DE19922824A1 - Saures wäßriges mehrphasiges Reinigungsmittel - Google Patents
Saures wäßriges mehrphasiges ReinigungsmittelInfo
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Abstract
Ein wäßriges flüssiges mehrphasiges tensidhaltiges Reinigungsmittel mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, das mindestens eine untere wäßrige Phase I sowie eine mit dieser Phase nicht mischbare obere wäßrige Phase II aufweist, sich durch Schütteln temporär in eine Emulsion überführen läßt, und das mindestens eine Säure enthält und in Form der temporären Emulsion einen pH-Wert von weniger als 7 aufweist, läßt sich zur Reinigung harter Oberflächen verwenden und durch Aufmischen unmittelbar aus seinen Rohstoffen, anschließendes Durchmischen und abschließendes Stehen des Mittels zur Auftrennung der temporären Emulsion herstellen.
Description
Die Erfindung betrifft saure wäßrige mehrphasige flüssige tensidhaltige Reinigungsmittel,
die sich durch Schütteln temporär emulgieren lassen und zur Reinigung harter Oberflä
chen einsetzbar sind, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung zur Rei
nigung harter Oberflächen.
Universell verwendbare Reinigungsmittel für alle harten, naß oder feucht abwischbaren
Oberflächen im Haushalt und Gewerbe sind als sogenannte Allzweckreiniger bekannt und
stellen überwiegend neutral bis schwach alkalische wäßrige Flüssigprodukte dar, die 1 bis
30 Gew.-% Tenside, 0 bis 5 Gew.-% Builder (z. B. Citrate, Gluconate, Soda, Polycarboxy
late) 0 bis 10 Gew.-% Hydrotrope (z. B. Alkohole, Harnstoff), 0 bis 10 Gew.-% wasserlösli
che Lösungsmittel (z. B. Alkohole, Glykolether) sowie wahlweise u. a. Hautschutzmittel,
Farb- und Duftstoffe enthalten. Zur Anwendung im sanitären Bereich als sogenannte
Badreiniger sind solche Reinigungsmittel dagegen durch Zusatz von Säuren oft sauer
eingestellt, um Kalk und Wasserflecken besser entfernen zu können. Die Verwendung
erfolgt meist als ca. 1%ige Lösung in Wasser, zur lokalen Fleckentfernung auch unver
dünnt. Daneben sind gebrauchsfertige Allzweckreiniger als sogenannte Sprühreiniger im
Handel.
Derartige wäßrige Flüssigreiniger liegen üblicherweise als homogene stabile Lösungen
oder Dispersionen vor. Der Einsatz bestimmter, insbesondere hydrophober, Komponenten
in solchen Reinigungsmitteln kann jedoch dazu führen, daß diese Homogenität verloren
geht und inhomogene Mittel erhalten werden, deren Akzeptanz beim Verbraucher als ge
ring einzuschätzen ist. In solchen Fällen bedarf es der alternativen Formulierung von Mit
teln, die trotz ihrer Inhomogenität eine definierte und für den Verbraucher akzeptable äu
ßere Erscheinungs- und Anwendungsform aufweisen.
Dis europäische Patentanmeldung 116 422 beschreibt ein flüssiges Haar- oder Körper
shampoo mit zwei wäßrigen Phasen, die durch Schütteln temporär ineinander dispergier
bar sind und wobei beide Phasen mit Wasser in beliebigem Verhältnis mischbar sind. Die
obere Phase enthält hierbei 8 bis 25 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,
von mindestens einem Tensid und die untere Phase mindestens 6 Gew.-%, bezogen auf
die Gesamtzusammensetzung, an gelöstem Natriumhexametaphosphat der Formel I,
in der n für einen Mittelwert von etwa 12 steht. Optional können in der unteren Phase
weitere Builder-Salze enthalten sein. Als Tenside können anionische, kationische, am
photere und/oder nichtionische Tenside enthalten sein, wobei bevorzugt mindestens ein
anionisches Tensid enthalten ist.
Aus den deutschen Offenlegungsschriften 195 01 184, '187 und '188 (Henkel KGaA) sind
Haarbehandlungsmittel in Form eines 2-Phasen-Systems bekannt, die eine Ölphase und
eine Wasserphase aufweisen, wobei die Ölphase auf Silikonöl oder Paraffinöl basiert, und
durch mechanische Einwirkung kurzzeitig mischbar sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, leistungsstarke und lagerstabile Mittel zur
Reinigung harter Oberflächen, insbesondere im sanitären Bereich, in definierter inhomo
gener, leicht handhabbarer und für den Verbraucher akzeptabler Form bereitzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist ein wäßriges flüssiges mehrphasiges tensidhaltiges Reini
gungsmittel mit wenigstens zwei kontinuierlichen Phasen, das mindestens eine untere
wäßrige Phase I sowie eine mit dieser Phase nicht mischbare obere wäßrige Phase II
aufweist und sich durch Schütteln temporär in eine Emulsion überführen läßt, und das
mindestens eine Säure enthält und in Form der temporären Emulsion einen pH-Wert von
weniger als 7 aufweist.
Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Mittels
zur Reinigung harter Oberflächen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter temporär zu verstehen, daß 90% der
Entmischung der durch Schütteln gebildeten Emulsion in die getrennten Phasen bei Tem
peraturen von etwa 20°C bis ca. 40°C innerhalb von 2 Minuten bis 10 Stunden erfolgt
und die letzten 2% der Entmischung in den Phasenzustand vor dem Schütteln innerhalb
von weiteren 15 Minuten bis 50 Stunden erfolgen.
Weiterhin ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung - soweit nicht ausdrücklich anders
ausgeführt - der Einsatz eines Salzes ebenso möglich wie der Einsatz des korrespondie
renden Säure/Base-Paares des Salzes, der erst in situ unter Neutralisation das Salz bzw.
dessen Lösung ergibt, auch wenn die jeweilige Alternative in der vorliegenden Lehre nicht
immer explizit formuliert wird. In diesem Sinne stellen beispielsweise Kaliumcitrat und die
Kombination Citronensäure/Kaliumhydroxid oder Kaliumalkylbenzolsulfonat und die Kom
bination Alkylbenzolsulfonsäure/Kaliumhydroxid gleichwertige Alternativen dar.
Kann schließlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine bestimmte Komponente zu
verschiedenen Zwecken eingesetzt werden, so wird ihr Einsatz nachfolgend gegebenen
falls bewußt wiederholt beschrieben. Dies gilt beispielsweise für Citronensäure, die sowohl
als Säure zur pH-Einstellung wie auch als Phasentrennhilfsmittel und Builder eingesetzt
werden, sowie für die anionaktiven Sulfonsäuren, die ebenfalls als Säuren und zudem als
anionische Tenside wirken.
Die erfindungsgemäßen Mittel zeichnen sich durch eine hohes Reinigungsvermögen bei
verdünnter wie unverdünnter Anwendung - sowohl im Bad- als auch im Küchenbereich -
aus. Darüber hinaus zeigen die Mittel ein günstiges Rückstandsverhalten. Die einzelnen
Phasen im Mittel sind über lange Zeit stabil, ohne daß sich z. B. Ablagerungen bilden, und
die Überführung in eine temporäre Emulsion bleibt auch nach häufigem Schütteln reversi
bel. Weiterhin ermöglichen die Mittel die stabile Einarbeitung von Komponenten, die in
einphasigen wäßrigen Lösungen oder stabilen Emulsionen bzw. Mikroemulsionen nur
durch den Einsatz von Lösungsmitteln, Lösungsvermittlern bzw. Emulgatoren stabil ein
gearbeitet werden können. Zudem kann die Trennung von Inhaltsstoffen in separate Pha
sen die chemische Stabilität des Mittels fördern.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel beträgt üblicherweise 1 bis 6,5, vorzugsweise
2 bis 6, insbesondere 2,5 bis 5,5, besonders bevorzugt 3 bis 5, äußerst bevorzugt 3,5 bis
4,5.
Zur Einstellung des erfindungsgemäßen pH-Wertes enthalten die Mittel mindestens eine
Säure. Geeignet sind anorganische Säuren, beispielsweise die Mineralsäuren, z. B. Salz
säure, und organische Säuren, beispielsweise gesättigte oder ungesättigte C1-6-Mono-,
Di- sowie -Tricarbonsäuren und -Hydroxycarbonsäuren mit einer oder mehreren Hy
droxygruppen, z. B. Citronensäure, Maleinsäure, Ameisensäure und Essigsäure, Ami
doschwefelsäure, C6-22-Fettsäuren und anionaktive Sulfonsäuren, sowie deren Mischun
gen, z. B. das unter dem Handelsnamen Sokalan® DCS von der Fa. BASF erhältliche
Bernsteinsäure-Glutarsäure-Adipinsäure-Gemisch.
Gegebenenfalls können zusätzlich ein oder mehrere Alkalien eingesetzt werden, bei
spielsweise die Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und Ammoniumhydroxide und -carbonate
sowie Ammoniak, vorzugsweise Natrium- und Kaliumhydroxid, wobei Kaliumhydroxid be
sonders bevorzugt ist.
Anionaktive Sulfonsäuren im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre sind Sulfonsäuren der
Formel R-SO3H, die einen teilweise bzw. vollständig geradkettigen und/oder verzweigten
und/oder cyclischen sowie teilweise bzw. vollständig gesättigten und/oder ungesättigten
und/oder aromatischen C6-32-Kohlenwasserstoffrest R tragen, beispielsweise C6-22-
Alkansulfonsäuren, C6-22-α-Olefinsulfonsäuren und C1-22-Alkyl-C6-10-arensulfonsäuren wie
C1-22-Alkylbenzolsulfonsäuren oder C1-22-Alkylnaphthalinsulfonsäuren, vorzugsweise linea
re C8-16-Alkylbenzolsulfonsäuren, insbesondere lineare C10-14-Alkyl-, C10-13-Alkyl- und C12-
Alkylbenzolsulfonsäuren.
Besonders bevorzugte Säuren sind die Citronensäure, vorzugsweise eingesetzt in Form
ihres Monohydrats Citronensäure.1H2O, und die anionaktiven Sulfonsäuren sowie Kombi
nationen von Citronensäure mit einer oder mehreren anionaktiven Sulfonsäuren, insbe
sondere mit Alkylarensulfonsäuren. Die Citronensäure vereint in sich in vorteilhafter Weise
Säure-, Builder- und Phasentrennhilfsmitteleigenschaften, während die anionaktiven Sul
fonsäuren zugleich als Säure und anionisches Tensid wirken.
Das erfindungsgemäße Mittel enthält ein oder mehrere Säuren in einer zur Einstellung des
gewünschten sauren pH-Werts ausreichenden, der Stärke und Molmasse der jeweiligen
Säuren entsprechend zu wählenden Gewichtsmenge, die üblicherweise zwischen 0,1 und
30 Gew.-%, insbesondere zwischen 1 und 20 Gew.-%, liegt. Gegebenenfalls kann es -
insbesondere wenn die Säure wie zuvor und auch noch nachfolgend beschrieben zugleich
auch andere Funktionen erfüllt - vorteilhaft sein, mehr Säure als zur pH-Einstellung erfor
derlich einzusetzen. In diesem Fall enthält erfindungsgemäße Mittel zusätzlich eine oder
mehrere Alkalien.
Im einfachsten Fall besteht ein erfindungsgemäßes Mittel aus einer unteren kontinuierli
chen Phase, die aus der gesamten Phase I besteht, und einer oberen kontinuierlichen
Phase, die aus der gesamten Phase II besteht. Eine oder mehrere kontinuierliche Phasen
eines erfindungsgemäßen Mittels können jedoch auch Teile einer anderen Phase in emul
gierter Form enthalten, so daß in einem solchen Mittel beispielsweise Phase I zu einem
Teil als kontinuierliche Phase I vorliegt, die die untere kontinuierliche Phase des Mittels
darstellt, und zu einem anderen Teil als diskontinuierliche Phase I in der oberen kontinu
ierlichen Phase II emulgiert ist. Für Phase II und weitere kontinuierliche Phasen gilt analo
ges.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die kontinuierlichen Phasen I
und II durch eine scharfe Grenzfläche gegeneinander abgegrenzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten eine oder beide
der kontinuierlichen Phasen I und II Teile, vorzugsweise 0,1 bis 25 Vol.-%, insbesondere
0,2 bis 15 Vol.%, bezogen auf das Volumen der jeweiligen kontinuierlichen Phase, der
jeweils anderen Phase als Dispergens. Dabei ist dann die kontinuierliche Phase I bzw. II
um den Volumenteil verringert, der als Dispergens in der jeweils anderen Phase verteilt
ist. Besonders bevorzugt sind hierbei Mittel, in denen Phase I in Mengen von 0,1 bis
25 Vol.-%, bevorzugt 0,2 bis 15 Vol.-%, bezogen auf das Volumen der Phase II, in Pha
se II emulgiert ist.
In einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt neben den kontinuier
lichen Phasen I und II ein Teil der beiden Phasen als Emulsion einer der beiden Phasen in
der anderen Phase vor, wobei diese Emulsion durch zwei scharfe Grenzflächen, eine obe
re und eine untere, gegenüber den nicht an der Emulsion beteiligten Teilen der Phasen I
und II abgegrenzt ist.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten Phase I und Phase II in einem Volumenverhältnis
von 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugsweise 75 : 25 bis 25 : 75, insbesondere 65 : 35 bis 35 : 65.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthalten die Mittel eine
oder mehrere hydrophobe Komponenten. Die Hydrophobkomponenten verbessern nicht
nur die Reinigungswirkung gegenüber hydrophoben Verunreinigungen wie Fettschmutz,
sondern wirken sich zudem positiv auf die Phasentrennung und deren Reversibilität aus.
Geeignete Hydrophobkomponenten sind beispielsweise Dialkylether mit gleichen oder
verschiedenen C4- bis C14-Alkylresten, insbesondere linearer Dioctylether; Kohlenwasser
stoffe mit einem Siedebereich von 100 bis 300°C, insbesondere 140 bis 280°C, z. B. ali
phatische Kohlenwasserstoffe mit einem Siedebereich von 145 bis 200°C, Isoparaffine
mit einem Siedebereich von 200 bis 260°C; etherische Öle, insbesondere Limonen und
das aus Kiefernwurzeln und -stubben extrahierte Pine Oil; und auch Mischungen dieser
Hydrophobkomponenten, insbesondere Mischungen von zwei oder drei der genannten
Hydrophobkomponenten. Bevorzugte Gemische von Hydrophobkomponenten sind Gemi
sche von verschiedenen Dialkylethern, von Dialkylethern und Kohlenwasserstoffen, von
Dialkylethern und etherischen Ölen, von Kohlenwasserstoffen und etherischen Ölen, von
Dialkylethern und Kohlenwasserstoffen und etherischen Ölen und von diesen Gemischen.
Die Mittel enthalten Hydrophobkomponenten in Mengen, bezogen auf die Zusammenset
zung, von 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 14 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis
10 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,8 bis 7 Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen Mittel können ein oder mehrere Phasentrennhilfsmittel enthalten.
Geeignete Phasentrennhilfsmittel sind neben der Citronensäure bzw. den Citraten bei
spielsweise die Alkalimetall- und Erdalkalimetallhalogenide, insbesondere -chloride, und
sulfate sowie -nitrate, insbesondere Natrium- und Kaliumchlorid und -sulfat, sowie Am
moniumchlorid und -sulfat bzw. deren Mischungen. Solche Salze unterstützen als - die
Ionenstärke erhöhende - starke Elektrolyte die Phasentrennung durch den Salzeffekt.
Hierbei hat sich Natriumchlorid als besonders wirksam erwiesen, während Natriumsulfat
und insbesondere Magnesiumsulfat weniger phasentrennend wirken. Die Mittel enthalten
Phasentrennhilfsmittel in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis
30 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 15 Gew.-%, äußerst be
vorzugt 5 bis 12 Gew.-%.
Die erfindungsgemäßen Mittel können als Tensidkomponente anionische, nichtionische,
amphotere oder kationische Tenside bzw. Tensidgemische aus einer, mehreren oder allen
diesen Tensidklassen enthalten. Die Mittel enthalten Tenside in Mengen, bezogen auf die
Zusammensetzung, von 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%, insbeson
dere 1 bis 14 Gew.-%, äußerst bevorzugt 3 bis 10 Gew.-%.
Geeignete Aniontenside sind die bevorzugten C6-C22-Alkylsulfate, C6-C22-Alkylethersulfate,
d. h. die Sulfatierungsprodukte der Alkoholether der Formel II, und/oder C6-C22-Alkylbenzol
sulfonate, insbesondere Dodecylbenzolsulfonat, aber auch C6-C22-Alkansulfonate, C6-C22-
α-Olefinsulfonate, sulfonierte C6-C22-Fettsäuren, C6-C22-Carbonsäureamidethersulfate,
Sulfobernsteinsäuremono-C1-C12-Alkylester, C6-C22-Alkylpolyglykolethercarboxylate, C6-
C22-N-Acyltauride, C6-C22-N-Sarkosinate und C6-C22-Alkylisethionate bzw. deren Mischun
gen. Sie werden in Form ihrer Alkalimetall- und Erdalkalimetallsalze, insbesondere Natri
um-, Kalium- und Magnesiumsalze, wie auch Ammonium- und Mono-, Di-, Tri- bzw.
Tetraalkylammoniumsalze sowie im Falle der Sulfonate auch in Form ihrer korrespondie
renden Säure, z. B. Dodecylbenzolsulfonsäure, eingesetzt. Beim Einsatz von Sulfonsäure
wird diese üblicherweise in situ mit einer oder mehreren entsprechenden Basen, z. B. Al
kalimetall- und Erdalkalimetallhydroxide, insbesondere Natrium-, Kalium- und Magnesi
umhydroxid, sowie Ammoniak oder Mono-, Di-, Tri- bzw. Tetraalkylamin, zu den vorge
nannten Salzen neutralisiert. Die Mittel enthalten anionische Tenside in Mengen, bezogen
auf die Zusammensetzung, von 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%, ins
besondere 1 bis 14 Gew.-%, äußerst bevorzugt 2 bis 10 Gew.-%.
Beim Einsatz der besonders bevorzugten Alkylbenzolsulfonsäuren kann es, insbesondere
bei einem hohen Gehalt an Natriumchlorid und/oder bei der pH-Einstellung mit Natrium
hydroxid, zu Trübungen im Bereich der Grenzschicht zwischen den Phasen I und II kom
men. Diesem Problem wirkt bereits erfindungsgemäß Citronensäure bzw. Citrat entgegen.
Eine weitere Verbesserung tritt jedoch bei der Neutralisation der Alkylbenzolsulfonsäure
mit Kaliumhydroxid ein, das sich diesbezüglich besonders positiv auf die Phasentrennung,
die Klarheit der Phasen und die Schärfe sowie Trübungsarmut bzw. -freiheit der Phasen
grenzschicht auswirkt.
Wegen ihrer schaumdämpfenden und verdickenden Eigenschaften können die erfin
dungsgemäßen Mittel auch Seifen, d. h. Alkali- oder Ammoniumsalze gesättigter oder un
gesättigter C6-C22-Fettsäuren, enthalten. Die Seifen können in einer Menge bis zu
5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 2 Gew.-%, eingesetzt werden.
Geeignete Niotenside sind beispielsweise C6-C22-Alkylalkoholpolyglykofether, Alkylpoly
glykoside sowie stickstoffhaltige Tenside oder auch Sulfobernsteinsäuredi-C1-C12-Alkyl
ester bzw. Mischungen davon, insbesondere der ersten beiden. Die Mittel enthalten nich
tionische Tenside in Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 30 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 14 Gew.-%, äußerst bevorzugt 1
bis 10 Gew.-%.
C6-C22-Alkylalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether stellen bevorzugte be
kannte nichtionische Tenside dar. Sie können durch die Formel II,
R1O-(CH2CH(CH3)O)p(CH2CH2O)e-H, beschrieben werden, in der R1 für einen linearen oder
verzweigten, aliphatischen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, p
für 0 oder Zahlen von 1 bis 3 und e für Zahlen von 1 bis 20 steht.
Die C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether der Formel II kann man durch Anlagerung von Pro
pylenoxid und/oder Ethylenoxid an Alkylalkohole, vorzugsweise an Fettalkohole, erhalten.
Typische Beispiele sind Polyglykolether der Formel II, in der R1 für einen Alkylrest mit 8 bis
22 Kohlenstoffatomen, p für 0 bis 2 und e für Zahlen von 2 bis 7 steht. Bevorzugte Ver
treter sind beispielsweise C10-C14-Fettalkohol + 1PO + 6EO-ether (p = 1, e = 6) und C12-C18-
Fettalkohol + 7EO-ether (p = 0, e = 7) sowie deren Mischungen.
Es können auch endgruppenverschlossene C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether eingesetzt
werden, d. h. Verbindungen in denen die freie OH-Gruppe in der Formel II verethert ist. Die
endgruppenverschlossenen C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether können nach einschlägi
gen Methoden der präparativen organischen Chemie erhalten werden. Vorzugsweise
werden C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolether in Gegenwart von Basen mit Alkylhalogeniden,
insbesondere Butyl- oder Benzylchlorid, umgesetzt. Typische Beispiele sind Mischether
der Formel II, in der R1 für einen technischen Fettalkoholrest, vorzugsweise 012114-Kokosal
kylrest, p für 0 und e für 5 bis 10 stehen, die mit einer Butylgruppe verschlossen sind.
Bevorzugte nichtionische Tenside sind weiterhin Alkylpolyglykoside (APG) der Formel III,
R2O[G]x, in der R2 für einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten Al
kylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, (G) für einen glykosidisch verknüpften Zuckerrest
und x für eine Zahl von 1 bis 10 stehen. APG sind nichtionische Tenside und stellen be
kannte Stoffe dar, die nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen
Chemie erhalten werden können. Die Indexzahl x in der allgemeinen Formel III gibt den
Oligomerisierungsgrad (DP-Grad) an, d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden,
und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während x in einer gegebenen Verbindung
stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte x = 1 bis 6 annehmen kann, ist der
Wert x für ein bestimmtes Alkylglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die
meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkylglykoside mit einem
mittleren Oligomerisierungsgrad x von 1, 1 bis 3,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer
Sicht sind solche Alkylglykoside bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist
und insbesondere zwischen 1,2 und 1,6 liegt. Als glykosidische Zucker wird vorzugsweise
Xylose, insbesondere aber Glucose verwendet.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R2 (Formel III) kann sich von primären Alkoholen mit 8 bis 22,
vorzugsweise 8 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Capronal
kohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol und Undecylalkohol sowie deren technische Gemi
sche, wie sie beispielsweise im Verlauf der Hydrierung von technischen Fett
säuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der ROELENschen
Oxosynthese anfallen.
Vorzugsweise leitet sich der Alkyl- bzw. Alkenylrest R2 aber von Laurylalkohol, Myristyl
alkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol oder Oleyl
alkohol ab. Weiterhin sind Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachidylalkohol, Gado
leylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol sowie deren technische Gemische zu nennen.
Als weitere nichtionische Tenside können stickstoffenthaltende Tenside enthalten sein,
z. B. Fettsäurepolyhydroxyamide, beispielsweise Glucamide, und Ethoxylate von Alkylami
nen, vicinalen Diolen und/oder Carbonsäureamiden, die Alkylgruppen mit 10 bis 22 C-Ato
men, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen, besitzen. Der Ethoxylierungsgrad dieser Verbin
dungen liegt dabei in der Regel zwischen 1 und 20, vorzugsweise zwischen 3 und 10.
Bevorzugt sind Ethanolamid-Derivate von Alkansäuren mit 8 bis 22 C-Atomen, vorzugs
weise 12 bis 16 C-Atomen. Zu den besonders geeigneten Verbindungen gehören die Lau
rinsäure-, Myristinsäure- und Palmitinsäuremonoethanolamide.
Geeignete Amphotenside sind beispielsweise Betaine der Formel (R3)(R4)(R5)N+CH2COO-,
in der R3 einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder Heteroatomgruppen unterbro
chenen Alkylrest mit 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlenstoffatomen und R4 sowie R5
gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bedeuten, insbe
sondere C10-C22-Alkyl-dimethylcarboxymethylbetain und C11-C17-Alkylamidopropyl
dimethylcarboxymethylbetain. Die Mittel enthalten amphotere Tenside in Mengen, bezo
gen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 10 Gew.-%,
insbesondere 0,1 bis 5 Gew.-%.
Geeignete Kationtenside sind u. a. die quartären Ammoniumverbindungen der Formel
(R6)(R7)(R8)(R9)N+ X-, in der R5 bis R9 für vier gleich- oder verschiedenartige, insbesondere
zwei lang- und zwei kurzkettige, Alkylreste und X- für ein Anion, insbesondere ein Halo
genidion, stehen, beispielsweise Didecyl-dimethyl-ammoniumchlorid, Alkyl-benzyl-didecyl
ammoniumchlorid und deren Mischungen. Die Mittel enthalten kationische Tenside in
Mengen, bezogen auf die Zusammensetzung, von 0 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01
bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Mittel anionische
und nichtionische Tenside nebeneinander, vorzugsweise C6-C22-Alkylbenzolsulfonate,
C6-C22-Alkylsulfate und/oder C6-C22-Alkylethersulfate neben C6-C22-Alkylalkoholpolyglykol
ethern und/oder Alkylpolyglykosiden, insbesondere C6-C22-Alkylbenzolsulfonate neben
C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolethern.
Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel ein oder mehrere Builder enthalten. Ge
eignete Builder sind beispielsweise Alkalimetallcitrate, -gluconate, -nitrilotriacetate,
carbonate und -bicarbonate, insbesondere Natriumcitrat, -gluconat, und -nitrilotriacetat
sowie Natrium- und Kaliumcarbonat und -bicarbonat, sowie Alkalimetall- und Erdalkali
metallhydroxide, insbesondere Natrium- und Kaliumhydroxid, Ammoniak und Amine, ins
besondere Mono- und Triethanolamin, bzw. deren Mischungen. Hierzu zählen auch die
Salze der Glutarsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Weinsäure und Benzolhexacarbon
säure sowie Phosphonate und Phosphate, beispielsweise Natriumhexametaphosphat wie
etwa eine Mischung kondensierter Orthophosphate der Formel I, in der n für einen Mittel
wert von etwa 12 steht. Die Mittel enthalten Builder in Mengen, bezogen auf die Zusam
mensetzung, von 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 1 bis
15 Gew.-%, äußerst bevorzugt 2 bis 10 Gew.-%. Die Buildersalze wirken hierbei zusätz
lich als Phasentrennhilfsmittel.
Ein bevorzugter Builder ist Citrat aus der Gruppe der Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammo
nium- sowie Mono-, Di- bzw. Trialkanolammoniumcitrate, vorzugsweise Mono-, Di- bzw.
Triethanolammoniumcitrate, oder deren Mischungen, insbesondere Natriumcitrat, äußerst
bevorzugt Kaliumcitrat.
Ein besonders bevorzugter alkalischer Builder ist Kaliumhydroxid, da es sich besonders
positiv auf die Phasentrennung, die Klarheit und Farbbrillanz der Phasen sowie die
Schärfe und Trübungsarmut bzw. -freiheit der Phasengrenzschicht auswirkt.
Soll der Builder zudem als pH-stabilisierender Puffer wirken, so werden Alkalimetall- und
Erdalkalimetallcarbonate und -bicarbonate, z. B. Soda, bevorzugt.
Die Viskosität des erfindungsgemäßen Mittels beträgt bei 20°C vorzugsweise 5 bis
1.000 mPa.s, insbesondere 10 bis 500 mPa.s, besonders bevorzugt 10 bis 200 mPa.s,
gemessen mit einem Rotationsviskosimeter der Fa. Brookfield vom Typ LVT oder
LVDV II+ mit Small Sample Adapter bei einer Drehzahl von 30 min-1, wobei die als Meß
körper verwendete Spindel nach Brookfield so zu wählen ist, daß das Drehmoment in ei
nem günstigen Bereich liegt und der Meßbereich nicht überschritten wird. In diesem Rah
men wird Spindel 31 bevorzugt und - falls bei Viskositäten oberhalb von etwa 240 mPa.s
erforderlich - vorzugsweise auf Spindel 25 zurückgegriffen.
Zur Einstellung der Viskosität kann das erfindungsgemäße Mittel ein oder mehrere Ver
dickungsmittel, vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,05
bis 2,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-%, enthalten.
Geeignete Verdickungsmittel sind organische natürliche Verdickungsmittel (Agar-Agar,
Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannis
brotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein), organische abgewandelte Natur
stoffe (Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propyl
cellulose und dergleichen, Kernmehlether), organische vollsynthetische Verdickungsmittel
(Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polye
ther, Polyimine, Polyamide) und anorganisch Verdickungsmittel (Polykieselsäuren, Ton
mineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren).
Zu den Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen zählen beispielsweise die hochmole
kulare mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose,
Pentaerythrit oder Propylen, vernetzten Homopolymere der Acrylsäure (INCI-Bezeichnung
gemäß International Dictionary of Cosmetic Ingredients der The Cosmetic, Toiletry, and
Fragrance Association (CTFA): Carbomer), die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet
werden. Solche Polyacrylsäuren sind u. a. von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsna
men Carbopol® erhältlich, z. B. Carbopol® 940 (Molekulargewicht ca. 4.000.000), Carbo
pol® 941 (Molekulargewicht ca. 1.250.000) oder Carbopol® 934 (Molekulargewicht ca.
3.000.000). Weiterhin fallen darunter folgende Acrylsäure-Copolymere: (i) Copolymere
von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer
einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates Copolymer),
zu denen etwa die Copolymere von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat
(CAS-Bezeichnung gemäß Chemical Abstracts Service: 25035-69-2) oder von Butyl
acrylat und Methylmethacrylat (CAS 25852-37-3) gehören und die beispielsweise von der
Fa. Rohm & Haas unter den Handelsnamen Aculyn® und Acusol® erhältlich sind, z. B. die
anionischen nicht-assoziativen Polymere Aculyn® 33 (vernetzt), Acusol® 810 und Acu
sol® 830 (CAS 25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere, zu de
nen etwa die mit einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Co
polymere von C10-30-Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe
der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen ge
bildeten, Ester (INCI Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die bei
spielsweise von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich sind,
z. B. das hydrophobierte Carbopol® ETD 2623 und Carbopol® 1382 (INCI Acrylates/C10-30
Alkyl Acrylate Crosspolymer) sowie Carbopol® AQUA 30 (früher Carbopol® EX 473).
Bevorzugte Verdickungsmittel sind die Polysaccharide und Heteropolysaccharide, insbe
sondere die Polysaccharidgummen, beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Car
rageene und ihre Salze, Guar, Guaran, Tragacant, Gellan, Ramsan, Dextran oder
Xanthan und ihre Derivate, z. B. propoxyliertes Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Po
lysaccharidverdicker, wie Stärken oder Cellulosederivate, können alternativ, vorzugsweise
aber zusätzlich zu einem Polysaccharidgummi eingesetzt werden, beispielsweise Stärken
verschiedensten Ursprungs und Stärkederivate, z. B. Hydroxyethylstärke, Stärkephos
phatester oder Stärkeacetate, oder Carboxymethylcellulose bzw. ihr Natriumsalz, Methyl-,
Ethyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl-methyl- oder Hydroxyethyl-methyl
cellulose oder Celluloseacetat.
Ein besonders bevorzugtes Polymer ist das mikrobielle anionische Heteropolysaccharid
Xanthan Gum, das von Xanthomonas campestris und einigen anderen Species unter
aeroben Bedingungen mit einem Molekulargewicht von 2 bis 15 × 106 produziert wird und
beispielsweise von der Fa. Kelco unter dem Handelsnamen Keltrol® erhältlich ist, z. B. als
cremefarbenes Pulver Keltror T (Transparent) oder als weißes Granulat Keltrol® RD
(Readily Dispersable).
Neben den genannten Komponenten können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Hilfs-
und Zusatzstoffe enthalten, wie sie in derartigen Mitteln üblich sind. Hierzu zählen insbe
sondere Parfüm und Duftstoffe, Polymere, Soil-Release-Wirkstoffe, Lösungsmittel (z. B.
Ethanol, Isopropanol, Glykolether), Lösungsvermittler, Hydrotrope (z. B. Cumolsulfonat,
Octylsulfat, Butylglucosid, Butylglykol), Reinigungsverstärker, Desinfektionsmittel, Antista
tika, Konservierungsmittel, Bleichsysteme, Enzyme und Farbstoffe sowie Trübungsmittel
oder auch Hautschutzmittel, wie sie in EP-A-522 556 beschrieben sind. Dis Menge an
derartigen Zusätzen liegt üblicherweise nicht über 12 Gew.-% im Reinigungsmittel. Die
Untergrenze des Einsatzes hängt von der Art des Zusatzstoffes ab und kann beispiels
weise bei Farbstoffen bis zu 0,001 Gew.-% und darunter betragen. Vorzugsweise liegt die
Menge an Hilfsstoffen zwischen 0,01 und 7 Gew.-%, insbesondere 0,1 und 4 Gew.-%.
Bevorzugte Hilfs- und Zusatzstoffe sind Parfüm und Duftstoffe sowie Farbstoffe, da die
Parfüm und Duftstoffe neben der Duftwirkung in der Regel auch die Phasentrennung un
terstützen, während durch den Zusatz von Farbstoffen die Phasen unterschiedlich ange
färbt werden können, was die visuelle Wahrnehmung der getrennten Phasen wie auch
Verfolgung der Emulsionsbildung bzw. -auftrennung erleichtert, und so die Handhabung
des Mittels noch leichter gestaltet wird.
Die erfindungsgemäßen Mittel können durch Aufmischen unmittelbar aus ihren Rohstof
fen, anschließendes Durchmischen und abschließendes Stehen des Mittels zur Auftren
nung der temporären Emulsion hergestellt werden.
Die reversible Phasentrennung wird durch das komplexe Zusammenspiel einer Reihe von
Komponenten verursacht und in ihrer Charakteristik bestimmt. Das vorhandene Tensid
kann zusammen mit der Säure bereits zur erfindungsgemäßen Phasentrennung führen.
Gegebenenfalls bewirkt erst der zusätzliche Einsatz von Hydrophobkomponente, Builder
und/oder Parfüm die Phasentrennung. Andernfalls ist der Einsatz von Phasentrennhilfs
mittel erforderlich.
Das erfindungsgemäße Mittel E1 wurde wie zuvor beschrieben hergestellt. In Tabelle 1 ist
seine Zusammensetzung in Gew.-%, sein pH-Wert und außerdem das quantifizierte Vo
lumenverhältnis der unteren Phase I zur oberen Phase II wiedergegeben.
Das Mittel zeigte also zwei kontinuierliche Phasen, die beim Schütteln temporär eine cre
mig aussehende Emulsion bildeten. Auch nach mehrfachem Schütteln bildeten sich beim
Stehenlassen wieder getrennte Phasen aus.
Die Lagerstabilität wurde geprüft, indem das Mittel nach vierwöchiger Lagerung bei
Raumtemperatur von 20°C, bei erhöhter Temperatur von 40°C bzw. in der Kälte bei einer
Temperaturen von 5°C beurteilt wurde. Das Mittel zeigte - unabhängig von der Lager
temperatur - keine visuell wahrnehmbare Veränderung, insbesondere ließ sich das Mittel
nach wie vor durch Schütteln reversibel in die temporäre Emulsion überführen.
Das Mittel wurde von Testpersonen als optisch ansprechend und einfach handhabbar
beurteilt und erzielte sowohl im Badbereich wie auch im Küchenbereich - in unverdünnter
wie in verdünnter Form - gute Reinigungsergebnisse, insbesondere bei der Entfernung
von Kalk- und Wasserflecken sowie fetthaltigen Verschmutzungen in Form der im An
schluß an ein Vollbad in der Badewanne nach dem Ablassen des Badewassers zurück
bleibenden Schmutzränder und des in der Küche durch die Zubereitung fett- bzw. ölhalti
ger Speisen verursachten Schmutzes.
Claims (22)
1. Wäßriges flüssiges mehrphasiges tensidhaltiges Reinigungsmittel mit wenigstens
zwei kontinuierlichen Phasen, das mindestens eine untere wäßrige Phase I sowie ei
ne mit dieser Phase nicht mischbare obere wäßrige Phase II aufweist und sich durch
Schütteln temporär in eine Emulsion überführen läßt, dadurch gekennzeichnet, daß
es mindestens eine Säure enthält und in Form der temporären Emulsion einen pH-
Wert von weniger als 7 aufweist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens eine anorga
nische Säure, beispielsweise eine Mineralsäure, oder eine organische Säure, bei
spielsweise gesättigte oder ungesättigte C1-6-Mono-, -Di- sowie -Tricarbonsäure oder
hydroxycarbonsäure mit einer oder mehreren Hydroxygruppen, Amidoschwefelsäu
re, C6-22-Fettsäure oder anionaktive Sulfonsäure, oder eine ihrer Mischungen enthält.
3. Mittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es Citronensäure und/oder
eine oder mehrere anionaktive Sulfonsäuren, insbesondere Alkylarensulfonsäuren,
enthält.
4. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als anionaktive Sulfon
säuren C1-22-Alkyl-C6-10-arensulfonsäuren, vorzugsweise C1-22-Alkylbenzolsulfonsäu
ren oder C1-22-Alkylnaphthalinsulfonsäuren, insbesondere lineare C8-16-Alkylbenzol
sulfonsäuren, besonders bevorzugt lineare C10-14-Alkyl-, C10-13-Alkyl- oder C12-Alkyl
benzolsulfonsäuren, enthält.
5. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich ein oder mehrere Alkalien, insbesondere Kaliumhydroxid, enthält.
6. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
kontinuierlichen Phasen I und II durch eine scharfe Grenzfläche gegeneinander ab
gegrenzt sind.
7. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
oder beide der kontinuierlichen Phasen I und II Teile, bevorzugt 0,1 bis 25 Vol.-%,
insbesondere 0,2 bis 15 Vol.%, bezogen auf das Volumen der jeweiligen kontinuierli
chen Phase, der jeweils anderen Phase als Dispergens enthalten.
8. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
Phase I in Mengen von 0,1 bis 25 Vol.-%, bevorzugt 0,2 bis 15 Vol.-%, bezogen auf
das Volumen der Phase II, in Phase II emulgiert ist.
9. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ne
ben den kontinuierlichen Phasen I und II ein Teil der beiden Phasen als Emulsion ei
ner der beiden Phasen in der anderen Phase vorliegt, wobei diese Emulsion durch
zwei scharfe Grenzflächen, eine obere und eine untere, gegenüber den nicht an der
Emulsion beteiligten Teilen der Phasen I und II abgegrenzt ist.
10. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
Phase I und Phase II in einem Volumenverhältnis von 90 : 10 bis 10 : 90, vorzugs
weise 75 : 25 bis 25 : 75, insbesondere 65 : 35 bis 35 : 65 enthält.
11. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich Hydrophobkomponenten aus der Gruppe der Dialkylether mit gleichen
oder verschiedenen C4- bis C14-Alkylresten, insbesondere Dioctylether, Kohlenwas
serstoffe mit einem Siedebereich von 100 bis 300°C, insbesondere 140 bis 280°C,
etherische Öle, insbesondere Limonen und Pine Oil, und deren Mischungen, insbe
sondere Mischungen von zwei oder drei der genannten Hydrophobkomponenten,
enthält.
12. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzliches Phasentrennhilfsmittel, bevorzugt aus der Gruppe der Alkalimetall- und
Erdalkalimetallchloride und -sulfate, insbesondere Natrium- und Kaliumchlorid und
sulfat, sowie Ammoniumchlorid und -sulfat bzw. deren Mischungen, enthält.
13. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
anionisches Tensid, bevorzugt aus der Gruppe der C6-C22-Alkylsulfate, der C6-C22-
Alkylethersulfate und C6-C22-Alkylbenzolsulfonate und deren Mischungen, enthält.
14. Mittel nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß es minde
stens ein anionisches Tensid in Form seines Kaliumsalzes enthält.
15. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
nichtionisches Tensid, bevorzugt aus der Gruppe der C6-C22-Alkylalkohol
polyglykolether, der Alkylpolyglycoside und deren Mischungen, enthält.
16. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
anionisches und nichtionisches Tensid, vorzugsweise C6-C22-Alkylbenzolsulfonate,
C6-C22-Alkylsulfate und/oder C6-C22-Alkylethersulfate neben C6-C22-Alkylalkoholpoly
glykolethern und/oder Alkylpolyglykosiden, insbesondere C6-C22-Alkylbenzolsulfonate
neben C6-C22-Alkylalkoholpolyglykolethern, enthält.
17. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
ein oder mehrere kationische Tenside enthält.
18. Mittel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich Builder, bevorzugt aus der Gruppe der Alkalimetallcitrate, -gluconate,
nitrilotriacetate, -carbonate und -bicarbonate sowie Alkalimetall- und Erdalkalimetall
hydroxide, Ammoniak und Amine, insbesondere Mono- und Triethanolamin, bzw. de
ren Mischungen, enthält.
19. Mittel nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß es Citrat
aus der Gruppe der Alkalimetall-, Erdalkalimetall-, Ammonium- sowie Mono-, Di- bzw.
Trialkanolammoniumcitrate, vorzugsweise Mono-, Di- bzw. Triethanolammonium
citrate, oder deren Mischungen, insbesondere Natriumcitrat, äußerst bevorzugt Kali
umcitrat, enthält.
20. Mittel nach einem der beiden vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es als einen zusätzlichen Builder Kaliumhydroxid enthält.
21. Verfahren zur Herstellung eines Mittels nach einem der vorstehenden Ansprüche
durch Aufmischen unmittelbar aus seinen Rohstoffen, anschließendes Durchmischen
und abschließendes Stehen des Mittels zur Auftrennung der temporären Emulsion.
22. Verwendung eines Mittels nach einem der vorstehenden Ansprüche zur Reinigung
harter Oberflächen.
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |