DE19940992A1 - Frischwassererzeugungsanlage - Google Patents
FrischwassererzeugungsanlageInfo
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Description
Erzeugung von Frischwasser nach Standard der deutschen "Trinkwasserverordnung"
(TVO) für Gebiete mit unzureichender oder keiner Trinkwasserversorgung, mit Hilfe
von Meerwasserentsalzungsanlagen, die durch Sonnenenergie betrieben werden.
Die technischen Voraussetzungen hierfür sind auf dem Weltmarkt vorhanden. Die
einzelnen Techniken müssen nur noch zusammengefügt werden. Verschiedentlich
haben einige Firmen auf diesem Gebiet bereits experimentiert, die Ergebnisse
entsprachen jedoch nicht den Erwartungen. Dies lag daran, dass grundverschiedene
Wege beschritten wurden.
Genau an diesem Punkt setzt unsere Idee an. Wir verbinden vorhandene und bewährte
Techniken und erreichen damit unser Ziel in bezug auf Kosten/Nutzen und
ausreichender Wassermenge in sehr guter Trinkwasserqualität.
Wir wollen kleine, leicht zu transportierende Anlagen bauen, die in der Lage sind,
Hotelanlagen, Krankenhäuser, Gemeinden, Inselregionen, Katastrophengebiete usw.
lokal mit Trinkwasser zu versorgen. Und zwar mit Trinkwasser nach Qualität der TVO.
Es gibt grundsätzlich 3 Wasserspeicher auf der Erde.
die Meere | 71% der Erdoberfläche |
die Kontinente | Grundwasser, in Lebewesen, in Pflanzen |
die Luft | Atmosphäre |
Die gesamte Wassermenge auf der Erde läßt sich prozentual wie folgt aufteilen:
Meer | (Salzwasser) 97,200% |
Polar- und Gletschereis | (Süßwasser) 2,200% |
Grundwasser im Wasserkreislauf | (Süßwasser) 0,588% |
Seen, Flüsse, Biosphäre | (Süßwasser) 0,012% |
Quelle: Saudi Arabien, Nr. 4 im Quellenverzeichnis. |
Nur ca. 4% der vorhandenen Süßwassermenge (von ca. 350.000. Mrd. m3) kann durch
den Menschen erreicht und verwertet werden. Durch weitere intensive Nutzung und
Verschmutzung des Wassers werden die Trinkwasserreserven zunehmend geringer und
müssen mit erheblichem Aufwand gereinigt und aufbereitet werden, um überhaupt für
den menschlichen Genuss geeignet zu sein. Die Trinkwassergewinnung steht schon
heute, auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern, vor großen Problemen.
Die Anforderungen an das Trinkwasser können vielerorts nicht mehr erreicht werden.
Quelle: Saudi Arabien, Nr. 4 im Quellenverzeichnis.
Quelle: Saudi Arabien, Nr. 4 im Quellenverzeichnis.
In einigen Industrie-, Schwellen- und insbesondere in Entwicklungsländern ist die
gesicherte Trinkwasserversorgung eine der großen Zukunftsaufgaben, die es zu
meistern gilt. In weniger als 25 Jahren wird Wasser wichtiger sein als Rohöl. Schon
heute verfügen bestimmte Bevölkerungsgruppen in einigen Ländern nicht einmal über 2
bis 3 Liter Wasser pro Person zur täglichen Versorgung. Der Wasserverbrauch hat sich
seit 1950 verdreifacht. In Afrika haben weniger als 50% der Bevölkerung Zugang zum
Trinkwasser. In absehbarer Zeit werden 40 Länder auf der Erde ohne ausreichende
Wasserversorgung sein.
Quelle: Krisenkontinent Afrika, Nr. 1 im Quellenverzeichnis.
Quelle: Krisenkontinent Afrika, Nr. 1 im Quellenverzeichnis.
Die steigende Zahl der Erdbevölkerung verlangt einen erhöhten Nahrungsmittelbedarf.
Viele Länder auf der Erde sind nicht in der Lage, die Eigenversorung ihrer Bevölkerung
sicherzustellen. Ein Engpass für die ausreichende Nahrungsmittelproduktion ist das
Wasser, das zur Bewässerung der Felder benötigt wird.
In Indonesien z. B. sind zur Ausweitung des ganzjährigen Bewässerungsfeldbaus
verstärkte Maßnahmen erforderlich, um aus Flüssen, Seen und dem Meer Trinkwasser
bzw. Bewässerungswasser für die Felder zu erhalten. Das temporär unzureichende oder
gar fehlende Wasserangebot ist ein wesentlicher, ertragsbegrenzender Faktor für den
Nahrungsmittelanbau in großen Teilen des Landes.
Quelle: Indonesien, Nr. 3 im Quellenverzeichnis.
Quelle: Indonesien, Nr. 3 im Quellenverzeichnis.
Wassermangel ist kein afrikanisches Problem, nur in Afrika tritt es am
augenscheinlichsten zu Tage: wir kennen alle die Bilder aus dem Fernsehen. Es scheint
auf diesem Kontinent fast überall an Wasser zu mangeln. Die Folgen, die wir alle
kennen, sind :
- 1. Diarrhöe
- 2. Cholera
- 3. Typhus
- 4. Ruhr
- 5. Hepatitis A
Quelle: Ökologische Zerstörung in Afrika und altern. Strategien, Nr. 2 im Quellenverzeichnis.
Jede Entwicklung, auch in den Industriestaaten muss sich an den Schlüsselressourcen
Wasser, Energie und bebaubares Land orientieren, um auch für die Zukunft eine
lebenswerte Umwelt für ihre Bevölkerung zu erhalten oder aufzubauen.
Engpassfaktoren wie Klima und mangelndes Wasserangebot sind für jede Entwicklung
absolut hinderlich.
Quelle: Indonesien, Nr. 3 im Quellenverzeichnis.
Quelle: Indonesien, Nr. 3 im Quellenverzeichnis.
Nachfolgend einige Wasserverbrauchsdaten aus verschiedenen Ländern der Erde; es
handelt sich dabei um den jährlichen Wasserverbrauch in m3 je Haushalt
(Stand 1998):
- Australien | 607 |
- Kuwait | 336 |
- Kanada | 288 |
- Neuseeland | 271 |
- USA | 244 |
- Saudi-Arabien | 224 |
- Italien | 138 |
- Japan | 125 |
- Frankreich | 106 |
- Deutschland | 64 |
- Brasilien | 54 |
- UK | 41 |
- China | 28 |
- Niederlande | 26 |
- Indien | 18 |
- Kambodscha | 3 |
- Mali | 3 |
- Haiti | 2 |
- Gambia | 2 |
Quelle: Krisenkontinent Afrika, Nr. 1 im Quellenverzeichnis. |
Es werden in Afrika und in anderen Teilen der Erde von Jahr zu Jahr mehr Staudämme
gebaut, um Trinkwasser und Wasser zum Bewässern zu erhalten. Diese Dämme sind
jedoch nicht nur ein Segen für die betreffende Region. Zum einen werden große
Landgebiete, vornehmlich in den betreffenden Flussgebieten mit Baumbestand und
Weideland geflutet. Der Baumbestand geht verloren, weil er nicht abgeholzt und der
Bevölkerung als Brennmaterial zur Verfügung gestellt wird. Und das in Ländern, in
denen Brennholz Mangelware ist. Zum anderen, weil diese Dämme stillstehende
Gewässer sind, in denen sich bestimmte Krankheitskeime verbreiten wie zum Beispiel
Malaria oder Bilharziose.
Einige Beispiele für Bilharzioseinfektionen:
- - Ägypten
Nach Fertigstellung des Assuan-Niedrig-Dammes nahm der Bilharziosebefall in einigen Gebieten von 21% auf 75% zu. Der Hochdamm ließ diesen Befall in einigen Dörfern auf 100% der Bevölkerung ansteigen. - - Sudan
Im Bereich des Gezira-Baumwoll-Projekts von 900000 ha liegt die Infektionsrate bei 60 bis 70%, bei Schulkindern bei über 90%. - - Kenia
Fast alle Kinder in der bewässerten Region um den Victoriasee sind infiziert. - - Südafrika
Bei den Afrikanern, die auf den Farmen der "weißen" Einwanderer, meist bewässerte Farmen, arbeiten, liegt die Rate bei 68,5%, bei den Bauern in den sogenannten Homelands (nicht bewässert), liegt die Rate bei 33,5%.
Quelle: Ökologische Zerstörung in Afrika und altern. Strategien, Nr. 2 im Quellenverzeichnis.
Aus den vorgenannten Punkten ergibt sich ein zunehmendes Problem für die
Menschheit, nämlich die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. Was würde
näher liegen als die Weltmeere als zukünftigen Wasserlieferant zu betrachten,
zumindest für die Küstenregionen der Länder. Das Wasser aus den Ozeanen ist im
Vergleich mit den natürlichen Trinkwasservorräten nahezu unerschöpflich.
Wir sind uns jedoch bewusst, dass wir den Durst der gesamten Erdbevölkerung mit
unserer Idee nicht löschen können. Aber wir können mit unserer Technik, zumindest in
den Küstenregionen und Inselgruppen lokal begrenzt, für eine ausreichende und gute
Trinkwassermenge sorgen. Dieses Ziel kann unter Umständen sogar erreicht werden
ohne den Einsatz von fossilen Brennstoffen oder zumindest mit geringem Einsatz von
fossilen Brennstoffen. Denn in den meisten Ländern mit Wassermangel ist die Sonne als
Energielieferant im Überfluss vorhanden.
Diesen Energielieferanten gilt es nun, sinnvoll und effektiv in die Trinkwasser
erzeugung aus Meerwasser einzubinden.
Bei dem von uns entwickelten System der Trinkwassererzeugung handelt es sich um
eine Anlage in Modulbauweise, die leicht und einfach zu transportieren ist, weil sie
standardisierte äußere Baumaße aufweist, die im weltweiten Transportsystem verwendet
werden (Seecontainer). Somit ist gewährleistet, dass diese Anlagen mit jedem LKW,
Seeschiff, Binnenschiff und der Bahn transportiert werden können. Als
Hauptenergiequelle wird die Sonnenenergie eingesetzt, aber diese Frischwasser
erzeugeranlage kann selbstverständlich auch mit anderen Energiequellen als der
Sonnenenergie betrieben werden.
Alternativen sind z. B.:
- - Abwärme von BHKW's (Abgase, Motorkühlwasser)
- - Abdampf aus Prozesswärme in Molkereien, Brauereien usw.
- - Abgase aus mobilen Stromerzeugungsaggregaten
Diese von uns entwickelte Anlage ist in erster Linie für den Export in sonnenreiche
Länder gedacht, in denen keine oder eine nur unzureichende Trinkwasserversorgung
besteht. Für den Export kommen aber auch Länder in der europäischen Gemeinschaft in
Frage. Auf den spanischen Inseln z. B. herrscht in den Sommermonaten ständig
Wasserknappheit. Es muss umständlich und teuer vom Festland mit Schiffen
herangeschafft werden. Auch in den Küstenregionen des spanischen Festlands herrscht
in den Sommermonaten ebenfalls Wasserknappheit, so dass es schon zu Protesten in
Spanien gekommen ist.
Mechanische Verfahren für die Wasserreinigung (Filtration usw.) laufen auf eine
Phasentrennung hinaus. Gelöste Substanzen werden durch mechanische Verfahren
jedoch nicht beseitigt.
Biologische Reinigungsverfahren beseitigen alle Verunreinigungen, die von
biologischen Kulturen als Nährstoffe verwendet werden, oder von biologischen
Wirkstoffen zersetzt werden können. Dies sind in erster Linie organische Substanzen,
aber auch anorganische Salze. Eine völlige Reinigung des Wassers ist damit nicht
möglich. Zudem sind die biologischen Kulturen nur in bestimmten Wasserqualitäten
lebensfähig.
Chemische Verfahren der Reinigung von Wasser weisen eine breite Spanne der
Reinigungsmöglichkeiten auf. In allen Fällen der chemischen Reinigung wird die
Menge der Abprodukte durch den Zusatz von Chemikalien, Ionenaustauschern oder
anderen Stoffen vergrößert.
Physikalische Verfahren (Osmose, Elektrolyse, Verdampfung) ermöglichen eine sehr
gute Trennung der Verunreinigungen (Schwebstoffe und gelöste Stoffe) vom Wasser.
Die Verdampfung (Destillation) hat dabei die größte Verbreitung erlangt. Bei der
Verdampfung wird das Wasser im allgemeinen unter Atmosphärendruck bis zum
Siedepunkt erhitzt. Nach der Kondensation fällt ein reines Wasser (Destilat) an. Zur
Erzeugung von Wasser über die Verdampfung sind jedoch größere Mengen an Energie
nötig, diese werden durch Dampfkessel oder durch Abgase aus BHKW's
bereitgestellt. Bei Einsatz der Sonnenenergie wird diese bisher unmittelbar zur
Aufheizung des zu verdampfenden Wassers genutzt. Die Verdampfung ist in den
letzten Jahren durch den Einsatz eines offenen Wärmepumpenprozesses wesentlich
ökonomischer geworden.
Die Aufgabe unserer Erfindung (Entwicklung) ist einen Frischwassererzeuger zur
Verfügung zu stellen, der kleine bis größere Mengen an Trinkwasser (Frischwasser)
durch Verdampfung erzeugt. Dieses wird zur lokalen Versorgung von Hotelanlagen,
Krankenhäuser, Kommunen, Inselstaaten, usw. in das lokale oder hausinterne
Versorgungsnetz eingespeist. Das erzeugte Trinkwasser hat dabei eine so gute Qualität
dass es keiner weiteren chemischen Behandlung (Chlorung) bedarf.
Die o. g. Aufgabe wird dadurch gelöst, dass durch die Kombination eines
Kältekreislaufes die Energie zur Verdampfung im Frischwassererzeuger bereitgestellt
wird. Die mit einem Kältemittelkreislauf, der durch Sonnenenergie und der
Umgebungstemperatur seine Verdampfungsenergie aufnimmt, betriebene Anlage ist in
der Lage eine höhere Verdampfungstemperatur zu erreichen und dadurch ein Destilat
höherer Güte zu erzeugen. Hierdurch ist eine Chlorung des Produktes weitestgehend
oder völlig zu vermeiden.
Durch die modulare Bauweise der Frischwassererzeugeranlage ist auch eine spätere
Vergrößerung der erzeugten Trinkwassermenge leicht und kostengünstig möglich.
Über eine Hauptseewasserpumpe wird das Seewasser oder Flusswasser angesaugt und
über Rohrleitungen und verschiedene Wärmetauscher, die zum Vorwärmen des
Speisewassers dienen, dem Frischwassererzeuger zugeführt. Das eingespeiste
vorgewärmte Seewasser wird im Verdampferraum des Frischwassererzeugers
verdampft. Die zur Verdampfung notwendige Energie wird durch ein Kältemittel zur
Verfügung gestellt. Hierbei soll eine möglichst hohe Verdampfungstemperatur erreicht
werden, ≧ 100°C. Das nicht verdampfte Seewasser ca. 65%, wird als Salzlauge (Brain)
über eine Pumpe oder einen Strahler ins Meer (Fluss) zurückgeleitet. Bei Bedarf kann
die Seewasserverdampfungstemperatur auch herabgesetzt werden. Dies kann durch
Erzeugung eines Unterdrucks im Verdampferraum des Frischwassererzeugers erreicht
werden. Hierbei ist jedoch zuvor auf die Seewasser- oder Flusswasserqualität zu achten
(Wasserproben auf Schadstoffe und Krankheitserreger untersuchen). Bei einer guten,
schadstoff- und krankheitserregerarmen Qualität kann die Verdampfungstemperatur auf
ca. 80°C abgesenkt werden. Unterhalb dieser Verdampfungstemperatur von ca. 80°C
besteht kein ausreichender Schutz vor Schadstoffen und Krankheitserregern im
erzeugten Frischwasser.
Über einen Wärmetauscher (Solarkollektor o. ä.) wird das über ein oder mehrere
Expansionsventile eingespritzte Kältemittel verdampft. Hierdurch soll dem Kältemittel
möglichst viel Sonnenenergie zugeführt werden, um eine größtmögliche Überhitzung
des Kältemittels zu erreichen. Nach Verlassen des Wärmetauschers (Solarkollektors
o. ä.) wird das nun überhitzte Kältemittel über Rohrleitungen einem Verdichter
zugeführt. Dieser Verdichter soll nun das Kältemittel durch Verdichtung auf ein höheres
Energieniveau bringen.
Bem.: Aus wirtschaftlichen Gründen wird es angestrebt, im Kältemittelkreis auf den
Verdichter zu verzichten. Falls möglich, soll der Kältemittelkreis ohne Verdichter oder
Pumpe in Betrieb gesetzt und in Gang gehalten werden. Dies ist möglich, wenn die
Temperatur- und Druckunterschiede ausreichend groß sind, um einen selbständigen
Kreisprozess aufrecht zu erhalten. Sollte es jedoch nicht ganz ausreichend sein, so soll
eine kleine Pumpe zum Einsatz kommen, um diesen Kreisprozess zu ermöglichen.
Generell ist ein Kältemittelkreis ohne Kältemaschine und/oder Pumpe anzustreben.
Um einen störungsfreien, sicheren und wirtschaftlichen Betrieb bei Nacht und bei
ungünstigen Wetterverhältnissen zu gewährleisten kann ein zweiter Kältemittel
kreislauf, der elektrisch beheizt wird installiert und betrieben werden.
Nach Verlassen des Verdichters gelangt das Kältemittel zum Verdampfer des
Frischwassererzeugers. Hier gibt das überhitzte Kältemittel seine Energie an das
eingespeiste und vorgewärmte Seewasser ab und verdampft es. Das nun zurück
gekühlte und verflüssigte Kältemittel gelangt über Rohrleitungen zu einem
Kältemittelverflüssiger mit Sammler und wird unter weiterer Wärmeabgabe an das über
die Hauptseewasserpumpe geförderte Seewasser weiter abgekühlt und verflüssigt.
Hierdurch erfährt das nun flüssige Kältemittel eine weitere Unterkühlung. Das
unterkühlte flüssige Kältemittel gelangt über Rohrleitungen zu den Wärmetauschern
(Solarkollektoren o. ä.) zurück und wird mittels eines Expansionsventils in einen oder
mehrere Wärmetauscher (Solarkollektoren o. ä.) eingespritzt. Der
Kältemittelkreisprozess beginnt nun von neuem.
Das über die Hauptseewasserpumpe geförderte und über mehrere Wärmetauscher
vorgewärmte Seewasser gelangt über Rohrleitungen zum Verdampferteil des Frisch
wassererzeugers. Im Verdampfer wird dem Seewasser durch das heisse Kältemittel
Wärme zugeführt. Diese zugeführte Wärme bringt das Seewasser zum Verdampfen.
Von der eingespeisten Seewassermenge werden ca. 35% verdampft. Der nicht
verdampfe Seewasseranteil gelangt über eine Pumpe oder einen Strahler zurück in das
Meer oder in den Fluss. Der verdampfte Seewasseranteil steigt im Verdampferraum als
Brüdendampf auf und gelangt zum Brüdenkondensator. Im Brüdenkondensator wird
dem Brüdendampf die Wärme entzogen und dem Seewasser, das durch die
Hauptseewasserpumpe gefördert wird, zugeführt. Durch das Abkühlen wird aus dem
Brüdendampf nun Brüdenkondensat. Dieses Brüdenkondensat wird einer
Brüdenkondensatpumpe zugeführt, die es nun ihrerseits über Rohrleitungen und eine
Messstrecke zum Aufhärtebehälter fördert. Die Messstrecke ist mit einer Salzmesszelle
und einem elektrischen Dreiwegeventil ausgestattet. Die Salzmesszelle hat die Aufgabe,
das geförderte Brüdenkondensat auf seinen Salzgehalt hin zu kontrollieren. Ist der
Salzgehalt im Sollbereich (der über ein Potentiometer einzustellen ist) in Ordnung,
wird das Brüdenkondensat zum Aufhärtebehälter geleitet. Ist der gemessene Salzgehalt
außerhalb des Sollbereichs, so schaltet die Salzmesseinrichtung das elektrische
Dreiwegeventil um und das versalzte Brüdenkondensat wird zum Meer oder in den
Fluss zurückgeleitet. Gleichzeitig erfolgt ein Alarm zu einer Person oder einer zentralen
Leitstelle, die dann entsprechende Maßnahmen einleitet und die Störung behebt. Erst
nach Verlassen des Aufhärtebehälters ist über die Stufen
- - Seewasser
- - Brüdendampf
- - Brüdenkondensat
Frischwasser entstanden, das keinen Vergleich mit einem aus einer Quelle geförderten
Trinkwasser zu scheuen braucht.
Claims (29)
1. Frischwassererzeugeranlage für verschiedene Leistungsstufen, basierend auf dem Prinzip
der Verdampfung von Wasser, durch den Einsatz und den Betrieb eines Kältemittelkreis
laufes, der mittels Sonnenenergie und der Umgebungstemperatur seine Energie bezieht,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Meer-, Salz-, Brack-, Fluss- oder Seewasser durch einen mit Sonnenenergie
beheizten und betriebenen Kältemittelkreislauf ohne Verwendung eines Kältemittel
verdichters und/oder ohne Verwendung einer Zirkulations-, Umwälz- oder Förderpumpe
für den Kältemittelkreis verdampft wird.
2. Frischwassererzeugeranlage für verschiedene Leistungsstufen, nach Schutzanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kältemittelkreislauf zur Aufrechterhaltung und/oder zum Betrieb des
Kältemittelkreisprozesses (Carnotprozess) und/oder zur Energieerhöhung des Kältemittels
und/oder dadurch zur Erhöhung der Verdampfungstemperatur des zu verdampfenden
Wassers der Frischwassererzeugeranlage mit einer Pumpe (gleich welcher Bauart)
ausgerüstet ist und betrieben wird.
3. Frischwassererzeugeranlage für verschiedene Leistungsstufen, nach Schutzanspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kältemittelkreislauf zur Aufrechterhaltung und/oder zum Betrieb des
Kältemittelkreisprozesses (Carnotprozess) und/oder zur Energieerhöhung des Kältemittels
und/oder dadurch zur Erhöhung der Verdampfungstemperatur des zu verdampfenden
Wassers der Frischwassererzeugeranlage mit einem Kältemittelverdichter (gleich welcher
Bauart) ausgerüstet ist und betrieben wird.
4. Frischwassererzeugeranlage für verschiedene Leistungsstufen, nach Schutzanspruch 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kältemittelkreislauf zur Aufrechterhaltung und/oder zum Betrieb des
Kältemittelkreisprozesses (Carnotprozess) und/oder zur Energieerhöhung des Kältemittels
und/oder dadurch zur Erhöhung der Verdampfungstemperatur des zu verdampfenden
Wassers der Frischwassererzeugeranlage mit einer Pumpe (gleich welcher Bauart) und mit
einem Kältemittelverdichter (gleich welcher Bauart) ausgerüstet und betrieben wird.
5. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frischwassererzeugeranlage in Modulbauweise ausgeführt ist und im Baukasten
prinzip der jeweilig benötigten Frischwassermenge (Trinkwassermenge) durch
Erweiterung oder Reduzierung eines oder mehrerer Module angepaßt werden kann.
6. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frischwassererzeugeranlage in einem Modul (Seecontainer) montiert ist und die
Ver- und Entsorgungsanschlüsse durch eine oder mehrere Außenwände nach draußen
geführt sind und durch Schnellverschlüsse, Kupplungen, Flansche, Steckverbindungen,
Kabel- und Rohrdurchführungen und Verschraubungen schnell und kostengünstig an
vorhandene oder zu erstellende Ver- und Entsorgungsnetze angeschlossen werden können.
7. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kältemittelkreis seinen Wärmemengenbezug (Energiebezug) über einen Wärme
tauscher (Plattenwärmetauscher, Röhrenwärmetauscher, Röhrensolarkollektoren, Flach
solarkollektoren usw.) bezieht, der in ausreichender Dimensionierung auf dem Frisch
wassererzeugermodul und/oder direkt neben dem Frischwassererzeugermodul und/oder
in einiger Entfernung zum Frischwassererzeugermodul angeordnet und/oder in
Verbindung mit der Frischwassererzeugeranlage betrieben wird (Das vorgenannte
Verfahren gilt auch bei einer Montage der Frischwassererzeugeranlage in einem ortsfesten
Gebäude, z. B. wenn die Frischwassererzeugeranlage nicht in Modulbauweise ausgeführt
wird.). Der Wärmetauscher bezieht seine Wärmemenge (Energiemenge) aus der
einstrahlenden Sonnenenergie und/oder aus der Umgebungstemperatur des jeweiligen
Aufstellungsortes. Der Wärmetauscher sollte einen für den Wärmemengenbezug günstigen
Anstellwinkel zur Sonne aufweisen.
8. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kältemittelkreis seinen Wärmemengenbezug (Energiemenge) an einen
Verdampfer der Frischwassererzeugeranlage abgibt und/oder das zu verdampfende
Wasser teilweise oder ganz verdampft.
9. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das im Verdampfer der Frischwassererzeugeranlage zurückgekühlte und ganz oder
teilweise verflüssigte Kältemittel einem Kältemittelverflüssiger zugeführt wird und/oder
unter weiterer Wärmeabgabe weiter verflüssigt und/oder unterkühlt wird. Die hierbei
gewonnene Wärmemenge (Energiemenge) wird ganz oder teilweise zur Vorwärmung des
ganz oder teilweise zu verdampfenden Wassers genutzt.
10. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das im Kältemittelverflüssiger verflüssigte Kältemittel einem Kältemittelsammler, der
direkt am Kältemittelverflüssiger angeordnet ist oder baulich als eine Einheit dem Kälte
mittelverflüssiger zugeordnet ist oder separat in einiger Entfernung zum Kältemittelver
flüssiger zum Betrieb angeordnet ist, zugeführt wird.
11. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das im Kältemittelsammler gesammelte Kältemittel unter Einsatz einer oder mehrerer
Regel- und/oder Steuereinrichtungen, die von Hand und/oder elektrisch und/oder
elektronisch betrieben werden (Expansionsventil, Drossel, Ventil, Schieber oder einer
anderen techn. Einrichtung, die dazu geeignet ist, die Regelung oder Steuerung zu
übernehmen) dem Wärmetauscher aus Schutzanspruch 7 ganz oder teilweise zugeführt
wird.
12. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erzeugte Brüdenkondensat über eine Brüdenkondensatpumpe einem Re-
Mineralisierungsbehälter zugeführt wird, wo es sich mit Salzen, Mineralien und
Spurenelementen anreichert und dadurch zu einem hochwertigen Nahrungsmittel nach
internationalen und/oder nach nationalen Frischwasserstandards
(Trinkwasserstandards)wird.
13. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 6 auch in oder auf einer
anderen Transport-, Lager- und Betriebseinrichtung und/oder einem anderen Behältnis,
dem Zweck der Mobilität und/oder der Modulbauweise dienend, untergebracht, montiert
und/oder betrieben werden kann.
14. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frischwassererzeugeranlage für verschiedene Leistungsstufen auch in einem
stationären Gebäude ohne Modul (Steinhaus, Holzhaus usw.) untergebracht, montiert und/
oder betrieben wird und/oder nach Schutzanspruch 6 und 13 untergebracht, montiert
und/oder betrieben wird, aber als stationäre Einheit auf einem festen Untergrund
(Fundament, Bodenplatte, Gestelle, Erdboden usw.) aufgestellt und befestigt wird und/
oder eine feste unlösbare oder lösbare Verbindung eingeht oder es nur zur Aufstellung auf
einem festen Untergrund, wie vor beschrieben kommt.
15. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frischwassererzeugeranlage ganz oder teilweise in Modulbauweise und/oder
ganz oder teilweise nicht in Modulbauweise auf LKW's, Anhänger, Schwimmgeräte,
Schiffe, Boote, Fluggeräte, Flugzeuge, Zeppeline usw. untergebracht, transportiert,
montiert und/oder betrieben wird.
16. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Modul, nach Schutzanspruch 6, in dem die Frischwassererzeugeranlage ganz oder
teilweise untergebracht, montiert und/oder betrieben wird, mit Be- und Entlüftungs
öffnungen und/oder mit Be- und Entlüftungsgeräten und Einrichtungen ausgerüstet ist
sowie mit einer oder mehreren Türen ausgerüstet sein kann, sowie mit Einstiegshilfen
(Treppen, Plattformen, Podesten usw.) ausgerüstet sein kann, wenn das Modul nach
Schutzanspruch 14 eine erhöhte Aufstellung vom Aufstellungsort (Untergrund) aufweist,
um einen sicheren und leichten Zugang zum Modul zu ermöglichen.
17. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-16,
dadurch gekennzeichnet,
dass die für den Betrieb der Frischwassererzeugeranlage benötigte elektrische Energie über
eine Solarstromanlage und/oder mit Batteriepuffer und/oder mit Spannungs- und
Frequenzumrichter ausgerüstet sein kann und bereitgestellt wird.
18. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frischwassererzeugeranlage mit einer automatischen und/oder manuellen Um
schalteinrichtung ausgerüstet sein kann, die bei unzureichender oder gänzlich ausfallender
Energieversorgung durch die Solarstromanlage auf das örtliche elektrische Netz umschaltet
und so den weiteren Betrieb ermöglicht.
19. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gesamte Frischwassererzeugeranlage mit einer elektrischen und/oder einer
elektronischen und/oder einer manuellen Regel-, Steuer- und Überwachungseinrichtung
ausgerüstet sein kann und betrieben wird (gleich welcher Bauart und/oder welchem
Prinzip/Programm diese Einrichtung unterliegt).
20. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-19,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frischwassererzeugeranlage insbesondere die nach Schutzanspruch 19
beschriebene Einrichtung zur Regelung, Steuerung und Überwachung mit einer techn.
Einrichtung zur Weiterleitung von Betriebsdaten, Überwachungsdaten und Störmeldungen
an eine zentrale Leitstelle und/oder an eine Person oder andere Institution, die mit der
Überwachung der Anlage beauftragt ist sowie mit einer Einrichtung zur Fernbedienung
ausgerüstet sein kann und betrieben wird.
21. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-20,
dadurch gekennzeichnet,
dass die für den Betrieb der Frischwassererzeugeranlage benötigte elektrische Energie über
eine Windkraftanlage zur Verfügung gestellt werden kann und/oder weiter nach
Schutzanspruch 17 ausgerüstet sein kann und betrieben wird.
22. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-21,
dadurch gekennzeichnet,
dass die für den Betrieb der Frischwassererzeugeranlage benötigte elektrische Energie nach
Schutzanspruch 17 und 21 mit beiden Anlagen (Solarstrom und Windkraft) ausgerüstet
sein kann und betrieben wird.
23. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-22,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein zweiter Kältemittelkreislauf installiert ist und betrieben wird, der bei
unzureichender Leistung des ersten Kältemittelkreislaufes die Beheizung der Frischwasser
erzeugeranlage übernimmt.
24. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Kältemittelkreislauf mit einem Behälter zur Aufnahme des flüssigen und/
oder des gasförmigen Kältemittels aus dem zweiten Kältemittelkreislauf ausgerüstet ist und
betrieben wird und das der Behälter zur Beheizung des Kältemitteles mit einem
elektrischen Heizelement ausgerüstet ist und betrieben wird.
25. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 23-24,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Kältemittelkreislauf mit techn. Einrichtungen (Armaturen, Mehrwege
ventile, Sicherheitseinrichtungen, usw.) ausgerüstet ist und betrieben wird, der einen
gleichzeitigen Betrieb beider Kältemittelkreisläufe ermöglicht oder einen vom ersten
Kältemittelkreislauf unabhängigen Betrieb des zweiten Kältemittelkreislaufs gewährleistet.
Um einen sicheren, störungsfreien und wirtschaftlichen Betrieb der Frischwassererzeuger
anlage auch bei Nacht und/oder ungünstigen Wetterbedingungen zu ermöglichen.
26. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-25,
dadurch gekennzeichnet,
dass für den ersten und/oder den zweiten Kältemittelkreislauf ein Kältemittel zur
Anwendung kommt, das bereits auf dem Markt zur Verfügung steht oder aber erst in
einigen Jahren auf dem Markt angeboten wird oder aber produziert wird (auch in kleinen
Mengen), aber nicht auf dem Markt angeboten und verkauft wird.
Beispiele für Kältemittel
Beispiele für Kältemittel
27. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 23-25,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Kältemittelkreislauf nach Schutzanspruch 1, 2, 3 und 4 ausgerüstet ist oder
ausgerüstet sein kann und betrieben wird.
28. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 23-25 und 27,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Kältemittelkreislauf ohne einen Behälter zur Aufnahme des flüssigen und/
oder gasförmigen Kältemittels ausgerüstet ist und betrieben wird und das zur Beheizung
des im zweiten Kältemittelkreislaufs befindliche Kältemittel ein oder mehrere
Heizelemente (Rohrbegleitheizung, Anlegeheizelemente, usw.) an oder in den
Kältemittelrohren des zweiten Kältemittelkreislaufs angebracht sind und betrieben werden.
29. Frischwassererzeugeranlage nach Schutzanspruch 1-28,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Frischwassererzeugeranlage nur mit einem Kältemitteikreislauf nach Schutz
anspruch 23, 24, 26, 28 ausgerüstet ist und betrieben wird.
Priority Applications (1)
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DE19940992A DE19940992A1 (de) | 1999-08-28 | 1999-08-28 | Frischwassererzeugungsanlage |
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