DE19904883A1 - Überlauf mit einem Siphon - Google Patents
Überlauf mit einem SiphonInfo
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Abstract
Ein Überlauf mit einem Siphon hat ein Siphongehäuse (1) mit einem in etwa senkrecht ausgerichteten Einlaufstutzen (2) und einen mit leichtem Gefälle ausgerichteten Auslassstutzen (3). Koaxial zu dem Einlaufstutzen (2) ist in dem Siphongehäuse (1) ein Ventilsitz (5) angeordnet, gegen den eine als Schwimmer ausgebildete, in Offenstellung auf einer Abstützung (7) aufsitzende, bei unzulässig stark ansteigendem Flüssigkeitsspiegel dichtend gegen den Ventilsitz (5) der Ventilkugel (6) bewegbar ist. Hierdurch bildet der Siphon mit einem Rückstauventil eine bauliche Einheit.
Description
Die Erfindung betrifft einen Überlauf mit einem Siphon,
welcher einen nach oben hin offenen Zufluss und einen mit
leichtem Gefälle ausgerichteten Auslassstutzen hat und
welcher über ein Rückstauventil Verbindung mit einem Ab
wasserkanal aufweist, insbesondere für den Einbau in eine
Zisterne zur Regenwassernutzung.
Überläufe werden üblicherweise mit einem Siphon versehen,
damit vom Abwasserkanal keine Luftverbindung zu dem Bau
teil besteht, an welchem der Siphon angeschlossen ist und
auf diese Weise ein Geruchverschluss entsteht. Ein Rück
stauventil ist beispielsweise bei einem in einer Zisterne
angeordneten Überlauf erforderlich, damit bei einem Rück
stau im Kanalsystem kein Abwasser vom Kanalsystem in die
Zisterne gelangen kann.
Die bisher gebräuchlichen Überläufe der vorstehenden Art
sind als einfaches, u-förmiges Rohr ausgeführt und werden
an einer Seite der jeweiligen Zisterne angeordnet. Das
Rückstauventil wird derzeit üblicherweise als Klappenven
til ausgeführt und außerhalb der Zisterne im Erdreich an
geordnet. Nachteilig hierbei ist, dass das Rückstauventil
für Wartungsarbeiten nicht zugänglich ist. Solche War
tungsarbeiten sind jedoch von Zeit zu Zeit sinnvoll, um
das Rückstauventil von Verunreinigungen zu befreien,
durch die es schwergängig wird und die ein zuverlässiges
Schließen verhindern können. Um ein im Abwasserkanal an
geordnetes Rückstauventil erreichen zu können, ist es
auch bekannt, im Erdreich einen zu dem Rückstauventil
führenden Revisionsschacht vorzusehen, was jedoch relativ
hohe Kosten bedingt, so dass man oftmals auf einen sol
chen Revisionsschacht verzichtet und damit das Risiko
eines Versagens des Rückstauventils aufgrund einer Ver
schmutzung hinnimmt.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Überlauf
der eingangs genannten Art so auszubilden, dass eine War
tungsmöglichkeit des Rückstauventils mit möglichst gerin
gem baulichen Aufwand verwirklicht wird.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
der Zufluss als von einem Siphongehäuse nach oben führen
der Einlaufstutzen mit einem koaxialen Ventilsitz ausge
bildet ist und dass unterhalb des Ventilsitzes in dem Si
phongehäuse eine als Schwimmer ausgebildete, in Offen
stellung des Rückstauventils auf einer Abstützung aufsit
zende, bei unzulässig stark ansteigendem Flüssigkeits
spiegel dichtend gegen den Ventilsitz bewegbare Ventil
kugel angeordnet ist.
Bei einem solchen Siphon ist das Rückstauventil in den
Siphon integriert. Da der Ventilsitz und die Ventilkugel
unmittelbar unterhalb des Einlaufstutzens angeordnet
sind, kann man bei einem innerhalb einer Zisterne ange
ordnetem Siphon bei geöffneter Zisterne von oben her
diese Teile sehen und beispielsweise mit einem Wasser
schlauch reinigen. Sollten sich auf dem Ventilsitz oder
der Ventilkugel nicht zu entfernende Ablagerungen gebil
det haben oder die Dichtigkeit des Rückstauventils aus
anderen Gründen verlorengegangen sein, so kann man mit
geringem Aufwand den gesamten Siphon mit dem Rückstauven
til auswechseln.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
besteht darin, dass der Einlaufstutzen und der Ventilsitz
seitlich versetzt zu der Ventilkugel angeordnet sind.
Durch diese Gestaltung trifft die einlaufende Flüssigkeit
außermittig auf die Ventilkugel. Dadurch wird ein Drehmo
ment auf die Ventilkugel ausgeübt, so dass diese sich
durch die einlaufende Flüssigkeit zu drehen beginnt und
dadurch stets allseitig von der Flüssigkeit umspült wird.
Auf diese Weise wird die Ventilkugel von allen Seiten ge
reinigt, so dass sich auf ihr keine Verkrustungen bilden
können, welche eine Dichtheit des Rückstauventils verhin
dern.
Die Ventilkugel wird besonders gut gereinigt, wenn gemäß
einer anderen Weiterbildung der Erfindung der Einlauf
stutzen eine zu einer Seite hin in der Höhe verminderte
Einlaufkante hat und wenn der Einlaufstutzen zu der Seite
mit verminderter Höhe der Einlaufkante in Bezug auf die
Ventilkugel versetzt ist. Durch diese Ausbildung treffen
geringe Überlaufmengen ausschließlich in einem großen Ab
stand zum Zentrum der Ventilkugel auf diese auf, wodurch
auch kleine Überlaufmengen schon in der Lage sind, eine
Rotation der Ventilkugel zu bewirken, sofern die Ventil
kugel aufgrund des Wasserstandes in der Zisterne von
ihrer Abstützung abgehoben ist.
Die Ventilkugel wird in einer Ebene geführt, so dass sie
sich zum Schließen des Ventilsitzes nur in dieser Ebene
schräg nach oben bewegen muss und ein Verklemmen der Ven
tilkugel im Ventilgehäuse in Offenstellung des Rückstau
ventils nicht eintreten kann, wenn gemäß einer anderen
Weiterbildung der Erfindung die Abstützung durch zwei
parallel zueinander, schräg in das Siphongehäuse hinein
führende, rippenartige Abstützrampen gebildet ist.
Bei mit einem Abwasserkanal in Verbindung stehenden Ein
richtungen besteht die Gefahr, dass aus dem Kanalsystem
Kleintiere in diese Einrichtungen gelangen können. Das
lässt sich auf einfache Weise verhindern, wenn das Si
phongehäuse auf einer oberen Wandfläche einen lösbar be
festigten Deckel hat, welcher an seiner Innenseite mit
einem vor den Auslassstutzen führendes Kleintier-Schutz
gitter versehen ist.
Konstruktiv besonders einfach ist das Kleintier-Schutz
gitter gestaltet, wenn es durch mehrere, von dem Deckel
schräg nach unten zum Auslassstutzen hin gerichtete Zin
ken gebildet ist und der Deckel eine Positioniersicherung
zum Einsetzen in nur einer festgelegten Ausrichtung
aufweist. Durch eine solche Positioniersicherung wird er
reicht, dass sich der Deckel nur in derjenigen Position
verschließen lässt, in welcher die Zinken tatsächlich den
Auslassstutzen für Kleintiere versperren.
Üblicherweise wird der Siphon innerhalb der Zisterne le
diglich dadurch gehalten, dass er mit seinem Auslassstut
zen in ein Abwasserrohr geschoben wird und dass er gegen
eine Wand der Zisterne anliegt. Durch das Gewicht der im
Siphon einlaufenden Flüssigkeit entsteht ein Kippmoment,
durch welches der Siphon die Tendenz hat, aus dem Abwas
serrohr herauszurutschen. Hängt der Siphon etwas schräg
nach unten, dann ist diese Tendenz unerwünscht groß. Dem
kann man begegnen, indem gemäß einer anderen Weiterbil
dung der Erfindung an der Seite des Auslassstutzens des
Siphongehäuses nahe der Unterseite des Siphongehäuses ein
Abstützteil angeordnet ist.
Unterschiedliche Abstände der Unterseite des Siphons von
der Wand der Zisterne lassen sich dadurch auf einfache
Weise ausgleichen, dass das Abstützteil aus einem zum In
neren des Siphongehäuses hin geschlossenen Aufnahmestut
zen und einem darin eingeschobenen, in der Länge den je
weiligen Erfordernissen anpassbarem Rohr besteht.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine
davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 einen schematischen, senkrechten Schnitt
durch einen Siphon nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Siphons,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Siphon,
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch einen Siphon
bereich mit einem Kleintier-Schutzgitter.
Der in der Fig. 1 gezeigte Überlauf hat ein im Quer
schnitt rechteckiges Siphongehäuse 1 mit einem vertikal
ausgerichteten Einlaufstutzen 2 auf seiner Oberseite und
einen mit geringem Gefälle ausgerichteten Auslassstutzen
3. Der Einlaufstutzen 2 ist koaxial zu einer Dichtung 4
ausgerichtet, die einen Ventilsitz 5 bildet, gegen den
als Schließglied bei einem Rückstau eine als Schwimmer
ausgebildete Ventilkugel 6 anliegt. Die Ventilkugel 6
bildet zusammen mit dem Ventilsitz 5 ein Rückstauventil.
In der dargestellten Offenstellung liegt die Ventilkugel
6 gegen eine rippenartige Abstützung 7 an. Gleichzeitig
stützt sich die Ventilkugel 6 gegen eine Trennwand 8 des
Siphongehäuses 1 ab, die von seiner Oberseite nach unten
führt und dort lediglich einen Durchlass 9 freilässt. Das
in den Siphon einlaufende Wasser fließt deshalb vom Ein
laufstutzen 2 zunächst an der Ventilkugel 6 vorbei nach
unten, dann durch den Durchlass 9 und an der anderen
Seite der Trennwand 8 senkrecht nach oben, bis es das Si
phongehäuse 1 über den Auslassstutzen 3 verlässt.
Zu erkennen ist in Fig. 1 weiterhin, dass der Einlauf
stutzen 2 eine Einlaufkante 10 hat, welche zur Seite der
Abstützung 7 hin abfällt. Die Einlaufkante 10 verläuft
also schräg. Die Ventilkugel 6 befindet sich in Offen
stellung in einer zum Einlaufstutzen 2 und damit auch zu
dem Ventilsitz 5 zu der Seite hin versetzten Position, an
der der Einlaufstutzen 2 seine größte Höhe hat. Diese
versetzte Anordnung hat zur Folge, dass einlaufendes
Wasser außermittig auf die in der Zeichnung gesehen linke
Seite der Ventilkugel 6 auftrifft und diese dadurch stän
dig dreht.
Auf der Oberseite des Siphongehäuses 1 ist weiterhin ein
Deckel 11 angeordnet, von dem aus ein Kleintier-Schutz
gitter 12 schräg nach unten ragt und dadurch den Auslass
stutzen 3 versperrt.
An der Seite des Siphongehäuses 1 mit dem Auslassstutzen
3 ist nahe der Unterseite des Siphongehäuses 1 ein Ab
stützteil 13 vorgesehen. Dieses besteht aus einem am Si
phongehäuse 1 angeformten Aufnahmestutzen 14, in welchen
ein Rohr 15 geschoben ist. Dieses Rohr 15 hat eine solche
Länge, dass das Siphongehäuse 1 exakt senkrecht ausge
richtet ist, wenn man den Auslassstutzen 3 in ein nicht
dargestelltes Abflussrohr schiebt und der Siphon dann mit
dem Rohr 15 gegen eine Wand der Zisterne anliegt.
Die Fig. 2 zeigt, dass in dem Siphongehäuse 1 durch zwei
Eindrückungen jeweils zwei parallel zueinander verlau
fende Abstützrampen 16, 17 gebildet sind, welche die in
Fig. 1 gezeigte Abstützung 7 für die Ventilkugel 6 bil
den.
Die in Fig. 3 gezeigte Draufsicht zeigt den Einlaufstut
zen 2 und den Deckel 11 im Siphongehäuse 1. Dieser Deckel
11 ist mit Schrauben 18 auf dem Siphongehäuse 1 befes
tigt, welche an beiden Seiten des Deckels 11 unterschied
lich beabstandet sind, so dass der Deckel 11 nur in einer
einzigen Ausrichtung montiert werden kann. Die Schrauben
18 bilden deshalb eine Positioniereinrichtung.
Die Fig. 4 lässt erkennen, dass das Kleintier-Schutzgit
ter 12 aus einzelnen Zinken 19 besteht, welche unter
schiedliche Länge haben und dadurch den Querschnitt des
Auslassstutzens abdecken. Ebenfalls zu erkennen ist in
Fig. 4 der Deckel 11 mit den Schrauben 18.
1
Siphongehäuse
2
Einlaufstutzen
3
Auslassstutzen
4
Dichtung
5
Ventilsitz
6
Ventilkugel
7
Abstützung
8
Trennwand
9
Durchlass
10
Einlaufkante
11
Deckel
12
Kleintier-Schutzgitter
13
Abstützteil
14
Aufnahmestutzen
15
Rohr
16
Abstützrampe
17
Abstützrampe
18
Schraube
19
Zinke
Claims (8)
1. Überlauf mit einem Siphon, welcher einen nach oben hin
offenen Zufluss und einen mit leichtem Gefälle ausgerich
teten Auslassstutzen hat und welcher über ein Rückstau
ventil Verbindung mit einem Abwasserkanal aufweist, ins
besondere für den Einbau in eine Zisterne zur Regenwas
sernutzung, dadurch gekennzeichnet, dass der Zufluss als
von einem Siphongehäuses (1) nach oben führender Einlauf
stutzen (2) mit einem koaxialen Ventilsitz (5) ausgebil
det ist und dass unterhalb des Ventilsitzes (5) in dem
Siphongehäuse (1) eine als Schwimmer ausgebildete, in Of
fenstellung des Rückstauventils auf einer Abstützung (7)
aufsitzende, bei unzulässig stark ansteigendem Flüssig
keitsspiegel dichtend gegen den Ventilsitz (5) bewegbare
Ventilkugel (6) angeordnet ist.
2. Überlauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Einlaufstutzen (2) und der Ventilsitz (5) seitlich
versetzt zu der Ventilkugel (6) angeordnet sind.
3. Überlauf nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Einlaufstutzen (2) eine zu einer Seite
hin in der Höhe verminderte Einlaufkante (10) hat und
dass der Einlaufstutzen (2) zu der Seite mit verminderter
Höhe der Einlaufkante (10) in Bezug auf die Ventilkugel
(6) versetzt ist.
4. Überlauf nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützung (7)
durch zwei parallel zueinander, schräg in das Siphonge
häuse (1) hineinführende, rippenartige Abstützrampen (16,
17) gebildet ist.
5. Überlauf nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Siphongehäuse
(1) auf einer oberen Wandfläche einen lösbar befestigten
Deckel (11) hat, welcher an seiner Innenseite mit einem
vor den Auslassstutzen (3) führendes Kleintier-Schutzgit
ter (12) versehen ist.
6. Überlauf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das Kleintier-Schutzgitter (12) durch mehrere, von dem
Deckel (11) schräg nach unten zum Auslassstutzen (3) hin
gerichtete Zinken (19) gebildet ist und der Deckel (11)
eine Positioniersicherung (Schrauben 18) zum Einsetzen in
nur einer festgelegten Ausrichtung aufweist.
7. Überlauf nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Seite des
Auslassstutzens (3) des Siphongehäuses (1) nahe der Un
terseite des Siphongehäuses (1) ein Abstützteil (13) an
geordnet ist.
8. Überlauf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass
das Abstützteil (13) aus einem zum Inneren des Siphonge
häuses (1) hin geschlossenen Aufnahmestutzen (14) und ei
nem darin eingeschobenen, in der Länge den jeweiligen Er
fordernissen anpassbarem Rohr (15) besteht.
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