DE19931920A1 - Kühlschrank - Google Patents

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kühlschrank, bestehend aus einem thermisch isolierten Innenraum und einer Kältemaschine, mit der der Innenraum auf eine Temperatur unterhalb der Umgebungstemperatur abkühlbar ist und der Innenraum durch eine Tür und/oder eine Klappe von außen zugänglich ist, wobei im Innenraum des Kühlschranks (2) ein Behälter (1) mit einem Behälterinnenraum angeordnet ist, der Behälterinnenraum mit einer Tür (4) und/oder einer Klappe luftdicht gegen den Kühlschrankinnenraum abschließbar ist, und der Behälterinnenraum mit Unterdruck beaufschlagbar ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kühlschrank bestehend aus einem thermisch isolierten Innenraum und einer Kältemaschine, mit der der Innenraum auf eine Temperatur unterhalb der Umgebungstemperatur abkühlbar ist und der Innenraum durch eine Tür und/oder eine Klappe von außen zugänglich ist.

Derartige Kühlschränke dienen der Lagerung wärme­ empfindlicher Waren oder Erzeugnisse. Sie finden Anwendung in Haushalten, in lebensmittelverarbei­ tendem Gewerbe, der Medizin und der Forschung. Sie bestehen im Allgemeinen aus einem thermisch iso­ lierten Innenraum, der der Lagerung der entspre­ chenden Waren oder Erzeugnisse dient und einer Käl­ temaschine, mit der der Innenraum abgekühlt wird. Die Wirkungsweise der Kältemaschine ist prinzipiell beliebig, sie ist jedoch meistens eine Kompressi­ onskältemaschine oder seltener ein Absorberaggre­ gat. Solche Kühlschränke finden z. B. in Haushalten zur Aufbewahrung verderblicher Lebensmittel Anwen­ dung, desweiteren dienen sie der Lagerung wärmeemp­ findlicher Stoffe, Waren oder Erzeugnisse in Medi­ zin, Industrie und Forschung. Die Kühlung verderb­ licher Lebensmittel bewirkt eine Konservierung der Lebensmittel, da durch die erniedrigte Temperatur die Reaktionsgeschwindigkeit chemischer Reaktionen, insbesondere der Oxidation mit Luftsauerstoff, re­ duziert wird, desweiteren werden enzymatische Ver­ änderungen der Lebensmittel stark verlangsamt und es werden die Mikroorganismen, die auch im gerei­ nigten oder gewaschenen Zustand den Lebensmittel anhaften, in ihrer Entwicklung gehemmt, wodurch ein Verderben der Waren hinausgezögert wird. Die maxi­ male Lagerdauer von Lebensmitteln in Kühlschränken hängt aber trotzdem von ihrer Konsistenz bzw. Kon­ fektionierung ab. Ein längerfristiges Lagern, ins­ besondere von Lebensmitteln, kann mit sog. Tief­ kühlschränken, bei denen die Waren oder Lebensmit­ tel bei überlicherweise -20° Celsius gelagert wer­ den, erreicht werden. Eine andere Art der dauer­ haften Lagerung von Lebensmitteln besteht darin, daß die Lebensmittel vakuumverpackt werden, d. h. daß sie in luftdichte Kunststoffolien oder Gebinde eingeschweißt werden, und Luft aus der so entstan­ denen Verpackung abgesaugt wird. In einer solchen Vakuumverpackung, in der auch die Luftfeuchtigkeit entscheidend reduziert ist, sind den zersetzenden Mikroorganismen die Wachstumsgrundlagen weitestge­ hend entzogen und Oxidationen mit Luftsauerstoff können praktisch nicht mehr ablaufen.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Vor­ teile bisher bekannter Kühlschränke mit den Vortei­ len der vakuumverpackten Lagerung von Lebensmitteln oder Waren zu verbinden, um die maximale Lagerdauer solcher Lebensmittel oder Waren zu verlängern.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Innenraum des Kühlschranks ein Behälter mit einem Behälterinnenraum angeordnet ist, der Behäl­ terinnenraum mit einer Tür und/oder einer Klappe luftdicht gegen den Kühlschrankinnenraum abschließ­ bar ist und der Behälterinnenraum mit Unterdruck beaufschlagbar ist.

Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, in den Innenraum eines Kühlschranks einen Behälter einzu­ bauen, der luftdicht abgeschlossen werden kann und der mit Unterdruck beaufschlagt werden kann. Da­ durch werden die Vorteile der Konservierung von Le­ bensmitteln durch Reduzierung der Temperatur und durch Entziehung des Luftsauerstoffs miteinander kombiniert. In einem solchen Behälter können bei­ spielsweise trockene oder pulverförmige Lebensmit­ tel wie Reis, Nudeln, Kaffee, Tee, Wurst und Käse, Butter oder z. B. Kartoffelchips gelagert werden. Es ist nicht möglich, in einem solchen Vakuumbehäl­ ter z. B. geschlagene Sahne oder offene Flüssigkei­ ten zu lagern, da durch die Herabsetzung des Luft­ drucks die Siedetemperatur des Wassers herunterge­ setzt wird, und dadurch wasserhaltige Lebensmittel verderben könnten. Der Druck im Vakuumbehälter wird zu effektiven Lagerung der Lebensmittel auf unge­ fähr 100 mbar abgesenkt.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Ge­ genstand von Unteransprüchen.

Durch das Anbringen von Ventilen am Behälter wird es ermöglicht, den Luftdruck im Behälter zu regu­ lieren. Durch die Reduzierung des Luftdrucks im Be­ hälter müsste die Klappe und/oder Türe des Behäl­ ters mit einem unverhältnismäßig großem Kraftauf­ wand entgegen dem atmosphärischen Luftdruck geöff­ net werden. Ein Dosierventil am Behälter, mit dem der Unterdruck langsam aufgehoben werden kann, kann dies verhindern. Desweiteren kann beispielsweise in der Verbindung zwischen dem Behälter und einer Va­ kuumpumpe ein Absperrventil angebracht werden, um nach Erreichen des gewünschten Unterdrucks den Be­ hälter gegen die Vakuumpumpe abzuschließen.

Sinnvollerweise wird der Unterdruck im Behälter mit einer Vakuumpumpe erzeugt. Die Beschaffenheit einer solchen Vakuumpumpe ist erfindungsgemäß unerheb­ lich. Die Realisierung eines Systems aus einem luftdichten Behälter und einer daran angeschlosse­ nen Vakuumpumpe ist mit der heute bekannten Vakuum­ technologie kein Problem.

Zur Erzeugung des Unterdrucks im Behälter kommen unter anderem Membranpumpen oder Drehschieberpumpen in Frage. Bei einer Membranpumpe wird das Vakuum durch die Hubbewegung einer Membrane erzeugt, die die Luft aus dem Behälterinnenraum absaugt, bei ei­ ner Drehschieberpumpe wird die Luft durch einen ro­ tierenden Drehschieber aus dem Behälterinnenraum evakuiert. Beide Arten von Vakuumpumpen sind tech­ nisch ausgereift, wirtschaftlich günstig und genü­ gen den Ansprüchen hinsichtlich des zu erreichenden Unterdrucks.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung be­ steht darin, daß in der Verbindung zwischen Vakuum­ pumpe und Behälterinnenraum ein Rückschlagventil angeordnet ist. Dieses Rückschlagventil soll ver­ hindern, daß bei einer Beschädigung oder bei einem Defekt der Vakuumpumpe Luft in den Behälterinnen­ raum einströmen kann. Es soll derart in die Verbin­ dung eingebaut werden, daß es in der Richtung vom Behälter zur Vakuumpumpe durchlässig ist und eine Luftströmung in Gegenrichtung verhindert.

Eine Erweiterung der Funktionalität des Kühl­ schranks, der mit einem Behälter versehen ist, der mit Unterdruck beaufschlagbar ist, besteht darin, daß der Behälter auf eine andere Temperatur als der Kühlschrank abgekühlt werden kann, z. B. kann der Behälter auf -20° abgekühlt werden, während der Kühlschrank normale Temperatur beibehält, wodurch ein Vakuumgefrierfach erhalten wird.

Durch eine Koppelung der Türen und/oder Klappen des Behälterinnenraums und des Kühlschranks wird er­ reicht, daß beim Öffnen des Kühlschranks gleichzei­ tig der Behälter im Kühlschrank geöffnet wird. Na­ türlich müssen die Ventile zur Druckregulierung im Behälterinnenraum vorher entsprechend betätigt wor­ den sein. Insbesondere ist daran gedacht, daß der Behälter im Kühlschrank so angeordnet ist, daß die Kühlschranktür gleichzeitig den Kühlschrankinnen­ raum und den Behälterinnenraum verschließt, d. h. daß eine Tür beide Behälter gleichzeitig ab­ schließt.

Ein selbsttätiges Abpumpen der Luft aus dem Behäl­ terinnenraum durch die Vakuumpumpe kann dadurch er­ reicht werden, daß an der Tür und/oder Klappe des Behälters ein Schalter angebracht ist, der durch das Schließen der Tür und/oder Klappe des Behälters die Vakuumpumpe aktiviert. Solche Schalter, wie sie auch beispielsweise bei der Kühlschrankbeleuchtung, hier aber in umgekehrter Funktionsweise, zur Anwen­ dung kommen, sind bekannt und ihre Beschaffenheit ist erfindungsgemäß unerheblich.

Sind der Kühlschrank und der Behälter zumindest teilweise durchsichtig, so kann der Kühlschrank mit dem Behälter zur Präsentation von Waren und/oder Lebensmitteln dienen. Dies ist beispielsweise in der Gastronomie und/oder im Lebensmittelhandel von Vorteil. Die durchsichtigen Elemente des Kühl­ schranks und des Behälters können beispielsweise aus Glas, Plexiglas oder Polycarbonat bestehen.

Eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit des Kühl­ schranks besteht darin, daß sowohl der Kühlschrank als auch der Behälter über eine Innenbeleuchtung verfügen, die zumindest in geöffnetem Zustand akti­ viert ist. Eine solche Innenbeleuchtung für konven­ tionelle Kühlschränke ist bekannt. Nach dem glei­ chen Prinzip kann der Behälter mit einer Innenbe­ leuchtung ausgestattet werden. Sind der Kühlschrank und der Behälter zumindest teilweise durchsichtig, kann die Innenbeleuchtung auch derart ausgeführt werden, daß sie ständig aktiviert ist, was insbe­ sondere bei der Präsentation von Lebensmitteln oder Waren von Vorteil ist.

Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er­ findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei­ bungsteil entnehmen, in dem anhand einer Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläu­ tert wird. Es zeigt:

Fig. 1 die schematische Seitenansicht eines Kühl­ schranks mit einem Behälter im Innenraum.

In diesem Ausführungsbeispiel ist der Behälter (1) derart im Innenraum des Kühlschranks (2) angeord­ net, daß die Tür (3) des Kühlschranks (2) und die Tür (4) des Behälters (1) nicht miteinander gekop­ pelt sind. Der Behälter (1) ist mit einem Dosier­ ventil (5) zur Regulierung des Luftdrucks ausge­ stattet sowie mit einem Absperrventil (6) zur Vaku­ umpumpe (7), die hier nur symbolisch angedeutet ist. In der Verbindung zwischen Vakuumpumpe (7) und Behälter (1) ist ein Rückschlagventil (8) angeord­ net. Durch die Anordnung des Behälters (1) im In­ nenraum des Kühlschranks (2) hat der Behälter (1) die selbe Temperatur wie der Kühlschrankinnenraum.

Claims (10)

1. Kühlschrank bestehend aus einem thermisch iso­ lierten Innenraum und einer Kältemaschine, mit der der Innenraum auf eine Temperatur unterhalb der Um­ gebungstemperatur abkühlbar ist und der Innenraum durch eine Tür und/oder eine Klappe von außen zu­ gänglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß

• - im Innenraum des Kühlschranks (2) ein Behälter (1) mit einem Behälterinnenraum angeordnet ist,
• - der Behälterinnenraum mit einer Tür (4) und/oder einer Klappe luftdicht gegen den Kühlschrankinnen­ raum abschließbar ist,
• - der Behälterinnenraum mit Unterdruck beaufschlag­ bar ist.

2. Kühlschrank nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Behälter (1) mit Ventilen (5, 6) zur Luftdruckregulierung ausgestattet ist.

3. Kühlschrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine Vakuumpumpe (7) zur Erzeu­ gung des Unterdrucks mit dem Behälterinnenraum ver­ bunden ist.

4. Kühlschrank nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Vakuumpumpe (7) eine Membranpumpe oder eine Drehschieberpumpe ist.

5. Kühlschrank nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbin­ dung zwischen Vakuumpumpe (7) und Behälterinnenraum ein Rückschlagventil (8) angeordnet ist.

6. Kühlschrank nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälte­ rinnenraum auf eine anderer Temperatur abkühlbar ist als der Kühlschrankinnenraum.

7. Kühlschrank nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tür (4) und/oder die Klappe des Behälterinnenraums und die Tür (3) und/oder die Klappe des Kühlschrankinnen­ raums aneinander gekoppelt sind.

8. Kühlschrank nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schalter an der Tür (4) und/oder Klappe des Behälters die Vakuumpumpe aktiviert.

9. Kühlschrank nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühl­ schrank (2) und der Behälter (1), insbesondere die Türen (3, 4) und/oder Klappen, zumindest teilweise durchsichtig sind.

10. Kühlschrank nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühl­ schrankinnenraum und/oder der Behälterinnenraum über eine Innenbeleuchtung verfügen, die zumindest in geöffnetem Zustand aktiviert ist.