DE19911296A1 - Verfahren zur spanlosen Herstellung eines eine Nabe aufweisenden Getriebeteiles - Google Patents
Verfahren zur spanlosen Herstellung eines eine Nabe aufweisenden GetriebeteilesInfo
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Abstract
Es soll ein Verfahren zur spanlosen Herstellung eines eine Nabe aufweisenden Getriebeteiles, insbesondere einer Poly-V-Riemenscheibe, aus einer Ronde aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung geschaffen werden, wobei das Getriebeteil geeignet sein soll, das erforderliche Drehmoment durch Reibschluß übertragen zu können. DOLLAR A Dies wird dadurch erreicht, daß die Ronde ausschließlich durch Kaltumformung zum Getriebeteil umgeformt wird, wobei der innere Nabenbereich des Getriebeteiles durch materialverfestigende und verdickende Umformung aus der Ronde geformt und der äußere Bereich der Ronde entsprechend der gewünschten Profilierung des Getriebeteiles umgeformt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur spanlosen Herstellung
eines eine Nabe aufweisenden Getriebeteiles, insbesondere ei
ner Poly-V-Riemenscheibe, aus einer Ronde aus Aluminium oder
einer Aluminiumlegierung, sowie ein Getriebeteil aus einer
Ronde aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung mit Nabe.
Es ist beispielsweise im Automobilbau insbesondere aus Gründen
der Gewichtsreduzierung seit langem bekannt, Bauelemente zur
Drehmomentübertragung, wie Poly-V-Riemenscheiben, aus Alumini
um durch Kaltumformung herzustellen. Für solche kaltumformen
den Herstellverfahren werden relativ weiche Aluminiumlegierun
gen mit guten Tiefzieheigenschaften eingesetzt. Diese Alumini
umlegierungen weisen als typische Materialeigenschaften eine
Zugfestigkeit von 160 bis 200 N/mm2 und eine Oberflächenhärte
von ca. 50 HB auf.
Diese Festigkeitswerte der Aluminiumlegierungen reichen für
eine direkte Verbindung der Nabe der Riemenscheibe mit der
Welle des Aggregats durch reibschlüssige Verbindungen nicht
aus. Daher muß die Verbindung von z. B. Riemenscheiben aus Alu
minium auf andere Weise, nämlich mit einem zusätzlichen Naben
bauteil erfolgen. Dazu wird an die radial ausgerichtete Naben
fläche der Riemenscheibe aus Aluminium eine getrennte Nabe aus
einem ausreichend festen metallischen Werkstoff angeschraubt
oder in sonstiger geeigneter Weise befestigt. Solche Naben
werden als Sinter- oder Schmiedeteile gefertigt. Da der metal
lische Werkstoff der Nabe eine ausreichende Festigkeit auf
weist, kann eine derartige Nabe mit der Welle des Aggregats
durch eine reibschlüssige Verbindung, wie beispielsweise durch
einen Preß- oder Schrumpfsitz, verbunden werden. Ersichtlich
sind solche zweiteiligen Getriebeteile mit separater Nabe sehr
aufwendig herzustellen und kostenintensiv.
Grundsätzlich sind für Riemenscheiben aus Blech Fertigungsver
fahren bekannt, bei denen die Nabe einstückig durch einen
Kaltumformprozeß angeformt wird (z. B. DE 44 00 257 C1). In
dieser Druckschrift ist ein Verfahren beschrieben, das eine
kostengünstige Herstellung eines Getriebeteils mit Nabe aus
einer Ronde ermöglichen, die Materialgefügeveränderungen der
Ronde möglichst gering halten und die Wanddicke des Getriebe
teils ausgehend von gleicher Rondenstärke beliebig wählbar
machen soll. Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren vor
geschlagen, bei dem eine rotierende Blechplatine durch Drücken
mittels Drückrollen in ihrer Dicke verringert und zu einem von
der Blechplatine vorstehenden zylindrischen Vorsprung verformt
wird, der den Nabenbereich bildet.
Dieses Verfahren stellt eine kostengünstige Lösung zur Her
stellung eines Getriebeteils aus einer Blechronde mit inte
grierter Nabe dar. Für das Anformen einer Nabe an ein Getrie
bebauteil aus einer Ronde aus Aluminium ist es jedoch ungeeig
net, weil die Festigkeitseigenschaften der für die Kaltumfor
mung einsetzbaren Aluminiumlegierungen für eine Drehmoment
übertragung, insbesondere für eine reibschlüssige Drehmoment
übertragung, mittels einer angeformten Nabe völlig unzurei
chend sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu schaffen, mit der
gleichwohl Getriebeteile mit angeformter Nabe aus einer Ronde
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung geschaffen werden
können, wobei diese Getriebeteile geeignet sein sollen, das
erforderliche Drehmoment durch Reibschluß übertragen zu kön
nen.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren der eingangs bezeichne
ten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ronde aus
schließlich durch Kaltumformung zum Getriebeteil umgeformt
wird, wobei der innere Nabenbereich des Getriebeteils durch
materialverfestigende und verdickende Umformung aus der Ronde
geformt und der äußere Bereich der Ronde entsprechend der ge
wünschten Profilierung des Getriebeteils umgeformt wird.
Anders als beim Verfahren nach DE 44 00 257 C1, gemäß welchem
ausdrücklich Materialgefügeveränderungen der Blechronde ver
mieden werden sollen, ist es überraschend gelungen, Ronden aus
Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung allein durch einen
Kaltumformprozeß im zu bildenden Nabenbereich materialverfe
stigend umzuformen, und zwar derart, daß eine Steigerung der
Ausgangshärte der Ronde von mehr als 50% erzielt werden kann,
ohne daß es zu einer Kaltversprödung des Aluminiumwerkstückes
kommt. Damit ist es möglich, einteilige Getriebeteile aus Alu
minium aus einer Ronde mit angeformter Nabe zu schaffen, die
zur Drehmomentübertragung, insbesondere mittels Reibschluß ge
eignet sind.
Um die gewünschte Materialverfestigung auf den Nabenbereich zu
begrenzen und eine problemlose Umformung des äußeren Bereiches
der Ronde zur Herstellung der gewünschten Profilierung sicher
zustellen, ist vorteilhaft vorgesehen, daß der äußere Bereich
der Ronde erst nach der Bildung des Nabenbereiches umgeformt
wird. Während der Umformung des Nabenbereiches werden die äu
ßeren Bereiche der Ronde nicht von den Umformwerkzeugen be
rührt, wodurch sichergestellt ist, daß die Aluminiumlegierung
in diesem Bereich ihre ursprüngliche Kaltumformbarkeit behält,
so daß es in diesem Bereich zu keiner Materialgefügeverände
rung kommt, die sich negativ auf das Profilieren auswirken
könnte. Erst im Zuge der Kaltumformung zur Profilierung ergibt
sich für diese Bereiche ebenfalls eine Steigerung der Festig
keitswerte, die dem Endprodukt zugute kommen.
Ganz besonders vorteilhaft ist vorgesehen, daß in den Nabenbe
reich durch Kaltumformung eine Nabenprofilierung eingeformt
wird. Durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung ergibt sich
die besonders vorteilhafte und kostengünstige Möglichkeit,
Wellen-Naben-Verbindungen zu realisieren, die auf Reibschluß
beruhen. Beispielhaft kann es sich dabei um eine sogenannte 3-
K-Profilierung handeln, wie diese in DE 42 09 153 C2 beschrie
ben ist. Bei einem solchen 3-K-Profil sind am Umfang der Welle
und der Nabe angeordnete Kreiskeile vorgesehen, deren Form
eine logarithmische Spirale bilden. Die Drehmomentübertragung
erfolgt durch Reibschluß. Die ideale Kraftübertragung erfolgt
bei reibschlüssigen Verbindungen durch Flächenberührung zwi
schen Welle und Nabe. Beim Verdrehen der Nabe gegen die Welle
kommt es zur Flächenberührung. Da diese Flächenberührung beim
Fügen der Welle-Naben-Verbindung noch nicht vorliegt, erlaubt
diese Verbindungstechnik eine kostengünstige Montage und eine
Übertragung von großen Kräften und Momenten. Als Nachteil wur
de bisher die aufwendige Herstellung einer solchen profilier
ten Welle und Nabe angesehen, da man die logarithmische Spira
le der Kreiskeile nur durch aufwendige und numerisch gesteuer
te Werkzeugmaschinen herstellen konnte. Das erfindungsgemäße
Verfahren bietet auch hier eine Möglichkeit, kostengünstig
geometrisch schwierig gestaltete Formen von Verbindungselemen
ten unter gleichzeitiger Erzielung verbesserter Festigkeits
eigenschaften für Aluminiumlegierungen zu realisieren.
In ganz besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß die Umformung der Ronde zur Erzeugung des Nabenbereiches
mit wenigstens einer Drückrolle ausgeführt wird, deren Rollen
geometrie, Vorschubgeschwindigkeit und Eindringtiefe in die
Ronde derart gewählt werden, daß die jeweils erforderliche Ma
terialverfestigung im Nabenbereich erreicht wird. Durch Steue
rung dieser Verfahrensparameter ist es möglich, die jeweils
gewünschte Materialverfestigung zu erreichen, ohne daß es zu
einer Versprödung kommt, die eine Verwendung des Bauteiles
insbesondere als sicherheitsrelevantes Bauteil, wie beispiels
weise bei der Verwendung als Antriebselement für eine Lenk
hilfepumpe, verhindern würde. Die Festlegung dieser Verfah
rensparamater hängt dabei von der jeweils verwendeten Alumini
umlegierung, der Rondendicke und den für das Getriebeteil not
wendigen Festigkeitswerten ab.
Die Erfindung sieht auch ein Getriebeteil aus einer Ronde aus
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung mit Nabe vor, die da
durch gekennzeichnet ist, daß es aus einer ausschließlich
durch Kaltumformung umgeformten Ronde mit angeformten Nabenbe
reich besteht. Dabei ist der Nabenbereich vorzugsweise mit ei
ner eingeformten Nabenprofilierung versehen.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispiels
weise näher erläutert. Diese zeigt in der einzigen Figur ein
erfindungsgemäßes Getriebeteil im Schnitt.
Ein als Poly-V-Riemenscheibe ausgebildetes erfindungsgemäßes
Getriebeteil ist in der Zeichnung allgemein mit 1 bezeichnet.
Dieses Getriebeteil 1 ist einstückig aus einer Ronde aus einer
Aluminiumlegierung hergestellt, was auf unterschiedliche Weise
geschehen kann, beispielsweise nach dem in DE 44 00 257 C1 be
schriebenen Verfahren.
Aus der nicht dargestellten Ronde ist das Getriebeteil 1 also
ausschließlich durch Kaltumformung hergestellt, wobei der in
nere Nabenbereich 2 des Getriebeteils 1 durch materialverfe
stigende und verdickende Umformung aus der Ronde geformt wird.
In diesen Nabenbereich 2 kann innenseitig eine Nabenprofilie
rung eingeformt werden.
Der Nabenbereich 2 des Getriebeteils 1 geht in einen radialen
Wandbereich 3 mit reduzierter Wandstärke über, in diesem ra
dialen Wandbereich 3 können zu Gewichtseinsparungen Lochungen
4 vorgesehen sein.
Der radiale Wandbereich 3 geht außenseitig in einen axial er
streckten Bereich 5 mit Profilierung, hier einer Poly-V-Profi
lierung 6, über.
Wird das Getriebeteil 1 aus einer Aluminiumronde nach einem
Drückverfahren hergestellt, erfolgt die Umformung der Ronde
zur Erzeugung des verdickten Nabenbereiches 2 mit wenigstens
einer Drückrolle, deren Rollengeometrie, Vorschubgeschwindig
keit und Eindringtiefe in die Ronde derart gewählt werden, daß
die jeweils erforderliche Materialverfestigung im Nabenbereich
2 erreicht wird. Die Wahl dieser Verfahrensparameter hängt da
bei jeweils von der verwendeten Aluminiumlegierung, der Ron
dendicke und den für das Getriebeteil notwendigen Festigkeits
werten ab.
Natürlich ist die Erfindung nicht auf das darstellte Ausfüh
rungsbeispiel beschränkt. Anstelle einer Poly-V-Riemenscheibe
eignet sich das erfindungsgemäße Verfahren selbstverständlich
auch für andere Getriebeteile mit Nabe, die auf einer Welle
anzuordnen sind.
Claims (6)
1. Verfahren zur spanlosen Herstellung eines eine Nabe auf
weisenden Getriebeteiles, insbesondere einer Poly-V-Rie
menscheibe, aus einer Ronde aus Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ronde ausschließlich durch Kaltumformung zum Ge
triebeteil umgeformt wird, wobei der innere Nabenbereich
des Getriebeteils durch materialverfestigende und ver
dickende Umformung aus der Ronde geformt und der äußere
Bereich der Ronde entsprechend der gewünschten Profilierung
des Getriebeteils umgeformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der äußere Bereich der Ronde erst nach der Bildung des
Nabenbereiches umgeformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Nabenbereich durch Kaltumformung eine Nabenprofi
lierung eingeformt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umformung der Ronde zur Erzeugung des Nabenbereiches
mit wenigstens einer Drückrolle ausgeführt wird, deren Rollen
geometrie, Vorschubgeschwindigkeit und Eindringtiefe in die
Ronde derart gewählt werden, daß die jeweils erforderliche
Materialverfestigung im Nabenbereich erreicht wird.
5. Getriebeteil aus einer Ronde aus Aluminium oder einer Alu
miniumlegierung mit Nabe,
dadurch gekennzeichnet,
daß es aus einer ausschließlich durch Kaltumformung umgeform
ten Ronde mit angeformten Nabenbereich (2) besteht.
6. Getriebeteil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nabenbereich (2) mit einer eingeformten Nabenprofilie
rung versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999111296 DE19911296A1 (de) | 1999-03-13 | 1999-03-13 | Verfahren zur spanlosen Herstellung eines eine Nabe aufweisenden Getriebeteiles |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999111296 DE19911296A1 (de) | 1999-03-13 | 1999-03-13 | Verfahren zur spanlosen Herstellung eines eine Nabe aufweisenden Getriebeteiles |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19911296A1 true DE19911296A1 (de) | 2000-09-21 |
Family
ID=7900909
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1999111296 Ceased DE19911296A1 (de) | 1999-03-13 | 1999-03-13 | Verfahren zur spanlosen Herstellung eines eine Nabe aufweisenden Getriebeteiles |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19911296A1 (de) |
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- 1999-03-13 DE DE1999111296 patent/DE19911296A1/de not_active Ceased
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