DE19942732A1 - Abrichtvorrichtung - Google Patents
AbrichtvorrichtungInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abrichtvorrichtung (1) mit einem Abrichtwerkzeug (54), welches mittels eines Werkzeughalters (50) in der Vorderseite eines Abrichtkopfes (10) befestigt ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Abrichtkopf (10) zwei Kühlkanäle (25, 26) und zwei damit verbundene Kühldüsen (25,a, 26a) aufweist, wobei die Kühldüsen (25a, 26a) neben zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Abrichtwerkzeugs (54) angeordnet sind und daß die Abrichtvorrichtung (1) ferner eine Verteilereinrichtung (30) mit mindestens einer mit den Kühlkanälen (25, 26) des Abrichtkopfes (10) verbundenen Kühlmittelzuführung (36, 37) und mindestens einem mit der Kühlmittelzuführung (36, 37) verbundenen Kühlmittelanschluß (38) aufweist. Vorzugsweise ist eine weitere Verteilervorrichtung (4) mit einer dritten Kühldüse (45) oberhalb des Abrichtwerkzeugs (54) vorgesehen. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Kühlung eines Abrichtwerkzeugs (54) in einer Abrichtvorrichtung (1).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abrichtvorrichtung mit einem Abrichtwerkzeug, welches
mittels eines Werkzeughalters in der Vorderseite eines Abrichtkopfes befestigt ist sowie ein Ver
fahren zum Kühlen des Abrichtwerkzeugs in einer Abrichtvorrichtung.
Derartige Abrichtvorrichtungen bzw. Verfahren sind an sich bekannt und finden bspw. bei der Bear
beitung von Schleifwerkzeugen wie Schleifscheiben u. dgl. Verwendung. Die Abrichtvorrichtung
weist einen Abrichtkopf auf, in dessen Vorderseite ein Abrichtwerkzeug eingelassen und befestigt
ist, bspw. ein Diamantwerkzeug mit einem oder mehreren in einen Einsatz eingebetteten Diaman
ten. Ein generelles Problem bei derartigen Abrichtvorrichtungen besteht darin, daß die zu bearbei
tenden Teile mit höchsten Maß- und Formgenauigkeiten bearbeitet werden müssen, wobei repro
duzierbare Abrichtergebnisse resultieren müssen. Die bearbeiteten Teile müssen ebenfalls reprodu
zierbare Arbeitsergebnisse, also im Falle von Schleifscheiben reproduzierbare Schleifergebnisse lie
fern. Ferner sollen aus Kostengründen die Bearbeitungszeiten pro Teil sowie die Nebenzeiten
(Wechseln des Abrichtwerkzeuges, Erhöhung der Abrichtintervalle der zu bearbeitenden Teile) mög
lichst niedrig gehalten werden.
Ein besonderes Problem besteht darin, daß das Abrichtwerkzeug bei fehlender oder unzureichender
Kühlung thermisch geschädigt werden kann. Dies ist vor allem bei Diamantwerkzeugen der Fall, da
der Diamant temperaturempfindlich ist und dazu neigt, sich bei höheren Temperaturen in Graphit
umzuwandeln. Eine derartige Schädigung des Abrichtwerkzeugs führt aber zur Beeinträchtigung
der Schneidfähigkeit des Abrichtwerkzeugs und damit zu geometrischen Ungenauigkeiten beim zu
bearbeitenden Teil. Daher ist es üblich, einen separaten Kühlmittelstrahl auf das Abrichtwerkzeug
zu richten. Dieser wird allerdings während des Betriebs aufgrund der herrschenden Druckverhält
nisse vom Abrichtwerkzeug abgelenkt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine Abrichtvorrichtung der o. g. Art
bzw. ein Verfahren bereitzustellen, bei welchen das Abrichtwerkzeug ausreichend gekühlt wird, oh
ne daß Einbußen hinsichtlich der Bearbeitungsqualität, der Bearbeitungszeiten und der Nebenzei
ten in Kauf genommen werden müssen.
Die Lösung besteht in einer Abrichtvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. einem
Verfahren mit den Merkmaien des Anspruchs 19. Erfindungsgemäß ist also vorgesehen, daß der
Abrichtkopf zwei Kühlkanäle und zwei damit verbundene Kühldüsen aufweist, wobei die Kühldüsen
neben zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Abrichtwerkzeugs angeordnet sind und daß
die Abrichtvorrichtung ferner eine Verteilereinrichtung mit mindestens einer mit den Kühlkanälen
des Abrichtkopfes verbundenen Kühlmittelzuführung und mindestens einem mit der Kühlmittelzu
führung verbundenen Kühlmittelanschluß aufweist.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht somit darin, zwei Kühlmittelströme so dicht am Abricht
werkzeug entlang zuführen, daß keine Ablenkung vom Abrichtwerkzeug weg stattfindet. Dazu ist
vorgesehen, in den Abrichtkopf zwei Kühldüsen zu integrieren, die seitlich vom Abrichtwerkzeug
angeordnet sind und den Kühlmittelfluß durch den Abrichtkopf zu führen. Auf diese Weise wird si
chergestellt, daß das Abrichtwerkzeug ausreichend gekühlt wird. Aufgrund der räumlichen Nähe
von Abrichtwerkzeug und Kühldüsen ist sichergestellt, daß der Kühlmittelstrahl nicht abgelenkt
wird und das Abrichtwerkzeug permanent, gleichmäßig und zuverlässig kühlt.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Eine vorteilhafte Weiterbil
dung besteht darin, daß die Kühldüsen parallel zueinander angeordnet sind. Damit kann ein Ab
richtwerkzeug, bspw. ein Diamantabrichtwerkzeug, komplett aufgebraucht werden, ohne daß die
Richtung der Kühlmittelströme neu eingestellt werden muß. Die parallelen Kühlmittelströme ver
laufen stets entlang der Seiten des Abrichtwerkzeugs bzw. des Werkzeughalters und sorgen in je
dem Verschleißstadium des Abrichtwerkzeugs für eine zuverlässige Kühlung.
Vorteilhafterweise entspricht der Querschnitt der Kühldüsen bzw. die Geometrie der Düsenöffnung,
der Länge des Abrichtwerkzeugs, so daß die Kühlmittelströme über die gesamte Länge des Abricht
werkzeugs mit diesem in Kontakt stehen und eine gleichmäßige großflächige Kühlung ermöglichen.
Die Verteilereinrichtung sollte als Kühlmittelzuführung zwei Verteilerkanäle aufweisen, wobei jeder
Verteilerkanal mit einem Kühlkanal n des Abrichtkopfes verbunden ist, so daß beide Kühlkanäle
gleichmäßig mit Kühlmittel versorgt werden. Die Verteilereinrichtung kann ein separates Bauteil
sein, das auf der dem Abrichtwerkzeug abgewandten Rückseite des Abrichtkopfes befestigt ist, so
daß der Kühlmittelanschluß, bspw. ein zu einem Kühlmittelreservoir führender Schlauch, auf einfa
che Weise von der Abrichtvorrichtung weggeführt werden kann.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, daß der Abrichtkopf auf seiner Oberseite eine
zusätzliche Kühleinrichtung mit einer zusätzlichen Kühldüse aufweist. Damit wird ein zusätzlicher
Kühleffekt erreicht. Die zusätzliche Kühldüse ist vorteilhafterweise tangential zum Abrichtwerkzeug
angeordnet, d. h. der Kühlmittelstrom steht in Kontakt mit der Oberseite des Abrichtwerkzeugs bzw.
des Werkzeughalters. Der Querschnitt der zusätzlichen Kühldüse sollte bevorzugt etwa der Breite
der wirksamen Werkzeugfläche des Abrichtwerkzeuges entsprechen. Dadurch wird eine Ablenkung
der beiden seitlichen Kühlmittelströme weg von Abrichtwerkzeug vermieden.
Die zusätzliche Kühleinrichtung kann längsverschieblich auf dem Abrichtkopf befestigt sein, so daß
die erfindungsgemäße Abrichtvorrichtung mit Abrichtwerkzeugen verschiedener Abmessungen be
stückt werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, daß der Abrichtkopf derart befestigt ist, daß der
Neigungswinkel verstellbar ist. Insbesondere kann eine Gabel vorgesehen sein, in welcher der Ab
richtkopf auf einer Achse drehbar angeordnet ist, wobei der Abrichtkopf und die Gabel ferner Ein
richtungen zur Feststellung des Neigungswinkels des Abrichtkopfes aufweisen. Damit kann das Ab
richtwerkzeug auch dann zum Zentrum der zu bearbeitenden Teile, bspw. der Schleifscheiben, aus
gerichtet werden, wenn die Einbauhöhen für die erfindungsgemäße Abrichtvorrichtung auf ver
schiedenen Werkzeugmaschinen unterschiedlich ist. Dann ist die erfindungsgemäße Abrichtvor
richtung universell auf verschiedenen Werkzeugmaschinen einsetzbar.
Der Abrichtkopf kann auf seiner Unterseite ferner eine Auflageplatte zur Stabilisierung aufweisen.
Zur Montage auf einer Werkzeugmaschine kann die erfindungsgemäße Abrichtvorrichtung an einer
Lagerschale befestigt sein, welche wiederum am Maschinenbett einer Werkzeugmaschine befestigt
werden kann. Diese Lagerschale ist auf der Werkzeugmaschine vorzugsweise axial verschiebbar, so
daß bei einer Änderung der Abmessungen des Abrichtwerkzeugs bzw. des zu behandelnden Teils die
Abrichtvorrichtung neu ausgerichtet werden kann.
Die erfindungsgemäße Abrichtvorrichtung findet vorzugsweise auf Rund- oder Sonderschleifma
schinen, insbesondere zur Bearbeitung von Schleifwerkzeugen, bspw. Schleifscheiben, Verwendung.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Abrichtvorrichtung;
Fig. 2 eine Frontansicht des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische, nicht maßstabsgetreue perspektivische Rückansicht eines Abrichtkop
fes für die Abrichtvorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 4 eine schematische, nicht maßstabsgetreue perspektivische Frontansicht des Abrichtkopfes
aus Fig. 3 mit einer Auflageplatte in auseinandergezogener Darstellung;
Fig. 5 eine schematische, nicht maßstabsgetreue perspektivische Frontansicht eines Werkzeug
halters für den Abrichtkopf aus Fig. 3;
Fig. 6 eine schematische, nicht maßstabsgetreue perspektivische Vorderansicht einer Vertei
lereinrichtung;
Fig. 7 eine schematische, nicht maßstabsgetreue perspektivische Rückansicht der Verteilerein
richtung aus Fig. 6;
Fig. 8 eine schematische, nicht maßstabsgetreue perspektivische Seitenansicht einer zusätzli
chen Kühleinrichtung für die Abrichtvorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 9 eine schematische, nicht maßstabsgetreue perspektivische Ansicht einer Gabel für die Ab
richtvorrichtung aus Fig. 1.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abrichtvorrichtung 1.
Dabei handelt es sich um eine Abrichtvorrichtung 1 für eine Rundschleifmaschine zur Bearbeitung
von Schleifscheiben mit einem Diamantwerkzeug als Abrichtwerkzeug 54. Der Aufbau der mehrtei
ligen Abrichtvorrichtung 1 erschließt sich aus den Fig. 3 bis 9.
Aus der Zusammenschau der Fig. 3 und 4 ergibt sich zunächst der Aufbau des Abrichtkopfes 10,
der zur Aufnahme des Abrichtwerkzeugs 54 dient. Der Abrichtkopf 10 ist angenähert quaderförmig.
Auf der Oberseite 11 befinden sich vier Bohrungen 22a, 22b, 23a und 23b, die zur Befestigung ei
ner werteren separaten Kühleinrichtung 40 dienen (vgl. Fig. 8 und zugehörige Beschreibung). Die
Seitenflächen 15 und 16 weisen ebenfalls je zwei Bohrungen 17a, 18a, 17b, 18b auf, wobei die
Bohrungen 18a, 18b zur Aufnahme einer Drehachse 78 (vgl. Fig. 9) bestimmt, um welche der Ab
richtkopf 10 entlang des Pfeiles A drehbar ist, so daß ihr Neigungswinkel verstellbar ist. Die Boh
rungen 17a, 17b dienen zur Aufnahme von Stellschrauben, mit denen ein bestimmter Neigungs
winkel des Abrichtkopfes 10 feststellbar ist (vgl. Fig. 9). Auf der Unterseite 12 des Abrichtkopfes
10 befindet sich ebenfalls eine Bohrung (nicht dargestellt) zur Befestigung einer Auflageplatte 60
(Fig. 4). Die Auflageplatte 60 weist eine dazu korrespondierende Bohrung 62 auf, so daß sie mit
tels einer Schraube, Mutter o. dgl. an der Unterseite 12 des Abrichtkopfes 10 befestigt werden
kann.
Die Vorderseite 13 des Abrichtkopfes 10 zeichnet sich durch zwei schräg nach vorne verlängerte
abgeschrägte Vorderflächen 19, 20 auf, zwischen denen eine Aufnahmeöffnung 21 für einen Werk
zeughalter 50 vorgesehen ist. Jede Vorderfläche 19, 20 weist zwei Bohrungen zur Befestigung des
Werkzeughalters 50 in der Aufnahmeöffnung 21 mittels Schrauben o. dgl. auf (dargestellt sind die
Bohrungen 19a, 19b in der Vorderfläche 19). Zur Stabilisierung des Abrichtkopfes 10 ist die Aufla
geplatte 60 mit einem Aufsatz 61 versehen, dessen Breite der Breite der Aufnahmeöffnung 21
entspricht, so daß er im montierten Werkzeug in der Aufnahmeöffnung 21 aufgenommen ist und
das Abrichtwerkzeug 50 abstützt.
Die Ausführung des in Fig. 5 dargestellten Abrichtwerkzeugs 50 stellt nur eine von zahlreichen
Möglichkeiten dar. Das dargestellte Abrichtwerkzeug 50 weist einen angenähert trapezförmigen
Korpus 59 mit zwei Bohrungen 51, 52 auf, die mit den Bohrungen in den Vorderflächen 19, 20 des
Abrichtkopfes 10 fluchten, so daß das Abrichtwerkzeug 50 mittels zweier Schrauben o. dgl. mittig
in der Aufnahmeöffnung 21 fixiert werden kann. Dabei ist die breite Basiskante 55 zum Abrichtkopf
10 hin und die schmale Basiskante 56 des trapezförmigen Korpus 59 zum Werkstück hin orientiert.
Die schmale Basiskante 56 weist eine im Querschnitt rechteckige Werkzeugaufnahme 53 mit einem
zentral darin aufgenommenen Werkzeug 54, bspw. einem Diamantabrichtwerkzeug, auf. Während
die Breite der Werkzeugaufnahme 53 der Breite des Korpus 59 bzw. der Aufnahmeöffnung 21 ent
spricht, ist das im Querschnitt ebenfalls rechteckige Werkzeug 54 selbst schmaler ausgeführt. Der
Werkzeughalter 50 samt Werkzeug 54 kann also schnell und einfach gewechselt werden, um bspw.
das Werkzeug 54 auszutauschen. Der Abrichtkopf 10 samt eingesetztem Werkzeughalter 50 ist ins
gesamt so gestaltet, daß sein Neigungswinkel bis zu 35° betragen kann, ohne mit dem Werkstück,
bspw. einer zu bearbeitenden Schleifscheibe zu kollidieren.
An den abgeflachten Kanten 19', 20' der Vorderflächen 19, 20 sind die Kühldüsen 25a, 26a zweier
Kühlkanäle 25, 26 angeordnet. Die Kühldüsen 25a, 26a sind im Ausführungsbeispiel parallel zuein
ander angeordnet und von rechteckigem Querschnitt mit einer Höhe von etwa 15 mm. Diese Dü
senhöhe ist besonders vorteilhaft, denn sie erlaubt es, das Ausführungsbeispiel der erfindungsge
mäßen Abrichtvorrichtung 1 mit allen plattenförmigen Abrichtwerkzeugen für das Rundschleifen
und Schrägeinstechschleifen zu bestücken. Die vergleichsweise schmal und hoch gestalteten Kühl
düsen 25a, 26a sind bei eingesetztem Werkzeughalter 50 parallel zum Werkzeug 54 orientiert und
erlauben es, unabhängig von der Bauhöhe des Abrichtwerkzeuges zwei parallel verlaufende Kühl
mittelströme zu emittieren, welche das Abrichtwerkzeug 54 entlang seiner Längsseiten über seine
gesamte Bauhöhe streifen und für eine zuverlässige Kühlung sorgen.
Auf der Rückseite 14 des Abrichtkopfes 10 treten zwei Kühlkanäle 25, 26 aus, welche mit den
Kühldüsen 25a, 26a verbunden sind. Zur Befestigung einer separaten Verteilervorrichtung 30 für
das fluide, also gasförmige oder flüssige Kühlmittel (bspw. Luft oder Wasser) weist die Rückseite 14
ferner Bohrungen 24a bis d sowie eine Auflagefläche 27 mit zwei weiteren Bohrungen 28a, 28b
auf.
Die Verteilervorrichtung 30 ist in den Fig. 6 und 7 dargestellt. Im Ausführungsbeispiel handelt
es sich um ein separates Bauteil. Sie kann jedoch selbstverständlich auch in den Abrichtkopf 10
integriert sein. Die Verteilervorrichtung 30 ist angenähert quaderförmig. Auf der Unterseite 32 sind
Bohrungen (nicht dargestellt) zur Befestigung der Verteilervorrichtung 30 auf der Auflagefläche 27
des Abrichtkopfes 10 vorgesehen. Ferner weist die Verteilervorrichtung 30 vier weitere, den Boh
rungen 24a bis d auf der Rückseite 14 des Abrichtkopfes 10 entsprechende Bohrungen 35a bis d
zur Befestigung an der Rückseite 14 auf.
Die Verteilervorrichtung 30 ist mit zwei Zufuhrkanälen 36, 37 für das Kühlmittel versehen, die nach
dem Zusammensetzen der Abrichtvorrichtung 1 in die Kühlkanäle 25, 26 des Abrichtkopfes 10
münden. Die Zufuhrkanäle münden ferner in einen auf der Oberseite 31 der Verteilervorrichtung 30
angebrachten Kühlmittelanschluß 38, der bspw. über einen Schlauch mit einem Kühlmittelreservoir
(bspw. Druckbehälter oder Tank) verbunden werden kann.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, daß auf der Oberseite 11 des Abrichtkopfes 10
eine zusätzliche Kühleinrichtung 40 befestigt werden kann. Ein Ausführungsbeispiel einer solchen
Kühleinrichtung 40 ist in Fig. 8 dargestellt. Sie weist eine Basisplatte 41 mit zwei Langlöchern 42,
43 auf. Auf der Basisplatte 41 ist ein Düsenaufsatz 44 angeordnet, der an seiner Unterseite eine
Kühldüse 45 und auf seiner Oberseite einen Kühlmittelanschluß 46 aufweist. Die Kühldüse 45 ist
bei eingesetztem Werkzeughalter 50 tangential zum Werkzeug 54 angeordnet, so daß der Kühl
mittelstrom die Oberkante des Werkzeugs 54 streift und kühlt. Der Querschnitt der Kühldüse 45
sollte maximal der Breite der Werkzeugaufnahme 53, besser noch der Breite des Werkzeugs 54
entsprechen, so daß zwar die Oberkante des Werkzeugs 54 über ihre ganze Breite vom Kühlmittel
strom abgedeckt ist, der Kühlmittelstrom aber keine Ablenkung der aus den Kühldüsen 25a, 26a
austretenden parallelen Kühlmittelströme verursacht.
Die Kühleinrichtung 40 wird mittels der Langlöcher 42, 43 und Schrauben o. dgl. in den Bohrungen
22a, 23a oder 22b, 23b des Abrichtkopfes 10 fixiert, so daß sie entlang des Pfeiles B (Fig. 3, 4
und 8) axial verschoben werden kann, um die Position des Kühlmittelstromes dem Abnutzungsgrad
oder den Abmessungen des Werkzeugs 54 anzupassen.
Der Abrichtkopf 10 wird ferner in einer in Fig. 9 als Ausführungsbeispiel dargestellten Gabel 70
befestigt, um seinen Neigungswinkel verstellen zu können. Die Gabel 70 weist eine Grundfläche 71
und zwei Seitenwände 72, 73 auf, wobei die Geometrie der Grundfläche 71 dem Querschnitt des
Abrichtkopfes 10, wie im Ausführungsbeispiel, angepaßt sein kann. Die Seitenwände 72, 73 weisen
zwei Bohrungen 76, 77 auf, welche den Bohrungen 18a, 18b in den Seitenflächen 15, 16 des Ab
richtkopfes entsprechen und zur Aufnahme einer Drehachse 78, bspw. in Form einer Welle mit Ge
windezapfen, dienen, um welche der Abrichtkopf 10 gedreht werden kann, um den Neigungswinkel
zu verstellen. Ferner weisen die Seitenwände 71, 72 zwei Langlöcher 74, 75 auf, welche den Boh
rungen 17a, 17b in den Seitenflächen 15, 16 des Abrichtkopfes 10 entsprechen und mittels welcher
der Abrichtkopf 10 bis zu den durch die Langlöcher 74, 75 definierten Anschlagpunkten geführt
und der gewählte Neigungswinkel des Abrichtkopfes 10 festgestellt werden kann.
Die Gabel 70 selbst wird auf einer Grundplatte 80 (Fig. 1 und 2) befestigt, wobei die Grundflä
che 71 der Gabel 70 eine Bohrung 79 zur Aufnahme einer Befestigungsschraube mit Paßsitz auf
weist. Die Schraube dient gleichzeitig als Drehpunkt, um welche die Gabel 70 auf der Grundplatte
80 entlang dem Pfeil C radial drehbar ist. Die erlaubt eine radiale Verstellung des Abrichtkopfes, so
daß je nach zu bearbeitendem Werkstück, verschiedene Einstellwinkel des Werkzeugs 54 realisiert
werden können.
Die Grundplatte 80 selbst weist eine Grundfläche 82 und eine Seitenwand 83 auf. An der Unter
seite der Grundfläche 82 befindet sich eine Feder 81, die zur Fixierung der Grundplatte 80 im Ma
schinenbett der Werkzeugmaschine dient. Diese Feder 81 wird über eine Nut im Maschinenbett
geführt. Die Befestigung erfolgt über zwei Schrauben, die mit zwei in der Nut des Maschinenbettes
angebrachten T-Nutensteinen verschraubt werden. Durch Lösen der Schrauben ist somit eine axiale
Verschiebung der erfindungsgemäßen Abrichtvorrichtung 1 in der Werkzeugmaschine möglich, so
daß, bedingt durch bspw. veränderte Ausführungen der Werkzeugs 54 oder der zu bearbeitenden
Werkstücke, die erfindungsgemäße Abrichtvorrichtung 1 neu ausgerichtet werden kann.
Die erfindungsgemäße Abrichtvorrichtung 1 erlaubt also eine zuverlässige Kühlung des Werkzeugs
54, kann stets in der gewünschten Orientierung zum Werkstück (bspw. mittig zum Schleifwerkzeug
bei Abrichtvorrichtungen für Schleifmaschinen) positioniert werden und ist auf verschiedenen
Werkzeugmaschinen universell einsetzbar.
Claims (21)
1. Abrichtvorrichtung (1) mit einem Abrichtwerkzeug (54), welches mittels eines Werkzeughal
ters (50) in der Vorderseite eines Abrichtkopfes (10) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abrichtkopf (10) zwei Kühlkanäle (25, 26) und zwei damit verbundene Kühldüsen
(25a, 26a) aufweist, wobei die Kühldüsen (25a, 26a) neben zwei einander gegenüberliegen
den Seiten des Abrichtwerkzeugs (54) angeordnet sind und daß die Abrichtvorrichtung (10)
ferner eine Verteilervorrichtung (30) mit mindestens einer mit den Kühlkanälen (25, 26) des
Abrichtkopfes (10) verbundenen Kühlmittelzuführung (36, 37) und mindestens einem mit der
Kühlmittelzuführung (36, 37) verbundenen Kühlmittelanschluß (38) aufweist.
2. Abrichtvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühldüsen (25a, 26a)
parallel zueinander angeordnet sind.
3. Abrichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Querschnitt der Kühldüsen (25a, 26a) der Länge des Abrichtwerkzeugs (54) entspricht.
4. Abrichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnungen der Kühldüsen (25a, 26a) nicht breiter sind als die Werkzeugfläche des Ab
richtwerkzeugs (54) sind.
5. Abrichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verteilervorrichtung (30) als Kühlmittelzuführung zwei Verteilerkanäle (36, 37) aufweist,
welche mit den Kühlkanälen (25a, 26a) des Abrichtkopfes (10) verbunden sind.
6. Abrichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine separate Verteilereinrichtung (30) vorgesehen ist, die auf der dem Abrichtwerkzeug (54)
abgewandten Rückseite (14) des Abrichtkopfes (10) befestigt ist.
7. Abrichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abrichtkopf (10) auf seiner Oberseite (11) eine zusätzliche Kühleinrichtung (40) mit einer
zusätzlichen Kühldüse (45) aufweist.
8. Abrichtvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Kühldüse
(45) tangential zum Abrichtwerkzeug (10) angeordnet ist.
9. Abrichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Querschnitt der zusätzlichen Kühldüse (45) etwa der Breite der wirksamen Werkzeugfläche
des Abrichtwerkzeuges (54) entspricht.
10. Abrichtvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
sätzliche Kühleinrichtung (40) längsverschieblich auf dem Abrichtkopf (10) befestigt ist.
11. Abrichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abrichtkopf (10) derart befestigt ist, daß der Neigungswinkel verstellbar ist.
12. Abrichtvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Gabel (70) vorgese
hen ist, in welcher der Abrichtkopf (10) auf einer Achse (78) drehbar angeordnet ist, wobei
der Abrichtkopf (10) und die Gabel (70) ferner Einrichtungen (18a, 18b, 76, 77; 17a, 17b, 74,
75) zur Feststellung des Neigungswinkels des Abrichtkopfes (10) aufweisen.
13. Abrichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abrichtkopf (10) auf seiner Unterseite eine Auflageplatte (60) aufweist.
14. Abrichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Abrichtkopf (10) im wesentlichen trapezförmig gestaltet ist und das Abrichtwerkzeug
(54) an der schmalen Basiskante (56) des Trapezes aufgenommen ist.
15. Abrichtvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ferner eine Grundplatte (80) vorgesehen ist, mittels welcher die Abrichtvorrichtung (1) am
Maschinenbett einer Werkzeugmaschine vorzugsweise axial verschieblich befestigt werden
kann.
16. Abrichtkopf (10) für eine Abrichtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15.
17. Verwendung einer Abrichtvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15 auf Rund- oder
Sonderschleifmaschinen, insbesondere zur Bearbeitung von Schleifwerkzeugen, bspw.
Schleifscheiben.
18. Verfahren zum Kühlen des Abrichtwerkzeugs (54) in einer Abrichtvorrichtung (1) mit einem
fluiden Kühlmittel, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kühlmittelströme an zwei
Seiten des Abrichtwerkzeugs (54) entlanggeführt werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlmittelströme parallel an
den Seiten des Abrichtwerkzeugs (54) entlanggeführt werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß ein dritter
Kühlmittelstrom zu einer dritten Seite des Abrichtwerkzeugs (54) geführt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Kühlmittelstrom tan
gential zum Abrichtwerkzeug (54) geführt wird.
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DE1999142732 DE19942732A1 (de) | 1999-09-08 | 1999-09-08 | Abrichtvorrichtung |
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