DE19851415A1 - Mutanter Transaktivator - Google Patents

Mutanter Transaktivator

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen mutanten Transaktivator mit einem Tet-Repressor TetR, der mindestens einen Amminosäureaustausch an einer Position verschieden von den Amminosäurepositionen 71, 95, 101 oder 102 aufweist.

Description

Nach dem Stand der Technik sind aus Gossen, M., Freudenlieb, S., Bänder, G., Müller, G., Hillen, W. & Bujard, H. (1995): Transcriptional activation of tetracyclines in mammalian cells, Science 268, 1766-1769 mutante Transaktivatoren be­ kannt. Dabei handelt es sich um reverse Transaktivatoren rtTA, die Austausche an den Aminosäurepositionen 71, 95, 101 und 102 des Tet-Repressors TetR aufweisen. Die Austausche be­ finden sich am Anfang und am Ende von Helix 6 des TetR- Moleküls. Es wird angenommen, dass diese Austausche eine Kon­ formationsänderung nach der Induktion bewirken. Wie diese Austausche zum reversen Phänotyp führen, ist noch nicht ge­ klärt.
Aus Belli, G., Gari, E., Piedrafita, L., Aldea, M., & Her­ rero, E. (1998): An activator/repressor dual system allows tight tetracycline-regulated gene expression in budding yeast, Nucleic Acids Research, 1998, Vol. 26, No. 4 942-947 sowie Gari, E., Piedrafita, L., Aldea, M. & Herrero, E. (1997): Yeast, Vol. 13; 837-848 ist die Expression von Trans­ aktivatoren tTA und rtTA in Saccharomyces cerevisiae bekannt. Dabei konnte allerdings rtTA nicht alleine als Transaktivator benutzt werden, weil aufgrund einer hohen Basisexpression keine regulierbäre Genexpression mehr möglich war. Zur Behe­ bung dieses Nachteils ist ein regulierbarer Repressor in das System eingefügt worden. - Das System zeigt hohe Induktions­ raten. Gleichwohl ist es kompliziert und schwer beherrschbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es sollen insbesondere mutante Transaktivatoren angegeben werden, mit denen in Hefe auf mög­ lichst einfache und unkomplizierte Weise hohe Induktionsraten erzielt werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 12.
Zur Lösung der Aufgabe ist ein mutanter Transaktivator vorge­ sehen, mit einem Tet-Repressor TetR, der mindestens einen Aminosäureaustausch an einer Position verschieden von den Aminosäurepositionen 71, 95, 101 oder 102 aufweist.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass mit solchen mu­ tanten Transaktivatoren hohe Induktionsraten erzielbar sind. Sie zeigen ein niedriges Basalniveau. Auf die Einführung ei­ nes Repressors kann in diesem System verzichtet werden. Das System ist einfach und lässt sich gut beherrschen.
Die muntanten Transriptionsaktivatoren sind induktorspezi­ fisch, d. h. die Expression kann durch die Art des Induktor variiert werden.
Die mutierten Transaktivatoren eigenen sich darüber hinaus zur Anwendung in einem breiten Spektrum von Organismen, ins­ besondere in Pflanzen oder niederen Pilzen.
Von Vorteil ist es, dass mindestens ein Aminosäureaustausch im DNA-bindenden Bereich, vorzugsweise an der Aminsäureposi­ tion 19, sich befindet. Des weiteren kann sich ein Aminosäu­ reaustausch im Bereich der Helix 4, vorzugsweise an der Ami­ nosäureposition 56, befinden. Bereits die vorgenannten Aus­ tausche sind überraschenderweise ausreichend, um den reversen Phänotyp zu erzeugen. Es sind also andere Bereiche betroffen als in der bekannten rtTA. Das legt es nahe, dass hier mögli­ cherweise ein neuer Induktionsmechanismus zugrunde liegt.
Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal liegen weitere Ami­ nosäureaustausche an der Aminosäureposition 148 und/oder 179 vor. Es kann sein, dass mindestens ein Aminosäureaustausch in den Aminosäurepositionen 71, 95, 101 und 102 vorliegt.
Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal enthält der Trans­ aktivator das Virusprotein 16 VP16. Ein solcher Transaktiva­ tor ist einfach herzustellen.
Der Transaktivator kann in niederen Pilzen, insbesondere in Saccharomyces cerevisiae, in mammalischen Zellen, insbesonde­ re in HeLa, und in pflanzlichen Zellen die Expression in Ab­ hängigkeit niedermolekularer Induktoren aktivieren.
Zweckmäßigerweise ist der mutante Transaktivator aus der fol­ genden Gruppe ausgewählt: rtTA-E19G/A56P, rtTA-22R, rtTR-34R, rtTA-44R, rtTR-52R, rtTR-68R, rtTR-92R. Die genannten mutan­ ten Transaktivatoren zeigen eine besonders hohe Induktionsra­ te insbesondere in Anwesenheit von Doxizyklin.
Nach einer weiteren Ausgestaltung ist ein erfindungsgemäßer mutanter Transaktivator Bestandteil eines Arzneimittels oder eines transgenen Organismus oder eines Expresionssystems oder eines Genregulationssystems.
Nachfolgend werden die Herstellung und die Eigenschaften er­ findungsgemäßer mutanter Transaktivatoren beispielhaft erläu­ tert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Karte des Plasmids pCM190-GFP+,
Fig. 2 die Fluoreszenzintensität der Reporter-Expression hervorgerufen durch verschiedene mutante Transakti­ vatoren in Abhängigkeit unterschiedlicher Regulato­ ren,
Fig. 3 die Fluoreszenzintensität der Reporter-Expression hervorgerufen durch verschiedene mutante Transakti­ vatoren in Abhängigkeit der Temperatur,
Fig. 4 die Luciferase-Aktivität der Reporter-Expression hervorgerufen durch verschiedene mutante Transakti­ vatoren in HeLa-Zellen und
Fig. 5 den Anteil der einzelnen Aminosäureaustausche von rtTA-34R am reversen Phänotyp.
Fig. 1 zeigt einen zur Herstellung der erfindungsgemäßen mu­ tanten Transaktivatoren geeigneten Vektor, nämlich den Vektor pCM190-GFP+. Der Vektor enthält eine konstitutiv exprimierte TetR-VP16-Fusion als Transaktivator tTA. Stromabwärts schliesst sich daran ein durch Tc regulierbarer Promotor, z. B. ein CMV Promotor an. Der hier gewählte Promotor umfasst 7 tet-Operatoren tetO7, die stromaufwärts der CYC TATA-Region der Bäckerhefe angeordnet sind. In der Nähe der CYC TATA- Region ist das für das grün fluoreszierende Protein GFP aus Aequorea victoria codierende Gen in die singuläre BamHI- Schnittstelle von pCM190 ligiert. Der Vektor enthält ferner ein URA3-Gen sowie eine 2µ-Sequenz.
Die Funktion der vorgenannten Bestandteile des Vektors ist folgende:
Aus dem tTA bzw. rtTA kann über geeignete Restriktions­ schnittstellen der tetR-Anteil entfernt und durch eine korre­ spondierende mutagenisierte tetR-Sequenz ersetzt werden.
Die Herstellung mutagenisierter TetR kann vorteilhafterweise mittels PCR erfolgen. Dazu wird TetR mittels der Taq-DNA- Polymerase amplifiziert. Ein Zusatz von z. B. Manganchlorid sowie die Einstellung eines Ungleichgewichts der Nukleotide bewirkt eine hohe Fehlerrate dieser Polymerase: Etwa 90% der gebildeten PCR-Produkte weisen einzelne oder mehrere Punktmu­ tationen auf.
Das GFP-Gen dient als Indikator- bzw. Reportergen. Es eignet sich insbesondere als Reporter in der Bäckerhefe. Das URA3- Gen dient als Selektionsmarker in der Bäckerhefe. Die 2µ- Sequenz gewährleistet eine besonders hohe Kopienzahl des Vek­ tors in den Bäckerhefe-Zellen.
Zur Durchführung eines zum Auffinden der erfindungsgemäßen Transaktivatoren geeigneten Auswahl- bzw. Screeningverfahrens wird ein zufällig generiertes tetR-Mutanten enthaltendes pCM190-GFP+ Gemisch mittels Transformation in Saccaromyces cerevisiae eingebracht. Anschließend wird mittels Uracil- Prototropie der Transformanden auf die Anwesenheit des Vek­ tors selektioniert.
Auf geeigneten Agarplatten kann nun die Induktion von TetR- Mutanten unter verschiedenen Bedingungen geprüft werden. Es kann z. B. der die Induktion von TetR-Mutanten bewirkende Ef­ fektor variiert werden. Als Effektoren kommen z. B. Tc- Derivate oder andere chemische Verbindungen in Frage.
Die Fig. 2 und Fig. 3 zeigen die Eigenschaften von unter Ver­ wendung des Verfahrens aufgefundenen Mutanten. Dabei wurde wie folgt vorgegangen:
Der TetR-Anteil von tTA wurde mit dem Vektor pCM190 als Ma­ trize und zwei entsprechenden Oligonukleotiden (5'- GACCGATCCAGCCTCCGCGG und 5'-CGTGTGTCCCGCGGGGAGAA) nach der Methode von Leung et al. (Leung, D. W., Chen, E., & Goeddel, D. V. 1989: A method for random mutagenesis of a defined DNA segment using a modified polymerase chain reaction, Technique 1, 11-15) amplifiziert. Die enthaltenen, mutagenisierten PCR-Fragmente (= mutagenisierte TetR-Gene) und PCM190-GFP+ wurden mit Xbal und BsiWI verdaut und aufgereinigt. Anschlie­ ßend wurden die PCR-Fragmente in den geschnittenen Vektor li­ giert und in E. coli DH5α transformiert. Jeweils mehrere 1000 E. coli-Klone wurde zusammen kultiviert und deren Plasmid-DNA präpariert. Diese Plasmidpools wurden sodann mittels der LiAc-Methode in Saccaromyces cerevisiae transformiert (Ito et al., H., Fukada, Y., Murata, K, & Kimura 1983: Transformation of intact yeast cells treated with alkali cations, J. Bact. 153, 163-168).
Die erhaltenen Uracil-prototrophen Hefeklone wurden auf Mini­ malmedium-Platten ohne Uracil, aber mit jeweils 10 µg/ml Tetrazyklin bzw. Doxizyklin oder ohne Tc-Derivat replikaplat­ tiert und nach zwei bis drei Tagen Wachstum bei 30°C unter langweiligem UV-Licht kontrolliert. Dabei konnten Mutanten identifiziert werden, die einen reversen Phänotyp aufweisen, d. h. sie induzieren im Gegensatz zu tTA in Anwesenheit von Tetrazyklin-Derivaten.
Die mutanten Transaktivatoren wurden zusammen mit einem GFP­ freien Kontrollstamm, dem tTA- und dem rtTA- enthaltenden Stamm über Nacht in Minimalmedium kultiviert. Die Zellen wur­ den geerntet und je eine OD600 wurde mit PBS gewaschen und in 2 ml PBS resuspendiert. Die Lichtemission der Zellen bei 512 mm wurde in einem Fluorimeter bei einer Anregungswellenlänge von 490 nm vermessen. Dabei erwies sich die Basalaktivität der Mutante rtTA-34R rtTA-22R, rtTA-52R, rtTA-68R und rtTA-92R in Hefe als deutlich erniedrigt im Vergleich zu dem bis­ her bekannten rtTA (Belli et al. 1998: An activator/repressor dual system allows tight tetracycline-regulated gene expres­ sion in budding yeast, Nucleic Acids Res. 26, 942-947). Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, liegt die Aktivierung etwa im Be­ reich des rtTA bzw. des rTA. Es werden hierbei Induktionsfak­ toren von 100-300 gemessen. Also sind die vorgenannten Mutan­ ten für den Einsatz zur regulierbaren Genexpression in Hefe wesentlich besser geeignet als rtTA, dessen Induktionsraten maximal 40-fach sind.
In Fig. 3 ist die relative Fluoreszenzintensität über erfin­ dungsgemäßen mutanten Transaktivatoren im Vergleich zu tTA und rtTA bei einer Temperatur von 28°C sowie von 37°C aufge­ tragen. Insbesondere die mutante rtTA-52R zeigt eine ausge­ prägte Abhängigkeit der Induktionsrate von der Temperatur.
Nach Isolation der entsprechenden Vektoren aus der Bäckerhefe wurden die mutagenisierten tTA-Bereiche sequenziert, um die für den reversen Phänotyp verantwortlichen Aminosäureaustau­ sche zu bestimmen. Anschließend wurden sowohl rtTA-34R als auch -44R in den Vektor pUHD15-1 (Gossen & Bujard, 1992: Tight control of gene expression in mammalian cells by tetracycline-responsive promoters, Proc., Natl., Acad. Sci. USA 89, 5547-5551) umkloniert, wobei die mutagenisierten Transaktivatoren tTA ersetzten. Durch transiente Transfektio­ nen zusammen mit dem Luciferase-kodierenden Vektor pUHC13-3 wurden die Aktivitäten der Konstrukte in HeLa-Zellen über­ prüft.
Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dass insbesondere rtTA-34R auch in Humanzellen eine mehrfach höhere Induktion des Reporter­ gens bewirkt als bisher verwendete rtTA. Dieser Effekt kommt zum einen wie in Saccaromyces cerevisiae durch erniedrigtes Basalniveau zustande. Zum anderen dadurch, dass die Aktivie­ rung der Transkription deutlich erhöht ist.
Eine transiente Transfektion von humanen Epithelzellen zeigt, dass rtTA-34R den bisher verwendeten rtTA in Humanzellen überlegen ist. Dazu wurde der Tetrazyklin-regulierbare Repor­ ter Luciferase in Abhängigkeit von unterschiedlichen Transak­ tivatoren quantifiziert. Die dabei erzielten Ergebnisse sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.
Die Tabelle zeigt, dass durch rtTA-34R etwa 3-fach höhere In­ duktionsraten erzielt werden als durch rtTA. rtTA-34R stellt daher einen deutlich verbesserten Transaktivator dar.
Zur Prüfung der Frage, ob in Hefe erzielte Ergebnisse auf Hu­ manzellen übertragbar sind, wurden nach Klonierung der rtTA- Mutanten in den Vektor pUHD15-1 fünf der Klone, die in Hefe einen sehr ausgeprägten Phänotyp zeigten, mittels transienter Transfektionen in humanen Epithelzellen getestet.
U. a. rtTA-34R stellt eine deutliche Verbesserung des rever­ sen, Tc-induzierbaren Systems dar, denn sowohl in Humanzellen als auch in Bäckerhefe sind die Induktionsraten in Anwesen­ heit von Doxizyklin im Vergleich zum bisher verwendeten rtTA mehrfach gesteigert. Während der rtTA-Phänotyp auf die Ami­ nosäureaustausche D95N L101S G102D zurückzuführen ist, wurden in dem neu konstruierten rtTA-34R die Austausche E19G A56P (H139H) A148E H179R identifiziert. Die Aminosäuren 71, 95, 101 und 102 sind in rtTA-34R nicht betroffen.
Um den Einfluss der einzelnen Positionen genauer zu untersu­ chen, wurden die Mutationen 19/56 und (139)/148/179 getrennt. Die entstandenen Proteine rtTA-1956R und rtTA-148179R wurden durch transiente Transfektionsstudien in HeLa-Zellen auf ihr Aktivierungspotential untersucht.
Aus Fig. 5 ist ersichtlich, dass die Austausche E19G und A56P ausreichend sind, um einen reversen Phänotyp zu erhalten. Die Mutationen an Position 148 und 179 tragen nur wenig zur Aus­ prägung bei. Dagegen führen die Mutationen D148E und H179R nicht zur Reversion des Induktionsmechanismus.
Der bisher verwendete rtTA hat im Vergleich zu tTA Austausche an den Aminosäurepositionen 71, 95, 101 und 102 des TetR- Moleküls. Diese Aminosäuren liegen in eine eng begrenzten Be­ reich des Proteins am Anfang und Ende von Helix 6.
rtTA-34R dagegen zeigt die Austausche an den Positionen 19, 56, 148 und 179, wobei die Austausche 19 und 56 ausreichend sind, um den reversen Phänotyp hervorzurufen (siehe Mutante rtTA-E19G/A56P). Position 19 liegt im DNA-bindenden Bereich und Position 56 in Helix 4.
SEQUENCE LISTING

Claims (12)

1. Mutanter Transaktivator mit einem Tet-Repressor TetR, der mindestens einen Aminosäureaustausch an einer Posi­ tion verschieden von den Aminosäurepositionen 71, 95, 101 oder 102 aufweist.
2. Mutanter Transaktivator nach Anspruch 1, wobei minde­ stens ein Aminosäureaustausch im DNA-bindenden Bereich, vorzugsweise an der Aminosäureposition 19, sich befin­ det.
3. Mutanter Transaktivator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Aminosäureaustausch im Bereich der Helix 4, vorzugsweise an der Aminosäureposition 56, sich befindet.
4. Mutanter Transaktivator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei weitere Aminosäureaustausche an der Aminosäureposition 148 und/oder 179 vorliegen.
5. Mutanter Transaktivator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens ein Aminosäureaustausch in den Aminosäurepositionen 71, 95, 101 oder 102 vorliegt.
6. Mutanter Transaktivator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Transaktivator das Virus Protein 16 enthält.
7. Mutanter Transaktivator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Transaktivator in niederen Pilzen, insbesondere in Saccharomyces cerevisiae, in mammali­ schen Zellen, insbesondere in HeLa, und in pflanzlichen Zellen die Expression in Abhängigkeit niedermolekularer Induktoren aktiviert.
8. Mutanter Transaktivator nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer Stuktur aus der folgenden Gruppe: rtTA-E19G/A56P, rtTA-22R, rtTR-34R, rtTA-44R, rtTR-52R, rtTR-68R, rtTR-92R.
9. Mutanter Transaktivator nach einem der vorhergehenden Ansprüche als Bestandteil eines Arzneimittels.
10. Mutanter Transaktivator nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als Bestandteil eines transgenen Organismus.
11. Mutanter Transaktivator nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8 als Bestandteil eines Expressionssy­ stems.
12. Mutanter Transaktivator nach einem der Ansprüche 1 bis 8 als Bestandteil eines Genregulationssystems.
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