DE19856282A1 - Datenfunkübertragungsvorrichtung - Google Patents
DatenfunkübertragungsvorrichtungInfo
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Abstract
Bei einer Datenfunkübertragungsvorrichtung, insbesondere zur automatischen Erfassung von Straßenbenutzungsgebühren, die durch Empfang eines vorgegebenen Aufwecksignals aus einem Bereitschaftszustand, in dem sie für Aufwecksignale empfindlich ist, in einen Arbeitszustand umschaltbar ist, in dem sie in der Lage ist, Nutzdatensignale von einem entfernten Sender nach wenigstens einem vorgegebenen Protokoll zu empfangen, ist vorgesehen, daß sie in der Lage ist, wenigstens zwei verschiedene Protokolle anzuwenden, und daß sie eine Entscheidereinheit (7) umfaßt, die das zu einem gegebenen Zeitpunkt verwendete Protokoll anhand eines vom Sender kommend empfangenen Signals auswählt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Datenfunk
übertragungsvorrichtung, die durch Empfang eines
vorgegebenen Aufwecksignals aus einem Bereit
schaftszustand, in dem sie für Aufwecksignale emp
findlich ist, in einen Arbeitszustand umschaltbar
ist, in dem sie in der Lage ist, Nutzdatensignale
von einem entfernten Sender nach wenigstens einem
vorgegebenen Protokoll zu empfangen, das die Über
tragung eines Aufwecksignals und von Nutzdatensi
gnalen vorsieht.
Derartige Datenfunkübertragungsvorrichtungen kommen
überall dort zum Einsatz, wo eine Übertragungsvor
richtung lange Zeit in Bereitschaft stehen muß, um
Daten zu senden und/oder zu empfangen, Datenkommu
nikation aber tatsächlich nur in einem kleinen
Bruchteil dieser Zeit stattfindet. Um unter solchen
Einsatzbedingungen einen energiesparenden Einsatz
der Übertragungsvorrichtung zu ermöglichen, ist
diese zwischen den zwei genannten Zuständen um
schaltbar, wobei ein von der Übertragungsvorrich
tung angewendetes Protokoll ein Übertragungsformat
für Nutzdaten sowie für ein Aufwecksignal derart
spezifiziert, daß das Aufwecksignal unter geringe
rem Leistungsaufwand empfangbar ist als die Nutzda
tensignale.
Derartige Vorrichtungen finden bevorzugt Anwendung
zur automatischen Erfassung von Straßenbenutzungs
gebühren. Für die automatische Erhebung solcher Ge
bühren werden in Kraftfahrzeugen eingebaute Funk
übertragungsvorrichtungen eingesetzt, oft als On-
Board Unit oder OBU bezeichnet, die mit einem an
einem gebührenpflichtigen Straßenabschnitt montier
ten Sender-/Empfänger kommunizieren, um die Bela
stung zum Beispiel eines Kontos oder eines Gutha
bens auf einer Chipkarte des Fahrzeughalters mit
der entsprechenden Gebühr zu ermöglichen, ohne daß
das Fahrzeug hierfür anhalten muß.
Für die automatische Gebührenerfassung auf Autobah
nen existieren zur Zeit in Europa hauptsächlich
drei Kommunikationssysteme, als DSRC (Dedicated
short range communication)-Systeme bezeichnet, die
bei einer Frequenz von 5,8 Gigahertz arbeiten: Ein
von der CEN standardisiertes und zwei von diesem
Standard abweichende Systeme, die in Italien bezie
hungsweise Portugal verwendet werden.
Diese drei Systeme unterscheiden sich hinsichtlich
des von ihnen verwendeten Übertragungsprotokolls.
Eine nach dem CEN-Standard arbeitende OBU in einem
Fahrzeug kann deshalb nicht mit einer nach italie
nischem oder portugiesischen Standard arbeitenden
Gebührenerfassungsstelle kommunizieren, und umge
kehrt versteht sich eine nach italienischem oder
portugiesischem Standard arbeitende OBU nach CEN-
Standard nicht. Dies bedeutet, daß ein Kraftfahrer,
der von einem europäischen Land, an dessen Standard
die in seinem Kraftfahrzeug eingebaute Datenfunk
übertragungsvorrichtung angepaßt ist, in ein Land
wechselt, wo ein abweichender Standard eingesetzt
wird, dort Straßenbenutzungsgebühren bar entrichten
muß, was insbesondere bei Kurzaufenthalten und
Durchfahrten äußerst lästig ist, oder möglicherwei
se gar nicht weiß, daß seine Datenfunküberträgungs
vorrichtung mit dem verwendeten Standard nicht zu
sammenarbeitet, deshalb ohne böse Absicht an der
Gebührenentrichtungsstelle vorbeifährt und deshalb
möglicherweise sogar Schwierigkeiten mit Polizei
oder Justizbehörden des betreffenden Landes be
kommt.
Mit der vorliegenden Erfindung wie in Anspruch 1
definiert wird deshalb eine Datenfunkübertragungs
vorrichtung der eingangs beschriebenen Art geschaf
fen, die in der Lage ist, mit externen Sender-/
Empfängern zusammenzuarbeiten, die unterschiedliche
Protokolle benutzen, ohne daß ein Anwender der Da
tenfunkübertragungsvorrichtung sich darüber Gedan
ken machen muß, welches diese Protokolle sind und
ob zwei Sender/Empfänger, mit denen die Vorrichtung
nacheinander kommuniziert, möglicherweise unter
schiedliche Protokolle benutzen.
Vorzugsweise umfaßt diese Datenfunkübertragungsvor
richtung eine Nutzsignalverarbeitungsschaltung als
eine eigenständige, von Empfang und Verarbeitung
des Wecksignals unabhängige Funktionseinheit, die
nur im Arbeitszustand mit elektrischer Energie ver
sorgt wird. Da somit die Nutzsignalverarbeitungs
schaltung in der Regel nur während eines geringen
Anteils der Gesamtbetriebszeit der Datenfunküber
tragungsvorrichtung versorgt wird, läßt sich der
Gesamtstromverbrauch der Vorrichtung gering halten.
Diese Nutzsignalverarbeitungsschaltung kann in un
terschiedlicher Weise ausgestaltet sein. Gemäß ei
ner ersten Alternative kann sie eine Verarbeitungs
einheit umfassen, die umschaltbar ist, um Nutzda
tensignale entsprechend dem von der Entscheiderein
heit ausgewählten Protokoll zu verarbeiten; gemäß
einer zweiten Alternative kann sie wenigstens zwei
Verarbeitungseinheiten, die die Nutzdatensignale
jeweils entsprechend einem der vorgegebenen Proto
kolle verarbeiten, und einen Wählschalter umfassen,
der an die Ausgänge der Verarbeitungseinheiten an
geschlossen ist und diejenigen verarbeiteten Daten
durchläßt, die entsprechend dem von der Entschei
dereinheit ausgewählten Protokoll verarbeitet sind.
Zweckmäßigerweise nimmt die Entscheidereinheit die
Auswahl des zu verwendenden Protokolls anhand eines
von dem Sender kommend empfangenen Aufwecksignals
vor. Dies setzt voraus, daß sich die nach unter
schiedlichen Protokollen verwendeten Aufwecksignale
in wenigstens einer Eigenschaft, zum Beispiel der
Frequenz, der Modulation oder der Kodierung unter
scheiden. Bei den zur automatischen Gebührenerfas
sung verwendeten Protokollen ist dies der Fall.
Durch dieses Merkmal wird der Vorteil erzielt, daß
die Nutzsignalverarbeitungsschaltung sofort nach
Übergang in den Arbeitszustand in der Lage ist,
korrekt verarbeitete Nutzdaten zu liefern.
Um die je nach Protokoll unterschiedlichen Aufweck
signale zu empfangen, kann die Datenfunkübertra
gungsvorrichtung eine Mehrzahl von Aufweckverstär
kern umfassen, deren jeder auf ein Aufwecksignal
gemäß einem bestimmten Protokoll anspricht, und die
Entscheidereinheit wählt nach dem Ansprechen eines
Aufweckverstärkers das diesem Aufweckverstärker zu
geordnete Protokoll zur Verwendung aus.
Alternativ kann ein einzelner Aufweckverstärker zum
Einsatz kommen, der zwischen verschiedenen Zustän
den umschaltbar ist, in denen er auf das Aufwecksi
gnal jeweils gemäß einem der vorgegebenen Protokol
le anspricht. Dabei schaltet die Entscheidereinheit
den Aufweckverstärker im Bereitschaftszustand fort
laufend zwischen den verschiedenen Zuständen um.
Diese Variante ermöglicht einen geringeren Schal
tungsaufwand und infolgedessen auch einen geringe
ren Stromverbrauch. Zweckmäßigerweise ist darauf zu
achten, daß der Aufweckverstärker so oft umgeschal
tet wird, daß er innerhalb des zur Durchführung ei
ner Kommunikation zwischen einem externen Sen
der/Empfänger und der Datenfunkübertragungsvorrich
tung verfügbaren Zeitraum so oft umgeschaltet wird,
daß er in dieser Zeit jeden Zustand wenigstens ein
mal einnimmt und zusätzlich genügend Zeit übrig
bleibt, um die beabsichtigte Kommunikation zwischen
Sender/Empfänger und Datenfunkübertragungsvorrich
tung abzuwickeln.
Die Entscheidereinheit kann die Auswahl des zu ver
wendenden Protokolls auch anhand eines von dem Sen
der kommend empfangenen Datensignals vornehmen. Ge
nauer gesagt, ist dies sowohl anstelle der Auswer
tung des Wecksignals als auch ergänzend dazu mög
lich. Falls die Auswahl des zu verwendenden Proto
kolls durch die Entscheidereinheit anhand des Weck
signals fehlerhaft war, bietet diese Weiterentwick
lung die Möglichkeit, die getroffene Auswahl zu
korrigieren. Zu diesem Zweck überwacht die Ent
scheidereinheit vorzugsweise wenigstens eine Eigen
schaft der nach dem Protokoll verarbeiteten Nutzda
ten und wählt ein anderes Protokoll aus, wenn diese
Eigenschaft von einer Vorgabe abweicht. Als eine
solche Eigenschaft kann insbesondere die Rate der
fehlerfrei empfangenen Daten herangezogen werden.
Diese ist normalerweise für ein bestimmtes Proto
koll fest vorgegeben. Eine auffällige Abweichung
dieser Art vom vorgegebenen Wert ist ein Hinweis
darauf, daß die Datenfunkübertragungsvorrichtung
ein falsches Protokoll anwendet, und daß somit vor =
aussichtlich sämtliche verarbeiteten Nutzdaten un
tauglich sind. In einem solchen Fall können alle
vorgegebenen Protokolle, die die Datenfunkübertra
gungsvorrichtung zu verarbeiten imstande ist, der
Reihe ausprobiert werden, bis eines darunter gefun
den wird, das eine erwartungsgemäße Rate an verar
beiteten Daten liefert und somit dasjenige sein
muß, das von dem externen Sender/Empfänger verwen
det wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausfüh
rungsbeispielen.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen jeweils Blockschaltbil
der von Datenfunkübertragungsvorrichtungen gemäß
der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine Datenfunkübertragungsvorrichtung
zum Einbau in einem Kraftfahrzeug, die im Rahmen
der automatischen Erfassung von Straßenbenutzungs
gebühren eingesetzt werden kann, nachfolgend kurz
als OBU (On Board Unit) bezeichnet. Die OBU umfaßt
eine erste Antenne, eine sogenannte Downlinkantenne
1 zum Empfangen von Funksignalen von einem ortsfe
sten Sender/Empfänger des Gebührenerfassungssy
stems. Ein Detektor 2 dient zur Gleichrichtung, das
heißt Umsetzung ins Basisband, der auf einem Hoch
frequenzträger von 5,8 Gigaherz empfangenen Signa
le. Eine Nutzsignalverarbeitungsschaltung 3 ist an
einen Ausgang des Detektors 2 angeschlossen, um die
gleichgerichteten Signale von diesem zu empfangen
und gemäß einem vorgegebenen Protokoll in einen
Strom von Nutzdaten umzusetzen. Eine Schnittstelle
4 kann vorgesehen sein zur Kommunikation mit einer
(nicht dargestellten) Chipkarte, auf der zum Bei
spiel ein Straßenbenutzungsgebühren-Guthaben des
Fahrers des Fahrzeugs in elektronischer Form ge
speichert sein kann und von dem im Rahmen der Kom
munikation mit dem Sender/Empfänger ein Betrag ab
gebucht wird, um die Straßenbenutzungsgebühr zu
entrichten. Eine Uplinkantenne 15 ist an einen Aus
gang der Nutzsignalverarbeitungsschaltung 3 ange
schlossen und überträgt hochfrequente Antwortsigna
le von dieser zurück an den Sender/Empfänger. Die
zwei Antennen 1 und 15 können identisch sein.
Der Detektor 2 besitzt einen zweiten Ausgang 5, auf
welchem ein Wecksignal-Anteil der von der Downlink
antenne 1 empfangenen Signale an zwei parallel ge
schaltete Aufweckverstärker 6 A, 6 B ausgegeben wird.
Diese Aufweckverstärker 6 sind jeweils einem von
zwei Kommunikationsprotokollen, hier mit A bezie
hungsweise B bezeichnet, zugeordnet und enthalten
einen Korrelator, der auf eine Übereinstimmung des
auf dem Ausgang 5 ausgegebenen Signals mit einem
abgespeicherten Muster des Wecksignals gemäß dem
jeweiligen Protokoll ansprechen. Diese Übereinstim
mung kann zeitlicher Art sein, das heißt der Korre
lator vergleicht den zeitlichen Ablauf des auf dem
Ausgang 5 ausgegebenen Signals mit einem Muster, um
zum Beispiel das Auftreten einer charakteristischen
Symbolfolge zu erkennen. Sie kann auch spektraler
Art sein, das heißt der Korrelator vergleicht das
Spektrum des Signals mit einem vorgesehenen Muster.
Letztere Variante hat den Vorteil, daß das Spektrum
eines Funksignals charakteristische Strukturen ent
halten kann, die lediglich von der Signalraum-
Konstellation der gemäß Protokoll übertragenen Sym
bole abhängen, nicht aber davon, welches die ein
zelnen übertragenen Symbole sind, und anhand von
denen sich Protokolle, die unterschiedliche Signal
raum-Konstellationen einsetzen, mit geringem Schal
tungsaufwand unterscheiden lassen, ohne daß eine
Auswertung der einzelnen Symbole notwendig ist.
Die Aufweckverstärker werden genauso wie der Detek
tor 2 wenigstens immer dann, wenn das Fahrzeug
fährt, mit elektrischer Energie versorgt. Die OBU
befindet sich dann in einem Bereitschaftszustand.
Die Energieversorgung kann an die Zündung des Fahr
zeugs gekoppelt sein.
Jeder Aufweckverstärker 6 A, 6 B hat einen Ausgang, der
an einen nur ihm zugeordneten Eingang einer Ent
scheidereinheit 7 angeschlossen ist. Wenn der Auf
weckverstärker ein Aufwecksignal gemäß dem ihm zu
geordneten Protokoll A beziehungsweise B erkennt,
gibt er ein entsprechendes Zeichen aus, und die
Entscheidereinheit 7 erkennt anhand des Eingangs,
auf dem sie das Zeichen erkennt, nach welchem Pro
tokoll die Nutzdaten kodiert sind, die gleichzeitig
oder anschließend von der Downlinkantenne 1 empfan
gen werden.
Sobald die Entscheidereinheit ein Zeichen erkennt,
unabhängig davon, auf welchem ihrer Eingänge sie es
empfängt, aktiviert sie eine Schalteinheit 8, die
daraufhin die Nutzsignalverarbeitungsschaltung 3
mit Strom versorgt und dadurch einen Arbeitszustand
der OBU herstellt. Die Schalteinheit 8 kann so aus
gelegt sein, daß sie nach Verstreichen einer fest
gelegten Zeitspanne, die größer ist als die maximal
zum Durchführen eines Gebührenentrichtungsvorgangs
benötigte Zeit, die Stromversorgung der Nutzsignal
verarbeitungsschaltung 3 wieder unterbricht und so
den Bereitschaftszustand der OBU wiederherstellt.
Auf diese Weise befindet sich die OBU nur während
eines kleinen Bruchteils ihrer Bereitschaftszeit
tatsächlich im Arbeitszustand, wodurch ihr Lei
stungsverbrauch geringgehalten wird.
Gleichzeitig mit der Aktivierung der Schalteinheit
8 liefert die Entscheidereinheit 7 ein Steuersignal
an die Nutzsignalverarbeitungsschaltung 3, das das
von dieser zu verwendende Protokoll spezifiziert.
Die Nutzsignalverarbeitungsschaltung 3 umfaßt zwei
Verarbeitungseinheiten 9 A, 9 B, die parallel an dem
ersten Ausgang des Detektors 2 angeschlossen sind
und das von diesem gelieferte Signal zu einem Strom
von digitalen Daten jeweils nach einem der zwei
Protokolle A oder B verarbeiten, für deren Aufweck
signale die Aufweckverstärker 6 A, 6 B empfindlich
sind. Jeweils eine der Verarbeitungseinheiten 9 A, 9 B
ist über einen Schalter 10 mit einem
Kommunikationscontroller 11, der durch einen übli
chen Mikroprozessor oder Mikrocontroller gebildet
sein kann, verbindbar. Die Position des Schalters
10 wird von der Entscheidereinheit 7 gesteuert, in
dem der Ausgang der nach Protokoll A arbeitenden
Verarbeitungseinheit 9 A mit dem Kommunikationscon
troller 11 verbunden wird, wenn die Entscheiderein
heit ein Zeichen vom Aufweckverstärker 6 A empfangen
hat mit der Verarbeitungseinheit 9 B verbunden wird,
wenn ein Zeichen vom Aufweckverstärker % kam. Auf
diese Weise erhält der Kommunikationscontroller 11
jeweils einen nach dem richtigen Protokoll verar
beiteten Strom von Nutzdaten, um diese auszuwerten
und, gegebenenfalls in Kommunikation mit einer
Chipkarte über die Schnittstelle 4, eine Antwort zu
erzeugen. Das Steuersignal der Entscheidereinheit
7, welches das verwendete Protokoll spezifiziert,
liegt auch an einem Eingang des Kommunikationscon
trollers 11 an, um diesen in die Lage zu versetzen,
Information, deren Bedeutung beispielsweise je nach
ihrer Stellung im Nutzdatenstrom von einem Proto
koll zum anderen unterschiedlich sein kann, richtig
zu bewerten.
Der vom Kommunikationscontroller 11 als Antwort er
zeugte Datenstrom geht an einen Uplinkmodulator 12,
der den Datenstrom auf einen Hochfrequenzträger von
5,8 Gigahertz moduliert und auf die Uplinkantenne
15 ausgibt. Zur Modulierung gemäß dem jeweils vom
Sender/Empfänger verwendeten Protokoll ist der
Uplinkmodulator 12 über einen Schalter 13 mit je
weils einem von zwei funktionalen Elementen 14 A, 14 B
verbunden, die ihn in die Lage versetzen, je nach
Schalterstellung gemäß dem Protokoll A oder B zu
arbeiten. Bei diesen funktionalen Elementen 14 A, 14 B
kann es sich um Register handeln, deren Inhalte vom
Uplinkmodulator 12 gelesen werden, um gemäß der
darin enthaltenen Parameterwerte die Modulation
durchzuführen, es kann sich aber auch um
Schaltungselemente handeln, die in eigener Funktio
nalität Teile des Modulationsprozesses, zum Bei
spiel zwei- beziehungsweise vierstufige Modulation
etc. durchführen.
Fig. 2 zeigt ein Blockschaltbild einer zweiten
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen OBU. Diese Aus
gestaltung unterscheidet sich von der in Fig. 1
gezeigten dadurch, daß die zwei Aufweckverstärker
6 A, 6 B und die zwei Verarbeitungseinheiten 9 A, 9 B
jeweils durch einen einzelnen Aufweckverstärker 6
beziehungsweise eine einzelne Verarbeitungseinheit
9 ersetzt sind. Diese sind jeweils über Schalter 16
beziehungsweise 17, die von der Entscheidereinheit
7 gesteuert werden, mit funktionalen Elementen 18 A,
18 B beziehungsweise 19A, 19B verbunden, bei denen es
sich analog wie bei den funktionalen Elementen 14 A,
14 B um Register oder um Schaltungsbaugruppen han
deln kann. Der Schalter 17 wird von der Entschei
dereinheit 7 gemeinsam mit dem Schalter 13 und in
gleicher Weise wie dieser gesteuert, so daß zu ei
nem Zeitpunkt die Verarbeitungseinheit 9 und der
Uplinkmodulator 12 jeweils funktionale Elemente be
nutzen, die dem gleichen Protokoll zugeordnet sind.
Der Aufweckverstärker 6 ist im Gegensatz zu der
Verarbeitungseinheit 9 und dem Uplinkmodulator 12
nicht nur im Arbeitszustand der OBU, sondern insbe
sondere im Bereitschaftszustand aktiv. Der ihm zu
geordnete Schalter 16 wird deshalb von der Ent
scheidereinheit 7 nicht in gleicher Weise wie die
Schalter 13 und 17 gesteuert, und zwar wird er
fortlaufend zwischen den funktionalen Elementen 18 A
und 18 B hin- und hergeschaltet, so daß der Aufweck
verstärker 6 abwechselnd für das Aufwecksignal nach
Protokoll A und das nach Protokoll B empfindlich
ist. Die Häufigkeit, mit der die Umschaltung er
folgt, hängt von den Einsatzbedingungen der OBU ab.
Bei der Anwendung zur automatischen Gebührenerfas
sung kann eine Schaltfrequenz von wenigen Hertz
ausreichend sein. Wichtig ist, daß die Umschaltfre
quenz groß genug ist, so daß während der für einen
Gebührenerfassungsvorgang zur Verfügung stehenden
Zeit, das heißt während der Zeit, die sich ein fah
rendes Fahrzeug sich in Kommunikationsreichweite
des Sender/Empfängers der Gebührenerfassungsein
richtung befindet, der Aufweckverstärker 6 für je
des von dieser möglicherweise verwendete Wecksignal
einmal empfindlich gewesen ist, und daß zusätzlich
zur Abwicklung der Gebührenzahlung die notwendige
Zeit zur Verfügung gestanden haben muß.
Die Ausgestaltung gemäß Fig. 2 ist umso vorteil
hafter, je größer die Zahl der Protokolle ist, die
die OBU zu verarbeiten imstande sein soll, da für
jedes zusätzliche Protokoll nicht jeweils ein eige
ner Aufweckverstärker und eine eigene Verarbei
tungseinheit zur Verfügung stehen müssen, sondern
lediglich die entsprechenden funktionalen Elemente.
Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der Ausgestal
tungen nach Fig. 1 und 2 berücksichtigt die Mög
lichkeit, daß die Erkennung eines Protokolls durch
den beziehungsweise die Aufweckverstärker fehler
haft gewesen sein könnte. Falls eine solche fehler
hafte Erkennung aufgetreten ist, erhält der Kommu
nikationscontroller 11 über den Schalter 10 eine
Nutzdatenfolge, deren einzelne Pegel und deren Ab
folge keine auswertbaren Daten wiedergeben. Dies
läßt sich in Höhe des Kommunikationscontrollers 11
durch eine Fehlerprüfung, zum Beispiel eine Pari
tätskontrolle oder ähnliches, leicht ermitteln.
Wenn die Zahl der auf diese Weise erkannten Fehler
groß ist, also wenig wenigstens scheinbar brauchba
re Daten zum Kommunikationscontroller 11 gelangen,
ist dies ein deutlicher Hinweis darauf, daß das von
der Verarbeitungseinheit verwendete Protokoll
falsch ist.
Bei bestimmten Anwendungen kann auch eine Plausibi
litätskontrolle anhand der Bedeutungen der vom Kom
munikationscontroller 11 empfangenen Daten Auf
schluß über die Richtigkeit des verwendeten Proto
kolls geben. Eine Überprüfung der Modulations- und
Kodierungsart kommt ebenfalls in Frage. Wenn zum
Beispiel das verwendete Protokoll eine Phasenmodu
lation mit vier Stufen vorsieht, das empfangene Si
gnal aber nur zwei Stufen enthält oder umgekehrt,
dürfte ebenfalls ein Fehler vorliegen. In einem
solchen Fall liefert der Kommunikationscontroller
11 über eine Leitung 20 der Entscheidereinheit 7
ein Signal, welches anzeigt, daß die empfangenen
Daten unbrauchbar sind, woraufhin diese den Uplink
modulator 12 beziehungsweise im Falle des Ausfüh
rungsbeispiels aus Fig. 2 auch die Verarbeitungs
einheit 9 auf die Verwendung eines anderen Proto
kolls umschaltet.
Fig. 3 zeigt ein Bockschaltbild einer vereinfach
ten OBU. Bei dieser liefert der Detektor 2 auf sei
nem zweiten Ausgang 5 ein Signal direkt an die Ent
scheidereinheit 7, wenn die Downlinkantenne 1 eine
vorgegebene Mindestmenge an elektromagnetischer
Energie empfängt. Der Empfang der Energie deutet
auf die Anwesenheit eines Sender/Empfängers in der
Nähe der OBU hin, mit dem diese möglicherweise kom
munizieren muß. Die Entscheidereinheit aktiviert
daraufhin die Schalteinheit 8, so daß die Nutzsi
gnalverarbeitungsschaltung 3 mit Strom versorgt
wird. Verarbeitungseinheit 9 und Uplinkmodulator 12
sind zu dem Zeitpunkt eingestellt, um nach einem
beliebigen, vorzugsweise dem zuletzt verwendeten,
der Protokolle A, B zu arbeiten. Im in Fig. 3 ge
zeigten Fall ist dies das Protokoll A. Der Kommuni
kationscontroller 11 überprüft daraufhin die Quali
tät der von der Verarbeitungseinheit 9 gelieferten
Daten und wickelt die Gebührenzahlung ab, wenn die
Qualität einwandfrei ist. Andernfalls benachrich
tigt er auf der Leitung 20 die Entscheidereinheit
7, und diese stellt mit Hilfe der Schalter 13, 17
die Verarbeitungseinheit 9 beziehungsweise den
Uplinkmodulator 12 auf ein anderes Protokoll um.
Claims (12)
1. Datenfunkübertragungsvorrichtung, insbesondere
zur automatischen Erfassung von Straßenbenutzungs
gebühren, die durch Empfang eines vorgegebenen Auf
wecksignals aus einem Bereitschaftszustand, in dem
sie für Aufwecksignale empfindlich ist, in einen
Arbeitszustand umschaltbar ist, in dem sie in der
Lage ist, Nutzdatensignale von einem entfernten
Sender nach wenigstens einem vorgegebenen Protokoll
zu empfangen, das die Übertragung eines Aufwecksi
gnals und von Nutzdatensignalen vorsieht, dadurch
gekennzeichnet, daß sie in der Lage ist, wenigstens
zwei verschiedene Protokolle (A, B) anzuwenden, und
eine Entscheidereinheit (7) umfaßt, die das zu ei
nem gegebenen Zeitpunkt verwendete Protokoll anhand
eines vom Sender kommend empfangenen Signals aus
wählt.
2. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Nutzsignal
verarbeitungsschaltung (3) umfaßt, die nur im Ar
beitszustand mit elektrischer Energie versorgt
wird.
3. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzsignalverar
beitungsschaltung (3) eine Verarbeitungseinheit (9)
umfaßt, die umschaltbar ist, um die Nutzdatensigna
le entsprechend dem von der Entscheidereinheit (7)
ausgewählten Protokoll zu verarbeiten.
4. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzsignalverar
beitungsschaltung (3) wenigstens zwei Verarbei
tungseinheiten (9 A, 9 B) umfaßt, die die Nutzdatensi
gnale jeweils entsprechend einem der vorgegebenen
Protokolle (A, B) verarbeiten, und einen Wählschal
ter (10) umfaßt, der an die Ausgänge der Verarbei
tungseinheiten (9 A, 9 B) angeschlossen ist und dieje
nigen Daten durchläßt, die entsprechend dem von der
Entscheidereinheit (7) ausgewählten Protokoll (A, B)
verarbeitet sind.
5. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entscheidereinheit (7) die Auswahl anhand
eines von dem Sender kommend empfangenen Aufwecksi
gnals vornimmt.
6. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch
5, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Mehrzahl
von Aufweckverstärkern (6 A, 6 B) umfaßt, deren jeder
auf ein Aufwecksignal gemäß einem bestimmten Proto
koll anspricht, und daß die Entscheidereinheit (7)
nach dem Ansprechen eines Aufweckverstärkers das
diesem Aufweckverstärker (6 A, 6 B) zugeordnete Proto
koll (A, B) zur Verwendung auswählt.
7. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch
5, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Aufweck
verstärker (6) umfaßt, der zwischen verschiedenen
Zuständen umschaltbar ist, in denen er auf das Auf
wecksignal jeweils gemäß einem der vorgegebenen
Protokolle (A, B) anspricht, und daß die Entschei
dereinheit (7) den Aufweckverstärker (6) im Bereit
schaftszustand fortlaufend zwischen den verschiede
nen Zuständen umschaltet.
8. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entscheidereinheit (7) die Auswahl anhand
eines von dem Sender empfangenen Datensignals vor
nimmt.
9. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Entscheiderein
heit (7) wenigstens eine Eigenschaft der nach dem
Protokoll verarbeiteten Nutzdaten überwacht und ein
anderes Protokoll wählt, wenn die Eigenschaft nicht
einer Vorgabe entspricht.
10. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigenschaft die
Rate der fehlerfrei empfangenen Daten ist.
11. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch
8, mit einem Sensor (2), der auf das Vorhandensein
von Hochfrequenzenergie des Senders anspricht.
12. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Entscheidereinheit die Auswahl anhand we
nigstens eines der folgenden Eigenschaften des emp
fangenen Signals vornimmt: Frequenz, Modulation,
Kodierung.
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