DE19927563A1 - Verfahren zur Steuerung eines auftragspezifischen Produktionsablaufes - Google Patents
Verfahren zur Steuerung eines auftragspezifischen ProduktionsablaufesInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Steuerung eins auftragsspezifischen Produktionsablaufes beschrieben, der eine Mehrzahl von aufeinander folgenden Produktionsschritten (PS1, PS2, ...PSN) aufweist. Dabei wird zunächst die Fertigung des Produkts in einer definierten Auftragsreihenfolge in einem ersten Produktionsschritt (PS1) begonnen, nach diesem ersten Produktionsschritt (PS1) das entstehende Produkt an einem ersten Steuerungspunkt (SP1) erfaßt und diesem ein Auftrag temporär zugeordnet. Dann wird das entstehende Produkt für einen nachfolgenden Produktionsschritt (PS2) freigegeben und diesem zugeführt. Dieser Zyklus aus Produktionsschritten und nachfolgender Erfassung des entstehenden Produkts sowie dessen temporärer Zuordnung zu einem Auftrag erfolgt so lange, bis der letzte Steuerungspunkt (SP3) des Produktionsablaufes erreicht ist (Fig.).
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines auftragspezifischen
Produktionsablaufes, der eine Mehrzahl von aufeinander folgenden Produktionsschritten
aufweist.
Die Kernfertigung der Automobilproduktion umfaßt die Bereiche Karosseriebau,
Lackiererei und Montage. In diesen Produktionsbereichen überwiegt die sogenannte
Fließfertigung mit einer Linienstruktur. Aufgrund der hohen Produktkomplexität von
Automobilen wird eine sogenannte kundenspezifische Auftragsfertigung vorgenommen.
Bei den bekannten kunden- oder auftragsspezifischen Produktionsabläufen wird von
Beginn der Produktion an für jeden Kunden das für ihn bzw. von ihm spezifizierte Produkt
gefertigt. Jeder Kundenauftrag ist somit einem ganz konkreten, entstehenden Produkt
direkt zugeordnet. Hieraus ergeben sich spezielle Probleme hinsichtlich der
Produktionsplanung und -steuerung. Zudem begrenzt eine solche Fließfertigung die
Produktivität in einzelnen Bereichen.
Ausgehend hiervon liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, die
Durchlaufzeit von Aufträgen in der Produktion zu stabilisieren sowie die Planbarkeit der
Auftragsterminierung für die nachfolgenden Produktionsprozesse und die spätere
Distribution zu verbessern.
Dieses Problem wird gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst, indem bei dem eine Mehrzahl
von aufeinander folgenden Produktionsschritten aufweisenden Verfahren zur Steuerung
eines auftragsspezifischen Produktionsablaufes zunächst die Fertigung des Produkts in
einer definierten Auftragsreihenfolge in einem ersten Produktionsschritt begonnen wird,
nach diesem ersten Produktionsschritt das entstehende Produkt an einem ersten
Steuerungspunkt erfaßt und dem Produkt ein Auftrag temporär zugeordnet wird, der für
den nachfolgenden Produktionsschritt relevante Auftragsumfang zur Fertigung
freigegeben wird, anschließend das entstehende Produkt an einem weiteren
Steuerungspunkt erfaßt und dem Produkt wiederum ein Auftrag temporär zugeordnet
wird, und Produktionsschritt sowie nachfolgende Erfassung des entstehenden Produktes
an einem Steuerungspunkt und die Auftragszuordnung aufeinander folgen, bis der letzte
Steuerungspunkt des Produktionsablaufes erreicht ist.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Steuerung eines auftragsspezifischen
Produktionsablaufes liegt die Idee zugrunde, Auftragsfluß und Produktionsfluß
voneinander zu trennen. Damit wird innerhalb der auftrags- oder kundenspezifischen
Produktion temporär eine kundenanonyme Produktion ermöglicht, durch die sich die
Streuung der Durchlaufzeiten von Aufträgen durch die Produktion reduzieren läßt. Dies
erlaubt eine größere Planbarkeit der Auftragsterminierung für alle folgenden Prozesse,
wie z. B. die Materialbereitstellung oder die spätere Distribution, und eine lokale
Produktionsoptimierung. Lokale und übergreifende Zielsetzungen der Produktion lassen
sich so besser miteinander kombinieren und in Form von speziellen Algorithmen, auf die
hier nicht näher eingegangen wird, beschreiben, so daß systembedingte Probleme
kompensiert werden können. Hierzu trägt die Auftragsfreigabe in definierten Stufen
besonders bei.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Für eine möglichst geringe Durchlaufzeit von Aufträgen durch die Produktion ist es von
Vorteil, wenn die Auftragszuordnung erfolgt, indem jedem entstehenden Produkt jeweils
der im Auftragsfluß erste, eine definierte Zielfunktion erfüllende Auftrag zugeordnet wird.
Insbesondere zu Erhöhung der Produktivität ist es von Vorteil, wenn die
Auftragszuordnung erfolgt, indem durch Definition einer Zielfunktion in der Produktion
Fertigungsblöcke gebildet werden.
Um eine möglichst große Flexibilität im Produktionsablauf zu gewährleisten, ist es von
Vorteil, wenn erst am letzten Erfassungspunkt eine feste Zuordnung von Auftrag und
Produkt erfolgt.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der Figur vereinfacht
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Steuerung eines auftragsspezifischen
Produktionsablaufes entsprechend den von den Kunden gewünschten Eigenschaften
wird im Gegensatz zu der bekannten kundenspezifischen Auftragsfertigung zunächst
kundenanonym gefertigt.
In einer definierten Auftragsreihenfolge wird an einem Freigabepunkt FP1 für einen
ersten Produktionsschritt PS1 der für diesen Produktionsschritt relevante
Auftragsumfang für das jeweilige Produkt freigegeben. Nachdem das entstehende
Produkt diesen ersten Produktionsschritt PS1 durchlaufen hat, wird es an einem ersten
Steuerungspunkt SP1 erfaßt. Entsprechend der für diesen Steuerungspunkt SP1
relevanten Steuerungseigenschaften oder Ziele wird dem Produkt temporär ein Auftrag
zugeordnet. Dieser Auftrag kann der gleiche sein, der dem entstehenden Produkt
aufgrund des Auftragsflusses für den ersten Produktionsschritt PS1 zugeordnet war, es
kann aber auch ein anderer Auftrag sein.
Entsprechend dieses temporär zugeordneten Auftrags werden die für einen
nachfolgenden zweiten Produktionsschritt PS2 relevanten Eigenschaften als
Auftragsumfang zur weiteren Produktion des Produkts freigegeben. Nach Durchlaufen
des zweiten Produktionsschrittes PS2 wird anschließend das entstehende Produkt an
einem zweiten Steuerungspunkt SP2 erfaßt und dem Produkt entsprechend seinen
Eigenschaften wiederum ein passender Auftrag temporär zugeordnet, wobei dieser
Auftrag der gleiche sein kann, der dem entstehenden Produkt bereits vor dem zweiten
oder vor dem ersten Produktionsschritt zugeordnet war. Es kann aber auch ein anderer
Auftrag sein.
Entsprechend diesem Auftrag wird der für einen dritten Produktionsabschnitt PS3
relevante Auftragsumfang zur weiteren Produktion freigegeben. Nach Durchlaufen des
dritten Produktionsschritt PS3 wird das entstehende Produkt an einem dritten und bei
diesem Ausführungsbeispiel letzen Steuerungspunkt SP3 erfaßt. Entsprechend seinen
Eigenschaften wird dem Produkt ein bestimmter Auftrag fest zugeordnet. Nach Freigabe
des entsprechenden Auftragsumfangs erfolgt nun die Fertigstellung des Produktes in
einem vierten und letzten Produktionsschritt PS4.
Selbstverständlich ist es möglich, daß der Produktionsfluß in Abweichung von dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel mehr oder weniger als vier Produktionsschritte
aufweist und das mehr oder weniger als drei Steuerungspunkte vorgesehen sind.
Für die Zuordnung bzw. Auswahl eines geeigneten Auftrags zu dem entstehenden
Produkt ist es zum einen möglich, den auftragsspezifischen Produktionsablauf allein zur
Stabilisierung der Durchlaufzeit des Auftrags nach Termingesichtspunkten zu steuern.
Dabei wird dem Produkt der jeweils älteste zum Produkt passende Auftrag zugeordnet,
so daß für diesen Auftrag die Durchlaufzeit bis zu dem Steuerungspunkt stabilisiert wird.
Es ist aber beispielsweise auch möglich, die Auswahl und Zuordnung von Aufträgen und
Produkten zur Bildung von Fertigungsblöcken in der Produktion und dabei gleichzeitig zur
Terminsteuerung einzusetzen. Bei dieser Variante des Steuerungssystems wird eine
Zielfunktion definiert, mit der Aufträge nach Termin- und Produktivitätsaspekten
ausgewählt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Steuerung eines auftragsspezifischen Produktionsablaufes, der
eine Mehrzahl von aufeinander folgenden Produktionsschritten (PS1, PS2, . . .
PSN) aufweist, bei dem
- - zunächst die Fertigung des Produkts in einer definierten Auftragsreihenfolge in einem ersten Produktionsschritt (PS1) begonnen wird,
- - nach diesem ersten Produktionsschritt (PS1) das entstehende Produkt an einem ersten Steuerungspunkt (SP1) erfaßt und dem Produkt ein Auftrag temporär zugeordnet wird,
- - der für einen nachfolgenden Produktionsschritt (PS2) relevante Auftragsumfang zur Fertigung freigegeben wird,
- - anschließend das entstehende Produkt an einem weiteren Steuerungspunkt (SP2) erfaßt und dem Produkt wiederum ein Auftrag temporär zugeordnet wird, und
- - Produktionsschritt sowie nachfolgende Erfassung des entstehenden Produkts an einem Steuerungspunkt und die Auftragszuordnung aufeinander folgen, bis der letzte Steuerungspunkt des Produktionsablaufes erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragszuordnung
erfolgt, indem jedem entstehenden Produkt jeweils der im Auftragsfluß erste, eine
definierte Zielfunktion erfüllende Auftrag zugeordnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auftragszuordnung erfolgt, indem durch Definition einer Zielfunktion in der
Produktion Fertigungsblöcke gebildet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am
letzten Steuerungspunkt (SP3) eine feste Zuordnung von Auftrag und Produkt
erfolgt.
Priority Applications (1)
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DE19927563A DE19927563A1 (de) | 1999-06-17 | 1999-06-17 | Verfahren zur Steuerung eines auftragspezifischen Produktionsablaufes |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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