DE19860553C2 - Flüssigkeitsgekühlter Verbrennungsrost - Google Patents
Flüssigkeitsgekühlter VerbrennungsrostInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen flüssigkeitsgekühlten Verbrennungsrost, insbesondere einen
Vorschubrost.
Verbrennungsroste werden beispielsweise in mit festen Brennstoffen befeuerten
thermischen Kraftwerken oder Müllverbrennungsanlagen eingesetzt. Es sind sowohl
feststehende Verbrennungsroste als auch sogenannte Vorschubroste bekannt, bei denen
sich bestimmte Teile des Rostbelages gegenüber anderen feststehenden Teilen des
Rostbelages bewegen und dadurch einen langsamen Transport des Brenngutes auf dem
Rost bewirken. Infolge der steigenden verfahrenstechnischen Anforderungen an ein
modernes Rostsystem durch Behandlung hochkalorischer Abfälle haben sich die
thermischen Belastungen für Verbrennungsroste erheblich verstärkt. In diesem
Zusammenhang ist es seit vielen Jahren bekannt, den Rostbelag gezielt zu kühlen. Hierzu
können die Rostbeläge beispielsweise mit Flüssigkeitskühlungen versehen werden.
Aus der DE 196 13 507 C1 ist ein Verbrennungsrost mit mehreren divergent ausgebildete
Luftdurchtrittsdüsen in der Stirnseite des Roststabkopfes bekannt, wobei diese
Luftdurchtrittsdüsen in Durchströmungsrichtung gesehen mit einem Winkel von 10-60°
gegenüber der Waagrechten abwärts gerichtet sind.
Aus der DE 196 48 128 A1 ist ein Rost für eine Feuerungsanlage bekannt, der als
flüssigkeitsgekühlter Vorschubrost ausgebildet ist. Der Verbrennungsrost besteht aus einer
Vielzahl von hintereinander angeordneten Roststabblöcken, die ihrerseits jeweils aus
mehreren nebeneinander und an den Seitenflächen durch Schraubverbindungen
miteinander fest verbundenen Roststäben gebildet sind. Die einzelnen Roststäbe weisen in
ihrem Inneren einen mäanderförmig verlaufenden Kanal auf, durch den das verwendete
Kühlmittel geführt wird. Um die Flüssigkeitsverbindung zwischen den benachbarten
Roststäben herzustellen, sind jeweils U-förmige oder S-förmige Rohrverbindungen
vorgesehen, die an der Unterseite der Roststäbe angeordnet sind. Die
Schraubverbindungen an den aneinanderstoßenden Seitenflächen müssen von der
Unterseite des Rostbelags eingesetzt und festgezogen werden. Zur Intensivierung der
Kühlung im vorderen Bereich des Roststabs (Roststabkopf) ist die Rohrteilung,
d. h. der Abstand der gegenläufig parallel zueinander verlaufenden Stränge des
mäanderförmigen Kanals in Richtung des Roststabkopfs zunehmend enger gewählt.
An der Stirnseite des Roststabkopfs sind jeweils zwei Bohrungen angeordnet, durch
die die Primärluft für die Verbrennung in den Verbrennungsraum gelangen kann.
Kühlrippen für eine Luftkühlung der Roststäbe sind nicht vorgesehen. Der Kanal für die
Flüssigkeitskühlung wird aus Stahlrohren vorgefertigt und zur Bildung eines
Roststabes mit Stahlguß umgossen.
Aus der gattungsbildenden DE 196 50 742 C1 ist ein wassergekühlter Vorschubrost
bekannt, der ebenfalls aus mehreren sich über die Rostbreite erstreckenden
Roststabblöcken gebildet ist, die jeweils aus mehreren mit ihren Seitenflächen
fluchtend nebeneinanderliegenden Roststäben zusammengesetzt sind. In ihrem
Inneren weisen die Roststäbe jeweils einen mäanderförmig verlaufenden Kanal für die
Durchleitung des Kühlwassers auf, wobei an jedem Roststab ein Einlaß und ein
Auslaß für das Kühlmedium vorgesehen ist, die jeweils in der Nähe der Seitenflächen
an der dem Roststabkopf gegenüberliegenden Seite angeordnet sind. Die
Hauptströmungsrichtung der parallel zueinander verlaufenden Stränge des
mäanderförmigen Kanals liegt in Längsrichtung des Verbrennungsrosts. Zur starren
mechanischen Verbindung zweier unmittelbar benachbarter Roststäbe sind bei diesem
Verbrennungsrost massive Verbindungsstücke vorgesehen, die durch
Schraubverbindungen an den Roststäben befestigt werden. Diese Verbindungsstücke
bilden gleichzeitig die Roststabauflage und weisen in ihrem Inneren einen
Verbindungskanal auf, der jeweils die Verbindung zwischen dem Auslaß des einen
Roststabs und dem Einlaß des unmittelbar benachbarten Roststabs herstellt. Für die
beiden jeweils außenliegenden Roststäbe sind spezielle, kürzere Verbindungsstücke
vorgesehen, die jeweils einen Außenanschluß für die Zuleitung des Kühlmittels zum
jeweiligen Roststabblock bzw. einen Außenanschluß für die Ableitung des Kühlmittels
vom jeweiligen Roststabblock beinhalten. Der Vorteil dieses Verbrennungsrostes
gegenüber dem Verbrennungsrost gemäß DE 196 48 128 A1 liegt darin, daß auf die
Anbringung von speziellen Rohr- oder Schlauchverbindungen zur Herstellung der
Flüssigkeitsverbindung zwischen den benachbarten Roststäben verzichtet werden
kann. Allerdings bedarf es hierzu der speziellen Verbindungsstücke mit den darin
enthaltenen Verbindungskanälen. Ein weiterer Vorteil dieses Verbrennungsrostes liegt
in der Zugänglichkeit der Schraubverbindungen von der Oberseite der Roststäbe. Für
die Einleitung von Verbrennungsluft für den Verbrennungsraum über dem
Verbrennungsrost sind ausgehend von der Stirnseite des Roststabkopfs jeweils lange
schmale Primärluftschlitze eingefräßt, die parallel zu den Leitungssträngen des Kanals
für das Kühlwasser verlaufen und bis etwa zur Mitte des Roststabs dessen Körper
durchteilen. Das Brenngut ruht also unmittelbar auf den Primärluftschlitzen, so daß ein
Teil des Brennguts durch den Verbrennungsrost fallen kann. Kühlrippen für eine
Luftkühlung der Roststäbe sind nicht erwähnt. Es werden auch keinerlei Angaben dazu
gemacht, ob als Werkstoff für thermisch stark belastete Verbrennungsroste auch
andere Werkstoffe als temperaturbeständige Stähle infrage kommen können.
Da die Primärluftzufuhr üblicherweise von der Unterseite eines Rostbelags in das
Brenngut geführt wird, findet an der Unterseite eines Verbrennungsrostes regelmäßig
auch eine Luftkühlung statt, die die Flüssigkeitskühlung unterstützt. Bei
hochenergiereichen Brennstoffen wie etwa Kunststoffabfall wird durch eine Drosselung
der Primärluftzufuhr eine Verzögerung des Verbrennungsablaufes bezweckt, was mit
dem unerwünschten Effekt einer verminderten Luftkühlung verbunden ist. Daher
werden für derartige Verbrennungsroste heute regelmäßig nur hochwertige
Stahlwerkstoffe mit guter thermischer Stabilität eingesetzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Verbrennungsrost
dahingehend weiterzubilden, daß auch bei Verbrennung von hochenergiereichem
Brenngut mit gedrosselter Primärluftzufuhr eine ausreichende Kühlung der Roststäbe
gewährleistet werden kann und möglichst preisgünstige Werkstoffe zu deren
Herstellung einsetzbar sind, ohne daß die Einsatzzeiten der Roststäbe unzulässig
vermindert werden.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Verbrennungsrost mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
Die wesentlichen Grundgedanken der vorliegenden Erfindung liegen darin, daß zum
einen Maßnahmen getroffen werden, die trotz einer Drosselung der Primärluftzufuhr
eine effektivere Luftkühlung durch die zugeführte Primärluft gewährleisten, und zum
anderen Maßnahmen für eine möglichst gute Verteilung und möglichst sanfte
Einleitung der Primärluft in das Brenngut getroffen werden, damit der sogenannte
Schmiedefeuereffekt im Bereich des Luftaustritts vermieden wird. Durch eine stark
konzentrierte Luftzuführung kommt es nämlich zu örtlich stark erhöhten
Verbrennungstemperaturen und dadurch bedingt zu entsprechend hohen thermischen
Belastungen und Verzunderungen am jeweiligen Roststab.
Erfindungsgemäß sind die Primärluftöffnungen in der Stirnseite des Roststabkopfes
angeordnet. In Einbaulage sind die Primärluftöffnungen im Querschnitt im wesentlichen
aufrecht stehend angeordnet, haben also im Querschnitt eine wesentlich größere Höhe als
Breite. Der seitliche Abstand benachbarter Primärluftöffnungen voneinander beträgt maximal
80 mm, vorzugsweise maximal 60 mm. Die Querschnittsfläche und die Geometrie der
Primärluftöffnungen sind in Abhängigkeit vom Volumenstrom der zugeführten
Verbrennungsluft derartig ausgelegt, daß die Strömungsgeschwindigkeit der Primärluft
ausreicht, um eine Verstopfung der Primärluftöffnungen durch das Brenngut bzw. die Asche
und Rostdurchfall im wesentlichen zu vermeiden.
In Weiterbildung der Erfindung sind die Primärluftöffnungen so gestaltet, daß sich die
Querschnittsfläche zur Erzielung einer Verlangsamung der Strömungsgeschwindigkeit in der
Nähe der Luftaustrittsseite um mindestens 40% gegenüber der Querschnittsfläche im
Bereich des Lufteintritts erweitert. Vorzugsweise beträgt diese Erweiterung der
Querschnittsfläche in der Nähe eines Luftaustritts mindestens 50%, besonders bevorzugt
mindestens 60%.
Zweckmäßigerweise werden an den Seitenflächen der einzelnen Roststäbe Ausnehmungen
eingearbeitet, die in ihrer Form jeweils eine Hälfte einer Primärluftöffnung bilden, so daß sich
im montierten Zustand, wenn die einzelnen Roststäbe fluchtend, eng aneinander gelegt sind,
zwischen den jeweils benachbarten Roststäben ebenfalls eine Primärluftöffnung ergibt.
Durch diese Gestaltung der Primärluftöffnungen wird eine besonders gleichmäßige und im
Hinblick auf eine Vermeidung von örtlichen Überhitzungen sehr sanfte Einleitung der
Primärluft in das Brenngut gewährleistet. Dennoch ist naturgemäß gerade der Bereich des
Roststabkopfes den höchsten thermischen Belastungen
ausgesetzt. Um diese Belastung in erträglichen Grenzen zu halten, wird der Effekt der
Flüssigkeitskühlung durch eine Verstärkung der Luftkühlung unterstützt. Hierzu sieht
die Erfindung besondere bauliche Maßnahmen vor, die eine durch Verminderung der
Primärluftzufuhr bedingte Einschränkung der Luftkühlung kompensieren sollen. Diese
Maßnahmen bestehen insbesondere darin, daß an der Unterseite des Roststabs
jeweils im Bereich des Roststabkopfes zahlreiche in Längsrichtung des Roststabs
verlaufende Kopfkühlrippen ausgebildet sind. Die Kühlfläche der Kopfkühlrippen ist
erfindungsgemäß so ausgelegt, daß hierdurch die Oberfläche des Roststabkopfes auf
dessen Innenseite, also die Luftkühlfläche ohne Berücksichtigung der Kühlrippen, um
mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 100% und besonders bevorzugt
mindestens 150% vergrößert wird. Hierdurch wird trotz der Verminderung der
zugeführten Luftmenge eine effektivere Ableitung der Wärme aus dem Körper der
Roststäbe ermöglicht. Die Kopfkühlrippen laufen in ihrer Ausrichtung im wesentlichen
parallel zu den schlitzförmigen Primärluftöffnungen. Vorzugsweise werden zwischen
zwei unmittelbar benachbarten Primärluftschlitzen jeweils zwei Kopfkühlrippen
angeordnet, so daß sich im Bereich der Materialanhäufung zwischen zwei
Primärluftöffnungen ein besonders starker Kühleffekt ergibt.
Vorteilhafterweise werden an der Unterseite eines Roststabs auch Querkühlrippen
angeordnet, also Kühlrippen, die quer zur Längserstreckung der Roststäbe und der
Transportrichtung des Verbrennungsrostes verlaufen. Wenn die einzelnen
gegenläufigen Stränge des mäanderfömig verlaufenden Kanals für das Kühlmittel mit
ihrer Hauptströmungsrichtung parallel zu den Querkühlrippen ausgerichtet sind, sollte
die Anordnung der Querkühlrippen jeweils so erfolgen, daß sie in dem Bereich
zwischen zwei benachbarten Strängen des Kanals und nicht etwa direkt unter dem
jeweiligen Kanalstrang liegen. Die Querkühlrippen sollen sich also in entsprechender
Weise wie die Kopfkühlrippen jeweils im Bereich der größten Materialansammlung im
Körper des Roststabs befinden.
Aufgrund der wirksamen Kühlung hat es sich herausgestellt, daß die Roststäbe nicht
unbedingt aus hochwertigen Stahlqualitäten hergestellt werden müssen, sondern daß
hierzu auch wesentlich preisgünstigere Eisengießwerkstoffe verwendbar sind,
insbesondere Gußeisen der Qualitäten GG 20 bis GG 40, vorzugswiese GG 40.
Gegenüber höherwertigen Stahlqualitäten hat ein solcher Gußwerkstoff nicht nur einen
Vorteil im Hinblick auf die Materialkosten, sondern ist auch in technischer Hinsicht
vorteilhaft. Dieser Vorteil resultiert aus der höheren Wärmeleitfähigkeit eines solchen
Gußeisenmaterials. Diese ermöglicht eine vergleichsweise bessere Wärmeabfuhr
durch das eingesetzte flüssige Kühlmittel und insbesondere auch durch die zugeführte
Primärluft zur Verbrennung. Durch diese Effekte ist also die Verwendung einfacherer
und billigerer Werkstoffe trotz der hohen technischen Anforderungen bei der
Verbrennung von hochengiereichem Brenngut möglich.
Im Hinblick auf die Herstellung der erfindungsgemäßen Roststäbe empfiehlt es sich,
diese in an sich bekannter Weise so zu fertigen, daß der Kanal für die Kühlflüssigkeit
als Rohrschlange aus einem Eisen- oder Stahlwerkstoff vorgefertigt und in den
Grundkörper des Roststabs eingegossen wird.
Zur weiteren Absenkung der Herstell- und Erhaltungsaufwendungen ist es
zweckmäßig, die Roststäbe in der Weise zu gestalten, daß an der dem Brenngut
zugewandten Oberseite eines Roststabs sowie an der Lauffläche des Roststabkopfes
jeweils eine plattenförmige Verschleißschicht befestigt werden kann.
Anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf einen Roststabblock,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Roststab gemäß Linie A-A in Fig. 1,
Fig. 3 die Seitenansicht eines Roststabes,
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Roststab gemäß Linie B-B in Fig. 3 und
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Roststab gemäß Linie C-C in Fig. 3.
Der in Fig. 1 schematisch dargestellte Roststabblock 1 wird aus vier Roststäben
gebildet, von denen die beiden innenliegenden mit dem Bezugszeichen 4 und der links
außen liegende mit dem Bezugszeichen 3 und der rechts außen liegende mit dem
Bezugszeichen 5 bezeichnet sind. Die einzelnen Roststäbe 3, 4, 5, die vorzugsweise
baugleich ausgeführt sind, weisen jeweils einen mäanderförmig verlaufenden Kanal 6
für die Durchleitung eines Kühlmediums, vorzugsweise Wasser, auf. Die
Hauptströmungsrichtung des Kanals 6 verläuft in Längsrichtung des Roststabblocks,
also quer zur Förderrichtung des vorzugsweise als Vorschubrost ausgebildeten
Verbrennungsrostes, der aus einer Vielzahl von (nicht weiter dargestellten)
Roststabblöcken 1 gebildet ist, die sich jeweils überlappend aufeinander abstützen.
Diese Überlappung ist so vorgesehen, daß die Ausnehmungen 16 in der Oberfläche
der Roststäbe 3, 4, 5, die für die von oben erfolgende Montage der
Schraubverbindungen 9 für den mechanischen Zusammenhalt der jeweils
benachbarten Roststäbe 3, 4, 5 vorgesehen sind, von dem jeweils nächsten
Roststabblock 1 überdeckt werden. Die Kanäle 6, deren Hauptströmungsrichtung auch
in Längsrichtung des Verbrennungsrostes angeordnet sein könnte, weisen bei den
innenliegenden Roststäben 4 jeweils an der einen Längsseite einen Einlaß 7 und an
der anderen Längsseite einen Auslaß 8 auf, wobei Einlaß 7 und Auslaß 8 in
bevorzugter Ausführung der Erfindung koaxial verlaufen. Der linke Roststab 3 ist an
seiner Rückseite, also der dem Kopfende 15 des Roststabes 3 gegenüberliegenden
Seite, mit einem Außenanschluß für eine Zuleitung 10 für das Kühlmittel versehen und
weist einen in entsprechender Weise wie bei den beiden Roststäben 4 angeordneten
Auslaß 8 auf. In hierzu spiegelbildlicher Ausführung ist der rechte Roststab 5 mit
einem Einlaß 7 und einem an der Rückseite angeordneten Außenanschluß für die
Ableitung 11 des Kühlmittels versehen. Um eine dichte Verbindung der Kanäle
zwischen zwei unmittelbar benachbarten Roststäben 3, 4, 5 zu gewährleisten, ist
jeweils eine ringförmige Dichtung 12 aus einem Graphitwerkstoff vorgesehen. Da die
Grundkörper aller Roststäbe 3, 4, 5 sowohl Öffnungen für den Einlaß 7 und den
Auslaß 8 als auch für die Außenanschlüsse einer Zuleitung 10 und einer Ableitung 11
aufweisen, sind die jeweils nicht benötigten Öffnungen mittels Blindstopfen
verschlossen. Bei den mittleren Roststäben 4 ist dies an den rückwärtigen Öffnungen
für die Zuleitung 10 und Ableitung 11 der Fall, während beim linken Roststab 3 der
Einlaß 7 und die Ableitung 11 und bei dem rechten Roststab 5 der Auslaß 8 und die
Zuleitung 10 verschlossen sind. Die Dichtung 12 am Ein- bzw. Auslaß 7, 8 ist, wie sich
aus der Detaildarstellung X und aus der Seitenansicht des Roststabes 4, 5 ergibt (Fig.
3), in eine Nut eingelegt, die ringförmig um die Öffnung des Ein- bzw. Auslasses 7, 8
eingefräst ist und eine glatte Dichtfläche gewährleistet. Die Verbindung zwischen dem
Einlaß 7 und dem Auslaß 8 benachbarter Roststäbe 3, 4, 5 kann vorzugsweise auch
im Sinne einer Nut-Feder-Verbindung ausgebildet sein. Für die beiden
Schraubverbindungen 9 in der Nähe der Roststabauflage 13, die sich bezüglich des
Ein- bzw. Auslasses 7, 8 diametral gegenüberliegen, sind in den Seitenflächen 2
entsprechende Durchgangslöcher für die Schrauben vorgesehen. Im Bedarfsfall kann
eine Verstärkung der mechanischen Verbindung zwischen den benachbarten
Roststäben 3, 4, 5 durch eine zusätzliche Schraubverbindung (Durchgangsloch 14) in
der Nähe des Roststabkopfs 15 vorgesehen werden. Durch die Schraubverbindungen
9 wird die jeweils zwischen zwei benachbarten Roststäben 3, 4, 5 befindliche Dichtung
12 unter ständiger Druckspannung gehalten und somit zuverlässig auf die
zugeordneten Dichtflächen gepreßt.
Der in Fig. 2 dargestellte Längsschnitt A-A gemäß Fig. 1 zeigt die Anordnung des
mäanderförmig verlaufenden Kanals 6 innerhalb des Grundkörpers des Roststabes 4.
Auch im unteren Teil des schräg zur im wesentlichen ebenen äußeren Oberfläche des
Roststabs 4, auf der das Brenngut aufliegt, angesetzten Roststabkopfes 15 ist ein
Strang des Kanals 6 für das Kühlmittel angeordnet, so daß in diesen Bereich, wo der
Roststab 4, auf dem (nicht dargestelltem) nächsten Roststabkopf aufliegt, eine gute
Flüssigkeitskühlung erzielt wird. Man erkennt in diesem Bild auch deutlich die
Ausnehmungen 16 für die Schraubverbindungen 9. Zur intensiven Kühlung des
Roststabes 3, 4, 5 sind außer Längskühlrippen 17 zusätzlich noch Querkühlrippen 18
an der Unterseite des Grundkörpers des Roststabes 3, 4, 5 vorgesehen. Dadurch ist
eine zusätzliche Luftkühlung möglich, die durch die zugeführte Verbrennungsluft
bewirkt wird. Diese Verbrennungsluft kann durch eine Vielzahl von Primärluftaustritten
19 austreten, die jeweils am Roststabkopf 15 stirnseitig eingearbeitet sind. Die
Primärluftaustritte 19 sind schlitzförmig in der Weise gestaltet, daß sie sich zum
Luftaustritt an der Stirnseite 21 des Roststabkopfes 15 hin in ihrer Höhe und somit im
Querschnitt vergrößern. Dadurch wird erreicht, daß die Luftströmung nicht wie bei
einer Düse mit Strahlwirkung austritt, so daß aufgrund der aus Fig. 1 ersichtlichen
Vielzahl von Primärluftaustrittsöffnungen 19 eine sehr gleichmäßige Zuführung der
Verbrennungsluft zum Verbrennungsgut stattfindet. Durch zusätzliche in Längsrichtung
des Roststabs 3, 4, 5 verlaufende Kopfkühlrippen 20, die lediglich im Bereich des
Roststabkopfes 15 angeordnet sind, wird eine verstärkte Luftkühlung gerade in diesem
vorderen Teil des Roststabes 3, 4, 5, der thermisch besonders belastet ist,
sichergestellt. Die Anordnung der Querkühlrippen 18 ist gezielt so gewählt, daß sie im
Bereich zwischen den einzelnen Windungen des Kanals 6 liegen, wo jeweils die größte
Materialansammlung vorliegt. In entsprechender Weise sind auch die Kopfkühlrippen
20, deren Ausrichtung in Längsrichtung des Roststabs 3, 4, 5 und somit in Richtung
des Verlaufs der Primärluftöffnungen 19 aus den Schnitten B-B und C-C in den
Fig. 4 bzw. 5 deutlich hervorgeht, im Bereich der größten Materialansammlung des
Roststabkopfs 15 angeordnet. In dem Zwischenraum zwischen zwei
Primärluftöffnungen 19 sind jeweils zwei Kopfkühlrippen 20 vorgesehen. Man erkennt
in Fig. 4 die im Querschnitt als schmales aufrecht stehendes Rechteck gestaltete
Form der Primärluftöffnungen 19 und weiterhin entsprechende Ausnehmungen 19a
bzw. 19b in den Seitenflächen 2 des Roststabs 3, 4, 5. Diese Ausnehmungen 19a und
19b bilden jeweils eine Hälfte einer Primärluftöffnungen zwischen zwei im montierten
Zustand unmittelbar nebeneinander liegenden Roststäben 3, 4, 5.
Bei dem in den Fig. 1 bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel vergrößert sich der
Querschnitt der Primärluftöffnungen 19 vom Lufteintritt bis zum Luftaustritt an der
Stirnseite 21 um etwa 60%, so daß an dieser Stelle eine erhebliche Verlangsamung
der Strömungsgeschwindigkeit und ein Luftaustritt ohne ausgeprägte
Richtcharakteristik vorliegt. Der sogenannte Schmiedefeuereffekt wird hierbei
vermieden. Die einzelnen Primärluftöffnungen liegen etwa nur 60 mm auseinander, so
daß eine sehr gleichmäßige Verteilung der Primärluftzufuhr über die Breite eines
Roststabblocks 1 erreicht wird. Durch die Kopfkühlrippen 20 wird eine Vergrößerung
der innenliegenden Oberfläche des Roststabkopfs 15, der kurz vor dem
Durchgangsloch für die zusätzliche Schraubverbindung 14 endet, um etwa 100%
erzielt. Dadurch läßt sich die an sich mit der Drosselung der Primärluftzufuhr zur
Verbrennung hochenergiehaltigem Brennguts verbundene Verminderung der
Luftkühlwirkung weitgehend kompensieren. Im Vergleich zu einer für den
Primärluftaustritt bei einer normalen Verbrennung vorgesehenen sogenannten freien
Rostfläche von etwa 1,8% bis 3% der Rostfläche weist der mit erfindungsgemäß
gestalteten Roststäben für die Verbrennung hochenergiehaltiger Brennstoffe
vorgesehene Verbrennungsrost lediglich eine freie Rostfläche von vorzugsweise etwa
1,25% auf. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Roststäbe erfolgt vorteilhaft durch
Eingießen einer vorgefertigten Stahlrohrschlange. Es kann wegen der vergleichsweise
sehr guten Wärmeleitfähigkeit und wegen der erfindungsgemäß verbesserten
Luftkühlung an der Unterseite des Roststabs anstelle der für die Herstellung
üblicherweise bisher eingesetzten höherwertigen Stahlgußwerkstoffe ein deutlich
preisgünstigerer und bezüglich seiner thermischen Beständigkeit an sich weniger
leistungsfähiger Gußeisenwerkstoff wie etwa GG 20 bis 40, vorzugsweise GG 40
eingesetzt werden, ohne daß die Haltbarkeit des Rostbelags in unzulässiger Weise
vermindert wird. Dadurch läßt sich der Investitionsaufwand für den Verbrennungsrost
deutlich absenken.
Claims (12)
1. Flüssigkeitsgekühlter Verbrennungsrost, insbesondere Vorschubrost, der aus
mehreren sich über die Rostbreite erstreckenden Roststabblöcken (1) gebildet
ist, die jeweils aus mehreren mit ihren Seitenflächen (2) fluchtend nebeneinander
liegenden Roststäben (3, 4, 5) zusammengesetzt sind, und in ihrem inneren
verlaufende Kanäle (6) für eine Durchleitung des Kühlmediums aufweisen, wobei
die Roststäbe (3, 4, 5) schlitzförmige Primärluftöffnungen (19) für eine Einleitung
von Verbrennungsluft in einen über dem Verbrennungsrost befindlichen
Verbrennungsraum aufweisen, die als sich zu einem Luftaustritt hin erweiternde
Öffnungen in einer Stirnseite (21) eines Roststabkopfes (15) ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Primärluftöffnungen (19) in Einbaulage im Querschnitt aufrecht stehend
angeordnet sind und einen seitlichen Abstand voneinander von maximal 80 mm
aufweisen, dass an einer Unterseite der Roststäbe (3, 4, 5) im Bereich des
Roststabkopfes (15) zahlreiche in Längsrichtung der Roststäbe (3, 4, 5)
verlaufende Kopfkühlrippen (20) ausgebildet sind und die Kühlfläche dieser
Kopfkühlrippen (20) die Oberfläche des Roststabkopfes (15) auf dessen
Innenseite um mindestens 70% vergrößert.
2. Verbrennungsrost nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Querschnittsfläche der Primärluftöffnungen (19) zur
Verlangsamung der Strömungsgeschwindigkeit in der Nähe des Luftaustritts um
mindestens 40% gegenüber der Querschnittsfläche im Bereich eines Lufteintritts
erweitert.
3. Verbrennungsrost nach Anspruch 2
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erweiterung der Querschnittsfläche der Primärluftöffnungen (19)
mindestens 50%, vorzugsweise mindestens 60% beträgt.
4. Verbrennungsrost nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Primärluftöffnungen (19) einen seitlichen Abstand voneinander von
maximal 60 mm aufweisen.
5. Verbrennungsrost nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich des Roststabkopfes (15) an den Seitenflächen (2)
Ausnehmungen (19a, 19b) eingearbeitet sind, die jeweils eine Hälfte einer
Primärluftöffnung (19) bilden.
6. Verbrennungsrost nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vergrößerung der Kühlfläche durch die Kopfkühlrippen (20) mindestens
100%, vorzugsweise mindestens 150% der Oberfläche des Roststabkopfes (15)
auf dessen Innenseite beträgt.
7. Verbrennungsrost nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Unterseite des Roststabes (3, 4, 5) Querkühlrippen (18) angeordnet
sind.
8. Verbrennungsrost nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kanal (6) aus einzelnen gegenläufigen Strängen gebildet ist, welche
mäanderförmig verlaufen und mit ihrer Hauptströmungsrichtung parallel zu den
Querkühlrippen (18) ausgerichtet sind und die Querkühlrippen (18) jeweils in
einem Bereich zwischen zwei benachbarten Strängen des Kanals (6) angeordnet
sind.
9. Verbrennungsrost nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Roststäbe (3, 4, 5) aus einem gegossenen Eisenwerkstoff hergestellt
sind.
10. Verbrennungsrost nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Roststäbe aus Gußeisen GG 20 bis 40 hergestellt sind.
11. Verbrennungsrost nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kanal (6) als Rohrschlange aus einem Stahlwerkstoff vorgefertigt und in
einem Grundkörper des Roststabes (3, 4, 5) eingegossen worden ist.
12. Verbrennungsrost nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der einem Brenngut zugewandten Oberseite des Roststabes (3, 4, 5) und
einer Lauffläche des Roststabkopfes (15) eine plattenförmige Verschleißschicht
befestigt ist.
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1998
- 1998-12-22 DE DE1998160553 patent/DE19860553C2/de not_active Expired - Fee Related
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