DE19929393A1 - Verfahren zur Ansteuerung einer Vorrichtung zum Variieren der Ventilsteuerzeiten einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer Nockenwellen-Verstelleinrichtung mit hydraulisch entriegelbarer Startverriegelung - Google Patents
Verfahren zur Ansteuerung einer Vorrichtung zum Variieren der Ventilsteuerzeiten einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer Nockenwellen-Verstelleinrichtung mit hydraulisch entriegelbarer StartverriegelungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung einer Vorrichtung zum Variieren der Ventilsteuerzeiten einer Brennkraftmaschine, wobei die Vorrichtung aus einem nockenwellenfesten Bauteil und einem kurbelwellenfesten Bauteil besteht, die über mindestens einen innerhalb der Vorrichtung gebildeten hydraulischen Arbeitsraum in Kraftübertragungsverbindung stehen. Ein Verstellelement innerhalb der Vorrichtung unterteilt jeden hydraulischen Arbeitsraum in eine A- und B-Druckkammer, deren Druckbeaufschlagung durch ein elektromagnetisches Hydraulikventil und einen Mikroprozessor geregelt wird. Nach Abschaltung der Brennkraftmaschine ist das nockenwellenfeste Bauteil mit dem kurbelwellenfesten Bauteil in einer für den Start der Brennkraftmaschine bevorzugten Basisposition durch ein Verriegelungselement mechanisch koppelbar, welches durch ein Federelement in eine Koppelstellung innerhalb einer komplementären Aufnahme bewegbar ist. Die Aufnahme des Verriegelungselementes ist mit der Druckmittelzuführung zumindest einer volumenminimierten A-Druckkammer der Vorrichtung hydraulisch verbunden, so daß beim Start der Brennkraftmaschine durch Druckbeaufschlagung der volumenminimierten A-Druckkammer jeden hydraulischen Arbeitsraumes gleichzeitig die Aufnahme des Verriegelungselementes druckbeaufschlagt wird und dieses hydraulisch in eine Entkoppelstellung bewegt. DOLLAR A Zur Vermeidung eines Verklemmens des Verriegelungselementes beim Start der Brennkraftmaschine wird der Elektromagnet des ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung einer Vorrichtung zum
Variieren der Ventilsteuerzeiten einer Brennkraftmaschine, welches insbeson
dere vorteilhaft an allen Bauarten von Nockenwellen-Verstelleinrichtungen mit
hydraulisch entriegelbarer Startverriegelung realisierbar ist.
Ein derartiges Verfahren bezieht sich insbesondere auf solche Nockenwellen-
Verstelleinrichtungen, wie sie gattungsgemäß aus der DE-OS 197 26 300 vor
bekannt sind. Diese, in der Fachwelt allgemein als Axialkolben-Verstelleinrich
tungen und als Rotationskolben-Verstelleinrichtungen bezeichneten Vorrich
tungen sind jeweils unabhängig von ihrer Bauform am antriebsseitigen Ende
einer im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine gelagerten Nockenwelle ange
ordnet und im wesentlichen als hydraulischer Stellantrieb ausgebildet, der aus
einem mit der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine in Antriebsverbindung ste
henden kurbelwellenfesten Bauteil und aus einem drehfest mit der Nocken
welle verbundenen nockenwellenfesten Bauteil besteht. Das kurbelwellenfeste
Bauteil steht dabei mit dem nockenwellenfesten Bauteil über mindestens einen
innerhalb der Vorrichtung gebildeten Arbeitsraum in Kraftübertragungsverbin
dung, wobei jeder hydraulische Arbeitsraum durch ein Verstellelement inner
halb der Vorrichtung in eine sogenannte A-Druckkammer und eine B-Druck
kammer unterteilt wird. Durch wahlweise oder gleichzeitige Druckbeaufschla
gung der A- und/oder B-Druckkammer jedes Arbeitsraumes wird somit eine
Schwenkbewegung oder Fixierung des nockenwellenfesten Bauteils gegenüber
dem kurbelwellenfesten Bauteil realisiert, wobei die Druckbeaufschlagung der
Druckkammern durch den letztlich elektromagnetisch betätigten Ventilkolben
eines Hydraulikventils geregelt wird, dessen Elektromagnet von einem Mikro
prozessor in Abhängigkeit verschiedener Betriebsparameter der Brennkraftma
schine angesteuert wird. Dieser Ventilkolben des Hydraulikventils ermöglicht
üblicherweise bei unbestromten bzw. niedrig bestromten Elektromagneten eine
Druckbeaufschlagung der B-Druckkammer jedes hydraulischen Arbeitsraumes,
bei hoch bzw. maximal bestromten Elektromagneten eine Druckbeaufschla
gung der A-Druckkammer jedes hydraulischen Arbeitsraumes und in einer Mit
tellage ein Halten des Druckmitteldrucks in beiden Druckkammern jedes hy
draulischen Arbeitsraumes der Vorrichtung. Nach Abschaltung der Brennkraft
maschine ist darüber hinaus das nockenwellenfeste Bauteil unter Volumenmi
nimierung der A-Druckkammer jedes hydraulischen Arbeitsraumes in einer für
den Start der Brennkraftmaschine bevorzugten Basisposition mit dem kurbel
wellenfesten Bauteil mechanisch koppelbar, indem am nockenwellenfesten
Bauteil ein zusätzliches Verriegelungselement angeordnet ist, welches durch
ein Federelement in eine Koppelstellung in einer komplementären Aufnahme
im kurbelwellenfesten Bauteil oder im nockenwellenfesten Bauteil bewegbar ist.
Diese komplementäre Aufnahme des Verriegelungselementes ist mit der
Druckmittelzuführung zu zumindest einer volumenminimierten A-Druckkammer
eines hydraulischen Arbeitsraumes der Vorrichtung hydraulisch verbunden, so
daß beim Start der Brennkraftmaschine durch Druckbeaufschlagung der volu
menminimierten A-Druckkammer jedes hydraulischen Arbeitsraumes gleichzei
tig die Aufnahme des Verriegelungselements druckbeaufschlagt wird und die
ses entgegen der Kraft seines Federelements hydraulisch in eine Entkoppel
stellung bewegt.
Diese ansteuerungstechnisch zumeist durch einen kurzen Impuls auf den
Elektromagneten mit maximaler Bestromung erfolgende Druckbeaufschlagung
der volumenminimierten A-Druckkammer hat sich in der Praxis jedoch dahin
gehend als nachteilig erwiesen, daß der plötzliche Druckanstieg in allen volu
menminimierten A-Druckkammern ein Verspannmoment auf das Verriegelungs
element bewirkt, welches insbesondere dann, wenn das mittlere Schleppmo
ment der Nockenwelle in die gleiche Richtung wirkt und/oder dann, wenn die
Zeit zum Aufbau dieses Verspannmomentes kürzer ist als die Zeit zum Bewe
gen des Verriegelungselementes in seine Entkoppelstellung, für ein Verklem
men des Verriegelungselementes in seiner Koppelstellung ursächlich ist. Da
durch ist eine Relativverdrehung zwischen dem nockenwellenfesten Bauteil
und dem kurbelwellenfesten Bauteil in einen vom Mikroprozessor vorgegebe
nen Sollwinkel nicht mehr möglich, so daß es als Folge dessen, zum Beispiel
bei einlaßseitigen Nockenwellen-Verstelleinrichtungen, zu Leistungsdefiziten
der Brennkraftmaschine oder bei auslaßseitigen Nockenwellen-Verstelleinrich
tungen zu erhöhten Emissionswerten der Brennkraftmaschine kommt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Ansteue
rung einer Vorrichtung zum Variieren der Ventilsteuerzeiten einer Brennkraft
maschine, insbesondere einer Nockenwellen-Verstelleinrichtung mit hydrau
lisch entriegelbarer Startverriegelung, zu konzipieren, mit welchem ein Ver
klemmen des Verriegelungselementes in seiner Koppelstellung auch dann,
wenn ein aus einer Druckbeaufschlagung resultierendes Verspannmoment und
ein mittleres Schleppmoment der Nockenwelle in die gleiche Richtung bewe
gungshemmend auf das Verriegelungselement wirken, sicher vermieden wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß der Elektromagnet des
Hydraulikventils beim Start der Brennkraftmaschine nach einer Regelstrategie
gemäß den Punkten a) bis d) des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1
betrieben wird.
Alternativ dazu wird die Aufgabe bei einer die gleichen Merkmale des Oberbe
griffes des Anspruchs 1 aufweisenden Vorrichtung erfindungsgemäß auch da
durch gelöst, daß der Elektromagnet des Hydraulikventils beim Start der
Brennkraftmaschine nach einer Regelstrategie gemäß den Punkten a) bis d)
des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 5 betrieben wird.
Nach der ersten erfindungsgemäßen Verfahrensvariante erfolgt ein sogenann
ter hochfrequenter gepulster Start der Vorrichtung, indem der Elektromagnet
des Hydraulikventils zunächst in mehreren hochfrequenten getakteten Inter
vallen zwischen hoher und niedriger Bestromung in einer definierten Zeitdauer
oder Intervallanzahl derart angesteuert wird, daß der Ventilkolben des Hydrau
likventils in einem Bereich um dessen Mittellage pulsiert und eine schnelle
wechselseitige Druckbeaufschlagung der A- und B-Druckkammer jedes hydrau
lischen Arbeitsraumes der Vorrichtung mit einem Druckmitteldruck ermöglicht,
mit dem das nockenwellenfeste Bauteil hydraulisch in seiner Basisposition ge
halten wird. Nach Ablauf der definierten Zeitdauer oder des letzten getakteten
Intervalls erfolgt der Abruch der genannten Routine und eine erneute Ansteue
rung oder ein Halten der hohen Bestromung für eine weitere definierte Zeit
dauer mit gleichzeitiger Überprüfung durch den Mikroprozessor, ob das noc
kenwellenfeste Bauteil gegenüber dem kurbelwellenfesten Bauteil einen Ver
stellwinkel außerhalb seiner Basisposition und damit das Verriegelungselement
seine Entkoppelstellung eingenommen hat. Wird dabei vom Mikroprozessor
festgestellt, daß das nockenwellenfeste Bauteil sich unverändert in seiner Ba
sisposition befindet, erfolgt eine Wiederholung der getakteten Intervalle zwi
schen hoher und niedriger Bestromung in der gleichen definierten Zeitdauer
oder Intervallanzahl mit anschließender erneuter Ansteuerung oder Halten der
hohen Bestromung solange, bis der Mikroprozessor einen Verstellwinkel des
nockenwellenfesten Bauteils gegenüber dem kurbelwellenfesten Bauteil au
ßerhalb seiner Basisposition und damit die Einnahme der Entkoppelstellung
des Verriegelungselementes registriert. Nach Feststellung eines Verstellwinkels
des nockenwellenfesten Bauteils außerhalb seiner Basisposition wird der
Elektromagnet dann mit einer durch den Mikroprozessor vorgegebenen Be
stromung oberhalb der für die Mittellage des Ventilkolbens notwendigen sowie
einer geregelten Winkelstellung des nockenwellenfesten Bauteils gegenüber
dem kurbelwellenfesten Bauteil entsprechenden Stärke angesteuert.
In zweckmäßiger Ausgestaltung dieser ersten erfindungsgemäßen Verfahrens
variante wird es darüber hinaus vorgeschlagen, die hohe und die niedrige Be
stromung des Elektromagneten des Hydraulikventils bevorzugt durch eine der
art ausgelegte pulsweitenmodulierte Spannungssteuerung des Mikroprozes
sors zu steuern, daß der Elektromagnet innerhalb eines der hochfrequenten
Intervalle einmal mit einem elektrischen Strom zwischen 5% über der für die
Mittellage des Ventilkolbens des Hydraulikventils notwendigen Stärke und 95%
der Maximalstärke und einmal mit einem elektrischem Strom zwischen 5% der
Maximalstärke und 5% unter der für die Mittellage des Ventilkolbens des Hy
draulikventils notwendigen Stärke durchflossen wird. Anstelle einer derart aus
gelegten pulsweitenmodulierten Spannungssteuerung ist es jedoch auch mög
lich, dies mit einer herkömmlichen Stromregelung zu realisieren, wobei in bei
den Fällen innerhalb der Grenzen der angegeben Steuerbereiche der Anteil
der hohen und der niedrigen Bestromung des Elektromagneten sowohl sym
metrisch als auch unsymmetrisch ebenso frei wählbar ist, wie die Form des
Übergangs von der hohen zur niedrigen Bestromung und umgekehrt als
Sprung oder als endlicher Anstieg oder dergleichen. Die jeweils unteren Gren
zen des Pulsationsbereiches des Ventilkolbens von 5% oberhalb und 5% un
terhalb der für dessen Mittellage notwendigen Bestromung haben sich dahin
gehend als vorteilhaft erwiesen, daß damit ein Absinken des Volumenstroms
des hydraulischen Druckmittels zu der A- und B-Druckkammer jedes hydrauli
schen Arbeitsraumes unter einen Wert, mit dem die Basisposition des nocken
wellenfesten Bauteils nicht mehr gehalten werden kann, sicher vermieden wird.
Als weitere Konkretisierung der ersten erfindungsgemäßen Verfahrensvariante
wird es schließlich noch vorgeschlagen, daß bei einem zeitlich definierten Ab
bruchkriterium der aus den hochfrequenten Intervallen bestehenden Routine
die Zeitdauer eines getakteten Intervalls bevorzugt zwischen 4 ms und 10 ms
beträgt und die zum Bewegen des Verriegelungselementes in seine Entkoppel
stellung notwendige Periodendauer aller Intervalle bis zum Abbruch der Routi
ne im Bereich von 10 ms bis 40 ms begrenzt ist. Bei einem mengenmäßig defi
nierten Abbruchkriterium hat es sich dagegen als vorteilhaft erwiesen, die zum
Bewegen des Verriegelungselementes in seine Entkoppelstellung notwendige
Anzahl der hochfrequenten Intervalle bis zum Abbruch der Routine auf 2 bis 8
Wiederholungen zu begrenzen. In der Praxis hat es sich dabei gezeigt, daß
zumeist bereits eine der in den angegebenen Bereichen zeitlich oder mengen
mäßig begrenzten Routinen ausreicht, um das Verriegelungselement sicher in
seine Entkoppelstellung zu bewegen.
Nach der zweiten erfindungsgemäßen Verfahrensvariante erfolgt dagegen ein
sogenannter niederfrequenter gepulster Start der Vorrichtung, indem der Elek
tromagnet des Hydraulikventils zunächst mit einer hohen Bestromung in einer
definierten Zeitdauer derart angesteuert wird, daß nur die volumenminimierte
A-Druckkammer jedes hydraulischen Arbeitsraumes der Vorrichtung und damit
auch die Aufnahme des Verriegelungselementes mit einem hohen Druckmittel
druck beaufschlagt wird. Nach Ablauf dieser definierten Zeitdauer erfolgt dann
eine Überprüfung durch den Mikroprozessor, ob das nockenwellenfeste Bauteil
gegenüber dem kurbelwellenfesten Bauteil einen Verstellwinkel außerhalb sei
ner Basisposition und damit das Verriegelungselement seine Entkoppelstellung
eingenommen hat. Wird dabei durch den Mikroprozessor festgestellt, daß das
nockenwellenfeste Bauteil sich unverändert in seiner Basisposition befindet,
erfolgt eine Ansteuerung des Elektromagneten mit einer niedrigen Bestromung
für eine weitere Zeitdauer zur kurzzeitigen Druckbeaufschlagung der B-Druck
kammer jedes hydraulischen Arbeitsraumes sowie eine erneute Ansteuerung
des Elektromagneten mit hoher Bestromung in einer definierten Zeitdauer so
lange, bis der Mikroprozessor einen Verstellwinkel des nockenwellenfesten
Bauteils gegenüber des kurbelwellenfesten Bauteils außerhalb seiner Basispo
sition und damit die Einnahme der Entkoppelstellung des Verriegelungsele
mentes registriert. Nach Feststellung eines Verstellwinkels des nockenwellen
festen Bauteils außerhalb seiner Basisposition wird der Elektromagnet ab
schließend auch bei dieser Verfahrensvariante mit einer durch den Mikropro
zessor vorgegebenen Bestromung oberhalb der für die Mittellage des Ventil
kolbens des Hydraulikventils notwendigen sowie einer geregelten Winkelstel
lung des nockenwellenfesten Bauteils gegenüber dem kurbelwellenfesten
Bauteil entsprechenden Stärke angesteuert.
Auch bei dieser zweiten erfindungsgemäßen Verfahrensvariante wird es in
zweckmäßiger Ausgestaltung vorgeschlagen, die Bestromung des Elektroma
gneten des Hydraulikventils bevorzugt durch eine derart ausgelegte pulswei
tenmodulierte Spannungsteuerung des Mikroprozessors zu steuern, daß der
Elektromagnet bei hoher Bestromung bevorzugt zwischen 90% und 100% des
maximal möglichen elektrischen Stromes und bei niedriger Bestromung bevor
zugt zwischen 0% und 10% des maximal möglichen elektrischen Stromes
durchflossen wird. Ebenso wie bei der ersten Verfahrensvariante ist dies je
doch auch alternativ mit einer herkömmlichen Stromregelung realisierbar, wo
bei in beiden Fällen der Anteil der hohen und der niedrigen Bestromung des
Elektromagneten innerhalb der angegebenen Steuerbereiche sowohl symme
trisch als auch unsymmetrisch frei wählbar ist. Die Zeitdauer der hohen Be
stromung beträgt dabei bevorzugt zwischen 40 ms und 80 ms, während die
Zeitdauer der niedrigen Bestromung auf einen Bereich von 10 ms und 40 ms
begrenzt ist. Diese kurzzeitige niedrige Bestromung des Elektromagneten bzw.
die damit verbundene Druckbeaufschlagung der B-Druckkammer jedes hydrau
lischen Arbeitsraumes erfolgt dabei zu dem Zweck, das durch die vorherige
Druckbeaufschlagung der volumenminimierten A-Druckkammer jedes hydrauli
schen Arbeitsraumes um das funktionsbedingte Bewegungsspiel des Verrie
gelungselementes (bis zu 1° Kurbelwellenwinkel) verdrehte und das Verriege
lungselement gegebenenfalls verklemmende nockenwellenfeste Bauteil wieder
in eine Position zurückzustellen, in der das Verriegelungselement für den
nächsten Entriegelungsversuch frei beweglich ist.
Beide Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Ansteuerung einer
Vorrichtung zum Variieren der Ventilsteuerzeiten einer Brennkraftmaschine,
insbesondere einer Nockenwellen-Verstelleinrichtung mit hydraulisch entriegel
barer Startverriegelung, ermöglichen somit gegenüber den Ansteuerungsver
fahren zu gleichartigen Vorrichtungen aus dem bekannten Stand der Technik,
daß beim Start der Brennkraftmaschine ein Verklemmen des Verriegelungs
elementes in seiner Koppelstellung auch dann wirksam vermieden wird, wenn
ein aus der Druckbeaufschlagung der volumenminimierten A-Druckkammer
jedes hydraulischen Arbeitsraumes der Vorrichtung resultierendes Verspann
moment und ein mittleres Schleppmoment der Nockenwelle in die gleiche
Richtung bewegungshemmend auf das Verriegelungselement wirken. Durch die
erfindungsgemäße hoch- oder niederfrequente Ansteuerung des Elektroma
gneten des Hydraulikventils mit hoher und niedriger Bestromung und die damit
verbundene wechselseitige Druckbeaufschlagung der A- und B-Druckkammer
jedes hydraulischen Arbeitsraumes der Vorrichtung wird eine "Rüttelbewegung"
des Verriegelungselementes erzeugt, durch welche jederzeit eine sichere Be
wegung des Verriegelungselementes in seine Entkoppelstellung und damit ein
zuverlässiges Entriegeln der Startverriegelung der Vorrichtung gewährleistet
ist. Dadurch sind bereits unmittelbar nach dem Start der Brennkraftmaschine
Relativverdrehungen zwischen dem nockenwellenfesten Bauteil und dem kur
belwellenfesten Bauteil der Vorrichtung in vom Mikroprozessor vorgegebenen
Sollwinkeln zueinander möglich und negative Folgeerscheinungen, wie ver
minderte Leistung oder erhöhte Emission der Brennkraftmaschine ausge
schlossen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen dabei:
Fig. 1 einen Querschnitt gemäß dem Schnitt B-B nach Fig. 2 durch ei
ne an einer Nockenwelle montierte Nockenwellen-Verstelleinrich
tung mit schematisch dargestellter Druckmittelsteuerung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Nockenwellen-Verstelleinrichtung gemäß
dem Schnitt A-A nach Fig. 1;
Fig. 3 ein Strom-Zeit-Diagramm mit dem Stromverlauf im Elektroma
gneten des Hydraulikventils nach einer ersten Variante des erfin
dungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 4 ein Druck-Zeit-Diagramm mit den Druckverläufen in der A- und B-
Druckkammer jedes hydraulischen Arbeitsraumes der Vorrichtung
nach der ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 5 ein Strom-Zeit-Diagramm mit dem Stromverlauf im Elektroma
gneten des Hydraulikventils nach einer zweiten Variante des er
findungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 6 ein Druck-Zeit-Diagramm mit den Druckverläufen in der A- und B-
Druckkammer jedes hydraulischen Arbeitsraumes der Vorrichtung
nach der zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine zu den sogenannten Rotationskolben-Verstell
einrichtungen gehörende und als Flügelzellenversteller bezeichnete Vorrich
tung 1 zum Variieren der Ventilsteuerzeiten einer Brennkraftmaschine, anhand
derer das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft erläutert wird. Diese,
ebenso wie die sogenannten Axialkolbenversteller im wesentlichem als hy
draulischer Stellantrieb ausgebildete Vorrichtung 1 ist am antriebsseitigen En
de einer im Zylinderkopf 2 der Brennkraftmaschine gelagerten Nockenwelle 3
angeordnet und besteht in bekannter Weise aus einem mit der Kurbelwelle der
Brennkraftmaschine in Antriebsverbindung stehenden kurbelwellenfesten Bau
teil 4 sowie aus einem drehfest mit der Nockenwelle 3 verbundenen nocken
wellenfesten Bauteil 5, die über mindestens einen innerhalb der Vorrichtung 1
gebildeten hydraulischen Arbeitsraum 6 in Kraftübertragungsverbindung ste
hen. Das kurbelwellenfeste Bauteil 4 wird dabei, wie aus den Fig. 1 und 2
hervorgeht, durch ein als Außenrotor ausgebildetes Antriebsrad 17 gebildet,
welches einen durch eine hohlzylindrische Umfangswand 18 und zwei Seiten
wände 19, 20 gebildeten Hohlraum 21 aufweist, in dem durch fünf von der
Umfangswand 18 ausgehende und zur Längsmittelachse der Vorrichtung 1
gerichtete Begrenzungswände 22 im konkreten Fall fünf der hydraulischen Ar
beitsräume 6 gebildet werden. Das nockenwellenfeste Bauteil 5 wird dagegen
durch ein als Innenrotor ausgebildetes Flügelrad 23 gebildet, welches in den
Hohlraum 21 des Antriebsrades 17 eingesetzt ist und an seiner Radnabe 24
dementsprechend fünf sich radial in jeweils eine hydraulische Arbeitskammer 6
erstreckende Flügel 25 aufweist. Dieses, als Verstellelement 7 innerhalb der
Vorrichtung 1 ausgebildete Flügelrad 23 unterteilt mit seinen Flügeln 25 jeden
hydraulischen Arbeitsraum 6 der Vorrichtung 1 in eine A-Druckkammer 8 und
eine B-Druckkammer 9, die bei wahlweiser oder gleichzeitiger Druckbeauf
schlagung mit einem hydraulischen Druckmittel eine Schwenkbewegung oder
Fixierung des Flügelrades 23 gegenüber dem Antriebsrad 17 und damit der
Nockenwelle 3 gegenüber der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine bewirken.
Die Druckbeaufschlagung der A- und/oder B-Druckkammer jedes hydrauli
schen Arbeitsraumes 6 wird dabei durch den elektromagnetisch betätigten
Ventilkolben eines in Fig. 1 schematisch dargestellten Hydraulikventils 10
geregelt, dessen Elektromagnet 11 von einem in Fig. 1 ebenfalls nur schema
tisch dargestellten Mikroprozessor 12 in Abhängigkeit verschiedener Betriebs
parameter der Brennkraftmaschine angesteuert wird. Das mit einer Druckmit
telpumpe 26 und einem Druckmitteltank 27 verbundene, sowie als 4/3-Wege-
Proportionalventil ausgebildete Hydraulikventil 10 ermöglicht in der in Fig. 1
dargestellten, einem unbestromten bzw. niedrig bestromten Elektromagneten
11 entsprechenden Stellung seines Ventilkolbens eine Druckbeaufschlagung
der B-Druckkammer 9, in der einem hoch bzw. maximal bestromten Elektroma
gneten 11 entsprechenden Stellung seines Ventilkolbens eine Druckbeauf
schlagung der A-Druckkammer 8 und in einer Mittelstellung seines Ventilkol
bens ein Halten des Druckmitteldrucks in beiden Druckkammern 8, 9 jedes
hydraulischen Arbeitsraumes 6 der Vorrichtung 1.
Ein weiteres Merkmal der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung 1 ist
es, daß deren als Flügelrad 23 ausgebildetes nockenwellenfestes Bauteil 5
nach Abschaltung der Brennkraftmaschine unter Volumenminimierung der A-
Druckkammern 8 der hydraulischen Arbeitsräume 6 in einer für den Start der
Brennkraftmaschine bevorzugten Basisposition mit dem als Antriebsrad 17
ausgebildeten kurbelwellenfesten Bauteil 4 mechanisch koppelbar ist. Je nach
dem, ob die Vorrichtung 1 an einer Einlaß- oder Auslaßnockenwelle montiert
ist, entspricht diese Basisposition jeweils einer bei Anschlag der Flügel 25 des
Flügelrades 23 an die eine oder die andere Begrenzungswand 22 jeder Ar
beitskammer 6 erreichten "Spätstellung" oder "Frühstellung" der Nockenwelle 3
gegenüber der Kurbelwelle, wobei die Darstellung gemäß Fig. 2 einer an ei
ner Auslaßnockenwelle montierten Vorrichtung 1 mit nahezu in Basisposition,
also in "Frühstellung" gedrehten Flügelrad 23 entspricht. Wie insbesondere
aus Fig. 1 ersichtlich ist, erfolgt die mechanische Koppelung dabei durch ein
in einer nicht näher bezeichneten Axialbohrung in der Radnabe 24 des Flügel
rades 23 beweglich angeordnetes pinartiges Verriegelungselement 13, wel
ches durch ein Federelement 14 in eine Koppelstellung innerhalb einer kom
plementären Aufnahme 15 in der Seitenwand 19 des Antriebsrades 17 beweg
bar ist. In Fig. 2 ist hierzu noch zu sehen, daß die komplementäre Aufnahme
15 des Verriegelungselementes 13 innerhalb der Druckmittelführung zu einer
volumenminimierten A-Druckkammer 8 eines hydraulischen Arbeitsraumes 6
der Vorrichtung 1 angeordnet ist, so daß beim Start der Brennkraftmaschine
durch die Druckbeaufschlagung der A-Druckkammern 8 der hydraulischen Ar
beitsräume 6 gleichzeitig die Aufnahme 15 des Verriegelungselementes 13
druckbeaufschlagt wird und dieses entgegen der Kraft seines Federelementes
14 hydraulisch in seine Entkoppelstellung in der Axialbohrung in der Radnabe
24 des Flügelrades 23 bewegt.
Um nun beim Start der Brennkraftmaschine ein durch schlagartige Beaufschla
gung der volumenminimierten A-Druckkammern 8 auf das Verriegelungsele
ment 13 wirkendes Verspannmoment zu vermeiden, welches zusammen mit
dem in die gleiche Richtung wirkenden mittleren Schleppmoment der Nocken
welle 3 für ein Verklemmen des Verriegelungselementes 13 in seiner Koppel
stellung ursächlich ist, wird der Elektromagnet 11 des Hydraulikventils 10 zur
verklemmungsfreien Bewegung des Verriegelungselements 13 in seine Ent
koppelstellung mit einer ersten erfindungsgemäßen Regelstrategie betrieben,
die in den Fig. 3 und 4 durch entsprechende Kurvendiagramme graphisch
dargestellt ist. Diesen Diagrammen ist dabei entnehmbar, daß der Elektroma
gnet 11 des Hydraulikventils 10 beim Start der Brennkraftmaschine zunächst
mit mehreren hochfrequenten getakteten Intervallen zwischen hoher und nied
riger Bestromung I angesteuert wird, so daß der Ventilkolben des Hydraulik
ventils 10 in einem Bereich um dessen Mittellagers pulsiert. Dadurch wird eine
schnelle wechselseitige Druckbeaufschlagung der A- und B-Druckkammern 8,
9 der hydraulischen Arbeitsräume 6 der Vorrichtung 1 mit einem in Fig. 4 ge
strichelt bzw. durchgehend dargestellten Druck PA und PB ermöglicht, mit dem
das Flügelrad 23 hydraulisch in seiner Basisposition gehalten wird. Die hoch
frequenten Intervalle sind dabei im Einzelnen 4 ms bis 10 ms lang und entwe
der auf eine Zeit t im Bereich von 10 ms bis 40 ms oder auf einer Anzahl von 2
bis 8 Wiederholungen begrenzt, wobei während jedes einzelnen Intervalls der
Elektromagnet 11 einmal mit einem elektrischen Strom I zwischen 5% über der
für die Mittellage des Ventilkolbens des Hydraulikventils 10 notwendigen Stär
ke und 95% der Maximalstärke und einmal mit einem elektrischen Strom I zwi
schen 5% der Maximalstärke und 5% unter der für die Mittellage des Ventilkol
bens des Hydraulikventils 10 notwendigen Stärke durchflossen wird. Nach Ab
lauf des Zeitlimits von 40 ms oder auch, wie im dargestellten Beispiel gemäß
Fig. 3 und 4, nach Ablauf von 5 getakteten Intervallen erfolgt dann der Ab
bruch dieser Routine und eine erneute Ansteuerung des Elektromagneten 11
mit einer Bestromung I zwischen 5% oberhalb der für die Mittellage des Ventil
kolbens des Hydraulikventils 10 notwendigen Stärke und 95% der Maximal
stärke für weitere 4 ms bis 10 ms sowie eine gleichzeitige Überprüfung durch
den Mikroprozessor 12, ob das Flügelrad 23 gegenüber dem Antriebsrad 17
einen Verstellwinkel außerhalb seiner Basisposition und damit das Verriege
lungselement 13 seine Entkoppelstellung eingenommen hat. Wird dabei durch
den Mikroprozessor 12 festgestellt, daß sich das Flügelrad 23 unverändert in
seiner Basisposition befindet, werden die getakteten Intervalle mit gleicher
Bestromungsstärke und gleicher Anzahl oder Zeitdauer solange wiederholt, bis
der Mikroprozessor 12 einen solchen Verstellwinkel des Flügelrades 23 ge
genüber dem Antriebsrad 17 außerhalb seiner Basisposition und damit die
Einnahme der Entkoppelstellung des Verriegelungselementes 13 registriert hat.
Wird dann durch den Mikroprozessor 12 ein solcher Verstellwinkel des Flügel
rades 23 außerhalb seiner Basisposition festgestellt, was nach Durchführung
von mehreren Routinen oder auch, wie in den Fig. 3 und 4 dargestellt, be
reits nach Durchführung der ersten Routine der Fall sein kann, erfolgt ebenfalls
der Abbruch der Routine und der Elektromagnet 11 des Hydraulikventils 10
wird unmittelbar danach mit einer durch Mikroprozessor 12 vorgegebenen so
wie einer geregelten Winkelstellung des Flügelrades 23 gegenüber dem An
triebsrad 17 entsprechenden Bestromung I im Bereich oberhalb der für die
Mittellage des Ventilkolbens des Hydraulikventils 10 notwendige Stärke und
100% der Maximalstärke angesteuert.
Einen andere Möglichkeit, ein auf das Verriegelungselement 13 wirkendes Ver
spannmoment und damit ein Verklemmen des Verriegelungselementes 13 in
seiner Koppelstellung zu vermeiden, ist in den Fig. 5 und 6 durch weitere
entsprechende Kurvendiagramme dargestellt. Nach diesen Diagrammen wird
der Elektromagnet 11 des Hydraulikventils 10 mit einer zweiten erfindungsge
mäßen Regelstrategie derart betrieben, daß der Elektromagnet 11 zunächst für
eine Zeitdauer t von 40 ms bis 80 ms mit einer Bestromung I zwischen 90%
und 100% der Maximalstärke angesteuert wird, so daß zunächst auch nur die
volumenminimierten A-Druckkammern 8 der hydraulischen Arbeitsräume 6 der
Vorrichtung 1 und damit auch die Aufnahme 15 des Verriegelungselementes 13
mit einem hohen, der gestrichelten Druckverlaufskurve in Fig. 6 entsprechen
den Druckmitteldruck PA beaufschlagt werden. Nach Ablauf des Zeitlimits von
40 ms bis 80 ms wird dann durch den Mikroprozessor 12 überprüft, ob das Flü
gelrad 23 gegenüber dem Antriebsrad 17 einen Verstellwinkel außerhalb sei
ner Basisposition und damit das Verriegelungselement 13 seine Entkoppel
stellung eingenommen hat. Wird dabei durch den Mikroprozessor 12 festge
stellt, daß sich das Flügelrad 23 unverändert in seiner Basisposition befindet,
erfolgt eine Ansteuerung des Elektromagneten 11 für 10 ms bis 40 ms mit einer
Bestromung I zwischen 0% und 10% der Maximalstärke zur kurzzeitigen Be
aufschlagung der B-Druckkammern 9 der hydraulischen Arbeitsräume 6 mit
einem in Fig. 6 durch durchgehenden Kurvenverlauf dargestellten Druckmit
teldruck PB sowie eine Wiederholung des Entriegelungsversuchs durch erneute
Ansteuerung des Elektromagneten 11 mit einer Bestromung I zwischen 90%
und 100% der Maximalstärke für 40 ms bis 80 ms mit anschließender Über
prüfung des Mikroprozessors 12, ob das Flügelrad 23 seine Basisposition ver
lassen hat. Diese Wiederholung erfolgt dabei solange, bis der Mikroprozessor
12 einen Verstellwinkel des Flügelrades 23 gegenüber dem Antriebsrad 17
außerhalb seiner Basisposition und damit die Einnahme der Entkoppelstellung
des Verriegelungselementes 13 registriert. Die Feststellung eines solchen Ver
stellwinkels des Flügelrades 23 außerhalb seiner Basisposition, die bereits
nach Durchführung von einer Routine oder auch, wie in den Fig. 5 und 6
dargestellt, erst nach Durchführung von 4 oder noch mehr Routinen getroffen
werden kann, wird durch den Mikroprozessor 12 als erfolgreicher Entriege
lungsversuch gewertet, so daß dieser dann unmittelbar danach den Elektroma
gneten 11 mit einer sich aus den Betriebsparametern der Brennkraftmaschine
ergebenden Bestromung I ansteuert, die im Bereich oberhalb der für die Mit
tellage des Ventilkolbens des Hydraulikventils 10 notwendigen Stärke und
100% der Maximalstärke liegt und einer geregelten Winkelstellung des Flügel
rades 23 gegenüber dem Antriebsrad 17 entspricht.
1
Vorrichtung
2
Zylinderkopf
3
Nockenwelle
4
kurbelwellenfestes Bauteil
5
nockenwellenfestes Bauteil
6
hydraulischer Arbeitsraum
7
Verstellelement
8
A-Druckkammer
9
B-Druckkammer
10
Hydraulikventil
11
Elektromagnet
12
Mikroprozessor
13
Verriegelungselement
14
Federelement
15
Aufnahme
16
Druckmittelzuführung
17
Antriebsrad
18
Umfangswand
19
Seitenwand
20
Seitenwand
21
Hohlraum
22
Begrenzungswände
23
Flügelrad
24
Radnabe
25
Flügel
26
Druckmittelpumpe
27
Druckmitteltank
t Zeitdauer/Zeit
P Druckmitteldruck
PA
t Zeitdauer/Zeit
P Druckmitteldruck
PA
Druckmitteldruck in A-
Druckkammer
PB
PB
Druckmitteldruck in B-
Druckkammer
Claims (7)
1. Verfahren zur Ansteuerung einer Vorrichtung zum Variieren der Ventilsteu
erzeiten einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer Nockenwellen-Ver
stelleinrichtung mit hydraulisch entriegelbarer Startverriegelung, welche im
wesentlichen folgende Merkmale aufweist:
- - die Vorrichtung (1) ist am antriebsseitigen Ende einer im Zylinderkopf (2) der Brennkraftmaschine gelagerten Nockenwelle (3) angeordnet und im wesent lichen als hydraulischer Stellantrieb ausgebildet,
- - die Vorrichtung (1) besteht aus einem mit einer Kurbelwelle der Brennkraft maschine in Antriebsverbindung stehenden kurbelwellenfesten Bauteil (4) und aus einem drehfest mit der Nockenwelle (3) verbundenen nockenwel lenfesten Bauteil (5),
- - das kurbelwellenfeste Bauteil (4) steht mit dem nockenwellenfesten Bau teil (5) über mindestens einen innerhalb der Vorrichtung (1) gebildeten hydraulischen Arbeitsraum (6) in Kraftübertragungsverbindung,
- - ein Verstellelement (7) innerhalb der Vorrichtung (1) unterteilt jeden hy draulischen Arbeitsraum (6) der Vorrichtung (1) in eine A-Druckkammer (8) und eine B-Druckkammer (9),
- - bei wahlweiser oder gleichzeitiger Druckbeaufschlagung der A- und/oder B-Druckkammer (8, 9) jedes hydraulischen Arbeitsraumes (6) erfolgt eine Schwenkbewegung oder Fixierung des nockenwellenfesten Bauteils (5) gegenüber dem kurbelwellenfesten Bauteil (4),
- - die Druckbeaufschlagung der A- und/oder B-Druckkammer (8, 9) jedes hydraulischen Arbeitsraumes (6) wird durch den letztlich elektromagne tisch betätigten Ventilkolben eines Hydraulikventils (10) geregelt, dessen Elektromagnet (11) von einem Mikroprozessor (12) in Abhängigkeit ver schiedener Betriebsparameter der Brennkraftmaschine angesteuert wird,
- - der Ventilkolben des Hydraulikventils (10) ermöglicht bei unbestromten bzw. niedrig bestromten Elektromagneten (11) eine Druckbeaufschlagung der B-Druckkammer (9), bei hoch bzw. maximal bestromten Elektroma gneten (11) eine Druckbeaufschlagung der A-Druckkammer (8) und in ei ner Mittellage ein Halten des Druckmitteldrucks (P) in beiden Druckkam mern (8, 9) jedes hydraulischen Arbeitsraumes (6) der Vorrichtung (1),
- - nach Abschaltung der Brennkraftmaschine ist das nockenwellenfeste Bauteil (5) unter Volumenminimierung der A-Druckkammer (8) jedes hy draulischen Arbeitsraumes (6) in einer für den Start der Brennkraftma schine bevorzugten Basisposition mit dem kurbelwellenfesten Bauteil (4) mechanisch koppelbar,
- - die mechanische Koppelung erfolgt durch ein am nockenwellenfesten Bauteil (5) oder am kurbelwellenfesten Bauteil (4) angeordnetes Verrie gelungselement (13), welches durch ein Federelement (14) in eine Kop pelstellung innerhalb einer komplementären Aufnahme (15) im kurbelwel lenfesten Bauteil (4) oder im nockenwellenfesten Bauteil (5) bewegbar ist,
- - die komplementäre Aufnahme (15) des Verriegelungselementes (13) ist mit der Druckmittelzuführung (16) zu zumindest einer volumenminimierten A-Druckkammer (8) eines hydraulischen Arbeitsraumes (6) der Vorrich tung (1) hydraulisch verbunden,
- - beim Start der Brennkraftmaschine wird durch Druckbeaufschlagung der volumenminimierten A-Druckkammer (8) jedes hydraulischen Arbeitsrau mes (4) gleichzeitig die Aufnahme (15) des Verriegelungselementes (13) druckbeaufschlagt und dieses entgegen der Kraft seines Federelementes (14) in eine Entkoppelstellung bewegt,
- a) Ansteuerung in mehreren hochfrequenten getakteten Intervallen zwischen hoher und niedriger Bestromung (I) in einer definierten Zeitdauer (t) oder Intervallanzahl derart, daß der Ventilkolben des Hydraulikventils (10) in einem Bereich um dessen Mittellage pulsiert und eine schnelle wechsel seitige Druckbeaufschlagung der A-und B-Druckkammer (8, 9) jedes hy draulischen Arbeitsraumes (6) der Vorrichtung (1) mit einem Druck (P) ermöglicht, mit dem das nockenwellenfeste Bauteil (5) hydraulisch in sei ner Basisposition gehalten wird,
- b) nach Ablauf der definierten Zeitdauer (t) oder des letzten getakteten In tervalls Abbruch der Routine und erneute Ansteuerung oder Halten der hohen Bestromung (I) für eine weitere definierte Zeitdauer (t) mit gleich zeitiger Überprüfung durch den Mikroprozessor (12), ob das nockenwel lenfeste Bauteil (5) gegenüber dem kurbelwellenfesten Bauteil (4) einen Verstellwinkel außerhalb seiner Basisposition und damit das Verriege lungselement (13) seine Entkoppelstellung eingenommen hat,
- c) bei unveränderter Feststellung der Basisposition des nockenwellenfesten Bauteils (5) durch den Microprozessor (12) Wiederholung der Schritte a) und b) solange, bis der Microprozessor (12) einen Verstellwinkel des noc kenwellenfesten Bauteils (5) gegenüber dem kurbelwellenfesten Bauteil (4) außerhalb seiner Basisposition und damit die Einnahme der Entkop pelstellung des Verriegelungselementes (13) registriert,
- d) nach Feststellung eines Verstellwinkels des nockenwellenfesten Bauteils (5) außerhalb seiner Basisposition Ansteuerung mit einer durch den Mi kroprozessor (12) vorgegebenen Bestromung (I) oberhalb der für die Mit tellage des Ventilkolbens des Hydraulikventils (10) notwendigen sowie ei ner geregelten Winkelstellung des nockenwellenfesten Bauteils (5) ge genüber dem kurbelwellenfesten Bauteil (4) entsprechenden Stärke.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hohe und
die niedrige Bestromung (I) des Elektromagneten (11) des Hydraulikventils
(10) bevorzugt durch eine derart ausgelegte pulsweitenmodulierte Span
nungssteuerung des Mikroprozessors (12) gesteuert wird, daß der Elektro
magnet (11) innerhalb eines Intervalls einmal mit einem elektrischen Strom
(I) zwischen 5% über der für die Mittellage des Ventilkolbens des Hydraulik
ventils (10) notwendigen Stärke und 95% der Maximalstärke und einmal mit
einem elektrischen Strom (I) zwischen 5% der Maximalstärke und 5% unter
der für die Mittellage des Ventilkolbens des Hydraulikventils (10) notwendi
gen Stärke durchflossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem zeit
lich definierten Abbruchkriterium der Routine die Zeitdauer (t) eines getak
teten Intervalls bevorzugt zwischen 4 ms und 10 ms beträgt und die zum
Bewegen des Verriegelungselementes (13) in seine Entkoppelstellung not
wendige Periodendauer aller Intervalle bis zum Abbruch der Routine bevor
zugt auf eine Zeit (t) im Bereich von 10 ms bis 40 ms begrenzt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem men
genmäßig definierten Abbruchkriterium der Routine die zum Bewegen des
Verriegelungselementes (13) in seine Entkoppelstellung notwendige Anzahl
der Intervalle bis zum Abbruch der Routine auf 2 bis 8 Wiederholungen be
grenzt ist.
5. Verfahren zur Ansteuerung einer Vorrichtung zum Variieren der Ventilsteu
erzeiten einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer Nockenwellen-
Verstelleinrichtung mit hydraulisch entriegelbarer Startverriegelung, welche
die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet (11) des Hydraulikventils
(10) beim Start der Brennkraftmaschine zur verklemmungsfreien Bewegung
des Verriegelungselementes (13) in seine Entkoppelstellung mit folgender
Regelstrategie betrieben wird:
- a) Ansteuern mit hoher Bestromung (I) in einer definierten Zeitdauer (t) der art, daß zunächst nur die volumenminimierte A-Druckkammer (8) jedes hydraulischen Arbeitsraumes (6) der Vorrichtung (1) und damit auch die Aufnahme (15) des Verriegelungselementes (13) mit einem hohen Druck mitteldruck (PA) beaufschlagt wird,
- b) nach Ablauf der definierten Zeitdauer (t) Überprüfung durch den Mikro prozessor (12), ob das nockenwellenfeste Bauteil (5) gegenüber dem kur belwellenfesten Bauteil (4) einen Verstellwinkel außerhalb seiner Basis position und damit das Verriegelungselement (13) seine Entkoppelstel lung eingenommen hat,
- c) bei unveränderter Feststellung der Basisposition des nockenwellenfesten Bauteils (3) durch den Mikroprozessor (9) Ansteuerung mit niedriger Be stromung (I) für eine weitere Zeitdauer (t) zur kurzzeitigen Beaufschla gung der B-Druckkammer (9) jedes hydraulischen Arbeitsraumes (6) mit einem Druckmitteldruck (Pe) sowie Wiederholung der Schritte a) und b) solange, bis der Mikroprozessor (12) einen Verstellwinkel des nocken wellenfesten Bauteils (5) gegenüber dem kurbelwellenfesten Bauteil (4) außerhalb seiner Basisposition und damit die Einnahme der Entkoppel stellung des Verriegelungselementes (13) registriert,
- d) nach Feststellung eines Verstellwinkels des nockenwellenfesten Bauteils (5) außerhalb seiner Basisposition Ansteuerung mit einer durch den Mi kroprozessor (12) vorgegebenen Bestromung (I) oberhalb der für die Mit tellage des Ventilkolbens des Hydraulikventils (10) notwendigen sowie ei ner geregelten Winkelstellung des nockenwellenfesten Bauteils (5) ge genüber dem kurbelwellenfesten Bauteil (4) entsprechenden Stärke.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestromung
(I) des Elektromagneten (11) des Hydraulikventils (10) bevorzugt durch eine
derart ausgelegte pulsweitenmodulierte Spannungssteuerung des Mikropro
zessors (12) gesteuert wird, daß der Elektromagnet (11) bei hoher Bestromung
(I) bevorzugt zwischen 90% und 100% und bei niedriger Bestromung (I)
bevorzugt zwischen 0% und 10% des maximal möglichen elektrischen Stro
mes (I) durchflossen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer (t)
der hohen Bestromung (I) des Elektromagneten (11) bevorzugt zwischen
40 ms und 80 ms beträgt und die Zeitdauer (t) der niedrigen Bestromung (I)
des Elektromagneten (11) bevorzugt auf einen Bereich von 10 ms bis 40 ms
begrenzt ist.
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