DE19933923B4

DE19933923B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Sperren einer betätigbaren Rückhaltevorrichtung basierend auf einer festgestellten Zusammenstoßgeschwindigkeit und -versetzung

Info

Publication number: DE19933923B4
Application number: DE19933923A
Authority: DE
Inventors: Chek-Peng Ann Arbor Foo; Christopher John South Lyon Hibner
Original assignee: TRW Inc
Current assignee: Northrop Grumman Space and Mission Systems Corp
Priority date: 1998-07-23
Filing date: 1999-07-20
Publication date: 2004-11-11
Anticipated expiration: 2019-07-21
Also published as: DE19933923A1; US6212454B1

Abstract

Vorrichtung zur Steuerung einer betätigbaren Rückhaltevorrichtung in einem Fahrzeug, wobei die Vorrichtung folgendes aufweist:
einen Zusammenstoßsensor (10) zum Abfühlen eines Fahrzeugzusammenstoßzustands;
Steuermittel, die ansprechend auf den Zusammenstoßsensor (10) sind, um ein Betätigungssignal zur Betätigung der betätigbaren Rückhaltevorrichtung vorzusehen;
Bestimmungsmittel (60) für einen Zusammenstoßgeschwindigkeitswert;
Bestimmungsmittel (70) für einen Zusammenstoßversetzungswert; und
Mittel (62, 72) zur Unterbindung, daß das Betätigungssignal die Rückhaltevorrichtung betätigt, wenn der Zusammenstoßgeschwindigkeitswert und der Zusammenstoßversetzungswert zugeordnete Grenzen überschreiten.

Description

Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer betätigbaren Rückhaltevorrichtung gerichtet, und insbesondere ist sie auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sperren bzw. zur Deaktivierung einer betätigbaren Rückhaltevorrichtung gerichtet, und zwar ansprechend auf eine festgestellte Zusammenstoßgeschwindigkeit und eine Versetzung anzeigend für einen sich aus der Position befindlichen Insassen.

Hintergrund der Erfindung

Betätigbare Insassenrückhaltevorrichtungssysteme zur Verwendung in Fahrzeugen sind im Stand der Technik gut bekannt. Solche Rückhaltevorrichtungssysteme umfassen typischerweise einen betätigbaren Airbag, und einen Beschleunigungsmesser zum Abfühlen eines Fahrzeugzusammenstoßzustands, und eine Steuerschaltung zur Durchführung eines Zusammenstoßdiskriminierungsalgorithmus. Der Zusammenstoßdiskriminierungsalgorithmus ist ansprechend auf das Zusammenstoßbeschleunigungssignal vom Beschleunigungsmesser. Zusammenstoßalgorithmen stellen oft Zusammenstoßmetriken fest, wie beispielsweise eine Zusammenstoßgeschwindigkeit, Zusammenstoßversetzung, Zusammenstoßruck usw., und vergleichen diese Zusammenstoßmetriken mit Schwellenwerten. Ansprechend auf diese Vergleiche wird die Betätigung des Airbags gesteuert. Eine Airbagsteueranordnung ist im US-Patent Nr. 5,587,906 an Mclver und andere offenbart, welches der TRW Inc. zugewiesen ist.

Ein bekanntes Steuersystem für eine betätigbare Rückhaltevorrichtung überwacht einen Fahrzeugzusammenstoßzustand unter Verwendung einer Verset zungs-Geschwindigkeitszusammenstoßmetrik. Diese Anordnung ist im US-Patent Nr. 5,702,124 an Foo und andere offenbart, welches der TRW Inc. zugewiesen ist.

Andere bekannte Systeme für betätigbare Rückhaltevorrichtungen haben erkannt, daß es wünschenswert ist, die Rückhaltevorrichtung nicht einzusetzen, wenn sich ein Insasse aus der Position befindet ("OOP" = out-of-position = aus der Position). Solche Rückhaltevorrichtungssysteme umfassen Insassenpositionssensoren, die abfühlen, wenn ein Insasse sich aus der Position befindet und den Airbag ansprechend darauf steuern.

Des weiteren zeigt die DE 42 12 421 A1 eine Einrichtung zum Schutz von Fahrzeuginsassen, die mindestens einen Beschleunigungssensor, eine elektronische Einrichtung für Auswertung des Ausgangssignals des Sensors und Schutzmittel für die Fahrzeuginsassen umfasst. Die Einrichtung ermöglicht die Durchführung eines Verfahrens zur rechtzeitigen Aktivierung der Schutzmittel durch die elektronische Einrichtung, indem Schätzwerte für die zukünftige Verlagerung des Fahrzeuginsassen und/oder seine Relativgeschwindigkeit in Bezug auf die Fahrgastzelle vorausgeschätzt und mit vorgebbaren Grenzwerten verglichen werden.

Die WO 94/14638 zeigt ein Verfahren zur Steuerung der Steuereinheit eines Fahrzeugsinsassenschutzsystems, um bei einem genügend starken Unfall das Schutzsystem auszulösen, wobei die Steuereinheit einen oder mehrere bei dem Unfall Sensorsignale liefernde Sensoren und eine Recheneinheit enthält. Die Recheneinheit berechnet anhand des Verlaufs der Sensorsignale einen momentanen Auslöseschwellenwert im Vergleich zu diesem momentanen Auslöseschwellenwert mit den momentanen Werten der Sensorsignale. Dabei ist es günstig, zusätzlich einen oberen Auslöseschwellwert für die ermittelte Vorverlagerung festzulegen, oberhalb welchen das Schutzsystem nicht mehr ausgelöst werden darf.

Die DE 38 03 426 A1 zeigt ein Verfahren zur Wirksamschaltung eines Sicherheitssystems, bei dem aus dem Signal des Beschleunigungsaufnehmers die während des Crashs auftretende Insassenvorverlagerung berechnet wird. Überschreitet diese einen vorgebbaren Wert, so wird eine Sicherheitseinrichtung aktiviert.

Zusammenfassung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sperren bzw. zur Deaktivierung der Betätigung einer betätigbaren Rückhaltevorrichtung gerichtet, wenn die festgestellte bzw. bestimmte Geschwindigkeit und die Versetzung eines Insassen als ein Ergebnis eines Zusammenstoßes den Insassen aus seiner Position plazierten bzw. versetzten, so daß die Rückhaltevorrichtung nicht ausreichend Zeit haben würde, um sich zu entfalten bzw. eingesetzt zu werden und den Insassenschutz zu verbessern bzw. zu verstärken.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung vorgesehen zur Steuerung einer betätigbaren Rückhaltevorrichtung in einem Fahrzeug. Die Vorrichtung weist einen Zusammenstoßsensor zum Abfühlen eines Fahrzeugzusammenstoßzustands und Steuermittel ansprechend auf den Zusammenstoßsensor auf, um ein Betätigungssignal für die Betätigung der betätigbaren Rückhaltevorrichtung vorzusehen. Die Vorrichtung umfaßt ferner Mittel zur Bestimmung bzw. zum Feststellen eines Zusammenstoßgeschwindigkeitswerts, Mittel zur Bestimmung eines Zusammenstoßversetzungswerts und Mittel, um zu verhindern, daß das Betätigungssignal die Rückhaltevorrichtung betätigt, wenn der Zusammenstoßgeschwindigkeitswert und der Versetzungswert zugeordnete Grenzen überschreiten.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung vorgesehen zur Steuerung einer betätigbaren Rückhaltevorrichtung in einem Fahrzeug, wobei die Vorrichtung einen Beschleunigungsmesser aufweist, der ein Zusammenstoßbeschleunigungssignal anzeigend für die Zusammenstoßbeschleunigung des Fahrzeugs vorsieht. Geschwindigkeitsbestimmungsmittel sind mit dem Beschleunigungsmesser zur Bestimmung bzw. Feststellung eines Zusammenstoßgeschwindigkeitswerts aus dem Zusammenstoßbeschleunigungssignal gekoppelt. Erste Vergleichermittel vergleichen den bestimmten Zusammenstoßgeschwindigkeitswert gegen einen Geschwindigkeitsschwellenwert und sehen ein erstes Vergleichssiginal vor, das anzeigend für das Ergebnis des Vergleichs durch die ersten Vergleichermittel ist. Die Vorrichtung weist ferner versetzungsbestimmende Mittel bzw. Versetzungsbestimmungsmittel auf, die mit dem Beschleunigungsmesser zur Bestimmung eines Zusammenstoßversetzungswerts aus dem Zusammenstoßbeschleunigungssignal gekoppelt sind. Zweite Vergleichermittel vergleichen den bestimmten Zusammenstoßversetzungswert gegen einen Versetzungsschwellenwert und sehen ein zweites Vergleichssignal vor, das anzeigend für das Ergebnis des Vergleichs durch die zweiten Vergleichermittel ist. Einsatzbestimmungsmittel sind mit dem Zusammenstoßbeschleunigungssignal gekoppelt und ansprechend darauf, und zwar zur Bestimmung, ob ein Einsatzzusammenstoßereignis eintritt, und um ein Einsatzsteuersignal vorzusehen, wenn festgestellt wird, daß ein Einsatzzusammenstoßereignis vorliegt. Die Vorrichtung weist ferner Mittel zur Verarbeitung des Einsatzsteuersignals mit den ersten und zweiten Vergleichssignalen auf, so daß das Einsatzsteuersignal davon abgehalten wird, die betätigbare Rückhaltevorrichtung zu betätigen, wenn das erste Vergleichssignal anzeigt, daß der bestimmte Geschwindigkeitswert größer als der Geschwindigkeitsschwellenwert ist, und die zweiten Vergleichssignalmittel anzeigen, das der bestimmte Versetzungswert größer als der Versetzungsschwellenwert ist.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren vorgesehen zur Steuerung einer betätigbaren Rückhaltevor richtung, das die folgenden Schritte aufweist: Abfühlen eines Fahrzeugzusammenstoßzustands, Bestimmen bzw. Feststellen einer Zusammenstoßgeschwindigkeit, Bestimmen einer Zusammenstoßversetzung und Betätigung der Rückhaltevorrichtung ansprechend auf den abgefühlten Zusammenstoßzustand, die bestimmte Zusammenstoßgeschwindigkeit und die bestimmte Zusammenstoßversetzung, so daß die Rückhaltevorrichtung nicht betätigt wird, wenn die bestimmte Zusammenstoßgeschwindigkeit und Zusammenstoßversetzung zugeordnete Grenzen überschreiten, und zwar vor dem Schritt des Abfühlens eines Fahrzeugzusammenstoßzustands abfühlend für einen Einsatzzusammenstoßzustand.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren vorgesehen zur Steuerung einer betätigbaren Rückhaltevorrichtung in einem Fahrzeug, das die folgenden Schritte aufweist: Abfühlen einer Zusammenstoßbeschleunigung des Fahrzeugs und Vorsehen eines Zusammenstoßbeschleunigungssignals, das anzeigend für die Zusammenstoßbeschleunigung des Fahrzeugs ist. Das Verfahren weist ferner die folgenden Schritte auf: Bestimmen eines Zusammenstoßgeschwindigkeitswerts aus dem Zusammenstoßbeschleunigungssignal, Vergleichen des bestimmten Zusammenstoßgeschwindigkeitswerts gegen einen Geschwindigkeitsschwellenwert, und Vorsehen eines ersten Vergleichssignals anzeigend für das Ergebnis des Vergleichs des Zusammenstoßgeschwindigkeitswerts gegen den Geschwindigkeitsschwellenwert. Ein Zusammenstoßversetzungswert wird aus dem Zusammenstoßbeschleunigungssignal bestimmt, wobei der bestimmte Zusammenstoßversetzungswert gegen einen Versetzungsschwellenwert verglichen wird, und ein zweites Vergleichssignal wird vorgesehen, und zwar anzeigend für das Ergebnis des Vergleichs des Zusammenstoßversetzungswerts gegen den Versetzungsschwellenwert. Das Verfahren weist ferner folgende Schritte auf: Bestimmen, ob die betätigbare Rückhaltevorrichtung betätigt werden soll, und zwar basierend auf dem Zusammenstoßbeschleunigungssignal, und Vorsehen eines Einsatzsteuersignals, wenn bestimmt wird, daß ein Einsatzzusammenstoßereignis eingetreten ist. Das Einsatzsignal wird mit den ersten und zweiten Vergleichssignalen verarbeitet, so daß das Einsatzsteuersignal davon abgehalten wird, die betätigbare Rückhaltevorrichtung zu betätigen, wenn der bestimmte Geschwindigkeitswert größer als der Geschwindigkeitsschwellenwert ist und der bestimmte Versetzungswert größer als der Versetzungsschwellenwert ist.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Das Vorangegangene und andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden sich dem Fachmann verdeutlichen, auf dessen Gebiet sich die vorliegende Erfindung bezieht, und zwar nach dem Lesen der folgenden detaillierten Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, wobei:
1 ein schematisches Blockdiagramm einer Steuervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist; und
2 ein Flußdiagramm ist, das ein Steuerverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung darstellt.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
Bezugnehmend auf 1 ist ein Beschleunigungsmesser 10 an einem Fahrzeug 12 montiert, um so ein Zusammenstoßbeschleunigungssignal vorzusehen, das eine Charakteristik (beispielsweise Frequenz, Amplitude usw.) besitzt, die anzeigend für die durch das Fahrzeug 12 während eines Zusammenstoßereignisses erfahrene Zusammenstoßbeschleunigung ist. Zum Zweck der Erklärung ist die Rückhaltevorrichtung 14 ein Airbag, der vor einem Insassen montiert ist, um den Schutz während eines Frontalzusammenstoßzustands zu erhöhen. Die Erfindung ist auf andere betätigbare Rückhaltevorrichtungen anwendbar. Der Beschleunigungsmesser 10 sieht ein Zusammenstoßbeschleunigungssignal vor, das eine Komponente besitzt, wenn der Zusammenstoß in einem Vorwärtszusammenstoßzustand vorliegt. Die vorliegende Erfindung ist ebenso auf betätigbare Seitenrückhaltesysteme anwendbar.
Das Beschleunigungsmesserausgangssignal ist mit einer Filterschaltung 20 verbunden, die Signalcharakteristika entfernt, die nicht nützlich zur Diskriminierung eines Fahrzeugzusammenstoßzustands sind, für welchen eine Betätigung der betätigbaren Rückhaltevorrichtung 14 erwünscht ist. Das gefilterte Zusammenstoßbeschleunigungssignal ist mit einer Steuerung bzw. Steuervorrichtung 26, wie beispielsweise einer Mikrosteuerung, verbunden. Die Steuerung 26 könnte, auch wenn sie hier als eine Mikrosteuerung bzw. ein Mikrocomputer beschrieben ist, diskrete Schaltelemente zur Erreichung der beschriebenen Funktionen gemäß der vorliegenden Erfindung aufweisen. Solche diskreten Schaltelemente könnten als Teile einer anwendungsspezifischen, integrierten Schaltung ("ASIC" = application specific integrated circuit) zusammengefügt sein oder einfach auf einer Schaltungsplatte montiert sein.
Der Ausgang bzw. die Ausgangsgröße der Steuerung 26 ist mit einer Airbagabfeuerschaltung bzw. Airbagauslöseschaltung 30 verbunden. Die Abfeuerschaltung 30 ist betriebsmäßig mit der Airbagrückhaltevorrichtung 14 verbunden, und im speziellen mit einer Zündladung bzw. einem Initialzünder (nicht gezeigt) der Airbagrückhaltevorrichtung. Wie gut bekannt ist, initiiert die Betätigung eines Initialzünders den Fluß von unter Druck stehendem Strömungsmittel in den Airbag von einer Quelle für Aufblasströmungsmittel.
Innerhalb der Steuerung 26 werden eine Vielzahl von Funktionen durchgeführt. Wie erwähnt, könnten diese Funktionen entweder durch eine zur Durchführung der Funktionen programmierten Mikrosteuerung durchgeführt werden oder durch eine diskrete Schaltung, die diese Funktionen durchführt. Der Ausgang bzw. die Ausgangsgröße des Filters 20 ist bevorzugterweise mit einem analog-zu-digital-("A/D")-Eingang 40 der Steuerung 26 verbunden. Das digitalisierte Zusammenstoßbeschleunigungssignal, welches die Ausgangsgröße des A/D-Wandlers 40 ist, wird digital durch den Filter 42 gefiltert. Der Filter 42 entfernt ferner Signalcharakteristika, die nicht hilfreich für die Zusammenstoßdiskriminierung sind.
Das gefilterte Beschleunigungssignal ist mit einer Einsatzbestimmungsfunktion 50 verbunden, um zu bestimmen, ob der Airbag 14 eingesetzt werden soll. Ein Einsatzzusammenstoßzustand ist ein Zustand, in welchem der Einsatz des Airbags 30 wahrscheinlich den Schutz des Insassen während des Zusammenstoßereignisses erhöht. Wie erwähnt, könnte irgendeiner von mehreren bekannten Einsatzalgorithmen verwendet werden. Bevorzugterweise wird der Einsatzalgorithmus des US-Patents Nr. 5,587,906 von Mclver und anderen verwendet. Wenn das Eintreten eines Einsatzzustands durch einen Bestimmer 50 bestimmt wird, wird ein HOCH-Pegel oder WAHR-Signal 54 von der Einsatzbestimmungsfunktion 50 ausgegeben.
Eine Geschwindigkeitsbestimmungsfunktion 60 ist mit dem gefilterten Beschleunigungssignal gekoppelt und bestimmt einen Geschwindigkeitswert aus dem Beschleunigungssignal durch Integrierung. Der bestimmte Geschwindigkeitswert ist mit einem Eingang einer Vergleichsfunktion 62 verbunden. Ein Geschwindigkeitsschwellenwert 64 ist mit einem zweiten Eingang des Vergleichers 62 verbunden. Dieser Geschwindigkeitsschwellenwert 64 ist ein vorbestimmter Wert, der im Speicher (nicht gezeigt) in der Steuerung 26 gespeichert ist. Der Ausgang bzw. die Ausgangsgröße 66 des Vergleichers ist ein HOCH-Pegel oder WAHR, wenn der bestimmte Geschwindigkeitswert aus der Funktion 60 größer als der Geschwindigkeitsschwellenwert 64 ist.
Eine Versetzungsbestimmungsfunktion 70 ist mit dem gefilterten Beschleunigungssignal gekoppelt und bestimmt einen Versetzungswert aus dem Beschleunigungssignal durch Integrierung. Der bestimmte Versetzungswert ist mit einem Eingang einer Vergleichsfunktion 72 verbunden. Ein Versetzungsschwellenwert 74 ist mit einem zweiten Eingang des Vergleichers 72 verbunden. Dieser Versetzungsschwellenwert 74 ist ein vorbestimmter Wert, der im Speicher (nicht gezeigt) in der Steuerung 26 gespeichert ist. Der Ausgang 76 des Vergleichers ist ein HOCH-Pegel oder WAHR, wenn der bestimmte Versetzungswert aus der Funktion 70 größer als der Versetzungsschwellenwert 74 ist.
Der Ausgang 66 des Vergleichers 62 und der Ausgang 76 des Vergleichers 72 sind mit einer NICHT-UND-Verknüpfungsfunktion bzw. einer NAND-Funktion 80 verbunden. Wenn beide Ausgangssignale 66 und 76 WAHR oder auf HOCH-Pegel sind, ist der Ausgang der NAND-Funktion auf einem TIEF-Pegel. Wenn einer der Ausgänge 66 oder 76 auf einem TIEF-Pegel ist, dann ist der Ausgang der NAND-Funktion 80 ein HOCH-Pegel. Der Ausgang der NAND-Funktion 80 ist ein Eingang einer AND-Funktion bzw. einer UND-Verknüpfungsfunktion 82. Der Ausgang 54 der Einsatzbestimmungsfunktion 50 wird an einem zweiten Eingang der AND-Funktion 82 angelegt. Der Ausgang der AND-Funktion 82 ist mit der Airbagabfeuerschaltung 30 verbunden. Wenn der Ausgang der AND-Funktion ein HOCH-Pegel ist, wird der Airbag 14 eingesetzt. Wenn der Ausgang der AND-Funktion 82 auf einem TIEF-Pegel bleibt, wird der Airbag 14 nicht eingesetzt.
Man erinnere sich, daß ein HOCH-Pegel von der Einsatzbestimmungsfunktion 50 auftritt, wenn die Funktion 50 feststellt, daß das Fahrzeug 12 sich in einem Einsatzzusammenstoßzustand befindet. Die Ausgänge 66, 76 der Vergleicherfunktionen 62 bzw. 72 sind beide normalerweise auf einem TIEF-Pegel. Wenn während eines Zusammenstoßereignisses sowohl der bestimmte Versetzungswert als auch der bestimmte Geschwindigkeitswert ihre zugeordneten Schwellenwerte 74 bzw. 64 überschritten haben, wodurch angezeigt wird, daß ein Insasse aus der Position ist, und die Einsatzbestimmungsfunktion 50 zu diesem Zeitpunkt das Auftreten eines Einsatzzusammenstoßzustands nicht bestimmt hat, wird das Einsetzen des Airbags 14 unterbunden, und zwar effektiv durch das Sperren bzw. die Deaktivierung der AND-Funktion 82 durch den logischen TIEF-Pegel von der NAND-Funktion 80.
Der Geschwindigkeitsschwellenwert 64 und der Versetzungsschwellenwert 74 sind für eine besondere Fahrzeugplattform von Interesse ausgewählt, und zwar über empirisches Testen und die Analyse von Zusammenstoßdaten für diese Fahrzeugplattform. Es sei gewürdigt, daß diese Sperrsteuerung nicht abhängig von der Zeit des Zusammenzustoßereignisses ist. Zur Unterbindung der Rückhaltevorrichtungsbetätigung während eines ansonsten als Einsatzzu sammenstoßereignis festgestellte Ereignisses müssen sowohl die Geschwindigkeits- als auch die Versetzungsschwellenwerte 64 bzw. 74 überschritten werden, bevor die Einsatzbestimmungsfunktion 50 das Auftreten eines Einsatzzusammenstoßereignisses feststellt. Der Einsatzbestimmer 50 bestimmt, daß ein Einsatzzusammenstoßereignis auftritt, bevor der Versetzungsbestimmer 70 und der Geschwindigkeitsbestimmer 60 beide ihre zugeordneten Schwellenwerte überschreiten, was anzeigend dafür ist, daß das Zusammenstoßereignis den Insassen nicht aus seiner Position bewegt hat. Der durch das Zusammenstoßereignis nicht aus seiner Position bewegte Insasse bedeutet, daß es eine ausreichende Auslöse- bzw. Abfeuerzeit ("TTF" = time-to-fire) für den Airbag 14 gibt, um den Insassen einzuschränken.
Das Verfahren 100 gemäß der vorliegenden Erfindung ist in 2 dargestellt. Das Verfahren umfaßt die Schritte des Überwachens 102 des Beschleunigungssignals vom Beschleunigungsmesser 10. Das Beschleunigungssignal wird in Schritt 104 gefiltert. Ein Geschwindigkeitswert und ein Versetzungswert werden aus dem gefilterten Beschleunigungssignal in den Schritten 106 bzw. 108 bestimmt. Der bestimmte Versetzungswert und der bestimmte Geschwindigkeitswert werden mit ihren zugeordneten Schwellenwerten verglichen. Eine Bestimmung wird in Schritt 110 dahingehend gemacht, ob sowohl der Geschwindigkeitswert als auch der Versetzungswert größer als ihre zugeordneten Grenzen sind. Bei affirmativer bzw. zustimmender Bestimmung kehrt das Verfahren zurück zu Schritt 102 bzw. zieht eine Schleife zurück. Wenn negativ, geht das Verfahren zu Schritt 112, wo bestimmt wird, ob ein Einsatzzusammenstoßereignis auftritt. Wenn negativ, kehrt das Verfahren zurück zu Schritt 102. Wenn zustimmend bzw. affirmativ, wird die Rückhaltevorrichtung in Schritt 114 betätigt. Demgemäß, wenn der bestimmte Versetzungswert und der bestimmte Geschwindigkeitswert ihre zugeordneten Schwellenwerte überschreiten, bevor das Eintreten eines Einsatzzusammenstoßzustands bestimmt wird, wird der Einsatz des Airbags unterbunden. Wenn das Auftreten eines Einsatzzusammenstoßereignisses bestimmt wird, bevor sowohl der bestimmte Versetzungswert als auch der bestimmte Geschwindigkeitswert ihre zugeordneten Grenzen überschreiten, wird der Airbag eingesetzt.
Aus der vorangegangenen Beschreibung der Erfindung nimmt der Fachmann Verbesserungen, Veränderungen und Modifikationen wahr. Solche Verbesserungen, Veränderungen und Modifikationen im Bereich des Fachkönnens sollen von den angefügten Ansprüchen abgedeckt sein.

Claims

Vorrichtung zur Steuerung einer betätigbaren Rückhaltevorrichtung in einem Fahrzeug, wobei die Vorrichtung folgendes aufweist: einen Zusammenstoßsensor (10) zum Abfühlen eines Fahrzeugzusammenstoßzustands; Steuermittel, die ansprechend auf den Zusammenstoßsensor (10) sind, um ein Betätigungssignal zur Betätigung der betätigbaren Rückhaltevorrichtung vorzusehen; Bestimmungsmittel (60) für einen Zusammenstoßgeschwindigkeitswert; Bestimmungsmittel (70) für einen Zusammenstoßversetzungswert; und Mittel (62, 72) zur Unterbindung, daß das Betätigungssignal die Rückhaltevorrichtung betätigt, wenn der Zusammenstoßgeschwindigkeitswert und der Zusammenstoßversetzungswert zugeordnete Grenzen überschreiten.
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Zusammenstoßsensor ein Beschleunigungsmesser (10) ist, der ein Signal mit einer Charakteristik vorsieht, die anzeigend für die Zusammenstoßbeschleunigung ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei die Bestimmungsmittel (60) für den Zusammenstoßgeschwindigkeitswert einen Integrierer zur Integrierung des Zusammenstoßbeschleunigungssignals umfassen, und wobei die Bestimmungsmittel (70) für den Zusammenstoßversetzungswert einen Integrierer zur Integrierung der Zusammenstoßgeschwindigkeit aufweisen, und wobei die Mittel zur Unterbindung Vergleicher bzw. Vergleichervorrichtungen (62, 72) umfassen, und zwar zum Vergleich der Zusammenstoßgeschwindigkeit mit ihrer zugeordneten Grenze und zum Vergleich der Zusammenstoßversetzung mit ihrer zugeordneten Grenze.
Vorrichtung nach Anspruch 3, wobei die Mittel zur Unterbindung Mittel (80) zur logischen UND-Verknüpfung der Ergebnisse der Vergleiche der Zusammenstoßgeschwindigkeit und der Zusammenstoßversetzung mit ihren zugeordneten Grenzen bzw. Grenzwerten umfassen, wobei das Betätigungssignal derart gestaltet ist, so daß das Betätigungssignal die Rückhaltevorrichtung nicht betätigt, wenn sowohl die Zu sammenstoßgeschwindigkeit als auch die Zusammenstoßversetzung ihre zugeordneten Grenzwerte überschreiten.
Verfahren zur Steuerung einer betätigbaren Rückhaltevorrichtung, das folgende Schritte aufweist: Abfühlen eines Fahrzeugzusammenstoßzustands; Bestimmung einer Zusammenstoßgeschwindigkeit; Bestimmung einer Zusammenstoßversetzung; und Bestätigung der Rückhaltevorrichtung ansprechend auf den abgefühlten Zusammenstoßzustand, die bestimmte Zusammenstoßgeschwindigkeit, und die bestimmte Zusammenstoßversetzung, so daß die Rückhaltevorrichtung nicht betätigt wird, wenn die Zusammenstoßgeschwindigkeit und die Zusammenstoßversetzung zugeordnete Grenzen bzw. Grenzwerte überschreiten, und zwar vor dem Schritt des Abfühlens eines Fahrzeugzusammenstoßzustands, der einen Einsatzzusammenstoßzustand abfühlt.
Verfahren zur Steuerung einer betätigbaren Rückhaltevorrichtung in einem Fahrzeug, das folgende Schritte aufweist: Abfühlen einer Zusammenstoßbeschleunigung des Fahrzeugs und Vorsehen eines Zusammenstoßbeschleunigungssignals, das anzeigend für die Zusammenstoßbeschleunigung des Fahrzeugs ist. Bestimmung eines Zusammenstoßgeschwindigkeitswerts aus dem Zusammenstoßbeschleunigungssignal; Vergleichen des bestimmten Zusammenstoßgeschwindigkeitswerts mit einem Geschwindigkeitsschwellenwert; Vorsehen eines ersten Vergleichssignals, das anzeigend für das Ergebnis des Vergleichs des Zusammenstoßgeschwindigkeitswerts mit dem Geschwindigkeitsschwellenwert ist; Bestimmen eines Zusammenstoßversetzungswerts aus dem Zusammenstoßbeschleunigungssignal; Vergleichen des bestimmten Zusammenstoßversetzungswerts mit einem Versetzungsschwellenwert; Vorsehen eines zweiten Vergleichssignals, das anzeigend für das Ergebnis des Vergleichs des Zusammenstoßversetzungswerts mit dem Versetzungsschwellenwert ist; Bestimmen, ob die betätigbare Rückhaltevorrichtung betätigt werden soll, und zwar basierend auf dem Zusammenstoßbeschleunigungssignal, und Vorsehen eines Einsatzsteuersignals, wenn bestimmt wird, daß ein Einsatzzusammenstoßereignis auftritt; Verarbeiten des Einsatzsignals mit den ersten und zweiten Vergleichssignalen, so daß das Einsatzsteuersignal davon abgehalten wird, die betätigbare Rückhaltevorrichtung zu betätigen, wenn der bestimmte Geschwindigkeitswert größer als der Geschwindigkeitsschwellenwert ist und der bestimmte Versetzungswert größer als der Versetzungsschwellenwert ist.