DE19849300A1 - Verfahren und Anordnung zur Reduzierung der akustischen Energie benachbarter Brennquellen in Verbrennungsanlagen - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur Reduzierung der akustischen Energie benachbarter Brennquellen in VerbrennungsanlagenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Anordnungen zur Reduzierung der akustischen Energie benachbarter Brennquellen in Verbrennungsanlagen, insbesondere in Gasturbinen. DOLLAR A Die Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Verfahren und Anordnungen zu entwickeln, mit dem die Nachteile des Standes der Technik durch die Ausnutzung der bestehenden Wechselwirkungen zwischen benachbart angeordneten Brennern beim Verbrennungsvorgang, insbesondere in Gasturbinen, vermieden und eine zuverlässige Reduzierung der akustischen Energie benachbarter Brennquellen und damit eine effektive Lärmreduzierung für ausgewählte Frequenzen gewährleistet werden, wird dadurch gelöst, daß die als Schallquellen wirkenden benachbarten Brenner der Verbrennungsanlage akustisch entkoppelt werden, indem die Brenner so ausgestaltet und zueinander angeordnet werden, daß der effektive akustische Abstand zwischen den Schallquellen erhöht und der gesamte Schallausstoß der Schallquellen verringert wird oder daß die benachbarten Schallquellen akustisch destruktiv gekoppelt werden, indem die Brenner so ausgestaltet werden, daß die akustische Wechselwirkung zwischen benachbarten Brennern zu einer Abschwächung der gesamten Schallenergie führt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Anordnungen zur
Reduzierung der akustischen Energie benachbarter Brennquellen
in Verbrennungsanlagen.
In Verbrennungsanlagen, wie z. B. Kessel, Öfen oder Gasturbi
nen, treten beim Verbrennungsvorgang Instabilitäten auf, die
in Verbindung mit niederfrequenten Schwingungen zu mechani
schen Schwingungen in der Brennkammer führen. Der mechanische
Zusammenhalt der Bauteile wird gefährdet und die Lebensdauer
der Anlage wird drastisch gemindert. In Gasturbinen sind
diese Niederfrequentphänomene als "Brummen", "Rumpeln" und
"Summen" bekannt.
Ursache für diese Phänomene sind thermoakustische Zusammen
hänge, die sich als Rückkopplungsschleife zwischen den durch
Verbrennung hervorgerufenen Geräuschen der Brennquelle
(Brenner) und der Akustik der Brennkammer akustisch be
schreiben lassen.
Die Druckwellen in der Brennkammer verändern wichtige
Strömungsmerkmale, zum Beispiel die Wirbelbildung und Wirbel
wechselwirkung, und Details der Verbrennung, zum Beispiel die
Flammenstreckung, periodisches Verlöschen/Wiederent
zünden, wodurch wiederum die Druck-/Entropiefluktuationen
verändert werden, die bei der (Turbulenz)-Verbrennung erzeugt
werden. Die Reflektion der durch die Verbrennung erzeugten
Druckfluktuationen durch die Kammerakustik vervollständigt
die Rückkopplung, wobei die durch die Verbrennung freige
setzte Energie die Systemleistung liefert.
Da die Rückkopplungsschleife vom Gesamtsystem geschaffen wird
und die Kopplung mit der Kammerakustik eine entscheidende
Rolle bei der Rückkopplung spielt, kann ein in verschiedenen
Kammern installierter Brenner stark unterschiedliche Verhal
tensweisen zeigen. Deshalb müssen die Brennquellen und deren
Umgebung gemeinsam berücksichtigt werden. Da die Effizienz
und die Energiedichte von Verbrennungssystemen künftig weiter
zunehmen werden, sind thermoakustische Überlegungen einwich
tiger Aspekt bei der Konstruktion von Verbrennungssystemen.
Anhand der Akustikgleichungen kann gezeigt werden, daß, wenn
zwei Schallquellen ähnlicher Frequenz nahe beieinander ange
ordnet werden, ihre gesamte Schallenergie die Summe der Ein
zelenergien übersteigt. Wenn die Schallquellen jedoch entge
gengesetzte Phasen aufweisen, wird durch die Wechselwirkung
die Gesamtenergie verringert.
Die Rückkopplung der Verbrennungsinstabilität läßt sich mit
tels des Rayleigh-Kriteriums (Lord Rayleigh: "On the Theory
of Sound", sect.322g-j, 1878) als Formel wie folgt darstel
len:
Bei positivem R verlaufen die Druckfluktuationen p und die
Wärmefreisetzungsfluktuationen q' phasengleich, es liegt eine
positive Rückkopplung vor, und das System ist instabil. Die
ses Ergebnis kann direkt auf das Schallenergiegleichgewicht
bezogen werden (Candel SM: "Combustion Instabilities Coupled
by Pressure Waves and Their Active Control", 24th Symposium
(International) on Combustion, The Combustion Institute,
1277-1296, 1992; Pierce AD: "Acoustics: An Introduction to its
Physical Principles and Applications", Acoustical Society of
America, 1989):
Die Wärmefreisetzungsfluktuationen q' ntsprechen der Menge
hkwk (wobei hk und wk die spezielle Enthalpie bzw. die Forma
tionsrate repräsentieren) im Quellausdruck S der Schallener
gie. Die Dissipation D ergibt sich aus der Viskosität und der
Wärmeleitung, wobei die Absorption an Oberflächen, die in den
Grenzbedingungen sichtbar wird, ebenfalls zur Ableitung
(Dissipation) der Schallenergie beiträgt.
Ausgehend von der obigen Gleichung, doch unter Vernachlässi
gung der Dissipation, haben verschiedene Fachleute analyti
sche Modelle des thermoakustischen Verhaltens für relativ
einfache Geometrien entwickelt, zum Beispiel für einen Ramm
düsen-Kippbrenner (Abouseif GE et al. "Ramjet Rumble: The Low-
Frequency Instability Mechanism in Coaxial Dump Combustors",
Comb.Sci.Tech. 36: 83-108, 1984; Award E et al. "On the
Existence and Stabilityf Limit Cycles for Longitudinal
Acoustic Modes in a Combustion Chamber", Comb.Sci.Tech.
46: 195-222, 1986; Yang V et al. "Analysis of Low Frequency
Combustion Instabilities in a Laboratory Ramjet Combustor",
Comb.Sci.Tech. 45: 1-25, 1986).
Für kompliziertere Verbrennungssysteme, die mehrere Brenn
quellen enthalten oder kompliziertere Geometrien aufweisen,
ist die analytische Erweiterung der Modelle noch nicht abseh
bar. Der Aufwand für die Anpassung von komplizierten Systemen
der Praxis an diese Modelle läßt es effektiver erscheinen,
Vorschläge zur Veränderung der Erzeugung und Dissipation von
Schallenergie zu entwickeln, als weiter zu versuchen, die
Vorgänge theoretisch zu beschreiben.
Schallweiterleitungsmechanismen lassen sich durch Verände
rungen der Geometrie und/oder des Materials zur Änderung der
Halleigenschaften der Kammer, d. h. Minderung des Echoeffekts,
oder durch Veränderungen der Strömungsgeometrie zur Störung
der Homogenität und Unterdrückung der Ausbreitung von
Druckfluktuationen, zum Beispiel durch schalldämmende Ein
bauten in Auspuffanlagen, verbessern. Die Verstärkung der In
homogenität direkt in der Brennkammer, zur Unterdrückung der
Ausbreitung von Druckfluktuationen, gerät in Konflikt mit der
für die Aufrechterhaltung günstiger Verbrennungseigenschaften
erforderlichen guten Homogenität. Radikale Veränderungen der
Kammergeometrie sind aufwendig, unsicher und werden durch die
Verbrennungsanforderungen, zum Beispiel niedriger NOx-Gehalt,
sowie durch die Strömungsanforderungen, zum Beispiel
Druckabfall, beschränkt.
Die Verbrennung wirkt als Volumenausdehnung, wobei die unter
schiedliche Wärmefreisetzung Schall erzeugt. Die Verbrennung
entspricht einer eigenständigen Schallquelle, so daß in die
sem Sinne anstelle von "Brennquelle" der Begriff
"Schallquelle" verwendet werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren
und Anordnungen zu entwickeln, mit denen die Nachteile des
Standes der Technik durch die Ausnutzung der bestehenden
Wechselwirkungen zwischen benachbart angeordneten Brennern
beim Verbrennungsvorgang, insbesondere in Gasturbinen, ver
mieden und eine zuverlässige Reduzierung der akustischen
Energie benachbarter Schallquellen und damit eine effektive
Lärmreduzierung für ausgewählte Frequenzen gewährleistet wer
den.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der Ansprüche 1, 6 und 9
gelöst.
Die als Schallquellen wirkenden benachbarten Brenner einer
Verbrennungsanlage werden akustisch entkoppelt, indem die
Brenner so ausgestaltet und zueinander angeordnet werden, daß
der effektive akustische Abstand zwischen den Schallquellen
erhöht und der gesamte Schallausstoß der Schallquellen ver
ringert wird oder die benachbarten Brenner werden akustisch
destruktiv gekoppelt, indem die Brenner so ausgestaltet wer
den, daß die akustische Wechselwirkung zwischen benachbarten
Brennern (Schallquellen) zu einer Abschwächung der gesamten
Schallenergie führt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform werden Brenner mit un
terschiedlichen akustischen Eigenschaften zueinander gestaf
felt angeordnet, so daß der effektive akustische Abstand
zwischen den Schallquellen sich erhöht und der gesamte
Schallausstoß der Schallquellen verringert ist.
Bevorzugt wird der Abstand der benachbarten Brenner jeweils
entsprechend der niedrigsten relevanten Frequenz gewählt,
mindestens in einem Abstand von einem Sechstel der für die
Schallintensität verantwortlichen Wellenlänge.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform werden die be
nachbarten Brenner zueinander phasenverschoben betrieben, in
dem die Brenner in einem solchen Abstand voneinander angeord
net werden, daß eine Phasenkopplung zwischen den Schallquel
len erreicht wird und ihre Wechselwirkung die gesamte Schal
lenergie abschwächt. Dieser "Phasenverknüpfungsmechanismus"
kann mit aktiven oder mit halbpassiven Mitteln realisiert
werden.
Weitere zweckmäßige Ausführungsformen des Verfahrens und der
Anordnungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung in zwei
Ausführungsbeispielen bei Gasturbinen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 die grafische Darstellung von akustisch entkoppelten
Brennern durch Trennung der Brenner,
Fig. 2 die grafische Darstellung von akustisch entkoppelten
Brennern durch gestaffelte Anordnung der Brenner und
Fig. 3 die grafische Darstellung von phasenverschoben be
triebenen Brennern.
Die Wechselwirkung zwischen Schallquellen wird in der Theorie
der Akustik wie folgt beschrieben:
"Wenn die Schallquellen die gleiche Frequenz besitzen und
nahe beieinander angeordnet sind, treten sie miteinander in
Wechselwirkung, und die beiden Quellen können mehr Schall
energie erzeugen, als wenn sie weit voneinander entfernt
wären." (Skudrzyk, E.: "The Foundations of Acoustics: Basic
Mathematics and Basic Acoustics", Kapitel 18.17, Springer-
Verlag, 1971).
Diese Wechselwirkung zwischen Schallquellen erklärt sich da
durch, daß jede Quelle gegen ihren eigenen Schalldruck
(Reaktion des Mediums auf dessen Bewegung) sowie gegen den
von der nahebei befindlichen Quelle erzeugten Schalldruck
wirken muß. Da die grundlegenden Schallfeldgleichungen linear
sind, ist der resultierende Druck gleich einer Überlagerung
der Drücke. Da die gesamte Schallenergie jedoch durch die
Integration des Quadrates des Druckes über eine kugelförmige
Oberfläche mit ausreichend großem Radius erhalten wird,
stellt die Schallenergie keine bloße Überlagerung dar, son
dern schließt auch die Wechselwirkung zwischen beiden Schall
quellen mit ein:
Um das Ausmaß der Wechselwirkung zwischen unabhängigen
Schallquellen zu bestimmen, ist die Wellengleichung für das
Geschwindigkeitspotential Φ in sphärischen Koordinaten auf
zustellen:
wobei die komplexe periodische Lösung lautet:
wobei k = ω/c, k = 2π/λ ist. Die Zurückhaltung lediglich der
divergierenden Welle ergibt für Druck, Geschwindigkeit und
akustische Impedanz:
Die Konstante Q wurde strategisch so gewählt,daß sie bei
kr < 1 dem mit der Quelle verbundenen Volumenstrom ent
spricht:
wobei die Erweiterung
verwendet wurde.
Die Energie einer Schallquelle ergibt sich aus dem Produkt
der Oberfläche, der Geschwindigkeit und des Druckes, der mit
der Geschwindigkeit phasengleich ist:
Die akustische Energie zur Überwindung des Druckes einer an
deren Kraftquelle Qj = aij-Qi bei einem Abstand dis und einer
Phase ϕij wird angegeben durch:
Die zu einer Quelle gehörende Gesamtenergie wird angegeben
durch:
wobei laut Definition aii = 1 und ϕii = 0 sind. Die Eigenener
gie einer Quelle (kdii < 1) wird definiert durch:
und die mit der Wechselwirkung einer anderen Quelle gleicher
Stärke und Phase, die sich im Abstand d befindet, wird defi
niert durch:
Somit wird die Gesamtenergie von zwei nahe beieinander ange
ordneten Quellen angegeben durch:
wobei das Vorzeichen bei phasengleichen Quellen positiv und
bei phasenverschobenen Quellen negativ ist. Wenn die Quellen
nahe beieinander angeordnet sind (kdii < 1)oder räumlich ge
trennt sind (d < λ/2it), gilt:
und
N = 2N11[1±1]
Die Gesamtkraft phasengleicher Quellen ist somit doppelt so
groß wie die Summe der Einzelelemente, während die Gesamt
kraft bei phasenverschobenen Quellen Null beträgt.
Diese Wechselwirkung ist in der Fig. 1 für unterschiedliche
Frequenzen grafisch dargestellt.
Wenn die Frequenzen der Schallquellen ausreichend unter
schiedlich sind oder die Schallquellen physikalisch weit ge
nug auseinanderliegen, ist die Wechselwirkung zwischen beiden
Quellen ebenso häufig positiv wie negativ, so daß die be
schriebene Wechselwirkung zwischen Schallquellen nicht mehr
stattfindet.
Wenn andererseits im Falle benachbarter Schallquellen beide
Quellen mit gleicher Frequenz, aber phasenverschoben betrie
ben werden, verringert sich die gesamte Wechselwirkung, Es
gibt somit drei mögliche Verfahren zur Reduzierung der aku
stischen Energie benachbarter Schallquellen:
- - räumliche Trennung
- - Frequenztrennung
- - Phasenverschiebung
Die physikalische (räumliche) Trennung der Schallquellen ist
bei Verbrennungsanlagen wie Gasturbinen in der Regel nicht
möglich, da u. a. Kraftdichten- und Emissionsanforderungen und
die vorhandene Gestaltung des Brennsystems entgegenstehen.
Es bleiben zur Reduzierung der akustischen Energie die
Frequenztrennung und die Phasenverschiebung der Schallquellen
übrig.
Die bei einem Verbrennungsprozeß auftretenden Geräusche set
zen sich aus einer Vielzahl von Frequenzen und Phasen zusam
men. Ungeachtet dessen bedeutet der Linearcharakter der Aku
stikgleichungen, daß es zu einer Überlagerung kommt und jede
einzelne Frequenz bzw. jedes Frequenzband eigenständig be
trachtet werden kann.
Ein erstes Ausführungsbeispiel des Verfahrens nach der Erfin
dung sieht die akustische Entkopplung der benachbart in einer
Verbrennungsanlage wie Gasturbine angeordneten Brennquellen
entsprechend der Darstellung in der Fig. 1 vor.
Bei den akustischen Wechselwirkungen zwischen benachbarten
Schallquellen (Brenner) werden die niedrigen Frequenzen be
vorzugt. Der zu beachtende effektive akustische Abstand ent
spricht in der Fig. 1 der niedrigsten interessierenden Fre
quenz.
In der Fig. 2 ist gezeigt, wie die Staffelung der Brennquel
len a,b,c, deren akustische Wechselwirkung zur Vermeidung
einer akustischen Resonanz minimiert werden soll, vorgenommen
werden kann. Die Brennquellen a,b,c sollten in den interes
sierenden Frequenzbereichen f1, f2 unterschiedliche akusti
sche Eigenschaften aufweisen.
In der Praxis ist eine gestaffelte Anordnung unterschied
licher Brennertypen oder mit unterschiedlich eingestellten
Brennern zu wählen. Oder die Brenner werden in unterschied
licher Betriebsweise wie Diffusion und Vormischung betrieben.
In der Fig. 2 ist die gestaffelte Anordnung von Brennquellen
a,b,c, für die für eine bestimmte Frequenz f1, f2 der effek
tive akustische Nachbar weiter entfernt ist, um die Wechsel
wirkung zwischen den Quellen a,b,c und damit die akustische
Energie zu verringern, dargestellt. Als Kriterium für den
Trennabstand zwischen ausreichend auseinanderliegende Quellen
a,b,c wurde ein Sechstel der Wellenlänge (entspricht kd < 1)
herangezogen. Die Brennquellen (Schallquellen) a,b,c in der
Fig. 2 weisen für die interessierenden Frequenzen jeweils un
terschiedliche akustische Merkmale auf. Dabei weisen Schall
quellen gleicher Bezeichnung auch gleiche akustische Eigen
schaften auf. Das bedeutet zum Beispiel in der Fig. 2, daß
die zwei Quellen a für die Frequenz f1 zueinander einen
Trennabstand von λ/3 haben, während der Trennabstand zwischen
den Quellen a und b λ/6 beträgt.
Eine zweite Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung
ist die destruktive akustische Kopplung zwischen Schallquel
len in einer Ringbrennkammer einer Gasturbine.
In der Fig. 3 ist der phasenverschobene Betrieb benachbarter
Schallquellen a,b dargestellt, wobei eine ringförmige Brenn
kammer mit dem Durchmesser D mit einer geraden Anzahl von
Brennern (Schallquellen) a,b angenommen wird. Die Schallquel
len a,b sind dabei paarweise zu betrachten.
Die akustische Wechselwirkung zwischen benachbarten Brennern
kann dahingehend ausgenutzt werden, daß sie phasenverschoben
arbeiten. Beim phasenverschobenen Betrieb benachbarter Bren
ner senkt die Wechselwirkung zwischen ihnen die gesamte aku
stische Energie unter die Summe der Energien der einzelnen
Quellen. Im Falle zweier nahe benachbarter Schallquellen (kd
< 1), die um 180° phasenverschoben betrieben werden, nähert
sich der gesamte Schallausstoß dem Wert Null. Bei weiter von
einander entfernten Quellen ist die Kopplung weniger stark,
doch der kombinierte Schallausstoß der Quellen bleibt weit
geringer, als wenn die Quellen völlig isoliert wären.
Der Mechanismus zur Schaffung einer phasenverschobenen Kopp
lung zwischen benachbarten Brennern wird deutlich, wenn eine
externe Modulation aufgeprägt werden kann, ähnlich wie es bei
einem aktiven Steuerungssystem erfolgen könnte. Es ist jedoch
auch möglich, ein passives Mittel einzusetzen, zum Beispiel
Akustikelemente zwischen den Brennereinlässen zur Erzeugung
der Phasenverschiebung anzuordnen. Durch die Störung eines
sensitiven Parameters, wie es anhand von Pilotgasstörungen in
Vormischbrennern demonstriert wurde (Seume JR et al:
"Application of Active Combustion Instability Control to a
Heavy Duty Gas Turbine", ASME-97-AA-119, 1997), ist es mög
lich, dem Verbrennungsprozeß eine bestimmte Frequenz/Phase
aufzuprägen.
Die Azimutresonanzwellenlängen einer derartigen Kammer sind
durch λ πD/n bestimmt. Die akustische Trennung zwischen N
in gleichen Abständen zueinander angeordneten Brennern ist
kd = 2πn/N. Wenn kd < 1 als Kriterium für ausreichen nahe
beieinander angeordnete Schallquellen herangezogen wird,
würde die Wirksamkeit der Schallbeseitigung bei Azimut
frequenzen größer als n < N/2π abnehmen.
Beim phasenverschobenen Betrieb benachbarter Brenner besteht
die Möglichkeit, den Modus gemäß λ = 2πD/N zu erregen. Da es
jedoch wegen der Beeinflussung der wichtigeren Strömungs
merkmale eine Frequenzgrenze gibt, wird bei diesem höheren
Modus nicht der gleiche Grad an thermoakustischen Wechsel
wirkungen auftreten wie bei der ursprünglichen niedrigeren
Frequenz. Außerdem werden die Akustikeigenschaften der Brenn
kammer, nämlich die Ausbreitung der Frequenzen über die quer
verlaufende Resonanzfrequenz, die Ebenenausbreitung behindern
(Skudryk 1971; Pierce 1989).
Ein System, bei dem die benachbarten Brenner phasenverschoben
betrieben werden, ist mit einer Frequenz oder einem Frequenz
band zu betreiben, für die eine Lärmreduzierung erforderlich
ist. Der Zweck des Betriebs eines derartigen Systems besteht
in der effektiven Beseitigung des Verbrennungslärms für aus
gewählte Frequenzen. D. h. es sind Brennerkonstellationen zu
schaffen, die bei bestimmten Frequenzen lautlos arbeiten,
oder es ist die Schallzufuhr bei einer Frequenz zeitweilig zu
beseitigen, um Zeit für die im System vorhandene Dissipation
zur erneuten Stabilisierung des Systems zu schaffen.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die hier dargestellten
Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist es möglich, durch Kombina
tion und Modifikation der genannten Mittel und Merkmale wei
tere Ausführungsvarianten zu realisieren, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Reduzierung der akustischen Energie benach
harter Brennquellen in Verbrennungsanlagen, insbesondere in
Gasturbinen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Schallquellen wirkenden benachbarten Brennquellen
der Verbrennungsanlage akustisch entkoppelt werden, indem die
Brennquellen so ausgestaltet und zueinander angeordnet wer
den, daß der effektive akustische Abstand zwischen den
Schallquellen erhöht und der gesamte Schallausstoß der
Schallquellen verringert wird oder daß die benachbarten
Schallquellen akustisch destruktiv gekoppelt werden, indem
die Brennquellen so ausgestaltet werden, daß die akustische
Wechselwirkung zwischen benachbarten Brennquellen zu einer
Abschwächung der gesamten Schallenergie führt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die benachbarten Brennquellen in der Verbrennungsanlage
maximal in einem Abstand von einem Sechstel der für die
Schallenergie verantwortlichen Wellenlänge der niedrigsten
relevanten Frequenz voneinander entfernt angeordnet werden,
um eine akustische Resonanz infolge der Wechselwirkung
zwischen den als Schallquellen wirkenden benachbarten Brenn
quellen zu vermeiden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Brennquellen mit unterschiedlichen akustischen Eigen
schaften wie Brennquellen unterschiedlicher Bauart, unter
schiedlich eingestellte Brennquellen, Brennquellen in unter
schiedlicher Art und Weise betrieben gestaffelt angeordnet
werden, so daß der effektive akustische Abstand zwischen den
Schallquellen vergrößert und die gesamte Schallenergie der
Brennquellen verringert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die benachbarten Brennquellen in der Verbrennungsanlage
phasenverschoben betrieben werden, indem die Brennquellen in
einem solchen Abstand zueinander angeordnet werden, daß eine
Phasenkopplung zwischen den Schallquellen erreicht wird, die
zur Reduzierung der Schallenergie führt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Brennquellen unterschiedlicher Bauart gruppenweise, ins
besondere paarweise, über dem Umfang einer ringförmigen Ver
brennungsanlage im gleichen Abstand zueinander angeordnet
werden.
6. Anordnung zur Reduzierung der akustischen Energie benach
barter Brennquellen in Verbrennungsanlagen, insbesondere in
Gasturbinen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennquellen in der Verbrennungsanlage in einem Ab
stand zueinander angeordnet sind, der eine akustische Ent
kopplung der benachbarten Brennquellen gewährleistet.
7. Anordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennquellen in der Verbrennungsanlage jeweils in
einem Abstand von maximal einem Sechstel der für die Schall
energie verantwortlichen Wellenlänge der niedrigsten relevan
ten Frequenz voneinander angeordnet sind.
8. Anordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß Brennquellen mit unterschiedlichen akustischen Eigen
schaften zueinander gestaffelt angeordnet sind.
9. Anordnung zur Reduzierung der akustischen Energie benach
barter Brennquellen in Verbrennungsanlagen,
insbesondere in Gasturbinen,
dadurch gekennzeichnet,
daß gegenphasig arbeitende Brennquellen in einem Abstand zu
einander angeordnet sind, der eine destruktive akustische
Kopplung der benachbarten Brennquellen gewährleistet.
10. Anordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß Brennquellen unterschiedlicher Bauart gruppenweise, ins
besondere paarweise, in gleichem Abstand zueinander über dem
Umfang einer ringförmigen Verbrennungsanlage angeordnet
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19849300A DE19849300A1 (de) | 1998-10-16 | 1998-10-16 | Verfahren und Anordnung zur Reduzierung der akustischen Energie benachbarter Brennquellen in Verbrennungsanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19849300A DE19849300A1 (de) | 1998-10-16 | 1998-10-16 | Verfahren und Anordnung zur Reduzierung der akustischen Energie benachbarter Brennquellen in Verbrennungsanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19849300A1 true DE19849300A1 (de) | 2000-04-20 |
Family
ID=7885669
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19849300A Withdrawn DE19849300A1 (de) | 1998-10-16 | 1998-10-16 | Verfahren und Anordnung zur Reduzierung der akustischen Energie benachbarter Brennquellen in Verbrennungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19849300A1 (de) |
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