DE19928470A1 - Elektrisch aktives dynamisches Massenausgleichssystem für Verbrennungskraftmaschinen zum Schwingungsausgleich und zum Ausgleich von Gleichlaufschwankungen des gesamten Antriebsaggregates - Google Patents
Elektrisch aktives dynamisches Massenausgleichssystem für Verbrennungskraftmaschinen zum Schwingungsausgleich und zum Ausgleich von Gleichlaufschwankungen des gesamten AntriebsaggregatesInfo
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Description
Vorgestellt wird das System des kombinierten elektrisch-dynamischen
Schwungmassenausgleichs durch eine einfach oder mehrfach vorhan
dene achsenparalell zur Kurbelwelle angeordnete elektrisch aktive
Schwingungsausgleichswelle, geeignet zur aktiven und passiven Er
zeugung elektrischer Leistung sowie alternierend zum Massenaus
gleich und zur Drehschwingungstilgung in Verbrennungsmaschinen.
Bisher bekannt sind Systeme, die sich in der Kupplungsglocke befin
den. Die Systeme sind meist im Schwungrad integrierte Anlasser/Licht
maschinensysteme, die ursprünglich in Motorradmotoren und
später mit diesem Motoren in Kabinenrollern (Isetta) verbreitet waren.
Durch die heute realisierbare schnelle Leistungselektronik ist es mög
lich geworden, in diese bekannten Systeme elektronisch zu kommutie
ren und den Starter, den Generator und einen Drehschwingungstilger
zu integrieren.
All diese bekannten Systemen sind durch eine hohe kurbelwellenfeste
Torsionsschwungmasse gekennzeichnet, die an einem Ende der Kur
belwelle, meist als Schwungscheibe ausgebildet fliegend gelagert ist.
Nachteilig ist, daß die erforderlichen elektrisch zu erzeugenden Min
destmomente entweder durch große Durchmesser und damit hohe
Umfangsgeschwindigkeiten oder/und durch axiale Verlängerung der
Baulänge des Aggregates erreicht werden müssen.
Dieser Nachteil hat bei diesen heute bekannten Systemen seinen Ur
sprung in der Integration der elektrisch aktiven Schwungmasse im
Schwungrad, bzw. der Umfunktionierung des Schwungrades zum inte
grierten Starter-Alternator-Dämpfer-System, das eine ungünstige, der
Kurbelwelle nachgeordnete lineare Anordung aufweist.
In der Folge kann bei diesen neuen integrierten Systemen kein Ge
wichtsvorteil der dynamischen Massen auf der Kurbelwelle erzielt wer
den. Die Schwungmasse wird weiterhin über einen Kompromiß aus
hohen Umfangsgeschwindigkeiten und geringen Winkelgeschwindig
keiten erzielt. Dadurch kann der Anteil der eigentlich aktiven Dreh
schwingungstilgung nur sehr gering sein und muß mit gleichzeitig ho
hem Bauaufwand an elektrisch aktiven Baugruppen erzielt werden.
Besser wäre ein System, bei dem sich die elektrisch aktiven Bauteile
über eine größere Länge erstrecken können und bei dem von vor
neherein auch bei kleineren Durchmessern höhere Winkelgeschwindig
keiten erzielt werden, wie dies z. B. bei den heute bekannten Systemen
mit Schwungmassenausgleichswellen der Fall ist.
Weiter nachteilig bei den bisher bekannten ISAD-Systemen ist die Tat
sache, daß trotz der Tilgungsfunktion kein axialer Bauraum beim Ge
samtaggregat eingespart werden kann. Im Gegenteil wächst der Bau
raumbedarf noch an, wodurch die Steifigkeit des Aggregateblocks
durch eine vergrößerte Kupplungsglocke zusätzlich geschwächt wird.
Nachteilig ist auch, daß die Kurbelwelle durch den Schwungradflansch
schwer wird und an der Stelle des Simmerringes einen ungünstig gro
ßen Durchmesser bekommt.
Besonders nachteilig wirkt sich die Vergrößerung der fliegend gelager
ten Massen durch den schweren Alternator am Kurbelwellenende aus,
da die Kurbelwelle an sich schon unerwünschten Biegeschwingungen
ausgesetzt ist, deren Überlagerungen dadurch noch schädlich verstärkt
werden. Der Luftspalt muß mit Rücksicht auf die auftretenden Schwin
gungen, zur Kollisionsvermeidung nachteilig überdimensioniert werden.
Schließlich ist ein großer Nachteil, daß durch die zusätzliche axiale
Baulänge die Kupplungsglocke strukturstark und schwer ausgeführt
werden muß.
Die Kupplung selbst kann bei den bekannten integrierten Systemen
nicht oder nur sehr schwer als nasse Lamellenkupplung ausgeführt
werden.
Die bekannten Systeme aktiver Schwungscheiben sind in der Kupp
lungsglocke besonderen Emissionsbelastungen durch Wärme und Par
tikelabrieb des Kupplungssystems ausgesetzt.
Gerade an der Stelle der Kupplungsglocke ist die ungünstigste Postiti
on zur Integration einer Baugruppe ins Kühlsystem, da dort die hori
zontale Teilnaht durch das Kurbelgehäuse geht und das System bei
Undichtigkeiten unzugänglich und nicht in den Kühlkreislauf zu integrie
ren ist.
Durch das Fehlen einer drehmomenterhöhenden Getriebeübersetzung
muß das erforderliche Stallmoment des Startersystems sehr hochaus
gelegt sein. Dadurch wird das System überdimensioniert, schwer und
durch die benötigten hochwertigen Magnete teuer.
Besser ist das hier vorgestellte System, das der Erfindung zugrunde
liegt.
Durch das neue System werden die bekannten Vorteile der aktiven
Schwingungstilgung dadurch ausgebaut, daß der elektrisch aktive Teil
des Systems in eine Baugruppe der Verbrennungsmaschine mit kleine
rem Umfang und größerer axialer Länge integriert wird.
In vielen Fällen wird man auf das Schwungmoment einer Schwung
scheibe ganz verzichten können, z. B. wenn eine automatisierte Kupp
lung, eine hydraulische Kupplung oder ein hydrodynamischer Wandler
vorgesehen ist, da dann der Einkuppelvorgang ohne Fahrereingriff und
ohne den dabei notwendigen Freiheitsgrad für den Schlupf erfolgen
kann.
Bei dem der Erfindung zugrundeliegenden System wird der elektrisch
aktive Torsionsschwingungsausgleich nicht unmittelbar anstelle des
Schwungrades an der Kurbelwelle angeflanscht. Man wird stattdessen
eine leichte Kurbelwelle mit einer oder mehreren kurbelwellenparalell
angeordneten elektrisch aktiven Ausgleichswellen einsetzen. Die aktive
Ausgleichswelle oder die aktiven Ausgleichswellen können unter, ne
ben oder auf dem Motor angeordnet sein.
Dabei können die axiale Länge und auch der Durchmesser der Kupp
lungsdruckplatte drastisch reduziert werden. Weiter kann die Kupp
lungsglocke klein, struktursteif und mit geringer Körperschallabstrahlflä
che ausgeführt werden. Weiter ergibt sich vor allem bei Frontantriebs
aggregaten die Möglichkeit, Motor- und Getriebegehäuse zusammen
zufassen, wodurch eine erhebliche Gewichtseinsparung erzielt werden
kann.
Kupplung und elektrische System sind räumlich voneinander getrennt.
Dadurch wird das elektrische System nicht durch die Emissionen der
Kupplung beeinträchtigt. Das elektrisch aktive kurbelwellenparallele
System kann auf einfache Weise in den Kühlmittelkreislauf des Motors
integriert werden. Andererseits kann die Kupplung als nasse Lamellen
kupplung ausgeführt werden. Das Getriebegehäuse kann mit dem Mo
torengehäuse und den Zylindern als gemeinsames horizontal geteiltes,
steifes Bauteil ausgeführt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es im Gegensatz zu den bekannten ISAD-
Lösungen ein System zu schaffen, das mit geringeren dynamischen
Schwungmassen arbeitet, eine höhere Leistungsdichte hat, besseren
Wärmeabfluß, keine fliegende Lagerung auf der Kurbelwelle sondern
eine druckölgeschmierte beidseitige axiale Wellenlagergung aufweist,
einen einfacher und kostengünstiger ausführbaren Kurbelwellenflansch
ermöglicht und axiale Baulänge spart.
Vorteilhaft an der erfinderischen Lösung ist die geringe zusätzlich not
wendige dynamische Schwungmasse, die sich auf die zum Massen
ausgleich zweiter Ordnung notwendige Tilgungsmasse beschränken
läßt. Wenn es darum geht, Verbrennungsmaschinen so zu konzeptio
nieren, daß der Leerlauf elektronisch stabilisiert werden kann und eine
automatisierte Schaltkupplung oder eine elektronische Einkup
pelhilfsfunktion vorgesehen ist, so daß bei diesen Systemen die Not
wendigkeit einer kinetischen Stabilisierung des Kupplungseingriffs ent
fallen kann, so wird man das dynamische Verhalten des instationären
Betriebes nicht durch große Schwungmassen verschlechtern. Als Re
sultat bleiben sehr kurze Schaltunterbrechungen, eine bessere Be
schleunigung und ein günstigeres Verbrauchsverhalten.
Durch die Baulänge der Ausgleichswellen, die kurbelwellenparalell an
geordnet und damit in ihrem axialen Bauraum nicht limitiert sind, kann
das elektrische Antriebs-, Dämpfer- und Generatorelement, dem die
Erfindung zugrunde liegt leistungsmäßig so ausgelegt werden, daß in
Verbindung mit einem leichten und widerstandsbelastbaren Energie
speicher ein so hoher Anteil an elektrischer Leistung in den Antrieb
eingespeist werden kann, daß man von einem Hybridantrieb sprechen
kann. Zumindest ist die Leistungsauslegung ausreichend, um Schwä
chen im instationären Verhalten der Verbrennungsmaschine auszuglei
chen.
Im heutigen Fahrzeugmotorenbau spielt die Leistungsdichte des Ag
gregates eine herausragende Rolle. Konstruktionen und Zylinderzahlen
(6-Zylinder in V-Anordnung und 3-Zylinder), die von der Leistungsdichte
und der Steifigkeit ideal sind, haben meist keine optimale Laufruhe.
In solchen Aggregaten kann oder können die erfindungsgemäße kom
binierte Massenausgleichs- und Antriebsgeneratorwellen mit integrier
tem Motortilger bevorzugt zum Einsatz kommen.
Bei der Verbrennungsmaschine sind die Massen erster und vor allem
die Massen zweiter Ordnung nur durch klassische Bauweise beim 6-
Zylindermotor in Reihe oder durch Ausgleichswellen beherrschbar. Die
klassische Motorenbauart wird jedoch heute vielfach durch gewichts
günstigere und steifere V-Motoren abgelöst. Für den Massenausgleich
sind heute verschiedene Arten von Ausgleichswellen Stand der Tech
nik. Diese Ausgleichswellen sind kurbelwellenparallel einfach oder
mehrfach angeordnet und mit einfacher oder doppelter Motordrehzahl in
beiden Drehrichtungen (echter Lanchesterausgleich) bekannt.
Neu und Grundlage der Erfingung ist die elektrisch aktive funktio
nale Erweiterung dieser Massenausgleichswellen, so daß diese anson
sten passiv geschleppten Massenausgleichswellen erfindungsgemäß
aktive Bauelemente werden und zusätzlich die Funktion der heute in
der Kurbelwellenachse applizierten und als Dynastart oder Isad be
kannten Systeme als aktiver Drehschwingungstilger, Generator, Starter
und Drehmomentbooster übernehmen können.
Diese mehrfunktionalen Silentwellen übernehmen somit Zusatzfunktio
nen, ohne daß die Baumaße oder das Gewicht des Aggregates dazu
wesentlich erhöht werden muß. Schließlich können andere Baueinhei
ten der Bordelektrik eingespart werden.
Durch die schlanke, axial gesteckte Form der Welle, in die die elektri
sche Maschine integriert ist, wird kein zusätzlicher Bauraum benötigt.
Durch den Wegfall der Schwungscheibe wird erheblich Baulänge am
Antriebsaggregat gespart.
Die integrierte, elektrisch aktive Massenausgleichswelle hat, - sofern
diese als mit zweifach drehender Motordrehzahl drehende Welle aus
geführt ist - durch die 1 : 2 Übersetzung von der Kurbelwelle bei gleicher
Leistungsauslegung das doppelte Starterdrehmoment als die heute
bekannten auf der Kurbelwelle montierten oder in die Schwungscheibe
integrierten Bauweisen.
Die elektrisch aktive Massenausgleichswelle ist je nach Bauart weniger
thermisch belastet und läßt sich sehr gut in den Motorkühlkreislauf in
tegrieren. Die Leistungselektronik ist sowohl den aktiven Motorteile
räumlich zuzuordnen als auch in den Motorkühlkreislauf direkt inte
grierbar. Es läßt sich jedoch auch ein eigener Kühlkreislauf oder ein
Nebenstromkühlkreislauf, der die Leistungselektronik einschließt auf
bauen, da die Wellen achsparallel am Motor angeordnet sind.
Die elektrisch aktiven Massenausgleichswellen können sich durch Ket
ten, Zahnketten, Zahnradsätze, auch vorgespannte Zahnräder oder dgl.
mehr mit der Kurbelwelle im Eingriff befinden.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung befindet sich die Aus
gleichswelle mit der Kurbelwelle über ein oder mehrere hydraulisch ge
spannte Zahnräder im Eingriff.
Im Gegensatz zu den heute üblichen Ausgleichswellenformen, deren
Außenkontur durch die Verteilung der Ausgleichsgewichte geprägt ist,
werden die elektrisch aktiven Massenausgleichsgewichte, die der Erfin
dung zugrunde liegen meist trotz der exzentrischen Massenanordnung
mit einer kreisförmigen Außenkontur gefertigt, so daß auf diesen elek
trisch aktiven Ausgleichswellen das Magnetmaterial der elektrischen
Maschine befestigt werden kann, sofern diese als Permanentmagnet
maschine ausgelegt ist (Bild 2).
Es können die Permanentmagnete jedoch auch auf die Ausgleichswel
len heutiger Form mit Teilkreisaußendurchmesser aufgebracht werden.
In diesem Fall ist die thermische Belastung der aktiven elektrischen
Teile geringer (Bild 1).
In der oben beschriebenen Ausführung handelt es sich um eine bür
stenlose elektronisch kommutierte Permanentmagnetmaschine mit au
ßenliegenden Spulen und Blechpaketen. Diese Ausführung ist vorteil
haft. Es kann jedoch erfindungsgemäß auch jede andere Art der elek
trischen Leistungserzeugung und Leistungsgewinnung zur Anwendung
kommen, sofern der Rotor aufgrund seiner exzentrischen Massenver
teilung geeignet ist, gleichzeitig teilweise oder ganz die Aufgabe des
Massenausgleichs erster oder zweiter oder beider Ordnungen mit zu
erfüllen.
In vielen Anwendungen ist der Rotor jedoch wie in Bild 3 gezeigt aus
geformt. Da der Rotor bei der gezeigten Anwendung mit dem kompak
ten Kurbelgehäuse zwischen die Kurbelwangen greift, kann nur ein
Teilaußenkreis verwirklicht werden. Auf diesem Teilaußenkreis des
Ausgleichsgewichtes sind die Permanentmagnet aufgebracht. Der
Magnetteilkreis wird von einem Spulenpaket umgeben, das ebenfalls
als Kreissegment ausgebildet ist.
Im allgemeinen wird man die Ausgleichswelle mit einer zweiten Aus
gleichswelle ergänzen, so daß ein aktiver Vollkreis gegeben ist. Beide
Teilkreisspulen sind dann wechselweise aktiv.
Es ist aber auch ein Ausgleichswellensystem vorstellbar, das nicht über
einen Vollkreis aktiv ist, da die erzeugten Inertialkräfte des Massen
ausgleichssystems zwar über alle Kurbelwinkel gleich groß sein sollten,
die elektrisch aktive Kraft ist jedoch durchaus über die Kurbelwinkel
variabel und sollte das Maximum um den oberen Kolbendrehpunkt ha
ben.
Weiter ist auf der Abb. 3 die gute Integrierbarkeit der elektrisch aktiven
Teile in das Kühlsystem des Aggregates erkennbar.
Der aktive Teil der Ausgleichswellen kann in einer weiteren Ausführung
auch auf der Ausgleichswelle von den Ausgleichsgewichten räumlich
und funktional abgesetzt sein. Der erfinderische Vorteil der Kombinati
on von Massenausgleichswelle und elektrisch aktivem System bleibt
auch bei dieser Ausführung gewahrt, da die Ausgleichswelle mecha
nisch so ausgelegt sein muß, daß diese den starken Massekräften, die
die elektrisch aktiven Kräfte immer übersteigen, standhält. Deshalb
bleibt auch bei einer funktionalen Separierung der dynamischen Kom
pensationsmassen und der elektrisch aktiven Teile der Ausgleichswelle
ein großer funktionaler Vorteil erhalten.
Besonders anspruchsvoll ist die mechanische Anbindung an die Kur
belwelle. Heute wird die Anbindung der Nebenwellen an die Kurbel
welle durch hydraulische gedämpfte Umschlingungsgetriebe oder durch
Federn verspannte Zahnradpaare vorgenommen. Da die elektrisch ak
tive Massenausgleichswelle aus zum Ausgleich der Inertialkräfte
gleichzeitig funktional als Drehschwingungsdämpfer und Motortilger
dient, werden bei dem der Erfindung zugrundeliegenden System hohe
Kräfte in beiden Drehrichtungen aufgenommen. Dadurch kann die Ver
brennungsmaschine aktiv elektrisch gebremst oder geschoben werden.
Dem erfinderischen System liegt eine elektrische Vorspannung des
Antriebes der aktiven Ausgleichswellen zugrunde.
Durch eine Synchronisation der Ausgleichswelle oder der Ausgleichs
wellen und der Kurbelwelle und ihres Übertragungsmechanismus wird
das Übertragungsgetriebe elektrisch über die aktiven Wellen vorge
spannt; dadurch wird das Spiel des Übertragungsgetriebes bei einer
Umkehr der Torsionskraft oder einer Änderung der Winkelgeschwindig
keit kontrolliert überfahren, so daß es zu keinen Schwingungen und
Geräuschen kommt.
Dazu werden die Winkelpositionen der einzelnen Wellen abgefragt und
solche Steuersignale zur rotativen Positionierung der Ausgleichswellen
generiert, daß das vorhandene Zahnflankenspiel oder das Spiel im
Umschlingungsantrieb kontrolliert wird.
Die Steuerelektronik erhält ihre Signale durch Drehwinkelsensoren an
verschiedenen Wellen, die ihre Signale zu einem Steuerrechner sen
den. I.a. wird man das Motormanagement erweitern und eine Schnitt
stelle zur Leistungselektronik der aktiven Massenausgleichswellen
schaffen, so daß die Signale des Motormanagements mitverwendet
werden können.
Das elektrisch aktive Schwingungsausgleichssystem wirkt in allen 3
Dimensionen. Das heißt, es gleicht die Schwingungen erster und zwei
ter Ordnung und die Torsionsschwingungen der Maschine zumindest
teilweise aus.
Die dafür notwendigen Sensoren zur Steuersignalerfassung und -Ge
nerierung sind vorzugsweise an der Kurbelwelle montiert. Das Signal
derselben Gleichlaufschwankungssensoren auf der Kurbelwelle können
zusätzlich zur Korrektur des Drehmoments beim Kupplungseingriff ge
nutzt werden.
Das Steuersignal dient zur Leistungsbeimessung und zur Bestimmung
der Kraftrichtung der elektrisch aktiven Ausgleichswellen. Ziel ist, das
Spiel im Ankoppelungsgetriebe kontrolliert zu überfahren, so daß keine
Schwingungen oder Geräusche erzeugt werden.
Der Gleichlaufsensor kann jedoch auch an anderer Stelle angebracht
sein und nur oder zusätzlich die Beschleunigung und den Drehwinkel
messen.
In einer weiteren Ausführung ist erfindungsgemäß die Kraftübertragung
von der Kurbelwelle auf die Ausgleichswellen durch Stirnzahnradpaare
mit hydraulischem Spielausgleich vorgesehen.
Bei heutigen Systemen sind Zahnradpaare durch Federn verspannt, so
daß durch die Vorspannung das Zahnflankenspiel ausgeglichen wird.
Diese bekannten Systeme sind mit dem Nachteil einer hohen Grund
reibung und eines geringen Wirkungsgrades verbunden. Zudem kann
das Zahnflankenspiel bei Lastumkehr nicht aufgefangen werden.
Die erfindungsgemäße Lösung sieht ein Zahnradpaar vor, das analog
zu den federverspannten Systemen aus einem wellenfesten und einem
drehbar mit der Welle verbundenen Zahnrad besteht.
Durch die Welle wird Öl in einen Ölkanal des lose mit der Welle ver
bundenen Zahnrades zugeführt. Das Drucköl versorgt ein hydrauli
sches Ausgleichselement, wie des bei hydraulischen Ventilspielaus
gleichssystemen Stand der Technik ist mit Öldruck. Das Ausgleichs
element ist mit dem drehbar auf der Welle gelagerten Zahnrad ver
bunden und mit Drucköl versorgt und stützt sich gegen das drehfest mit
der Welle verbundene Zahnrad ab.
Dieses erfindungsgemäße System hat eine geringe Reibung und hält
die zueinander in Eingriff stehenden Zahnräder spielfrei. Auch bei
Kraftumkehr kommt es zu keinem Rasseln.
Die elektrisch aktiven Ausgleichswellen können als Generator, z. B. als
generatorische Zusatzmotorbremse mit der Möglichkeit der Rekuperati
on wirken.
Die elektrisch aktiven Ausgleichswellen können ebenso die Funktion
des Starters übernehmen.
Durch den geregelten Motorantriebskrafteingriff können die elektrisch
aktiven Ausgleichswellen eine Leerlaufstabilisierung und zusätzlich ei
nen elektrisch aktiven Schwingungsausgleich bewirken.
Alle diese Funktionen können erfindungsgemäß zusätzlich in Kombina
tion zu dem Massenausgleich, den die Ausgleichswellen per se leisten.
Der besondere Vorteil ist, daß die Torsionsschwungmasse dabei nicht
wesentlich erhöht wird.
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß durch die Erfindung das Mo
torgewicht nicht erhöht wird und eine räumliche Einsparung in der
axialen Baulänge des Aggregates erreicht werden kann. Vorteilhaft ist,
daß die elektrische Maschine nicht fliegend auf der Kurbelwelle gela
gert werden muß, sondern kurbelwellenparallel angeordnet mehrfach
gelagert werden kann.
Da Ausgleichswellen wie z. B. beim Lanchesterausgleich oft eine höhe
re als die Kurbelwellendrehzahl aufweisen, ist das Leistungsdichte bes
ser. Durch die Anordnung seitlich ist ein einfacher Anschluß an die Lei
stungselektronik und den Motorkühlkreislauf möglich.
1
Permanentmagnete
2
Kreisrunde Außenkontur
1
Kurbelwelle
2
Ausgleichswelle
3
Magnete
4
Kühlkanäle
5
Blechpaket unbewickelt
1
Speiche loses Zahnrad
2
Ölkanal
3
Wellenfestes Zahnrad
4
Ölzufuhr
5
eingeschobene Hydroausgleichspatrone
6
Hydroausgleichstößel
Claims (15)
1. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem für Schwungmassen
erster oder zweiter Ordnung, dadurch gekennzeichnet, daß die
elektrisch aktiven Massenausgleichswellen kurbelwellenparalell in
einfacher oder mehrfacher Anordnung außerzentrische Schwer
punkte aufweisen und elektrisch erzeugte Torsionskräfte beider
Richtungen auf den Kurbeltrieb leiten können.
2. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der Umfang des Rotors der Ausgleichs
welle zu einem runden Magnetrückschluß mit daran aufgebrachten
Permanentmagneten ausgebildet ist sowie einen außerzentrischen
Schwerpunkt besitzt.
3. Elektrisch aktive Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß in den Rotor mit außerzentrischem
Schwerpunkt ein elektrisch aktives Blechpaket integriert ist.
4. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Leistungserzeugung nach dem Prin
zip der geschalteten Reluktanz erfolgen kann.
5. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß dieselbe als Außenpolmaschine ausge
bildet sein kann.
6. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß dieselbe als Innenpolmaschine ausge
bildet sein kann.
7. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß dieselbe als Reluktanzmaschine ausge
bildet sein kann.
8. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Leistungserzeugung nach dem Prin
zip der Asynchronmaschine erfolgen kann.
9. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß über einen Steuerimpuls ausgelöst
Brems- und Antriebsleistung elektrisch erzeugt werden kann, die zur
Tilgung von Drehschwingungen eingesetzt werden kann.
10. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß elektrisch erzeugte Leistung derselben
Welle über einen Rechner gesteuert zur Stabilisierung des Leerlaufs
einer Verbrennungsmaschine eingesetzt werden kann.
11. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß dieselbe zur generatorischen Energieer
zeugung eingesetzt wird.
12. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß dieselbe als Starter der Verbrennungs
maschine eingesetzt werden kann.
13. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Leistungsregelung derselben Welle
durch ein Steuersignal bestimmt wird, das über einen Steuerrechner
durch einen magnetoelastischen Sensor generiert wird.
14. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Ausgleichswellen durch ihre elektri
sche Antriebskraft immer so positioniert werden, daß das Spiel im
Nebenantrieb in jene Richtung eliminiert wird, in welcher der Eingriff
entgegen der folgenden Winkelbeschleunigung anliegt.
15. Elektrisch aktives Massenausgleichssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Zwillingszahnräder zur Koppelung
der elektrischen Nebenwellen durch ein oder mehrere hydraulische
Stellglieder gegeneinander verspannt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999128470 DE19928470A1 (de) | 1999-06-22 | 1999-06-22 | Elektrisch aktives dynamisches Massenausgleichssystem für Verbrennungskraftmaschinen zum Schwingungsausgleich und zum Ausgleich von Gleichlaufschwankungen des gesamten Antriebsaggregates |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999128470 DE19928470A1 (de) | 1999-06-22 | 1999-06-22 | Elektrisch aktives dynamisches Massenausgleichssystem für Verbrennungskraftmaschinen zum Schwingungsausgleich und zum Ausgleich von Gleichlaufschwankungen des gesamten Antriebsaggregates |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19928470A1 true DE19928470A1 (de) | 2001-01-04 |
Family
ID=7912081
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999128470 Withdrawn DE19928470A1 (de) | 1999-06-22 | 1999-06-22 | Elektrisch aktives dynamisches Massenausgleichssystem für Verbrennungskraftmaschinen zum Schwingungsausgleich und zum Ausgleich von Gleichlaufschwankungen des gesamten Antriebsaggregates |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19928470A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1529983A3 (de) * | 2003-10-04 | 2005-10-12 | DaimlerChrysler AG | Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern und einer Vorrichtung zum Massenausgleich |
EP1640635A1 (de) * | 2004-09-27 | 2006-03-29 | LuK Lamellen und Kupplungsbau Beteiligungs KG | Ausgleichswelle für eine Brennkraftmaschine |
CN103133596A (zh) * | 2011-12-01 | 2013-06-05 | 现代自动车株式会社 | 用于发动机的平衡装置 |
FR3034811A1 (fr) * | 2015-04-07 | 2016-10-14 | Skf Ab | Moteur a combustion interne equipe d'un arbre d'equilibrage |
-
1999
- 1999-06-22 DE DE1999128470 patent/DE19928470A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8122 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |