DE19931844A1 - Einrichtung zur Verstellung der Sieböffnungsweite an Mähdreschern - Google Patents
Einrichtung zur Verstellung der Sieböffnungsweite an MähdreschernInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verstellung der Sieböffnungsweite an Mähdreschern. Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das entsprechende Justierverfahren beziehen sich auf eine Verstellvorrichtung, welche direkt mitschwingend an den Sieben oder dem Siebrahmen in einer Reinigungseinrichtung an einem Mähdrescher angeordnet ist und ferner mit einem elektromotorischen Verstellantrieb ausgestattet ist. Die Vorrichtung ist durch die Anordnung der Betätigungsrichtung des elektromotorischen Verstellantriebs gekennzeichnet, welche erfindungsgemäß auf einer von der Schwingrichtung der Siebe abweichenden Achse verläuft.
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Verstellung der Sieböffnungsweite an Mähdreschern.
In der Reinigungseinrichtung von Mähdreschern sind in der Regel mehrere Siebe nebeneinander
beziehungsweise übereinander zur Reinigung des Erntegutes angeordnet. Im Betrieb der Einrich
tung ist es für den optimalen Reinigungsgrad der Einrichtung notwendig, die Sieböffnungsweite
an die zu reinigende Erntemenge und an die jeweilige Fruchtart anzupassen.
Es ist bekannt die Sieböffnungsweite von Lamellensieben bei Stillstand der Reinigungseinrich
tung per Hand mittels Verstellhebel entsprechend den Reinigungsanforderungen einstellen zu
können.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE-GM 71 45 564 ist es ferner bekannt, in ein Sieb oder in
einen Siebrahmen eine elektromotorische Verstellung zur Verstellung der Sieböffnungsweite
einzubauen. Die Verstelleinrichtung wird durch einen Elektromotor und eine nachgeschaltete
Spindelverstellung gebildet. Der Elektromotor ist auf der gutaufnehmenden Seite der Reini
gungseinrichtung angeordnet und mit seiner Motorwelle in der Bewegungsrichtung der Siebe
ausgerichtet. Unter dem Mittelsteg eines Siebes ist vom Gutstrom geschützt eine Verstellstange
angebracht, die einerends mittels eines Stellhebels an einer Verstellschiene angreift und anderer
ends mit einem Gewinde versehen ist. An dem Gewinde greift ein axial fixiertes Stirnrad an,
welches von dem Elektromotor je nach Verstellwunsch angetrieben wird. Die Verstellstange
bewegt sich, je nach Drehrichtung des Motors, in oder entgegen der Bewegungsrichtung der
Siebe. An der Verstellstange ist ferner eine Meßeinrichtung angebaut, mittels welcher die
Sieböffnungsweite ermittelt und durch ein Anzeigegerät in der Fahrerkabine angezeigt wird. Der
Maschinenbediener verstellt von der Fahrerkabine aus per Hand beziehungsweise mittels eines
Schalters die Sieböffnungsweite so lange, bis von dem Anzeigegerät die gewünschte Öffnungs
weite angezeigt wird.
Sämtliche rotierenden Teile der Verstellvorrichtung, wie Motorwelle, Stirnrad, Gewinde,
Verstellstange und Meßeinrichtung sind in ihrer Betätigungsrichtung beziehungsweise mit ihrer
Drehachse in Richtung der Bewegungsachse der Siebe angeordnet. Diese Anordnung wirkt sich
nchteilig auf die Haltbarkeit der Siebverstellung und der Meßeinrichtung aus. Die durch die
Schwingbewegung in den einzelnen Bauteilen auftretenden Massenträgheitskräfte führen zu einer
axialen Bewegungen der einzelnen Elemente und erzeugen unnötigen Verschleiß in den Lager-
und Führungsstellen. Dies führt zu einem frühzeitigen Ausfall der Verstell- beziehungsweise der
Meßeinrichtung. Ein weitere Nachteil dieser Einrichtung ergibt sich durch die Einbaulage des
Verstellmotors mit nachgeschalteter Untersetzung. Diese befinden sich auf der gutaufnehmenden
Seite der Siebe oberhalb des Gebläses und sind im eingebauten Zustand schwer erreichbar. Der
Verstellantrieb und die elektrischen Verbindungen zu dem Motor und der Meßeinrichtung lassen
sich für Wartungsarbeiten beziehungsweise für eine Demontage der Siebe nur mühsam erreichen.
Eine weitere automatische Verstellvorrichtung für Siebe ist beispielsweise aus dem
DE-GM 91 12 209 bekannt. Ein Linearantrieb ist an einer Gehäusewand der Reinigungseinrichtung
angebracht. Die Stellbewegung wird mittels Bowdenzügen durch die Seitenwand der Reini
gungseinrichtung hindurch auf die Stellhebel der jeweiligen im Betrieb beweglichen Siebe
übertragen. Durch die Bowdenzüge wird die Schwingbewegung von der elektromotorischen
Verstellvorrichtung entkoppelt. Der Stellweg des Linearantriebs wird am Betätigungsglied des
Linearantriebes gemessen und dient zur Ermittlung der Sieböffnungsweite.
Diese Verstellvorrichtung hat den Nachteil, daß der Verstellweg von dem Verstellantrieb bis zur
Sieblamelle sehr lang ist und mehrere Koppelstellen besitzt. Hierdurch entsteht ein unvermeidba
res, erhebliches Spiel auf dem gesamten Stellweg. Die Ermittlung der Sieböffnungsweite ist nur
so lange ausreichend genau, wie das Spiel im mechanischen Aufbau der Verstellvorrichtung
unverändert bleibt. Mit zunehmender Laufzeit der Verstellvorrichtung nimmt das Spiel der
Verstellvorrichtung zu, so daß eine Verschlechterung der reproduzierbaren Siebeinstellung
unabwendbar ist. Ein weiterer Nachteil entsteht durch den Aufbau der Verstellvorrichtung.
Vielfach werden die Siebe mindestens einmal pro Jahr für Kontroll- und Reinigungsaufgaben aus
der Reinigungseinrichtung entfernt. Hierzu müssen dann die Verbindungen des Linearantriebes
zu den Sieben unterbrochen werden. Die Bowdenzüge müssen von den Stellhebeln an den
Sieben gelöst werden, welches einen erhöhten Demontageaufwand bedeutet und zusätzlich,
durch die Trennung mindestens einer Koppelstelle, einen nicht nachvollziehbaren Einfluß auf das
Spiel in Verstellvorrichtung hat.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Verstellvorrichtungen für Siebe in Mähdrescher erfül
len die Anforderungen an eine automatisierte Verstellung der Sieböffnungsweite in Bezug auf die
Haltbarkeit beziehungsweise Funktionssicherheit und auf eine reproduzierbare Sieböffnungs
weite nicht.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Verstellvorrichtung für Siebe in einer Reinigungseinrich
tung an Mähdreschern dahingehend zu verbessern, daß die Verstellvorrichtung eine höhere
Funktionssicherheit sowie eine bessere Reproduzierbarkeit der Sieböffnungsweite besitzt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verstellvorrichtung an einem Mähdrescher zur
Verstellung der Sieböffnungsweite gelöst, indem die Betätigungsrichtung des elektromotorischen
Verstellantriebs auf einer von der Schwingrichtung der Siebe abweichenden Achse verläuft.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet mit einem an dem Siebrahmen angebrachten elektro
motorischen Verstellantrieb, wodurch sich prinzipiell ein sehr kurzer Weg und nur wenige
Koppelstellen zwischen dem Verstellantrieb und der Sieblamelle ergibt. Die Betätigungsrichtung
des Antriebes ist so gewählt, daß sie sich von der Bewegungsrichtung der Schiebe unterscheidet.
Durch diese Anordnung ist es erstmalig gelungen, die Haltbarkeit und die Funktionssicherheit
der Verstellvorrichtung endscheitend zu verlängern beziehungsweise zu erhöhen.
Um die auftretenden Massenträgkeitskräfte in der Reinigungseinrichtung minimal zu halten, ist
es erforderlich alle schwingenden Bauteile der Reinigungseinrichtung möglichst leicht zu
konstruieren. Selbiges gilt auch für den Verstellantrieb am Siebrahmen. Entgegen dieser Forde
rung muß der Antrieb für die erforderlichen Stellkräfte und Stellwege ausgelegt werden, was
konstruktiv zu einer unvermeidlichen Masse des Antriebs führt. Die mit der größten Masse
behafteten Elemente in einem Verstellantrieb sind die stillstehenden, kraftübertragenden Elemen
te, wie beispielsweise eine Kolbenstange in einem Drehspindelantrieb. Diese Kolbenstange ist
einerends mit einem Innengewinde versehen, in welches eine Gewindestange eingreift. Die
Steigung des Gewindes wird konstruktiv so gewählt, daß eine Selbsthemmung des Drehspindel
antriebes gewährleistet ist. Zur Funktion des Antriebes ist ein minimales Spiel in dem Spindelge
winde notwendig. Die erfindungsgemäße Ausrichtung des Verstellantriebes hat den Vorteil, daß
verhindert wird, daß dieses Spiel durch die Schwingbewegung der Reinigungseinrichtung zu
Verschleiß in der Gewindeverbindung führt, da die Schwingrichtung der Siebe und die Betäti
gungsrichtung des Antriebes auf voneinander unterschiedlichen Achsen verlaufen.
Zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit der Sieböffnungsweite, ist aus dem Stand der Technik
bekannt, die Sieböffnungsweite anhand eines Verfahrens einzustellen. Eine neue Sieböffnungs
weite wird vom Maschinenbediener von dem Fahrerstand des Mähdreschers aus vorgegeben. Die
automatische, elektromotorische angetriebene Verstellvorrichtungen verstellt, bevor die neue
gewünschte Sieböffnungsweite eingestellt wird, die Öffnungsweite des Siebes in eine Endlage
(maximale oder minimale Öffnungsweite, welche anhand der gemessenen Stellung des Betäti
gungselementes des Verstellantriebes ermittelt wird). Danach wird von der angefahrenen Nullpo
sition aus die neue Öffnungsweite selbsttätig eingestellt. Dabei wird bei der Ermittlung des erfor
derlichen Stellweges, ein einmalig bestimmtes Spiel der Verstellvorrichtung mitberücksichtigt,
indem dem Stellweg des Verstellantriebes zu dem für die gewünschte Sieböffnungsweite erfor
derlichen, bekannten Stellweg zusätzlich einen zum ausgleichen des Spiels erforderlicher Stell
weg hinzufügt wird. Bei den bekannten Vorrichtungen ist das Spiel zum erforderlichen Stellweg
relativ groß und nimmt außerdem mit zunehmender Anzahl der Verstellungen zu. Bei späteren
Verstellungen müßte das Spiel erneut ermittelt werden und dies dann jeweils angepaßt berück
sichtigt werden. Bei einer Verstellung der Sieböffnungsweite im Betrieb der Reinigungseinrich
tung führt dieses Einstellverfahren zu einer kurzzeitigen völlig falschen Siebweiteneinstellung.
Dabei wird einen unnötigen Verlust von Erntegut erzeugt. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung kann vorteilhaft auf ein Einstellverfahren verzichtet werden. Da die erfindungsgemäße
Anordnung der Betätigungsrichtung des Verstellantriebs nur dem aus den Verstellungen herrüh
renden geringen Verschleiß unterliegt, muß nur ein einmalig ermitteltes, gegenüber den bekann
ten Verstellvorichtungen relativ geringes Spiel, bei der Ermittlung des erforderlichen Stellweges
berücksichtig werden. Die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung gewährleistet somit auch nach
einer größeren Anzahl von Verstellungen eine ausreichend genaue, reproduzierbare Einstellung
der Sieböffnungsweite.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden sämtliche Drehachsen von rotierenden
Bauteilen der Verstellvorrichtung, auf einer von der Schwingrichtung der Siebe abweichenden
Achse angeordnet. Die Verstellvorrichtung wird von einem Elektromotor und einem eventuell
nachgeschalteten Getriebe, mit rotierenden Bauteilen, angetrieben. Es hat sich für die Haltbarkeit
der Verstellvorrichtung als besonders vorteilhaft erwiesen, auch diese Achsen auf einer von der
Schwingrichtung der Siebe abweichenden Achse anzuordnen. Verschleiß an den einzelnen
Wellenenden und den einzelnen Lagerstellen durch die Schwingbewegung der Reinigungseinrich
tung können so vorteilhaft vermindert und bei einer zur Schwingrichtung der Siebe senkrechten
Ausrichtung sogar ausgeschaltete werden.
Eine besondere erfindungsgemäße Ausgestaltung der Verstellvorrichtung ergibt sich durch die
Ausrichtung der Betätigungsrichtung des elektromotorischen Verstellantriebs beziehungsweise
sämtlicher rotierender Bauteile der Verstellvorrichtung, zumindest bei einer eingestellten Sieböff
nungsweite, senkrecht zur Bewegungsrichtung der Siebe. Durch diese vorteilhafte Anordnung
werden die einzelnen beweglichen und rotierenden Elemente der Verstellvorrichtung nicht, durch
die Schwingbewegung, in ihrer Betätigungsrichtung beziehungsweise in ihrer Drehachsenrich
tung, zu einer Bewegung angeregt. Die Schwingbewegung verursacht bei dieser Anordnung der
Elemente keinen Verschleiß in den Lager und in den entsprechenden Führungselementen, da die
Massenträgheitskräfte von den Lagern beziehungsweise von den jeweiligen Führungselementen,
ohne eine Bewegung des jeweiligen Bauteils zu verursachen, aufgenommen werden. Diese
Anordnung ist ferner besonders vorteilhaft für die Anlenkung des Betätigungsgliedes des
Verstellantriebes an die nachfolgende Verstellvorrichtung. Die Reinigungseinrichtung besitzt in
cer Regel zwei auf einer Ebene nebeneinander angeordnete Siebe mit je einem Umlenkhebel zur
Einstellung der Sieböffnungsweite. Die beiden Umlenkhebel sind mittels einer senkrecht zur
Schwingbewegung ausgerichteten Verbindungsstange verbunden, so daß die Bewegung dieser
Stange, auf einer senkrecht zur Schwingbewegung verlaufenden Achse, eine gleichsinnige
Verstellung der Sieböffnungsweite des jeweiligen Siebes ermöglicht. Durch die vorteilhafte,
erfindungsgemäße Anordnung des Verstellantriebes, senkrecht beziehungsweise annähernd
senkrecht zur Schwingrichtung der Siebe, läßt sich in einfacher Weise die Stellbewegung des
Verstellantriebes auf die weitere Verstellvorrichtung mittels einer einfachen Verbindung
übertragen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird der elektromotorische Verstellantrieb durch
einen Linearantrieb gebildet. Diese zeichnen sich in der erfindungsgemäße Anordnung durch eine
besonders hohe Funktionssicherheit und Haltbarkeit aus. Vorteilhaft ist bei diesem Antrieb, daß
alle rotierenden Bauteile in einem Gehäuse, geschützt von Verunreinigungen, angeordnet sind.
Ein weiterer Vorteil der Linearantriebe besteht darin, daß die Betätigungsrichtung des Stellele
mentes, welches in der Regel als eine Kolbenstange ausgebildet ist, gradlinig verläuft. Somit ist
vorhersehbar und gewährleistet, daß in einer entsprechenden, erfindungsgemäßen Anordnung bei
jeder einstellbaren Sieböffnungsweite die Betätigungsrichtung des Linearantriebes auf einer von
der Schwingrichtung der Siebe abweichenden Achse liegt. Die Verwendung eines Linearantrie
bes besitzt gegenüber anderen bekannten, elektrischen Verstellantrieben, durch ihre in der Regel
ähnlich eines hydraulischen Hubzylinders geformten Bauform, einen weiteren Vorteil. Die
Abmessungen sind ähnlich der des Siebrahmes. Daher läßt sich der Liniearmotor besonders gut
an den Siebrahmen in einer Reinigungseinrichtung anbringen, ohne das der Reinigungsprozeß
gestört wird oder zusätzlicher Wartungs- beziehungsweise Reinigungsaufwand für die Verstell
vorrichtung anfällt.
Durch die erfindungsgemäße vorteilhafte Ausrichtung der Betätigungsrichtung des Verstellan
triebes, wird es in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht, ein mit geringem
Verschleiß behaftetes Wegmeßsystem in den Verstellantrieb zu integrieren. Das Wegmeßsystem
wird kostengünstig, durch eine entlang des Stellweges des Verstellantriebes verlaufendes linea
res Wegmeßsystem ausgeführt, indem beispielsweise ein elektrischer Widerstand in Form einer
Widerstandsfläche parallel zu einer Kolbenstange angeordnet wird und ein von der Kolbenstange
angetriebener Schleifkontakt einen Widerstandswert von dieser Widerstandsfläche abgreift. Die
Meßeinrichtung läßt sich vorteilhaft in dem Gehäuse eines Verstellantriebes wie beispielsweise
eines Linearantriebes vor Verschmutzung geschützt anordnen. Durch diese vorteilhafte Ausrich
tung wird der Schleiferkontakt von der Schwingbewegung der Siebe in seiner Bewegungsrich
tung nur schwach und bei einer senkrecht zur Schwingrichtung der Siebe angeordneter Ausrich
tung der Widerstandsfläche nicht zu einer verschleißerzeugenden Schwingbewegung angeregt.
Für eine bessere Haltbarkeit und Funktionssicherheit der Verstellvorrichtung, hat sich mit
großem Erfolg der Einsatz eines bürstenlosen Elektromotors erwiesen. An diesem Motor entfal
len die mit ihren Bewegungsrichtung senkrecht zur Drehachse der Motorweile angeordneten
Bürsten. Wie zuvor beschrieben, ist es besonders vorteilhaft auch die Motorwelle auf einer von
der Bewegungsrichtung der Siebe abweichenden Achse anzuordnen. Bei optimaler, senkrecht
zur Bewegungsrichtung angeordneter Motorwelle, befinden sich die Bürsten mit ihrer
Bewegungsrichtung unweigerlich in Schwingrichtung der Siebe. Dies würde zu einem verstärk
tem Verschleiß derselben und zu einem vorzeitigen Ausfall der Verstellvorrichtung führen.
Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines bürstenlosen Motors in dem Verstellantrieb,
kann die Motorwelle vorteilhaft angeordnet und gleichzeitig die Funktionssicherheit endschei
tend erhöht werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es erfindungsgemäß vorgesehen, die Verstell
vorrichtung im Bereich der die abgesiebten Verunreinigungen abgebenden Seite des Siebes
anzuordnen. Durch diese Anordnung ist eine gute Zugänglichkeit zur Vorrichtung sichergestellt.
Die Siebe können von dieser Siebseite aus zur Kontrolle eingesehen und für Wartungs- und
Reinigungszwecke aus dem Mähdrescher entnommen werden. Die Verstellvorrichtung kann
somit auf einfache Weise gleichzeitig mit den Sieben überprüft beziehungsweise der Verstellan
trieb an- oder abgebaut werden.
Zur Überprüfung und Justierung der Sieböffnungsweite beziehungsweise der Verstellvorrichtung
ist erfindungsgemäß an mindestens einer Sieblamelle beziehungsweise Sieblamellenreihe minde
stens eine Einrichtung vorhanden, die auf mindestens eine Sieböffnungsweite anspricht. Durch
diese Einrichtung kann erstmalig die tatsächliche Sieböffnungsweite überwacht und außerdem
die Verstellvorrichtung auf ein im Verstellantrieb integriertes Wegmeßsystem justiert werden.
Diese Einrichtung kann eine einfacher Schaltkontakt sein, der direkt von einer Sieblamelle in
beispielsweise einer Endlage der Lamelle betätigt wird. Eine bestimmte Sieböffnungsweite kann
ferner mittels eines Drehgebers oder eines Schaltkontaktes direkt von der Stellung der Betäti
gungs- und Drehachse einer Sieblamellenreihe abgeleitet werden.
Die zuvor beschriebene Vorrichtung kann erfindungsgemäß anhand eines Verfahrens justiert
werden. Während des Justiervorgangs wird die Sieböffnungsweite so lange in eine Richtung
verstellt, bis eine Einrichtung mindestens eine dieser Einrichtung zugeordnete bekannte Sieböff
nungsweite anzeigt und anschließend wird die bekannte Sieböffnungsweite, dem momentan
ermittelten Meßwert der, über den gesamten Stellweg messenden Einrichtung, zugeordnet.
Durch dieses Verfahren ist es erstmalig möglich, die tatsächliche Sieböffnungsweite dem
Wegmeßsystem automatisch zuordnen zu können. Für die Erstmontage der Verstellvorrichtung
beziehungsweise der Siebe und auch für weitere Montagen kann auf eine fehlerbehaftete Handju
stage verzichtet werden. Desweiteren können nach der Justage, im späteren Betrieb, Schäden an
der Verstellvorrichtung oder zunehmendes Spiel in der Vorrichtung, durch einen Vergleich der
bei der Justage ermittelten Meßwerte mit den im Betrieb der Vorrichtung auftretenden Meßwer
te, erkannt werden.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Dresch- und Reinigungseinrichtungen
in einem Mähdrescher,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Anordnung der Verstellvorrichtung an einer
Reinigungseinrichtung,
Fig. 3 die Anordnung der rotierenden Bauteile in einem Verstellantrieb,
Fig. 4 die Seitenansicht eines Lamellensiebes mit einer am Förderende der Sieb
angeordneter Verstellvorrichtung und
Fig. 5 ein Lamellensiebe mit angeordneten Einrichtungen zur Anzeige minde
stens einer Sieböffnungsweite.
In Fig. 1 wird eine schematische Seitenansicht der Dresch- und Reinigungseinrichtungen in
einem Mähdrescher dargestellt. Mittels der Dreschtrommel 1 und dem darunter angeordneten
Dreschkorb 2 wird das Erntegut in seine Bestandteile Korn, Stroh und Spreu getrennt. Das
Stroh wird über die Schüttler 3 oberhalb der Reinigungseinrichtung 4 weitergefördert. Dabei
werden die noch im Stroh befindlichen Körner abgeschieden und gelangen über den Rücklaufbo
den 5 zu der Reinigungseinrichtung 4. Das von der Drescheinrichtung 6 abgeschiedene Korn und
die Streu fallen durch den Dreschkorb 2 direkt auf den Vorbereitungsboden 7 und werden
mittels einer Schwingbewegung zur Reinigungseinrichtung 4 weitergefördert.
Die Reinigungseinrichtung 4 wird durch eine Gebläse 10 und mindestens einem Siebe 8 oder 9
gebildet. In der Regel sind, wie dargestellt, ein Obersieb 8 und ein Untersieb 9 übereinander,
angeordnet, welches sich jeweils in zwei in einer Ebene liegende Teilsiebe aufteilt. Mittels eines
Gebläses 10 werden die Siebe 8, 9 von unten mit einen Luftstrom beaufschlagt. Die Siebe 8, 9
selbst vollführen während des Betriebes der Reinigungseinrichtung 4 eine Schwingung derart,
daß das von der Drescheinrichtung 6 und den Schüttler 3 abgetrennte Erntegut von der der
Drescheinrichtung 6 zugewandte Seite der Siebe aufgenommen und entgegen der Fahrtrichtung
des Mähdreschers weitergefördert wird. Zur Erzielung des optimalen Reinigungsgrades der
Reinigungseinrichtung 4 kann die Gebläsedrehzahl und die Öffnungsweite der Siebe 8, 9 verän
dert werden. Erfindungsgemäß sind den Sieben 8, 9 jeweils ein Verstellantrieb 12 zur Verstel
lung der Sieböffnungsweite zugeordnet.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf eine Anordnung der Verstellvorrichtung 13 an einer Reini
gungseinrichtung 4 entsprechend der Fig. 1. Der Verstellantrieb 12 ist so an einem Siebrahmen
14 angeordnet, daß die Betätigungsrichtung 17 annähernd senkrecht zur Schwingrichtung 25 der
Siebe ist. Dargestellt ist das Obersieb 8, welches sich aus zwei auf einer Ebene angeordnete
Teilsiebe 20, 21 zusammensetzt. Die Öffnungsweite der schematisch dargestellten Sieblamellen
reihen 28 kann mittels der Stange 30, dem Umlenkhebel 22 und der Verbindungsstange 24
eingestellt werden. Die Kolbenstange 32 des Verstellantriebs 12 greift an der Verbindungsstange
24 an, so daß die Öffnungsweite der beiden Teilsiebe 20, 21 durch einen Verstellantrieb 12
gleichsinnig verstellt werden kann. Der Verstellantrieb 12 stützt sich gelenkig über den Halter 35
direkt an dem Siebrahmen 14 ab. Über eine flexible, mehradrige, elektrische Leitung 31, welche
an dem Siebrahmen 14 in einer Kabelrinne verlegt ist, wird der Verstellantrieb gesteuert sowie
die ermittelte Sieböffnungsweite der Steuerung rückgemeldet beziehungsweise dem Bediener in
der Fahrerkabine angezeigt. Besonders geeignet ist die direkte Anbindung der Verstellvorrich
tung an ein in dem Mähdrescher vorhandenes Daten-Bussystem. Hierdurch läßt sich die Anzahl
der Adern der Leitung 32 und dadurch die mitschwingende Leitungsmasse reduzieren.
In der Fig. 3 ist die Durchdringung des Verstellantriebs 12 in Form eines Linearantriebs darge
stellt. Alle rotierenden Bauelemente, wie die Gewindespindel 37, die Motorwelle und die Wellen
im Untersetzungsgetriebe 45 sind achsparallel angeordnet. Die Bewegungsrichtung der Kolben
stange 32 ist außerdem mit der Ausrichtung der Drehachsen der rotierenden Bauelementen
identisch, so daß die Ausrichtung aller rotierenden Bauelemente des Verstellantriebs 12, auf
einer von der Schwingrichtung 25 der Siebe 8, 9 abweichenden Achse, durch einen entspre
chende Ausrichtung der Kolbenstange 32 gegeben ist. Parallel zur Kolbenstange 32 ist einen
elektrische Widerstandsfläche 43 angeordnet. Mit der Bewegung der Kolbenstange 32 geht auch
ein Schleifer 40 und eine Schaltnocke 42 einher. Der Schleifer 40 kontaktiert mit der Wider
standsfläche 43 und verändert den meßbaren Widerstandswert in Abhängigkeit des Stellweges
der Kolbenstange 32. Die Schaltnocke 40 ist so ausgerichtet, daß sie in den zuläßigen Endlagen
der Kolbenstange 32 jeweils einen Schaltkontakt 41 betätigt. Durch diese kann die Ausrichtung
der Widerstandsfläche 43 zur Position der Kolbenstange 32 erkannt und automatisch zugeordnet
werden. Ferner kann der bürstenlose Elektromotor 36 vor dem erreichen des jeweiligen Endan
schlages der Kolbenstange 32 abgeschaltet und so eine Beschädigung des Verstellantriebes
verhindert werden.
In dieser Fig. 3 ist durch Stichpunktlinien beispielhaft eine weitere Ausführungsform des
Verstellantriebes 12 dargestellt. Der erweiterte Verstellantrieb 12 besitzt eine weitere Kolben
stange, die mittels einer verlängerten Gewindespindel 37 mit der Kolbenstange 32 gekoppelt
angetrieben wird, so daß der erweiterte Verstellantrieb 12 anstelle der Verbindungsstange 24
eingesetzt werden kann. Durch diese Ausführungsform kann sichergestellt werden, daß bei jeder
Sieböffnungsweite die Betätigungsrichtung 17 des Verstellantriebes 12 senkrecht zur
Schwingrichtung 25 der Siebe 8, 9 verläuft. Die Abstandsänderung des Verstellantriebs 12 vorn
Siebrahmen 14, welche durch die Bewegung der Umlenkhebel 22 entsteht, wird durch die
Befestigung des erweiterten Verstellantriebs 12 in einem Langloch 34 am Verstellantrieb 12
ausgeglichen. Zur Einstellung unterschiedlicher Sieböffnungsweiten an den Teilsieben 20, 21
einer Siebebene, kann der erweiterte Verstellantrieb 12 auch mit zwei unabhängig angetriebenen,
getrennten Gewindespinden 37 doppelt ausgeführt sein.
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht eines Lamellensiebes 9 im Längsschnitt, mit einer am Förderende
der Siebe angeordneten Verstellvorrichtung 13. In Verlängerung des Untersiebes 9 ist ein
Windleitblech 50 angeordnet, unter welchem der Verstellantrieb 12 vor Verunreinigungen
geschützt angebracht ist und gleichzeitig in dieser Einbaulage die Funktion der Reinigungsein
richtung 4 nicht behindert. Mittels der vierpoligen Steckverbindung 52 ist der Verstellantrieb 12
mit der Spannungsversorgung des Mähdreschers und außerdem mit dem Bussystem der
Maschine schnell lösbar verbunden. In dem rechteckförmigen Gehäuse des Verstellantriebes 12
ist eine Auswerte- und Steuerschaltung untergebracht, welche die notwendigen Steuer-, Meß-
und Justiersignale der Verstellvorrichtung aufarbeitet, auswertet, speichert und bei Bedarf in für
das verwendete Bussystem konforme Daten umwandelt. Die Stellbewegung des Verstellantrie
bes 12 wird über nicht dargestellte Stangen und über die beiden Kugelgelenke 53 auf den
Umlenkhebel 22 übertragen. Der Umlenkhebel 22 greift an die Stange 30 an, welche wiederum
die Verstellschiene 56 betätigt. Die Verstellschiene 56 ist kammartig ausgebildet und greift
unterhalb des Mittelsteges 15 in die unterhalb des Mittelsteges 15 senkrecht zur Verstellschiene
56 verlaufenden kurbelartig ausgebildeten Sieblamellendrehachsen ein. Eine Bewegung der
Verstellschiene 56 bewirkt eine direkte Veränderung der Öffnungsweite des Siebes 9.
In Fig. 5 wird ein Lamellensieb mit an einer Sieblamelle 49 angeordneten Einrichtungen 58, 59,
60, 61 zur Erkennung und Anzeige mindestens einer Stellung einer Sieblamelle 49 dargestellt.
Durch die rückwärtige Verlängerung der Sieblamelle 49, durch die kurbelartige Sieblamellen
drehachse 62 unterhalb des Mittelsteges 15 oder durch eine benachbarte Sieblamelle 48 wird
mindestens einer Einrichtung 58, 59, 60, 61, im einfachsten Fall ein Schaltkontakt, bei einer
bekannten Sieböffnungsweite betätigt. Dadurch ist es möglich, das Wegmeßsystem 42, 43 in
dem Verstellantrieb 12 automatisch auf eine oder mehrere bekannte Sieböffnungsweite zu
justieren. Ausgehend von dieser ermittelten Justierposition (minimale, maximale oder eine
anderen bekannten Siebweite) kann dann eine exakte Einstellung weiterer Sieböffnungsweiten
erfolgen. Zur automatischen Justage ist es lediglich notwendig nur eine der dargestellten Einrich
tungen 58, 59, 60, 61 an dem Sieb anzubringen. Besonders vorteilhaft ist die Anbringung der
Einrichtung an den Positionen 59 oder 60, da sich diese Anbringungspositionen, vom Gutstrom
geschützt, unterhalb des Mittelstege 15 befinden. Zur Verdeutlichung des möglichen, gesamten
Verstellbereichs der Sieblamellen 48, 49, ist durch Strichpunktlinien die Stellung der Sieblamel
len bei maximaler Sieböffnungsweite dargestellt.
Claims (9)
1. Vorrichtung an einem Mähdrescher zur Verstellung der Sieböffnungsweite von
mindestens einem in einer Reinigungseinrichtung angeordneten Sieb, wobei das Sieb
im Betrieb der Einrichtung eine Schwingbewegung ausführt, von einem Luftstrom von
unten in Förderrichtung durchströmt wird und mit mindestens einem
mitschwingenden, elektromotorischen Verstellantrieb ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigungsrichtung des elektromotorischen Verstellantriebs auf einer, von der
Schwingrichtung der Siebe, abweichenden Achse verläuft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß
sämtliche Drehachsen von rotierenden Bauteilen der Verstellvorrichtung auf einer,
von der Schwingrichtung der Siebe abweichenden Achse angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigungsrichtung des elektromotorischen Verstellantriebs beziehungsweise die
Ausrichtung der rotierenden Bauteile der Verstellvorrichtung, zumindest bei einer
eingestellten Sieböffnungsweite, senkrecht zur Bewegungsrichtung der Siebe
angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der elektromotorische Verstellantrieb ein Linearantrieb ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Verstellantrieb mit einem integrierten Wegmeßsystem ausgestattet ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstellvorrichtung von einem bürstenlosen Elektromotor angetrieben wird.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung im Bereich der die abgesiebten Verunreinigungen abgebenden Seite
des Siebes angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
an mindestens einer Sieblamelle beziehungsweise einer Sieblamellenreihe mindestens
ein Einrichtung vorhanden ist, die auf mindestens eine bekannte Sieböffnungsweite
anspricht.
9. Verfahren zur Justierung der Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
8,
dadurch gekennzeichnet, daß
während eines Justiervorgangs die Verstellvorrichtung die Sieböffnungsweite so lange
in eine Richtung verstellt, bis eine Einrichtung mindestens eine dieser Einrichtung
zugeordneten Sieböffnungsweite anzeigt und daß anschließend die bekannte Sieböff
nungsweite, dem momentan ermittelten Meßwert der über den gesamten Stellweg
messende Einrichtung zugeordnet wird.
Priority Applications (8)
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---|---|---|---|
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