DE19925157B4

DE19925157B4 - Automatisiertes Lager-System für kurze und/oder mittlere oder lange Lagergüter, vorzugsweise für marktgängige, in ihren Abmessungen auch voneinander abweichende Paletten und/oder Container

Info

Publication number: DE19925157B4
Application number: DE1999125157
Authority: DE
Inventors: Fritz Potthast; Jürgen Dr. Klein
Original assignee: Individual
Current assignee: Potthast Fritz 48165 Muenster De
Priority date: 1999-06-05
Filing date: 1999-06-05
Publication date: 2007-04-05
Anticipated expiration: 2019-06-06
Also published as: DE19925157A1

Abstract

Automatisiertes Lager-System für kurze und/oder mittlere oder lange Lagergüter vorzugsweise für marktgängige, in ihren Abmessungen auch voneinander abweichende Paletten und/oder Container,
wobei in einer den statischen Anforderungen entsprechenden Lagerkonstruktion mit m-Ebenen und in jeder Ebene mit n-Plätzen ab der zweiten Ebene n-1 Untergestelle (3.1) quer zur Längsrichtung auf stirnseitigen Schienen (2) verfahrbar gelagert sind und der Aufnahme von Paletten-/Container-Trägern (3.2) dienen, in welche die Paletten/Container (3.3) eingesetzt werden, so dass die verfahrbaren Untergestelle (3.1) mit den sich darauf befindenden Paletten-/Container-Trägern (3.2) Verfahreinheiten (3.4) bilden, die dicht nebeneinander gepuffert werden, so dass bei vorbestimmter Höhe der Lagerebenen konstruktiv bedingt kein Raum verloren geht, wobei die Lagerkonstruktion so ausgeführt ist, dass an den Breitseiten des Lagers, also vorne und hinten, jeweils mittig vor den Lagerplätzen, senkrechte Stützen (1) angeordnet sind, die mit Ausnahme der untersten Ebene, die in jeder Ebene quer zur Längsrichtung aufliegenden Schienen (2) mit darauf befindlichen Lagereinheiten...

Description

Aus der Patentschrift US 4 834 607 A ist ein Lager bekannt, bei dem Lagergüter aufnehmende Rollwagen in mehreren Ebenen eng nebeneinander angeordnet sind. Das Einlagern erfolgt durch ein oben auf dem Regal angeordnetes, quer verfahrbares Lagerbediengerät, das die einzulagernden Güter von oben über einen Schacht auf den jeweiligen Rollwagen bzw. das verfahrbare Untergestell absenkt. Die Rollwagen sind so eng angeordnet, dass zwischen den Rollwagen einer Ebene nur ein Schacht mit der Breite eines Rollwagens freibleibt. Durch verschieben der Rollwagen, ähnlich wie bei Schieberegalanordnungen kann der Schacht an beliebiger Position geöffnet werden. Dadurch kann das Lagergut durch den Schacht auf den sich am unteren Ende des Schachtsbefindlichen Rollwagen abgelegt werden. Das Auslagern erfolgt entsprechend umgekehrt. Zur Verschiebung der Rollwagen ist je ein Riemenantrieb pro Ebene vorgesehen, an den alle in einer Ebene zu verschiebenden Rollwagen gekoppelt werden. Dadurch kann auf separate Antriebe der Rollwagen verzichtet werden.

Aufgabe dieser Erfindung ist es, bei einem gattungsgemäßen Lagersystem die Ein- und Auslagerung zu verbessern.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch das Lager-System nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 5 beschrieben.

In seinen Gesamtabmessugen, also in der Breite, der Länge und in der Höhe, sowie in seinem Gesamtgewicht, kann dieses automatische Lager-System vorhandenen räumlichen und statischen Gegebenheiten angepaßt werden. Eine Größenbegrenzung ergibt sich prinzipiell nur aus der Lagerspieldauer die abhängig ist von den Lagergütern und der Frequenz der Bewegungen unter Berücksichtigung der Kapazität des Bereitstellungslagers.

Durch das erfindungsgemäße Lager wird zudem auch eine optimale Lagerraumnutzung erreicht, die je nach Größe des Lager-Systems deutlich über 70% liegen kann.

Wesentliche weitere Vorteile sind

– Raunkostenersparnis durch optimale Raumnutzung
– Personalkostenersparnis nach dem Prinzip Material zum Personal und nicht umgekehrt
– Einsparung innerbetrieblicher Transportmittel
– Energiekostensenkung
– Schneller Zugriff, ohne nennenswerten Zeitverlust bei Vorprogrammierung der als nächstes benötigten Transporteinheiten bzw. Artikel
– Einsatz für beliebige Materialien in unterschiedlichen Längen oder Abmessungen auf Paletten oder in Containern

Die beigefügten Zeichnungen entsprechenden 1, 2, 3, 4, 5a, 5b, 5c, und 5d machen das Lagerprinzip und den Ablauf deutlich. So lässt sich dieser wie folgt beschreiben: 1 zeigt schematisch die Breitseite (Vorderseite) des Lager-Systems mit anschließendem Bereitstellungslager (5). Für den Wechsel von Paletten/Containern (3.3) sind die entsprechenden Stationen (6.1), (6.2), (6.3) vorgesehen. Seitlich – also an den Längsseiten – geschieht dies in der jeweils untersten Position des Lager-Systems oder des Bereitstellungslagers in welche die Lagereinheit (3.5.) ein-/ausgefahren wird, während dies bei dem Bereitstellungslager (5) auch von der Vorderseite (6.2) aus erfolgen kann.
Nachdem in dem Lager-System ein Schacht entsprechend 5a bis 5c gebildet wurde, kann die Transporteinheit (3.5) von dem Lagerbediengerät (LBG) (4.1) aufgenommen oder abgesetzt werden. Über das Bereitstellungslager (5) erfolgt der Vorgang in der Weise, dass die angeforderte Lagereinheit (3.5) auf der obersten Ebene der abwärts führenden Seite (5.a1/5d) abgesetzt und aus der obersten Ebene der aufwärts führenden Seite (5a2/5b) entnommen wird. Da die Förderung der Transporteinheiten (3.5) innerhalb des Bereitstellungslagers (5) in der vorgegebenen Weise nicht gleichzeitig erfolgen kann, geschieht dies in die verschiedenen Richtungen nacheinander nach folgendem Ablauf:

1. die Transporteinheit (3.5) wird durch das LBG (4.1) aus dem Bereitstellungslager (5) der Ebene (5a) der aufwärts führenden Seite (5b) entnommen und in das eigentliche Lager verbracht
2. die frei gewordene Position verfährt danach auf die daneben liegende Seite der Ebene (5a)
3. die nächste benötigte Transporteinheit (3.5) wird von dem LBG (4.1) aus dem Lager entnommen und auf der jetzt freien Position der Ebene (5a) abgesetzt
4. die vertikale Seite (5b) des Bereitstellungslagers (5) auf der sich die abgearbeiteten Transporteinheiten befinden, wird um eine Position nach oben gefahren
5. die Ebene (5c) des Bereitstellungslagers (5) mit der zuletzt abgearbeiteten Transporteinheit (3.5) verfährt anschließend um eine Position auf die aufwärts führende Seite
6. die vertikale Seite (5d) auf der sich die für die Verarbeitung bzw. Kommissionierung vorprogrammierten Transporteinheiten (3.5) befinden, verfährt um eine Position nach unten.

Bei seitlicher Entnahme oder Aufgabe wird die Transporteinheit (3.5) zusammen mit dem verfahrbaren Untergestell (3.1) über zusätzliche Fördereinrichtungen quer aus dem Lager-System herausgefördert und über den umgekehrten Weg wieder in den Lagerkreislauf zurückverbracht.

1: Stütze
2: Schiene
3: Lagereinheit, bestehend aus 3.1 bis 3.6
3.1: verfahrbares Untergestell
3.1.1: Tragrolle des verfahrbaren Untergestelles
3.2: Paletten-/Containerträger
3.3: Palette/Container
3.4: Verfahreinheit
3.5: Transporteinheit
3.6: Zentrierung für Paletten/Container
4: Lagerbedienung, bestehend aus 4.1 bis 4.7
4.1: Lagerbediengerät
4.2: Quertraverse mit Lastaufnahmemittel
4.3: Führung an Stützen und Lagerbediengerät
4.4: Führungsprofil mit Quertraverse
4.5: Tragrolle des Lagerbediengerätes
4.6: Hub-/Senkseil
4.7: Einrastöffnung für automatische Lastaufnahme
5: Bereitstellunglager
6: Ein-/Auslagerung, bestehend aus 6.1 bis 6.3
6.1: linksseitiger Ein-/Auslagerungsbereich (längsseitig)
6.2: Ein-/Auslagerungsbereich (vorderseitig)
6.3: rechtsseitiger Ein-/Auslagerungsbereich (längsseitig)
7: Steuerungselemente zur Verfahrung, bestehend aus 7.1 und 7.2
7.1: Steuerungselement zur Verfahrung am Lagergestell
7.2: Steuerungselement zur Verfahrung an der Verfahreinheit
8: Verfahr- und Positionierelemente des Lagers, bestehend aus 8.1 bis 8.3
8.1: Zugseil
8.2: Mitnehmer
8.3: Puffer

Claims

Automatisiertes Lager-System für kurze und/oder mittlere oder lange Lagergüter vorzugsweise für marktgängige, in ihren Abmessungen auch voneinander abweichende Paletten und/oder Container, wobei in einer den statischen Anforderungen entsprechenden Lagerkonstruktion mit m-Ebenen und in jeder Ebene mit n-Plätzen ab der zweiten Ebene n-1 Untergestelle (3.1) quer zur Längsrichtung auf stirnseitigen Schienen (2) verfahrbar gelagert sind und der Aufnahme von Paletten-/Container-Trägern (3.2) dienen, in welche die Paletten/Container (3.3) eingesetzt werden, so dass die verfahrbaren Untergestelle (3.1) mit den sich darauf befindenden Paletten-/Container-Trägern (3.2) Verfahreinheiten (3.4) bilden, die dicht nebeneinander gepuffert werden, so dass bei vorbestimmter Höhe der Lagerebenen konstruktiv bedingt kein Raum verloren geht, wobei die Lagerkonstruktion so ausgeführt ist, dass an den Breitseiten des Lagers, also vorne und hinten, jeweils mittig vor den Lagerplätzen, senkrechte Stützen (1) angeordnet sind, die mit Ausnahme der untersten Ebene, die in jeder Ebene quer zur Längsrichtung aufliegenden Schienen (2) mit darauf befindlichen Lagereinheiten (3) tragen, wobei die Lagereinheiten (3) aus den Verfahreinheiten (3.4) und den Transporteinheiten (3.5) bestehen, wobei die Verfahreinheiten (3.4) in den einzelnen Ebenen zur Bildung eines Lagerschachtes zur Ein-/Auslagerung der Transporteinheiten (3.5) nach rechts und links jeweils um eine Position verfahrbar sind, und die Verfahrtechnik für die Lagerschachtbildung in jeweils zwei übereinander liegenden Ebenen in gegensätzlicher Richtung mittels endloser, ummantelter, hochfester, abriebfester und dehnungsfreier Kunststoffseile (8.1) erfolgt, wobei je nur ein Zugseil (8.1) pro Lagerseite angeordnet ist und an den Zugseilen (8.1) für jede Verfahreinheit (3.4) Feststeller mittels Klemmvorrichtung befestigt sind, die durch elektronisch gesteuerte Arretierelemente, die mit der Lagerkonstruktion verbunden sind, gehalten oder freigegeben werden und wobei eine Steuerung nur die für Lagerbewegungen notwendigen Lagereinheiten (3) freigibt.
Automatisiertes Lager-System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zu diesem Lager-Sytem ein Lagerbediengerät (LBG) (4.1) gehört, welches oberhalb des eigentlichen Lagers auf stirnseitigen Schienen (2), die auf den Stützen (1) befestigt sind, quer zur Lagereinrichtung verfahrbar ist und das zur Aufnahme der Transporteinheiten (3.5) über eine Hub-/Senkeinrichtung mit je einer Quertraverse (4.2) und je zwei Tragseilen an den gegenüberliegenden Seiten (Breitseiten des Lagers) (3.5) verfügt und dass vertikale Führungen (4.4), die an den Stützen befestigt sind, die Hub-/Senkeinrichtung zu der Transporteinheit (3.5) führen.
Automatisiertes Lager-System nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Bereitstellungslager (5) umfasst in welchem die Transporteinheiten (3.5) vorprogrammiert für die Verarbeitung oder Kommissionierung zwischengelagert werden und damit dem schnellen Zugriff dienen.
Automatisiertes Lager-System nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, dass alle beweglichen Funktionen also die im eigentlichen Lager, im Lagerbediengerät und im Bereitstellungslager, durch Antriebe und Schaltvorgänge erfolgen, die über eine einheitliche, system- und speicherprogrammierte Steuerung (SPS) ausgelöst werden.
Automatisiertes Lager-System nach den Ansprüchen 1, 2, 3 oder 4 dadurch gekennzeichnet, dass das LBG (4, 1) mit einer Wägeeinrichtung ausgestattet ist, die jeden Artikel mit dem eingelagerten Gesamtgewicht und dem Gewicht pro Einheit, z.B. m/Stck. erfasst, wodurch eine permanente Bestandsführung möglich wird.