DE19937016A1 - Sensorelement und Verfahren zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration in Gasgemischen - Google Patents
Sensorelement und Verfahren zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration in GasgemischenInfo
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Abstract
Es wird ein Sensorelement und ein Verfahren zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration in Gasgemischen, insbesondere in Abgasen von Verbrennungsmotoren, vorgeschlagen. Der Gassensor umfaßt eine Pumpzelle und eine Konzentrationszelle, wobei die Pumpzelle auf einem Festelektrolyten angeordnete Pumpelektroden aufweist, deren eine dem Gasgemisch ausgesetzt ist, und wobei die Konzentrationszelle auf einem Festelektrolyten angeordnet eine dem Gasgemisch ausgesetzte Meßelektrode und eine einer Referenzatmosphäre ausgesetzte Referenzelektrode beinhaltet. Die andere Pumpelektrode (30) ist ebenfalls der Referenzgasatmosphäre ausgesetzt. In einem Bereich, in dem der Lambda-Wert ungefähr 1 ist, wird mittels der Konzentrationszelle die Sauerstoffkonzentration bestimmt. In den von Lambda = 1 verschiedenen Bereichen wird auf amperometrischem Wege mittels der Pumpzelle die Sauerstoffkonzentration ermittelt. Die Sonde eignet sich besonders als Führungssonde zur Überwachung eines Dreiwegekatalysators.
Description
Die Erfindung betrifft ein Sensorelement und ein Verfahren zur
Bestimmung der Sauerstoffkonzentration in Gasgemischen nach dem
Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.
Der heute in Kraftfahrzeugen üblicherweise zur Abgasreinigung
eingesetzte Dreiwegekatalysator wird nicht permanent mit einem
Lambda-Wert von 1 betrieben, obwohl bei diesem Luft-/Brennstoff
verhältnis die oxidierenden und reduzierenden Abgaskomponenten
in einem stöchiometrischen Verhältnis zueinander vorliegen und
somit an der Katalysatoroberfläche vollständig abreagieren kön
nen. Tatsächlich sind aber die Konzentrationen der entsprechen
den Abgaskomponenten so klein, daß es aus statistischen Gründen
nicht zu einer hundertprozentigen Umsetzung kommt. Um dies zu
umgehen, wird das Luft-/Brennstoffverhältnis abwechselnd kurz
zeitig auf einen Lambda-Wert < 1 eingestellt (mager) und dann
auf einen Lambda-Wert < 1 (fett). Dies führt zu besseren Umset
zungsraten, erfordert jedoch zur Steuerung eine Lambdasonde, die
nicht nur bei Lambda = 1 sondern auch bei mageren und fetten
Verbrennungsabgasen hinreichend genau die Sauerstoffkonzentrati
on im Abgas bestimmt.
Die klassische Lambda-Nernstsonde nutzt als Meßprinzip die elek
tromotorische Kraft zwischen dem Sauerstoffgehalt einer Umge
bungsatmosphäre und des Verbrennungsabgases. Der bei Lambda = 1
auftretende sogenannte Lambda-Sprung (ein Anstieg des gemessenen
Potentials von weniger als 100 mV auf über 750 mV) ermöglicht
bei dieser Art Sonde eine genaue Bestimmung des Lambda-Wertes
wenn Lambda 1 ist.
In S.A.E. 970843, Seite 77 bis 78, wird ein Gassensor beschrie
ben, der in der Lage ist, den Sauerstoffgehalt auch bei mager
eingestellten Verbrennungsgemischen zu bestimmen. Er basiert auf
dem amperometrischen Meßprinzip, d. h. es wird ein konstantes Po
tential von 800 mV an die Elektroden des Sensors angelegt und
der zwischen den Elektroden gemessene Pumpstrom als Meßgröße zur
Bestimmung der Sauerstoffkonzentration genutzt. Allerdings sind
mittels dieses Sensors keine genauen Lambda-Werte für Lambda < 1
zu ermitteln.
Eine universell einsetzbare Sauerstoffsonde, die auch als Breit
bandsonde bezeichnet wird, ist in der EP 194 082 A1 beschrieben.
Sie beinhaltet eine Pumpzelle und eine Konzentrationszelle mit
je zwei auf einem Festelektrolyten angeordneten Elektroden, wo
bei die Pumpzelle einem Sauerstofftransport in dem Umfang dient,
daß an der Konzentrationszelle ein konstantes vorbestimmtes Po
tential anliegt. Als Meßgröße wird der Pumpstrom der Pumpzelle
herangezogen, wobei bei Lambda = 1 eine Umpolung der Pumpzelle
stattfinden muß. Diese Sonde ermöglicht eine Bestimmung des
Lambda-Wertes in allen Bereichen, sie hat aber den Nachteil, daß
die Meßgenauigkeit bei Lambda = 1 nicht an die der Lambda-
Nernstsonde heranreicht.
Das erfindungsgemäße Sensorelement und das erfindungsgemäße Ver
fahren mit den jeweils kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 1
und 8 haben den Vorteil, daß die Sauerstoffkonzentration eines
Gasgemisches simultan auf zweierlei Weise unabhängig voneinander
bestimmt werden kann. Dabei liefert die eine Methode besonders
bei Sauerstoffkonzentrationen, die einem Lambda-Wert von annä
hernd 1 entsprechen, sehr genaue Werte und die andere Methode
bei von 1 verschiedenen Lambda-Werten. Dies ermöglicht die ge
naue Bestimmung der Sauerstoffkonzentration für alle üblicher
weise in Abgasen auftretenden Lambda-Werte.
Darüber hinaus zeichnet sich das erfindungsgemäße Sensorelement
durch einen sehr einfachen und damit kostengünstigen Aufbau aus.
Das Sensorelement besteht im wesentlichen aus einer Pumpzelle
und einer Konzentrationszelle, deren Elektroden direkt dem Ab
gasstrom bzw. einer Referenzgasatmosphäre ausgesetzt sind. Dies
erübrigt den Einbau von sonst in derartigen Sensorelementen üb
lichen Meßgasräumen.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des in den unab
hängigen Ansprüchen angegebenen Sensorelements möglich. So kön
nen alle Elektroden auf derselben Festelektrolytschicht aufge
bracht werden, was den Aufbau des Sensorelements weiter verein
facht und eine enorme Kostenersparnis darstellt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar
gestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Folienaufbau und Fig. 2 bzw. 2a einen Quer
schnitt durch die Großfläche des erfindungsgemäßen Sensor
elements. Die Fig. 3 und 4 zeigen jeweils I/U-Kennlinien ei
ner Grenzstromsonde.
Die Fig. 1, 2 und 2a zeigen einen prinzipiellen Aufbau einer
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Mit 10 ist ein plan
ares Sensorelement eines elektrochemischen Gassensors bezeich
net, das beispielsweise eine Mehrzahl von sauerstoffionenlei
tenden Festelektrolytschichten 11a, 11b, 11c und 11d aufweist.
Die Festelektrolytschichten 11a-11d werden dabei als keramische
Folien ausgeführt und bilden einen planaren keramischen Körper.
Die integrierte Form des planaren keramischen Körpers des Sen
sorelements 10 wird durch Zusammenlaminieren der mit Funktions
schichten bedruckten keramischen Folien und anschließendem Sin
tern der laminierten Struktur in an sich bekannter Weise herge
stellt. Jede der Festelektrolytschichten 11a-11d ist aus sauer
stoffionenleitendem Festelektrolytmaterial, wie beispielsweise
aus stabilisiertem oder teilstabilisiertem ZrO2 ausgeführt.
Das Sensorelement 10 beinhaltet einen Luftreferenzkanal 19, der
beispielsweise in der Festelektrolytschicht 11b angeordnet ist
und an einem Ende aus dem planaren Körper des Sensorelements 10
herausführt. Er steht mit einer Referenzgasatmosphäre in Verbin
dung.
Auf der dem Meßgas unmittelbar zugewandten Großfläche 20 des
Sensorelements 10 ist auf der Festelektrolytschicht 11a eine er
ste äußere Elektrode 29 angeordnet, die mit einer porösen
Schutzschicht 33 bedeckt sein kann, und eine zweite äußere Elek
trode 31, die beispielsweise mit einer als Diffusionswiderstand
wirkenden, porösen Schicht 35 überzogen ist. Auf der dem Luftre
ferenzkanal zugewandten Seite 21 der Festelektrolytschicht 11a
befinden sich die jeweils dazugehörigen inneren Elektroden 28,
30.
Alternativ kann die poröse Schutzschicht der zweiten äußeren
Elektrode 31 auch als Teilstück eines Keramikfolienlaminats, wie
in Fig. 2a dargestellt, ausgeführt werden. Dabei wird über der
zweiten äußeren Elektrode 31 ein Keramikfolienlaminat 35a aufge
bracht, dergestalt, daß über der zweiten äußeren Elektrode 31
ein Hohlraum 36 entsteht, der den Zutritt des Meßgasgemisches
zur Elektrodenoberfläche über eine Bohrung 37 gestattet. Der
Hohlraum 36 und die Bohrung 37 können alternativ auch mit einem
porösen keramischen Material gefüllt sein.
Die äußeren Elektroden 29, 31 werden durch Leiterbahnen 23, 25
kontaktiert, die auf der Oberfläche 20 der Festelektrolytschicht
11a aufgebracht sind. Die Kontaktierung der inneren Elektroden
28, 30 erfolgt über die Leiterbahnen 22, 24, die zwischen den
Festelektrolytschichten 11a und 11b geführt sind und über Durch
kontaktierungen 26, 27 mit der Großfläche des Sensorelements
verbunden sind.
Um zu gewährleisten, daß an den Elektroden eine Einstellung des
thermodynamischen Gleichgewichts der Meßgaskomponenten erfolgt,
bestehen alle verwendeten Elektroden aus einem katalytisch akti
ven Material, wie beispielsweise Platin, wobei das Elektrodenma
terial für alle Elektroden in an sich bekannter Weise als Cermet
eingesetzt wird, um mit den keramischen Folien zu versintern.
In den keramischen Grundkörper des Sensorelements 10 ist ferner
zwischen zwei hier nicht dargestellten elektrischen Isolations
schichten ein Widerstandsheizer 40 eingebettet. Der Widerstands
heizer dient dem Aufheizen des Sensorelements 10 auf die notwen
dige Betriebstemperatur. Dabei liegt an den räumlich eng benach
barten Elektroden 28, 29, 30 und 31 im wesentlichen die gleiche
Temperatur vor.
Bei der Verwendung des Sensorelements 10 als Lambda-Sonde werden
die erste innere Elektrode 30 und die erste äußere Elektrode 31
als Pumpelektroden einer Pumpzelle betrieben. An diese Elek
troden wird eine Pumpspannung angelegt, mittels der ein Sauer
stofftransport aus dem Abgasraum in den Referenzgaskanal statt
findet. Die äußere Elektrode 31 ist von einer als Diffusionswi
derstand wirkenden porösen Schicht 35 bzw. 35a bedeckt. Diese
bewirkt, daß im Pumpbetrieb ein Gradient der Sauerstoffkonzen
tration zwischen Abgasraum und Elektrodenoberfläche entsteht und
daß die Pumpzelle so unabhängig von dem im Abgas vorliegenden
Sauerstoffpartialdruck stets in der Lage ist, den gesamten an
die Elektrodenoberfläche diffundierenden Sauerstoff abzupumpen
(sogenanntes Grenzstromprinzip).
Die weitere innere Elektrode 28 und die weitere äußere Elektrode
29 werden als Konzentrationszelle betrieben. Dabei wird die
durch die unterschiedlichen Sauerstoffkonzentrationen in Abgas-
und Referenzgasraum hervorgerufene elektromotorische Kraft (EMK)
nach dem Nernstprinzip bestimmt. Die äußere Elektrode 29 ist von
einer porösen Schutzschicht 33 als Schutz vor Verunreinigungen
bedeckt.
Es ist aber auch möglich, die Elektroden 30, 31 als Konzentrati
onszelle zu schalten und die Elektroden 28, 29 als Pumpzelle zu
betreiben.
Eine sonst übliche sogenannte Breitbandsonde beinhaltet, wie in
der bereits erwähnten Schrift EP 194 082 A1 beschrieben, eben
falls eine Pump- und eine Konzentrationszelle. Die inneren Elek
troden dieser Zellen sind in einem durch einen Diffusionswider
stand vom Abgasraum abgetrennten Meßgasraum angeordnet, die äu
ßere Elektrode der Pumpzelle ist auf der Sensorgroßfläche ausge
bildet und direkt dem Abgasstrom ausgesetzt, während die äußere
Elektrode der Konzentrationszelle in einem Referenzgaskanal an
gebracht ist. Im Betrieb wird die an die Pumpzelle angelegte
Pumpspannung und damit die Pumpleistung so eingestellt, daß sich
eine konstante Sauerstoffkonzentration im Meßgasraum des Sensor
elements einstellt, so daß zwischen den Elektroden der Konzen
trationszelle ein konstantes, vorbestimmtes Potential anliegt.
Die Konzentrationszelle dient also als Regulativ für den Betrieb
der Pumpzelle, wobei als Meßsignal zur Bestimmung der Sauer
stoffkonzentration der in der Pumpzelle fließende Pumpstrom her
angezogen wird.
Wird die Konzentrationszelle dagegen nicht zur Kontrolle der
Pumpzelle eingesetzt, so steht sie als zweites, von der Pumpzel
le unabhängiges Meßelement zur Bestimmung der Sauerstoffkonzen
tration zur Verfügung. Es stellt sich nun aber das Problem, daß
auf irgendeine Weise die an die Pumpzelle anzulegende Pumpspan
nung ermittelt werden muß.
Fig. 3 zeigt eine I/U-Kennlinie einer Pumpzelle, die nach dem
sogenannten Grenzstromprinzip arbeitet. Wird an die Elektroden
einer Pumpzelle eine sehr kleine Pumpspannung angelegt, so ist
der resultierende Pumpstrom der angelegten Pumpspannung direkt
proportional. Dieser Bereich wird als sogenannter Ohmscher Be
reich bezeichnet. Wird die Pumpspannung kontinuierlich erhöht,
so tritt an einem bestimmten Punkt, der als kritischer Betriebs
punkt K bezeichnet werden kann, der Fall ein, daß die Pumpzelle
den gesamten an der Elektrodenoberfläche der Pumpzelle vorhande
ne Sauerstoff abpumpt und eine weitere Erhöhung der Pumpspannung
zu keiner Veränderung des Pumpstroms führt. Der dabei gemessene
Pumpstrom wird als Grenzstrom bezeichnet und ist der Sauerstoff
konzentration des Meßgases direkt proportional. Wird die Pump
spannung dennoch weiter erhöht, so wird bei hohen Spannungen ein
Bereich erreicht, in dem sich wiederum ein pseudo-Ohm'sches Ver
halten der Pumpzelle zeigt. Dies beruht im wesentlichen darauf,
daß bei hoher Betriebsspannung an der Elektrodenoberfläche der
Pumpzelle auch sauerstoffhaltige Verbindungen wie Wasser und
Kohlendioxid zersetzt werden und der dabei freigesetzte Sauer
stoff abgepumpt wird. Dieser Bereich ist für eine Sauerstoffbe
stimmung ungeeignet.
Bei der Wahl der anzulegenden Pumpspannung muß also darauf ge
achtet werden, daß der Betrieb der Pumpzelle in den Bereich des
Grenzstrombetriebs der Pumpzelle fällt und nicht in den Bereich
eines Ohm'schen oder pseudo-Ohm'schen Verhaltens der Zelle.
Die Lage des kritischen Betriebspunktes K und des Punktes an dem
das Grenzstromverhalten der Zelle in ein pseudo-Ohm'sches Ver
halten übergeht, sind aber von der im Abgas vorliegenden Sauer
stoffkonzentration abhängig. Dies wird in Fig. 4 verdeutlicht.
So ist beispielsweise der Betrieb des eingangs erwähnten, in
S.A.E. 970843, Seite 77 bis 78, beschriebenen Sensors auf Berei
che mit Lambda-Werten < 1 beschränkt, da die dort angelegte kon
stante Pumpspannung von 800 mV zwar gewährleistet, daß der Sen
sor nie den kritischen Betriebspunkt K unterschreitet. Bei sehr
kleinen Sauerstoffkonzentrationen zeigt der Sensor aber ein
pseudo-Ohm'sches Verhalten und ist daher für Lambda-Werte < 1
ungeeignet.
Um die Pumpspannung einer momentanen Sauerstoffkonzentration im
Abgas anzupassen, bedarf es also eines Regelmechanismuses, damit
eine derartige Pumpzelle sowohl bei fetten als auch bei mageren
Abgasen verwendet werden kann. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Anpassung der Pumpspannung steuerungstechnisch
auf mathematischem Wege erfolgt. Dazu wird zu einem beliebigen
Zeitpunkt T der zeitlich kurz vor diesem Zeitpunkt zwischen den
Elektroden der Pumpzelle fließende Pumpstrom I bestimmt und dar
aus gemäß der Gleichung
U = a + (b . I)
die an die Pumpzelle anzulegende Pumpspannung U berechnet, wobei
a ein frei gewähltes konstantes Potential und b eine frei wähl
bare Konstante bezeichnet. Für a wird erfahrungsgemäß ein Wert
zwischen 0 und 500 mv, bevorzugt jedoch 350 mV gewählt. Die Kon
stante b ergibt sich dann aus der Charakteristik des jeweiligen
Sensorelements.
Dies erlaubt eine unabhängige, simultane Bestimmung der Sauer
stoffkonzentration des Abgases auf amperometrischem Wege mittels
der Pumpzelle und nach dem Nernst-Prinzip mittels der nun dafür
zur Verfügung stehenden Konzentrationszelle. Dabei ist es beson
ders vorteilhaft, in einem Bereich, in dem Lambda 1 ist, die
Sauerstoffkonzentration mit Hilfe der Konzentrationszelle unter
Ausnutzung des oben beschriebenen Lambda-Sprungs durchzuführen
und in den Bereichen, in denen Lambda ≠ 1 ist, die Sauerstoff
konzentration mittels der Pumpzelle auf amperometrischem Wege zu
bestimmen. Dies ermöglicht für alle Lambda-Bereiche eine äußerst
präzise Erfassung der Sauerstoffkonzentration.
Es ist aber auch möglich, beide Meßverfahren unabhängig vom vor
herrschenden Lambda-Wert des Abgases stets synchron anzuwenden
und als gegenseitige Kontrolle einzusetzen.
Zur Steuerung eines Dreiwegekatalysators wird üblicherweise eine
Anordnung benutzt, die als OBD (On Board Diagnose-System) be
zeichnet wird. Dabei ist eine erste Lambdasonde dem Katalysator
in Strömungsrichtung des Abgases vorgeschaltet, wobei sie als
Regelsonde der Einstellung des Luft-/Brennstoffgemisches dient
und gleichzeitig die Schwankungen um den Lambda-Wert von 1 er
zeugt. Dem Katalysator nachgeordnet ist eine weitere Lambdason
de, die als Führungsonde die Kontrolle des Dreiwegekatalysators
übernimmt und die Steuerung der Regelsonde korrigiert. Die er
findungsgemäße Sonde eignet sich aufgrund ihres großen Meßbe
reichs und der präzisen Meßmethodik besonders als Führungssonde.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist nicht nur
eine Lambdasonde mit dem beschriebenen Aufbau des Sensorelements
10 geeignet. Es sind auch weitere Ausgestaltungen von Sensorele
menten denkbar, die die beschriebene Betriebsweise zur Bestim
mung der Sauerstoffkonzentration ermöglichen.
Claims (13)
1. Sensorelement zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration
in Gasgemischen, insbesondere in Abgasen von Verbrennungsmoto
ren, mit mindestens einer Pumpzelle und mindestens einer Konzen
trationszelle, wobei die Pumpzelle auf einem Festelektrolyten
angeordnete Pumpelektroden aufweist, deren eine dem Gasgemisch
ausgesetzt ist, und wobei die Konzentrationszelle auf einem Fe
stelektrolyten angeordnet eine dem Gasgemisch ausgesetzte Meße
lektrode und eine einer Referenzatmosphäre ausgesetzte Referenz
elektrode beinhaltet, dadurch gekennzeichnet, daß die andere
Pumpelektrode (30) ebenfalls der Referenzgasatmosphäre ausge
setzt ist.
2. Sensorelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (28, 29, 30, 31) auf demselben Festelektroly
ten (11a) angeordnet sind.
3. Sensorelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Festelektrolytschichten vorgesehen sind, zwischen
denen ein Referenzgaskanal (19) ausgebildet ist, der mit der Re
ferenzgasatmosphäre in Verbindung steht und in dem eine der
Pumpelektroden (30) und eine der Elektroden der Konzentrations
zelle (28) angeordnet sind.
4. Sensorelement nach Anspruch 3, dadurch gekenzeichnet, daß
in die Festelektrolytschichten ein Heizelement (40) eingearbei
tet ist.
5. Sensorelement nach Anspruch 4, dadurch gekenzeichnet, daß
die dem Gasgemisch ausgesetzten Elektroden aus einem Material
gefertigt sind, das eine thermodynamische Gleichgewichtseinstel
lung der Abgaskomponenten zu katalysieren vermag.
6. Sensorelement nach Anspruch 1, dadurch gekenzeichnet, daß
eine Schaltungsanordnung vorgesehen ist, mittels der der zwi
schen den Pumpelektroden der Pumpzelle auftretende Pumpstrom und
mittels der die zwischen den Elektroden der Konzentrationszelle
auftretende elektromotorische Kraft (Nernstspannung) unabhängig
voneinander bestimmbar ist.
7. Sensorelement nach Anspruch 6, dadurch gekenzeichnet, daß
mittels der Schaltungsanordnung bei einem Lambda-Wert zumindest
in der Nähe von 1 die Konzentrationszelle und bei einem im we
sentlichen von 1 verschiedenen Lambda-Wert die Pumpzelle zu
schaltbar ist.
8. Verfahren zur Bestimmung der Sauerstoffkonzention in Gas
gemischen, insbesondere in Abgasen von Verbrennungsmotoren, mit
tels eines Sensorelements nach mindestens einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen den
Elektroden der Pumpzelle auftretende Pumpstrom und/oder die zwi
schen den Elektroden der Konzentrationszelle auftretende elek
tromotorische Kraft (Nernstspannung) unabhängig voneinander als
Meßsignal zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration herangezo
gen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an
die Pumpzelle zu einem beliebigen Zeitpunkt T eine variable
Pumpspannung U angelegt wird, die mathematisch aus der Höhe des
Pumpstroms I zeitlich nahe vor dem Zeitpunkt T ermittelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Berechnung der variablen Pumpspannung U zu einem beliebigen
Zeitpunkt T nach der Formel U = a + (b . I) erfolgt, wobei a
ein frei gewähltes konstantes Potential, b eine frei wählbare,
Konstante und I den gemessenen Pumpstrom zeitlich nahe vor dem
Zeitpunkt T bezeichnet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das frei gewählte konstante Potential a einen Zahlenwert zwi
schen 0 und 500 mV, bevorzugt 350 mV annimmt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Lambda-Wert zumindest in der Nähe von 1 das Meßsignal
der Konzentrationszelle und bei einem im wesentlichen von 1 ver
schiedenen Lambda-Wert das Meßsignal der Pumpzelle zur Bestim
mung der Sauerstoffkonzentration herangezogen wird.
13. Verwendung eines Sensorelements und eines Verfahrens nach
mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche zur Steuerung des
Luft-/Brennstoffgemisches von Verbrennungsmotoren.
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