlicher Verlauf dem zeitlichen Verlauf der
Spannung an der Phase 3 proportional ist. Bei der in den Figuren wiedergegebenen
Ausführungsform ist die Eingangsstufe 6 so ausgeführt, daß sie an ihrem Ausgang ein
durch Doppelweg-Gleichrichtung erzeugte Meßsignal 7 liefert.
Der Ausgang der jeweiligen Meßstufe 6 ist mit den zugehörigen Eingang des Moduls 5
verbunden, wobei dieser Eingang bei der dargestellten Ausführungsform von einer
Trennstufe 8 gebildet ist, die eine vollständige galvanische Trennung bewirkt und im
wesentlichen aus einem Opto-Koppler besteht.
Das Ausgangssignal der Trennstufe 8 wird dem Eingang einer invertierenden Trigger-
Stufe 9 zugeführt, deren Ausgangsspannung durch die vordere Flanke jedes von einer
Sinus-Halbwelle gebildeten Impulses des Meßsignales 7 von einem positiven
Spannungswert auf Null geschaltet wird und dann nach einer vorgegebenen Zeitdauer
und noch vor dem Eintreffen der Flanke des nächsten Impulses des Meßsignales 7
durch ein Zeitglied gesteuert wiederum den positiven Spannungswert annimmt, so daß
die in der Fig. 3 dargestellte Impuls-Spannung 10 am Ausgang der Triggerstufe 9
erhalten wird.
Der Ausgang der Triggerstufe 9 ist mit dem Eingang einer Integrierstufe 11 verbunden,
in der jeder Impuls des Impulssignales 10 integriert und dadurch ein Impulssignal 12
erzeugt wird, bei dem die Amplitude der Impulse eine Funktion der Breite bzw. der
Impulsdauer der Impulse des Signals 10 ist. Bei störungsfreiem Betrieb entspricht
jedem Impuls des Signals 10 ein durch seine Integration gewonnener Impuls des
Impulssignals 12.
Das Ausgangssignal der Stufe 11 wird einer Schaltstufe 13 zugeführt, in der dieses
Ausgangssignal mit einer Schaltschwelle 14 verglichen wird. Letztere ist einstellbar,
und zwar derart, daß die Amplituden der Impulse des Signals 12 im normalen,
störungsfreien Betrieb deutlich unter der Schaltschwelle 14 liegen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen den zeitlichen Verlauf der Eingangsspannung am Eingang
der Eingangs- bzw. Meßstufe 6, und zwar in der Fig. 5 einen zeitlichen Verlauf 15
beim Auftreten eines Erdschlusses in der positiven Phase der Wechselspannung am
Leiter 3. Dieser Erdschluß ist durch den plötzlichen Spannungsabfall entsprechend der
Linie 16 charakterisiert.
Die Fig. 6 zeigt den Spannungsverlauf 17 bei einem während der negativen Phase am
Leiter 3 auftretenden Erdschluß, der durch den plötzlichen Spannungsabfall
entsprechend der Linie 18 charakterisiert ist. Beide Fehler führen dazu, daß in dem
Ausgangs- oder Meßsignal 7 auf eine bestimmte, die Triggerstufe 9 noch triggernde
Flanke, beispielsweise Vorderflanke der Impulse des Meßsignals 7 nach dem Eintreten
des Erdschlusses die nächste, die Triggerstufe 9 triggernde Flanke ausbleibt und
dementsprechend die Ausgangsspannung 10 an dieser Triggerstufe durch die fehlende
Flanke nicht mehr auf Null gesetzt werden kann, wie dies in der Fig. 7 bei 10'
dargestellt ist. Dies hat zur Folge, daß nach dem Eintreten des Erdschlusses die Impulse
des Ausgangssignals 12 ausbleiben und die Amplitude dieses Ausgangssignals 12 über
die Schaltschwelle 14 ansteigt, wie dies in der Fig. 8 mit dem Verlauf 12' angedeutet
ist. Dies hat auch zur Folge, daß die Schaltstufe 13 dann ein Fehlersignal 19 liefert,
welches in den Fig. 1, 5 und 6 durch die von Null auf einen positiven
Spannungswert ansteigende Spannung dargestellt ist. Dieses Fehlersignal 19 dient dann
u. a. zur Ansteuerung einer optischen Anzeige 20, die den Phasenfehler an dem Leiter
3 anzeigt. Weiterhin dient das am Ausgang 21 des Moduls 5 anstehende Fehlersignal
19 über eine Treiber- oder Verstärkerstufe 22 auch zum Ansteuern von Relais 23. Über
diese werden dann bei Vorliegen des Signals 19 Motoren von Trennschaltern betätigt,
die alle drei Leiter 1-3 des Leitungsabschnittes, an dem der Erdfluß aufgetreten ist,
vom Netz trennen, und zwar bevor dieser Erdschluß zu einem größeren Schaden
führen kann, beispielsweise durch Erdschlüsse auch der übrigen Phasen bzw. Leiter
usw.
Zwischen dem Ausgang 21 und der Treiberstufe 22 ist eine Logik 24 vorgesehen.
Letztere ist ebenso wie die Treiberstufe 22 und die Relais 23 gemeinsam für die
Module 5 sämtlicher Leiter 1-3 der Leitung vorgesehen. Die Logik 24 besitzt hierfür
drei Eingänge, an die jeweils ein Ausgang 21 eines Moduls 5 angeschlossen ist. Die
Logik 24 ist so ausgeführt, daß sie dann ein die Relais 23 steuerndes Ausgangssignal
liefert, wenn wenigstens an einem Leiter 1-3 ein Erdfluß auftritt, d. h. an wenigstens
einem Ausgang 21 eines Moduls das Fehlersignal 19 auftritt, allerdings kein die Relais
23 steuerndes Signal dann liefert, wenn sämtliche Leiter 1-3 spannungslos sind, weil
der entsprechende Leitungsabschnitt beispielsweise vom Netz genommen ist.
Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß die Triggerstufe 9 in Verbindung
mit der Integrationsstufe 11 als Schaltkreis wirken, der die Dauer zwischen zwei
zeitlich aufeinander folgenden Flanken im Ausgangssignal 7 der Meßstufe 6 überwacht
und das Fehlersignal 19 dann liefert, wenn diese Zeitdauer einen vorgegebenen
Schwellwert übersteigt, wobei dieser Schwellwert einstellbar bzw. vorwählbar ist, und
zwar bei der dargestellten Ausführungsform über die Schwellwertspannung 14. Die
vorbeschriebene Schaltung zeichnet sich zwar durch einen besonders einfachen
Aufbau mit hoher Betriebssicherheit aus, insbesondere auch in einer Umgebung, die
mit hohen magnetischen und elektrischen Feldern belastet ist, es besteht aber auch die
Möglichkeit, die Zeitdauer, in der überwachte Flanken oder Spannungspegel im
Meßsignal 7 aufeinander folgen, auf andere Weise zu überwachen, und zwar
beispielsweise durch Zähleinrichtungen, wobei ein Fehlersignal 19 dann erzeugt wird,
wenn der von einer Zähleinrichtung ermittelte zeitliche Abstand zwischen zwei
überwachten Flanken des Meßsignals 7 einen vorgegebenen Schwellwert übersteigt.
Die Fig. 9 zeigt eine mögliche Ausführung für die Eingangs- bzw. Meßstufe 6. Über
die Primärseite eines Übertragers 25 ist diese Stufe an den jeweiligen Leiter,
beispielsweise an den Leiter 3 und an ein Bezugspotential, beispielsweise an einen
Null-Leiter angeschlossen. Im Sekundärkreis des Übertragers 25 befindet sich ein
Brückengleichrichter 25', dessen Ausgangsspannung über einen Spannungsteiler 25",
mit die Spannung begrenzenden Dioden als Ausgangsspannung 7 zur Verfügung steht.
Die Fig. 10 zeigt als Beispiel die Schaltung für die Trennstufe 8, die Triggerstufe 9,
die Integrationsstufe 11 und die Vergleichsstufe 13 eines Moduls 5. Dargestellt sind
weiterhin die für sämtliche Module 5 gemeinsame Logik 24 und gemeinsame
Treiberstufe 22 zur Ansteuerung der in der Fig. 10 allerdings nicht dargestellten Relais
23.
Wie in der Fig. 10 dargestellt ist, besteht die Integrier-Stufe 11 im wesentlichen aus
einem RC-Glied, welches von dem Widerstand 26 und dem Kondensator 27 gebildet
ist. Zur schnelleren Entladung des Kondensators 27 in der Null-Phase des
Ausgangssignals 10 dient die Diode 28 parallel zum Widerstand 26.
Die Schaltstufe 13 ist von einem Trigger 29 gebildet. Die am Eingang anliegende
Spannung ist über ein Potentiometer 30 einstellbar. Mit dem Potentiometer wird damit
die Schaltschwelle 14 eingestellt, bei der das Ausgangssignal 12 das Fehlersignal 19
bewirkt.
Die Logikstufe 24 besteht beispielsweise aus der in der Fig. 10 wiedergegebenen
Schaltung aus der logischen UND-Schaltung 31 mit negiertem Ausgang, der UND-
Schaltung 32 und den beiden ODER-Schaltungen 33 und 34, wobei der Ausgang der
UND-Schaltung 32 den Ausgang der Logikstufe 24 bildet. An die drei Eingänge der
UND-Schaltung 31 ist jeweils ein Ausgang 21 eines Moduls 5 angeschlossen und die
drei Ausgänge 21 sind über die ODER-Schaltungen 33 und 34 so miteinander
verknüpft sind, daß am Ausgang der ODER-Schaltung 34 der logische Wert "1" ansteht,
wenigstens an einem Ausgang 21 das Fehlersignal 19 ansteht, während die UND-
Schaltung 31 am Ausgang den logischen Wert "0" aufweist, wenn an allen drei
Ausgängen 21 zeitgleich das Fehlersignal 19 ansteht. Am Ausgang der UND-Schaltung
32 steht somit ein die Relais 23 über die Treiberstufe 22 ansteuerndes Signal nur dann
an, wenn zwar an einer oder an mehreren Leitern 1-3 ein Erdschluß auftritt, nicht
aber bereits schon vorher die Spannung an Leitern 1-3 fehlte, da der entsprechende
Leitungsabschnitt vom Netz abgetrennt war.
Um auch bei einem Netzausfall eine einwandfreie Arbeitsweise des Gerätes 4
sicherzustellen, wird dieses batteriegepuffert betrieben. Durch entsprechende
Einstellung der Schaltschwelle 14 wird erreicht, daß nur ernsthafte Phasen-Fehler und
nicht schon durch Schwankungen der Last bedingte Spannungsschwankungen oder -
Einbrüche zur Auslösung des Fehlersignals 19 führen.
Wie die Fig. 10 weiterhin zeigt, ist die Treiberstufe 22 mit einem Dämpfungs- oder
Verzögerungsglied ausgestattet und zwar bestehend aus einem Kondensator zur
Vermeidung eines "Flatterns" der Relais 23 bei kurzzeitigem Einbruch der Spannungen
an den Leitern 1-3.
Die Fig. 11 zeigt eine gasisolierte Mittelspannungsschaltanlage 40 bzw. eine Zelle
einer solchen Schaltanlage, und zwar der einfacheren Darstellung wegen als einpolige
Zelle. Die Schaltanlage 40 besteht in bekannter Weise aus drei Kammern oder
Abschnitten, nämlich zunächst aus dem Abschnitt 41, der den Kabelabgang bildett und
an welchem die beispielsweise zu einer Freileitung führenden Erd-Kabel angeschlossen
sind. In einem zweiten Abschnitt 42 befindet sich der Leistungsschalter 43 für die
dargestellte Phase. In einem dritten Abschnitt 44 ist ein Umschalter 45 vorgesehen, mit
der wahlweise in Anschalten an eine der beiden Sammelschienen 46 oder 47 dieser
Phase möglich ist.
In der Fig. 11 ist nochmals das Gerät 4 zur Phasenfehlererkennung wiedergegeben,
welches über die Eingangs- und Meßstufe 6 an die Sammelschiene 47 angeschlossen
ist, die dem Leiter 3 der Fig. 1 entspricht. Der von einem Relais 23 gebildete Ausgang
des Gerätes 4 ist mit dem ebenfalls von einem Relais 48 gebildeten Ausgang eines
Lichtbogenerfassungsgerätes 49 in Form einer logischen UND-Funktion derart
verquickt, daß dann, wenn am Ausgang des Gerätes 4 ein einen Phasenfehler
anzeigendes Ausgangssignal 19 anliegt, d. h. das Relais 23 aktiviert ist und zugleich am
Ausgang des Lichtbogenerfassungsgerätes 49 ein einen Lichtbogen registrierendes
Signal anliegt, d. h. das Relais 48 aktiviert ist, der Leistungsschalter 43 geöffnet wird.
Das Gerät 49 weist u. a. drei Lichtdetektoren 50 auf, von denen jeweils einer in jedem
Abschnitt 41, 42 und 44 vorgesehen ist. Von den Lichtdetektoren 50 führen Lichtleiter
51 an einen optischen Eingang des Geräte 49. Die über die Lichtleiter 41 übertragende
Lichtimpulse werden im Geräte 49 in elektrische Signale umgesetzt und ausgewertet,
so daß ein Ausgangssignal des Gerätes 49 immer dann ansteht, wenn zumindest in
einem Abschnitt 41, 42, 44 ein Lichtbogen auftritt.
Mit dem von den beiden Geräten 4 und 49 gebildeten System ist ein zuverlässiger
Schutz der Mittelspannungsschaltanlage 40 gegenüber in dieser Anlage auftretenden
internern Erdschlüssen und daraus resultierenden Kurzschlüssen zwischen den Phasen
möglich.
Die Fig. 12 zeigt in dem Diagramm a) den Strom eines einphasigen Erdschlusses, der
zum Zeitpunkt T0 aufgetreten ist. In den Diagrammen b) und c) ist gezeigt, daß bereits
nach kurzer Zeitdauer nach dem Auftreten des Phasenfehlers (einphasiger) Erdschluß
das Fehlersignal 19 und auch ein Ausgangssignal des Gerätes 49 anliegen, so daß
entsprechend dem Diagramm d) innerhalb einer Zeitdauer wesentlich kleiner als 100
Millisekunden nach dem Auftreten des Erdschlusses der Leistungsschalter 43
zumindest in dieser Phase geöffnet und der Erdschluß damit gelöscht wird.
Die Diagramme e), f) und g) zeigen den Strom der drei Phasen für den angenommenen
Fall, daß das von den Geräten 4 und 49 gebildete Schutzsystem nicht vorhanden ist
und ein frühzeitiges Abschalten der fehlerbehafteten Phase daher nicht erfolgt. Nach
etwa 250 Millisekunden bildet sich durch den um den gestörten Leiter rotierenden
Erdschluß ein Kurzschluß zwischen zwei Phasen, der in den Diagrammen f) und g)
durch den Wechselstrom gekennzeichnet ist. Kurze Zeit später schließt dieser
Kurzschluß die dritte Phase mit ein. Es kommt hierbei dann zu hohen Strömen, die
eine erhebliche Energie freisetzen und zu einer kompletten Zerstörung der
Schaltanlage führen können.
Mit dem beschriebenen System werden also interne, d. h. in der Schaltanlage
auftretende Erdschlüsse erfaßt und ein automatisches Abschalten zumindest der
gestörten Phase erreicht, bevor es zu einem zwei- oder dreipoligen Kurzschluß kommt.
Das System wurde vorstehend für Mittelspannungsschaltanlagen beschrieben. Das
System kann aber auch für Hochspannungsschaltanlagen verwendet werden. Weiterhin
ist das System auch in einphasigen, gekapselten gasisolierten Schaltanlagen in
vorteilhafterweise verwendbar.
Die Vorteile des vorbeschriebenen Systems lassen sich u. a. wie folgt zusammenfassen:
- - Bei dreipoligen gasisolierten Schaltanlagen in gelöschten Netzen
Das System hat hier, wie vorstehend ausgeführt wurde, einen großen Vorteil, das in einer Zeit kleiner als 100 Millisekunden abgeschaltet werden kann, d. h. der einphasige Fehler (ob Erdschluß oder Kurzschluß) kann abgeschaltet werden bevor er zu einem zwei- oder dreiphasigen Fehler wird. - - Bei einpoliger gasisolierter Schaltanlage in gelöschten Netzen
Der Störlichtbogen ist auf einen Erdschlußlichtbogen begrenzt. Dieser Erdschlußlichtbogen wird mit dem System örtlich genau erfaßt. In Verbindung mit dem Gerät 4 kann der Erdschlußlichtbogen dann gezielt frei- oder abgeschaltet werden. - - Bei dreipoligen luftisolierten Schaltanlagen
Grade bei solchen Anlagen ist es notwendig, Fehler sehr rasch abzuschalten, da der einpolige Erdschluß innerhalb von 150-200 ms zu einem zwei- oder dreipoligen Kurzschluß führt. Durch das schnelle Abschalten wird die Gefahr für das Bedienungspersonal, sowie die Zerstörung der Schaltanlage erheblich reduziert.
Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht
sich, daß zahlreiche weitere Änderungen und Abwandlungen möglich sind.
1
,
2
,
3
Leiter
4
Gerät
5
Modul
6
Meßstufe
7
Ausgangssignal der Meßstufe
8
Trennstufe
9
Triggerstufe
10
Ausgangssignal der Triggerstufe
11
Integrationsstufe
12
integriertes Ausgangssignal
13
Vergleichsstufe
14
Schaltschwelle
15
Eingangssignal an der Meßstufe
16
Spannungsabfall durch Erdschluß
17
Eingangssignal an der Eingangsstufe
18
Spannungsabfall durch Erdschluß
19
Fehlersignal
20
Anzeige
21
Ausgang
22
Treiberstufe
23
Relais
24
Logikstufe
25
Übertrager
25
' Gleichrichter
25
" Spannungsteiler
26
Widerstand
27
Kondensator
28
Diode
29
Trigger
30
Potentiometer
31
,
32
logische UND-Schaltung
33
,
34
logische ODER-Schaltung
35
Zeitverzögerungsglied
40
Schalteranordnung
41
Abschnitt bzw. Kammer
42
Abschnitt bzw. Kammer
43
Leistungsschalter
44
Kammer
45
Umschalter
46
,
47
Sammelschiene
48
Relais
49
Lichtbogenerfassungsgerät
50
Lichtdetektor
51
Lichtleiter
Claims (19)
1. Vorrichtung zur Phasenfehler-Erkennung an wenigstens einem Leiter oder
wenigstens einer Phase einer Einrichtung oder Leitung für die Übertragung
elektrischer Energie, durch Überwachung der Wechselspannung an dieser Phase
oder an diesem Leiter, gekennzeichnet durch Erkennungs- und Auswert-Mittel (9,
11, 13), mit denen wenigstens ein Abschnitt, der bei störungsfreiem Betrieb im
zeitlichen Verlauf der Wechselspannung oder eines dieser Wechselspannung
entsprechenden Meßsignals periodisch wiederkehrt, erfaßt und ein einen
Phasenfehler anzeigendes Fehlersignal (19) dann erzeugt wird, wenn im Meßsignal
nach dem letzten Eintreffen eines überwachten Abschnitts innerhalb eines
vorgegebenen Überwachungs-Zeitintervalls kein weiterer Abschnitt auftritt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von den Erkennungs-
und Auswert-Mitteln jeweils eine vorgegebene Flanke der positiven und/oder
negativen Halbwelle der Wechselspannung, beispielsweise die zeitlich
vorauseilende Flanke, erfaßt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß von den
Erkennungs- und Auswert-Mitteln (9, 11, 13) jeweils eine vorgegebene Flanke
sowohl der positiven als auch der negativen Halbwelle der Wechselspannung an
dem wenigstens einen Leiter (1-3) erfaßt wird.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das vorgegebenen Überwachungs-Zeitintervall in etwa gleich der halben
Periodendauer der Wechselspannung an dem wenigstens einem Leiter (1-3) ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Erkennungs- und Auswert-Mittel (9, 11, 13) Teil eines der jeweiligen Phase
zugeordneten Überwachungsmoduls (5) sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
Erkennungs- und Auswert-Mittel zur Erzeugung eines der Zeitdauer der überwachten
Periode entsprechenden ersten Ausgangssignals (12) sowie zur Erzeugung des
Fehlersignal (19), wenn für das erste Ausgangssignal (12) eine vorzugsweise
einstellbare Schaltschwelle (14) überschritten wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erkennungs- und Auswert-Mittel (9, 11) als erstes Ausgangsignal (12) ein
Impulssignal liefern, bei dem die Amplitude der Impulse proportional zu der
Zeitdauer ist, in der zwei überwachte Abschnitte im Meßsignal aufeinander folgen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das erste
Ausgangssignal in einer weiteren Stufe (13) mit der vorzugsweise einstellbaren
Schaltwelle (14) verglichen wird.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erkennungs- und Auswert-Mittel eine Stufe, vorzugsweise eine Triggerstufe
(9) aufweisen, die ein zweites Ausgangssignal (10) liefert, welche beim Eintreffen
eines überwachten Abschnittes jeweils von einem ersten Zustand auf einen zweiten
Zustand gesetzt wird und selbsttätig noch vor dem Eintreffen eines folgenden
Abschnittes wieder den ersten Zustand annimmt, wobei bei einem Ausbleiben des
überwachten Abschnittes ein Setzen des zweiten Ausgangssignals (10) von dem
ersten Zustand in den zweiten Zustand nicht erfolgt, und daß Mittel vorgesehen
sind, die die Dauer des ersten Zustandes erfassen und das Fehlersignal (19) dann
erzeugen, wenn diese Dauer eine vorgegebene oder einstellbare Schwelle
übersteigt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und zweite
Zustand unterschiedliche Spannungswerte sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung
einer das erste Ausgangssignal (12) bildenden ersten Ausgangsspannung eine das
zweite Ausgangssignal (10) bildende zweite Ausgangsspannung einer Integrierstufe
(11) zugeführt wird, die an ihrem Ausgang das erste Ausgangssignal (12) als
impulsförmige erste Ausgangsspannung liefet, bei der die Amplituden der Impulse
der Dauer des ersten Zustandes des zweiten Ausgangssignals (10) proportional sind.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine weitere Stufe (13), die das Fehlersignal (19) dann liefert, wenn die Amplituden
der Impulse des ersten Ausgangssignals (12) die Schaltschwelle (14) übersteigen.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Eingangs- oder Meßstufe (6), an deren Eingang die Wechsel-Spannung des
wenigstens einen Leiters (1, 3) oder eine hierzu proportionale Spannung anliegt,
einen Doppelweg-Gleichrichter zur Erzeugung des Meßsignal in Form einer
impulsförmigen Meßspannung aufweist, deren Impulsfolgefrequenz gleich der
doppelten Frequenz der Wechselspannung an dem wenigstens einen Leiter (1-3)
ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßstufe (6) Mittel zur Spannungsreduzierung (25') und zur
Spannungsbegrenzung (25") aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine von dem Fehlersignal (19) angesteuerte optische und/oder akustisch Anzeige.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß durch das Fehlersignal (19) zumindest ein Steilglied wenigstens eines
Trennschalters zur Abschaltung des wenigstens einen überwachten Leiters (1-3)
betätigbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß für
die gleichzeitige Überwachung mehrerer Leiter bzw. Phasen für jede Phase bzw. für
jeden Leiter ein Überwachungsmodul (5) vorgesehen ist, und daß die das
Fehlersignal (19) liefernden Ausgänge (21) dieser Module über eine Logik (24)
Betätigungselemente für Trennschalter sämtlicher Leiter ansteuern, und zwar in der
Form, daß beim Auftreten eines Phasenfehlers bereits an einem Leiter (1-3) die
Trennschalter sämtlicher Leiter für ein Abschalten dieser Leiter vom Netz betätigt
werden.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ausgang (21) des wenigstens einen Überwachungsmoduls (5) wenigstens ein
Schaltelement, beispielsweise Relais zum Betätigen eines Trennschalters ansteuert.
19. Schaltanlagenschutzsystem gekennzeichnet durch eine Vorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche sowie durch ein Lichtbogenerfassungsgerät (49),
welches wenigstens einen eine Schaltanlage (40) überwachenden Lichtsensor (50)
aufweist und beim Auftreten eines Lichtbogens in der Schaltanlage (40) ein diesen
Lichtbogen registrierendes Ausgangssignal liefert, sowie durch Mittel, die ein das
Wegschalten der Schaltanlage (40) oder das Öffnen wenigstens eines
Leistungsschalters (43) bewirkendes Signal dann erzeugen, wenn sowohl das den
Phasenfehler anzeigende Fehlersignal (19) als auch das einen Lichtbogen
registrierende Ausgangssignal in dem von den Geräten überwachten
Teil der Schaltanlage vorliegen.
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