DE19848677A1 - Isolationselement - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Isolationselement auf Vlies­ basis.

Derartige Isolationselemente sind bereits in verschiede­ ner Form bekanntgeworden. Die bekannten Isolationsele­ mente sind jedoch in bezug auf verschiedene Anforderun­ gen, die immer mehr kombinativ verwirklicht sein sol­ len, noch nicht in jeder Hinsicht zufriedenstellend. Zu diesen Anforderungen zählt eine hohe Schallabsorption und Schalldämmung (gekennzeichnet durch den Absorptions­ koeffizienten a_s und das Schalldämmaß R). Weiter auch eine hohe Wärmedämmung (gekennzeichnet mit lambda) sowie eine geringe Flüssigwasserbildung bei großen Temperaturgradienten und großen Luftfeuchtegradienten. Dies auch möglichst kombiniert mit vergleichsweise geringen Flächengewichten und einer guten Handhab­ barkeit als Einbauelement.

Die Erfindung beschäftigt sich daher mit der techni­ schen Problematik, ein Isolationselement auf Vliesbasis anzugeben, das sich durch eine hohe Erfüllung einer oder mehrerer der vorgenannten Anforderungen auszeich­ net.

Diese technische Problematik ist zunächst und im wesent­ lichen beim Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, daß das Isolationselement einen Schichtaufbau aus unterschiedlichen Vliesen aufweist. Weiter ist diese technische Problematik auch dadurch gelöst, daß das Isolationselement einen Schichtaufbau aus unterschiedlichen Schaumstoffen aufweist. In dem erstgenannten Fall können die unterschiedlichen Vliese auch mit einer oder mehreren Schaumstoffschichten und im zweitgenannten Fall die unterschiedlichen Schaumstof­ fe auch mit einer oder mehreren Vliesschichten kombi­ niert sein. Die - bevorzugt unterschiedlichen - Verdich­ tungsgrade sind vorteilhaft durch unterschiedliche Fasern und/oder Vliesherstellungsverfahren und/oder Schaumstoffe unterschiedlicher Dichten erreicht. Eine Vlieslage oder eine Schaumstofflage, bspw. eine Vliesla­ ge aus Bauschvlies oder eine Schaumstofflage aus Po­ lyimid-Schaumstoff, ist sehr leichtgewichtig, bei ver­ gleichsweise großem Volumen, ausgebildet. Es gibt größe­ re Zwischenräume zwischen den Fasern. Eine weitere Vlieslage, hier im Beispielsfall ein Schmelz-Spinn­ vlies, ist dichter aufgebaut. Durch die lagenmäßige Zusammenführung verschiedener Vliese oder von Vlies und Schaumstoffen werden kombinativ die unterschiedlichen Eigenschaften, insbesondere im Hinblick auf eine Schall­ absorption, ausgenutzt. Besonders bevorzugt ist es, eine Mittellage als Bauschvlieslage auszubilden oder als Lage aus einem schaumstoffgeringen Volumengewicht und beidseitig einer solchen Mittellage ein Vlies mit einer höheren Verdichtung, bspw. eine Lage als einem Schmelz-Spinnvlies, anzuordnen. Die Mittellage ist auch bevorzugt mit einer größeren Dicke ausgebildet als die weiteren Lagen, insbesondere die weiteren Vlieslagen. Im Beispielsfall eben die Lagen aus Schmelz-Spinnvlies. Die Vlieslage geringerer Dichte, hier also bevorzugt die Mittellage, besitzt bevorzugt auch ein Mehrfaches der Dicke der Vliesschicht größerer Dichte, hier also der beiden weiteren Vlieslagen aus Schmelz-Spinnvlies. Die Vlieslagen können weiter durch Folienlagen abge­ deckt sein. Insbesondere sind die Folienlagen als Außen­ lagen vorgesehen. Auch können die Folienlagen zusätz­ lich als Zwischenlagen vorgesehen sein. Die Außenfolien sind weiter bevorzugt randverschweißt, jedoch können die Vlies- oder Schaumstofflagen sämtlich oder zum Teil mit in die Schweißnaht integriert sein. Etwa durch eine bis nahe auf Null gehende Randverdichtung der Vlies- oder Schaumstofflagen. Eine solche Randverdichtung kann auch zur Bauteilformgebung genutzt werden. Auch können Befestigungselemente in eine solche Schweißnaht inte­ griert werden. Die Zusammenfügung der Außenfolien ist hierbei geeigneterweise derart, daß der Gesamtverbund allein durch die randverbundenen oder randverschweißten Folien und ggf. Vlies- oder Schaumstofflagen zusammenge­ halten ist. Eine Verklebung, Kaschierung oder derglei­ chen der einzelnen Lagen ist nicht erforderlich und bevorzugt auch nicht vorgesehen. Die Lagen sind - jeden­ falls außerhalb des Radbereiches - nur einfach überein­ andergelegt. Es ergibt sich gleichsam ein Kissen mit einer durch die Außenfolien gebildeten Hülle. Partiel­ le, durch Verschweißungen, insbesondere im Randbereich herbeigefügte Verdichtungen können zur Aufnahme von Befestigungselementen und/oder Versteifungen des Bautei­ les beitragen. Die mehreren Vlieslagen, ggf. mit inte­ grierter Schaumstofflage, führen zu einer Art Prallfül­ lung. Für den Gegenstand ist auch von Bedeutung, daß die Flüssigwasserbildung in dem Bauteil verringert ist. Die verwendeten Folien, sowohl die Außenfolien wie auch ggf. Zwischenfolien, weisen unterschiedliche Wasser­ dampfdurchlässigkeiten auf. Bevorzugt werden auch Foli­ en verwendet, die richtungsaktive Wasserdampfdurchläs­ sigkeiten aufweisen. Es können auch Folien eingesetzt werden, die feuchtigkeits- und/oder tempraturabhängige Wasserdampfdurchlässigkeiten aufweisen.

Nachstehend ist die Erfindung desweiteren anhand der beigefügten Zeichnung, die jedoch lediglich Ausführungs­ beispiele darstellt, erläutert.

Hierbei zeigt:

Fig. 1 eine teilweise aufgeschnittene perspektivische Ansicht eines Isolationsteils einer ersten Ausführungsform;

Fig. 2 eine Darstellung entsprechend Fig. 1 eines zweiten Isolationsteils.

Das Isolationsteil 1 besteht aus einer unteren und oberen Abdeckfolie 2 bzw. 2' und aus drei mittigen Vlieslagen 3, 4 und 5. Die Vlieslagen 3 und 5 sind aus gleichartigem oder nicht gleichartigem Vliesmaterial gebildet. Die Fasern des Vliesmaterials bestehen aus einem Polymer wie bspw. PPS oder einer Mischung aus PPS und Copolyesther oder anderen organischen oder anorgani­ schen Fasern. Die Flächengewichte der Vlieslagen 3, 4 und 5 liegen zwischen 50 und 800 g/m².

Die Fasern sind thermoplastisch und inhärent flamm­ widrig. Die Granulate, aus welchen die Vliesfasern gewonnen werden weisen eine bestimmte Schmelz-Viskosi­ tät auf. Die Vliese sind auch hydrolysebeständig. Zudem sind sie akustisch absorbierend sowie dämmend. Darüber hinaus wirken sie wärmeisolierend.

Die Dicken der Vlieslagen 3 und 5 betragen - im nicht komprimierten Zustand - etwa 1/3 bis 1/10 der Dicke der Vlieslage 4, bevorzugt etwa 1/5 der Dicke der Vlieslage 4. Die Dicke der Vlieslage 4 liegt absolut gesehen im Bereich von 1 bis 8 cm, bevorzugt bei etwa 5 cm.

Die Folienlagen 2 bzw. 2' sind faserverstärkte Folien sehr geringer Dicke. Die Dicke liegt zwischen 10 und 50 µm vorzugsweise bei 20 µm. Die Dichte liegt bei ca. 0,9 bis 1,4 g/cm³. Die Folien sind gleichfalls thermoplas­ tisch und hydrolysebeständig. Insbesondere weisen sie auch aufeinander abgestimmte Wasserdampfdurchlässigkei­ ten auf.

Werkstoffmäßig kann es sich um inhärent flammwidrige Polymere handeln. Als Fasern können bspw. Glasfasern aber auch Melaminharzfasern aufkaschiert sein. Die Fasern sind durch das Raster in der Zeichnung angedeu­ tet. Sie sind jedoch bevorzugt nur einseitig der Folie vorgesehen. Das Raster liegt zwischen etwa 1 und 5 mm. Es sind jeweils quer zueinander verlaufende Fasern vorgesehen.

Insgesamt ist das Isolationselement 1 mithin ein Ver­ bund von dreidimensionalen und zweidimensionalen texti­ len Flächengebilden sowie Folien und/oder Schaumstoffen.

Die Vlieslagen 3, 4, 5 können auch durch eine oder mehrere Lagen von einem Schaumstoff, wie insbesondere Polyimidschaumstoff-Plattenware, ersetzt sein.

In Fig. 2 ist ein entsprechendes Ausführungsbeispiel dargestellt.

Im Folgenden sind im wesentlichen nur die Unterschiede zu dem Isolationsteil 1 gemaß Fig. 1 erläutert. Im übrigen wird auf die vorstehende Beschreibung des Isola­ tionsteiles 1 verwiesen.

Bei dem Ausführungungsbeispiel der Fig. 2 ist eine mittlere Polyimid-Schaumstoff-Plattenware 6 vorgesehen, die beidseitig von Vlieslagen 3' und 5' überdeckt ist. Die Vlieslagen 3' und 5' sind bis an die Randkante 7 durchlaufend vorgesehen, während die Schaumstoff-Plat­ tenware 6 vor der Randkante 7 endet. Es ergibt sich daher ein Zwickel 8. In der Praxis kann aber auch die­ ser Zwickel 8 noch mit Schaumstoff-Plattenware, etwa durch entsprechende Randkomprimierung, ausgefüllt sein. Daüber hinaus kann auch die Schaumstoff-Plattenware bis in die Randkante 7 einlaufend vorgesehen sein, durch entsprechende Komprimierung etwa im Zuge des Verschweißens. Bei der Schaumstoff-Plattenware 6 han­ delt es sich beim Ausführungsbeispiel um Polyimid­ schaumsoff.

Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Priori­ tätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhalt­ lich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.

Claims (12)

1. Isolationselement (1) auf Vliesbasis, gekennzeichnet durch einen Schichtaufbau aus unterschiedlichen Vliesen wie Bauschvlies oder Schmelz-Spinnvlies.

2. Isolationselement nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bauschvlies­ schicht (4) beidseitig von einer Schmelz-Spinnvlies­ schicht (3, 5) bedeckt ist.

3. Isolationselement nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauschvliesschicht (4) dicker ist als die Schmelz-Spinnvliesschicht (3, 5).

4. Isolationselement nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauschvliesschicht (4) ein Mehr­ faches der Dicke des Schmelz-Spinnvliesschicht (3, 5) aufweist.

5. Isolationselement nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Vlieslagen (3, 4, 5) weiter durch eine Folienlage (2, 2') abgedeckt sind.

6. Isolationselement nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienlagen (2, 2') Außenlagen sind.

7. Isolationselement nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienlagen (2, 2') Zwischenla­ gen sind.

8. Isolationselement nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfolienlagen (2, 2') rand­ verschweißt sind und das der Gesamtverbund hierdurch zusammengehalten ist.

9. Isolationselement nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienlagen (2, 2') wasserdampf­ durchlässige Membranfolien sind.

10. Isolationselement nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schaumstofflage vorgesehen ist.

11. Isolationselement nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstofflage beidseitig durch eine Schmelz-Spinnvliesschicht abgedeckt ist.

12. Isolationselement nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaumstofflage aus einer Po­ lyimid-Plattenware besteht.