DE19848994A1 - Bremssystem für ein Schienenfahrzeug - Google Patents
Bremssystem für ein SchienenfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung schafft ein Bremssystem (1) für ein Schienenfahrzeug mit einer Hauptluftbehälterleitung, die von einer Drucklufterzeugungseinrichtung gespeist wird, wobei jedem Drehgestell wenigstens eine Druckluftleitung (11, 12) zugeführt ist, welche beispielsweise über ein Absperrventil, ein Rückschlagventil und einen Druckluftbehälter mit der Hauptluftbehälterleitung oder direkt mit dieser verbunden ist, und welche beispielsweise die Betriebsbremsventile zur Beaufschlagung von Bremsen des Drehgestells, oder eine Steuereinheit für die Federspeicherbremse und/oder weitere Steuereinheiten für weitere Hilfsaggregate speist. Hierbei wird eine Notbremsung mit Hilfe eines elektrischen Signals ausgelöst, wobei das Auslösen der Notbremsung von einer "Fail-Safe"-Einrichtung überwacht wird, die bei nicht korrekt eingeleiteter Notbremsung eine Rückfallebene aktiviert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Bremssystem für ein Schienenfahrzeug nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Bremssysteme für ein Schienenfahrzeug müssen über Notbrems
einrichtungen verfügen, durch welche das Schienenfahrzeug im Störfall zuverlässig zum
Halten gebracht werden kann. Hierzu weisen herkömmliche Bremssysteme
pneumatische Einrichtungen auf, welche zum Beispiel beim Betätigen einer Notbremse
die Bremsen des Fahrzeugs zum Einsatz bringen. Dies geschieht beispielsweise durch
rein pneumatische Betätigungsleitungen oder durch elektrische Signalleitungen, welche
Notbremsventile ansteuern, die nach dem Ruhestromprinzip arbeiten.
Dieses System, welches sich in der Praxis durchaus bewährt hat, weist jedoch den
Nachteil auf, daß für die Realisierung ein erheblicher Aufwand notwendig ist.
Fahrzeuge, die mit einer elektrischen Notbrems-Signalleitung ausgerüstet sind, müssen
mit rein mechanisch-pneumatischen Elementen zur Anpassung der Bremskraft an die
Gegebenheiten, z. B. den Beladungszustand, ausgerüstet werden. Dazu ist neben
aufwendigen, pneumatischen Komponenten auch eine umfangreiche Rohrverlegung
erforderlich.
Weiter sind entsprechende, auf das Pneumatiksystem einwirkende Vorrichtungen
in erheblicher Anzahl erforderlich, damit auch ein Fahrgast ein Notbremssignal einleiten
kann. Auch wenn an anderer Stelle im Druckluftsystem eine Störung auftritt, muß eine
Notbremsung automatisch eingeleitet werden.
Das bekannte System erfordert daher einen umfassenden Installationsaufwand.
Dies wirkt sich nachteilig hinsichtlich der Material- und Montagekosten aus. Von
weiterem Nachteil ist, daß dieses System relativ schwer ist, was sich nachteilig auf den
Energieverbrauch beim Betrieb des Schienenfahrzeugs auswirkt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bremssystem für ein
Schienenfahrzeug bereitzustellen, bei dem ein zuverlässiges Notbremssystem mit
geringerem konstruktiven Aufwand realisiert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Weiterbildung eines gattungsgemäßen
Bremssystems für ein Schienenfahrzeug mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
Die Erfindung sieht somit vor, das durch pneumatische Komponenten geprägte
Notbremssystem der bekannten Bauweisen durch ein System zu ersetzen, bei welchem
die Ansteuerung des Notbremssystems die Fähigkeiten der elektronischen Steuerung des
Schienenfahrzeugs zum Einleiten und Durchführen einer Notbremsung nutzt. Das
elektrische Notbremssignal wird zum Auslösen der Notbremsung genutzt und dabei von
einer "Fail-Safe"-Einrichtung überwacht. Damit wird sichergestellt, daß bei nicht
korrekt arbeitender Steuerelektronik dennoch eine Notbremsung eingeleitet wird, da
durch die "Fail-Safe"-Einrichtung eine Rückfallebene aktivierbar ist.
Die vorliegende Erfindung schafft somit ein besonders sicheres Sicherheitssystem.
Darüber hinaus kann es mit geringem Material- und Installationsaufwand realisiert
werden. Weiter läßt sich auch das Gewicht der gesamten Sicherheitseinrichtung
wesentlich verringern. Das erfindungsgemäße Bremssystem ist daher schneller und
kostengünstiger herstellbar.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Merkmalskombinationen der Unteransprüche.
Dadurch, daß im notbremsfreien Betrieb das vorgenannte elektrische Signal in
Form eines Normalbertriebssignals über eine elektrische Sicherheitsleitung
weitergeleitet wird, läßt sich auf einfache Weise ein ständig verfügbares und
zuverlässiges Störungsüberwachungssystem herstellen. Im Gegensatz zum
pneumatischen System, bei dem ständig ein bestimmter Betriebsdruck anliegt, der mit
aufwendigen Einrichtungen aufrecht erhalten wird, kann das erfindungsgemäße
elektrische Signal mit bekannten Einrichtungen auf einfache Weise bereitgestellt
werden.
Von weiterem Vorteil ist es, wenn im Notbremsfall ein entsprechendes
Notbremssignal oder ein Wegfall des Normalbetriebssignals die Notbremsung auslöst.
Damit besteht die Möglichkeit, eine derartige Notbremsung sowohl passiv als auch
aktiv auszulösen. Wird nämlich die Leitung für das elektrische Signal im Zugverband,
zum Beispiel durch Abreißen eines Fahrzeugs oder ähnlichem, unterbrochen, so führt
dies automatisch, ohne zusätzliche Einwirkung durch eine Person, zu einer
Notbremsung. Weiter ist es jedoch auch durch den Zugführer oder einen Fahrgast
möglich, über eine Notbremseinrichtung ein entsprechendes Notbremssignal
einzuleiten, oder die Unterbrechung des elektrischen Signals zu bewirken. Das
Unterbrechen des Normalbetriebssignals ist hierbei die baulich einfachere Variante.
Durch die Verwendung der elektronischen Steuerung auch für die
Notbremsungen, im Gegensatz zu herkömmlichen Bremssystemen, können auch die
gleichen Stellglieder (elektro-pneumatische Ventile) zur Einstellung des Notbrems
drucks verwendet werden. Dadurch verringert sich der bauliche Aufwand weiter. Die
gewünschten Drücke lassen sich so sehr gut einstellen.
Dadurch, daß im Normalbetrieb die Ansteuerung der Betriebsbremsventile, sowie
die Aktivierung der Steuereinheit für die Federspeicherbremse und/oder der weiteren
Steuereinheiten für die weiteren Hilfsaggregate über lokale, elektronische
Bremssteuereinheiten erfolgt, die über einen gemeinsamen Bremsdatenbus miteinander
verbunden sind, kann das Bremsverhalten an den einzelnen Achsen aufeinander
abgestimmt werden. Der Bremsvorgang läßt sich daher noch besser steuern. Dies
ermöglicht insbesondere eine Berücksichtigung fahrzeugspezifischer Größen, wie zum
Beispiel Art, Länge und Gewicht des Zugverbandes. Dies ist insbesondere bei
Fahrernotbremsungen oder Sicherheitsbremsungen sinnvoll, um bei Ausfall
bremstechnischer Einrichtungen ein Anhalten unter festgelegten Bedingungen
sicherzustellen. Für diese Bremsungsart muß eine gewisse Sicherheit gewährleistet
werden, ohne daß immer ein möglichst kurzer Bremsweg erforderlich ist. Diese Art der
Notbremsung stellt somit sicher, daß das Fahrzeug zum Stehen gebracht werden kann,
wobei eine Belastung für einen Fahrgast aufgrund der auftretenden Verzögerungen am
Schienenfahrzeug in gewissen Rahmen steuerbar ist.
Wenn den lokalen Bremssteuereinheiten Signale der vom Lokführer bedienbaren
Vorgabeeinrichtungen und Signale von Einrichtungen zur Erfassung der aktuellen
Betriebsgrößen wie Schlupf, Achslast, Raddrehzahl, Ist-Verzögerung und Drehgestellast
und/oder Signale von Einrichtungen zur Überwachung und automatischen
Betriebsführung (ATO, ATC, ATP) eingangseitig vorliegen, kann der Bremsvorgang
noch exakter gesteuert werden. Insbesondere können hierdurch aktuelle Betriebsdaten
zwischen den einzelnen dezentralen Modulen ausgetauscht werden, wodurch die
Stabilität des Zugverbandes im Bremsfalle weiter erhöht werden kann.
Wenn das Bremssystem eine Hauptluftleitung aufweist, die über ein Zug
bremsventil von der Drucklufterzeugungseinrichtung gespeist wird, welche über ein
Steuerventil die Bremse betätigt, kann die Erfindung auch an einem derart ausgebildeten
Schienenfahrzeug angewendet werden.
Dadurch, daß den Bremsen beim Aktivieren der Rückfallebene ein
voreingestellter Bremsdruck zugeführt ist, wird sichergestellt, daß ein ausreichender
Bremsdruck bereitgestellt werden kann, wenn eine Notbremsung erforderlich ist.
Ist der voreingestellte Bremsdruck ein fest eingestellter Bremsdruck, der während
des Betriebs unverändert bleibt, so kann der bauliche Aufwand für das Bremssystem
weiter verringert werden, da auf Steuerungselemente verzichtet werden kann.
Wenn der Bremsdruck der Beladung des Fahrzeugs angepaßt ist, kann der
Bremsvorgang noch gezielter und kontrollierter durchgeführt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Signalwege für ein erfindungsgemäßes
Bremssystem für ein Schienenfahrzeug; und
Fig. 2 eine detailliertere Ansicht des erfindungsgemäßen Bremssystems.
Gemäß der Darstellung in Fig. 1 weist ein Bremssystem 1 für ein
Schienenfahrzeug ein zentrale elektronische Bremssteuereinheit 2 auf, die über einen
Datenbus 3 eines Schienenfahrzeugs bzw. Zugverbands mit fahrzeugspezifischen
Informationen und aktuellen Betriebsdaten versorgt wird. Von der zentralen
Bremssteuereinheit 2 führt ein Bremsdatenbus 4 zu einer Mehrzahl von lokalen
Bremssteuereinheiten 5, welche jeweils in einem Drehgestell angeordnet sind. Jede
lokale Bremssteuereinheit 5 ist an ein pneumatisches Bremsmodul 6 gekoppelt, welches
durch das pneumatische System des Schienenfahrzeugs mit Druckluft versorgt wird.
Jedes pneumatische Bremsmodul 6 weist Bremseinrichtungen und damit
zusammenwirkende Einrichtungen auf und wird durch die jeweilige lokale
Bremssteuereinheit 5 angesteuert.
Zusätzlich weist das Bremssystem 1 noch eine elektrische Notbrems-
Sicherheitsleitung 7 auf, welche mit den lokalen Bremssteuereinheiten 5 verbunden ist.
Die Notbrems-Sicherheitsleitung 7 erstreckt sich durch den Zugverband und ist im
Betrieb mit einem elektrischen Signal beaufschlagt. Wird dieses Signal unterbrochen, so
löst dies in den lokalen Bremssteuereinheiten 5 die Durchführung einer Notbremsung
aus.
In Fig. 2 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bremssystems 1 in
näherem Detail dargestellt. Das Bremssystem 1 erstreckt sich hierbei insgesamt über
drei Ebenen des Schienenfahrzeugs, welche in Fig. 2 auf der rechten Seite mit
römischen Buchstaben I, II und III gekennzeichnet sind. In dem mit I eingegrenzten
Bereich sind die im Fahrzeugaufbau angeordneten Einrichtungen dargestellt. II zeigt die
im Wagenkasten angeordneten Vorrichtungen, während III die in einem Drehgestell
angeordneten elektrischen und pneumatischen Module zeigt.
Zusätzlich zu den elektrischen Leitungen sind in Fig. 2 auch die pneumatischen
Leitungen gezeigt. So wird das pneumatische Bremsmodul 6 von einer Druckluftleitung
11 und in dieser Ausführungsform von einer pneumatischen Steuerleitung 12 gespeist.
Die pneumatische Steuerleitung 12 und die Druckluftleitung 11 wirken dabei auf ein
Steuerventil 13 mit lastabhängiger Druckbegrenzung und einer Absperrvorrichtung ein,
welches im Wagenkasten angeordnet ist. Der Pneumatikdruck in der Druckluftleitung
11 liegt zudem an einer Puffereinrichtung 14 für den Versorgungsdruck mit einer
Absperrvorrichtung an, welche ebenfalls im Wagenkasten angeordnet ist.
Die Ausgabedrücke des Steuerventils 13 und der Puffereinrichtung 14 werden
einer Drucksteuerung 61 im Drehgestell zugeführt. Diese Drucksteuerung 61 stellt über
eine elektro-pneumatische Drucksteuerungseinrichtung 62, ein Umschaltmodul 63 und
ein als Durchsatzverstärker wirkendes Relaisventil 64 den gewünschten
Bremszylinderdruck an einer Ausgabestelle C ein. Dieser Ausgabedruck wird durch
einen Drucksensor 65 überwacht.
Die Druckniveausteuerung 61 wirkt ferner auf eine Ansteuereinheit 66 für eine
Parkbremse P ein.
Die im Drehgestell angeordnete lokale Bremssteuereinheit 5 weist eine
Steuerelektronik 51 und eine Fail-Safe-Überwachungseinheit 52 auf.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, wird die Steuereinheit 51 über den Bremsdatenbus 4
mit Steuersignalen von der zentralen Bremssteuereinheit 2 versorgt. Ferner verbindet
eine Schleife 71 die Notbrems-Sicherheitsleitung 7 mit der Steuereinheit 51 und der
Fail-Safe-Überwachungseinheit 52. Die Steuereinheit 51 wirkt im Normalfalle auf die
elektropneumatische Drucksteuereinrichtung 62 ein. Wird durch die Schleife 71
angezeigt, daß eine Notbremsung erforderlich ist, überwacht die Fail-Safe-
Überwachungseinheit 52 zudem ein Ausgangssignal der Steuereinheit 51, um
sicherzustellen, daß die Steuereinheit 51 die Notbremsung korrekt eingeleitet hat.
Ist dies nicht der Fall, so wirkt die Fail-Safe-Überwachungseinheit 52 direkt auf
das Umschaltmodul 63 ein und bewirkt ein Umschalten auf die pneumatische
Rückfallebene, das heißt eine pneumatische Notbremsung des Systems.
Wenn die Steuereinheit 51 eine korrekte Notbremsung eingeleitet hat, wird diese
gesteuert durchgeführt, das heißt es können fahrzeugspezifische Daten und/aktuelle
Betriebsgrößen bei der Durchführung der Notbremsung ebenso berücksichtigt werden
wie zum Beispiel eine Schlupfregelung.
Wie in Fig. 2 ferner dargestellt ist, kann die zentrale Bremssteuereinheit 2
ebenfalls mit der Notbremssicherheitsleitung 7 verbunden sein, um über den
Bremsdatenbus 4 auf die dezentrale Steuereinheit 51 einzuwirken. Bei entsprechender
Ausgestaltung der elektronischen Steuereinheit 51 zur Verarbeitung derartiger
zusätzlicher Daten ist es jedoch auch möglich, daß diese die Notbremsung unabhängig
und dezentral von der zentralen Bremssteuereinheit 2 ausführt.
Fig. 2 zeigt den Systemaufbau an einer Fahrachse bzw. einem Drehgestell des
Schienenfahrzeugs. Die im Wagenkasten angeordneten Bauelemente und insbesondere
die im Drehgestell vorgesehenen Einrichtungen sind an jedem einzelnen Wagenkasten
bzw. Drehgestell vorgesehen, wobei die fahrzeugaufbauseitige zentrale
Bremssteuereinheit 2 nur einmal pro Fahrzeug oder Zugverband erforderlich ist.
Das erfindungsgemäße Bremssystem 1 läßt sich auch an einem Fahrzeug ohne
Hauptluftleitung bzw. Zugbremsventil realisieren.
Die lokalen Bremssteuereinheiten können zudem auch Signale von Einrichtungen
zur Überwachung und automatischen Betriebsführung, z. B. ATO (Automatic Train
Operation), ATC (Automatic Train Control) oder ATP (Automatic Train Protection),
zur Steuerung des Bremsvorgangs nutzen.
Weitere Details des erfindungsgemäßen Bremssystems sind Gegenstand der
parallelen deutschen Patentanmeldungen vom gleichen Tage mit dem selben Titel und
dem Anwaltsaktenzeichen KN08K02, KN08K04 und KN08K05, auf die vollinhaltlich
Bezug genommen wird.
Die Erfindung schafft somit ein Bremssystem 1 für ein Schienenfahrzeug, bei dem
Notbremsungen mit Hilfe der elektronischen Bremssteuerungen ausgeführt werden
wobei ein fehlersicheres System zur Überwachung gegeben ist. Die
Notbremsanforderung wird durch eine elektrische Signalleitung übertragen. Das von
dort ausgehende Signal bzw. eine Signalunterbrechung wirkt auf eine lokale
Bremssteuereinheit 5 ein. Diese weist die Steuereinheit 51 auf, welche die Notbremsung
im Regelfalle gesteuert einleitet und durchführt. Die Steuereinheit 51 wird dabei durch
eine Fail-Safe-Überwachungseinheit 52 überwacht. Sollte die Steuereinheit 51 die
Notbremsung nicht korrekt einleiten, so veranlaßt die Fail-Safe-Überwachungseinheit
52 eine Umschaltung des pneumatischen Bremsmoduls 6 auf eine pneumatische
Rückfallebene, durch welche eine pneumatische Notbremsung unabhängig von der
Steuerelektronik durchgeführt wird. Damit kann das Schienenfahrzeug in jedem Falle
zuverlässig zum Halten gebracht werden. Wenn die Steuereinheit 51 korrekt arbeitet,
kann zudem auch eine gesteuerte Sicherheitsbremsung durchgeführt werden, bei der die
Belastungen für ein Schienenfahrzeug mitfahrenden Personen auf ein angemessenes
Maß gehalten werden können.
Claims (10)
1. Bremssystem (I) für ein Schienenfahrzeug mit einer Hauptluftbehälterleitung, die
von einer Drucklufterzeugungseinrichtung gespeist wird, wobei jedem Drehgestell
wenigstens eine Druckluftleitung (11, 12) zugeführt ist, welche beispielsweise
über ein Absperrventil, ein Rückschlagventil und einen Druckluftbehälter mit der
Hauptluftbehälterleitung oder direkt mit dieser verbunden ist, und welche
beispielsweise die Betriebsbremsventile zur Beaufschlagung von Bremsen des
Drehgestells, oder eine Steuereinheit für die Federspeicherbremse und/oder wei
tere Steuereinheiten für weitere Hilfsaggregate speist,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Notbremsung mit Hilfe eines elektrischen Signals ausgelöst wird, wobei das
Auslösen der Notbremsung von einer "Fail-Safe"-Einrichtung (52) überwacht
wird, die bei nicht korrekt eingeleiteter Notbremsung eine Rückfallebene aktiviert.
2. Bremssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im notbremsfreien
Betrieb das vorgenannte elektrische Signal in Form eines Normalbetriebssignals
über eine elektrische Sicherheitsleitung (7) weitergeleitet wird.
3. Bremssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Not
bremsfall ein entsprechendes Notbremssignal oder ein Wegfall des Normal
betriebssignals die Notbremsung auslöst.
4. Bremssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Notbremsfall die Ansteuerung der Betriebsbremsventile bzw.
der Betriebsbremsen und/oder die Ansteuerung der Federspeicherbremse über
wenigstens ein elektro-pneumatisches Steuerventil (62) erfolgt.
5. Bremssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Normalbetrieb die Ansteuerung eines Zugbremsventils, der
Betriebsbremsventile sowie die Aktivierung der Steuereinheit für die Federspei
cherbremse und/oder der weiteren Steuereinheiten für die weiteren Hilfsaggregate
über lokale, elektronische Bremssteuereinheiten (5) die über einen gemeinsamen
Bremsdatenbus (4) miteinander verbunden sind, erfolgt.
6. Bremssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß den lokalen Bremssteuereinheiten (5) Signale der vom Lokführer
bedienbaren Vorgabeeinrichtungen und Signale von Einrichtungen zur Erfassung
von aktuellen Betriebsgrößen - wie Schlupf, Achslast, Raddrehzahl, Ist-Verzöge
rung und Drehgestellast - und/oder Signale von Einrichtungen zur Überwachung
und automatischen Betriebsführung (ATO, ATC, ATP) eingangsseitig vorliegen.
7. Bremssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bremssystem eine Hauptluftleitung aufweist, die über ein Zug
bremsventil von der Drucklufterzeugungseinrichtung gespeist wird, welche über
ein Steuerventil die Bremse betätigt.
8. Bremssystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß den Bremsen beim Aktivieren der Rückfallebene ein voreinge
stellter Bremsdruck zugeführt ist.
9. Bremssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der voreinge
stellte Bremsdruck ein fest eingestellter Bremsdruck ist, der während des Betriebs
unverändert bleibt.
10. Bremssystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bremsdruck der Beladung des Fahrzeugs angepaßt ist.
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