DE19912974A1 - Dämpfungsvorrichtung und Aktuator hierfür - Google Patents
Dämpfungsvorrichtung und Aktuator hierfürInfo
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Abstract
Eine Dämpfungsvorrichtung für Vibrationen, vorzugsweise für solche an einem Meßgerät, insbesondere für eine Waage (3), weist einen Regelkreis mit einem die Vibrationen aufnehmenden Sensor (7), einer dessen Ausgangssignal erhaltende Verknüpfungsstufe (9) und einem die Dämpfung durchführenden Stellglied (12) auf. Das die Dämpfung durchführende Stellglied ist vorzugsweise ein Vibrationen in Gegenphase zu den vom Sensor (7) aufgenommenen Vibrationen abgebender Aktuator (12) und kann einen Halter (13) und einen an dem Halter (13) über eine flexible Aufhängung (17) befestigten Hammer (15) umfassen, der mittels einer Schwingeinrichtung (16) erregbar ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1
sowie auf einen Aktuator nach Anspruch 25.
Dämpfungsvorrichtungen für Vibrationen sind im allgemeinen passiv, d. h. die Vibrationen
werden mittels eines Fluids, einer plastischen Masse und/oder magnetisch oder induktiv
gedämpft. Eine solche Dämpfung eignet sich gut für Vibrationen einer Frequenz oberhalb
von etwa 300 Hz. In darunterliegenden Frequenzbereichen, insbesondere ab 100 Hz, ist
die Vibration zu "langsam", um eine wirksame Dämpfung hervorzurufen. Gerade bei ho
hen Präzisionsanforderungen spielen aber auch solche Störfrequenzen aus der Umge
bung eines Meßgerätes eine nicht unbeträchtliche Rolle.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine besser wirksame Dämpfungsvor
richtung vorzuschlagen, und dies gelingt erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1.
Im Prinzip könnte das Stellglied auf die verschiedenste Weise, beispielsweise auch sehr
ähnlich dem Stande der Technik, ausgebildet sein, indem etwa eine Ventilöffnung eines
Dämpfungszylinders mit einem Fluid oder ein die Dämpfung hervorrufender Stromver
stärkung für ein induktives Dämpfungsglied entsprechend dem gewonnen Regelsignal
verstellt wird. Bevorzugt ist jedoch eine Ausführungsform nach Anspruch 2, welche prak
tisch so arbeitet, wie dies von aktiven Schalldämpfungen bekannt und in vielen Doku
menten beschrieben ist. Es versteht sich daher, daß all jene Maßnahmen analog ange
wandt werden können, die aus diesem technischen Gebiet bekannt sind.
Es hat sich überraschend gezeigt, daß eine digitale Verarbeitung des Sensorsignales zu
weit besserer Dämpfung führt als eine analoge Verarbeitung. Deshalb ist eine Ausführung
gemäß Anspruch 3 besonders bevorzugt. In diesem Falle ist aber auch die Maßnahme
nach Anspruch 4 besonders sinnvoll, obwohl auch eine weitere Verwendung eines Digi
talsignals möglich wäre.
Zur Verarbeitung wird es zweckmäßig sein, die Maßnahme nach Anspruch 5 vorzusehen.
Dabei hat es sich herausgestellt, daß die Ausführung eines solchen filternden Gliedes als
Resonanzglied, das also selektiv einzelne Frequenzen verstärkt, im Sinne des Anspru
ches 6 besonders günstig ist. Hierbei ist es vorteilhaft, nicht nur die an sich interessieren
den Vibrationsfrequenzen auszufiltern, sondern auch deren Harmonische. Interessieren
mehrere Vibrationsfrequenzen, was nicht zuletzt anwendungsabhängig ist, so werden die
Ausgänge der jeweiligen filternden Glieder zweckmäßig einer Mischstufe zugeführt, die
an sich verschieden ausgebildet sein und gegebenenfalls auch als Multiplikations- oder
Differenzstufe ausgeführt sein kann, im einfachsten Fall jedoch eine Summierstufe ist.
An sich würde man erwarten, daß für bestimmte Vibrationen eine relativ einfache Ver
knüpfung genügt. Deshalb ist es überraschend, daß mit einer Verknüpfungsstufe gemäß
Anspruch 10 deutlich bessere Resultate erhalten werden.
Es wurde oben bereits erwähnt, daß das Stellglied bevorzugt ein Aktuator im Sinne des
Anspruches 2 ist. Ein solcher Aktuator ist bevorzugt entsprechend Anspruch 25 aufge
baut.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich an Hand der nachfolgenden Beschrei
bung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsformen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht des Gesamtaufbaues, aus dem auch eine bevorzugte Ausführung
eines erfindungsgemäßen Aktuators zu ersehen ist, samt einem Blockschaltbild;
Fig. 2 ein Blockschaltbild für eine Stromregelung auf Zeitbereichsbasis;
Fig. 3 ein Blockschaltbild für eine modell-adaptive Regelung auf Zeitbereichsbasis; und
Fig. 4 ein Blockschaltbild für eine adaptive Regelung auf Frequenzbereichsbasis.
Gemäß Fig. 1 besteht ein mechanischer Aufbau 1 aus einem tischartigen Träger 2, auf
dem ein vor von außen kommenden Vibrationen zu schützendes Meßinstrument, im vor
liegenden Falle eine Waage 3, aufgestellt werden kann. Die Tischplatte 2 ruht auf einem
kreisförmig in regelmäßigen Abständen um eine zentrale Achse A aufgestellten elasti
schen Beinen 4, beispielsweise nur drei Beinen 4, zweckmäßig aus Gummi oder einem
anderen elastischen Material, die auf einer Unterlagsplatte 5 stehen. Die Beine 4 sind
zweckmäßig so ausgebildet, daß sie eine nicht-lineare Charakteristik aufweisen, bei
spielsweise indem sie den aus Fig. 1 ersichtliche karo-förmigen Längsschnitt besitzen,
der bewirkt, daß die elastische Kraft bei Kompression überproportional zum Verfor
mungsweg zunimmt. Besonders bevorzugt ist eine Nicht-Linearität bezüglich der Verfor
mungsgeschwindigkeit.
Es sei erwähnt, daß bezüglich dieser Anordnung zahlreiche Modifikationen möglich sind.
Beispielsweise könnten mindestens zwei Unterlagsplatten untereinander vorgesehen und
jeweils in ähnlicher Weise aufeinander abgestützt sein, wie die Platten 2 und 5. In diesem
Falle wären also drei Platten, nämlich die Trägerplatte 2 und zwei Unterlagsplatten 5
übereinander angeordnet und gegenseitig jeweils durch Beine 4 abgestützt. Es wäre fer
ner möglich, vertikal wirkende Geradführungen an den Beinen bzw. zwischen den jeweili
gen Platten vorzusehen, um zu erreichen, daß die elastischen Abstützbeine 4 nur in verti
kaler Richtung schwingen können, nicht aber in Querrichtung dazu.
Der oben beschriebene Trägeraufbau soll mehrere Anforderungen erfüllen. Zum einen
soll er so stark wie möglich sein und bei Veränderungen der Belastung, etwa bei Aus
tausch der Waage 3 durch ein größeres Modell oder bei unterschiedlich schweren zu
wiegenden Gegenständen einer zu vernachlässigenden Verformung unterworfen sein.
Zum anderen aber soll er gleichzeitig "weich" genug sein, damit die später beschriebene
Wirkung eines äußere Vibrationen auslöschenden Aktuators leichter und mit weniger
Aufwand erreicht werden kann. Dazu dienen, nicht zuletzt, die elastischen Abstützungen
4. In einem konkreten Beispiel wurde für drei Beine 4 ein K-Wert von 1,56 × 105 N/m er
reicht. Für eine vertikale Verformung war daher eine Kraft von 15,6 N erforderlich. Dabei
ist die Größe des Trägers 2 auch hinsichtlich seiner Eigenresonanz zu überprüfen, um
Störungen von dieser Seite her auszuschließen. In dem erwähnten Beispiel wurde die
Platte 2 so groß gewählt, daß ihre Eigenresonanz mindestens das Fünffache, zweckmä
ßig sogar etwa um das Zehnfache, der interessierenden Frequenzen höher lag und daher
die Dämpfung des unteren Frequenzbereiches nicht zu beeinflussen vermochte. Es sei
jedoch erwähnt, daß die Ausbildung des Trägers weitgehend vom Bereich auszulöschen
der bzw. interessierender Frequenzen abhängig ist. Interessieren etwa hohe Frequenzen,
dann ist es sehr gut möglich, den Träger 2 so auszubilden, daß seine Eigenresonanz in
einem Bereich tiefer Frequenzen liegt. Allerdings ist die Wahl der elastischen Abstützbei
ne 4 genau zu überlegen, sind sie nämlich zu weich, so können sie unter der Last der
Platte 2 und der Waage 3 gegebenenfalls seitlich ausweichen, was möglichst vermieden
werden soll. In einem solchen Falle ist es vorteilhaft, eine Geradführung für sie vorzuse
hen, beispielsweise einen in der Mitte jedes mittig hohlen Beines 4 angeordneten Füh
rungsstab 4' (nur einer ist in Fig. 1 strichliert dargestellt).
Für diese Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse ist auch die elastische Abstützung
entsprechend zu wählen, die ja eigentlich bereits eine passive Dämpfung darstellt, im
vorliegenden Beispiel um die tiefer liegenden Frequenzbereiche von maximal etwa 300
Hz und insbesondere maximal 100 Hz durch die nachfolgend beschriebene aktive
Dämpfung optimal unterdrücken zu können. Es sei jedoch erwähnt, daß die Ausbildung
der passiven Dämpfungsglieder 4 (die je nach Anwendung verschiedener, an sich be
kannter Natur sein können) sowie auch der Anbringung möglicher vertikaler Geradfüh
rungen sich als nicht kritisch erwiesen hat, da die später beschriebene aktive Dämpfung
über einen Regelkreis allfällige Störungen weitgehend auszugleichen vermag.
Dieser Regelkreis ist in einem ersten Ausführungsbeispiel in Fig. 1 dargestellt und umfaßt
einen die Vibrationen der Platte 2 aufnehmenden, und daher beispielsweise über einen
stethoskopartigen Stab 6 mit der Platte 2 verbundenen, Sensor 7, der vorzugsweise ein
Akzelerometer ist und dementsprechend ein Beschleunigungssignal e(k) abgibt. Der
Grund hierfür liegt darin, daß die Beschleunigung die zweite Ableitung des Verformungs
weges der Platte 2 bzw. ihrer Beine 4 ist, wodurch die Empfindlichkeit und Genauigkeit
gegenüber einer direkten Messung des Verformungsweges entsprechend erhöht wird. Als
Akzelerometer kann jedes herkömmliche und am Markt erhältliche Akzelerometer ver
wendet werden, beispielsweise ein piezo-resistives. Die ganze stethoskopartige Anord
nung wird zweckmäßig etwa in der Mitte der Platte 2 angeordnet.
An das Akzelerometer 7 ist ein analoges Filter 8 angeschlossen, um die weniger interes
sierenden Frequenzbänder auszuschalten. Im vorliegenden Falle ist das Filter 8 ein Tief
paßfilter, insbesondere ein Butterworth-Filter dritter Ordnung, beispielsweise mit einer
Abschneidefrequenz (cut-off frequency) fc von 6 kHz. Hier ist zu erwähnen, daß an sich
bereits der Träger 2 mit seiner relativ großen Masse ein mechanisches Tiefpaßfilter dar
stellt. Das Filter 8 bietet gegebenenfalls dazu lediglich eine Ergänzung. Anderseits mag
es sein, daß man zum Zwecke der aktiven Dämpfung (Auslöschung) höherer Frequenzen
oberhalb von etwa 300 Hz auf einen Träger 2 ganz verzichtet. Dazu kommt, daß die vor
liegende Erfindung auch nicht auf die in Fig. 1 gezeigte mechanische Ausgestaltung be
schränkt ist, vielmehr es möglich wäre, besonders bei größeren Meßinstrumenten, wie
etwa größeren Waagen, den im folgenden im einzelnen erläuterten Regelkreis mit Sensor
7 und dem später besprochenen Aktuator innerhalb des Gehäuses des betreffenden
Meßgerätes unterzubringen.
Das Ausgangssignal des Filters 8 mit den zu dämpfenden Frequenzen geht an eine pro
grammierbare Steuerung 9, vorzugsweise mit einem digitalen Signal-Prozessor, deren
möglicher Aufbau beispielhaft an Hand der Fig. 2 und 4 beschrieben wird, der aber - ähn
lich dem Aufbau der Fig. 2 - für die digitale Verarbeitung zweckmäßig einen Analog/Digi
tal-Wandler AD am Eingang zur Umwandlung der Analogsignale des Sensors 7 bzw. des
aus seinem Ausgangssignal mittels des Filters 8 ausgefilterten Frequenzbandes aufweist.
Hier sei lediglich erwähnt, daß das Ausgangssignal dieser Steuerung 9 ein Wellensignal
sein wird, das vorzugsweise in der in Fig. 2 gezeigten Weise noch über einen Digital/Ana
log-Wandler DA am Ausgang wiederum in ein Analogsignal rückverwandelt wird. Die bei
den Wandler AD und DA können beispielsweise sukzessive Approximationswandler mit
einer Auflösung von 12 bit und einem Spannungsbereich von ±10 Volt sein.
Es ist bevorzugt, der Steuerung 9 (und den an ihrem Ausgang gegebenenfalls vorgese
henen Digital/Analog-Wandler) einen Frequenzteiler 10 zur Teilung durch zwei nachzu
schalten. Der Grund hierfür liegt einfach darin, daß ein am Ausgang der Steuerung 9 vor
gesehener Wandler ein Signal sowohl negativen als auch positiven Wertes, wie -10 bis
+10 Volt, geben wird, der dem später beschriebenen Aktuator vorgeschaltete Verstärker
11 aber nur im positiven Bereich arbeitet. So könnte man an sich nur die halbe Bereichs
breite des Wandlers, nämlich die im positiven Bereich, ausnützen. Teilt man aber das
Ausgangssignal der Steuerung 9 durch zwei, so kann der volle Arbeitsbereich des am
Ausgang der Steuerung 9 vorgesehenen, nur aus Fig. 2 ersichtlichen, Digital/Analog-
Wandlers ausgenützt werden (im oben erwähnten Beispiel mit einem Off-Set von 5 Volt).
Jedenfalls wird am Eingang eines nachfolgend zweckmäßig vorgesehenen und in etwa
dem Filter 8 entsprechend dimensionierten Tiefpaßfilters 8' ein Analogsignal anliegen.
Nach der weiteren Filterung durch das Filter 8' wird das Ausgangssignal über den Opera
tionsverstärker 11 einem allgemein mit 12 bezeichneten, zweckmäßig an dar Mitte der
Trägerplatte 2 angebrachten Aktuator unterhalb der Trägerplatte 2 zugeführt, der die das
Meßergebnis des Instrumentes 3 beeinflussendes Störfrequenzen durch Abgabe von
ebensolchen Frequenzen in Gegenphase (180° gedreht) auslöschen bzw. dämpfen soll.
Der Aktuator 12 kann an sich verschiedenen Aufbau haben, ist aber vorzugsweise in der
gezeigten Weise derart ausgestaltet, daß er selbst bei relativ geringer Steifheit der Platte
2 gute Dämpfungsergebnisse liefert. Im wesentlichen umfaßt der Aktuator 12 in der dar
gestellten, nicht maßstäblich dargestellten Ausführungsform einen, vorteilhaft hohlzylin
drischen, äußeren Halter 13, der mittels Schrauben 14 an der Platte 2 befestigt ist, und
einen an dem Halter 13 über eine flexible Aufhängung befestigten Hammer 15, der mittels
einer Schwingeinrichtung 16 erregbar ist. Die Ausführung von Halter 13 und Hammer 15
als Zylinder sichert eine große Steifheit und damit die Vermeidung einer Einführung stö
render Nebenfrequenzen. Die Aufhängung ist vorteilhaft mindestens zweifach ausgeführt
und weist im besonderen zwei ringförmige Membranen 17 auf, die hier also nach Art von
Lenkern eine Geradführung des Hammers 15 innerhalb des Halters 13 und koaxial zu
diesem sichern. Die Membranen 17 können strukturiert, beispielsweise mit Speichen oder
Sektoren versehen sein. Damit kann dieser Hammer 15 praktisch ausschließlich eine
Bewegung nur in einer Dimension, nämlich entsprechend einem Pfeil a in vertikaler
EZichtung ausführen. Es ist bevorzugt, die Membranen 17 aus einem relativ steifen Mate
rial, insbesondere aus Metall zu fertigen. Der Hammer 15 ist vorteilhaft gleichfalls ein
mindestens teilweise hohler Zylinder, der die Schwingeinrichtung 16 in sich aufnimmt. Es
sei erwähnt, daß es wiederum stark von der gewünschten Anwendung abhängt, ob der
Aktuator 12 in der dargestellten Weise mit einer an der Platte 2 befestigten Schwingein
richtung 16 oder umgekehrt, mit der Schwingeinrichtung 16 an der Unterlagsplatte 5
(oder jeder anderen Unterlage) befestigt, zwischen den beiden Platten 2 und 5 eingebaut
wird. In vielen Fällen wird die genannte umgekehrte Montage sogar günstiger sein, wobei
dann ein Kopf 18 des Hammers 15 nicht gegen die Unterlagsplatte 5, sondern an die
Trägerplatte 2 schlägt, um die dämpfenden Schwingungen zu erzeugen. Schließlich wäre
es aber auch möglich, den Aktuator etwa spiegelbildlich aufzubauen, so daß er sowohl
auf die Platte 2 als auch auf die Platte 5 schlägt.
Die Masse des Hammers 15 kann auf den gewünschten, zu dämpfenden Frequenzbe
reich abgestimmt werden. Für den im vorliegenden Falle für Waagen besonders interes
sierenden Frequenzbereich von maximal 300 Hz, und insbesondere maximal 100 Hz,
kann der Hammer aus Metall bestehen und ein Gewicht von weniger als 450 g haben.
Die Schwingeinrichtung 16 selbst ist für die Erregung von Schwingungen vorzugsweise
eine Piezoeinrichtung, insbesondere aus piezo-elektrischem Material, und kann in der in
Fig. 1 angedeuteten Weise aus einzelnen aneinandergefügten Plättchen, vorzugsweise in
einem gemeinsamen, sie umgebenden Gehäuse, aufgebaut sein, um relativ starke
Schwingungen zu erzeugen. Eine Variante wäre die Verwendung eines Elektromagneten,
der ähnlich aufgebaut ist, wie ein Lautsprechersystem. Diese Schwingungen werden auf
den Hammerkopf 18 übertragen. Zur Einstellung der Übertragung und für diese selbst
dient eine im Kopf 18 eingeschraubte Stellschraube 19, die an der Oberseite einen
Schraubenkopf 20, z. B. einen Sechskant, mit einem Rundkopf 21 darauf. Über diesen
Rundkopf ist der Hammer 15 praktisch kraftschlüssig an der Schwingeinrichtung 16 ab
gestützt.
Der Grund für eine lediglich kraftschlüssige Koppelung liegt darin, daß eine piezoelektri
sche Schwingeinrichtung 16 recht empfindlich für darauf wirkende Momente ist und so
besser dagegen geschützt wird. Die ballige Koppelung über den Rundkopf 21 dient dazu,
selbst bei leicht zur Vertikalen geneigter Lage der Justierschraube 19 eine einwandfreie
Übertragung zu sichern. Im vorliegenden Falle sei angenommen, daß der Rundkopf an
einer im wesentlichen ebenen Stirnfläche der Schwingeinrichtung 16 anliegt, obwohl es
an sich auch denkbar wäre, ihn in eine komplementären abgerundeten, gegebenenfalls
aber auch größeren, Vertiefung einzusetzen. Es ist wichtig zu wissen, daß eine Schrägla
ge der Übertragungseinrichtung (in Form der Justierschraube 19) mechanische Harmoni
sche in das System eingeführt werden, was die Dämpfung etwas komplizierter macht.
Beträgt die Frequenz der zu dämpfenden Vibrationen beispielsweise 50 Hz, so ergeben
sich Harmonische von 100, 150 Hz. usw. Es wird daher bevorzugt sein, den Regelkreis
so auszulegen, daß er wenigstens die am meisten störenden Harmonischen mit berück
sichtigt und dämpft, für Waagen insbesondere bis zu einer Frequenz von 300 Hz. Eine
wichtige Funktion der Justiereinrichtung in Form der Schraube 19 ist die Anpassung der
vertikalen Steifheit und damit der sich ergebenden Resonanzen. Selbstverständlich kann
anstelle der Schraube 19 auch elektromechanische oder andere an sich bekannte Ver
stellvorrichtungen zur Anwendung kommen. Justiereinrichtung: Damit läßt sich also min
destens zum Teil die Empfindlichkeit des Systems einstellen, beispielsweise um die Re
sonanzen der Vibrationen in einen gewünschten Bereich zu verschieben (die natürlich
auch von der Belastung abhängen, die auf die Schwingeinrichtung 16 wirkt).
Fig. 2 zeigt das Prinzip einer möglichen Ausführung einer Steuerung 9. Auf die Verwen
dung der Wandler AD und DA am Eingang und am Ausgang der Steuerung 9 wurde be
reits hingewiesen. Es hat sich überraschend gezeigt, daß damit gegenüber einer reinen
Analogsteuerung ein wesentlich günstigeres Dämpfungsergebnis erzielen ließ. Zweck
mäßig enthält der Wandler AD ein Anti-Alias-Filter 22 (das auch für sich von Vorteil sein
kann), der Wandler DA ein Glättungsfilter 23.
Die eigentliche Verknüpfungsstufe 9 kann gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 als
wesentliches Element eine Reihe von eine Filterfunktion ausübenden Gliedern 24.1 bis
24.4 aufweisen. Im Prinzip genügt, je nach den Anforderungen, ein einziges Filterglied
24. Wenn jedoch, wie im vorliegenden Beispiel angenommen wird, ein relativ breites Fre
quenzspektrum gedämpft werden soll, kann es vorteilhaft sein, für einzelne ausgewählte
und schmale Frequenzbänder je ein spezifisch darauf ausgerichtetes Filterglied 24.1 bzw.
24.2 bzw. 24.3 und/oder 24.4. zu verwenden. Beispielsweise ist das Filterglied 24.1 spe
ziell auf ein Frequenzband um 35 Hz, das Filterglied 24.2 auf ein Frequenzband um 50
Hz, das Filterglied 24.3 auf ein Frequenzband um 65 Hz und das Filterglied 24.4 auf ein
Frequenzband um 80 Hz ausgerichtet. Dabei können als filternde Glieder 24.1 bis 24.4
Resonatoren mit der angegebenen Resonanzfrequenz verwendet werden, die also die in
ihrem Bereich liegenden Frequenzen verstärken, andere hingegen nicht. Die parallele
Anordnung der Resonatoren 24.1 bis 24.4 (an Stelle einer seriellen) hat den Vorteil, den
Fluß der Verarbeitung zu beschleunigen.
Wie erwähnt, werden durch die Resonatoren 24.1 bis 24.4 nur die ausgewählten Fre
quenzen verstärkt, andere in einem beherrschbaren Zustand gehalten, dabei aber der
Gleichstromanteil völlig unterdrückt. Wegen der erwähnten auftretenden Harmonischen
ist es vorteilhaft, wenn zu den Resonatoren 24.1 bis 24.4 auch noch solche für die Har
monischen, z. B. für zwei derselben (da die Harmonischen jeweils in einem ziemlichen
Abstand auseinander liegen, genügt dies für einen Bereich bis zu 300 Hz), hinzugefügt
werden. Es versteht sich aber jedenfalls, daß im Rahmen der Erfindung andere Arten von
Filtern und andere Frequenzen gewählt werden können, wie auch aus der späteren Be
schreibung etwa der Fig. 4 ersichtlich wird.
Wenn man davon ausgeht, daß für manche Anwendungsfälle ein einziges filterndes Glied
ausreichend ist, so ist verständlich, daß das weiterhin zu verarbeitende Signal über eine
Leitung 25 einer weiteren Verarbeitungsstufe 26 zuzuführen ist. Sind aber, wie im vorlie
genden Fall, mehrere Filterglieder 24.1 bis 24.4 vorgesehen, so müssen die Ergebnisse
dieser Filterungen in irgendeiner Form einander überlagert bzw. nach einem vorgegebe
nen Algorithmus gemischt werden. An sich sind dabei verschiedene Algorithmen denkbar,
wie Multiplikation, Differenzbildung usw., doch ist es am einfachsten, wenn als Mischstufe
am Ausgange der Filterglieder 24.1 bis 24.4 eine Summierstufe 27 vorgesehen ist. Diese
Stufe 27 summiert also die Resonanzsignals, wodurch die nicht verstärkten Frequenzen
im Verhältnis noch stärker unterdrückt werden, und gibt ein entsprechendes Misch- bzw.
Summensignal an die Ausgangsleitung 25 ab. Damit wird die Regelbarkeit gerade der
ausgewählten Frequenzen verbessert.
In der nachfolgenden Verarbeitungsstufe 26 wird zweckmäßig die Inversion der interes
sierenden und durch die Filterglieder 24.1 bis 24.4 ausgewählten Frequenzbänder durch
geführt, um den Aktuator 12 (Fig. 1) mit einer Dämpfungsfrequenz betreiben zu können,
die 180° in Gegenphase zu den erregenden Störfrequenzen liegt. Dazu ist zu bedenken,
daß im beschriebenen Beispiel der Sensor 7 ein Akzelerometer ist, der also die zweite
Ableitung des Verformungsweges durch die Störfrequenzen mißt und dann ein Beschleu
nigungssignal e(k) abgibt, wogegen der Aktuator 12 diesem Schwingungsverformungs
weg entgegenwirken soll. Daher wird die Verarbeitungsstufe 26 zweckmäßig das erhalte
ne Beschleunigungssignal durch doppelte Integration wieder auf ein Verformungssignal
bringen. Im Prinzip können diese Funktionen durch sehr unterschiedlichen Aufbau und
verschiedene Auslegung der Verarbeitungsstufe 26 gelöst werden, die ja eigentlich eine
bloße Stromregelung beinhaltet. Bevorzugt ist jedoch die Auslegung als adaptive Rege
lung insbesondere in der Form einer sog. Zustandsregelung, der ein Modell der Trans
ferfunktionen der einzelnen Teile des mechanischen Systems 1 unter Berücksichtigung
der Masse der einzelnen betroffenen mechanischen Teile und deren individuellen Trans
ferfunktion zugrundeliegt. Denn da die einzelnen mechanischen Teile auch für sich als
mechanische Filter anzusehen sind, ist klar, daß sie bestimmte Übertragungseigen
schaften für gewisse Frequenzbänder besitzen. Die Beschleunigung wird also am Ende
für jede Frequenz durch die gesamte Transferfunktion des mechanischen Teiles 1 be
stimmt werden. Es ist aus diesen Erläuterungen wohl klar, daß der erfindungsgemäße
Regelkreis mindestens einen Integralanteil besitzen wird, vorzugsweise aber als PID-
Regler ausgebildet ist.
Die Transferfunktion des mechanischen Teiles 1, deren Modell der Verarbeitungsstufe 9
zugrundegelegt werden soll, ist daher leicht experimentell zu bestimmen. Die Prinzipen
solcher adaptiver Regelungen unter Verwendung eines Modells sind an sich bekannt (vgl.
Widrow, Berard, Stearns, Samuel D., "Adaptive signal processing", Prentice Hall, Engle
wood Cliffs, New Jersey, 1985), so daß hier eine nähere Erläuterung entfallen kann,
wenngleich später an Hand der Fig. 3 und 4 auf vorteilhafte Ausgestaltungen solcher Re
gelungen noch im Detail eingegangen wird.
Hier sei nur kurz darauf eingegangen, wie die an Hand von Versuchen mit einem kon
kreten gegebenen mechanischen System 1 ermittelte Transferfunktion zur Grundlage
eines mathematischen Modells gemacht werden kann. Im Prinzip gibt es dafür eine Reihe
von Methoden, wie etwa dem Dokument Johanson, Rolf, "System Modeling and Identifi
cation", Prentice Hall, Englewood Cliffs, New Jersey, 1993 zu entnehmen ist. Werden die
Hauptresonanzen unabhängig voneinander und jeweils für sich modelliert, so hat eine
jede die folgende Übertragungsfunktion:
worin m die Masse oberhalb des Aktuators 12 ist, λ das Dämpfungsverhältnis der Reso
nanz darstellt und k die Steifheit ist. Der Ausdruck s2 im Zähler bedeutet, daß das ge
messene Signal die Beschleunigung ist. Hat man die Transferfunktion für die Resonanz
jedes einzelnen mechanischen Teiles berechnet, so ergibt die Summe das vollständige
Modell der Übertragungs- oder Transferfunktion. Sobald man das mathematische Modell
erstellt hat, sollten die Transferfunktionen des mechanischen Teils 1 und die des (von
Anfang an inversen oder später invertierten) Modells idealerweise einander auslöschen.
Bei der möglichen Auslegung kann sowohl die obige modell-adaptive Methode für die
Transferfunktion als auch ein adaptives Modell der Störungen selbst herangezogen wer
den. Diese letztere Methode und eine entsprechende Schaltung soll nun an Hand der Fig.
3 beschrieben werden. Grundlage dafür ist allerdings die Erstellung eines Modells der
Transferfunktion, wie sie oben beschrieben wurde, weil man erst dann bestimmen kann,
wie sich Störungsschwingungen auswirken.
In Fig. 3 spielt das oben an Hand der Fig. 1 und 2 beschriebene mechanische System 1
die Rolle eines ersten Demonstrators. Dessen Vibrationen werden zunächst als negatives
Signal y(k) einer Summierstufe 28 zugeführt, die auch ein positives Geräuschsignal d(k)
erhält. Durch die Summierung des negativen und des positiven Signals erhält man die
Differenz. Alternativ können beide Signale y(k) und d(k) gleiches Vorzeichen haben und
voneinander in einer Differenzstufe 28 abgezogen werden.
Das Ausgangssignal der arithmetischen Stufe 28 wird zunächst einer weiteren arithmeti
schen Stufe 29 zugeführt, die zweckmäßig ebenfalls als Summierstufe ausgebildet ist.
Diese Stufe 29 erhält an ihrem zweiten Eingang das auf Grund eines mathematischen, in
einer Verarbeitungsstufe 30 gespeicherten Modells geschätzte Aktuatorsignal y(k), bildet
die Summe und gibt ein Signal d(k) für das geschätzte Geräusch ab. Dieses geschätzte
Störsignal d(k) entspricht somit der Formel
d(k) = e(k) + y(k)
und wird zwei folgenden Stufen 31 und 32 zugeleitet. Zum einen erhält es nämlich die
Stufe 31 (sog. "Beobachter"), deren anderes Eingangssignal vom in der arithmetischen
Stufe 28 ermittelten Fehlersignal für die Beschleunigung e(k) gebildet wird. Die Beobach
terstufe 31 vergleicht das geschätzte Störsignal d(k) mit dem Beschleunigungssignal e(k)
und gibt dann ein Korrektursignal an eine Regelstufe 32 ab, die auch das geschätzte
Störsignal d(k) erhält. Ein solcher Beobachter 31 kann auch für eine Schaltung nach Fig.
2 zur Korrektur bzw. Anpassung des mathematischen Modells vorgesehen werden und
kann in jedem Fall in verschiedener Weise ausgebildet sein und mit unterschiedlichen
Algorithmen arbeiten, wie etwa dem schon genannten Buch Widrow, Berard, Stearns,
Samuel D., "Adaptive signal processing", Prentice Hall, Englewood Cliffs, New Jersey,
1985 zu entnehmen ist. Dort zu findende Beispiele ist die Methode der kleinsten Fehler
quadrate oder der sequentiellen Regression. Für die vorliegenden Zwecke hat sich die
Methode der kleinsten Fehlerquadrate (LMS) als besonders geeigneter Algorithmus er
wiesen. Demnach wird also im Beispiel der Fig. 3 der Regler 32 stets mittels der LMS-
Methode korrigiert, welche die Korrelation zwischen der geschätzten Störung d(k) und
dem Beschleunigungssignal e(k) errechnet. Die Reglerstufe 32 wird, wie schon im vorhe
rigen Ausführungsbeispiel der Fig. 2, mindestens ein filterndes Glied 24 enthalten, das
hier zweckmäßig von mindestens einem FIR- oder IIR-Filter gebildet sein wird, welches
gegebenenfalls durch den Beobachter 31 steuerbar ist. Die Reglerstufe 32 gibt dann ein
Regelsignal u(k) an die mechanische Einrichtung 1 ab, aber auch an die Verarbeitungs
stufe 30, um dort das mathematische Modell entsprechend dem durch den Beobachter
festgestellten Fehler zu adaptieren. Die Verarbeitungsstufe 30 stellt hier also den zweiten
Demonstrator dar, der zum ersten parallel liegt.
Fig. 4 zeigt eine Variante zu Fig. 1, welche mit auf dem Frequenzbereich basierenden
Algorithmen, aber nicht-adaptiv arbeitet. Dabei wird zusätzlich zu dem in der Mitte ange
ordneten, die Störungsreferenz bildenden Akzelerometer 7 auch noch ein weiteres Akze
lerometer 7' als Fehlersensor verwendet. Der Fehlersensor 7' wird aber dann vorteilhaft
an eine ändere Unterlage angelegt als der Störungsreferenzsensor 7, d. h. während der
letztere an der Platte 2 anliegt wird man den Fehlersensor 7' an die Unterlagsplatte 7'
legen. Gerade dann, wenn aber die Unterlage etwa ein Betonbett od. dgl. ist, wird gege
benenfalls der Aufbau des nachgeschalteten Tiefpaßfilters 8'' von dem des Tiefpaßfilters
8 abweichen, um der unterschiedlichen Übertragungs- bzw. Transferfunktion Rechnung
zu tragen. Eine andere Möglichkeit ist es, die Unterlagsplatte 5 genau mit der Masse und
den Maßen der Trägerplatte 2 auszubilden.
Dementsprechend sind zweckmäßig drei Tiefpaßfilter vorgesehen, nämlich außer den
schon an Hand der Fig. 2 besprochenen Tiefpaßfiltern 8 und 8' auch noch eines (8'') am
Ausgang des Fehlersensors 7'. Dementsprechend weicht der Aufbau der Verknüpfungs
stufe 9 von dem der Fig. 2 ab, wogegen die restlichen Stufen 8, 10 und 11 bereits oben
an Hand der Fig. 1 beschrieben worden sind.
Nach Fig. 4 gehen die Ausgänge der beiden den Sensoren 7, 7' nachgeschalteten Tief
paßfilter 8 und 8'' in dis Regelstufe 9 ein, und zwar das Signal des die störenden Vibratio
nen aufnehmenden Störungsreferenzsensors 7 nach Durchlaufen durch das Tiefpaßfilter
8 unmittelbar in eine Regelstufe 32' (ähnlich der Regelstufe 32 der Fig. 3) der Verknüp
fungsstufe 9, wogegen das Ausgangssignal des Tiefpaßfilters 8'' erst einen Analysekreis
33 durchläuft, um den ermittelten Fehler zu analysieren. Der Analysekreis besteht an sei
nem Eingang aus einer Frequenzanalysestation 34, in welcher eine Fourieranalyse, vor
zugsweise eine Fast-Fourier-Analyse (FFT) durchgeführt und eine Korrekturfrequenz ge
wählt wird.
Das Ausgangssignal der Frequenzanalysestation 34 geht je nach Aufbau entweder an
einen Signalumformer (falls die gewählte Frequenz in der Station 34 unmittelbar ausge
geben wird), der aber gegebenenfalls auch entfallen kann, oder dient erst zum Anstoßen
eines Frequenzgenerators 35 zur Erzeugung von Sinus-Wellen. Die Verknüpfungsstufe
enthält aber vorzugsweise dann noch ein filterndes Glied 24a, das zweckmäßig als PLL-
Filter (phase-locked-loop) ausgebildet ist. Damit wird gesichert, daß das so gewonnene
Korrektursignal frequenz- und phasenrichtig in eine Mischstufe 27a (ähnlich der Stufe 27
in Fig. 2) eingespeist und dort zweckmäßig zur Korrektur des von der Regelstufe 32'
kommenden Signals aufaddiert wird. Der weitere Signalverlauf wurde bereits an Hand der
Fig. 1 besprochen, die gegebenenfalls eine entsprechend Fig. 2 oder Fig. 4 aufgebaute
Verknüpfungsstufe 9 enthalten kann.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Varianten sowie Kombinationen der gezeigten
Merkmale sowohl untereinander als auch mit Merkmalen des Standes der Technik mög
lich; beispielsweise kann an Stelle eines modell-adaptiven Regelkreises (im Sinne der
obigen Erläuterungen) ein parameter-adaptiver Regelkreis im Sinne der oben zitierten
Literatur verwendet werden. Ferner ist die vorliegende Erfindung zwar an Hand eines
tischartigen Trägers 2 für eine Waage 3 beschrieben worden, eignet sich aber auch für
andere Anwendungen. So ist etwa ein Fahrzeug (zwar nicht primär, aber doch auch) ein
Träger von Meßinstrumenten und kann mit einer erfindungsgemäßen aktiven Dämpfung
ausgerüstet werden.
Claims (39)
1. Dämpfungsvorrichtung für Vibrationen, vorzugsweise für solche an einem Meß
gerät, insbesondere für eine Waage (3), dadurch gekennzeichnet, daß ein Regelkreis mit
einem die Vibrationen aufnehmenden Sensor (7), einer dessen Ausgangssignal erhalten
de Verknüpfungsstufe (9) und einem die Dämpfung durchführenden Stellglied (12) vorge
sehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das die Dämpfung
durchführende Stellglied ein Vibrationen in Gegenphase zu den vom Sensor (7) aufge
nommenen Vibrationen abgebender Aktuator (12) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sen
sor (7) ein die interessierenden Frequenzen ausfilterndes Filter (8) nachgeschaltet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Filter ein Tief
paßfilter, vorzugsweise einer Abschneidefrequenz von etwa 6 kHz, ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Regelkreis einen Analog/Digital-Wandler (AD) und/oder ein Anti-Alias-
Filter (22) am Eingang der Verknüpfungsstufe (9) zur Umwandlung der Analogsignale des
Sensors (7) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Regelkreis einen Digital/Analog-Wandler (DA), vorzugsweise mit einem
Glättungsfilter (23) am Ausgang der Verknüpfungsstufe (9) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verknüpfungsstufe (9) mindestens ein filterndes Glied (24), insbesonde
re ein solches (24.1-24.4) für ein ausgewähltes Frequenzband interessierende Vibratio
nen, enthält.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens
eine filternde Glied (24) eine Resonanzstufe für das ausgewählte Frequenzband umfaßt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das minde
stens eine filternde Glied (24) zumindest eine Resonanzstufe für eine Harmonische des
ausgewählten Frequenzbandes umfaßt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens zwei filternde Glieder (24.1-24.4) für unterschiedliche Frequenzen zueinander
parallel geschaltet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgänge
von mindestens zwei filternden Gliedern (24.1-24.4) an den Eingang einer Mischstufe,
insbesondere einer Summierstufe (27), gelegt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein filterndes Glied (24) für eine Frequenz von maximal 300 Hz, vorzugsweise
maximal 100 Hz, ausgelegt ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens ein weiterer Sensor (7') als Fehlersensor zur Aufnahme von
ungedämpft gebliebenen Fehlervibrationen vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Fehlersensor
(7') an einen anderen, entfernten Ort als der die Vibrationen aufnehmenden Sensor (7)
angelegt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem Fehlersen
sor (7') ein Filter, insbesondere ein Tiefpaßfilter (8''), zur Ausfilterung interessierender
Frequenzen nachgeschaltet ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verknüpfungsstufe (9) als adaptiver Regler ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verknüpfungsstufe (9) als Zustandsregler mit einem mathematischen
Model und vorzugsweise mit mindestens einer Anpassungsstufe (31) ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das mathemati
sche Modell die Transfer-Funktion wenigstens eines Teiles des Meßgerätes (3) oder ei
nes es tragenden Trägers (2, 4) umfaßt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das ma
thematische Modell die die Funktion der Vibrationsstörungen umfaßt.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verknüpfungsstufe (9) als Regler mit einem Integralanteil, insbesondere
als PID-Regler, ausgebildet ist (Fig. 2).
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Aktuator (12) an einem das Meßgerät (3) abstützenden Träger (2, 4)
vorgesehen ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2, 4)
eine elastisch abgestützte Platte (2) aufweist, unterhalb derselben der Aktuator (12) an
geordnet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische
Abstützung (4) eine nicht-lineare Charakteristik besitzt.
24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß der ela
stischen Abstützung (4) eine Geradführung (4') zugeordnet ist.
25. Aktuator für eine Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß er einen Halter (13) und einen an dem Halter (13) über eine
flexible Aufhängung (17) befestigten Hammer (15) umfaßt, der mittels einer Schwingein
richtung (16) erregbar ist.
26. Aktuator nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (13) von
einem den Hammer (15) umgebenden Zylinder gebildet ist.
27. Aktuator nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhän
gung von wenigstens einer, vorzugsweise kreisringförmigen, Membrane (17) gebildet ist.
28. Aktuator nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane (17)
aus Metall ist.
29. Aktuator nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
zwei Membranen (17) in einem Abstand voneinander angeordnet sind, die den Hammer
(15) lenkerartig geradeführen.
30. Aktuator nach einem der Ansprüche 25 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hammer (15) an der Schwingeinrichtung (16) über eine in Schwingungsrichtung ver
stellbare Justiereinrichtung (19-21) abgestützt ist.
31. Aktuator nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Justiereinrich
tung (19-21) eine Stellschraube (19) aufweist.
32. Aktuator nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellschraube
(19) an der Schwingeinrichtung (16) kraftschlüssig abgestützt ist.
33. Aktuator nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellschraube
(19) einen sich an der Schwingeinrichtung (16) abstützenden Rundkopf (21) besitzt.
34. Aktuator nach einem der Ansprüche 25 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hammer (15) als die Schwingeinrichtung (16) mindestens zum Teil umgebender Zy
linder ausgebildet ist.
35. Aktuator nach den Ansprüchen 26, 27 und 29, dadurch gekennzeichnet, daß
der zylinderförmige Halter (13) über mindestens zwei Membrane (17) mit dem koaxial in
seinem Inneren aufgehängten Hammer (15) verbunden ist.
36. Aktuator nach einem der Ansprüche 25 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwingeinrichtung (16) eine piezoelektrische Schwingeinrichtung ist.
37. Aktuator nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß die piezoelektrische
Schwingeinrichtung (16) elektrostriktiv ist.
38. Aktuator nach Anspruch 36 oder 37, dadurch gekennzeichnet, daß die piezo
elektrische Schwingeinrichtung (16) aus einer Vielzahl von Lagen besteht.
39. Aktuator nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, daß die Vielzahl von la
gen von einem gemeinsamen Gehäuse (16') umgeben sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999112974 DE19912974A1 (de) | 1999-03-23 | 1999-03-23 | Dämpfungsvorrichtung und Aktuator hierfür |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=7902009
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DE1999112974 Withdrawn DE19912974A1 (de) | 1999-03-23 | 1999-03-23 | Dämpfungsvorrichtung und Aktuator hierfür |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19912974A1 (de) |
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