DE19915770A1 - Kunststoff-Spritzgießanlage sowie Handlinggerät für eine solche - Google Patents
Kunststoff-Spritzgießanlage sowie Handlinggerät für eine solcheInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung beschreibt eine Kunststoff-Spritzgießanlage (10), mit einer Kunststoff-Spritzgießmaschine (12), die einen Formhohlraum (20) zum Formen von Kunststoffteilen (24) aufweist, und mit einem Handlinggerät (14), das einen Greifer (26) zum Entformen der Kunststoffteile (24) aus dem Formhohlraum (20) und/oder zum Zuführen von Zubehörteilen in den Formhohlraum (20) aufweist. Des weiteren besitzt die Kunststoff-Spritzgießanlage (10) Mittel (40) zum Neutralisieren elektrostatischer Ladung an den Kunststoff- bzw. Zubehörteilen (24). Erfindungsgemäß sind die genannten Mittel (40) im Wirkungsbereich des Handlinggerätes (14) installiert.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kunststoff-Spritz
gießanlage, mit einer Kunststoff-Spritzgießmaschine, die einen
Formhohlraum zum Formen von Kunststoffteilen aufweist, mit ei
nem Handlinggerät, das einen Greifer zum Entformen der Kunst
stoffteile aus dem Formhohlraum und/oder zum Zuführen von Zube
hörteilen in den Formhohlraum aufweist, und mit Mitteln zum
Neutralisieren elektrostatischer Ladung an den Kunststoff- bzw.
Zubehörteilen.
Die Erfindung betrifft des weiteren ein Handlinggerät für eine
solche Kunststoff-Spritzgießanlage, mit einem Greifer zum Ent
formen von Kunststoffteilen aus einem Formhohlraum einer Kunst
stoff-Spritzgießmaschine und/oder zum Zuführen von Zubehörtei
len in den Formhohlraum der Kunststoff-Spritzgießmaschine.
Eine derartige Kunststoff-Spritzgießanlage und ein derartiges
Handlinggerät sind aufgrund ihrer Verwendung bei der Herstel
lung von Kunststoffteilen im Spritzgießverfahren bekannt.
Grundsätzlich besteht bei der Herstellung und Verarbeitung von
Kunststoffteilen das Problem, daß diese aufgrund der im Her
stellungs- und Verarbeitungsprozeß auftretenden Reibung elek
trostatisch aufgeladen werden. Derartige Ladungen wirken sich
nachteilig auf den Produktionsprozeß aus, da sie einerseits
Störungen im Bereich der Produktionsanlage hervorrufen können
und andererseits die Behandlung der hergestellten Kunststoff
teile erschweren. So können die Kunststoffteile beispielsweise
aufgrund der Ladungen aneinander anhaften oder sich voneinander
abstoßen. Dies erschwert das Handling insbesondere dann, wenn
die Kunststoffteile im Rahmen einer weiteren Verarbeitung zu
sammengesetzt oder in andere Kunststoffteile eingesetzt werden
sollen. Auch führt die elektrostatische Aufladung dazu, daß in
der Luft befindliche Staubteilchen sich an den hergestellten
Kunststoffteilen anlagern, was beispielsweise bei der Herstel
lung von Kunststoffteilen für die Lebensmittelindustrie zu Hy
gieneproblemen führen kann. Ein weiteres Problem im Zusammen
hang mit den genannten Ladungen ergibt sich dann, wenn die
Kunststoffteile mit empfindlichen elektronischen Schaltungen
verbunden werden sollen, wie dies beispielsweise bei der Her
stellung von intelligenten Chipkarten der Fall ist. Derartige
elektronische Schaltungen können durch die elektrostatischen
Ladungen beschädigt oder sogar gänzlich zerstört werden.
Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten ist es bekannt, die den
Kunststoffteilen anhaftenden Ladungen im Verlauf des Produkti
onsprozesses zu neutralisieren. Dies geschieht bei der Herstel
lung von Kunststoffteilen im Spritzgießverfahren heutzutage üb
licherweise dadurch, daß die Kunststoffteile im Verlauf ihres
Produktionsprozesses mit einem ionisierten Gas, insbesondere
ionisierter Luft, abgeblasen werden. Eine andere bekannte Mög
lichkeit besteht darin, die elektrostatisch aufgeladenen Kunst
stoffteile an einer Entladeelektrode vorbeizuführen. Derartige
Mittel zum Neutralisieren der Kunststoffteile sind beispiels
weise aus einem Prospekt der Firma Eltex-Elektrostatik-
Gesellschaft mbH, Weil am Rhein, Deutschland bekannt.
Beim Spritzgießen von Kunststoffteilen erfolgt eine Neutrali
sierung der Teile heutzutage üblicherweise in einem eigenen
Produktionsschritt im Verlauf des Produktionsprozesses. Dies
ist umständlich und kostet bei der Herstellung von Kunststoff
teilen in großen Stückzahlen Zeit, was sich nachteilig auf die
Produktionsgeschwindigkeit der gesamten Anlage auswirkt. Des
weiteren belasten die eingangs erläuterten, grundsätzlichen
Probleme der elektrostatischen Ladungen sämtliche Produktions
schritte vor dem Neutralisierungsschritt. Dies ist insbesondere
dann nachteilig, wenn sehr kleine Kunststoffteile nahezu direkt
nach dem Spritzgießvorgang zu komplexeren Komponenten wie bei
spielsweise elektrischen Steckern oder Schaltern zusammengefügt
werden. Des weiteren wird eine Schädigung empfindlicher elek
tronischer Bauteile, die in die herzustellenden Kunststoffteile
beim Spritzgießen eingegossen werden sollen, bei den bekannten
Anlagen nicht zuverlässig vermieden.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Kunst
stoff-Spritzgießanlage anzugeben, bei der der Produktionsablauf
insbesondere im Hinblick auf eine möglichst geringe Produkti
onsgeschwindigkeit optimiert ist. Es ist darüber hinaus Aufgabe
der Erfindung, ein Handlinggerät für eine derartige Kunststoff-
Spritzgießanlage anzugeben.
Die vorstehende Aufgabe wird hinsichtlich der eingangs genann
ten Kunststoff-Spritzgießanlage dadurch gelöst, daß die genann
ten Mittel im Wirkungsbereich des Handlinggerätes installiert
sind.
Bezüglich des eingangs genannten Handlinggerätes wird die Auf
gabe dadurch gelöst, daß es Mittel zum Neutralisieren elektro
statischer Ladung an den Kunststoff- bzw. Zubehörteilen auf
weist.
Unter dem Wirkungsbereich des Handlinggerätes wird dabei im
Rahmen der vorliegenden Erfindung derjenige Abschnitt des Pro
duktionsprozesses verstanden, in dem das eingangs beschriebene
Handlinggerät an dem Transport und gegebenenfalls an der weite
ren Bearbeitung der hergestellten Kunststoffteile beteiligt
ist. Anschaulich gesprochen erstreckt sich der Wirkungsbereich
des Handlinggerätes somit von dem Punkt, an dem das Handlingge
rät ein hergestelltes Kunststoffteil aus dem Formhohlraum der
Kunststoff-Spritzgießmaschine entnimmt, bis zu dem Punkt, an
dem das Handlinggerät das entnommene Kunststoffteil für eine
Zwischenlagerung ablegt oder einer nachfolgenden, eigenständi
gen Transport- oder Verarbeitungseinrichtung übergibt.
Die genannten Maßnahmen besitzen den Vorteil, daß eine Entla
dung oder Neutralisierung der hergestellten Kunststoffteile ei
nerseits sehr frühzeitig im Verlauf des Produktionsprozesses
erfolgt. Dies führt dazu, daß die nachteiligen Wirkungen der
elektrostatischen Aufladung der hergestellten Kunststoffteile
schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Produktionsprozesses
unterbunden werden können. Hierdurch kann der Produktionsprozeß
von Beginn an frei von Störungen und Komplikationen, die durch
die elektrostatischen Ladungen hervorgerufen werden können,
zeitlich optimiert werden.
Andererseits läßt sich der Schritt des Neutralisierens der ge
ladenen Kunststoffteile aufgrund der genannten Maßnahmen opti
mal mit anderen, unvermeidlichen Produktionsschritten kombinie
ren. Durch die sich hierbei ergebende zeitliche Überlappung
läßt sich ebenfalls Produktionszeit einsparen, so daß der ge
samte Produktionsablauf der Kunststoff-Spritzgießanlage be
schleunigt wird.
Insgesamt tragen somit zwei an sich voneinander unabhängige Ef
fekte zu den vorteilhaften Wirkungen der genannten Maßnahmen
bei. Die eingangs gestellte Aufgabe wird dabei vollständig ge
löst.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Maß
nahmen sind die genannten Mittel an dem Greifer des Handlingge
rätes angeordnet.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, daß die genannten Mittel
zum frühestmöglichen Zeitpunkt nach dem Spritzgießvorgang auf
die hergestellten Kunststoffteile einwirken können. Hierdurch
werden die bereits zuvor genannten Wirkungen in optimaler Weise
erreicht. Darüber hinaus besitzt die Maßnahme den Vorteil, daß
die genannten Mittel unabhängig von der verwendeten Kunststoff-
Spritzgießmaschine bzw. unabhängig von den bei ihr eingesetzten
Werkzeughälften Verwendung finden können. Hierdurch ist es mög
lich, das erfindungsgemäße Handlinggerät mit verschiedenen
Kunststoff-Spritzgießmaschinen zu kombinieren. Ein weiterer
Vorteil der genannten Maßnahme ist, daß die Mittel zum Neutra
lisieren auf diese Weise ortsbeweglich sind und somit bei
spielsweise auch zu dem Formhohlraum der Kunststoff-Spritzgieß
maschine herangeführt werden können, um ein noch innerhalb des
Formhohlraums befindliches Kunststoffteil elektrostatisch zu
neutralisieren. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
der Greifer des Handlinggerätes auch dazu verwendet wird, ein
empfindliches elektronisches Bauelement als Zubehörteil in den
Formhohlraum der Spritzgießmaschine einzulegen, so daß dieses
Bauelement dann von der Kunststoffschmelze umgossen wird.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der zuvor genannten
Maßnahme sind die genannten Mittel in den Greifer des Handling
gerätes integriert.
Anschaulich gesprochen bedeutet dies, daß die genannten Mittel
derart an dem Greifer des Handlinggerätes angeordnet sind, daß
sie nicht über eine Außenkontur des Greifers hinausragen. Die
Naßnahme besitzt den Vorteil, daß der Greifer somit frei von
hervorstehenden Kanten und Ecken ausgeführt werden kann, die
einen optimal gestalteten Bewegungsablauf beim Einfahren
zwischen die werkzeughälften der Spritzgießmaschine behindern
würden. Des weiteren ist es hierdurch möglich, die genannten
Mittel so dicht wie nur irgend möglich an den Formhohlraum der
Spritzgießmaschine heranzubringen, so daß die genannten Mittel
in optimaler Weise auch in den Formhohlraum hineinwirken kön
nen.
In einer alternativen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Maß
nahme sind die genannten Mittel an einer definierten Position
entlang eines Transportweges der Kunststoff- bzw. Zubehörteile
angeordnet.
Diese Maßnahme ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der
Greifer des Handlinggerätes von seinen Abmessungen her nicht
genügend Platz aufweist, um die genannten Mittel an ihm anzu
ordnen oder zu integrieren. Darüber hinaus besitzt die Maßnahme
den Vorteil, daß hierdurch auch ältere, bereits im Betrieb be
findliche Kunststoff-Spritzgießanlagen auf einfache Weise er
findungsgemäß nachgerüstet werden können.
In einer weiteren Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme
liegt die definierte Position an einer Bewegungsbahn des Grei
fers.
Diese Maßnahme besitzt den Vorteil, daß die genannten Mittel
wiederum möglichst frühzeitig und in zeitlicher Überlappung zu
dem Entnahmevorgang der Kunststoffteile aus dem Formhohlraum
ihre neutralisierende Wirkung entfalten können. Auch befinden
sich die hergestellten Kunststoffteile somit beim Vorbeiführen
an den genannten Mitteln in einer gegenüber der Entnahme aus
dem Formhohlraum gar nicht oder nur definiert veränderten Posi
tion. Hierdurch ist es möglich, die hergestellten Kunststoff
teile abgestimmt auf ihre äußere Geometrie an den genannten
Mitteln vorbeizuführen. Dadurch kann die neutralisierende Wir
kung der genannten Mittel optimiert werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erzeugen die ge
nannten Mittel einen ionisierten Gasstrom.
Diese Maßnahme besitzt gegenüber einer alternativen Ausgestal
tung, bei der die genannten Mittel allein durch Kontakt eine
Ableitung der Ladungen bewirken, den Vorteil einer höheren Ent
ladereichweite und damit einer größeren Effektivität. Auch ist
es hierdurch besonders gut möglich, von dem Greifer des Hand
linggerätes in den Formhohlraum der Spritzgießmaschine hinein
zuwirken.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach
stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils
angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausfüh
rungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kunststoff-
Spritzgießanlage,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausfüh
rungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Kunststoff-
Spritzgießanlage in einem gegenüber der Fig. 1 ver
größerten Ausschnitt und
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
einer vergrößerten, schematischen Darstellung des
Greifers eines erfindungsgemäßen Handlinggerätes.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Kunststoff-Spritzgießanlage
in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
Die Spritzgießanlage 10 weist eine Kunststoff-Spritzgieß
maschine 12 sowie ein Handlinggerät 14 auf. Die Kunststoff-
Spritzgießmaschine 12 ist hier nur schematisch anhand ihrer
Werkzeughälften 16 und 18 dargestellt. Die Werkzeughälfte 16
besitzt einen Formhohlraum 20, in dem in an sich bekannter Wei
se Kunststoffteile durch Spritzgießen hergestellt werden kön
nen. Die Werkzeughälfte 18 ist in Richtung des Pfeils 22 ver
fahrbar, wodurch der Formhohlraum 20 geöffnet und geschlossen
werden kann. Es versteht sich, daß die hier gezeigte Anordnung
der Werkzeughälften 16, 18 nur beispielhaft zu verstehen ist
und daß die vorliegende Erfindung sich auch auf Anlagen er
streckt, deren Spritzgießmaschinen kompliziert gestaltete Form
hohlräume in einfacher oder mehrfacher Anzahl pro Werkzeughälf
te sowie auf Spritzgießmaschinen mit sogenannten Etagenwerk
zeugen erstreckt.
Das Handlinggerät 14 dient in erster Linie zum Entnehmen eines
hergestellten Kunststoffteils 24 aus dem Formhohlraum 20 der
Spritzgießmaschine 12. Hierzu besitzt das Handlinggerät 14
einen hier ebenfalls nur schematisch dargestellten Greifer 26,
der in Richtung des Pfeils 28 zwischen die dann geöffneten
werkzeughälften 16, 18 einfahren kann. An dem Greifer 26 befin
det sich ein Greifelement 30, das im vorliegenden Fall als
Saugnapf dargestellt ist. Die Erfindung ist jedoch auch in die
ser Hinsicht keineswegs auf diese Ausführungsform beschränkt,
so daß der Greifer 26 auch beliebige anders funktionierende
Greifelemente besitzen kann. Nach der Entnahme aus dem Form
hohlraum 20 übergibt der Greifer 26 das hergestellte Kunst
stoffteil 24 einer nachfolgenden Transport- oder Weiterverar
beitungsanlage. Alternativ dazu kann der Greifer 26 die entnom
menen Kunststoffteile 24 zu Transport- bzw. Verpackungseinhei
ten abstapeln. Dies ist anhand des Stapels 32 im vorliegenden
Fall angedeutet.
Über diese vereinfachte, schematische Darstellung hinaus sind
im Stand der Technik auch Handlinggeräte bekannt, die ihrer
seits bereits eine erste Weiterverarbeitung der entnommenen
Kunststoffteile, wie beispielsweise das zusammenstecken mehre
rer Kunststoffteile, durchführen. Dabei können anstelle des
hier gezeigten einen Greifers 26 mehrere Greifer vorhanden
sein, die an dem Transport bzw. der Bearbeitung des Kunststoff
teils 24 gleichzeitig oder der Reihe nach beteiligt sind. Der
Transportweg des aus dem Formhohlraum 20 entnommenen Kunst
stoffteils 24 verläuft dabei innerhalb des Handlinggerätes 14
entlang der Bewegungsbahn des bzw. der einzelnen Greifer 26.
Mit der Bezugsziffer 40 ist ein Mittel zum Neutralisieren elek
trostatischer Ladung an dem entnommenen Kunststoffteil 24 be
zeichnet, das im vorliegenden Fall ein sogenannter Ionenblas
kopf ist. Der Ionenblaskopf 40 besitzt in an sich bekannter und
nachfolgend anhand von Fig. 3 noch näher erläuterter Art und
Weise Emissionsspitzen, die mit einer elektrischen Spannung be
aufschlagt werden können. Sofern die elektrische Spannung genü
gend groß gewählt ist, wird beispielsweise durch Corona-
Entladungen die um die Emissionsspitzen herum befindliche Luft
ionisiert. Ein hier nicht dargestellter Druckluftanschluß führt
dem Ionenblaskopf 40 gleichzeitig Druckluft zu, die die ioni
sierte Luft in Richtung des zu neutralisierenden Kunststoff
teils 24 bläst.
Mit der Bezugsziffer 42 ist schematisch eine an sich bekannte
Steuereinheit bezeichnet, die den Prozeßablauf der gesamten
Kunststoff-Spritzgießanlage 10 steuert.
Wie der Darstellung der Fig. 1 zu entnehmen ist, ist der Ionen
blaskopf 40 in diesem Ausführungsbeispiel entlang des Trans
portweges des Kunststoffteils 24 von dem Formhohlraum 20 zu dem
Stapel 32 angeordnet. Genauer gesagt befindet sich der Ionen
blaskopf 40 an einer definierten Position in der Nähe der Bewe
gungsbahn des Greifers 26, die mit Hilfe des Pfeils 28 angedeu
tet ist. Das aus dem Formhohlraum 20 entnommene Kunststoffteil
24 wird somit beim Entformen und Abstapeln automatisch an dem
Ionenblaskopf 40 vorbeigeführt. Hierdurch ist es möglich, das
Kunststoffteil 24 in zeitlicher Überlappung zu diesem Trans
portvorgang und ohne Unterbrechung durch einen zusätzlichen
Produktionsschritt von elektrostatischer Ladung zu befreien.
Zur technischen Realisierung der hier nur schematisch gezeigten
Anordnung wird der Ionenblaskopf 40 im einfachsten Fall an ei
ner geeigneten Stelle des Gehäuses oder Rahmens des Handlingge
rätes 14 befestigt. Alternativ zu einem Ionenblaskopf der zuvor
beschriebenen Art kann dabei gegebenenfalls auch eine an sich
im Stand der Technik bekannte Entladeelektrode verwendet wer
den.
Bei den nachfolgend beschriebenen, weiteren Ausführungsbeispie
len bezeichnen gleiche Bezugsziffern jeweils die gleichen Ele
mente, die bereits anhand der Fig. 1 erläutert wurden.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von
demjenigen in Fig. 1 im wesentlichen dadurch, daß ein Ionen
blaskopf 50 hier nicht an einer definierten Position entlang
der Bewegungsbahn des Greifers 26, sondern an dem Greifer 26
selbst angeordnet ist. Der Ionenblaskopf 50 ist dabei derart im
Bereich des Greifelements 30 befestigt, daß seine neutralisie
rende Entladungswirkung das Kunststoffteil 24 dann erreicht,
wenn dieses von dem Greifelement 30 gehalten wird. Im übrigen
gilt hinsichtlich der Funktionsweise und der möglichen Alterna
tiven des Ionenblaskopfs 50 das zuvor Gesagte.
In dem weiteren Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 ist ein
Ionenblaskopf in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 60 be
zeichnet. Der Ionenblaskopf 60 ist in diesem Fall in den Grei
fer 26 des Handlinggerätes 14 integriert.
Wie anhand der schematischen Querschnittsdarstellung ersicht
lich ist, umfaßt der Ionenblaskopf 60 Emissionsspitzen 62, die
im vorliegenden Fall ringförmig oder in zwei zueinander paral
lelen Reihen in einer Vertiefung 63 am Kopfende des Greifers 26
angeordnet sind. An die Emissionsspitzen 62 kann über hier
nicht dargestellte Zuleitungskabel eine elektrische Spannung
angelegt werden.
Mit der Bezugsziffer 64 sind ebenfalls in dem Kopfende des
Greifers 26 angeordnete Luftkanäle bezeichnet, die über einen
gemeinsamen Ringkanal 66 miteinander verbunden sind und Aus
trittslöcher 68 in Richtung eines aufzunehmenden Kunststoff
teils 24 besitzen. Die Luftkanäle 64 können über den Ringkanal
66 sowie hier nicht dargestellte Zuführungsleitungen mit Druck
luft gespeist werden. In diesem Fall tritt die zugeführte Luft
an den Austrittslöchern 68 in Richtung der Pfeile 70 aus und
umströmt sodann ein von dem Greifer 26 mit Hilfe des Greif
elements 30 gehaltenes Kunststoffteil 24.
Mit der Bezugsziffer 72 ist schematisch die ionisierte Luft im
Bereich der Emissionsspitzen 62 angedeutet, die durch die an
den Austrittslöchern 68 austretende Luft in Richtung der Pfeile
70 mitgenommen wird und sodann das Kunststoffteil 24 umfließt.
Hierdurch werden gegebenenfalls vorhandene elektrostatische La
dungen an dem Kunststoffteil 24 neutralisiert.
Aufgrund der Tatsache, daß die aus den Luftkanälen 64 austre
tende Luft in diesem Ausführungsbeispiel im wesentlichen in
derselben Richtung strömt, in der das Entnahmeelement 30 mit
Hilfe seines hier nur schematisch angedeuteten Antriebes 78 be
wegbar ist, ist es möglich, das Kunststoffteil 24 auch dann be
reits mit ionisierter Luft 72 abzublasen, wenn es sich noch in
dem Formhohlraum 20 der Spritzgießmaschine 12 befindet. Ebenso
ist es hierdurch möglich, den Formhohlraum 20 selbst mit ioni
sierter Luft 72 "auszuspülen".
Alternativ zu dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
kann anstelle der Emissionsspitzen 62 und/oder der Luftkanäle
64 eine Kontaktelektrode in der Vertiefung 63 des Greifers 26
angeordnet sein. Mit einer solchen Kontaktelektrode können die
auf dem Kunststoffteil 24 vorhandenen elektrostatischen Ladun
gen abgesaugt werden, sobald das Kunststoffteil 24 in die Nähe
der Elektrode kommt. Eine Tiefenwirkung in den Formhohlraum 20
der Spritzgießmaschine 12 hinein ist hierdurch jedoch nicht
oder nur in geringerem Maße als bei dem Ionenblaskopf 60 gege
ben.
Claims (10)
1. Kunststoff-Spritzgießanlage, mit einer Kunststoff-Spritz
gießmaschine (12), die einen Formhohlraum (20) zum Formen
von Kunststoffteilen (24) aufweist, mit einem Handlingge
rät (14), das einen Greifer (26) zum Entformen der Kunst
stoffteile (24) aus dem Formhohlraum (20) und/oder zum Zu
führen von Zubehörteilen in den Formhohlraum (20) auf
weist, und mit Mitteln (40; 50; 60) zum Neutralisieren
elektrostatischer Ladung an den Kunststoff- bzw. Zubehör
teilen (24), dadurch gekennzeichnet, daß die genannten
Mittel (40; 50; 60) im Wirkungsbereich des Handlinggerätes
(14) installiert sind.
2. Kunststoff-Spritzgießanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die genannten Mittel (50; 60) an dem
Greifer (26) des Handlinggerätes (14) angeordnet sind.
3. Kunststoff-Spritzgießanlage nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die genannten Mittel (60) in den Greifer
(26) integriert sind.
4. Kunststoff-Spritzgießanlage nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die genannten Mittel (40) an einer defi
nierten Position entlang eines Transportweges der Kunst
stoff- bzw. Zubehörteile (24) angeordnet sind.
5. Kunststoff-Spritzgießanlage nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die definierte Position an einer Bewe
gungsbahn (28) des Greifers (26) liegt.
6. Kunststoff-Spritzgießanlage nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Mittel (40;
50; 60) einen ionisierten Gasstrom (70) erzeugen.
7. Handlinggerät, mit einem Greifer (26) zum Entformen von
Kunststoffteilen (24) aus einem Formhohlraum (20) einer
Kunststoff-Spritzgießmaschine (12) und/oder zum Zuführen
von Zubehörteilen in den Formhohlraum (20) der Kunststoff-
Spritzgießmaschine (12), dadurch gekennzeichnet, daß es
Mittel (40; 50; 60) zum Neutralisieren elektrostatischer
Ladung an den Kunststoff- bzw. Zubehörteilen (24) auf
weist.
8. Handlinggerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die genannten Mittel (50; 60) an dem Greifer (26) angeord
net sind.
9. Handlinggerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die genannten Mittel (60) in den Greifer (26) integriert
sind.
10. Handlinggerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die genannten Mittel (40) an einer definierten Position
eines Transportweges des Kunststoff- bzw. Zubehörteile
(24), insbesondere an einer definierten Position an einer
Bewegungsbahn des Greifers (26) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999115770 DE19915770B4 (de) | 1999-04-08 | 1999-04-08 | Kunststoff-Spritzgießanlage sowie Handlinggerät für eine solche |
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DE1999115770 DE19915770B4 (de) | 1999-04-08 | 1999-04-08 | Kunststoff-Spritzgießanlage sowie Handlinggerät für eine solche |
Publications (2)
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DE19915770A1 true DE19915770A1 (de) | 1999-11-25 |
DE19915770B4 DE19915770B4 (de) | 2004-05-13 |
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DE1999115770 Expired - Fee Related DE19915770B4 (de) | 1999-04-08 | 1999-04-08 | Kunststoff-Spritzgießanlage sowie Handlinggerät für eine solche |
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1999
- 1999-04-08 DE DE1999115770 patent/DE19915770B4/de not_active Expired - Fee Related
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