DE19930966A1 - Anpreßplatte für eine Reibungskupplung - Google Patents
Anpreßplatte für eine ReibungskupplungInfo
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Abstract
Eine Anpreßplatte (22) für eine Reibungskupplung (10) ist im wesentlichen ringartig ausgebildet. In der Anpreßplatte (22) ist eine sich von einem radial inneren Bereich (62) zu einem radial äußeren Bereich (64) derselben erstreckende Kanalanordnung (58) vorgesehen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anpreßplatte für eine Reibungskupp
lung, wobei die Anpreßplatte im wesentlichen ringartig ausgebildet ist.
Anpreßplatten sind Bauteile in Reibungskupplungen, die insbesondere bei
schlupfendem Betrieb einer Kupplung sehr stark erhitzt werden können, mit
der Folge, daß durch die eingeleitete Wärme ein sogenannter "Schirmeffekt"
auftritt. Dieser Schirmeffekt bedeutet, daß die ansonsten an sich orthogonal
zu einer Drehachse der Anpreßplatte positionierte Reibfläche derselben in
eine schirmartige Kontur übergeht, bei welcher im radial äußeren Bereich die
Anpreßplatte sich in Richtung von der zugeordneten Reibfläche einer
Kupplungsscheibe weg bewegt mit der Folge, daß der effektive oder mittlere
Reibradius der Kupplung vermindert wird und ein ungleichförmiger Abrieb
der Reibbeläge der Kupplungsscheibe auftreten kann.
Um diesem durch übermäßige Erwärmung der Anpreßplatte induzierten
Effekt entgegenzutreten, ist beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchs
muster 85 12 194 eine Anpreßplatte bekannt, die an einer Seite zur
Zusammenwirkung mit einer Kupplungsscheibe ausgebildet ist und die an
ihrer zur Zusammenwirkung oder Beaufschlagung durch einen Kraftspeicher
ausgebildeten anderen axialen Seite eine Mehrzahl von Kühlrippen aufweist,
die im Drehbetrieb dazu dienen, durch eine gute Belüftung eine übermäßige
Erwärmung der Anpreßplatte zu verhindern.
Auch die DE 34 15 582 A1 und die DE 34 19 326 A1 offenbaren jeweils
Anpreßplatten, an deren zur Zusammenwirkung mit einem Kraftspeicher
ausgebildeten axialen Seite jeweils Kühlrippen vorgesehen sind, die zur
verstärkten Wärmeabfuhr beitragen sollen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine derartige Anpreßplatte
so auszugestalten, daß durch übermäßige Erwärmung induzierte nach
teilhafte Effekte vermieden werden können und gleichwohl eine kompakte
Baugröße der Anpreßplatte beibehalten werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Anpreßplatte für eine
Reibungskupplung gelöst, welche im wesentlichen ringartig ausgebildet ist
und in welcher eine sich von einem radial inneren Bereich zu einem radial
äußeren Bereich derselben erstreckende Kanalanordnung vorgesehen ist.
Eine derartige Kanalanordnung hat den Vorteil, daß sie, wie im folgenden
beschrieben, gleichwohl zur sehr guten Be- und Durchlüftung der Anpreß
platte beitragen kann, jedoch keine Auswirkung auf die axiale Baugröße
derselben hat, wie dies bei Vorsehen von Kühlrippen der Fall ist. Durch die
Kanalanordnung wird dafür gesorgt, daß die sich in den Kanälen derselben
befindende Luft durch im Drehbetrieb einwirkende Zentrifugalkräfte nach
radial außen befördert wird, so daß im radial inneren Bereich eine Sogwir
kung entsteht, die nach Art einer Zentrifugalpumpe für eine ständige
Luftförderung sorgt. Die die Anpreßplatte durchströmende Luft nimmt durch
den Kontakt mit den Oberflächenbereichen, welche die Kanalanordnung
bildet, Wärme von der Anpreßplatte auf und fördert diese nach radial außen
und zur Umgebung hin weg.
Vorzugsweise ist die Kanalanordnung derart ausgebildet, daß sie wenigstens .
einen Kanal aufweist, wobei dieser wenigstens eine Kanal im radial inneren
Bereich und im radial äußeren Bereich der ringartigen Anpreßplatte offen ist.
Um die Fördereffizienz maximal zu gestalten, wird vorgeschlagen, daß der
wenigstens eine Kanal im wesentlichen nur in seinem radial inneren Bereich
und seinem radial äußeren Bereich offen ist.
Die erfindungsgemäße Anpreßplatte kann in besonders einfacher Weise
hergestellt werden, wenn der wenigstens eine Kanal sich von radial innen
nach radial außen im wesentlichen geradlinig erstreckt. Dabei ist es zur
gewünschten Einstellung der Fördereffizienz möglich, daß der wenigstens
eine Kanal sich im wesentlichen in radialer Richtung erstreckt oder daß der
wenigstens eine Kanal sich bezüglich einer radialen Richtung geneigt
erstreckt.
Bei einer alternativen Ausgestaltungsform ist es möglich, daß der wenig
stens eine Kanal sich von radial innen nach radial außen gekrümmt
erstreckt. Die die Kühlung der Anpreßplatte mitbestimmende Förderwirkung
der Kanalanordnung kann dadurch maximiert werden, daß der wenigstens
eine Kanal sich im wesentlichen in einer zur Drehachse der Anpreßplatte
orthogonalen Ebene erstreckt.
Ferner kann die erfindungsgemäße Anpreßplatte derart ausgebildet sein,
daß der wenigstens eine Kanal über seine Erstreckungslänge eine im
wesentlichen gleichbleibende Querschnittsprofilierung oder/und Quer
schnittsabmessung aufweist. Alternativ ist es möglich, daß der wenigstens
eine Kanal eine sich über seine Erstreckungslänge ändernde Querschnitts
profilierung oder/und Querschnittsabmessung aufweist.
Um die Förderwirkung nach Art einer Turbine noch weiter zu erhöhen, wird
vorgeschlagen, daß ein zwei in Umfangsrichtung unmittelbar benachbarte
Kanäle trennender Wandungsbereich vorzugsweise nach Art einer Turbinen
schaufel beziehungsweise einer Tragfläche profiliert ist.
In besonders einfacher und kostengünstiger Art und Weise kann die
erfindungsgemäße Anpreßplatte dadurch hergestellt werden, daß die
Kanalanordnung durch Bohren in der Anpreßplatte gebildet ist. Alternativ ist
es jedoch insbesondere bei in einem Gußverfahren hergestellten Anpreß
platten möglich, daß die Kanalanordnung durch Eingießen von verlorenen
Kanalelementen gebildet ist. Weiterhin ist es bei derartigen in einem
Gußverfahren hergestellten Anpreßplatten möglich, die Kanalanordnung
durch Eingießen und Ausschmelzen wenigstens eines schmelzbaren
Formkörpers, vorzugsweise Wachskörpers, zu bilden.
Eine weitere Möglichkeit, eine Kanalanordnung mit relativ komplexer
Konfiguration vorzusehen, ist gegeben, wenn die Anpreßplatte zwei
zusammenfügbare Scheibenelemente umfaßt und wenn in wenigstens einem
der Scheibenelemente in dessen zur Verbindung mit dem anderen der
Scheibenelemente vorgesehenen Oberflächenbereich eine Vertiefungsanord
nung zum Bilden der Kanalanordnung durch Zusammenfügen der beiden
Scheibenelemente vorgesehen ist.
Bei der erfindungsgemäßen Anpreßplatte ist vorzugsweise vorgesehen, daß
die Kanalanordnung innerhalb der Anpreßplatte vorgesehen ist und an einer
Innenumfangsfläche und einer Außenumfangsfläche der Anpreßplatte offen
ist. Die Anpreßplatte kann derart ausgebildet sein, daß sie nur an einer
ersten axialen Seite zur Zusammenwirkung mit einer Kupplungsscheibe
ausgebildet ist. Es sei hier darauf hingewiesen, daß dann, wenn im
vorliegenden Text auf eine "axiale Seite" Bezug genommen ist, dies immer
auf eine Drehachse bezogen ist, um welche die Anpreßplatte bei Einsatz in
einer Kupplung sich dreht bzw. welche eine Längsmittelachse der Anpreß
platte bildet.
Ferner kann die Anpreßplatte an ihrer zweiten axialen Seite zur Beauf
schlagung durch einen Kraftspeicher ausgebildet sein. Dabei kann der
Kraftspeicher die Anpreßplatte unmittelbar, also ohne Zwischenlagerung
irgendwelcher Komponenten, beaufschlagen oder es kann beispielsweise
eine Verschleißausgleichsvorrichtung im Beaufschlagungsweg zwischen
dem Kraftspeicher und der Anpreßplatte liegen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Druckplattenbaugruppe bzw.
eine Reibungskupplung, welche eine erfindungsgemäße Anpreßplatte
umfassen.
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen
anhand bevorzugter Ausgestaltungsformen detailliert beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Teil-Längsschnittansicht, welche prinzipiell den Aufbau
einer Reibungskupplung mit einer Anpreßplatte darstellt;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Anpreßplatte gemäß
einer ersten Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3 eine Axialansicht der erfindungsgemäßen Anpreßplatte gemäß
Fig. 2, teilweise im Schnitt;
Fig. 4 eine Schnittansicht der in Fig. 3 dargestellten Anpreßplatte
längs einer Linie IV-IV in Fig. 3;
Fig. 5 eine Ansicht der in Fig. 3 dargestellten Anpreßplatte in
Blickrichtung V;
Fig. 6 eine Teil-Axialansicht der in Fig. 3 dargestellten Anpreßplatte
im Schnitt; .
Fig. 7 eine der Fig. 6 entsprechende Ansicht einer alternativen
Kanalkonfiguration;
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausgestaltungs
form der erfindungsgemäßen Anpreßplatte;
Fig. 9 eine weitere der Fig. 6 bzw. der Fig. 7 entsprechende Ansicht
einer alternativen Kanalkonfiguration.
Die Fig. 1 zeigt prinzipiell den Aufbau einer allgemein mit 10 bezeichneten
Reibungskupplung. Die Reibungskupplung 10 umfaßt eine im folgenden
detaillierter beschriebene Druckplattenbaugruppe 12, deren Gehäuse 14 im
radial äußeren Bereich durch eine Mehrzahl von Schraubbolzen oder in
sonstiger Weise mit einem Schwungrad 16 fest verbunden ist. Das
Schwungrad 16 ist wiederum drehfest mit einer Antriebswelle, beispiels
weise einer Kurbelwelle 18, fest verbunden. Die Druckplattenbaugruppe 12
umfaßt ferner eine Anpreßplatte 22, die im Gehäuse 14 in Richtung einer
Drehachse A bewegbar, im wesentlichen jedoch drehfest gehalten ist,
beispielsweise über eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung verteilt
positionierten Tangentialblattfedern. Die Anpreßplatte 22 weist an einer
ihrer axialen Seiten, nämlich der Seite 24, einen schneidenartigen Bereich
ggf. auch unter Zwischenlagerung einer Verschleißnachstellvorrichtung auf,
der unter Beaufschlagung eines Kraftspeichers 26, beispielsweise einer
Membranfeder 26, steht. Die Membranfeder 26 ist in ihrem radial mittleren
Bereich über eine Mehrzahl von Distanzbolzen 28 und unter Zwischen
lagerung von Drahtringen am Gehäuse 14 getragen. Radial innen steht die
Membranfeder 26 unter Beaufschlagung eines nur schematisch dargestellten
Ausrückermechanismus 13. Bei Verschiebung des Ausrückermechanismus
30 in der Darstellung der Fig. 1 nach links, d. h. auf das Schwungrad 16 zu,
verschwenkt die Membranfeder 26 mit ihrem radial inneren Bereich in der
entsprechenden Richtung und verschwenkt mit ihrem radial äußeren Bereich
in entgegengesetzter Richtung, so daß die Beaufschlagung des schneiden
artigen Bereichs der Anpreßplatte 22 zumindest teilweise aufgehoben wird
und die Anpreßplatte 22 durch die Vorspannung der Tangentialblattfedern
sich vom Schwungrad 16 weg bewegen kann.
An ihrer entgegengesetzten axialen Seite 32 weist die Anpreßplatte 22
einen Reibflächenbereich 34 auf, welcher im eingerückten Zustand der
Kupplung zur Anlage an den Reibbelägen 36 einer allgemein mit 38
bezeichneten Kupplungsscheibe kommt. An der anderen axialen Seite liegen
dann die Reibbeläge 36 an einer Reibfläche 40 des Schwungrads 16 an.
Die Kupplungsscheibe 38 umfaßt ferner einen Torsionsschwingungsdämpfer
42 mit einer Mehrzahl von Dämpferelementen, beispielsweise Dämpferfe
dern 44, über welchen die Reibbeläge 36 mit einer Nabe 46 der Kupplungs
scheibe verbunden sind. Der Torsionsschwingungsdämpfer 42 weist einen
herkömmlichen Aufbau mit zwei Deckscheiben und einer Nabenscheibe auf,
zwischen welchen die Federn 44 wirken. Die Nabe 46 der Kupplungsscheibe
38 weist eine Innenverzahnung auf, die mit einer Außenverzahnung einer
beispielsweise in der Kurbelwelle 18 über ein Lager 50 gelagerten Getrie
beeingangswelle oder sonstigen Welle 52 in Kämmeingriff steht.
Bei derartigen Reibungskupplungen besteht das Problem, daß insbesondere
bei Ein- und Auskuppelvorgängen oder bei Durchführung eines Schlupfbe
triebs, beispielsweise bei Kriechfahrt, durch die erzeugte Reibwärme im
Bereich der Anpreßplatte 22 ein sogenannter "Schirmeffekt" auftreten kann,
bei dem die Anpreßplatte sich insbesondere in ihrem radial äußeren Bereich
vom Schwungrad weg verformt, so daß der Reibflächenbereich 34 eine
nach radial innen hin sich verjüngende kegelstumpfartige Konfiguration
annimmt. Dies hat zur Folge, daß zum einen der effektive Reibradius, d. h.
der mittlere Reibradius, nach radial innen verlagert wird, so daß bei
gleichbleibender Anpreßkraft das maximal übertragbare Drehmoment
abnimmt. Ferner nimmt die Belastung der Reibbeläge 36 der Kupplungs
scheibe 38 im radial inneren Bereich zu.
Um diesen Effekt zu vermeiden, schlägt die vorliegende Erfindung, wie im
folgenden beschrieben, eine bestimmte Konfiguration im Bereich der
Anpreßplatte vor, durch welche in zuverlässig wirkender Art und Weise
dafür gesorgt wird, daß die durch Reibung erzeugte Wärme aus dem Bereich
der Anpreßplatte 22 wieder abgeführt wird.
Eine erste Ausgestaltungsform einer derartigen Anpreßplatte ist in den Fig.
2 bis 6 gezeigt. Man erkennt in der Fig. 2 die kreisringartig ausgebildete
Anpreßplatte 22 mit ihren durch die Membranfeder 26 beaufschlagbaren
schneidenartigen Bereichen 54 und den nach radial außen vorspringenden
Ansätzen 56 zur Verbindung derselben mit den Tangentialblattfedern. In
ihrem axial mittleren Bereich, d. h. zwischen den beiden axialen Seiten 24,
32, weist die Anpreßplatte 22 eine Kanalanordnung 58 auf. Diese
Kanalanordnung 58 umfaßt, wie in den Fig. 3 und 6 zu erkennen ist, eine
Mehrzahl von Kanälen 60, die sich im wesentlichen entlang einer Radiallinie
R von einer Innenumfangsfläche 62 der Anpreßplatte 22 zu einer Außen
umfangsfläche 64 derselben erstrecken, d. h. die Kanäle 60 weisen eine
radial innere Öffnung 66 und eine radial äußere Öffnung 68 auf und sind
zwischen diesen Öffnungen 66 und 68 im wesentlichen nicht offen. Dreht
sich die Anpreßplatte 22 im Betrieb der Reibungskupplung 10, so wird
durch die einwirkende Zentrifugalkraft die sich in den Kanälen 60 befindliche
Luft nach radial außen gefördert, wobei durch die Sogwirkung von radial
innen her frische Luft nachströmt. Die Luft kontaktiert in den Kanälen 60
eine relativ große Oberfläche der Anpreßplatte 22 und es wird dabei Wärme
von der Anpreßplatte 22 auf die die Kanäle 60 durchströmende Luft
übertragen. Es kann somit in zuverlässiger Art und Weise dafür gesorgt
werden, daß die Erwärmung der Anpreßplatte 22 ein bestimmtes Ausmaß
nicht überschreitet und der Schirmeffekt im wesentlichen vollständig
vermieden wird.
Aus herstellungstechnischen Gründen ist es vorteilhaft, die Kanäle 60 so
wie in den Fig. 3 und 6 erkennbar, geradlinig auszubilden, da dann in
einfacher Weise die Kanäle 60 durch Bohren in einen integralen Körper der
Anpreßplatte 22 eingebracht werden können. Hier können auch, wie
insbesondere in Fig. 6 erkennbar, Kanäle 60 mit unterschiedlicher Quer
schnittsabmessung vorgesehen sein. Ferner ist es bei dieser Konfiguration
möglich, die Kanäle 60 nicht so einzubringen, daß sie sich genau entlang
einer Radiallinie R erstrecken, sondern sie können bezüglich der Radiallinie
R, jedoch in der zur Drehachse A orthogonal liegenden Ebene der Anpreß
platte 22 geneigt verlaufen. Der Neigungswinkel kann je nach erforderlicher
Förderkapazität der auf diese Art und Weise gebildeten Pumpenanordnung
eingestellt werden.
Da bei der erfindungsgemäßen Anpreßplatte 22 die Kanalanordnung 56 im
Inneren des Körpers der Anpreßplatte 22 positioniert ist und nicht, wie beim
Stand der Technik, an einer axialen Seite in Form von Kühlrippen od. dgl.
vorgesehen ist, benötigt diese erfindungsgemäße Konfiguration zur
Wärmeabfuhr keinen zusätzlichen axialen Bauraum. Zusätzlich wird
aufgrund des Einbringens der Strömungskanäle in die Anpreßplatte 22 deren
strukturelle Integrität nicht geschwächt.
Die Fig. 7 und 9 zeigen andersartige Ausgestaltungsformen der erfindungs
gemäßen Anpreßplatte 22. Dort sind die Kanäle 60 der Kanalanordnung 58
nicht sich geradlinig erstreckend, sondern gekrümmt ausgebildet. Beispiels
weise können die Kanäle 60 der Ausgestaltungsform der Fig. 7 im
wesentlichen einer Bahnlinie T folgend ausgebildet sein, die im mathemati
schen Sinne einer archimedischen Spirale entspricht oder angenähert ist.
Dabei ist vorzugsweise, wie in Fig. 7 erkennbar, die Krümmung der
einzelnen Kanäle 60 derart, daß der Krümmungsbauch in der Drehrichtung
D der Anpreßplatte vorangeht, d. h. die Bahnlinien T sind bezüglich einer
Radiallinie R entgegen der Drehrichtung D von radial innen nach radial außen
hin weggekrümmt, wie man bei der in Fig. 7 rechts von der Radiallinie R
liegenden Bahnlinie T erkennt. Bei Betrachtung von radial außen nach radial
innen sind diese Linien dann zur Radiallinie R hingekrümmt. Bei der
Ausgestaltungsform gemäß der Fig. 9 weisen die Kanäle 60 zusätzlich zu
ihrem gekrümmten Verlauf noch eine sich ändernde Querschnittskon
figuration auf. Dies wird dadurch erzeugt, daß in Umfangsrichtung einzelne
Kanäle 60 trennende Wandungsbereiche 70 hier nach Form von Turbinen
schaufeln oder Tragflächen ausgebildet sind und von radial innen nach radial
außen gekrümmt und mit abnehmender Wandungsstärke ausgebildet sind.
Auf diese Art und Weise kann der durch die erfindungsgemäße Strömungs
kanalanorndung 58 bereitgestellte Turbineneffekt noch verstärkt ausgebildet
sein. Man erkennt insbesondere, daß die Wandungsbereiche 70 im radial
inneren, in der Drehrichtung D voraneilenden Endabschnitt eine abgerundete
Endkonfiguration 72 aufweisen und im radial äußeren Bereich eine spitz
zulaufende Endkonfiguration 74 aufweisen.
Kanalanordnungen 58, wie sie in den Fig. 7 und 9 dargestellt sind, können
durch Bohren od. dgl. nicht angebracht werden. Insbesondere können auch
Kanalanordnungen mit sich geradlinig erstreckenden Kanälen, deren
Querschnittsform oder -abmessung sich im Erstreckungsverlauf ändert,
durch Bohren nicht eingebracht werden. Hier können andere Herstellungs
verfahren angewandt werden, beispielsweise das Einbringen verlorener
Kanalelemente bei einem Gießvorgang, welche verlorene Kanalelemente
dann in der Anpreßplatte verbleiben und die Strömungswege definieren.
Ferner ist das Einbringen von ausschmelzbaren Formkörpern möglich, die
nach dem Gießen der Anpreßplatte durch starkes Erhitzen ausschmelzen
und dann die gewünschten Kanäle zurücklassen.
Eine alternative Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Anpreßplatte,
bei welcher insbesondere Kanalanordnungen 58 mit komplexer Kanalform
erzeugt werden können, ist in Fig. 8 gezeigt. Dort umfaßt die Anpreßplatte
22 zwei Scheibenelemente 76, 78. Das Scheibenelement 76 umfaßt die
schneidenartigen Bereiche 54 zur Auflage der Membranfeder, und das
Scheibenelement 78 umfaßt die Vorsprünge 56 zur Verbindung mit den
Tangentialblattfedern. An ihren aneinander anliegenden Flächenbereichen ist
zumindest eines der Scheibenelemente 76, 78 mit einer Vertiefungskon
figuration versehen, die dann, wenn die beiden Scheibenelemente mitein
ander verbunden sind, durch das jeweils andere der Scheibenelemente 76,
78 axial abgedeckt ist, so daß nur noch an der Außenumfangsfläche 64
bzw. Innenumfangsfläche 62 eine jeweilige Öffnung 68 bzw. 66 der Kanäle
60 verbleibt. Beim Herstellen der beiden Scheibenelemente 76, 78 können
diese dann an ihren miteinander zu verbindenden Oberflächenbereichen mit
beliebiger Formgebung zur nachfolgenden Erzeugung der Kanalanordnung
58 versehen werden, insbesondere auch einer Konfiguration mit einzelnen
Wandungsbereichen 70, wie in Fig. 9 gezeigt. Die beiden Scheibenelemente
76, 78 können dann beispielsweise miteinander verschweißt, verklebt oder
verlötet werden. Auch ist es möglich, diese beiden Scheibenelemente 76,
78 miteinander zu vernieten. Die Art des Verbindungsverfahrens, das zur
Verbindung der beiden Scheibenelemente 76, 78 dann herangezogen wird,
bestimmt sich im wesentlichen auch nach der im Betrieb auftretenden
Belastung dieser Verbindung.
Es sei darauf hingewiesen, daß selbstverständlich die in den Fig. 2 bis 6
erkennbaren geradlinig sich erstreckenden Kanäle 60 durch das Zusammen
fügen zweier, beispielsweise in einem Gießverfahren aus Stahl hergestellter
Scheibenelemente erzeugt werden können.
Claims (21)
1. Anpreßplatte für eine Reibungskupplung, wobei die Anpreßplatte (22)
im wesentlichen ringartig ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Anpreßplatte (22) eine sich von einem radial inneren
Bereich (62) zu einem radial äußeren Bereich (64) derselben er
streckende Kanalanordnung (58) vorgesehen ist.
2. Anpreßplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalanordnung (58) wenigstens
einen Kanal (60) aufweist.
3. Anpreßplatte nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Kanal (60) im
radial inneren Bereich (62) und im radial äußeren Bereich (64) der
ringartigen Anpreßplatte (22) offen ist.
4. Anpreßplatte nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Kanal (60) im
wesentlichen nur in seinem radial inneren Bereich (62) und seinem
radial äußeren Bereich (64) offen ist.
5. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Kanal (60) sich
von radial innen nach radial außen im wesentlichen geradlinig
erstreckt.
6. Anpreßplatte nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Kanal (60) sich im
wesentlichen in radialer Richtung (R) erstreckt.
7. Anpreßplatte nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Kanal (60) sich
bezüglich einer radialen Richtung geneigt erstreckt.
8. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Kanal (60) sich
von radial innen nach radial außen gekrümmt erstreckt.
9. Anpreßplatte nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Kanal (60) sich im
wesentlichen in einer zur Drehachse (A) der Anpreßplatte (22)
orthogonalen Ebene erstreckt.
10. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Kanal (60) über
seine Erstreckungslänge eine im wesentlichen gleichbleibende
Querschnittsprofilierung oder/und Querschnittsabmessung aufweist.
11. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Kanal (60) eine
sich über seine Erstreckungslänge ändernde Querschnittsprofilierung
oder/und Querschnittsabmessung aufweist.
12. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zwei in Umfangsrichtung un
mittelbar benachbarte Kanäle (60) trennender Wandungsbereich (70)
vorzugsweise nach Art einer Turbinenschaufel beziehungsweise einer
Tragfläche profiliert ist.
13. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalanordnung (58) durch Bohren
in der Anpreßplatte (22) gebildet ist.
14. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßplatte (22) in einem
Gußverfahren hergestellt ist und daß die Kanalanordnung (58) durch
Eingießen von verlorenen Kanalelementen gebildet ist.
15. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßplatte (22) durch ein
Gußverfahren hergestellt ist und daß die Kanalanordnung (58) durch
Eingießen und Ausschmelzen wenigstens eines schmelzbaren
Formkörpers, vorzugsweise Wachskörpers, gebildet ist.
16. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßplatte (22) zwei zusammen
fügbare Scheibenelemente (76, 78) umfaßt und daß in wenigstens
einem der Scheibenelemente (76, 78) in dessen zur Verbindung mit
dem anderen der Scheibenelemente (76, 78) vorgesehenen Ober
flächenbereich eine Vertiefungsanordnung zum Bilden der Kanal
anordnung (58) durch Zusammenfügen der beiden Scheibenelemente
(76, 78) vorgesehen ist.
17. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kanalanordnung (58) innerhalb der
Anpreßplatte (22) vorgesehen ist und an einer Innenumfangsfläche
(62) und einer Außenumfangsfläche (64) der Anpreßplatte (22) offen
ist.
18. Anpreßplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßplatte (22) nur an einer
ersten axialen Seite (32) zur Zusammenwirkung mit einer Kupplungs
scheibe (38) ausgebildet ist.
19. Anpreßplatte nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßplatte (22) an einer zweiten
axialen Seite (24) zur Beaufschlagung durch einen Kraftspeicher (26)
ausgebildet ist.
20. Druckplattenbaugruppe, umfassend eine Anpreßplatte (22) nach
einem der Ansprüche 1 bis 19.
21. Reibungskupplung, umfassend eine Anpreßplatte (22) nach einem der
Ansprüche 1 bis 19 oder eine Druckplattenbaugruppe (12) nach
Anspruch 20.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19930966A DE19930966A1 (de) | 1999-07-05 | 1999-07-05 | Anpreßplatte für eine Reibungskupplung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19930966A DE19930966A1 (de) | 1999-07-05 | 1999-07-05 | Anpreßplatte für eine Reibungskupplung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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