DE19916205C1 - Verfahren zur Bestimmung einer Verbrennungskenngröße einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung einer Verbrennungskenngröße einer BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung einer Verbrennungskenngröße einer Brennkraftmaschine, bei dem ein mittels einer in einem Brennraum der Brennkraftmaschine angeordneten Ionenstromsonde über ein jeweiliges Arbeitsspiel hinweg ein Ionenstromsignalverlauf gemessen wird und zur Bestimmung der Verbrennungskenngröße die Lage eines lokalen Maximums des Ionenstromsignalverlaufs herangezogen wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird zur Lagebestimmung des Maximums ein korrespondierender Spitzenwert der gemessenen Ionenstromkurve festgestellt, die Lagen derjenigen beiden Flankenpunkte der Flanken dieses Spitzenwertes ermittelt, deren Amplitude gleich einem vorgebbaren Bruchteil der Spitzenwertamplitude ist, und als Lage des Maximums ein Mittelwert der beiden Flankenpunktlagen herangezogen. DOLLAR A Verwendung z. B. zur Lambdawertbestimmung in Kraftfahrzeugmotoren.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung einer Ver
brennungskenngröße einer Brennkraftmaschine durch Auswertung ei
nes mittels einer in einem Brennraum der Brennkraftmaschine an
geordneten Ionenstromsonde über ein jeweiliges Arbeitsspiel hin
weg gemessenen Ionenstromsignalverlaufs, bei dem zur Bestimmung
der Verbrennungskenngröße die Lage eines lokalen Maximums des
Ionenstromsignalverlaufs herangezogen wird.
Aus der DE 196 47 161 A1 ist ein derartiges Verfahren zum Steu
ern des Zündzeitpunktes und der Kraftstoffeinspritzung bei einer
Brennkraftmaschine mit innerer Verbrennung bekannt, bei dem mit
tels einer Ionenstrommeßvorrichtung im Brennraum der Brennkraft
maschine ein Ionenstromsignal gemessen wird. Aus Lage und Ampli
tude von lokalen Maxima dieses Ionenstromsignals wird eine Re
gelgröße gebildet, um den Betrieb der Brennkraftmaschine mittels
geeigneter Steuerparameter zu steuern, wie etwa mittels der das
Luft/Kraftstoff-Verhältnis λ festlegenden Kraftstoffeinspritzmen
ge.
In der DE 196 80 104 T1 ist eine Brennkraftmaschine beschrieben,
bei der in jedem einzelnen Zylinder das momentane Luft/Kraft
stoff-Verhältnis λ bestimmt wird. Dazu wird eine Zündkerze als
Ionenstromsonde eingesetzt und der λ-Wert in einer Analyse der
Ionenstromkurve aus der Steigung der Flanke des ersten Ionen
strommaximums bestimmt.
Die EP 0 801 226 A2 beschreibt das Messen eines Ionenstromsi
gnals mit einem an eine Zündkerze angelegten Prüfimpuls, um dar
aus durch Integration eines Meßsignalimpulses eine Regelgröße zu
gewinnen, die zur Steuerung der Zusammensetzung eines Luft-
Kraftstoffgemisches und zur Steuerung eines Zündzeitpunktes her
angezogen wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Bestimmung einer
Verbrennungskenngröße einer Brennkraftmaschine zu schaffen, mit
dem die Lage eines lokalen Maximums selbst in einem relativ
stark verrauschten Ionenstrommeßsignal möglichst zuverlässig er
mittelt werden kann, um daraus auf die Verbrennungskenngröße zu
schließen.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst,
bei dem zur Lagebestimmung des Maximums ein korrespondierender
Spitzenwert der gemessenen Ionenstromkurve festgestellt, die La
gen derjenigen beiden Flankenpunkte der Flanken dieses Spitzen
wertes, deren Amplitude gleich einem vorgebbaren Bruchteil der
Spitzenwertamplitude ist, ermittelt werden und als Lage des Ma
ximums ein Mittelwert der beiden Flankenpunktlagen herangezogen
wird. Auf diese Weise wird auch für verrauschte Ionenstromsigna
le mit relativ geringem Aufwand eine recht zuverlässige Bestim
mung der für die gesuchte Verbrennungskenngröße relevanten Lage
des lokalen Maximums ermöglicht.
Eine weiter verbesserte Genauigkeit läßt sich in Weiterbildung
der Erfindung nach Anspruch 2 dadurch erzielen, daß zur Bestim
mung der Verbrennungskenngröße ein gleitender Mittelwert über
mehrere, aus aufeinanderfolgenden Ionenstrommeßkurven durch
Spitzenwert-Flankenpunktlagemittelung gewonnene Maximumlagen
herangezogen wird.
Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den
Figuren veranschaulicht und wird nachfolgend beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 einen typischen Verlauf eines mittels einer Ionenstrom
sonde im Brennraum einer Brennkraftmaschine gemessenen
Ionenstromsignales,
Fig. 2 eine Darstellung der Varianz von unterschiedlich durchge
führten Lagebestimmungen von Maxima in Ionenstromsignal
verläufen der Art von Fig. 1.
Zur Durchführung der nachfolgend im einzelnen beschriebenen
Vorgehensweise zur Bestimmung der Lage eines lokalen Maximums
des Ionenstromsignalverlaufs ist jede herkömmliche Ionenstrom
meßeinrichtung geeignet, welche die zeitaufgelöste Messung des
Ionenstromverlaufs über ein jeweiliges Arbeitsspiel der Brenn
kraftmaschine hinweg erlaubt. Als Ionenstrommeßsonde kann ins
besondere wie üblich eine Zündkerze dienen. Es ist lediglich
eine für das vorliegende Verfahren geeignete Ionenstrom-Aus
werteeinheit zu verwenden, deren Realisierung sich für den
Fachmann aus der nachfolgenden Beschreibung der von ihr vorzu
nehmenden Auswertefunktionalitäten ohne weiteres ergibt.
In Fig. 1 ist mittels einer Kurve 1 ein typischer, mit einer
als Ionenstromsonde verwendeten Zündkerze gemessener Ionen
stromverlauf als Funktion eines Kurbelwellenwinkels ϕ darge
stellt. Weil die Zündkerze primär zur Zündung des Gemisches im
Brennraum eingesetzt wird, ist das Ionenstromsignal zwischen
einem Einsatzpunkt 2 und einem Endzeitpunkt 3 bei der in der
Fig. 1 dargestellten Kurve 1 ausgeblendet. Nach Ende des Zünd
vorgangs bilden sich über ein Arbeitsspiel hinweg bei der Io
nenstromkurve 1 zwei lokale Maxima 4, 5 heraus, wobei der Kur
venverlauf im Detail von der Zusammensetzung des zu verbrennen
den Gemisches abhängt.
Aus dem Verlauf der Ionenstromkurve 1 über ein Arbeitsspiel
hinweg können Verbrennungskenngrößen ermittelt werden. Dabei
ist häufig die Lage eines lokalen Maximums der Ionenstromkurve
von Bedeutung. Beispielsweise wird oft aus der Lage und eventu
ell auch der Amplitude des ersten Ionenstrommaximums 4 auf den
Lambdawert des Luft-Kraftstoff-Gemisches im Brennraum einer
Brennkraftmaschine geschlossen. Schwierigkeiten kann hierbei
die ausreichend genaue Bestimmung der Maximumlage aus einem in
der Praxis oftmals verrauschten Ionenstrommeßsignal bereiten.
Dem wird vorliegend mit folgender Vorgehensweise begegnet.
In einem ersten Auswerteschritt wird die Höhe eines zugehörigen
Spitzenwertes 6 in der Struktur des Meßsignals im für das be
treffende lokale Maximum maßgeblichen Kurbelwinkelbereich be
stimmt, wie in Fig. 1 am Beispiel des ersten Maximums 4 veran
schaulicht. In einem darauf folgenden zweiten Auswerteschritt
werden ausgehend von dem absoluten Spitzenwert 6 entlang der
beiden Flanken der Struktur des Maximums 4 zwei Flankenpunkte
7, 8 bestimmt, deren Amplitude jeweils einem vorgebbaren Bruch
teil B, z. B. der Hälfte, der Amplitude H des Spitzenwertes 6
beträgt. Die zu diesen beiden Flankenpunkten 7, 8 gehörenden
Kurbelwellenwinkelwerte ϕ1, ϕ2 werden dann in einem dritten
Schritt ermittelt. Daraufhin wird in einem vierten Schritt als
Lage des ersten Maximums 4 der Ionenstromkurve 1 ein Mittelwert
ϕm, z. B. der arithmetische Mittelwert ϕm = (ϕ1 + ϕ2) . ½, aus den zu
den beiden Flankenpunkten 7 und 8 gehörenden Kurbelwellenwin
keln ϕ1, ϕ2 festgelegt. Die so definierte Maximumlage ϕm wird im
allgemeinen etwas von der Lage cps des Spitzenwertes 6 abweichen
und ist nicht so starken Schwankungen unterworfen.
Fig. 2 zeigt einen Vergleich einer Bestimmung des Lambdawertes λ
eines Luft-Kraftstoff-Gemisches in einem Brennraum einerseits
aus einem Ionenstromsignalverlauf, dem die oben erläuterte Mit
telwertbildung aus der Lage von Flankenpunkten 7 und 8 gemäß
Fig. 1 zugrundeliegt, und andererseits aus einem Ionenstromsi
gnalverlauf, bei dem als Lage des ersten Maximums im Ionen
stromverlauf der zum absoluten Spitzenwert 6 aus Fig. 1 gehö
rende Kurbelwellenwinkel ϕs angenommen wird.
Die Fig. 2 ist in Abschnitte 20, 21, 22 unterteilt, in denen
jeweils die in einer großen Zahl von Versuchen ermittelte Vari
anz der Lage des aus Ionenstromsignalverläufen bestimmten er
sten Maximums über dem Lambdawert λ in Histogrammdarstellung
aufgetragen ist. Der Abschnitt 20 betrifft dabei eine Bestim
mung des Lambdawertes λ, die lediglich auf einer einzelnen Io
nenstromkurve basiert, während für die Histogramme im Abschnitt
21 ein gleitender Mittelwert über drei und für die Histogramme
im Abschnitt 22 ein gleitender Mittelwert über zehn Ionenstrom
kurven gebildet wurde.
Die mit dem Bezugszeichen 23 bezeichneten Histogramme entspre
chen dabei der erfindungsgemäßen Bestimmung des Lambdawertes λ,
der eine Mittelwertbildung aus der Lage von Flankenpunkten 7
und 8 aus Fig. 1 zugrundeliegt. Mit dem Bezugszeichen 24 sind
die Histogramme bezeichnet, die auf einer Bestimmung des
Lambdawertes λ beruhen, bei der in herkömmlicher Weise direkt
die Lage des Spitzenwertes herangezogen wurde.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, läßt sich durch die erfindungsgemä
ße Vorgehensweise die Varianz, d. h. die Schwankungsbreite, der
Bestimmung der Maximumlage gegenüber dem herkömmlichen Verfah
ren deutlich reduzieren, was folglich die Genauigkeit für die
Bestimmung der daraus abgeleiteten Verbrennungskenngröße ver
bessert. Eine weitere Verbesserung wird durch gleitende Mitte
lung über mehrere nacheinander bestimmte Maximumlagen erzielt.
Es versteht sich, daß in der Weise, wie oben für die Lage des
ersten Maximums beschrieben, auch die Lagen von weiteren loka
len Maxima einer Ionenstromkurve bestimmbar sind. Auch sei be
merkt, daß eine Bestimmung der Lage des Maximums nicht nur in
eine Berechnung des Lambdawertes eines Luft-Kraftstoff-Ge
misches Eingang finden kann, sondern ebenso zur Bestimmung an
derer Verbrennungskenngrößen, z. B. des Abgasanteiles in einem
zu verbrennenden Gemisch im Fall eines Abgasrückführsystems,
herangezogen werden kann.
Claims (2)
1. Verfahren zur Bestimmung einer Verbrennungskenngröße
einer Brennkraftmaschine durch Auswertung eines mittels einer
in einem Brennraum der Brennkraftmaschine angeordneten
Ionenstromsonde über ein jeweiliges Arbeitsspiel hinweg
gemessenen Ionenstromsignalverlaufs, bei dem
- - zur Bestimmung der Verbrennungskenngröße die Lage eines lokalen Maximums des Ionenstromsignalverlaufs herangezogen wird,
- - zur Lagebestimmung des Maximums (4) ein korrespondierender Spitzenwert (6) des gemessenen Ionenstromsignalverlaufs (1) festgestellt, die Lagen (ϕ1, ϕ2) derjenigen beiden Flanken punkte (7, 8) der Flanken des Spitzenwertes (6), deren Amplitude gleich einem vorgebbaren Bruchteil (B) der Amplitude (H) des Spitzenwertes (6) ist, ermittelt werden und als Lage des lokalen Maximums (4) ein Mittelwert (ϕm) der beiden Flankenpunktlagen (ϕ1, ϕ2) herangezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bestimmung der Verbrennungskenngröße ein gleitender Mittel
wert von nacheinander als jeweiliger Mittelwert zweier Spitzen
wert-Flankenpunktlagen ermittelten Lagen eines lokalen Maximums
herangezogen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999116205 DE19916205C1 (de) | 1999-04-10 | 1999-04-10 | Verfahren zur Bestimmung einer Verbrennungskenngröße einer Brennkraftmaschine |
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DE1999116205 DE19916205C1 (de) | 1999-04-10 | 1999-04-10 | Verfahren zur Bestimmung einer Verbrennungskenngröße einer Brennkraftmaschine |
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DE1999116205 Expired - Fee Related DE19916205C1 (de) | 1999-04-10 | 1999-04-10 | Verfahren zur Bestimmung einer Verbrennungskenngröße einer Brennkraftmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19916205C1 (de) |
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WO2006133752A1 (de) * | 2005-06-13 | 2006-12-21 | Stiebel Eltron Gmbh & Co. Kg | Schaltung zum erfassen verbrennungsrelevanter grössen |
WO2007042091A1 (de) * | 2005-10-11 | 2007-04-19 | Eldor Corporation S.P.A. | Method and devices for the determination and input of fuel into an internal combustion engine on the basis of an air-fuel ratio target |
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-
1999
- 1999-04-10 DE DE1999116205 patent/DE19916205C1/de not_active Expired - Fee Related
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