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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum vollständigen Austragen körnigen oder granularen Schüttguts eines Fest- oder Schwebebettfilters aus einem zylindrischen, flüssigkeitsgefüllten Behälter.
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Fest- oder Schwebebettfilter bestehend aus körnigem oder granularem Schüttgut dienen zum Behandeln von Flüssigkeiten, um diese zu reinigen. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist die Entsalzung von Wasser zur Herstellung von Reinstwasser. Hierbei werden unterschiedlichste Schüttgüter verwendet. Soll eine Flüssigkeit beispielsweise nur von ungelösten Stoffen sehr grob gereinigt werden, kann der Festbettfilter aus Sand bestehen, es handelt sich dann also um einen grob filternden Sandfilter, mit welchem grobe Wasserverunreinigungen entfernt werden können. Daneben sind als Fest- oder Schwebebettfilter auch solche bekannt, die reversibel gelöste Stoffe (z. B.. Kationen oder Anionen) austauschen. Diese körnigen oder granularen Ionenaustauschharze nutzt man vor allem zur Wasseraufbereitung, z. B. zur Enthärtung, zur Vollentsalzung, zur Entkarbonisierung oder aber zur Dekontaminierung sowie zur Abwasserbehandlung vornehmlich in der Galvano- und Kerntechnik. Auch eine Verwendung zur Metallgewinnung im Rahmen der Hydrometallurgie und zur Reinigung von Lösungen sind bekannt. Das Arbeitsprinzip dieser Ionenaustauscher ist derart, dass der Flüssigkeit zu entziehende Ionen am Ionenaustauscherharz angelagert werden, im Gegenzug werden vom Schüttgut Austauschionen an die Flüssigkeit abgegeben. In der Regel befindet sich das Schüttgut, gleich welcher Art, in einem zylindrischen Behälter, der eine Drainage oder einen das Schüttgut tragenden Kolonnenboden, vornehmlich einen Düsenboden, aufweist. Die zu reinigende Flüssigkeit wird bei Festbettfiltern von oben zugeführt. Durch den Düsenboden tritt das gereinigte Wasser zum Klöpperboden hin aus und wird dort abgezogen.
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Bedingt durch die kontinuierliche Aufnahme der vom Wasser abgegebenen oder entzogenen Stoffe nimmt im Laufe der Zeit die Reinigungswirkung ab. In diesem Fall kann es erforderlich sein, das Schüttgut dem Behälter zu entnehmen und entweder zu reinigen, zu regenerieren oder gegen neues Schüttgut auszutauschen. Im Fall der externen Reinigung wird das Schüttgut in einen gleichermaßen ausgebildeten Behälter gegeben, wo es mit einer Regenerationslösung, beispielsweise Salzlösungen oder entsprechende Säuren oder Laugen, durchströmt wird und die Fremdionen oder sonstige Verunreinigungen wieder gegen die ursprünglichen Austausch-Ionen ausgetauscht werden. Nach Beendigung der Regeneration wird das Schüttgut auch diesem Behälter entnommen und dem eigentlichen Arbeitsbehälter zur Flüssigkeitsbehandlung wieder zugeführt.
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Der Stand der Technik manifestiert sich derzeit in mehreren Ausführungsformen:
Entweder wird bei einem Behälter mit einem Düsenboden (oder einem anderen Kolonnenboden) das Schüttgut, bei dem es sich vornehmlich um organisches Ionenaustauscherharz handelt, über einen seitlichen, oberhalb des Düsenbodens befindlichen Abzug aus dem Behälter abgezogen. Das hat zur Folge, dass unterhalb der Abzugsöffnung zwischen den Düsen immer eine Restschicht an Schüttgut verbleibt und durch Öffnen des Behälters von Hand entfernt werden muss. Oder bei Wiederbefüllung verbleibt eine gewisse Restmenge an belastetem Schüttgut im Behälter, wo es im Fall von Ionenaustauschern als Schüttgut eine Verunreinigungsquelle (Verkeimung, Organikaabgabe) darstellen kann.
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Oder der Schüttgutabzug erfolgt über mehrere, dezentrale Abzugsöffnungen im Düsenboden. Nachteilig bei dieser Abzugsmöglichkeit ist, dass stets eine beachtliche Schüttgutrestmenge im Behälter verbleibt. Aufgrund der Art des Abzuges sind im Behälter Strömungstotzonen vorhanden, in deren Bereich sich Schüttgut vornehmlich ansammelt. Das gesamte Strömungsprofil lässt ein vollständiges Ausspülen nicht zu. Auch hier muss die Restmenge an Schüttgut durch Öffnen des Behälters von Hand entfernt werden. Für das Verbleiben der Restmenge im Behälter gilt das oben Gesagte.
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Eine dritte Möglichkeit sieht vor, auf einen Düsenboden zu verzichten und die Flüssigkeit aus dem unteren Behälterbereich über sternförmig angeordnete Düsenarme abzuführen. Diese Lösung ermöglicht zwar einen vollständigen Harzaustrag, aber es findet im Normalbetrieb keine homogene, vollständige Durchströmung des Festbettes mehr statt, so dass z. B. bei Ionenaustauschern deren Kapazität nicht in vollem Umfang genutzt wird und sich im unteren Behälterabschnitt ein inhomogenes, undefiniertes Strömungsprofil mit Strömungstotzonen ausbildet, welche eine Verkeimung begünstigt.
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Eine in dem Patent Nr.
US 5,114,59 A beschriebene Möglichkeit zur Rückspülung einer Granulatfilterfüllung in einem Rundbehälter mit oben und unten angeordneten Siebböden sieht vor, das verunreinigte Granulat durch Einströmen einer Reinigungsflüssigkeit in den Bereich oberhalb des unteren Siebbodens durch die entstehende Ringströmung nach oben anzuheben und intensiv zu vermischen, um durch die Turbulenzen die Verschmutzungen vom Filtergranulat abzulösen. Die Siebböden halten das Filtermaterial zurück, so dass nur die mit den Verunreinigungen beladene Reinigungsflüssigkeit über die gesamte Fläche der Siebböden austritt und zentral oben und unten aus dem Behälter abgezogen wird. Das hier beschriebene Verfahren bietet lediglich die Möglichkeit einer möglicherweise verbesserten Filterrückspülung. Es ist jedoch nicht geeignet, das Filtergranulat auf hydraulischem Weg vollständig aus dem Behälter auszuspülen. Wenn man die oberhalb des unteren Siebbodens einmündenden Spülstutzen zum Absaugen nutzen würde, ergäben sich die bei der ersten Möglichkeit beschriebenen Nachteile einer Restschicht des Schüttgutes auf dem unteren Siebboden.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein Verfahren anzugeben, das auf einfache und sichere Weise den vollständigen Austrag körnigen oder granularen Schüttguts eines Fest- oder Schwebebettfilters aus einem zylindrischen, flüssigkeitsgefüllten Behälter mit mindestens einem Kolonnenboden ermöglicht, ohne den Behälter öffnen zu müssen und ohne im Normalbetrieb die Nutzung der Leistungsfähigkeit des Schüttgutes durch Einbauten negativ zu beeinflussen, sondern eine gleichmäßige Durchströmung innerhalb des Behälters ohne Strömungstotzonen zu realisieren.
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Dieses Problem wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die Unteransprüche 2–5 ausgebildet.
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Infolge des erfindungsgemäß vorgesehenen Eindüsens eines flüssigen oder gasförmigen Mediums wird auf die im Behälter befindliche Flüssigkeitssäule, also das noch im Behälter verbliebene noch zu behandelnde Wasser/Feststoffgemisch od. dgl., ein Impuls übertragen, der bewirkt, dass sich die Flüssigkeitssäule und mit ihr das Schüttgut, auf das der Impuls des eingedüsten Impulsübertragsmediums gleichermaßen übertragen wird, in Rotation versetzt wird. Durch diese Rotation bildet sich im Behälter eine Sekundärströmung aus, die bewirkt, dass das Schüttgut in Richtung der Behältermitte wandert und sich dort ablagert, wo es über eine zentrale Austragsöffnung in der Behältermitte abgezogen wird. Durch das Eindüsen und die Rotation der Flüssigkeit ist gewährleistet, dass sämtliches Schüttgut im zylindrischen Behälter bewegt und zur Behältermitte transportiert wird, so dass ein vollständiger Austrag erreicht werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren kann für beinahe jedes Schüttgut in einem zylindrischen Behälter verwendet werden. Bevorzugte Anwendungen sind beispielsweise die externe Regeneration von Mischbett-Ionenaustauschern oder die Entfernung des Schüttgutes zwecks Ionenaustauscherharzwechsel bei Polisher-Mischbettaustauschern in der Wasseraufbereitung oder aber der hydraulische Austrag körniger Medien aus Behälterkolonnen mit Kolonnenböden.
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Das Verfahren zeichnet sich durch eine wandseitige, bevorzugt in Nähe des Kolonnenbodens im Behälter angeordnete Düse aus, wobei natürlich auch mehrere Düsen um den Behälterumfang verteilt vorgesehen sein können. Der Kolonnenboden, in dessen Öffnungen im Fall eines Düsenbodens Düsen unterschiedlicher Gestalt befestigt sein können, über die einerseits die dem Behälter von oben zugeführte Flüssigkeit nach Durchsetzen des Festbettfilter-Schüttguts austreten kann, und der andererseits das Schüttgut selbst zurückhält, gewährleistet vorteilhaft eine optimale Strömungsverteilung über den Kolonnenquerschnitt, ohne durch Einbauten Strömungstotzonen oder nachteilige Verformungen des Strömungsprofils hervorzurufen, so dass eine vollständige Reinigungswirkung des Zulaufmediums möglich ist. Der Behälter kann, wie bereits ausgeführt, sowohl ein Ionenaustauschbehälter sein bzw. innerhalb einer Ionenaustauschanlage integriert sein, gleichermaßen kann es auch um einen Regenerationsbehälter für zu regenerierendes Festbettfilter-Schüttgut handeln, das Aufbauprinzip wie auch das Austragprinzip ist in jedem Fall das gleiche.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann vorgesehen sein, dass der wenigstens einen Düse ein Filterelement nachgeschaltet ist, über welches eine im Normalbetrieb des Behälters im Behälter befindliche Flüssigkeit, die die rohrförmige, im Normalbetrieb mit Schüttgut gefüllte Düse durchsetzt, abgezogen werden kann, bei gleichzeitiger Rückhaltung des Schüttguts. Im Normalbetrieb des Behälters ist die rohrförmige Düse ebenfalls mit Schüttgut gefüllt, welches mittels des Filterelements zurückgehalten wird. Dieses Filterelement ist jedoch vorteilhaft flüssigkeitsdurchlässig, d. h., die in den Behälter einlaufende und durch das Schüttgut der Düse strömende Flüssigkeit kann über das Filterelement abgezogen werden. Dies hat den Vorteil, dass auch das in diesem Bereich befindliche Schüttgut stets durchströmt wird, so dass dort keine sich nachteilig auf das Gesamtsystem auswirkende Strömungstotzone entsteht. Die Qualität des Schüttguts im Bereich der Düse ist damit aufgrund des kontinuierlichen Durchspülens im Wesentlichen die gleiche wie im übrigen Behälter.
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Weiterhin ist es erforderlich, die Flüssigkeit nach Durchströmen durch das Schüttgut zu kontrollieren. Um dies auf einfache Weise zu realisieren, kann dem Filterelement eine Einrichtung zur Aufnahme eines oder mehrerer physikalischer und/oder chemischer Parameter der durch das Filterelement tretenden Flüssigkeit zugeordnet sein, welche der Untersuchung der Flüssigkeit, also beispielsweise des behandelten Wassers, dient. Hierdurch kann einerseits dessen Qualität kontrolliert werden, andererseits kann auch rechtzeitig eine bevorstehende Erschöpfung des Schüttguts, also beispielsweise des oder der Ionenaustauscherharze feststellt werden. Infolge der Kopplung der Einrichtung mit dem Filterelement ist eine separate behälterseitige Zugangsmöglichkeit für diese Messeinrichtung nicht mehr erforderlich.
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Um das Schüttgut abziehen zu können, ist der Austragöffnung des Kolonnenbodens vorteilhaft ein Austragsrohr nachgeschaltet, über welches das Schüttgut abziehbar ist und das von der Austragöffnung abgehend nach unten aus dem Klöpperboden austritt. Nach einer zweckmäßigen Erfindungsausgestaltung kann dabei die offene Austragöffnung direkt in das im Normalfall mit Schüttgut gefüllten Austragsrohr münden, wobei das Austragsrohr in einen ersten Abzweig mündet oder einen ersten Abzweig aufweist, in dem ein Filterelement angeordnet ist, über welches eine im Normalbetrieb des Behälters im Behälter befindliche Flüssigkeit, die das im Austragsrohr befindliche Schüttgut durchströmt, abgezogen werden kann, bei gleichzeitiger Rückhaltung des Schüttguts, und der in einen zweiten Abzweig mündet oder dem ein zweiter Abzweig nachgeschaltet ist, in dem ein zum Abziehen des Schüttguts zu öffnendes Verschlusselement angeordnet ist. Bei dieser Ausgestaltung ist auch das Austragsrohr mit dem körnigen oder granularen Filterschüttgut gefüllt und wird mit zu behandelnder Flüssigkeit durchströmt, wobei auch hier, wie auch bei der Düse, ein Filterelement nachgeschaltet ist, über welches die durchströmende Flüssigkeit abgezogen werden kann. Auch hier ist mit besonderem Vorteil eine kontinuierliche Durchspülung des Schüttguts realisiert, so dass Strömungstotzonen vermieden werden. Soll das Schüttgut abgezogen werden, nachdem im oberen Teil des Behälters die Flüssigkeitssäule in Rotation versetzt wurde, ist lediglich das im zweiten Abzweig befindliche Verschlusselement, beispielsweise ein Ventil, zu öffnen, so dass das Schüttgut ausgetragen werden kann. Auch hier kann dem Filterelement eine Messeinrichtung zur Untersuchung der abgezogenen Flüssigkeit nachgeschaltet sein. Jedes der Filterelemente kann zweckmäßigerweise eine oder mehrere Filterdüsen umfassen, die ähnlich dem Funktionsprinzip beim Düsenboden einerseits einen Flüssigkeitsdurchtritt ermöglicht, andererseits aber das Schüttgut zurückhält.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Anlage mit einem Behälter,
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2 eine vergrößerte Detailansicht des Bereichs II in 1, teilweise im Schnitt, und
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3 eine vergrößerte Detailansicht des Bereichs III in 1.
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1 zeigt in Form einer Prinzipskizze einen Behälter 1, der zylindrischer Form ist. Bei dem Behälter 1 handelt es sich beispielsweise um einen Ionenaustauscherbehälter als Festbett. Die Höhe derartiger Behälter beträgt mehrere Meter, übliche Abmessungen liegen zwischen 2,5–5,0 m. Der Durchmesser liegt je nach Anwendungsfall im Bereich zwischen 0,5–1,5 m. Im gezeigten Beispiel befindet sich im Behälter 1 ein körniges oder granulares Schüttgut 2, welches einen Festbettfilter bildet. Bei dem Schüttgut 2 handelt es sich beispielsweise um ein organisches Ionenaustauscherharz, also ein Polymer mit darin eingebundenen, austauschbaren Ionengruppen. Im Behälter 1 befindet sich ferner eine zu behandelnde Flüssigkeit 3, die über einen Zulauf 4 von oben zugeführt wird (Pfeil A). Beispielsweise handelt es sich hier um zu entsalzendes Wasser. Während des Durchströmens erfolgt der Stofftransport für den Ionenaustausch durch Diffusion. Das Schüttgut 2 ruht auf einem Kolonnenboden 5 mit einer Vielzahl von Filterdüsen 6, die der Einfachheit halber nicht im Detail dargestellt sind. Durch diese Düsen kann einerseits die behandelte Flüssigkeit 3 nach unten zum Klöpperboden 7 hin austreten, andererseits wird hierdurch das Schüttgut 2 zurückgehalten. Der Düsenboden ist hier förderlich, da er das Strömungsverhalten und die Strömungsverteilung innerhalb des Behälters 1 vergleichmässigt. Über den Klöpperboden 7 wird die behandelte Flüssigkeit 3 über einen Abzugsstutzen 8 abgezogen, siehe Pfeil B.
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An der Behälterwand 19 sind an zwei einander gegenüberliegenden zwei Düsen 9 vorgesehen, die im Detail in 2 dargestellt sind. Jede Düse 9 ist rohrförmig ausgebildet, wobei das gewinkelte Düsenende derart bezüglich der Behälterwand 19 ausgerichtet ist, dass ein über die Düse 9 in das Behälterinnere einströmendes flüssiges oder gasförmiges Medium in einem spitzen Winkel zum Kolonnenboden 5 entlang der Behälterwand 19 eingedüst wird. Beispielsweise kann über die Düsen 9 Zulaufwasser eingedüst werden, welches den Düsen 9 über die Zulaufleitung 4, ein entsprechendes Mehrwegeventil 10 sowie die Düsenzulaufleitungen 11 zugeführt wird. Das mit hinreichendem Druck eingedüste Wasser bewirkt, dass die im Behälterinneren befindliche Flüssigkeitssäule samt dem Schüttgut 2 in Rotation versetzt wird, d. h., sie dreht sich um die zentrale Achse in der Behältermitte. Durch die entstehende Sekundärströmung am Boden wird erreicht, dass sich das Schüttgut 2 in der Behältermitte ansammelt bzw.. dort hin wandert. Um von dort abgezogen werden zu können, ist am Kolonnenboden 5 eine Austragsöffnung 12 vorgesehen, welche direkt in ein Austragsrohr 13 mündet. Das Austragsrohr 13 ist in einem Bodenstutzen 14 angeordnet und über mehrere O-Ringe 15 dichtend gehaltert. Das Austragsrohr 13 durchsetzt den Klöpperboden 7 sowie den dort angeordneten Ablaufstutzen 8, über welche die gereinigte Flüssigkeit 3 abgezogen wird. Dem Austragsrohr 13 ist in einem zweiten Ablauf 16 ein Verschlusselement 17 nachgeschaltet, welches zum Austragen des Schüttguts 2, welches beispielsweise dann ausgetragen werden muss, wenn es verbraucht ist, um gereinigt oder regeneriert zu werden oder gegen neues ausgetauscht werden soll, zu öffnen ist. Der Schüttgutaustrag ist durch den Pfeil C angedeutet.
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Bedingt durch die Rotation sammelt sich das Schüttgut 2 in der Behältermitte an bzw.. wird in diese getrieben, so dass eine vollständiger Austrag möglich ist, ohne dass der Behälter 1 geöffnet werden muss. Der vollständige Austrag selbst kann über ein nicht näher gezeigtes Schauglas an der Behälterwand 19 beobachtet und kontrolliert werden.
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2 zeigt, wie bereits ausgeführt, in einer Detailansicht den Bereich II aus 1. Die Düse 9 besteht bevorzugt aus einem Kunststoffrohr, welches in einem Losflansch 18, der an einer an der Behälterwand 19 angeordneten Schauglasarmatur 20 angeordnet und über eine Dichtung 21 abgedichtet ist, drehbar gelagert ist. Dies ermöglicht es, im Bedarfsfall die Ausrichtung der Düse 9 bezüglich des Einströmwinkels zum Kolonnenboden 5 hin zu variieren, oder aber die Einströmrichtung zur anderen Seite hin zu wechseln, so dass sich auch die Rotationsrichtung der Flüssigkeitssäule und des Schüttgutes 2 ändert.
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3 zeigt, wie beschrieben, in einer vergrößerten Detailansicht des Bereichs III in 1 die Austragsvorrichtung. Das Austragsrohr 13 ist, wie bereits beschrieben, kombiniert mit dem Ablaufrohr 8 angeordnet, es durchsetzt letzteres. Das Ablaufrohr 8 ist am Klöpperboden 7 über einen Losflansch 22 sowie eine Dichtung 23 an einem Blockflansch 24 des Klöpperbodens 7 befestigt.
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Wie die 2 und 3 zeigen, ist sowohl jede rohrförmige Düse 9 als auch das Austragsrohr 13 zum Schüttgut 2 hin nicht abgeschlossen, d. h., beide sind im Normalbetrieb des Behälters 1, wenn also zuzuführende Flüssigkeit 3 mit dem Festbettfilter behandelt werden soll, mit Schüttgut 2 gefüllt. Um zu vermeiden, dass sich in diesem Bereich nachteilige Strömungstotzonen bilden, wird jede Düse 9 wie auch der Austragstutzen 13 kontinuierlich mit über den Behälter 1 zugeführter gereinigter Flüssigkeit 3 durchspült. Damit eine tatsächliche Durchströmung stattfinden kann, sind den Düsen 9 wie auch dem Austragsrohr 13 Filterelemente 25 nachgeschaltet. Diese Filterelemente 25 umfassen eine oder mehrere Filterdüsen 26, die nach dem gleichen Prinzip arbeiten wie beim Düsenboden als Kolonnenboden 5. Einerseits kann von der jeweiligen Düse 9 bzw. dem Austragstutzen 13 einströmende Flüssigkeit 3 die Filterdüse 26 durchdringen und über entsprechende Ablaufleitungen 27 ablaufen, siehe Pfeile D, andererseits wird das Schüttgut 2 zurückgehalten. Die den Düsen 9 nachgeschalteten Filterelemente 25 sind diesen bevorzugt direkt nachgeschaltet, das dem Austragsrohr 13 nachgeschaltete Filterelement 25 befindet sich zweckmäßigerweise so nahe wie möglich an einem ersten Abzweig 28, in den das Austragsrohr 13 mündet. Soll das Schüttgut 2 abgezogen werden, so wird ein flüssiges oder gasförmiges Medium über die Filterelemente 25 unter Druck den Düsen 9 zugeführt (siehe Zulaufleitungen 11), so dass dort befindliches Schüttgut 2 in den Behälter 1 gespült wird und kein Rückstand verbleibt.
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Wie 1 ferner zeigt, sind den Filterelementen 25 Einrichtungen 29 zur Aufnahme physikalischer und/oder chemischer Untersuchungsparameter der abgezogenen Flüssigkeit 3 nachgeschaltet. Hierüber ist eine kontinuierliche Qualitätskontrolle der behandelten Flüssigkeit 3 möglich, wodurch auch Rückschlüsse auf den Zustand des Schüttguts 2 getroffen werden können.
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Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass 1 lediglich eine Prinzipskizze darstellt. Selbstverständlich sind zur Regelung der Flüssigkeitsläufe weitere Verschluss- oder Ventilelemente vorgesehen, auf die es zur Erläuterung des Grundprinzips der Erfindung jedoch nicht ankommt. Das gleiche Prinzip der Schüttgutentleerung kann auch für Schwebebettfilter angewendet werden, die oberhalb der Schüttung einen zusätzlichen Kolonnenboden 5 enthalten, und die im Normalbetrieb von unten nach oben durchströmt werden. Ferner können im Behälter 1 auch mehrere Kolonnenböden, die jeweils Schüttgut 2 tragen, übereinander angeordnet sein, wie dies bei Schichtbettfiltern der Fall ist. Jedem Kolonnenboden 5 ist in diesem Fall jeweils wenigstens eine eigene Düse 9 zugeordnet, d. h. jede Flüssigkeitssäule samt Schüttgut 2 kann separat in Rotation versetzt werden. Zum Austragen des Schüttguts 2 der einzelnen Ebenen kann jedem Boden ein eigenes Austragsrohr 13 zugeordnet sein, wobei die Rohre unterschiedlich im Durchmesser sein können und ineinander verlaufen und gemeinsam am Klöpperboden 7 austreten. Alternativ kann von den oberen Böden jeweils ein Austragsrohr 13 über eine Umleitung zur nächsten unteren Schüttgutebene führen, so dass das Schüttgut 2 der darunter liegenden Ebene zugeführt wird und von dort über ein entsprechend geführtes Auftragsrohr wieder zur nächst niedrigen Ebene u. s. w.. Das Schüttgut 2 wird also von der jeweils höheren Ebene zur darunter liegenden geführt und an der untersten abgezogen.
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Alternativ zum Einbringen von zu behandelnder Flüssigkeit 3 als Medium in das Behälterinnere, um die Flüssigkeitssäule in Rotation zu versetzen, kann über die Düsen 9 auch ein gasförmiges Medium, beispielsweise ein Inertgas wie Stickstoff, eingedüst werden. In diesem Fall wäre jede Düse 9 mit einer entsprechenden Gaszufuhrleitung verbunden.