DE19908141A1 - Schleuderstreuer - Google Patents
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Abstract
Ein Schleuderstreuer zum Verteilen von Streugut mit variabler Arbeitsbreite und bei variabler Fahrgeschwindigkeit weist einen Vorratsbehälter, wenigstens eine rotatorisch angetriebene Verteilerscheibe mit Wurfschaufeln, Mitteln zum Einstellen des Streuers auf verschiedene Arbeitsbreiten und Düngersorten und ein verstellbares Dosierorgan auf, das von einem rechnergestützten Regelgerät steuerbar ist. In den Rechner sind die Fahrgeschwindigkeit, die Sollstreumenge pro Fläche und die Arbeitsbreite eingebbar. Ferner sind in dem Rechner für jede Einstellung der Einstellmittel Kennlinien für die Beziehung zwischen dem Drehmoment der Verteilerscheibe und dem Massenstrom in Abhängigkeit von der Drehzahl einschließlich einer Leerlauf-Kennlinie für den Massenstrom Null hinterlegt. Mittels je eines Sensors werden das Drehmoment und die Drehzahl des Rotationsantriebs aufgenommen. Die Ausgangsgröße des Drehmoment-Sensors vergrößert sich mit zunehmendem Ist-Massenstrom. Nach Abgleich mit dem Soll-Massenstrom unter gleichzeitiger Kompensation eventueller Drehzahlschwankungen wird die Abweichung als Stellgröße für das Dosierorgan genutzt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Schleuderstreuer zum Vertei
len von Streugut, insbesondere Düngemittel, mit einem
Vorratsbehälter, wenigstens einer rotatorisch angetriebe
nen Verteilerscheibe mit Wurfschaufeln, Mitteln zum
Einstellen des Streuers auf verschiedene Arbeitsbreiten
und Düngersorten und einem einstellbaren Dosierorgan, das
von einem rechnergestützten Regelgerät steuerbar ist,
wobei die aktuelle Fahrgeschwindigkeit, die Sollstreumen
ge pro Fläche und die Arbeitsbreite in den Rechner ein
gebbar und mit dem daraus errechneten Sollmassenstrom und
einer im Rechner hinterlegten Kennlinie für den Massen
strom das Dosierorgan regelbar ist.
Bei der Verteilung körniger Düngemittel in der Landtech
nik kommt es maßgeblich auf eine exakte Verteilung der
Düngemittel an. In Abhängigkeit von der Qualität des
Bodens, der angebauten Pflanzen, der Jahreszeit und
Witterungsverhältnisse muß die jeweils notwendige Streu
menge pro Fläche trotz vieler Einflußfaktoren konstant
bleiben. Diese Einflußfaktoren sind insbesondere die
Fahrgeschwindigkeit des Traktors, die variable Arbeits
breite, die Düngersorte nach ihrem Riesel-, Gleit- und
Flugverhalten, deren Änderung durch Witterungseinflüsse,
insbesondere Feuchtigkeit, sowie die Düngungsart, z. B.
Normaldüngen, Spätdüngen und Grenzstreuen. All dies setzt
eine genaue Dosierung des aus dem Vorratsbehälter auslau
fenden Massenstroms voraus und erfordert am Streuer
Einstellmittel, um die entsprechenden Betriebsparameter
einstellen zu können.
Eine genaue Dosierung des Massenstroms erfordert bis
heute eine Eichung des Dosiersystems durch eine sogenann
te Abdrehprobe, die in der Regel im Stillstand durchge
führt wird. Dabei wird für einen bestimmten Betriebs
punkt, nämlich eine definierte Arbeitsbreite und Soll
streumenge, die Einstellung des Dosiersystems solange
geändert, bis der gewünschte Massenstrom gemessen wird,
der sich aus dem Produkt der Arbeitsbreite, Sollstreumen
ge und Fahrgeschwindigkeit ergibt.
Für eine fahrgeschwindigkeitsabhängige Regelung des
Massenstroms werden rechnergestützte Regelgeräte einge
setzt, die mit gespeicherten Kennlinien arbeiten, wobei
die Kennlinie das Verhältnis der Einstellung des Dosier
systems und des Massenstroms wiedergibt. Mittels besonde
rer Eichverfahren, sogenannter Abdrehproben, werden dabei
gute Dosiergenauigkeiten erreicht (EP 0 472 855). Verän
dert jedoch das Streugut während des Betriebs seine
physikalischen Eigenschaften bzw. entsprechen diese
Eigenschaften nicht denen bei der Abdrehprobe, müssen
während des Streubetriebs die Eichvorgänge wiederholt
werden, andernfalls sich die Dosiergenauigkeit ver
schlechtert.
Es ist ferner bekannt, die Regelung dadurch zu optimie
ren, daß in die Verteilmaschine ein Wiegesystem inte
griert ist. Mittels mehrerer Wägungen während des Streu
betriebs wird die über das Regelgerät eingestellte Streu
gutmenge mit der aus den Wägungen ermittelten Streugut
menge verglichen und die Kennlinie Massenstrom/Einstel
lung Dosiersystem korrigiert. Bei diesem System muß zu
Beginn eine Über- oder Unterdosierung hingenommen werden,
doch läßt sich durch Optimierung eine umständliche Ab
drehprobe vermeiden. Nachteilig bleibt, daß während des
Streubetriebs die Wägung und Eichung im Stillstand auf
einer ebenen Fläche vorgenommen werden muß. Starke Ände
rungen der Fahrgeschwindigkeit oder auch der Sollstreu
menge erfordern mehrere Wägungen zur richtigen Einstel
lung des Dosiersystems. Schließlich ist der technische
Aufwand für das Wiegesystem erheblich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schleu
derstreuer zum Verteilen von Streugut, insbesondere
Dünger, vorzuschlagen, bei dem eine exakte Dosierung des
Streugutes möglich ist, ohne daß im Stillstand Eichvor
gänge durchzuführen sind.
Bei einem Schleuderstreuer des eingangs genannten Aufbaus
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
- - ein Sensor für die Aufnahme des Drehmoments und ein
- - Sensor für die Aufnahme der Drehzahl des Rotationsan triebs der Verteilerscheibe vorgesehen ist
- - im Rechner eine Schar von Kennlinien für die Funktion zwischen Massenstrom einerseits und Drehmoment sowie Drehzahl andererseits einschließlich einer Leerlauf- Kennlinie für den Massenstrom null für jede Einstel lung der Einstellmittel hinterlegt ist und
- - das Dosierorgan mittels der als Stellgröße dienenden Ausgangsgröße des Drehmoment-Sensors nach Abgleich mit der Eingangsgröße für den Sollmassenstrom in Abhängig keit von der vom Drehzahl-Sensor gemessenen Ist-Dreh zahl steuerbar ist.
Die in Verbindung mit der Erfindung einsetzbaren Ein
stellmittel zur Einstellung des Streuers auf die
gewünschten Betriebsparameter sind herkömmlicher Art und
können folgende Merkmale einzeln oder in Kombination
aufweisen:
- - in der Ebene der Verteilerscheibe winkelverstellbare Wurfschaufeln,
- - in einer zur Verteilerscheibe senkrechten Ebene ver stellbare Wurfschaufel-Teile,
- - Wurfschaufeln mit lageveränderlicher Abflugkante,
- - austauschbare Wurfschaufeln unterschiedlicher Länge und/oder Form,
- - auswechselbare Verteilerscheiben mit unterschiedlichen Durchmessern und/oder mit Wurfschaufeln mit unter schiedlicher Lage ihrer Abflugkante,
- - einen verstellbaren Aufgabepunkt für den Dünger auf der Verteilerscheibe,
- - einen drehzahlveränderlichen Antrieb für die Vertei lerscheibe.
Mit der Winkelverstellung der Wurfschaufeln in der Hori
zontalen wird der Abflugpunkt in Umfangsrichtung verla
gert. Hierdurch werden vornehmlich die Lage des Streubil
des und die Streubreite beeinflußt. Die Winkelverstellung
in der Vertikalen eines äußeren Teils der Wurfschaufel
ermöglicht eine Variation des Abflugwinkels, was insbe
sondere beim Spätdüngen mit einem vergrößerten Anstell
winkel genutzt wird. Wurfschaufeln mit lageveränderlicher
Abflugkante, insbesondere längenveränderliche Wurfschau
feln, dienen vornehmlich zur Variation der Streu- bzw.
Arbeitsbreite. Alle vorgenannten Einstellmöglichkeiten
lassen sich auch durch unterschiedliche, austauschbare
Wurfschaufeln oder durch auswechselbare Scheibentypen
verwirklichen. Weiterhin lassen sich Arbeitsbreite und
Streubildlage durch die Verlagerung des Aufgabepunktes
und die Arbeitsbreite weiterhin durch einen drehzahlva
riablen Antrieb der Verteilerscheibe ändern. Insbesondere
mit den beiden letztgenannten Einstellmitteln (Aufgabe
punkt und Drehzahl) läßt sich der gesamte Arbeitsbereich
eines Schleuderstreuers abdecken.
Die Erfindung geht von einem bekannten Vorschlag
(DE 44 17 549) aus, der auf der Erkenntnis beruht, daß bei einem
Straßenstreuer mit einer hydraulisch angetrieben Vertei
lerscheibe für Streusalz der aus dem Behälter auf die
Scheibe auslaufende Massenstrom direkt proportional dem
Drehmoment bzw. der Änderung des Drehmomentes gegenüber
dem Leerlaufdrehmoment und umgekehrt proportional der
Drehzahl sowie dem Quadrat des Scheibenradius ist. Dies
gilt unabhängig von der Art des Streugutes, also dessen
Rieselfähigkeit beim Auslaufen aus dem Behälter und
unabhängig von dessen Gleitfähigkeit auf der Scheibe.
Diese Erkenntnis wird mit der Erfindung aufgegriffen und
allgemein auf Rotationsantriebe für Verteilerscheiben von
Düngerstreuern übertragen. Da die Verteilung jedoch von
der Art der Düngersorte, insbesondere deren Flugverhalten
abhängt, und ferner die Arbeitsbreite variabel sein muß,
sind die oben genannten Einstellungen zu berücksichtigen.
Für diese Einstellungen auf verschiedene Düngersorten und
Arbeitsbreiten sind im rechnergestützten Regelgerät
Kennlinien für die Beziehung zwischen Ist-Massenstrom
einerseits und Drehmoment sowie Drehzahl andererseits
einschließlich einer Leerlauf-Kennlinie für den Massen
strom null hinterlegt. Für die konkrete Verteilaufgabe
(Düngersorte und Arbeitsbreite) läßt sich bei auf die
Sollstreumenge eingestelltem Dosierorgan durch die stän
dige Aufnahme des Ist-Massenstroms durch den Drehmoment-
Sensor über dessen Ausgangsgröße die Abweichung feststel
len und mit Hilfe der für die aktuelle Einstellung der
Einstellmittel gespeicherten Kennlinie die Abweichung des
Ist-Massenstroms gegenüber der Sollstreumenge als Stell
größe für die Steuerung des Dosierorgans über das Regel
gerät verwenden. Durch die gleichzeitige Aufnahme der
Drehzahl über den Drehzahlsensor läßt sich anhand der
Kennlinien jede Drehzahlschwankung ausregeln, so daß
solche Drehzahlschwankungen den gemessenen Ist-Massen
strom bzw. die Stellgröße für das Dosierorgan nicht
beeinflussen. Kennlinie im Sinne der Erfindung kann eine
durch eine mathematische Funktion bestimmte Kurve oder
auch eine aus Zahlenwerten bestehende Tabelle sein.
Die vorstehend wiedergegebenen Merkmale der Erfindung
haben Geltung für alle Arten von Rotationsantrieben für
Verteilerscheiben an Dünger-Schleuderstreuern, nämlich
mechanische, hydraulische oder elektrische, insbesondere
soweit sie mit konstanter Drehzahl betrieben werden und
sich diese nur unter Last verändert.
Bei drehzahlregelbaren Antrieben, die insbesondere einge
setzt werden, um beispielsweise verschiedene Arbeitsbrei
ten abzudecken oder gleiche Arbeitsbreiten bei verschie
denen Düngersorten zu erreichen, ohne die Einstellung der
Verteilerscheiben ändern oder andere Scheibentypen ein
wechseln zu müssen, wird die vom Drehzahl-Sensor aufge
nommene Ist-Drehzahl mit der Soll-Drehzahl abgeglichen
und die Abweichung als Stellgröße für das Einregeln des
Antriebs auf die Soll-Drehzahl genutzt. Beispielsweise
sinkt bei einem hydraulischen Antrieb unter Last die
Drehzahl ab, und die Ausgangsgangsgröße des Drehmoment-
Sensors würde sich entsprechend ändern. Durch Nachregeln
des Antriebs auf die Solldrehzahl wird diese Änderung
kompensiert.
In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist vorge
sehen, daß bei jeder Unterbrechnung des Massenstroms aus
der aktuellen Ausgangsgröße des Drehmoment-Sensors und
der Ist-Drehzahl des Drehzahl-Sensors die aktuelle Leer
lauflast bestimmbar und unter Abgleich mit der vor Beginn
der Streuarbeit oder bei einer vorangegangenen Massen
strom-Unterbrechung aufgenommenen Leerlauflast die ent
sprechenden Kennlinien für die gegebene Einstellung der
Einstellmittel korrigierbar sind und die korrigierte
Kennlinie speicherbar ist.
Mit dieser Ausführungsform ist die Möglichkeit gegeben,
während des Streubetriebs eintretende Änderungen der
Leerlauflast bzw. des Leerlauf-Drehmoments, beispielswei
se durch Änderung der Lagerreibung, des Luftwiderstandes
der Verteilerscheibe, durch Anbackungen von Dünger auf
der Scheibe oder an den Wurfflügeln, Verschleiß der
Wurfflügel, Temperaturänderungen des Hydrauliköls im
Falle eines hydraulischen Antriebs etc. zu berücksichti
gen. Dies kann insbesondere bei jeder Unterbrechung des
Massenstroms während des Streubetriebs, also beispiels
weise im Vorgewende oder während des Feldwechsels gesche
hen, so daß stets gewährleistet ist, daß die Ausgangs
größe des Sensors an veränderte Leerlaufverhältnisse
angepaßt wird. Die Anpassung kann durch eine Nullpunkt
korrektur oder durch Parallelverschieben der Kennlinie
erfolgen. Diese vorzugsweise permanent durchgeführte
Korrektur sorgt für eine gleichbleibende Genauigkeit
während des gesamten Streubetriebs und ist insbesondere
für die Einhaltung der Genauigkeit beim Ausbringen klei
ner Streumengen bedeutsam.
Aus der Schar der Kennlinien selektiert der Rechner
diejenige, die der Einstellung der Einstellmittel ent
spricht. Diese Kennlinie kann auch in einem Display
anzeigbar sein, um die aktuelle Einstellung kenntlich zu
machen und bei Bedarf auf eine andere zurückgreifen zu
können.
Bei der Verteilung von körnigen Düngemitteln haben sich
heute weitgehend Zweischeibenstreuer aufgrund ihrer
größeren Verteilgenauigkeit und großen Arbeitsbreite
durchgesetzt. Bei einem solchen Zweischeibenstreuer sind
erfindungsgemäß für jede Verteilerscheibe ein das Drehmo
ment des Rotationsantriebs und je ein die Drehzahl erfas
sender Sensor vorgesehen und sind die Dosierorgane für
beide Verteilerscheiben vom Regelgerät unabhängig vonei
nander steuerbar. Zu diesem Zweck sind für jede der
beiden Verteilerscheiben die Kennlinien für die Beziehung
Ausgangsgröße Sensor/Ist-Massenstrom entsprechend den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 im Rechner
hinterlegt. Über zwei Ausgänge des Regelgerätes wird das
Dosierorgan jeder Verteilerscheibe mittels der Ausgangs
größe des jeweiligen Drehmoment-Sensors unter gleichzei
tiger Drehzahlkompensation gesteuert. In Verbindung mit
der bei Unterbrechung des Massenstroms möglichen Eichung
bei Leerlauflast läßt sich diese Eichung für jede Scheibe
getrennt vornehmen.
Ferner können bei einem Zweischeibenstreuer für beide
Scheiben unterschiedliche Einstellmittel bzw. unter
schiedliche Einstellungen vorgesehen sein, um beispiels
weise ein asymmetrisches Streubild, z. B. beim Grenzstreu
en, zu erzeugen. Dies kann mit zwei unterschiedlich
eingestellten oder mit zwei verschiedenen Typen von
Verteilerscheiben oder durch unterschiedliche Drehzahlen
und Aufgabepunkte beider Scheiben realisiert werden. In
diesem Fall sind die diesen Einstellungen eigenen Kenn
linien gespeichert und ist gegebenenfalls für beide
Scheiben auch eine unterschiedliche Sollstreumenge ein
stellbar und der Istmassenstrom anhand des aufgenommenen
Drehmoments korrigierbar.
Bei einem Zweischeibenstreuer ist ferner vorgesehen, daß
die Ist-Position des Dosierorgans bzw. eines dieses
betätigenden Antriebs für jede Verteilerscheibe bei
gleicher Sollstreumenge registrierbar und bei gleicher
Ausgangsgröße des Sensors eine zu große Abweichung beider
Positionen signalisierbar ist.
Auf diese Weise lassen sich funktionelle Unregelmäßigkei
ten, sofern sie am Antrieb nur eines Dosierorgans auftre
ten, feststellen und signalisieren, so daß der Benutzer
die Streuarbeit unterbrechen und nach Abhilfe suchen
kann, ohne daß es zu Schäden aufgrund unregelmäßiger
Ausbringung des Streugutes kommt.
Die Aufnahme des Drehmomentes bzw. der Drehmomentdiffe
renz zwischen Last- und Leerlaufbetrieb kann bei einem
hydraulischen Antrieb der Verteilerscheiben durch einen
Sensor erfolgen, der den Druckabfall über dem Hydromotor
mißt und als Ausgangsgröße an den Rechner liefert. Statt
dessen kann der Hydromotor mit der Verteilerscheibe über
ein das Reaktionsmoment aufnehmendes Bauglied mit dem
Streuer verbunden sein und an dem Bauglied wenigstens ein
Dehnungsstreifen als Drehmoment-Sensor angeordnet sein.
Ist das Bauglied nach Art eines Arms ausgebildet, kann je
ein Dehnungsmeßstreifen an gegenüberliegenden Seiten des
Arms angeordnet sein.
Der Dehnungsstreifen erfaßt die in dem Bauglied aufgrund
des Reaktionsmomentes auftretende Zug- oder Druckspan
nung, die ein Maß für das aktuelle Drehmoment ist.
Bei einem elektrischen Antrieb mißt der Sensor die Strom
aufnahme des Elektromotors, während bei einem mechani
schen Antrieb der Verteilerscheiben über einen Getriebe
zug wenigstens ein Sensor an einem durch das Drehmoment
beanspruchten, insbesondere einem torsionsbeanspruchten
Teil des Getriebezugs angebracht ist. Dabei kann es sich
wiederum um einen Dehnungsmeßstreifen handeln, der als
Ausgangsgröße ein elektrisches Signal an den Rechner
liefert. In diesem Fall kann das vom Dehnungsmeßstreifen
gelieferte elektrische Signal mittels Schleifkontakten
abgegriffen werden.
Vorzugsweise jedoch ist vorgesehen, daß auf dem umlaufen
den Drehmoment-beanspruchten Teil des Getriebezugs wenig
stens zwei Inkrementgeber mit axialem Abstand voneinander
angeordnet und diesen je ein ortsfester Impulsaufnehmer
zugeordnet ist, und daß die Phasenverschiebung der von
beiden Aufnehmern registrierten Impulse für den Massen
strom Null als Eichwert und die Phasenverschiebung bei
einem Massenstrom größer Null als Meßwert für das aktuel
le Drehmoment aufgenommen wird.
Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß ein berüh
rungsloser Abgriff der von den Inkrementgebern geliefer
ten Impulse möglich ist, was vor allem bei den robusten
Einsatzbedingungen eines Streuers von Vorteil ist.
Weist der Getriebezug, wie üblich, wenigstens eine quer
zur Fahrtrichtung verlaufende Querwelle auf, die über
Eckgetriebe an die Gelenkwelle bzw. Zapfwelle des Trak
tors angeschlossen ist, so ist die Ausbildung mit Vorteil
so getroffen, daß die beiden Inkrementgeber auf wenig
stens einem eine der Verteilerscheiben antreibenden
Abschnitt der Querwelle angeordnet ist. Stattdessen
können auch auf beiden, je eine Verteilerscheibe antrei
benden Abschnitten der Querwelle zwei Inkrementgeber
angeordnet sein. In letzterem Fall werden die den beiden
Verteilerscheiben zugeordneten Dosierorgane getrennt und
jeweils exakt geregelt.
Ist die Querwelle, wie gleichfalls üblich, in einem
geschlossenen Gehäuse angeordnet, ergibt sich der Vorteil
daß die Impulsaufnehmer auf der Außenseite des Gehäuses
angeordnet sein können und zusätzlich nur noch die elek
trischen Zuleitungen freiliegen.
Insbesondere bei einem drehzahlveränderlichen Antrieb der
Verteilerscheiben treten bei Änderung der Drehzahl Be
schleunigungs- oder Verzögerungsmomente auf, die höher
bzw. niedriger sind als das zur jeweils einzustellenden
Drehzahl gehörige Betriebsdrehmoment. Solche Beschleuni
gungs- oder Verzögerungsmomente werden durch die Sensorik
erkannt und erfindungsgemäß im Rechner kompensiert, so
daß sie keinen Betrag zur Stellgröße für das Dosierorgan
liefern.
Claims (23)
1. Schleuderstreuer zum Verteilen von Streugut, insbe
sondere Dünger, mit einem Vorratsbehälter, wenig
stens einer rotatorisch angetriebenen Verteiler
scheibe mit Wurfschaufeln, Mitteln zum Einstellen
des Streuers auf verschiedene Arbeitsbreiten und
Düngersorten und/oder Düngungsarten und einem ein
stellbaren Dosierorgan, das von einem rechnerge
stützten Regelgerät steuerbar ist, wobei die aktuel
le Fahrgeschwindigkeit, die Sollstreumenge pro
Fläche und die Arbeitsbreite in den Rechner eingeb
bar und mit dem daraus errechneten Sollmassenstrom
und einer im Rechner hinterlegten Kennlinie für den
Massenstrom das Dosierorgan regelbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - ein Sensor für die Aufnahme des Drehmoments und
- - ein Sensor für die Aufnahme der Drehzahl des Rotationsantriebs der Verteilerscheibe vorgesehen ist,
- - im Rechner eine Schar von Kennlinien für die Funktion zwischen Massenstrom einerseits und Drehmoment sowie Drehzahl andererseits einschließ lich einer Leerlauf-Kennlinie für den Massenstrom null für jede Einstellung der Einstellmittel hinterlegt ist und
- - das Dosierorgan mittels der als Stellgröße dienen den Ausgangsgröße des Drehmoment-Sensors nach Abgleich mit der Eingangsgröße für den Sollmassen strom in Abhängigkeit von der vom Drehzahl-Sensor gemessenen Ist-Drehzahl steuerbar ist.
2. Schleuderstreuer nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einstellmittel folgende Merkmale
einzeln oder in Kombination aufweisen
- - in der Ebene der Verteilerscheibe winkelverstell bare Wurfschaufeln,
- - in einer zur Verteilerscheibe senkrechten Ebene verstellbare Wurfschaufel-Teile,
- - Wurfschaufeln mit lageveränderlicher Abflugkante,
- - austauschbare Wurfschaufeln unterschiedlicher Länge und/oder Form,
- - auswechselbare Verteilerscheiben mit unterschied lichen Durchmessern und/oder mit Wurfschaufeln mit unterschiedlicher Lage ihrer Abflugkante,
- - einen verstellbaren Aufgabepunkt für den Dünger auf der Verteilerscheibe,
- - einen drehzahlvariablen Antrieb für die Verteiler scheibe.
3. Schleuderstreuer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß bei jeder Unterbrechung des
Massenstroms aus der aktuellen Ausgangsgröße des
Drehmoment-Sensors und der Ist-Drehzahl des Dreh
zahl Sensors die aktuelle Leerlauflast bestimmbar
und unter Abgleich mit der vor Beginn der Streuar
beit oder bei einer vorangegangenen Massenstrom-Un
terbrechung aufgenommenen Leerlauflast die entspre
chenden Kennlinien für die gegebene Einstellung der
Einstellmittel korrigierbar sind und die korrigierte
Kennlinie speicherbar ist.
4. Schleuderstreuer nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kennlinie nur an einem Punkt
korrigierbar ist.
5. Schleuderstreuer nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kennlinie durch Parallelverschie
ben korrigierbar ist.
6. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kennlinien entspre
chend der Einstellung der Einstellmittel selektier
bar und anzeigbar sind.
7. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kennlinien auf einem
Display aufrufbar sind.
8. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Zweischeiben
streuer für jede Verteilerscheibe je ein das Dreh
moment und je ein die Drehzahl des Rotationsantriebs
erfassender Sensor vorgesehen ist und die Dosieror
gane für beide Verteilerscheiben vom Regelgerät
unabhängig voneinander steuerbar sind.
9. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß für jede der beiden
Verteilerscheiben eine Schar von Kennlinien gemäß
Anspruch 1 im Rechner hinterlegt ist.
10. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Zweischeiben
streuer mit zwei unterschiedlichen Einstellmitteln
bzw. unterschiedlicher Einstellung derselben die
ihnen jeweils eigenen Kennlinien gespeichert sind.
11. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Unterbrechung des
Massenstroms für nur eine Verteilerscheibe die
aktuelle Leerlauflast dieser Scheibe bestimmbar und
unter Abgleich mit der vor Beginn der Streuarbeit
oder einer vorangegangenen Massenstrom-Unterbrechung
aufgenommenen Leerlauflast die entsprechenden Kenn
linien für die Einstellmittel dieser Verteilerschei
be korrigierbar sind und die korrigierte Kennlinie
speicherbar ist.
12. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ist-Position des
Dosierorgans bzw. eines dieses betätigenden Antriebs
für jede Verteilerscheibe bei gleicher Sollstreumen
ge registrierbar und bei gleicher Ausgangsgröße des
Sensors eine zu große Abweichung beider Positionen
signalisierbar ist.
13. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem hydraulischen
Antrieb der Verteilerscheibe der Sensor den Druck
abfall über dem Hydromotor mißt und als Ausgangs
größe an den Rechner liefert.
14. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem hydraulischen
Antrieb der Verteilerscheibe der Hydromotor mit der
Verteilerscheibe über ein das Reaktionsmoment des
Hydromotors aufnehmendes Bauglied mit dem Streuer
verbunden ist und daß an dem Bauglied mindestens ein
Dehnungsmeßstreifen als Drehmoment-Sensor angeordnet
ist.
15. Schleuderstreuer nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bauglied als Arm ausgebildet ist
und je ein Dehnungsmeßstreifen an gegenüberliegenden
Seiten des Arms angeordnet ist.
16. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem elektrischen
Antrieb der Verteilerscheibe der Sensor die Strom
aufnahme des Elektromotors mißt und als Ausgangs
größe an den Rechner liefert.
17. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einem mechanischen
Antrieb der Verteilerscheibe über einen Getriebezug
wenigstens ein Sensor an einem Drehmoment-bean
spruchten Teil des Getriebezugs angeordnet ist, der
als Ausgangsgröße ein elektrisches Signal an den
Rechner liefert.
18. Schleuderstreuer nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sensor ein Dehnungsmeßstreifen
ist.
19. Schleuderstreuer nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sensor mit dem ihn aufnehmenden
Teil umläuft und das gelieferte elektrische Signal
mittels Schleifkontakten abgreifbar ist.
20. Schleuderstreuer nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf dem umlaufenden, Drehmoment-bean
spruchten Teil des Getriebezugs wenigstens zwei
Inkrementgeber mit axialem Abstand voneinander
angeordnet und diesen je ein ortsfester Impulsauf
nehmer zugeordnet ist, und daß die Phasenverschie
bung der von beiden Aufnehmern registrierten Impulse
für den Massenstrom Null als Eichwert und die Phasen
verschiebung bei einem Massenstrom größer Null als
Meßwert für das aktuelle Drehmoment aufgenommen
wird.
21. Schleuderstreuer nach Anspruch 20, wobei der Getrie
bezug wenigstens eine quer zur Fahrtrichtung verlau
fende an die Gelenkwelle des Traktors über Eckge
triebe angeschlossene Querwelle aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Inkrementgeber auf
wenigstens einem eine der Verteilerscheiben antrei
benden Abschnitt der Querwelle angeordnet sind.
22. Schleuderstreuer nach Anspruch 20 oder 21, wobei die
Querwelle in einem geschlossenen Gehäuse angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsaufnehmer
auf der Außenseite des Gehäuses angebracht sind.
23. Schleuderstreuer nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß ein von dem Drehmoment
sensor während einer Drehzahländerung aufgenommenes
Beschleunigungs- oder Verzögerungsmoment im Rechner
kompensiert wird und keinen Beitrag zur Stellgröße
für das Dosierorgan liefert.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999108141 DE19908141A1 (de) | 1999-02-25 | 1999-02-25 | Schleuderstreuer |
DE59910376T DE59910376D1 (de) | 1998-06-10 | 1999-06-09 | Schleuderstreuer |
EP99111255A EP0963690B1 (de) | 1998-06-10 | 1999-06-09 | Schleuderstreuer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999108141 DE19908141A1 (de) | 1999-02-25 | 1999-02-25 | Schleuderstreuer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19908141A1 true DE19908141A1 (de) | 2000-08-31 |
Family
ID=7898827
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999108141 Withdrawn DE19908141A1 (de) | 1998-06-10 | 1999-02-25 | Schleuderstreuer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19908141A1 (de) |
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