DE19906896A1

DE19906896A1 - Fischzuchtanlagen-Vorrichtung

Info

Publication number: DE19906896A1
Application number: DE19906896A
Authority: DE
Inventors: Frank Hochstuhl; Guenter Widmer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1999-02-19
Filing date: 1999-02-19
Publication date: 2000-08-31

Abstract

Bei einer Vorrichtung zum Züchten von Fischen, mit einer Beckeneinrichtung mit einer seitlichen Begrenzung, einem Boden und einer oberen Begrenzungseinrichtung, dadurch, daß die Beckeneinrichtung insgesamt im Meer angeordnet ist, die seitliche Begrenzungseinrichtung im wesentlichen aus Autoreifen zusammengesetzt ist, die eine wasserdurchlässige Wand bilden, und die obere Begrenzungseinrichtung von einem wasserdurchlässigen Netz gebildet ist, erreicht, daß die Fische weitestgehend in ihrem ursprünglichen Milieu belassen werden, so daß eine Zufuhr von Frischwasser wie von Futter entbehrlich werden.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Züchten von Fischen mit einer Beckeneinrichtung mit einer seitlichen Begrenzungseinrichtung, einem Boden und einer oberen Begrenzungseinrichtung.

Fischzuchtanlagen bzw. Fischzuchtvorrichtungen der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik in der Regel als Fischzuchtbecken bekannt, bei der die seitlichen Begrenzungseinrichtungen sowie der Boden aus einem wasserundurchlässigen Material, insbesondere Kacheln, Kunststoff oder Beton ausgebildet sind, wobei der für in dem Becken gehaltene Zuchtfische verfügbare Raumbereich nach oben auf natürliche Weise durch die Oberfläche des in der Beckeneinrichtung vorhandenen Wassers gebildet ist. Derartige Vorrichtungen weisen somit den Nachteil auf, daß für eine artgerechte Fischzucht zum einen eine Einrichtung zum Liefern von Frischwasser notwendig ist und zum anderen in regelmäßigen Abständen Futter bereitgestellt werden muß.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung zum Züchten von Fischen zu schaffen, bei der die Fische weitest gehend in ihrem ursprünglichen Milieu belassen werden, so daß eine Zufuhr von Frischwasser wie von Futter entbehrlich werden.

Für eine der Vorrichtung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Beckeneinrichtung insgesamt im Meer angeordnet ist, die seitliche Begrenzung im wesentlichen aus Autoreifen zusammengesetzt ist, die eine wasserdurchlässige Wand bilden, und die obere Begrenzungseinrichtung von einem wasserdurchlässigen Netz gebildet ist.

Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sind Gegenstand der unter Ansprüche.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Züchten von Fischen wird durch das Merkmal, das die Beckeneinrichtung insgesamt im Meer angeordnet ist in Verbindung mit den Merkmalen, daß die seitliche Begrenzung im wesentlichen aus Autoreifen zusammengesetzt ist, die eine wasserdurchlässige Wand bilden, und die obere Begrenzungseinrichtung von einem wasserdurchlässigen Netz gebildet ist, erreicht, daß eine Beckeneinrichtung geschaffen ist, die von Meerwasser durchströmt ist, so daß den in der Beckeneinrichtung befindlichen Fischen sowohl Frischwasser als auch natürliches Futter in Form von kleinen Fischen, Plankton und anderen Kleinstmeeresbewohnern zugeführt wird wobei zum einen sicher gestellt ist, daß die in der Beckeneinrichtung befindlichen Fische nach außen geschützt sind und nicht von Raubfischen angegriffen und gefressen werden können und zum anderen selbst in der Beckeneinrichtung gefangen sind, da sie selbst zu groß sind, um durch die Zwischenräume zwischen den Autoreifen ins freie Meer hinaus zu gelangen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Maschengröße des Netzes so groß bemessen, daß Fische, die eine geringere Größe als 5 cm aufweisen, durch das Netz hindurch zu schwimmen in der Lage sind. Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist die Maschengröße des Netzes dabei so groß bemessen, daß Fische, die eine geringere Größe als 2 cm aufweisen, durch das Netz hindurch zu schwimmen in der Lage sind. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß Fische unterschiedlicher Größe sicher in der erfindungsgemäßen Fischzuchtvorrichtung gefangen sind und darüber hinaus sicher vor Raubfischen geschützt sind.

Gemäß einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Autoreifen derart angeordnet, daß Zwischenräume zwischen den Reifen gebildet sind, die so groß bemessen sind, daß Fische, die eine geringere Größe als 5 cm aufweisen, durch die Zwischenräume hindurch zu schwimmen in der Lage sind. Gemäß einer alternativen Ausführungsform sind die Zwischenräume zwischen den Reifen so groß bemessen, daß Fische, die eine geringere Größe als 2 cm aufweisen durch die Zwischenräume hindurch zu schwimmen in der Lage sind. Durch diese Maßnahme wird ebenfalls erreicht, daß Fische unterschiedlicher Größe sicher in der erfindungsgemäßen Fischzuchtvorrichtung gefangen sind und darüberhinaus sicher vor Raubfischen geschützt sind.

Bei der erfindungsgemäßen Fischzuchtvorrichtung können die Autoreifen der seitlichen Begrenzung aneinander angrenzend an einem Seil aufgeschnürt sein, das ein- oder mehrmals um eine Mehrzahl von im Meeresboden befestigten Pfeilern geführt ist. Als Pfeiler kommen dabei jegliche Art künstlicher, im Meeresboden verankerter Pfeiler in frage, die ausreichend stabil und bewehrt sind. Für groß dimensionierte Fischzuchtvorrichtungen sind insbesondere die Pfeiler einer ausgedienten Bohrplattform verwendbar. Durch die beschriebene Anordnung der Autoreifen ist für die erfindungsgemäße Fischzuchtvorrichtung eine Wand geschaffen, die leicht herstellbar und schnell installierbar ist und bei Verwendung eines entsprechend festen Seiles, insbesondere eines geflochtenen Drahtseiles geeigneter Dicke sowohl robust als auch langlebig ist.

Alternativ zu der obigen Ausführungsform der seitlichen Begrenzung können die Autoreifen auch so angeordnet sein, daß Autoreifen alternierend in einem Normalzustand und in einem von innen nach außen gewölbten Zustand ineinander verkeilt vorgesehen sind, wobei jeweils zwei im Normalzustand befindliche Reifen von einem im ausgewölbten Zustand befindlichen Reifen zusammengehalten sind und umgekehrt zwei im ausgewölbten Zustand befindliche Reifen von einem im Normalzustand befindlichen Reifen zusammengehalten sind. Dieser erfindungsgemäße Aufbau einer seitlichen Begrenzung der Fischzuchtvorrichtung hat den Vorteil, daß er ohne Verwendung eines Seils robust und langlebig ist.

Weiterhin können die Autoreifen der seitlichen Begrenzung alternativ jeweils alternierend von großen und kleinen Reifen gebildet sein, die so zusammengehalten sind, daß jeweils ein zusammengedrückter kleiner Reifen mit jeweils einem Ende in einer Aussparung jeweils eines großen Reifens eingeführt und dort befestigt ist. Auch auf diese Weise ist eine robuste, langlebige seitliche Begrenzung ohne Verwendung eines Seils herstellbar.

Die erfindungsgemäße Fischzuchtvorrichtung wird im folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt ist. Darin zeigen:

Fig. 1 eine ausgediente Bohrplattform in einer Ansicht von schräg oben;

Fig. 1a die in Fig. 1 dargestellte ausgediente Bohrplatt form, mit einer erfindungsgemäßen seitlichen Begrenzungseinrichtung versehen;

Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße seitliche Begrenzungseinrichtung in einer Draufsicht;

Fig. 3 die in Fig. 2 dargestellte seitliche Begrenzungs einrichtung in einer Seitenansicht;

Fig. 4 eine alternative Ausführungsform einer seitlichen Begrenzungseinrichtung in einer Querschnitts ansicht;

Fig. 5 ein alternativer Aufbau einer seitlichen Begrenzungseinrichtung in einer Querschnitts ansicht;

Fig. 6 ein weiterer alternativer Aufbau einer erfindungs gemäßen seitlichen Begrenzungseinrichtung in einem Längsschnitt;

Fig. 7 die in Fig. 6 dargestellte alternative Bauform einer seitlichen Begrenzungseinrichtung in einer Frontalansicht aus Richtung des in Fig. 6 dargestellten Pfeiles A.

Fig. 1 zeigt eine herkömmliche ausgediente Bohrplattform 10, bei der eine Trägerplattform 11 an Pfeilern 12, 12', 12" und 12''' befestigt ist, die jeweils im Meeresboden 13 fest verankert sind. Die Pfeiler 12, 12', 12" sowie 12''' sind bis zu einer bestimmten Höhe von Meerwasser 14 bedeckt.

Bei der in Fig. 1a dargestellten ausgedienten Bohrplattform 10 sind um die Pfeiler 12, 12', 12" sowie 12''' Autoreifen 15 aneinander angrenzend an einem Seil aufgereiht und übereinander so angeordnet, daß eine wasserdurchlässige Wand geschaffen ist, die eine seitliche Begrenzung einer erfindungsgemäßen Fischzuchtvorrichtung 13, 15, 20 bildet, deren Boden durch den Meeresboden 13 gebildet ist und deren obere Begrenzungseinrichtung von einem wasserdurchlässigen Netz 20 gebildet ist, das an die oberste Reihe von Autoreifen 15 angrenzend so mit den einzelnen Reifen der obersten Reihe fest verbunden ist, daß Fische, die innerhalb der Fischzuchtvorrichtung 13, 15, 20 gehalten sind, und eine Größe von mehr als 5 cm aufweisen innerhalb der Fischzuchtvorrichtung gefangen sind. Je nach Wassertemperatur ist es möglich, daß sich die Fischzuchtvorrichtung 13, 15, 20 sich im Lauf von einigen Jahren von alleine zu einem künstlichen Riff ausbildet. Die Außenseite der Fischzuchtvorrichtung 13, 15, 20 bildet regelmäßig einen Lebensraum für eine Nachzucht von kleinen Fischen, die für die in der Fischzuchtvorrichtung 13, 15, 20 gefangenen Fische ein natürliches Nahrungsreservoir darstellen. Die Fischzuchtvorrichtung 13, 15, 20 ist dabei grundsätzlich sowohl für die Zucht von Fischen als auch von anderen Wasserlebewesen geeignet. Die Fig. 2 und 3 zeigen die an einem nicht dargestellten Seil aufgereihten Reifen 15 in einer Ansicht von oben bzw. in einer Seitenansicht.

Bei der in Fig. 4 in einer Querschnittsansicht dargestellten alternativen Ausführungsform einer wasserdurchlässigen Wand ist eine Mehrzahl von Reifen entlang einer Mehrzahl von Seilen 16 aufgereiht, wobei die Mehrzahl von Seilen 16 sowohl seitlich nebeneinander als auch in der Höhe übereinander angeordnet sind, um eine besonders dichte und robuste Wand zu schaffen, die aufgrund der Höhlungen und Nischen, die in einem Autoreifen ausgebildet sind, für kleine Fische und andere Kleinstmeeresbewohner wie Muscheln, Krabben, Tintenfische usw. einen Lebensraum schafft und für derartige Meeresbewohner einen Brut- und Lebensraum bildet, der ein natürliches Nahrungsreservoir für die in der Fischzuchtvorrichtung 13, 15, 20 gefangenen Fische bildet. Bei der in Fig. 5 dargestellten Aneinanderreihung von Autoreifen 15, 15' ist abwechselnd ein in seinem Normalzustand befindlicher Reifen 15 und ein in einem von innen nach außen gewölbten Zustand befindlicher Reifen 15' so ineinander verkeilt vorgesehen, daß jeweils zwei im Normalzustand befindliche Reifen 15 von einem im ausgewölbten Zustand befindlichen Reifen 15' zusammengehalten sind und umgekehrt jeweils zwei im ausgewölbten Zustand befindliche Reifen von einem im Normalzustand befindlichen Reifen zusammengehalten sind. Die Reifen 15, 15' bilden dabei ohne Verwendung eines Seils 16, entlang dessen sie an einander aufgereiht sind, eine Aneinanderreihung von Reifen, wie sie in den Fig. 1 bis 4 zum Bilden einer Wand dargestellt sind.

Die Fig. 6 und 7 zeigen eine alternative Art der Aneinanderfügung von Reifen 17, 18 zum Bilden einer seitlichen Begrenzungswand einer Fischzuchtvorrichtung, wobei abwechselnd zwei große Reifen 18 von jeweils einem kleinen Reifen 17 derart zusammengehalten sind, daß die Reifen 18 jeweils mit einer Aussparung 21 bzw. 21' versehen sind, wobei ein zusammengedrückter kleiner Reifen 17 mit jeweils einem Ende in eine der Aussparungen 21 bzw. 21' geführt ist und dort mittels eines Bolzens eines aus einem weiteren Reifen gebildeten Gummiteils befestigt ist.

Die oben erläuterten Ausführungsbeispiele der Erfindung dienen lediglich dem Zweck eines besseren Verständnisses der durch die Ansprüche vorgegebenen erfindungsgemäßen Lehre, die als solche durch die Ausführungsbeispiele nicht eingeschränkt ist.

Claims

1. Vorrichtung zum Züchten von Fischen, mit einer Beckeneinrichtung mit einer seitlichen Begrenzung, einem Boden und einer oberen Begrenzungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Beckeneinrichtung insgesamt im Meer angeordnet ist, die seitliche Begrenzungseinrichtung im wesentlichen aus Autoreifen zusammengesetzt ist, die eine wasserdurchlässige Wand bilden, und die obere Begrenzungseinrichtung von einem wasserdurchlässigen Netz gebildet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschengröße des Netzes so groß bemessen ist, daß Fische, die eine geringere Größe als 5 cm aufweisen, durch das Netz hindurch zu schwimmen in der Lage sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschengröße des Netzes so groß bemessen ist, daß Fische, die eine geringere Größe als 2 cm aufweisen, durch das Netz hindurch zu schwimmen in der Lage sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Autoreifen derart angeordnet sind, daß Zwischenräume zwischen den Reifen gebildet sind, die so groß bemessen sind, daß Fische, die eine geringere Größe als 5 cm aufweisen, durch die Zwischenräume hindurch zu schwimmen in der Lage sind.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Autoreifen derart angeordnet sind, daß Zwischenräume zwischen den Reifen gebildet sind, die so groß bemessen sind, daß Fische, die eine geringere Größe als 2 cm aufweisen, durch die Zwischenräume hindurch zu schwimmen in der Lage sind.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Autoreifen der seitlichen Begrenzung aneinander angrenzend an einem Seil aufgeschnürt sind, das mehrmals um eine Mehrzahl von im Meeresboden befestigten Pfeilern geführt ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfeiler einer ausgedienten Bohrplattform sind.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Autoreifen der seitlichen Begrenzung jeweils abwechselnd in Normalzustand und in ausgewölbtem Zustand vorgesehen sind, wobei jeweils zwei im Normalzustand befindliche Reifen von einem im ausgewölbten Zustand befindlichen Reifen zusammen gehalten sind.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Autoreifen der seitlichen Begrenzung jeweils abwechselnd von großen und kleinen Reifen gebildet sind, die zusammengehalten sind, in dem jeweils ein zusammengedrückter kleiner Reifen mit jeweils einem Ende in einer Aussparung jeweils eines großen Reifens eingeführt und dort befestigt ist.