DE19848483A1 - Transparenter Klebstoff mit hoher Zugscherfestigkeit, Verfahren zur Herstellung eines solchen Klebstoffs sowie Verwendung desselben - Google Patents
Transparenter Klebstoff mit hoher Zugscherfestigkeit, Verfahren zur Herstellung eines solchen Klebstoffs sowie Verwendung desselbenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft transparente Klebstoffe mit hoher Zugscherfestigkeit, bestehend aus DOLLAR A A) 5-90 Gew.-% eines oder mehrerer Reaktivverdünner; DOLLAR A B) 10-95 Gew.-% eines oder mehrerer (Pre)polymere, die in Komponente A) löslich sind; DOLLAR A wobei die Komponenten A) und ) 100 Gew.-% ergeben; DOLLAR A C) einer oder mehrerer phosphorhaltigen Verbindungen mit mindestens einer olefinisch ungesättigten Gruppe und mindestens einer P-OH-Gruppe; DOLLAR A D) einem oder mehreren Radikalbildnern; DOLLAR A und optimal DOLLAR A E) bis 100 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Komponenten A) und B), üblicher Zusätze. DOLLAR A Durch einen geringen Gehalt an Komponente C), der die Trübung nicht wesentlich beeinträchtigt, werden unerwartet hohe Zugscherfestigkeiten erzielt.
Description
Die Erfindung betrifft transparente Klebstoffe mit hoher
Zugscherfestigkeit auf Basis von Acrylaten bzw. Methacryla
ten. Deos weiteren umfaßt die Erfindung auch Verfahren zur
Herstellung dieser Klebstoffe sowie ihre Verwendung.
Klebstoffe auf Basis von (Meth)acrylaten sind seit längerem
bekannt. Die Offenlegungsschrift DE 17 19 179 beschreibt
beispielsweise flüssige Klebemischungen für Kunststoffe,
die zur Verbesserung der Zugscherfestigkeit Acryl- bzw.
Methacrylnitrile enthalten. Die verwendeten Nitrile sind
aus Sicht des Gesundheitsschutzes bedenklich. Die in den
Beispielen dieser Offenlegungsschrift beschriebenen Klebe
mischungen sind aufgrund ihren hohen Anteils an Nitril oder
an Di-isopropylxantogen nicht transparent.
Eine geringe Transparenz der Klebefuge ist für viele Anwen
dungen nicht störend, insbesondere wenn die Klebefuge nach
dem Verkleben mit einem Lack o. ä. versehen wird. Hochwerti
ge und ästhetisch anspruchsvolle Gegenstände, bei denen die
Transparenz eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung
spielt, wie beispielsweise Möbelstücke aus Kunstglas, ver
langen jedoch, daß zu deren Herstellung ein Klebstoff ver
wendet wird, der eine transparente Klebefuge erzeugt.
Die Druckschrift EP-A-0 591 879 offenbart ein Verfahren zum
Verkleben von amorphen Kunststoffen, bei dem (Meth)acrylat
mit Hilfe von Mikrowellen gehärtet wird. Die durch dieses
Verfahren erhaltene Klebefuge ist zwar transparent, aber
die Zugsicherfestigkeit ist für viele Anwendungen zu gering.
In Anbetracht dieser Probleme liegt der vorliegenden Erfin
dung die Aufgabe zugrunde, einen transparenten Klebstoff
mit hoher Zugscherfestigkeit anzugeben.
Da insbesondere die Haftung der bekannten Acrylglaskleb
stoffe auf Metallsubstraten unzureichend ist, ist es auch
Aufgabe der Erfindung, einen Klebstoff zur Verfügung zu
stellen, der hervorragend auf Metallsubstraten haftet und
zugleich seine Transparenz nicht verliert.
Weiterhin war es Aufgabe der Erfindung, ein Klebstoff zur
Verfügung zu stellen, der keine gesundheitsschädlichen
Stoffe, wie beispielsweise Nitrile, enthält.
Gelöst werden diese sowie weitere im einzelnen nicht näher
ausgeführte, jedoch aus der einleitenden Erörterung des
Standes der Technik ohne weiteres erschließbare oder ab
leitbare Aufgaben durch einen Klebstoff mit den Merkmalen
des Patentanspruches 1. Vorteilhafte Abwandlungen des er
findungsgemäßen Klebstoffes werden in den auf Anspruch 1
rückbezogenen Ansprüchen unter Schutz gestellt. Hinsicht
lich des Verfahrens liefert der Gegenstand des Anspruches 9
eine Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe,
während. Anspruch 10 eine besondere Verwendung des erfin
dungsgemäßen Klebstoffes schützt.
Dadurch, daß ein transparenter Klebstoff aus
- A) 5-90 Gew.-% eines oder mehrerer Reaktivverdün ner;
- B) 10-95 Gew.-% eines oder mehrerer (Pre)polymere, die in Komponente A) löslich sind;
wobei die Komponenten A) und B) 100 Gew.-% ergeben;
- A) einer oder mehrerer phosphorhaltigen Verbindungen mit mindestens einer olefinisch ungesättigten Gruppe und mindestens einer P-OH-Gruppe;
- B) einem oder mehreren Radikalbildnern;
und optional
- A) bis 100 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Komponenten A) und B), üblicher Zusätze
besteht, gelingt es auf nicht ohne weiteres vorhersehbare
Weise, die Zugscherfestigkeit eines transparenten Kleb
stoffs zu verbessern. Zugleich lassen sich durch geeignete
Auswahl der einzelnen Bestandteile nach Art und Menge er
findungsgemäße Klebstoffe mit einem insgesamt hervorragen
den Eigenschaftsspektrum herstellen:
- - vollständige Aushärtung auch sehr dünner Klebstoff schichten auf unterschiedlichen Substraten (Metalle und Kunststoffe), so daß nach 1 h bis 24 h der Klebstoff auch bei Kontakt mit Luft nicht mehr klebrig ist;
- - schnelle Aushärtung bei Verwendung von Beschleunigern möglich; Tropfzeit kann je nach Einsatzzweck bevorzugt zwischen 5 und 60 min variiert werden;
- - sehr hohe Klebfestigkeit an Oberflächen von Metallen, wie Stahl, Messing, Kupfer und Aluminium, sei es, daß sie glatt sind und nur mit Aceton entfettet wurden oder chromatiert sind (gelb, oliv und weiß bzw. blau mit ei ner Säuberung durch Ethanol) oder daß sie korundge strahlt sind; und
- - gute Haftung auf Kunststoffen, wie PMMA, ABS, PVC und PC.
Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kleb
stoffs zeichnen sich dadurch aus, daß die Komponente C) in
einer Menge im Bereich von 0,01 bis 0,30 Gew.-Teilen, ins
besondere im Bereich von 0,02 bis 0,10 Gew.-Teilen, bezogen
auf 100 Gew.-Teile der Komponenten A) und B), zugegeben
wird.
Des weiteren sind Klebstoffe bevorzugt, deren Komponente A)
aus
- 1. 60 bis 100 Gew.-Teilen (Meth)acrylat
- 2. 0 bis 40 Gew.-Teilen mehrwertiges (Meth)acrylat
- 3. 0 bis 40 Gew.-Teilen Comonomer
aufgebaut ist.
Besonders bevorzugt sind Mischungen, die dadurch gekenn
zeichnet sind, daß der Anteil der Komponenten A) im Bereich
von 55 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponen
ten A) und B), liegt.
Des weiteren sind Mischungen besonders zweckmäßig, die da
durch gekennzeichnet sind, daß der Anteil der Komponenten
B) im Bereich von 15 bis 45 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der Komponenten A) und B), liegt.
Insbesondere weist der Reaktivverdünner eine Mischung aus
Methylmethacrylat, GDMA und/oder TEDMA auf.
Besonders geeignet sind erfindungsgemäße Klebstoffmischun
gen, bei denen HEMA-Phosphat und/oder HMCP-Phosphat als Be
standteil der Komponenten C) verwendet wird.
Im Hinblick auf die Komponente B) sind Sirupe auf Basis von
(Meth)acrylat besonders zweckmäßig.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Her
stellung eines transparenten Klebstoffs mit hoher Zugfe
stigkeit, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die
Komponenten A) bis D) und gegebenenfalls E) miteinander
mischt.
Verwendung finden die erfindungsgemäßen Klebstoffe bevor
zugt zur Verklebung von Kunststoffen und Metallen.
Unter transparenten Klebstoffen sollen Mischungen gemäß An
spruch. 1 verstanden werden, deren Yellowness-Index kleiner
als 2,5, bevorzugt kleiner als 2,0 und ganz besonders be
vorzugt kleiner als 1,5 ist. Der Yellowness-Index ist an
sich bekannt und wird nach ASTM D 1925 "Standard Testmethod
for Yellowness Index of Plastics" bestimmt.
Die Zugscherfestigkeiten können gemäß DIN 53283 bestimmt
werden. Die mit erfindungsgemäßen Klebstoffen erhaltenen
Klebungen weisen Zugscherfestigkeiten auf, die in der Regel
größer als 10, bevorzugt größer als 15 und ganz besonders
bevorzugt größer als 20 MPa sind.
Die Komponente A) wird von Reaktivverdünnern gebildet, wo
bei diese Verbindungen darstellen, die mindestens eine
ethylenisch ungesättigte Bindung aufweisen.
Besonders bevorzugte Reaktivverdünner sind (Meth)acrylate.
Hierunter sollen im Rahmen der Erfindung sowohl Methacryla
te als auch Acrylate verstanden werden. Die (Meth)acrylate
können eine oder mehrere Doppelbindungen aufweisen.
(Meth)acrylate, die zwei oder mehr reaktive Doppelbindungen
aufweisen, werden im Rahmen der Erfindung als mehrwertige
(Meth)acrylate bezeichnet.
Der Alkoholrest kann Heteroatome enthalten, beispielsweise
in Form von Ether-, Alkohol-, Carbonsäure-, Ester- und
Urethangruppen.
Zu im Rahmen der Erfindung mit besonderem Erfolg als Reak
tivverdünner einsetzbaren (Meth)acrylaten gehören
u. a.
Alkyl(meth)acrylate, die sich von gesättigten Alkoholen ab
leiten, wie Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, Iso
propyl(meth)acrylat, n-Propyl(meth)acrylat,
Butyl(meth)acrylat, Pentyl(meth)acrylat,
n-Hexyl(meth)acrylat, n-Octyl(meth)acrylat,
n-Decyl(meth)acrylat, Isooctyl(meth)acrylat, Tetrade
cyl(meth)acrylat usw.;
Alkyl(meth)acrylate, die sich von ungesättigten Alkoholen ableiten, wie z. B. Oleyl(meth)acrylat, 2-Propynyl(meth)acrylat, Allyl(meth)acrylat, Vinyl(meth)acrylat usw.;
Amide und Nitrile der (Meth)acrylsäure, wie N-(3-Dimethylaminopropyl)(meth)acrylamid, N-(Diethylphosphono)(meth)acrylamid, 1-(Meth)acryloylamido-2-methyl-2-propanol, N-(3-Di.butylaminopropyl)(meth)acrylamid, N-t-Butyl-N-(diethylphosphono)(meth)acrylamid, N,N-bis(2-Diethylaminoethyl)(meth)acrylamid, 4-Methacryloylamido-4-methyl-2-pentanol, (Meth)acryloylamidoacetonitril, N-(Methoxymethyl)(meth)acrylamid, N-(2-Hydroxyethyl)(meth)acrylamid, N-Acetyl(meth)acrylamid, N-(Dimethylaminoethyl)(meth)acrylamid, N-Methyl-N-phenyl(meth)acrylamid, N,N-Dieahyl(meth)acrylamid, N-Methyl(meth)acrylamid, N,N-Dimethyl(meth)acrylamid, N-Isopropyl(meth)acrylamid;
Aminoalkyl(meth)acrylate, wie tris(2-(Meth)acryloxyethyl)amin, N-methylformamidoethyl(meth)acrylat, 3-Diethylaminopropyl(meth)acrylat, 2-Ureidoethyl(meth)acrylat;
andere stickstoffhaltige (Meth)acrylate, wie N-((Meth)acryloyloxyethyl)diisobutylketimin, 2-(Meth)acryloyloxyethylmethylcyanamid, Cyanomethyl(meth)acrylat, 2,2,6,6-Tetramethylpiperidyl(meth)acrylat;
Aryl(meth)acrylate, wie Nonylphenyl(meth)acrylat, Benzyl(meth)acrylat, 2-Naphthyl(meth)acrylat, Phenyl(meth)acrylat, wobei die Arylreste jeweils unsubsti tuiert oder bis zu vierfach substituiert sein können;
carbonylhaltige (Meth)acrylate, wie 2-Carboxyethyl(meth)acrylat, Carboxymethyl(meth)acrylat, N-(2-(Nieth)acryloyloxyethyl)-2-pyrrolidinon, N-(3-(Meth)acryloyloxypropyl)-2-pyrrolidinon, N-(Meth)acryloylmorpholin, Oxazolidinylethyl(meth)acrylat, N-((Meth)acryloyloxy)formamid, Acetonyl(meth)acrylat, N-(Meth)acryloyl-2-pyrrolidinon;
Cycloalkyl(meth)acrylate, wie Cyclobutyl(meth)acrylat, Cyclopentyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acrylat, Cycloocayl(meth)acrylat, 3-Vinylcyclohexyl(meth)acrylat, 3,3,5-Trimethylcyclohexyl(meth)acrylat, Bornyl(meth)acrylat, Cyclopenta-2,4-dienyl(meth)acrylat, Isobornyl(meth)acrylat, 1-Methylcyclohexyl(meth)acrylat;
Glycoldi(meth)acrylate, wie 1,4-Butandiol(meth)acrylat, Methylen(meth)acrylat, 1,3-Butandiol(meth)acrylat, Triethylenglycol(meth)acrylat, 2,5-Dimethyl-1,6-hexandiol(meth)acrylat, 1,10-Decandiol(meth)acrylat, 1,2-Propandiol(meth)acrylat, Diethylenglycol(meth)acrylat, Ethylenglycol(meth)acrylat;
Hydroxylalkyl(meth)acrylate, wie 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 3,4-Dihydroxybutyl(meth)acrylat, 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat;
(Meth)acrylate von Etheralkoholen, wie Tetrahydrofurfuryl(meth)acrylat, Vinyloxyethoxyethyl(meth)acrylat, Methoxyethoxyethyl(meth)acrylat, 1-Butoxypropyl(meth)acrylat, 1-Methyl-(2-vinyloxy)ethyl(meth)acrylat, Cyclohexyloxymethyl(meth)acrylat, Methoxymethoxyethyl(meth)acrylat, Benzyloxymethyl(meth)acrylat, Furfuryl(meth)acrylat, 2-Butoxyethyl(meth)acrylat, 2-Ethoxyethoxymethyl(meth)acrylat, 2-Ethoxyethyl(meth)acrylat, Allyloxymethyl (meth) acrylat, 1-Ethoxybutyl(meth)acrylat, Methoxymethyl(meth)acrylat, 1-Ethoxyethyl(meth)acrylat, Ethoxymethyl(meth)acrylat;
(Meth)acrylate von halogenierten Alkoholen, wie 2,3-Dibromopropyl(meth)acrylat, 4-Bromophenyl(meth)acrylat, 1,3-Dichloro-2-propyl(meth)acrylat, 2-Bromoethyl(meth)acrylat, 2-Iodoethyl(meth)acrylat, Chloromethyl(meth)acrylat;
Oxiranyl(meth)acrylate, wie 10,11-Epoxyundecyl(meth)acrylat, 2,3-Epoxycyclohexyl(meth)acrylat, 2,3-Epoxybutyl(meth)acrylat, 3,4-Epoxybutyl(meth)acrylat, Glycidyl(meth)acrylat;
Phosphor-, Bor- und/oder Silicium-haltige (Meth)acrylate, wie 2-(Dibutylphosphono)ethyl(meth)acrylat, 2,3-Butylen(meth)acryloylethylborat, 2-(Dimethylphosphato)propyl(meth)acrylat, Methyldiethoxy(meth)acryloylethoxysilan, 2-(Ethylenphosphito)propyl(meth)acrylat, Dimethylphosphinomethyl(meth)acrylat, Dimethylphosphonoethyl(meth)acrylat, Diethyl(meth)acryloylphosphonat, Diethylphosphatoethyl(meth)acrylat, Dipropyl(meth)acryloylphosphat;
schwefelhaltige (Meth)acrylate, wie Thiomethyl(meth)acrylat, Thiocyclohexyl(meth)acrylat, Thiophenyl(meth)acrylat, Ethylsulfinylethyl(meth)acrylat, 4-Thiocyanatobutyl(meth)acrylat, Ethylsulfonylethyl(meth)acrylat, Thiocyanatomethyl(meth)acrylat, Methylsulfinylmethyl(meth)acrylat, Bis((meth)acryloyloxyethyl)sulfid;
Tri(meth)acrylate, wie Trimethyloylpropantri(meth)acrylat, Glycerintri(meth)acrylat;
Tetra(meth)acrylate, wie Pentaerythrittetra(meth)acrylat.
Alkyl(meth)acrylate, die sich von ungesättigten Alkoholen ableiten, wie z. B. Oleyl(meth)acrylat, 2-Propynyl(meth)acrylat, Allyl(meth)acrylat, Vinyl(meth)acrylat usw.;
Amide und Nitrile der (Meth)acrylsäure, wie N-(3-Dimethylaminopropyl)(meth)acrylamid, N-(Diethylphosphono)(meth)acrylamid, 1-(Meth)acryloylamido-2-methyl-2-propanol, N-(3-Di.butylaminopropyl)(meth)acrylamid, N-t-Butyl-N-(diethylphosphono)(meth)acrylamid, N,N-bis(2-Diethylaminoethyl)(meth)acrylamid, 4-Methacryloylamido-4-methyl-2-pentanol, (Meth)acryloylamidoacetonitril, N-(Methoxymethyl)(meth)acrylamid, N-(2-Hydroxyethyl)(meth)acrylamid, N-Acetyl(meth)acrylamid, N-(Dimethylaminoethyl)(meth)acrylamid, N-Methyl-N-phenyl(meth)acrylamid, N,N-Dieahyl(meth)acrylamid, N-Methyl(meth)acrylamid, N,N-Dimethyl(meth)acrylamid, N-Isopropyl(meth)acrylamid;
Aminoalkyl(meth)acrylate, wie tris(2-(Meth)acryloxyethyl)amin, N-methylformamidoethyl(meth)acrylat, 3-Diethylaminopropyl(meth)acrylat, 2-Ureidoethyl(meth)acrylat;
andere stickstoffhaltige (Meth)acrylate, wie N-((Meth)acryloyloxyethyl)diisobutylketimin, 2-(Meth)acryloyloxyethylmethylcyanamid, Cyanomethyl(meth)acrylat, 2,2,6,6-Tetramethylpiperidyl(meth)acrylat;
Aryl(meth)acrylate, wie Nonylphenyl(meth)acrylat, Benzyl(meth)acrylat, 2-Naphthyl(meth)acrylat, Phenyl(meth)acrylat, wobei die Arylreste jeweils unsubsti tuiert oder bis zu vierfach substituiert sein können;
carbonylhaltige (Meth)acrylate, wie 2-Carboxyethyl(meth)acrylat, Carboxymethyl(meth)acrylat, N-(2-(Nieth)acryloyloxyethyl)-2-pyrrolidinon, N-(3-(Meth)acryloyloxypropyl)-2-pyrrolidinon, N-(Meth)acryloylmorpholin, Oxazolidinylethyl(meth)acrylat, N-((Meth)acryloyloxy)formamid, Acetonyl(meth)acrylat, N-(Meth)acryloyl-2-pyrrolidinon;
Cycloalkyl(meth)acrylate, wie Cyclobutyl(meth)acrylat, Cyclopentyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acrylat, Cycloocayl(meth)acrylat, 3-Vinylcyclohexyl(meth)acrylat, 3,3,5-Trimethylcyclohexyl(meth)acrylat, Bornyl(meth)acrylat, Cyclopenta-2,4-dienyl(meth)acrylat, Isobornyl(meth)acrylat, 1-Methylcyclohexyl(meth)acrylat;
Glycoldi(meth)acrylate, wie 1,4-Butandiol(meth)acrylat, Methylen(meth)acrylat, 1,3-Butandiol(meth)acrylat, Triethylenglycol(meth)acrylat, 2,5-Dimethyl-1,6-hexandiol(meth)acrylat, 1,10-Decandiol(meth)acrylat, 1,2-Propandiol(meth)acrylat, Diethylenglycol(meth)acrylat, Ethylenglycol(meth)acrylat;
Hydroxylalkyl(meth)acrylate, wie 3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 3,4-Dihydroxybutyl(meth)acrylat, 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-Hydroxypropyl(meth)acrylat;
(Meth)acrylate von Etheralkoholen, wie Tetrahydrofurfuryl(meth)acrylat, Vinyloxyethoxyethyl(meth)acrylat, Methoxyethoxyethyl(meth)acrylat, 1-Butoxypropyl(meth)acrylat, 1-Methyl-(2-vinyloxy)ethyl(meth)acrylat, Cyclohexyloxymethyl(meth)acrylat, Methoxymethoxyethyl(meth)acrylat, Benzyloxymethyl(meth)acrylat, Furfuryl(meth)acrylat, 2-Butoxyethyl(meth)acrylat, 2-Ethoxyethoxymethyl(meth)acrylat, 2-Ethoxyethyl(meth)acrylat, Allyloxymethyl (meth) acrylat, 1-Ethoxybutyl(meth)acrylat, Methoxymethyl(meth)acrylat, 1-Ethoxyethyl(meth)acrylat, Ethoxymethyl(meth)acrylat;
(Meth)acrylate von halogenierten Alkoholen, wie 2,3-Dibromopropyl(meth)acrylat, 4-Bromophenyl(meth)acrylat, 1,3-Dichloro-2-propyl(meth)acrylat, 2-Bromoethyl(meth)acrylat, 2-Iodoethyl(meth)acrylat, Chloromethyl(meth)acrylat;
Oxiranyl(meth)acrylate, wie 10,11-Epoxyundecyl(meth)acrylat, 2,3-Epoxycyclohexyl(meth)acrylat, 2,3-Epoxybutyl(meth)acrylat, 3,4-Epoxybutyl(meth)acrylat, Glycidyl(meth)acrylat;
Phosphor-, Bor- und/oder Silicium-haltige (Meth)acrylate, wie 2-(Dibutylphosphono)ethyl(meth)acrylat, 2,3-Butylen(meth)acryloylethylborat, 2-(Dimethylphosphato)propyl(meth)acrylat, Methyldiethoxy(meth)acryloylethoxysilan, 2-(Ethylenphosphito)propyl(meth)acrylat, Dimethylphosphinomethyl(meth)acrylat, Dimethylphosphonoethyl(meth)acrylat, Diethyl(meth)acryloylphosphonat, Diethylphosphatoethyl(meth)acrylat, Dipropyl(meth)acryloylphosphat;
schwefelhaltige (Meth)acrylate, wie Thiomethyl(meth)acrylat, Thiocyclohexyl(meth)acrylat, Thiophenyl(meth)acrylat, Ethylsulfinylethyl(meth)acrylat, 4-Thiocyanatobutyl(meth)acrylat, Ethylsulfonylethyl(meth)acrylat, Thiocyanatomethyl(meth)acrylat, Methylsulfinylmethyl(meth)acrylat, Bis((meth)acryloyloxyethyl)sulfid;
Tri(meth)acrylate, wie Trimethyloylpropantri(meth)acrylat, Glycerintri(meth)acrylat;
Tetra(meth)acrylate, wie Pentaerythrittetra(meth)acrylat.
Die genannten Verbindungen kommen allein als Komponente A)
oder in Mischungen von zwei oder mehreren als Reaktivver
dünner in den erfindungsgemäßen Klebstoffmischungen vor.
Zu besonders bevorzugten Reaktivverdünnerkomponenten gehö
ren im Rahmen der Erfindung u. a. Alkyl(meth)acrylate, die
sich von gesättigten Alkoholen ableiten, wie Me
thyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)acrylat, Isopro
pyl(meth)acrylat, n-Propyl(meth)acrylat,
Butyl(meth)acrylat, Pentyl(meth)acrylat,
n-Hexyl(meth)acrylat, n-Octyl(meth)acrylat,
n-Decyl(meth)acrylat, Isooctyl(meth)acrylat, Tetrade
cyl(meth)acrylat usw., Allylacrylat, Allyl(meth)acrylat,
2-Hydroxyethylacrylat, 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2- oder
3-Hydroxypropylacrylat, 2- oder
3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 6-Hydroxyhexylacrylat,
6-Hydroxyhexyl(meth)acrylat, Glycidyl(meth)acrylat, Neopen
tyl(meth)acrylat, Isobornyl(meth)acrylat, Cyclohe
xyl(meth)acrylat, tert.-Butyl(meth)acrylat, Tetrahydrofur
furyl(meth)acrylat, Maleinsäure-mono-2-
(meth)acryloyloxyethylester, (7,7,9-Trimethyl-4,13-dioxo-3,
14-dioxa-12-diazahexandecan-1,16-dioldi(meth)acrylat),
3-[2-((Meth)acryloyloxi)ethoxycarbonyl]-propionsäure oder
Gemischen davon.
Polare Monomere, beispielsweise solche mit Hydroxylgruppen,
können zur Verbesserung der Haftung eingesetzt werden.
Zweckmäßig begrenzt man jedoch die Menge solch polarer Mo
nomere, um die Empfindlichkeit gegenüber Wasserquellung
nicht unnötig zu steigern. Besonders bevorzugt werden pola
re, insbesondere Hydroxylgruppen-haltige Monomere in einer
Menge von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Summe aus
A) + B) beschränkt.
Von besonderem Interesse als Bestandteil der Komponenten A)
sind Methacrylate, die als Vernetzungsmittel fungieren.
Hierzu zählen unter anderem Di-, tri- und mehrfachfunktio
nelle Verbindungen. Besonderen Vorzug genießen difunktio
nelle (Meth)acrylate sowie trifunktionelle (Meth)acrylate.
- a) Difunktionelle (Meth)acrylate
Verbindungen der allgemeinen Formel:
worin R Wasserstoff oder Methyl ist und n eine positive ganze Zahl zwischen 3 und 20, wie z. B. Di(meth)acrylat des Propandiols, Butandiols, Hexandiols, Octandiols, Nonandiols, Decandiols und Eicosandiols, Verbindungen der allgemeinen Formel:
worin R Wasserstoff oder Methyl ist und n eine positive ganze Zahl zwischen 1 und 14, wie z. B. Di(meth)acrylat des Ethylenglycols, Diethylenglycols, Triethylengly cols, Tetraethylenglycols, Dodecaethylenglycols, Tetra decaethylenglycols, Propylenglycols, Dipropylenglycols und Tetradecapropylenglycols; und Glycerin di(meth)acrylat, 2,2'-Bis[p-(γ-methacryloxy-β hydroxypropoxy)-phenylpropan] oder Bis-GMA, Bisphenol- A-dimethacrylat, Neopentylglycoldi(meth)acrylat, 2,2'-Di(4-methacryloxypolyethoxyphenyl)propan mit 2 bis 10 Ethoxygruppen pro Molekül und 1,2-Bis(3- methacryloxy-2-hydroxypropoxy)butan. - b) Tri- oder mehrfachfunktionelle (Meth)acrylate
Trimethylolpropantri(meth)acrylate und Pentaerythritol tetra (meth) acrylat. - c) Urethan(meth)acrylate
Umsetzungsprodukte von 2 Mol hydroxylgruppenhaltigen (Meth)acrylatmonomer mit einem Mol Diisocyanat und Um setzungsprodukte eines zwei NCO Endgruppen aufweisenden Urethanprepolymers mit einem methacrylischen Monomer, dass eine Hydroxylgruppe aufweist, wie sie z. B. durch die allgemeine Formel wiedergegeben werden:
worin R1 Wasserstoff oder eine Methylgruppe bedeutet, R2 eine Alkylengruppe und R3 einen organischen Rest verkörpert.
Die genannten vernetzend wirkenden Monomeren werden entwe
der allein oder in Form einer Mischung von mehreren Monome
ren verwendet.
Zu ganz besonders vorteilhaft im erfindungsgemäßen Kleb
stoff eingesetzten Monomeren gehören vor allem Trimethyl
olpropantrimethacrylat (TRIM), 2,2-Bis-4(3-methacryloxy-2-
hydroxypropoxy)-phenylpropan (Bis-GMA),
3,5-Dioxaoctamethylendimethacrylat (TEDMA) und/oder
7,7,9-Trimethyl-4,13-dioxo-3,14-dioxa-5,12-diaza-hexadecan-
1,16-dioxy-dimethacrylat (UDMA) sowie Diacryl 121 (AKZO)
und ähnliche Produkte, z. B. der allgemeinen Formel
R1, R2 = H, Alkyl (bevorzugt H, CH3)
R3, R4 = Alkyl oder
O-Alkyl n
R3, R4 = Alkyl oder
O-Alkyl n
z. B.
mit n = 1 bis 100 und m = 1, 2 oder 3.
Sofern als Bestandteil der Komponente A) Vernetzer aus den
Gruppen (a)-(c) eingesetzt werden, welche aromatische Re
ste beinhalten, ist eine Einsatzmenge im Bereich von
0,1-20 Gew.-%, bezogen auf die Summe A) + B), besonders
günstig. Besonders vorteilhaft ist der Bereich von
0,1-10 Gew.-% für aromatische Vernetzungsmittel. Liegt
deren Anteil über 20 Gew.-%, kann die Witterungsstabilität
leiden. Spielt diese keine Rolle, sind auch Mengen von mehr
als 20 Gew.-% günstig.
Eine spezielle Mischung von Reaktivverdünnern weist Methyl
methacrylat, GDMA und/oder TEDMA auf, wobei GDMA für Gly
koldimercaptoacetat und TEDMA für
3,6-Dioxaoctamethylendimethacrylat stehen.
Der Anteil der mehrwertigen (Meth)acrylate ist unter Be
rücksichtigung der obigen Angaben im Prinzip unbeschränkt.
Es wurde jedoch festgestellt, daß deren Anteil vorzugsweise
auf 40 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponente A),
beschränkt werden sollte, da andernfalls mechanische Eigen
schaften oder das Polymerisationsverhalten nachteilig be
einflußt werden können.
Die Komponente A) kann des weiteren auch andere Comonomere
enthalten, die mit oben genannten (Meth)acrylaten copolyme
risierbar sind. Zu diesen gehören u. a. Vinylester,
Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylacetat, Styrol, sub
stituierte Styrole mit einem Alkylsubstituenten in der Sei
tenkette, wie z. B. α-Methylstyrol und α-Ethylstyrol, sub
stituierte Styrole mit einem Alkylsubstituenten am Ring,
wie beispielsweise Vinyltoluol und p-Methylstyrol, haloge
nierte Styrole, wie beispielsweise Monochlorstyrole,
Dichlorstyrole, Tribromstyrole und Tetrabromstyrole,
Vinyl- und Isopropenylether, Maleinsäurederivate, wie bei
spielsweise Maleinsäureanhydrid, Methylmaleinsäureanhydrid,
Maleinimid, Methylmaleinimid, Phenylmaleinimid und Cyclohe
xylmaleinimid, und Diene, wie beispielsweise 1,3-Butadien,
Divinylbenzol, Diallylphthalat und 1,4-Butandiol
divinylether.
Der Anteil der Comonomere ist auf 40 Gew.-% der Komponente
A) beschränkt, da andernfalls die mechanischen Eigenschaf
ten der auspolymerisierten Beschichtungen nachteilig beein
flußt werden können. Der Anteil der Vinylaromaten ist hier
bei auf 30 Gew.-% der Komponente A) begrenzt, da höhere An
teile zu einer Entmischung des Systems und somit zu einer
Trübung führen können. Außerdem kann es bei höheren Antei
len an. Vinylaromaten zur Verminderung der Witterungsbestän
digkeit kommen. Der Anteil der Vinylester ist ebenfalls auf
30 Gew.-% der Komponente A) limitiert, da diese bei tiefen
Temperaturen nur ungenügend durchhärten und zu einem ungün
stigen Schrumpfverhalten neigen.
Alle oben genannten Monomere, die in der Komponenten A)
enthalten sind, sind kommerziell erhältlich.
Die Komponente A) ist dementsprechend besonders bevorzugt
aus
- 1. 60 bis 100 Gew.-Teilen (Meth)acrylat
- 2. 0 bis 40 Gew.-Teilen mehrwertiges (Meth)acrylat
- 3. 0 bis 40 Gew.-Teilen Comonomer
aufgebaut.
Die Menge der Komponente A) kann in einem erfindungsgemäßen
Klebstoff über einen weiten Bereich variieren. Je nach An
wendung ist ein kleinerer Anteil (5 Gew.-% bezogen auf
A)+B)) oder ein größerer Anteil (bis zu 90 Gew.-% bezogen
auf A)+B)) zweckmäßig. Ist die Menge von A) unterhalb von
5 Gew.-%, dann besteht die Gefahr, daß sich polymere Kompo
nenten nicht mehr im ausreichenden Maße im Klebstoff lösen.
Liegt die Menge Reaktivverdünner über 90 Gew.-%, dann kann
es sein, daß keine ausreichende Polymerisation geschieht
oder daß die Schwindung zu groß ist.
Besonders günstige Eigenschaften im Hinblick auf Schwindung
und Viskosität ergeben sich mit Klebstoffen mit Reaktivver
dünnergehalten zwischen 55 und 85 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht der Komponenten A) und B).
Zur Modifikation der Viskosität der erfindungsgemäßen Kleb
stoffmischung und der Verlaufseigenschaften sowie zur bes
seren Härtung oder anderer, insbesondere mechanischer Ei
genschaften des Klebstoffs enthält dieser Polymere oder
Prepolymere, die erfindungsgemäß in der Komponenten A)
löslich oder quellbar sein müssen, so daß keine Trübung
auftritt.
Erfindungsgemäß sind unter anderem Poly(meth)acrylate,
Epoxyd(meth)acrylate, aliphatische Polyurethanmethacrylate,
Polyurethanacrylate oder Mischungen hiervon als Komponen
te B) geeignet. Die genannten (Pre)polymere können auch als
Copolymere eingesetzt werden.
Nach erfolgter Polymerisation der Komponenten A) muß das
(Pre)polymere mit dem entstandenen Polymerisat AA) verträg
lich sein. Die Charakterisierung der Polymermischung kann
nach bekannten Kriterien erfolgen (vgl. hierzu Krik-Othmer,
Encyclopedia of Chemical Technology, 3rd. Ed. Vol. 18, Sei
ten 457 bis 460, J. Wiley & Sons 1982; J. Brandup,
E.H. Immergut, Polymer Handbook, 2nd Ed. III, Seite 211,
Wiley Interscience, 1975). Bei den Polymermischungen aus
AA) und B) beobachtet man nur einen Brechungsindex und eine
einzige Glastemperatur.
Für den Fall, daß sich die Polymerisate AA) und B) in ihrem
chemischen Aufbau unterscheiden, kann zur Beurteilung der
Verträglichkeit unter anderem das Auftreten der LCST (Lower
Critical Solution Temperature) herangezogen werden, deren
Existenz auf einer Entmischung einer klaren, transparenten
Polymer-Lösung in zwei Phasen beruht, die durch Erwärmen
induziert wird, wobei die Mischung trüb wird.
Die Mischungen aus dem Polymerisat AA) und der Komponen
ten B) weisen LCST-Werte auf, die über den Temperaturen
liegen, denen die Klebefuge ausgesetzt wird. Vorzugsweise
liegen die LCST-Werte mindestens 20°C über diesen Tempera
turen, die beispielsweise während der Verarbeitung auftre
ten.
Von besonderem Interesse für die Erfindung sind unter ande
rem (Pre)polymere auf Basis von (Meth)acrylat (Gruppe B1),
polymere Vernetzer (Gruppe B3), Phenoxyharze (Gruppe B4)
sowie Substanz- oder Emulsionspolymerisate (Gruppe B5).
Zu dieser Gruppe gehören insbesondere Polymere und Prepoly
mere, sogenannte Sirupe, auf Basis von (Meth)acrylaten.
Diese Polymere sind aus den Monomeren aufgebaut, die eben
falls als Bestandteile der Komponenten A) verwendet werden
können. Die Polymere, die durch Polymerisation von
(Meth)acrylaten und/oder der oben genannten Comonomere er
halten werden, können auch als Mischungen eingesetzt wer
den.
Die Polymerisation kann sowohl radikalisch als auch ionisch
erfolgen, vorzugsweise werden aber radikalerzeugende In
itiatoren eingesetzt. Beispiele dieser Intiatoren sind un
ter Komponente D) beschrieben.
Die eingesetzten (Pre)polymere sollten für eine große Zeit
spanne lagerfähig sein. Dies setzt in allgemeinen voraus,
daß sie nicht nachpolymerisieren, bzw. frei von Restmengen
an Initiator oder Radikalbildnern sind.
Die Herstellung von (Pre)polymeren auf Basis von
(Meth)acrylaten ist in der Fachwelt weithin bekannt und
beispielsweise in der Druckschrift DE-A-28 43 759 beschrie
ben, auf die ausdrücklich Bezug genommen wird. Die
(Pre)polymere sind im allgemeinen kommerziell erhältlich.
Prepolymere und Komponente A) können gleiche oder verschie
dene Monomer- und/oder Comonomerzusammensetzungen aufwei
sen. Insbesondere kann im Rahmen der Erfindung auch die
Glastemperatur eines einzusetzenden Prepolymerisats durch
Copolymerisation von Methylmethacrylat und weichmachenden
Acrylaten gezielt eingestellt werden.
Dabei ist gemäß der Erfindung mit Prepolymer ein reines Po
lymer oder Oligomer, eventuell mit geringer Restmonomerge
halten, nicht jedoch ein Sirup aus Polymer und Monomer zu
verstehen.
Besonders bevorzugte Prepolymere für die Erfindung umfassen
Copolymerisate von Methylmethacrylat mit Acrylaten. Beson
ders bevorzugt davon ist ein Copolymer aus MMA und
n-Butylacrylat.
Eine weitere Gruppe als Bestandteil der Komponenten B) von
besondere Interesse ist, wird von TPU-Bindemittel gebildet.
Die Komponente der Gruppe B2) kann aus einem oder mehreren
TPU's bestehen.
Dabei kommt grundsätzlich jedes polyesterbasierte oder po
lyetherbasierte Polyurethan in Frage, insofern es nicht re
aktiv und thermoplastisch ist. Im Rahmen der Erfindung wird
dabei unter "nicht reaktiv" in Bezug auf die Polyurethan-
Komponente B2) ein polymeres Material verstanden, welches
keine freien unreagierten Isocyanat-Gruppen enthält. Dies
hat zur Folge, daß das Polyurethan keinerlei nennenswerte
chemische Reaktion mit irgendeiner Komponente des erfin
dungsgemäßen Klebstoffgemisches zeigt. Ein Polyurethan,
welches diese Kriterien nicht erfüllt, kann zwar auch im
Sinne der Erfindung eingesetzt werden, allerdings nur,
falls es so behandelt oder reagiert wird, daß es die vorge
nannten Erfordernisse in ausreichendem Maße erfüllt. Bei
spielsweise kann man ein Polyurethan, welches freie Isocya
natgruppen aufweist, mit einem monofunktionellen Alkohol
oder ähnlichen Verbindungen reagieren, um die freien
Isocyanatgruppen zu eliminieren. Dabei versteht es sich,
daß das Reagenz keine freien olefinischen Doppelbindungen
einführen sollte.
Der Begriff "thermoplastisch" bedeutet im Sinne der Erfin
dung in Bezug auf Polyurethane, daß diese nicht gequollen
oder vernetzt sind, und daß sie in der erfindungsgemäßen
Klebstoff-Formulierung nicht wesentlich vernetzen.
Grundsätzlich sind Polyurethane, welche die Erfordernisse
"nicht reaktiv" und "thermoplastisch" erfüllen, im wesent
lichen linear, obwohl Verzweigungen a priori nicht ausge
schlossen sind, solange das resultierende Polymer kein in
acrylischen Monomeren unlösliches Gel formt. Größere Ver
zweigungsgrade, die ein unlösliches, im wesentlichen drei
dimensionales Matrixpolymer ergeben, verhindern die Errei
chung der erfindungsgemäßen Ziele, und Polyurethane von
solcher Natur liegen daher nicht im Bereich der vorliegen
den Erfindung.
Die Bildung von Polyesterurethanen und Polyetherurethanen
basiert im erfindungsgemäßen Rahmen auf der Reaktion von
Isocyanatgruppen mit aktiven Wasserstoffatomen enthaltenden
Hydroxylgruppen-haltigen Verbindungen. Zur Bildung eines
Polymers mit hohem Molekulargewicht werden vorzugsweise di
funktionale Reagentien eingesetzt, obwohl geringere Anteile
von Verbindungen mit höherer Funktionalität, was zur Bil
dung eines gewissen Verzweigungsgrades führt, oder von ge
ringeren Anteilen monofunktioneller Verbindungen, was zum
Kettenabbruch führt, in gewissem Ausmaß die Regulierung und
Kontrolle des Molekulargewichts erlauben. Die Bildung sol
cher Polymerer ist an sich bekannt, und viele Polyurethane,
die diesen erfindungsgemäßen Erfordernissen Genüge tun,
sind kommerziell erhältlich, oder viele kommerziell erhält
liche Polyurethane können an die erfindungsgemäßen Erfor
dernisse angepaßt werden.
Zu den bei der Bildung von erfindungsgemäß einsetzbaren Po
lyetherurethanen nützlichen reaktiven, organischen, po
lyfunktionellen Polyolen, die mit geeigneten Isocyanaten
umgesetzt werden können, gehören u. a. die Polyalkylen
ether, Thioetherglykole und Etherthioetherglykole der all
gemeinen Formel (C.I)
HO RX nH (C.I),
wobei R ein oder mehrere Alkylenreste mit bis zu 10 Kohlen
stoffatomen bedeutet, X Sauerstoff oder Schwefel oder eine
Mischung von beiden ist und n eine ganze Zahl darstellt. Es
ist bei weitem bevorzugt, daß n eine natürliche ganze Zahl
ist, die so groß ist, daß das Molekulargewicht des Polyal
kylenetherglykols, Polyalkylenthioetherglykols oder Polyal
kylenether-thioetherglykols wenigstens 500, vorzugsweise
zwischen 500 und ungefähr 10 000 ist.
Bevorzugte Polyalkylenetherglykole sind u. a. Polyethy
lenglykol, Polypropylenglykol, Polybutylenglykol, Poly
tetramethylenglykol, Polyhexamethylenglykol und ähnliche.
Diese werden beispielsweise durch säurekatalysierte Poly
kondensation der entsprechenden monomeren Glykole oder
durch Kondensation von niedrigen Alkylenoxiden, wie bei
spielsweise Ethylenoxid, Propylenoxid und ähnlichen, erhal
ten, und zwar entweder mit sich selbst oder mit Glykolen,
wie z. B. Ethylenglykol, Propylenglykol und ähnlichen.
Polyalkylenarylenetherthioether und Etherthioetherglykole,
welche Molekulargewichte im Bereich von etwa 500 bis etwa
10 000 aufweisen und welche der o. g. allgemeinen Formel
entsprechen, unterscheiden sich von den bereits beschriebe
nen Polyalkylenglykolen dadurch, daß sie Arylenradikale,
wie z. B. Phenylen-, Naphthylen- und Anthrylen-Reste, ent
weder substituiert oder unsubstituiert, anstelle von eini
gen - aber nicht allen - Alkylenradikalen aufweisen. Dies
bedeutet, daß in der o. g. Formel R eine Mischung von Alky
len- und Arylenresten darstellt. In diesem Fall hat es sich
als besonders günstig herausgestellt, daß solche Materiali
en ein Molekulargewicht von wenigstens 500 für jeden sol
chen Arylenrest aufweisen.
Eine weitere Klasse reaktiver, organischer, polyfunktionel
ler Polyole, die bei der Herstellung der erfindungsgemäß
einsetzbaren Polyurethane angewandt werden können, sind die
im wesentlichen linearen Polyester, welche eine Mehrzahl
von Isocyanat-reaktiven Hydroxylgruppen enthalten. Während
die Herstellung von für diese Zwecke geeigneten Polyestern
an sich bekannt ist, wird zum besseren Verständnis dennoch
darauf hingewiesen, daß Polyester dieser Art im allgemeinen
durch Kondensation von Polyhydroxy-Verbindungen, im allge
meinen von gesättigten aliphatischen Diolen, wie beispiels
weise Ethylenglykol, Propandiol-1,2, Propandiol-1,3, Butan
diol-1,3, Butandiol-1,4, Pentandiol-1,2, Pentandiol-1,5,
Hexandiol-1,3, Hexandiol-1,6, Diethylenglykol, Dipropy
lenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol und ähnli
chen, erhältlich sind, ebenso auch durch Kondensation von
Mischungen der genannten Diole untereinander und von Mi
schungen der genannten Diole mit untergeordneten Mengen von
Polyolen, welche mehr als zwei Hydroxygruppen aufweisen,
vorzugsweise gesättigten aliphatischen Polyolen, wie z. B.
Glycerol, Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Pentaeryth
riotol, Sorbitol und ähnlichen, mit einer Polycarbonsäure
oder einem Polycarbonsäureanhydrid, im allgemeinen einer
Dicarbonsäure oder einem Dicarbonsäureanhydrid, welche ent
weder gesättigt sind oder welche ausschließlich benzolische
Doppelbindungen enthalten, wie beispielsweise Oxalsäure,
Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pime
linsäure, Suberinsäure, Azelainsäure, Sebazinsäure, Malein
säure, Phthalsäure, Cyclohexandicarbonsäure und Endomethy
lentetrahydrophthalsäure und ähnlichen sowie deren Isome
ren, Homologen und anderen substituierten Derivaten, bei
spielsweise Chlorderivaten oder mit Mischungen von solchen
Säuren untereinander und mit ungesättigten Dicarbonsäuren
oder ungesättigten Dicarbonsäureanhydriden, wie beispiels
weise Maleinsäure, Fumarsäure, Citraconsäure und Itaconsäu
re und ähnlichen, ebenso wie mit Polycarbonsäuren mit drei
oder mehr Carbonylgruppen, beispielsweise Aconitsäure und
ähnliche.
Die im Rahmen der Erfindung bei der Herstellung von Polyu
rethanen eingesetzten, im wesentlichen linearen Polyester
weisen Molekulargewichte im Bereich zwischen 750 und etwa
3000 auf. Darüber hinaus haben sie vorzugsweise niedrige
Säurezahlen, beispielsweise sind Säurezahlen, welche einen
Wert von etwa 60 überschreiten, im wesentlichen nicht to
lerabel und vorzugsweise liegen die Säurezahlen in einem
möglichst niedrigen Bereich, beispielsweise bei 2 oder we
niger. Dementsprechend weisen die im wesentlichen linearen
Polyester im allgemeinen relativ hohe Hydroxylzahlen auf,
d. h. im Bereich von zwischen etwa 30 bis etwa 700. Bei
Darstellung dieser Polyester wird üblicherweise eine Po
lyolüberschuß über die Polycarbonsäuren eingesetzt, um zu
gewährleisten, daß die resultierenden, im wesentlichen li
nearen Polyesterketten eine ausreichende Menge von reakti
ven Hydroxylgruppen aufweisen.
Zu einer weiteren Klasse von geeigneten organischen, po
lyfunktionellen Polyoylverbindungen gehören die Polyalkylen
etherpolyole, welche mehr als zwei reaktive Hydroxylgrup
pen enthalten, wie beispielsweise die Polyalkylenethertrio
le, Polyalkylenethertetrole usw., die beispielsweise durch
Reaktion von Polyolen, wie beispielsweise Glycerol, Trime
thylolethan, Trimethylolpropan, Pentaeritritol, Dipentaeri
tritol, Sorbitol usw., mit niedrigen Alkylenoxiden, wie
beispielsweise Ethlyenoxid, Propylenoxid und ähnlichen, er
hältlich sind.
Stickstoff-enthaltende, polyfunktionelle Polyole können
ebenso als Polyolreagentien eingesetzt werden. Zu solchen
Materialien gehören u. a. die Polyesteramide, welche übli
cherweise bei der Herstellung von Polyurethanharzen ange
wandt werden können, d. h. solche Verbindungen, deren Mole
kulargewicht im Bereich zwischen 750 bis etwa 3000 liegt
und die Säurezahlen haben, die im Bereich von 60 bis so ge
ring wie möglich liegen, das bedeutet bei zwei oder gerin
ger, und deren Hydroxylzahlen im Bereich zwischen 30 bis
etwa 700 liegen. Ebenso einsetzbar sind Polyaminoalkohole
mit relativ hohem Molekulargewicht, wie beispielsweise
hydroxypropylierte Alkylendiamine der allgemeinen Formel
(C.II)
(HOH6C3)2N-R-N(C3H6OH)2 (C.II),
worin R ein Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen be
deutet, einschließlich solcher Reste, wie
N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxypropyl)-ethylendiamin, ebenso
wie höhere analoge Verbindungen, wie beispielsweise
hydroxypropylierte Polyalkylenpolyamine der allgemeinen
Formel (C.III)
wobei R die bei der vorhergehenden Formel angegebene Bedeu
tung annehmen kann.
Ebenso wie die genannten Einzelverbindungen können auch Mi
schungen der verschiedenen reaktiven, organischen, po
lyfunktionellen Polyole, wie sie hierin weiter oben be
schrieben worden sind, zur Herstellung der für die Erfin
dung nützlichen Polyurethane eingesetzt werden. Insbesonde
re ist ersichtlich, daß bei der Verwendung von Polyolen mit
mehr als zwei Hydroxylfunktionalitäten Sorge zu tragen ist,
daß keine unlöslichen Gelpolymere resultieren, was bei
spielsweise durch einen Überschuß an Verzweigungen oder
Vernetzungen während der Polymerisation möglich ist. Ähnli
che Überlegungen spielen bei der Auswahl der organischen
Polyisocyanate eine Rolle, wie nachfolgend näher ausgeführt
wird.
Ebenso wie im Fall der Polyolreagentien können die Polyu
rethan-Verbindungen über einen weiten Bereich variieren,
wobei organische Polyisocyanate eingesetzt werden, zu denen
u. a. aromatische Diisocyanate, wie beispielsweise
m-Phenylendiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat, 4-t-Butyl-m
phenylendiisocyanat, 4-Methoxy-m-phenylendiisocyanat,
4-Phenoxy-m-phenylendiisocyanat, 4-Chloro-m
phenylendiisocyanat, Toluyldiisocyanat (entweder als eine
Mischung der Isomeren, beispielsweise der kommerziell er
hältlichen Mischung aus 80% 2,4-Toluendiisocyanat und 20%
2,6-Toluyldiisocyanat oder als individuelle Isomere
selbst), m-Xylylendiisocyanat, p-Xylylendiisocyanat, Cumyl-
2,4-diisocyanat, Durendiisocyanat,
1,4-Naphthylendiisocyanat, 1,5-Naphthylendiisocyanat,
1,8-Naphthylendiisocyanat, 2,6-Naphthylendiisocyanat,
1,5-tetrahydronaphthylendiisocyanat,
pp'-Diphenyldiisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
2,4-Diphenylhexan-1,6-diisocyanat, "Bitolyendiisocyanat"
(3,3'-Dimethyl-4,4'-biphenylendiisocyanat),
"Dianisidindiisocyanat" (3,3'-Dimethoxy-4,4'-
biphenylendiisocyanat) und Polymethylenpolyisocyanate der
nachstehenden allgemeinen Formel (C.IV) gehören:
worin n eine ganze Zahl zwischen 0 und ungefähr 5 bedeutet,
und ähnliche Verbindungen;
aliphatische Diisocyanate, wie beispielsweise Methylendii socynat, Ethylendiisocyanat, Tri-, Tetra-, Penta-, Hexa-, Hepta-, Octa-, Nona- und Decamethylendiisocyanate, 2-Chlortrimethyldiisocyanat, 2,3-Dimethyltetramethylendiisocyanat und ähnliche, und Tri- und höhere Isocyanate, wie beispielsweise Benzol-1,3,5- triisocyanat, Toluyl-2,4,6-triisocyanat, Diphenyl-2,4,4'- triisocyanat, Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat und ähnliche.
aliphatische Diisocyanate, wie beispielsweise Methylendii socynat, Ethylendiisocyanat, Tri-, Tetra-, Penta-, Hexa-, Hepta-, Octa-, Nona- und Decamethylendiisocyanate, 2-Chlortrimethyldiisocyanat, 2,3-Dimethyltetramethylendiisocyanat und ähnliche, und Tri- und höhere Isocyanate, wie beispielsweise Benzol-1,3,5- triisocyanat, Toluyl-2,4,6-triisocyanat, Diphenyl-2,4,4'- triisocyanat, Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat und ähnliche.
Mischungen von zwei oder mehr der genannten organischen Po
lyisocyanate können ebenso eingesetzt werden, um die erfin
dungsgemäß nützlichen Polyurethanharze durch Reaktion mit
entweder Ethern und/oder Estern, wie sie oben beschrieben
worden sind, zu erhalten.
Die genannten Polyurethane lassen sich nach an sich bekann
ten Verfahren herstellen. Hierzu gehören u. a. die soge
nannte Prepolymertechnik, wie sie üblicherweise bei der
Herstellung von Polyurethanharzen praktiziert wird, wobei
Polyol und Polyisocyanat unter im wesentlichen wasserfreien
Bedingungen gemischt werden, d. h. mit üblicherweise nicht
mehr als 0,2 Gew.-% Wasseranteil, basierend auf dem Ge
samtgewicht der Mischung, und wobei allenthalben ein mola
rer Überschuß der Polyisocyanate über die Polyole angewen
det wird, wobei die erhaltene Mischung bei einer Temperatur
im Bereich von zwischen Raumtemperatur und etwa 100°C rea
gieren gelassen wird für eine Zeit im Bereich von 20 min
bis etwa 8 h und wobei dann die resultierende Prepolymermi
schung auf eine Temperatur im Bereich von etwa Raumtempera
tur bis etwa 60°C abgekühlt wird.
Diese Technik ergibt üblicherweise Polymere mit freien
Isocyanatgruppen, die auf herkömmliche Weise durch Reaktion
mit monofunktionellen organischen Alkoholen, Phenol, Thiol,
Amin oder anderen ähnlichen monofunktionellen Reagentien
eliminiert werden, und zwar nach Beendigung der Polymerisa
tionsreaktion.
Besondere Bevorzugung unter den Stoffen der Komponente B2)
genießen thermoplastische Polyurethane (TPU), die durch Um
setzung von
- a) organischen, vorzugsweise aromatischen Diisocyanaten,
- b) Polyhydroxylverbindungen mit Molekulargewichten von 500 bis 8000 und
- c) Kettenverlängerungsmitteln mit Molekulargewichten von 60 bis 400 in Gegenwart von ggf.
- d) Katalysatoren,
- e) Hilfsmitteln und/oder Zusatzstoffen,
hergestellt werden.
Für die hierfür verwendbaren Ausgangsstoffe (a) bis (c),
Katalysatoren (d), Hilfsmitteln und Zusatzstoffe (e) gilt
folgendes:
- a) Als organische Diisocyanate (a) kommen beispielsweise aliphatische, cycloaliphatische und vorzugsweise aroma tische Diisocyanate in Betracht. Im einzelnen seien beispielhaft genannt: aliphatische Diisocyanate, wie Hexamethylen-diisocyanat, cycloaliphatische Diisocyana te, wie Isophoron-diisocyanat, 1,4-Cyclohexan diisocyanat, 1-Methyl-2,4- und -2,6-cyclohexan diisocyanat sowie die entsprechenden Isomerengemische, 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat sowie die entspre chenden Isomerengemische und vorzugsweise aromatische Diisocyanate, wie 2,4-Toluylen-diisocyanat, Gemische aus 2,4- und 2,6-Toluylen-diisocyanat, 4,4'-, 2,4'- und 2,2'-Diphenylmethan-diisocyanat. Gemische aus 2,4'- und 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat, urethanmodifizierte flüssige 4,4'- und/oder 2,4'-Diphenylmethan-diisocyanate, 4,4'-Diisocyanato diphenylethan-(1,2) und 1,5-Naphthylendiisocyanat. Vor zugsweise verwendet werden Hexamethylendiisocyanat, Isophoron-diisocyanat, 1,5-Naphthylendiisocyanat, Diphenylmethan-diisocyanat-Isomerengemische mit einem 4,4'Diphenylmethan-diisocyanatgehalt von größer als 96 Gew.-% und insbesondere 4,4'-Diphenylmethan diisocyanat.
- b) Als höhermolekulare Polyhydroxylverbindungen (b) mit
Molekulargewichten von 500 bis 8000 eignen sich vor
zugsweise Polyetherole und Polyesterole. In Betracht
kommen jedoch auch hydroxylgruppenhaltige Polymere,
beispielsweise Polyacetale, wie Polyoxymethylene und
vor allem wasserunlösliche Formale, z. B. Polybutan
diolformal und Polyhexandiolformal, und Polycarbonate,
insbesondere solche aus Diphenylcarbonat und Hexandiol-
1,6, hergestellt durch Umesterung, mit den obengenann
ten Molekulargewichten. Die Polyhydroxylverbindungen
müssen zumindest überwiegend linear, d. h. im Sinne der
Isocyanatreaktion difunktionell aufgebaut sein. Die ge
nannten Polyhydroxylverbindungen können als Einzelkom
ponenten oder in Form von Mischungen zur Anwendung kom
men.
Geeignete Polyetherole können dadurch hergestellt wer den, daß man ein oder mehrere Alkylenoxide mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest mit einem Startermole kül, das zwei aktive Wasserstoffatome gebunden enthält, umsetzt. Als Alkylenoxide seien z. B. genannt: Ethylen oxid, 1,2-Propylenoxid, 1,2- und 2,3 Butylenoxid. Vor zugsweise Anwendung finden Ethylenoxid und Mischungen aus Propylenoxid-1,2 und Ethylenoxid. Die Alkylenoxide können einzeln, alternierend nacheinander oder als Mi schung verwendet werden. Als Startermolekül kommen bei spielsweise in Betracht: Wasser, Aminoalkohole, wie N-Alkyl-diethanolamine, beispielsweise N-methyl diethanolamin und Diole, wie Ethylenglykol, 1,3-Propylenglykol, Butandiol-1,4 und Hexandiol-1,6. Ggf. können auch Mischungen von Startermolekülen einge setzt werden. Geeignete Polyetherole sind ferner die hydroxylgruppenhaltigen Polymerisationsprodukte des Tetrahydrofurans (Polyoxytetramethylen-glykole).
Vorzugsweise verwendet werden Polyetherole aus Propy lenoxid-1,2 und Ethylenoxid, in denen mehr als 50%, vorzugsweise 60 bis 80% der OH-Gruppen primäre Hydroxylgruppen sind und bei denen zumindest ein Teil des Ethylenoxids als endständiger Block angeordnet ist; z. B. insbesondere Polyoxytetramethylen-glykole.
Solche Polyetherole können erhalten werden, indem man z. B. an das Startermolekül zunächst das Propylen oxid-1,2 und daran anschließend das Ethylenoxid polyme risiert oder zunächst das gesamte Propylenoxid-1,2 im Gemisch mit einem Teil des Ethylenoxids copolymerisiert und den Rest des Ethylenoxids anschließend anpolymeri siert oder schrittweise zunächst einen Teil des Ethy lenoxids, dann das gesamte Propylenoxid-1,2 und dann den Rest des Ethylenoxids, an das Startermolekül anpo lymerisiert.
Die im wesentlichen linearen Polyetherole besitzen Mo lekulargewichte von 500 bis 8000, vorzugsweise 600 bis 6000 und insbesondere 800 bis 3500. Sie können sowohl einzeln als auch in Form von Mischungen untereinander zu Anwendung kommen.
Geeignete Polyesterole können beispielsweise aus Dicar bonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen und mehrwertigen Alkoholen hergestellt werden. Als Dicarbonsäuren kommen bei spielsweise in Betracht: aliphatische Dicarbonsäuren, wies Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Korksäu re, Azelainsäure und Sebacinsäure und aromatische Di carbonsäuren, wie Phthalsäure, Isophthalsäure und Terephthalsäure. Die Dicarbonsäuren können einzeln oder als Gemische, z. B. in Form einer Bernstein-, Glutar- und Adipinsäuremischung verwendet werden. Desgleichen sind Mischungen aus aromatischen und aliphatischen Di carbonsäuren einsetzbar. Zur Herstellung der Poly esterole kann es ggf. vorteilhaft sein, anstelle der Dicarbonsäuren die entsprechenden Dicarbonsäurederiva te, wie Dicarbonsäureester mit 1 bis 4 Kohlenstoffato men im Alkoholrest, Dicarbonsäureanhydride oder Dicar bonsäurechloride zu verwenden. Beispiele für mehrwerti ge Alkohole sind Glykole mit 2 bis 10, vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie Ethylenglykol, Diethy lenglykol, Butandiol-1,4, Pentandiol-1,5, Hexan diol-1,6, Decandiol-1,10, 2,2-Dimethylpropandiol-1,3, Propandiol-1,3 und Dipropylenglykol. Je nach den ge wünschten Eigenschaften können die mehrwertigen Alkoho le allein oder ggf. in Mischungen untereinander verwen det werden.
Geeignet sind ferner Ester der Kohlensäure mit den ge nannten Diolen, insbesondere solchen mit 4 bis 6 Koh lenstoffatomen, wie Butandiol-1,4 und/oder Hexan diol-1,6, Kondensationsprodukte von ω-Hydroxycapronsäure und vorzugsweise Polymerisations produkte von Lactonen, beispielsweise ggf. substituier ten ω-Caprolactonen.
Als Polyesterole vorzugsweise verwendet werden Dialky lenglykol-polyadipate mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen im Alkylenrest, wie z. B. Ethandiol-polyadipate, 1,4-Butandiol-polyadipate, Ethandiol-butandiol-1,4- polyadipate, 1,6-Hexandiol-neopentylglykol-polyadipate, Polycaprolactone und insbesondere 1,6-Hexandiol-1,4- butandiol-polyadipate.
Die Polyesterole besitzen Molekulargewichte von 500 bis 6000, vorzugsweise von 800 bis 3500. - c) Als Kettenverlängerungsmittel (c) mit Molekulargewich
ten von 60 bis 400, vorzugsweise 60 bis 300, kommen
vorzugsweise aliphatische Diole mit 2 bis 12 Kohlen
stoffatomen, vorzugsweise 2, 4 oder 6 Kohlenstoffato
men, wie z. B. Ethandiol, Hexandiol-1,6, Diethylengly
kol, Dipropylenglykol und insbesondere Butandiol-1,4 in
Betracht. Geeignet sind jedoch auch Diester der
Terephthalsäure mit Glykolen mit 2 bis 4 Kohlenstoffa
tomen, wie z. B. Terephthalsäure-bis-ethylenglykol oder
-butandiol-1,4, Hydroxyalkylenether des Hydrochinons,
wie z. B. 1,4-Di-(β-hydroxyethyl)-hydrochinoh,
(cyclo)aliphatische Diamine, wie z. B.
4,4'-Diamino-dicyclohexylmethan, 3,3'-Dimethyl-4,4'-
diamino-dicyclohexylmethan, Isophoron-diamin, Ethylen
diamin, 1,2-, 1,3-Propylen-diamin, N-Methyl-propylen
diamin-1,3, N,N'-Dimethyl-ethylendiamin und aromatische
Diamine, wie z. B. 2,4- und 2,6-Toluylen-diamin,
3,5-Diethyl-2,4- und -2,6-toluylen-diamin und primäre
ortho-di-, tri- und/oder tetraalkylsubstituierte 4,4'-
Diamino-diphenylmethane.
Zur Einstellung von Härte und Schmelzpunkt der TPU kön nen die Aufbaukomponenten (b) und (c) in relativ brei ten molaren Verhältnissen variiert werden. Bewährt ha ben sich molare Verhältnisse von Polyhydroxylverbindun gen (b) zu Kettenverlängerungsmitteln (c) von 1 : 1 bis 1 : 12, insbesondere von 1 : 1,8 bis 1 : 6,4, wobei die Härte und der Schmelzpunkt der TPU mit zunehmendem Ge halt an Diolen ansteigt.
Zur Herstellung der TPU werden die Aufbaukomponenten (a), (b) und (c) in Gegenwart von ggf. Katalysatoren (d), Hilfsmitteln und/oder Zusatzstoffen (e) in solchen Mengen zur Reaktion gebracht, daß das Äquivalenzver hältnis von NCO-Gruppen der Diisocyanate (a) zur Summe der Hydroxylgruppen oder Hydroxyl- und Aminogruppen der Komponenten (b) und (c) 1 : 0,85 bis 1,20, vorzugsweise 1 : 0,95 bis 1 : 1,05 und insbesondere 1 : 0,98 bis 1,02 beträgt. - d) Geeignete Katalysatoren, welche insbesondere die Reak tion zwischen den NCO-Gruppen der Diisocyanate (a) und den Hydroxylgruppen der Aufbaukomponenten (b) und (c) beschleunigen, sind die nach dem Stand der Technik be kannten und üblichen tertiären Amine, wie z. B. Trie thylamin, Dimethylcyclohexylamin, N-Methylmorpholin, N,N'-Dimethylpiperazin, 2-(Dimethyl-aminoethoxy)- ethanol, Diazabicyclo-(2,2,2)-octan und ähnliche sowie insbesondere organische Metallverbindungen wie Titan säureester, Eisenverbindungen wie z. B. Eisen-(III)- acetylacetonat, Zinnverbindungen, z. B. Zinndiacetat, Zinndioctoat, Zinndilaurat oder die Zinndialkylsalze aliphatischer Carbonsäuren wie Dibutylzinndiacetat, Di butylzinndilaurat oder ähnliche. Die Katalysatoren wer den üblicherweise in Mengen von 0,001 bis 0,1 Teilen pro 100 Teile Polyhydroxylverbindung (b) eingesetzt.
Neben Katalysatoren können den Aufbaukomponenten (a) bis
(c) auch Hilfsmittel und/oder Zusatzstoffe (e) einverleibt
werden. Genannt seien beispielsweise Gleitmittel, Inhibito
ren, Stabilisatoren gegen Hydrolyse, Licht, Hitze oder Ver
färbung und Weichmacher.
Nähere Angaben über die obengenannten Hilfsmittel- und Zu
satzstoffe sind der Fachliteratur, beispielsweise der Mono
graphiE: von J.H. Saunders und K.C. Frisch "High Poly
mers", Band XVI, Polyurethane, Teil 1 und 2, Verlag Inter
science Publishers 1962 bzw. 1964 oder der DE-OS 29 01 774
zu entnehmen.
Die TPU-Polymere können in einer Menge von bis zu
20 Gewichtsprozent (wt/wt) bezogen auf 100 Gew.-% der Kom
ponenten A) und B) im Klebstoff der Erfindung enthalten
sein.
Eine Klebstoffkomposition mit einem Gehalt an mehr als
20 Gew.-% TPUs ist meistens inhomogen und somit trüb, da
sich die Komponente B2) nicht in ausreichendem Maße lösen
läßt. Bevorzugte Mengen liegen zwischen etwa 3 und
10 Gew.-%.
Die Komponente B) eines erfindungsgemäßen Klebstoffs umfaßt
des weiteren ein oder mehrere Vernetzer auf Basis von
(Pre)polymeren, insbesondere Polymeren und Copolymeren, mit
seitenständigen Acrylat- und/oder Methacrylatfunktionen,
die mehrere funktionelle Gruppen aufweisen, die im Rahmen
der vorliegenden Erfindung unter der Gruppe B3 subsumiert
werden.
Von besonderem Interesse für die Erfindung sind unter ande
rem Vernetzer auf Basis von Polyurethan(meth)acrylaten,
sog. PUMA's (Gruppe B3a), Epoxidharzen (Gruppe B3c), Poly
ethern (Gruppe B3d) sowie niedermolekularen Vernetzern
(Gruppe B3e).
Hierzu gehören u. a. isocyanatfunktionelle Vorpolymere, in
welche mittels hydroxyfunktionellen Verbindungen, wie z. B.
Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Alkylalkohol,
Vinylalkohol usw., olefinische Doppelbindungen eingeführt
werden.
Die isocyanatfunktionellen Vorpolymeren, welche bei der
Durchführung der Erfindung geeignet sind, sind ebenfalls an
sich bekannt. Typischerweise sind solche Vorpolymere Adduk
te oder Kondensationsprodukte von Polyisocyanatverbindun
gen, die wenigstens zwei freie Isocyanatgruppen aufweisen,
und monomeren oder polymeren Polyolen mit wenigstens zwei
Hydroxygruppen, einschließlich von Mischungen solcher Po
lyole. Die Reaktion zwischen dem Polyisocyanat und den Po
lyolen wird unter Verwendung einer Überschußmenge an Polyi
socyanat durchgeführt, um sicherzustellen, daß das Reakti
onsprodukt wenigstens zwei freie, nichtreagierte Isocyanat
gruppen aufweist.
Bei der Herstellung der gemäß der Erfindung verwendeten
isocyanatfunktionellen Vorpolymeren brauchbare Polyole be
sitzen vorzugsweise ein Durchschnittsmolekulargewicht von
etwa 300 bis etwa 3000. Geeignete Polyole umfassen Polyal
kylenglykole, wie Polyethylenglykole, Polyetherpolyole, wie
die Verbindungen, welche durch Additionspolymerisation von
Ethylenoxid und einem Polyol, wie Trimethylolpropan, in ei
nem Verhältnis zur Bereitstellung von nicht umgesetzten
Hydroxylgruppen in dem Produkt hergestellt wurden, organi
sche hydroxylierte Elastomere, die eine Einfriertemperatur
(Glasübergangstemperatur zweiter Ordnung) unterhalb etwa
5°C besitzen, wie Poly(butadien-styrol)-polyole und Po
ly(butadien)-polyole, Polyesterpolyole, wie sie durch Poly
merisation von Polyolen, z. B. Diethylenglykol, Trimethy
lolpropan oder 1,4-Butandiol, mit Polycarbonsäuren wie
Phthalsäure, Terephthalsäure, Adipinsäure, Maleinsäure oder
Bernsteinsäure, in einem Verhältnis zur Bereitstellung von
nicht umgesetzten Hydroxylgruppen in dem Produkt herge
stellt wurden; Glyceridester von hydroxylierten Fettsäuren,
wie Rizinusöl, Glycerinmonoricinoleat, geblasenes Leinöl
oder geblasenes Sojaöl; sowie Polyesterpolyole, wie sie
beispielsweise durch Polymerisation eines Lactons, wie
ε-Caprolacton, hergestellt wurden.
Polyisocyanate, welche mit Polyolen unter Bildung von
isocyanatfunktionellen Vorpolymeren, die gemäß der Erfin
dung verwendet werden, umgesetzt werden können, können be
liebige monomere, d. h. nicht-polymere, Isocyanatverbindun
gen mit wenigstens zwei freien Isocyanatgruppen sein, ein
schließlich aliphatischen, cycloaliphatischen und aromati
schen Verbindungen. Typische Vertreter von Polyisocyanaten
umfassen - ohne Beschränkung hierauf:
2,4-Toluylendiisocyanat, 2,6-Toluylendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, m- und p-Phenylendiisocyanat, Polymethylenpoly(phenylisocyanat), Hexamethylendiisocyanat, 4,4'-Methylen bis(cyclohexylisocyanat), Isophorondiisocyanat und andere aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Polyisocya nate, einschließlich Mischungen solcher Polyisocyanate. Häufig werden cycloaliphatische und aromatische Polyisocya nate bevorzugt.
2,4-Toluylendiisocyanat, 2,6-Toluylendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, m- und p-Phenylendiisocyanat, Polymethylenpoly(phenylisocyanat), Hexamethylendiisocyanat, 4,4'-Methylen bis(cyclohexylisocyanat), Isophorondiisocyanat und andere aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Polyisocya nate, einschließlich Mischungen solcher Polyisocyanate. Häufig werden cycloaliphatische und aromatische Polyisocya nate bevorzugt.
Zu in der erfindungsgemäßen Klebstoffmischung mit besonde
rem Erfolg einsetzbaren Vernetzern aus der Untergruppe B3a)
gehören unter anderem eine oder mehrere der radikalisch po
lymerisierbaren Verbindungen der allgemeinen Formel B3a.I
(H2C=CR1-C(=O)-O-R2-O-C(=O)-NH-)nR3 (B3a.I)
worin
R1 = Wasserstoff oder eine Methylgruppe,
R2 = eine lineare oder verzweigte Alkylengruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Alkylenoxide mit 4 bis 21 Kohlenstoffatomen und
n = 2 oder 3 ist,
wobei R3 für n = 2 ist:
R1 = Wasserstoff oder eine Methylgruppe,
R2 = eine lineare oder verzweigte Alkylengruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Alkylenoxide mit 4 bis 21 Kohlenstoffatomen und
n = 2 oder 3 ist,
wobei R3 für n = 2 ist:
[-Q-NH-C(=O)]2[{-O-R4-O-C(=O)-NH-Q'-NH-C(=O)}m-O-R4-O-]
wobei m = 0 bis 10 und
R4
a) ein Polycaprolactondiol-Rest
b) ein Polytetrahydrofurfuryldiol-Rest
oder wobei R3 für n = 3 ist:
R4
a) ein Polycaprolactondiol-Rest
b) ein Polytetrahydrofurfuryldiol-Rest
oder wobei R3 für n = 3 ist:
[-Q-NH-C(=O)-((CH2)5-C(=O))p-]3R5
wobei R5 ein Triol-Rest eines 3 bis 6 Kohlenstoffatome ent
haltenden, linearen oder verzweigten dreiwertigen Alkohols
und p = 1 bis 10 ist und
Q und Q' unabhängig voneinander 6 bis 18 Kohlenstoffatome enthaltende aromatische, aliphatische oder cycloaliphati sche Gruppen sind, die sich von Diisocyanaten oder Dii socyanatgemischen ableiten.
Q und Q' unabhängig voneinander 6 bis 18 Kohlenstoffatome enthaltende aromatische, aliphatische oder cycloaliphati sche Gruppen sind, die sich von Diisocyanaten oder Dii socyanatgemischen ableiten.
Die Verbindungen der Formel (B3a.I) sind herstellbar nach
im Stand der Technik an sich bekannten Verfahren durch Um
setzung eines in der Estergruppe Hydroxylgruppen enthalten
den Acrylates (R1 = H) oder Methacrylates (R1 = CH3) mit
Isocyanatgruppen enthaltenden Verbindungen unter Bildung
einer Urethangruppe. Die Hydroxyalkylacrylate oder
-Methacrylate enthalten Alkylgruppen, die linear oder ver
zweigt sein können und zwischen 2 bis 6 Kohlenstoffatome
enthalten. Gemäß der Erfindung können auch die Ester von
Acrylsäure und Methacrylsäure mit Polyethylenglykol
und/oder Polypropylenglykol eingesetzt werden. Derartige
Acrylate oder Methacrylate enthalten 4 bis 21 Kohlenstoffa
tome in der Estergruppe, entsprechend 2 bis 10 Ethylenoxi
deinheiten und 1 bis 7 Propylenoxideinheiten. Die Herstel
lung derartiger Ester ist dem Fachmann bekannt.
Bei den Verbindungen der allgemeinen Formel (B3a.I) für den
Fall, daß n = 2 ist, handelt es sich um Umsetzungsprodukte
von Hydroxylgruppen enthaltenden Acrylaten oder Methacryla
ten mit Isocyanaten, die erhältlich sind durch Reaktion von
geeigneten Diolen mit Diisocyanaten.
Geeignete Hydroxylgruppen enthaltende (Meth)acrylate gehor
chen der allgemeinen Formel B3a.1I
H2C = CR1-C(=O)-O-R2-OH (B3a.1I),
worin
R1 = Wasserstoff oder Methyl und
R2 = Ethylen.
R1 = Wasserstoff oder Methyl und
R2 = Ethylen.
Geeignete Acrylate oder Methacrylate sind solche, für die
R2 einem Ethylen-, Propylen-, Isopropylen-, n-Butylen-, Iso
butylen-Gruppe oder 4 bis 7 Ethylenoxid- oder Propylenoxi
deinheiten enthalten.
Bevorzugt für die Umsetzung der Isocyanate mit den
Hydroxylgruppen tragenden Acrylaten oder Methacrylaten wer
den jedoch Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat,
2-Hydroxypropylacrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat,
3-Hydroxypropylacrylat, 3-Hydroxypropylmethacrylat,
6-Hydroxyhexylacrylat, 6-Hydroxyhexylmethacrylat, Polyethy
lenglykolacrylat, Polyethylenglykolmethacrylat, Polypropy
lenglykolacrylat und Polypropylenglykolmethacrylat.
Bei dem geradkettigen oder verzweigten Alkylgruppen mit 1
bis 8 Kohlenstoffatomen für R3 handelt es sich insbesondere
um Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl -, n-Butyl-, Iso
butyl-, tert.-Butyl-, Pentyl-, Isopentyl-, Neopentyl- oder
die Hexylgruppe.
Bei den Cycloalkylgruppen mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen
handelt es sich vorzugsweise um solche, die ausgewählt sind
aus der Cyclopropyl-, Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cyclohe
xyl- und Cycloheptylgruppe.
Als aromatische, 6 bis 18 Kohlenstoffatome enthaltende
Gruppen sind insbesondere die Phenyl-, 2-Toluenyl-,
4-Toluenyl- und die Xylenylgruppe zu erwähnen, die durch
Reaktion der Hydroxylgruppen enthaltenden (Meth)acrylate
mit den entsprechenden Isocyanaten eingeführt wird.
Bei den Diolen handelt es sich um a) Polycaprolactondiole,
b) Polytetrahydrofurfuryldiole und c) spezielle Polyester
diole. Das Molverhältnis bei der Reaktion von den Diolen
mit den Diisocyanaten kann im Verhältnis von 1 : 1 bis zu
1 : 1,1 variieren.
- a) Polycaprolactondiole sind nach an sich bekannten Ver
fahren erhältlich durch Ringöffnungspolymerisation von
Caprolacton mit geeigneten Diolen, wobei das Verhältnis
von Caprolacton zum Diol 1 bis 20 beträgt, also 2 bis
40 Mol Caprolacton pro Mol Diol eingesetzt wird. Das
Molekulargewicht der Polycaprolactondiole beträgt zwi
schen 200 und 4000.
Als Diole kommen insbesondere lineare oder verzweigte zweiwertige, 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthaltende Alko hole in Frage, die ausgewählt sind aus Ethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,2-, 1,3- oder 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol, 2-Methyl-1,4-butandiol, 2,2-Dimethyl-1,3-Propandiol, 1,2- oder 1,6-Hexandiol, 1,10-Decandiol.
Die Reaktionsprodukte aus dem Diol und dem Caprolacton werden anschließend nach dem Fachmann bekannten Verfah ren mit aromatischen, aliphatischen oder cyclischen Di isocyanaten umgesetzt. Geeignete Diisocyanate, von de nen sich Q und unabhängig davon auch Q' ableitet, sind ausgewählt aus 2,4-Toluendiisocyanat, 2,6-Toluendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat (MDI), 4,4'-Dicyclohexyldiisocyanat, meta- und pa ra-Tetramethyl-xylendiisocyanat, 3-Isocyanatomethyl- 3,5,5-trimethylcyclohexylisocyanat (Isophorondiisocyanat), Hexamethylendiisocyanat, 1,5-Naphthylendiisocyanat, Dianisidindiisocyanat, Di(2-isocyanatoethyl)-bicyclo[2.2.1]-hept-5-en-2,3- dicarboxylat, 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylenhexamethylendiisocyanat und Gemischen davon.
Anschließend wird das Reaktionsprodukt aus dem Diol, dem Caprolacton und dem Diisocyanat nach an sich be kannten Verfahren mit dem Hydroxylgruppen enthaltenden Acrylat oder Methacrylat zum Polyurethan(meth)acrylat umgesetzt. - b) Der Aufbau der sich von Polytetrahydrofurfuryldiol ab leitenden Verbindungen der Formel I für n = 2 erfolgt prinzipiell nach dem gleichen Schema wie unter a) be schrieben. Zunächst wird Polytetrahydrofurfuryldiol mit einem der oben unter a) genannten Diisocyanate zur Re aktion gebracht und das Reaktionsprodukt daraus mit den bereits erwähnten Hydroxylgruppen enthaltenden Acryla ten oder Methacrylaten der Formel B3a.II zum Polyuret han(meth)acrylat umgesetzt. Hinsichtlich des Verfahrens zur Umsetzung von Diolen mit Diisocyanaten wird auf die dem Fachmann bekannte einschlägige Fachliteratur ver wiesen. Das Molekulargewicht der Produkte beträgt zwi schen 200 und 4500.
- c) Besonders gute Ergebnisse lassen sich im Rahmen der Er
findung mit PUMA's erhalten, die sich von speziellen
Polyesterdiolen ableiten.
Äußerst zweckmäßig ist demnach der Einsatz von Verbin dungen der allgemeinen Formel B3a.III
[H2C=CR1-C(=O)-O-R2-O-C(=O)-NH-Q-NH-C(=O)]2[{-O-R4a-O- C(O=)-NH-Q'-NH-C(O=)}m-O-R4a-O-] (B3a.III)
worin
m = 0 bis 10,
R1 = Wasserstoff oder Methylgruppe,
R2 = einen linearen oder verzweigten Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder ein Alkylenoxid mit 4 bis 21 Kohlenstoffatomen ist,
Q und Q' unabhängig voneinander 6 bis 18 Kohlenstoffa tome enthaltende aromatische, aliphatische oder cycloaliphatische Gruppen sind, die sich von dem zugrundeliegenden Diisocyanat oder Diisocyanatge mischen ableiten und
R4a von einem Polyesterdiol mit einem C:O-Verhältnis von < 2,6, einem C:H-Verhältnis < 10 und einem Mo lekulargewicht von 1000 bis 20000 abgeleitet ist.
Durch den Einsatz der Polyurethan(meth)acrylate der allge
meinen Formel B3a.III werden besonders gute Eigenschaften,
insbesondere hinsichtlich der Hydrophobierung erreicht.
Diese Polyurethan(meth)acrylate weisen eine besondere ela
stifizierende Wirkung auf.
R4 entspricht Polyesterdiol-Resten, die sich von Polyester
diolen ableiten, die gekennzeichnet durch ein
C:O-Verhältnis von < 2,6, vorzugsweise < 3,0, und ein
C:H-Verhältnis von < 10. Ferner zeichnen sich diese Poly
esterdiole durch ein Molekulargewicht von 1000 bis 20 000,
insbesondere von 1000 bis 10 000, aus.
Die Herstellung dieser speziellen Polyesterdiole erfolgt
durch Umsetzung von langkettigen Diolen, insbesondere Di
merdiol. (hydrierte Dimerfettsäure) mit kürzerkettigen 4 bis
8 Kohlenstoffatome enthaltenden Dicarbonsäuren oder deren
Anhydriden, insbesondere Bernsteinsäure oder Bernsteinsäu
reanhydrid. Die Polyesterdiole können auch hergestellt wer
den durch Umsetzung von kürzerkettigen 4 bis 8 Kohlen
stoffatome enthaltenden Diolen, insbesondere 1,6-Hexandiol
mit langkettigen Fettsäuren, insbesondere Dimerfettsäure-
Gemisch aus dimerisierten Fettsäuren von acyclischen und
Cyclischen Dicarbonsäuren mit durchschnittlich 36 Kohlen
stoffatomen. Es können aber auch Gemische aus langkettigen
Diolen mit kürzerkettigen Diolen eingesetzt werden, wie
insbesondere Gemische aus Hexandiol und Polyethylenglykol
oder aus Dimerdiol und Diethylenglykol.
Allgemein als Diole besonders bevorzugt sind lineare oder
verzweigte C2-C44-Alkyldiole wie Ethylenglykol, 1,2- oder
1,3-Propylenglykol, 1,2-, 1,3- oder 1,4-Butandiol, Neopen
tylglykol, 1,2- oder 1,6-Hexandiol, 1,10-Decandiol,
1,12-Octadecandiol. In Frage kommen aber auch cyclische
C6-C44-Alkyldiole.
Ferner bevorzugt sind Ethergruppen enthaltende Diole, wie
beispielsweise Di-, Tri- oder Tetraethylen- oder
-propylenglykol oder deren oligomeren Homologen.
Allgemein als Dicarbonsäure besonders bevorzugt sind linea
re oder verzweigte C2-C44-Alkyldicarbonsäuren, wie Oxalsäu
re, Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure,
Pimelinsäure, Korksäure, Azealinsäure, Nonandicarbonsäure,
Decandicarbonsäure, Undecandicarbonsäure oder deren techni
sche Gemische. Zur Reaktion mit den Diolen können ebenfalls
ungesättigte C4-C44-Dicarbonsäuren, wie Maleinsäure, Fumar
säure, Itaconsäure oder Aconitsäure, eingesetzt werden.
Die Veresterung kann nach an sich bekannten Verfahren in
Gegenwart eines Katalysators in einem geeigneten Lösungs
mittel bei erhöhter Temperatur unter azeotroper Entfernung
des Reaktionswassers erfolgen. Als Katalysator ist
Zinn(II)octoat und als Lösungsmittel Xylen bevorzugt.
Die so gewonnenen Polyesterdiole werden dann mit einem der
oben unter a) genannten Diisocyanate umgesetzt und an
schließend mit den bereits unter a) erwähnten Hydroxylgrup
pen enthaltenden Acrylaten oder Methacrylaten zum Polyuret
han(meth)acrylat umgesetzt. Eine oder mehrere dieser auf
den speziellen Polyesterdiolen basierenden Polyuret
han(meth)acrylate können im Gemisch mit Aktivatoren und
ggf. weiteren üblichen Zusätzen als Klebstoffzusammenset
zung eingesetzt werden.
Bei den Verbindungen der allgemeinen Formel (B3a.I) für den
Fall, daß n = 3 ist, handelt es sich um Umsetzungsprodukte
der oben genannten Hydroxylgruppen enthaltenden Acrylate
oder Methacrylate mit Isocyanaten, die erhältlich sind
durch Umsetzung von geeigneten 3 bis 6 Kohlenstoffatome
enthaltenden, linearen oder verzweigten dreiwertigen Alko
holen (Triolen) mit Caprolacton und anschließender Reaktion
mit Diisocyanaten.
Polycaprolactontriole sind nach an sich bekannten Verfahren
erhältlich durch Ringöffnungspolymerisation von Caprolacton
mit geeigneten Triolen, wobei das Verhältnis von Caprolac
ton zu Triol 1 bis 10 beträgt, also 3 bis 30 Mol Caprolac
ton mit einem Mol Triol umgesetzt werden.
Als Triole kommen insbesondere solche in Frage, die ausge
wählt sind aus Glycerin, 1,2,4-Butantriol, Trimethylolpro
pan (2-Hydroxymethyl-2-ethyl-1,3-propandiol) und Trimethyl
olethan(2-Methyl-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol).
Die Reaktionsprodukte aus dem Triol und dem Caprolacton
werden anschließend nach dem Fachmann bekannten Verfahren
mit den unter a) genannten Diisocyanaten umgesetzt. An
schließend wird das Reaktionsprodukt aus dem Triol, dem Ca
prolacton und dem Diisocyanat nach an sich bekannten Ver
fahren mit dem Hydroxylgruppen enthaltenden Acrylat oder
Methacrylat zum Polyurethan(meth)acrylat umgesetzt.
Geeignete Verbindungen der Gruppe B3c) werden aus
Epoxidverbindungen in Gegenwart eines cyclischen Säureanhy
drids mit hydroxyfunktionellen (Meth)acrylaten umgesetzt,
so daß mindestens ein Di(meth)acrylat entsteht.
Die Bildung der hierbei nützlichen Epoxide wird schematisch
durch den Ausdruck AHn + n EPCl beschrieben. Die gebildeten
Produkte können abhängig vom Verhältnis AHn : EPCl auch hö
hermolekular sein oder aber nur teilweise epoxidiert.
Als AHn werden H-acide Verbindungen eingesetzt, wie Bisphe
nol-A, hydriertes Bisphenol-A-Radikal, Tetrabrombisphenol-A,
Hydrochinon, aliphatische Alkohole der Formel
HO-(CH2)n-OH mit n = 2 bis 10 und deren Isomere, Tetrahy
drophthalsäure, Hexahydroghthalsäure, Isocyanursäure, Bis
hydantoin, Anilin, p-Aminophenol, Glyoxaltetraphenol, Cy
clohexanol, Trimethylolpropan, Polyetherpolyole auf Basis
1,2-Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,4-
Butandiol, die je nach Startermolekül bis zu 8 endständige
OH-Gruppen tragen können (PEG mit n = 1-570; PPG mit n =
1-103; jeweils Kopf/Schwanz-, Kopf/Kopf-, und/oder
Schwanz/Schwanz-verknüpft; PTMG mit n = 1-20), Polyole
auf Basis von (Meth)acrylat-/Styrol-/Hydroxy(meth)acrylat
Copolymeren mit Kombinationen, wie in der nachfolgenden
Übersicht angegeben.
Polyesterpolyole, bestehend aus den in der nachfolgenden
Übersicht aufgeführten Komponenten
2,2-Dimethyl-1,3-Propandiol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-
pentandiol, Tricyclodecandimethanol, 2-Ethyl-2-
hydroxymethyl-1,3-Propandiol, Glycerin, Hydroxypivalin-
Neopentylglycol-Ester, Pentaerythritol, 2-Methyl-2-propyl-
1,3-propandiol, 2-Butyl-2-ethyl-1,3-propandiol,
2-sec.Butyl-2-methyl, 1,3-propandiol, 3-Hexin-2,5-diol,
2,5-Dimethyl-3-Hexin-2,5-diol, 1,2-Pentandiol, Pinacol,
1,2,4-Butantriol, 2-Hydroxymethyl-2-methyl-1,3-Propandiol,
Ditrimethylolethan, Ditrimethylolpropan, Erythritol, Threi
tol, D-, L-, D,L-Threitol, Ribitol, Arabinitol, D-, L-, D,L-
Arabinitol, Xylitol, Allitol, Dulcitol, Sorbitol, Glucitol,
D-, L-, D,L-Glucitol, Mannitol, D-, L-, D,L-Mannitol, Altritol,
D-, L-, D,L-Altritol, Iditol, D-, L-Iditol, Maltritol,
Lactitol, Isomalt.
Die aus diesen H-aciden Verbindungen und Epichlorhydrin er
hältlichen Eiloxide werden in Gegenwart eines cyclischen
Säureanhydrids mit einem hydroxyfunktionellen (Meth)acrylat
umgesetzt, so daß mindestens ein Di(meth)acrylat entsteht.
Als Säureanhydride kommen Verbindungen der allgemeinen For
mel (B3c.I)
-C(O)-(CH2)nC(O)O- (B3c.I)
mit n = 1-19 (vorzugsweise aber 1-3, bes. bev. 2) zum
Einsatz, aber auch Phthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäu
reanhydrid, Maleinsäureanhydrid, 1,2-Cyclohex-4-
ensäureanhydrid, Citraconsäureanhydrid, Itaconsäureanhy
drid, 2-Methylenglutarsäureanhydrid.
Als Basis für das eingesetzte hydroxylgruppenhaltige
(Meth)acrylat dienen die o. a. Polyole, die bis auf eine
OH-Gruppe mit (Meth)acrylsäure verestert sind, bevorzugt
jedoch Hydroxyethyl(meth)acrylat, Hydroxypro
pyl(meth)acrylat, Hydroxybutyl(meth)acrylat mit sämtlichen
Isomeren. Besonders bevorzugt Hydroxypropyl(meth)acrylat.
Es bildet sich ein mindestens difunktionelles (Meth)acrylat
der Formel (B3c.II)
mit
R1 = H, Me bes. bev. H
R2 = Alkoholrest d. (Meth)acrylates bes. bev. (CH2)3
R3 = Rest des Säureanhydrides bes. bev. (CH2)2
R4 = Alkoholrest d. Epoxidharzes bes. bev. BPA;
Verbindungen der allg. Formel (B3c.III)
R1 = H, Me bes. bev. H
R2 = Alkoholrest d. (Meth)acrylates bes. bev. (CH2)3
R3 = Rest des Säureanhydrides bes. bev. (CH2)2
R4 = Alkoholrest d. Epoxidharzes bes. bev. BPA;
Verbindungen der allg. Formel (B3c.III)
EP-O-[-A-O-CH2-CH(OH)-CH2-O-]n-A-O-EP (B3c.III)
mit EP = Glycidylethereinheit, n = 0 bis 105 (besser n =
0,03 bis 6; bevorzugt n = 0,10 bis 0,6) und A = Bisphenol
A.
Hierzu gehören (Meth)acrylester zweiwertiger Alkohole der
Formel (B3d.I)
mit R1 = H, Me
R2 = die unter B3c oben genannten Diolreste
wie z. B. Bisphenol-F, Bisphenol-A, hydriertes Bisphenol A, Tetrabrombisphenol-A, Hydrochinon, Glyoxaltetraphenol, ali patische Diole incl. ihrer Isomeren der Formel
HO-(CH2)-OH mit n = 1-10, Polyethylenglycol der Formel
HO-(CH2CH2O)-H, n = 2-570, Polyproylenglycol 1,2- und 1,3-, Kopf/Kopf-, Schwanz/Schwanz-, Kopf/Schwanz-verknüpft der Formel HO-(C3H6-O)-H mit
n = 2-103, Polytetramethylenglycol und Isomere der Formel HO-(C4H8-O)-H mit
n = 1-20, Polyesterdiole auf Basis der nachfolgenden Ta belle.
R2 = die unter B3c oben genannten Diolreste
wie z. B. Bisphenol-F, Bisphenol-A, hydriertes Bisphenol A, Tetrabrombisphenol-A, Hydrochinon, Glyoxaltetraphenol, ali patische Diole incl. ihrer Isomeren der Formel
HO-(CH2)-OH mit n = 1-10, Polyethylenglycol der Formel
HO-(CH2CH2O)-H, n = 2-570, Polyproylenglycol 1,2- und 1,3-, Kopf/Kopf-, Schwanz/Schwanz-, Kopf/Schwanz-verknüpft der Formel HO-(C3H6-O)-H mit
n = 2-103, Polytetramethylenglycol und Isomere der Formel HO-(C4H8-O)-H mit
n = 1-20, Polyesterdiole auf Basis der nachfolgenden Ta belle.
Neopentylglycol, 2,2,4-Trimethyl-1,3-pentandiol, Tricyclo
decandimethanol, Hydroxypivalinneopentylglycolester, 2-
Methyl-2-propyl-1,3-propandiol, 2-Butyl-2-ethyl-1,3-
propandiol, 2-sec.Butyl-2-methyl-1,3-propandiol, Cyclo
hexandimethanol, 3-Hexin-2,5-diol, 2,5-Dimethyl-3-Hexin-
2,5-diol, Pinacol.
(Meth)acrylester mit Alkoholen einer Funktionalität < 2 der
Formel (B3e.I)
mit R1 = H, Me
R2 = o. a. Polyol-Reste
n ≧ 3
wie z. B.
Glyoxaltetraphenol, Trimethylolpropan, PEG mit Starteralko holen einer Funktionalität von 3-8 und n = 3-570, PPG mit Starteralkoholen einer Funktionalität von 3-8 und n = 3-103, Polyole auf Basis von Copolymerisaten wie in der Tabelle angeführt
R2 = o. a. Polyol-Reste
n ≧ 3
wie z. B.
Glyoxaltetraphenol, Trimethylolpropan, PEG mit Starteralko holen einer Funktionalität von 3-8 und n = 3-570, PPG mit Starteralkoholen einer Funktionalität von 3-8 und n = 3-103, Polyole auf Basis von Copolymerisaten wie in der Tabelle angeführt
Polyester Polyole auf Basis d. Rohstoffe wie in der nach
folgenden Tabelle angeführt
Trimethylolpropan, Pentaerythritol und Homologe mit
n = 1-4, 1,2,4-Butantriol, Trimethylolethan Ditrimethy
lolpropan, Ditrimethylolethan, Erythritol, Threitol, D-
Threitol, L-Threitol, D,L-Threitol, Ribitol, Arabinitol, D-
Arabinitol, L-Arabinitol, D,L-Arabinitol, Xylitol, Allitol,
Dulcitol, Sorbitol, Glucitol, D-Glucitol, L-Glucitol, D,L-
Glucitol, Mannitol, D-Mannitol, L-Mannitol, D,L-Mannitol,
Altritol, D-Altritol, L-Altritol, D,L-Altritol, Iditol, D-
Iditol, L-Iditol, D,L-Iditol, Maltritol, Lactitol, Isomalt.
Die erfindungsgemäße Klebstoffmischung kann einen oder meh
rere Vernetzer B) aufweisen. Es können insbesondere auch
mehrere Vernetzer ein und derselben Gruppe B3a) bis B3e)
oder verschiedener Gruppen enthalten sein.
Stoffe der Gruppe B5) können im Klebstoff gemäß der Erfin
dung in einer Menge bis zu 10 Gewichtsteilen enthalten
sein. Hierbei bezieht sich die Mengenangabe für die Kompo
nente B5) auf die Summe der Komponenten A) und B).
Bevorzugt ist werden Substanzen der Gruppe B5) im Klebstoff
der Erfindung zur Verbesserung der 0-Werte der Zugscherfe
stigkeiten von Verklebungen unter verschiedensten äußeren
Bedingungen eingesetzt. Außerdem können diese Stoffe der
Gruppe B5) zur Abrundung des gesamten Eigenschaftsspektrums
des Klebstoffsystems dienen.
Als Substanzen der Gruppe B5) kommen im Rahmen der Erfin
dung eines oder mehrere Substanz- und/oder Emulsionspolyme
risate in Frage. Diese weisen Molekulargewichte MW von
< 500 000 auf.
Die einsetzbaren Substanzpolymerisate umfassen unter ande
rem alle Homo-, Co- oder Terpolymeren, die durch Polymeri
sation von ungesättigten Verbindungen in Masse erhältlich
sind.
Bevorzugt ist als Substanzpolymerisat B5a) ein Copolymeri
sat, welches durch Polymerisation von wenigstens zwei Mono
mersorten in Substanz erhältlich ist.
Unter der Masse- oder Substanzpolymerisation wird ein Poly
merisationsverfahren verstanden, bei dem Monomere ohne Lö
sungsmittel polymerisiert werden, so daß die Polymerisati
onsreaktion in Masse oder in Substanz vonstatten geht. Im
Gegensatz dazu ist die Polymerisation in Emulsion
(sogenannte Emulsionspolymerisation) und die Polymerisation
in der Dispersion (sogenannte Suspensionspolymerisation) zu
sehen, bei der das organische Monomere mit Schutzkolloiden
und/oder Stabilisatoren in wäßriger Phase suspendiert wird
und mehr oder weniger grobe Polymerisatteilchen gebildet
werden. Eine besondere Form der Polymerisation in heteroge
ner Phase ist die Perlpolymerisation, die im wesentlichen
zur Suspensionspolymerisation zu rechnen ist.
Bevorzugt in der Erfindung einsetzbare Substanzcopolymeri
sate lassen sich durch Polymerisation in Masse von Gemi
schen aus einer Reihe von Komponenten i) bis iii) erhalten.
Bei der Komponente i), welche zum Erhalt eines bevorzugten
Substanzcopolymerisats (Komponente B5a)) eingesetzt werden
kann, handelt es sich um ein oder mehrere (Meth)acrylate.
Unter dem Begriff "(Meth)acrylate" werden grundsätzlich
Ester der Acrylsäure als auch Ester der Methacrylsäure ver
standen, welche über eine polymerisierbare vinylische Dop
pelbindlung im Molekül verfügen.
Die Komponente i) kann aus einem oder mehreren Methacryla
ten bestehen. Diese können fakultativ ein oder mehrere
Acrylate aufweisen. Daher ist in einer besonderen Variante
der Erfindung B5a) ein Copolymerisat, das durch Substanzpo
lymerisation einer Mischung erhältlich ist,
worin
worin
- a) aus
- 1. 35-90 Teilen ein oder mehrerer Methacrylate der all
gemeinen Formel B5a.I
worin R1 einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet, - 2. 0-25 Teilen ein oder mehrerer Acrylate der allgemei
nen Formel B5a.II
worin R2 einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen bedeutet, und - 3. 0-50 Teilen eines oder mehrerer mit i1) und/oder i2) copolymersierbarer ungesättigter Verbindungen
- 1. 35-90 Teilen ein oder mehrerer Methacrylate der all
gemeinen Formel B5a.I
besteht,
wobei der Teile i1), i2) und i3) 100 ergibt.
wobei der Teile i1), i2) und i3) 100 ergibt.
Unter den Verbindungen der Formel B5a.I sind insbesondere
solche im Rahmen der Erfindung bevorzugt, in denen R1 Me
thyl, Ethyl und/oder n-Propyl ist. Des weiteren besonders
zweckmäßig sind Mischungen von Verbindungen, in denen in
der allgemeinen Formel BSa.II R2 Methyl, Ethyl, n-Propyl,
n-Butyl. und/oder n-Pentyl bedeutet.
Ein weiterer für die Substanzpolymerisation zur Erzeugung
der erfindungsgemäßen Copolymerisate B5a) essentieller Be
standteil ii) sind 0,01 bis 5 Teile, vorzugsweise < 0,2 bis
5 Teile, Molekulargewichtsregler. Hierzu gehören dem Grunde
nach alle dem Fachmann geläufigen Verbindungen, die zur Re
gelung des Molekulargewichts in Substanzpolymerisation ein
setzbar sind. In einer nicht vollständigen Aufzählung gehö
ren hierzu u. a. 4-Methyl-2,4-diphenylpenten(1) (1,1'-(1,1-
dimethyl-3-methlen-1,1-propendiyl)-bisbenzol,
α-Methylstyrol), bzw. aliphatische Mercaptoverbindungen,
wie z. B. Ethylmercaptoacetat, 2-Ethylhexylmercaptoacetat,
Methyl-3-mercaptopropionat, 2-Ethylhexylmercaptopropionat,
Trimethylolpropantrimercaptoacetat, Glycoldimercaptoacetat,
Pentaerythritol-tetrakis-mercaptoacetat, 1-Propanthiol,
2-Propanthiol, n-Dodecylmercaptan (1-Dodecanthiol),
tert-Dodecylmercaptan.
Von den vorgenannten Verbindungen ist n-Dodecylmercaptan
besonders bevorzugt. Die Menge des Molekulargewichtsreglers
wird dabei im Rahmen der Erfindung so eingestellt, daß Co
polymerisate resultieren, die die zu den gewünschten Mole
kulargewichten korrespondierenden Viskositätszahlen aufwei
sen.
Eine weitere Komponente, die bis zu zwei Teilen in der Mi
schung vorhanden sein kann, welche zur Erzeugung der bevor
zugten Substanzcopolymerisate mit Nützlichkeit für die Er
findung (Komponente B5a)) eingesetzt wird, sind lipophile
radikalische Polymerisationsinitiatoren. Obwohl die Polyme
risationsreaktion grundsätzlich auf jede dem Fachmann ge
läufige Weise (beispielsweise durch Strahlung o. ä.) ausge
löst werden kann, ist eine Initiierung mit entsprechenden
lipophilen Polymerisationsinitiatoren bevorzugt. Die radi
kalischen Polymerisationsinitiatoren sind insbesondere des
wegen lipophil, damit sie sich in der Mischung der Sub
stanzpolymerisation lösen. Zu einsetzbaren Verbindungen ge
hören neben den klassischen Azoinitiatoren, wie AIBN bzw.
1,1-Azobiscyclohexancarbonitril, u. a. aliphatische Per
oxyverloindungen, wie z. B. tert.-Amylperoxyneodecanoat,
tert.-Amylperoxypivalat, tert.-Butylperoxypivalat, tert.-
Amylperoxy-2-ethylhexanoat, tert.-Butylperoxy-2-
ethylhexanoat, tert.-Amylperoxy-3,5,5,-trimethylhexanoat,
Ethyl-3,3-di-(tert.-amylperoxy)-butyrate,
tert.-Butylperbenzoat, tert.-Butylhydroperoxid, Decanoyl
peroxid, Laurylperoxid, Benzoylperoxid und beliebige Mi
schungen der genannten Verbindungen. Von den vorgenannten
Verbindungen ist Laurylperoxid ganz besonders bevorzugt.
In äußerst zweckmäßiger Ausführungsform kennzeichnet sich
das bevorzugt einsetzbare Substanzpolymerisat dadurch, daß
B5a) ein Copolymerisat ist, welches durch Substanzpolymeri
sation erhältlich ist von 35 bis 90 Teilen i1), 0 bis
25 Teilen i2), 0 bis 40 Teilen i3), 0,2 bis 5 Teilen ii)
und 0,1 bis 2 Teilen iii), wobei i1) + i2) + i3) 100 Teile
(wt/wt) ergeben müssen. Zweckmäßig sind besonders Copolyme
risate aus 50 bis 80 Teilen i1), 0 bis 20 Teilen i2), 0 bis
40 Teilen i3), 0,2 bis 5 Teilen ii) und 0,1 bis 2 Teilen
iii), wobei i1) + i2) + i3) 100 Teile (wt/wt) ergeben müs
sen.
Schließlich ist es in noch einer weiteren Ausführungsform
bevorzugt, wenn als i1) Methylmethacrylat, als i2)
n-Butylacrylat, als ii) n-Dodecylmercaptan und als
iii) Laurylperoxid verwendet wird.
Vorzugsweise basieren die einsetzbaren Emulsionspolyme
risate auf Methylmethacrylat (MMA). Auf MMA basierende
Emulsionspolymerisate sind dabei solche Polymere, die auf
dem Wege der Emulsionspolymerisation erhältlich sind, wobei
der überwiegende Teil (50 bis 100 Gew.-% der Monomere) der
polymerisierbaren Bestandteile eines Emulsionspolymerisati
onssystem Methylmethacrylat (MMA) ist.
Bevorzugt weisen die erfindungsgemäß nützlichen Emulsi
onspolymerisate Tg's im Bereich von 50 bis etwa 180°C auf.
Noch mehr bevorzugt sind Emulsionspolymerisate mit Tg's im
Bereich von 70 bis < 120°C. Besonders zweckmäßig erweisen
sich Emulsionspolymerisate mit Tg's von < 80°C.
Die Emulsionspolymerisate, die in der vorliegenden Erfin
dung wirkungsvoll angewendet werden können, werden nach
Techniken und Verfahren hergestellt, zu denen die dem Fach
mann geläufigen konventionellen Emulsionspolymerisations
techniken gehören.
Grundsätzlich lassen sich in Emulsionspolymerisationsver
fahren normalerweise wenig wasserlösliche Monomere einset
zen, es können aber auch wasserlösliche Monomere wie bei
spielsweise Acrylamidmethacrylsäure oder Hydroxyethyl
methacrylat und andere in Emulsion polymerisiert und copo
lymerisiert werden. Zum Erhalt eines erfindungsgemäß
brauchbaren Emulsionspolymerisats können alle dem Fachmann
geläufigen Monomeren eingesetzt werden, die sich nach be
kannten Emulsionspolymerisationsverfahren polymerisieren
lassen.
Zu den mit Erfolg einsetzbaren Gruppen oder Klassen von Mo
nomeren gehören beispielsweise α,β-ungesättigte Carbonsäu
ren, Alkyl(C1-C24)ester von α,β-ungesättigten Carbonsäuren,
ungesättigte Di- oder Polycarbonsäuren sowie deren Ester,
Mono-, Di- oder Polyester von
α,β-ungesättigten Carbonsäuren oder Carbonsäuregemischen
von Di- oder Polyolen, α,β-ungesättigte Aldehyde, Vinylha
logenide, α-Olefine, Vinylether, Styrole und/oder Vinylaro
maten.
Zu vorteilhaft verwendbaren Vertretern dieser Klassen gehö
ren u. a. Styrol sowie alkylsubstituierte Styrole wie o-,
m- und p-Methylstyrole, α-Methylstyrol, p-Ethylstyrol und
p-tert.-Butylstyrol; Vinylaromaten wie die Vinylnaphthali
ne; ethylenisch ungesättigte Monocarbonsäuren und deren
Ester wie Acrylsäure, Methylacrylat, Ethylacrylat,
n-Butylacrylat, iso-Butylacrylat, n-Octylacrylat,
2-Ethylhexylacrylat, Chlorethylacrylat, Methacrylsäure, Me
thylmethacrylat, Ethylmethacrylat, n-Butylmethacrylat,
iso-Butylmethacrylat, n-Octylmethacrylat, Dodecylmethacry
lat, Stearylmethacrylat und 2-Ethylhexylmethacrylat; Deri
vate von ethylenisch ungesättigten Monocarbonsäuren und de
ren Ester wie ethylenisch ungesättigte Dicarbonsäuren und
deren Derivate wie Fumarsäureester; 1,4-
Butandioldimethacrylat.
Von diesen Vinylmonomeren sind Styrol, o-, m- und
p-Methylstyrol, Acrylate, Methacrylate und Vinylacetate be
vorzugt. Ganz besonders bevorzugt sind Acrylate, Methacry
late und/oder Styrol. Von größtem Interesse sind Methyl
acrylat, Ethylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat,
n-Propylmethacrylat, n-Butylmethacrylat,
iso-Propylmethacrylat, sec.-Butylmethacrylat,
tert.-Butylmethacrylat und/oder n-Butylacrylat.
Die genannten Monomeren können entweder allein oder in Mi
schung von zwei oder mehreren miteinander copolymerisiert
werden. Besonders bevorzugt sind Mischungen, die MMA auf
weisen. Ganz besonders bevorzugt sind Mischungen, die 50
oder mehr Gewichtsprozent MMA aufweisen.
Die Natur des zur Durchführung des Emulsionspolymerisati
onsverfahrens zum Erhalt eines Polymers der Komponente B5b)
benötigten Radikalbildners unterliegt keiner besonderen Be
schränkung. Erfindungsgemäß einsetzbar sind vor allem was
serlösliche Radikalbildner, wie Natriumperoxodisulfat, oder
auch wasserlösliche Azo-Initiatoren oder wasserlösliche
Peroxide und Hydroperoxide als Starter für die Polymerisa
tionsreaktion. Bevorzugte Katalysatoren sind peroxidische
Radikalstarter wie Alkalipersulfate oder Ammoniumpersulfa
te, Perborate, H2O2, organische Hydroperoxide, wie
t-Butylhydroperoxid, oder Ester, wie t-Butylperbenzoat.
Diese Radikalbildner werden häufig zusammen mit Reduktions
mitteln, wie Natriumsulfid, Natriumformaldehydsulfoxylat
oder anderen, eingesetzt. Die Kombination von peroxidischen
Katalysatoren mit Reduktionsmitteln zu einem Redox-
Katalysator wird bevorzugt mit Reduktionsmitteln wie Natri
ummetabisulfat, wasserlöslichen Thiosulfaten, Sulfiten,
tertiären Aminen, wie Triethanolamin, Thioharnstoffen und
Salzen mehrwertiger Metalle, wie z. B. Sulfaten von Kobalt,
Eisen, Nickel und Kupfer, durchgeführt.
Im Rahmen der Erfindung ganz besonders bevorzugte Katalysa
toren zur Herstellung von auf Emulsionspolymerisaten, ins
besondere von auf MMA basierenden Emulsionspolymerisaten,
sind Alkali- oder Ammoniumpersulfate.
Bevorzugt sind auch sog. "Kaltstartsysteme". Beim Startver
fahren mit solchen Systemen ist ein Erhitzen zum Starten
der Polymerisation nicht erforderlich. Beispielsweise kann
der Start durch Redoxkatalyse erfolgen, z. B. mit einem Sy
stem aus Peroxid, Reduktionsmittel und Katalysator. Ein
spezielles Beispiel umfaßt:
- - Persulfat als Peroxid,
- - Rongalit (Natriumformaldehydsulfoxylat) als Reduktions mittel und
- - Eisen(II)sulfat als Katalysator.
Im allgemeinen wird das Eisensalz dabei nur in katalyti
schen Mengen (ca. 1% bezogen auf Persulfat) eingesetzt.
Als vorteilhaft hat sich zusätzlich der Einsatz von EDTA
als Komplexbildner für das Eisen erwiesen. Nähere Angaben
zum "Kaltstartverfahren" kann man folgenden Literaturstel
len entnehmen, auf die zum Zwecke der Offenbarung Bezug ge
nommen wird:
E.P. Crematy; J. Polymer Sci., A-1, 7 (11), 3260 (1969);
J.W. Goodwin et al.; Coll. Polym. Sci., 257, 1 (1979);
I.W. Fordham et al.; J. Am. Chem. Soc., 73, 4855 (1951).
E.P. Crematy; J. Polymer Sci., A-1, 7 (11), 3260 (1969);
J.W. Goodwin et al.; Coll. Polym. Sci., 257, 1 (1979);
I.W. Fordham et al.; J. Am. Chem. Soc., 73, 4855 (1951).
Um die Polymerisationswärme beim Emulsionspolymerisations
verfahren zu kontrollieren, bedient man sich häufig ver
schiedener Zulaufverfahren, wie dem Emulsionszulauf, dem
Monomerzulauf, getrenntem Zulauf von Monomer und anderen
Hilfsstoffen, wie Emulgatoren u. ä.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Emulsionshomo- oder copo
lymerisate sind auch im Batchverfahren und Saatlatexverfah
ren erhältlich. Diese besonderen Techniken werden u. a. da
zu verwendet, um die freiwerdende Polymerisationswärme bes
ser kontrollieren zu können, aber auch um z. B. die Teil
chengröße der Dispersionstellchen einzustellen.
Zur Herstellung der im Rahmen der Erfindung einsetzbaren
Emulsionspolymerisate werden auch Emulgatoren und Disperga
toren benötigt. Hierbei sind kationische, anionische, am
photere und nicht ionische Verbindungen gebräuchlich. Be
sonders bevorzugt sind anionische Dispergierhilfsmittel.
Als Beispiele für anionische Dispergierhilfsmittel sind
Produkte wie Alkalisalze von längerkettigen Fettsäuren, Al
kylsulfate wie Natriumlaurylsulfat, Alkylsulfonate, alky
lierte Arylsulfonate wie Natrium- oder Kaliumisopropylben
zolsulfonat, Alkalisalze der Sulfobernsteinsäure wie Natri
umoctylsulfonsuccinat, Natrium-N-methyl-N-palmitoyllaurat
oder andere wie Alkalisalze von Alkylarylpolyethoxyethanol
sulfate oder -sulfonate mit z. B. 1-5 Oxoethyleneinheiten
zu nennen.
Geeignete kationische Dispergierhilfsmittel sind z. B. Lau
rylpyridiniumchlorid, Cetyldimethylammoniumacetat oder hö
here Alkyldimethylammoniumchloride mit Alkyl = C6 bis C18.
Geeignete neutrale Dispergierhilfsmittel sind z. B. Alkyl
phenoxypolyethoxyethanol mit einer Alkylkettenlänge von C7
bis C18 und mit 4-50 Oxoethyleneinheiten, z. B. Heptyl
phenoxypolyethoxyethanol; Polyethoxyethanolverbindungen von
methylenverbrückten Alkylphenolen, schwefelhaltige Verbin
dungen, die z. B. durch Kondensation von 4-50 Ethylenoxi
deinheiten mit höheren Alkylmercaptanen erhalten werden;
Polyetherpolyole von höheren Alkylcarbonsäuren, analog
Ethylenoxid-Kondensate höhere Fettalkohole, Polyetherpo
lyolderivate von veretherten oder veresterten Po
lyhydroxyverbindungen mit einer hydrophoben Alkylkette, so
z. B. Sorbitolmonostearat mit 4-50 Oxoethyleneinheiten
oder Oxopropyleneinheiten.
Eine Kombination von anionischen und neutralen Emulgatoren
ist möglich.
Die Emulsionspolymerisation kann bei Temperaturen von
0-100°C ablaufen, bevorzugt jedoch bei 30-90°C. Man
kann mit oder ohne Druck polymerisieren.
Am einfachsten werden die Emulsionscopolymerisate durch Re
aktion der wäßrigen Suspension oder Emulsion der Mischung
der zu copolymerisierenden Monomere und der Katalysatoren
unter intensiver Durchmischung bei Raumtemperatur oder er
höhter Temperatur hergestellt. Es können aber auch andere
Emulsionspolymerisationsverfahren, die mit kontinuierlichem
Zulauf von Monomerpreemulsion(en) und Katalysatorlösung ar
beiten, eingesetzt werden. Die benötigte Katalysatormenge
liegt in der Regel zwischen 0,01 und 3% Peroxid und die
gleiche oder eine geringere Menge des Reduktionskatalysa
tors, bezogen auf den Gehalt an Monomeren in der Suspension
oder Emulsion. Die erhaltenen Copolymeren können in einer
Konzentration von 5-60% in der wäßrigen Phase disper
giert oder emulgiert werden, in der Regel liegt der Gehalt
zwischen 30 und 50%. Bei Bedarf können auch Charge-
Transfer-Reagentien zugesetzt werden. Weitere Hilfsstoffe
wie Natriumhydroxid, Puffer, rheologische Additive, Stabi
lisatoren sind möglich und werden vom Fachmann je nach ge
wünschtem Effekt eingesetzt. Je nach gewünschter Eigen
schaft der Dispersion oder der zu isolierenden Feststoffe
werden die oben beschriebenen Rohstoffe miteinander kombi
niert und nach einem der oben erwähnten Verfahren oder Kom
binationen derselben auspolymerisiert.
Die erhaltene Dispersionen oder Emulsionen können zur Wei
terverarbeitung mit Verdickungsmitteln, Verlaufshilfs
mitteln, Konservierungsmitteln, Entschäumer, Verarbeitungs
hilfsmitteln, Antioxidantien u. a. versetzt werden.
Die Reihenfolge der Zugabe der Reagentien ist in den ange
sprochenen Verfahren relativ unkritisch. Man kann alle Mo
nomeren entweder vermischen und kontinuierlich in die Reak
tionslösung unter starkem Rühren einleiten, oder man kann
einzelne Monomere getrennt der Reaktionslösung während der
Reaktion zudosieren und dabei gleichzeitig die zur Polyme
risation notwendigen peroxidischen und/oder Redoxkatalysa
toren in einer gewünschten Konzentration, bevorzugt von
0,01 bis 3%, bezogen auf die Monomerkonzentration, zugeben
oder es können alle Komponenten zu der wäßrigen Phase gege
ben werden und die Reaktion wird im Eintopfverfahren durch
geführt.
Noch mehr Einzelheiten zur Emulsionspolymerisation sind
z. B. Houben Weyl, Bd. 20, Teil 1, S. 218-313 (1987) ent
nehmbar. Hierauf wird zum Zwecke der Offenbarung Bezug ge
nommen.
Ein bevorzugtes Emulsionscopolymerisat ist ein MMA/n-
Butylacrylat-Emulsionscopolymerisat, welches z. B. auf fol
gende Weise erhältlich ist:
Es wird eine Präemulsion hergestellt aus:
Es wird eine Präemulsion hergestellt aus:
In einem Laborreaktor werden 500 g VE-Wasser und 3,0 g Na
triumdioctylsulfosuccinat vorgelegt und bei 200 U/min Rühr
geschwindigkeit auf 80°C ± 1°C erwärmt. Kurz vor Dosie
rung der Präemulsion werden 0,042 g Ammonperoxodisulfat und
0,024 g Natriumhydrogensulfit zugegeben und die Präemulsion
über 4 h bei 80°C ± 1°C zudosiert. Nach 30 min Nachreak
tionszeit werden zur Nachkatalyse nochmals 0,042 g Ammoni
umperoxodisulfat und 0,024 g Natriumhydrogensulfit, gelöst
in 60 ml Wasser, zugegeben. Nach weiteren 30 min wird über
einen 1.25 µm-Filter filtriert.
Die Viskositätszahlen der erfindungsgemäß nützlichen Emul
sionspolymerisate liegen bevorzugt bei VZ < 50, vorzugswei
se 50 < VZ < 100.
Wie erwähnt liegen die Molekulargewichte Mw bevorzugt bei
50 000 bis 150 000.
Die Partikelgröße der Homo- und Copolymerisate ist bevor
zugt im Bereich von 20 bis 2000 µm (für die Sekundärteil
chen = Pulver) und im Bereich von 10 bis 2000 nm, vorzugs
weise zwischen 50 und 2000 nm für Primärteilchen.
Bevorzugt sind auch Copolymerisate mit höherem Anteil an
MMA entsprechend der zuvorgemachten Angaben zur Glasüber
gangstemperatur.
Die Komponente C) des erfindungsgemäßen Klebstoffs umfaßt
phosphorhaltige Verbindungen. Diese Komponente ist essenti
ell und dient zur Verbesserung der Haftung.
Zu phosphorhaltigen Verbindungen, die im Rahmen der Erfin
dung als Additive mit besonderem Erfolg eingesetzt werden
können, zählen, neben anderen Verbindungen, Derivate der
Phosphinsäure, Derivate der Phosphonsäure und Derivate der
Phosphorsäure, welche wenigstens eine -POH Gruppe haben so
wie wenigstens einen organischen Rest, der durch das Vor
handensein wenigstens einer olefinisch ungesättigten Gruppe
ausgezeichnet ist, wobei diese vorzugsweise terminal ange
ordnet ist. Insbesondere gehorchen solche olefinisch unge
sättigten Organophosphorverbindungen der allgemeinen Formel
(C.I)
worin jedes R unabhängig voneinander gleich oder verschie
den einen divalenten organischen Rest bedeutet, der mit dem
Phosphor-Atom direkt über eine Kohlenstoff-Phosphor-Bindung
verbunden ist, wobei der divalente organische Rest ein di
valenter unsubstituierter organischer Rest oder ein diva
lenter substituierter organischer Rest ist, welcher wenig
stens einfach mit Halogen, Hydroxyl, Amino, Alkylrest mit 1
bis 8, vorzugsweise 1 bis 4, Kohlenstoffatomen und/oder
Arylrest substituiert ist; wenigstens ein X für CH2 = C<
steht und das andere X eine funktionelle Gruppe ist, ausge
wählt aus der Gruppe, die aus den Gliedern Wasserstoff,
Hydroxyl, Amino, SR'-Gruppen, wobei R' ein organischer Rest
ist, Halogen und CH2 = C< besteht;
der allgemeinen Formel (C.II)
der allgemeinen Formel (C.II)
worin R. der Definition bei Formel (C. I) entspricht, R1 Was
serstoff oder R2-X ist, wobei R2 ein divalenter organischer
Rest ist, welcher über eine Sauerstoff-Kohlenstoff-Bindung
direkt an den Sauerstoff-Rest gebunden ist, wobei der diva
lente organische Rest ein unsubstituierter divalenter orga
nischer Rest oder ein substituierter divalenter organischer
Rest ist, der wenigstens eine substituierende Gruppe aus
der Klasse von Substituenten aufweist, welche aus Halogen,
Hydroxyl, Amino, Alkylresten mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, und Arylresten, die
wenigstens einen Rest haben, welcher wenigstens einen aro
matischen Kern enthält, besteht; und worin X der Definition
bei Formel (C.I) entspricht, mit der Maßgabe, daß wenig
stens ein X-Rest CH2 = C< sein muß;
der allgemeinen Formel (C. III)
der allgemeinen Formel (C. III)
worin R1 die bei Formel (C.I) angegebene Bedeutung besitzt,
mit der Bedingung, daß wenigstens eine R1-Gruppe wenigstens
einen CH2 = C< Rest enthält.
Von besonderem Interesse als Zusatz zu den erfindungsgemä
ßen Klebstoffen ist die Gruppe der phosphorhaltigen Verbin
dungen der Formel (C.IV)
worin R3 Wasserstoff, Halogen, Alkylgruppe mit 1 bis 8,
vorzugsweise 1 bis 4, Kohlenstoffatomen oder CH2=CH- ist;
R4 Wasserstoff, eine Alkylg 34128 00070 552 001000280000000200012000285913401700040 0002019848483 00004 34009ruppe mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4, Kohlenstoffatomen, oder eine Haloalkygruppe mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4, Kohlenstoffatomen ist; A ent weder -R5O- oder (R6O)n ist, worin R5 eine aliphatische oder cycloaliphatische Alkylengruppe mit eins bis neun, vorzugs weise zwei bis sechs, Kohlenstoffatomen und R6 eine Alky lengruppe mit eins bis sieben, vorzugsweise zwei bis vier Kohlenstoffatomen ist, n eine ganze Zahl von zwei bis zehn und m eins oder zwei, vorzugsweise eins, ist.
R4 Wasserstoff, eine Alkylg 34128 00070 552 001000280000000200012000285913401700040 0002019848483 00004 34009ruppe mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4, Kohlenstoffatomen, oder eine Haloalkygruppe mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4, Kohlenstoffatomen ist; A ent weder -R5O- oder (R6O)n ist, worin R5 eine aliphatische oder cycloaliphatische Alkylengruppe mit eins bis neun, vorzugs weise zwei bis sechs, Kohlenstoffatomen und R6 eine Alky lengruppe mit eins bis sieben, vorzugsweise zwei bis vier Kohlenstoffatomen ist, n eine ganze Zahl von zwei bis zehn und m eins oder zwei, vorzugsweise eins, ist.
Bei den verschiedenen Formeln (C.I) bis (C.IV) können die
zweiwertigen organischen Radikale R und R2 eine Verbin
dungsstruktur besitzen, d. h. das Radikal kann wenigstens
eine oder eine Reihe von mindestens zwei unsubstituierten
oder substituierten Kohlenwasserstoffgruppen (m) aufweisen,
welche die Reihen -O-, -S-, -COO-, -NH-, -NHCOO- enthalten
oder durch diese Gruppen voneinander getrennt sind, und die
Gruppierung (R7O)p, worin R7 eine von zwei bis sieben, vor
zugsweise von zwei bis vier Kohlenstoffatome enthaltende
Alkylengruppe ist und p eine ganze Zahl von zwei bis zehn
bedeutet. Vorzugsweise ist das divalente Radikal ein Alky
lenradikal mit einer geraden Kette oder einem Ring von eins
bis 22, vorzugsweise eins bis neun Kohlenstoffatomen in ir
gendeiner sich nicht wiederholenden Einheit. Es ist darauf
hinzuweisen, daß zweiwertige Radikale mit einer Verbin
dungsstruktur zwei oder mehr solcher geraden Ketten oder
Ringe besitzen. Die zweiwertigen Radikale können gesättigt
oder ungesättigt, aliphatisch, cycloaliphatisch oder aroma
tisch sein, und sie können bei Verbindungsstrukturen Mi
schungen daraus einschließen und besitzen allgemein von
eins bis etwa 22 Kohlenstoffatome in jeder Kette oder jedem
Ring von Kohlenstoffatomen.
Bei den verschiedenen Formeln (C.I) bis (C.III) schließen
repräsentative X-R- und X-R2-Radikale - ohne Begrenzung
hierauf - niedere Alkenyl-, Cyclohexenyl-, Hydroxy
niederalkenyl, Halogen-niederalkenyl-, Carboxy
niederalkenyl-, Niederalkyl-, Amino-niederalkyl-, Hydroxy
niederalkyl-, Mercapto-niederalkyl-, Alkoxy-niederalkyl-,
Halogen-niederalkyl-, Diphosphonmethylamino-niederalkyl-,
Phenylhydroxy-phosphonmethyl-, Aminophenylhydroxyphosphon
methyl-, Halogenphenyl-hydroxyphosphonmethyl-, Phenylamino
phosphonmethyl-, Halogenphenylaminophosphonmethyl-,
Hydroxyphosphonmethyl-, Niederalkylhydroxyphosphonmethyl-,
Halogen-niederalkylhydroxyphosphonmethyl- und Amino
niederalkylhydroxyphosphonmethyl-Radikale ein; die Bezie
hung "nieder" bezieht sich auf eine Gruppe mit eins bis
acht, vorzugsweise eins bis vier, Kohlenstoffatomen.
Phosphorhaltige Verbindungen mit Vinylgruppen sind gegen
über solchen Verbindungen mit Allylgruppen bevorzugt, wobei
Monoester von Phosphinsäure, phosphoriger Säure und Phos
phorsäure, die als ungesättigte Gruppe eine Vinyl- oder Al
lylgruppe, insbesondere Vinylgruppe, aufweisen, bevorzugt
sind. Repräsentative phosphorhaltige Verbindungen schließen
- ohne Beschränkung hierauf - Metaphosphorsäure, 2-
Methacryloyloxyethylphosphat, bis-(2-Methacryloyloxyethyl)-
phosphat, 2-Acryloyloxyethyl-phosphat, bis-(2-
Acryloyloxyethyl)-phosphat, Methyl-(2-methacryloyloxy)-
phosphat, Ethylmethacryloyloxyethylphosphat, Methylacryloy
loxyethylphosphat, Ethylacryloyloxyethylphosphat, Verbin
dungen nach Formel (C.IV), bei denen R3 Wasserstoff oder
Methyl und R4 ein Propyl-, Isobutyl-, Ethylhexyl-, Halogen
propyl-, Halogenisobutyl- oder Halogenethylhexyl-Radikal
ist, Vinylphosphonsäure, Cyclohexen-3-phosphonsäure, alpha-
Hydroxybuten-2-phosphonsäure, 1-Hydroxy-1-phenylmethan-1,1-
diphosphonsäure, 1-Hydroxy-1-methyl-1,1-diphosphonsäure, 1-
Amino-1-phenyl-1,1-diphosphonsäure, 3-Amino-1-
hydroxypropan-1,1-diphosphonsäure, Amino-tris-
(methylenphosphonsäure), gamma-Aminopropylphosphonsäure,
gamma-Glycidoxypropylphosphonsäure, Phosphorsäure-mono-2-
aminoethylester, Allylphosphonsäure, Allylphosphinsäure,
beta-Methacryloyloxyethylphosphinsäure, Diallylphosphinsäu
re, bis-(beta-Methacryloyloxyethyl)-phosphinsäure und Al
lylmethacryloyloxyethyl-phosphinsäure ein.
Bevorzugte phosphorhaltige Verbindungen sind HEMA-Phosphat
und HMCP-Phosphat, wobei HEMA für Hydroxyethylmethacrylat
steht und HMCP-Phosphat erhältlich ist in einer zweistufi
gen Umsetzung. Ausgehend von HEMA wird dieses in der ersten
Stufe mit Caprolacton umgeestert. Das Caprolacton
modifizierte HEMA wird dann in einer zweiten Stufe mit
Diphosphorpentoxid zum HMCP-Phosphat umgesetzt.
Die allgemeine Formel für HMCP-Phosphat lautet:
wobei A, ein oder n Strukturelemente der Formel
ist; mit m = eine
ganze Zahl zwischen 2 und 10, bevorzugt m = 4, 5 oder 6 und
n 0 bis zu 5 sein kann.
Denkbar sind auch substituierte Verbindungen
mit
mit beliebigen Resten Rx, Ry, wobei jedes Element Rx, Ry
unabhängig voneinander variiert werden kann und jedes Ele
ment (CRxRy) vom benachbarten Element verschieden sein
kann.
Die Menge der Komponenten C) ist kritisch. Da der erfin
dungsgemäße Klebstoff transparent sein soll, darf die ein
gesetzte Menge eine bestimmte Obergrenze nicht überschrei
ten. Diese Menge ist von der gewählten phosphorhaltigen
Verbindung abhängig und kann vom Fachmann mit wenigen Rou
tineversuchen bestimmt werden. Die in den Beispielen ange
geben Werte können hierbei zur Orientierung dienen.
Im allgemeinen liegt die zugegebene Menge im Bereich von
0,01 bis 0,30 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile der Kom
ponenten A) und B), vorzugsweise im Bereich von 0,02 bis
0,1 Gewichtsteilen.
Die Komponente D) ist eine essentielle Komponente der er
findungsgemäßen Klebstoffkomposition. Insbesondere handelt
es sich im Rahmen der Erfindung um ein System, das zur Bil
dung von Radikalen in der Lage ist.
Wenn die Polymerisation der Komponenten A) beispielsweise
durch Mikrowellen initiiert wird, wie dies u. a. in
EP-A-0 591 879 beschrieben ist, kann die Verwendung von Ra
dikalbildnern genügen. Zu den Radikalbildnern gehören unter
anderem Peroxyverbindungen, wie beispielsweise Perester,
Percarbonate, Peroxyanhydride, Ketonhydroperoxide oder Hy
droperoxide, sowie 3-Azoverbindungen. Radikalbildner sind
somit beispielsweise tert.-Butylperoctoat,
tert.-Butylperbenzoat, tert.-Butylperpivalat,
2,2-Bis(tert.-Butylperoxy)butan, tert.-Amylperneodecanoat,
tert.-Amylperpivalat, Diisopropylperoxydicarbonat, Dicyclo
hexylperoxydicarbonat, Bis(4-tert.-
Butylcyclohexyl)peroxydicarbonat, Cumolhydroperoxid,
1,4-Diisopropylbenzolmonohydroperoxid, Dicyclohexylperoxid,
Dilauroylperoxid, Dioctanoylperoxid, Dibenzoylperoxid, Me
thylethylketon, sowie Azoverbindungen, wie 2,2'-Azobis-
(isobutyronitril), 1,1'-Azobis-(cyclohexan-1-nitril), Azo
bis-(isobutanol), Azobis-(isobutylacetat), 2,2'-Azobis-
(isobuttersäureamid), 2,2'-Azobis-(2-methylbutan) oder
2,2'-Azobis-[2-(2-imidazolin-2-yl)propan].
Die Menge der Radikalbildner kann in weiten Bereichen vari
ieren. Bevorzugt kommen beispielsweise Mengen im Bereich
von 0,1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Menge der Komponen
ten A) und B) zum Einsatz.
Wenn das erfindungsgemäße Klebstoffsystem bei Raumtempera
tur härten soll, werden reaktionsfähige Redoxkoppelkataly
satorsysteme verwendet, die wenigstens ein Oxidationsmittel
und wenigstens ein Reduktionsmittel enthalten, die bei Zim
mertemperatur miteinander unter Bildung von freien, bei den
erfindungsgemäßen Klebstoffen zur Einleitung von additiven
Polymerisationsreaktionen wirksamen Radikalen miteinander
reagieren können. Im wesentlichen können alle bekannten
miteinander so reagierenden Oxidations- und Reduktionsmit
tel bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung benutzt
werden.
zu den Oxidationsmittel gehören unter anderem die zuvor er
wähnten Peroxide, organische Salze von Übergangsmetallen
wie Kobaltnaphthenat, und ein labiles Chloratom enthaltende
Verbindungen, wie Sulfonylchlorid. Es können ebenfalls Mi
schungen von Oxidationsmitteln eingesetzt werden.
Repräsentative Reduktionsmittel schließen - ohne Beschrän
kung hierauf - Sulfinsäuren, Azoverbindungen wie Azoisobut
tersäur~edinitril, alpha-Aminosulfone wie bis-
(Tolylsulfonmethyl)-amin, bis-(Tolylsulfonmethyl)-ethylamin
und bis-(Tolylsulfonmethyl)-benzylamin, tertiäre Amine wie
Diisopropyl-p-toluidin, Dimethylanilin, Dimethyl-p-toluidin
und DIPPT = Diisopropylol-p-toluidin z. B. in Kombination
mit Dibenzoylperoxid sowie Aminaldehydkondensationsproduk
te, wie z. B. die Kondensationsprodukte von aliphatischen
Aldehyden wie Butylaldehyd mit primären Aminen wie Anilin
oder Butylamin ein. Diese Reduktionsmittel können auch als
Mischung eingesetzt werden.
Die Verwendung von bekannten Beschleunigern oder Promotoren
kann Vorteile bringen.
Besonders bevorzugte, - weil wirksame und im allgemeinen
leicht verfügbare - Redoxkoppelkatalysatorsysteme ergeben
sich bei Kombination von DEPT = Dihydroxiethyl-p-toluidin
und Dibenzoylperoxid.
Die Redoxkatalysatorsysteme werden bevorzugt so mit den an
deren Komponenten des Klebstoffs vorgemischt, daß die Här
tung erst nach Vermischung aller Komponenten einsetzt.
Für den Fall, daß ein A/B-System eingesetzt werden soll,
werden Oxidations- und Reduktionsmittel in das A-System
bzw. B-System oder umgekehrt eines A/B-Klebstoffes eingear
beitet. Je nach Reaktivität des Redoxkoppelkatalysatorsy
stems sind dem Fachmann abweichende Vorgehensweisen geläu
fig.
Wie bereits oben angesprochen sind die Mengen der Komponen
te D), welche in das erfindungsgemäße Klebstoffsystem ge
mischt werden in weiten Grenzen variabel. Die Menge wird im
Rahmen der Erfindung so gewählt, daß der erfindungsgemäße
Klebstoff eine Topfzeit im Bereich von einigen Sekunden bis
zu Stunden hat, bezogen auf normale Härtungsbedingungen von
Temperatur und Feuchtigkeit. Vorzugsweise ist die Menge des
Redoxkatalysatorsystems so groß, daß die Topfzeit zwischen
einigen Minuten und mehreren Stunden liegt. Vorzugsweise
werden das oder die Reduktionsmittel in Mengen im Bereich
von etwa 0,05 bis etwa 10, bevorzugt etwa 0,1 bis etwa
6 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der Summe der Komponenten
A) und B) eingesetzt.
Die Komponente E) ist optional. Hierzu gehören eine Viel
zahl von in Klebstoffen üblichen Additiven. Beispielhaft
seien nur genannt:
Abbindemittel, Antistatika, Antioxidantien, Beschleuniger, Biostabilisatoren, Entformungsmittel, Flammschutzmittel, Schmiermittel, Farbstoffe, Fließverbesserungsmittel, Gleit mittel, Haftvermittler, Härter, Initiatoren, Inhibitoren, Katalysatoren, Lichtschutzmittel, optische Aufheller, orga nische Phosphite, Verwitterungsschutzmittel, Wachse und Weichmacher.
Abbindemittel, Antistatika, Antioxidantien, Beschleuniger, Biostabilisatoren, Entformungsmittel, Flammschutzmittel, Schmiermittel, Farbstoffe, Fließverbesserungsmittel, Gleit mittel, Haftvermittler, Härter, Initiatoren, Inhibitoren, Katalysatoren, Lichtschutzmittel, optische Aufheller, orga nische Phosphite, Verwitterungsschutzmittel, Wachse und Weichmacher.
Diese optionellen Additive können in wechselnden Mengen im
erfindungsgemäßen Klebstoff enthalten sein. Einige Additive
sind im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt, wie bei
sielsweise die Zusatzstoffe der Gruppen E1) bis E5).
Zusätze von besonderem Interesse sind unter anderem auch
Wachse oder Paraffine.
Methacrylatklebstoffe neigen bei der Aushärtung zur Luftin
hibierung. Dies führt dazu, daß die oberen Klebstoffschich
ten, die mit Luft in Kontakt treten können, in erhöhtem Ma
ße klebrig bleiben und nicht fest werden, wie der Rest der
Klebstoffmasse. Diese Eigenschaften verschlechtern nicht
die Klebwirkung, sind aber aus Sicht der Verarbeiter uner
wünscht. Zur Verhinderung bzw. Verbesserung dieses Verhal
tens können daher dem Klebstoff Paraffine und/oder Wachse
zugesetzt werden, die sich in ihrer Konzentration bevorzugt
nahe der Löslichkeitsgrenze befinden. Bei fortschreitender
Polymerisation wird die Löslichkeitsgrenze überschritten,
es bildet sich ein feiner Paraffinfilm auf der Oberfläche,
welcher eine Luftinhibierung der oberen Harzschichten wirk
sam verhindert und so zu einer trockenen Klebstoffoberflä
che führt. Durch das Verdampfen von Monomeren an der Ober
fläche wird die Paraffinkonzentration ebenfalls erhöht und
die Löslichkeitsgrenze überschritten, so daß ein Paraffin
film entsteht.
Oder mit anderen Worten, bei Wachsen und Paraffinen handelt
es sich im allgemeinen um unpolare Substanzen, die sich im
flüssigen, unausgehärteten Klebstoff lösen. Mit zunehmender
Vernetzung während der Polymerisation nimmt ihre Verträg
lichkeit mit dem Klebstoff ab, so daß sie eine zweite Phase
bilden und an die Oberfläche der Klebfuge migrieren können.
Sie sind dann in der Lage, einen geschlossenen Film an der
Fugenoberfläche zu bilden, und können den Klebstoff gegen
über dem Luftsauerstoff absperren. Durch diesen Ausschluß
des Sauerstoffs wird die Auspolymerisation des Klebstoffs
an seiner Oberfläche unterstützt. Insbesondere verringert
der Zusatz von Wachsen und/oder Paraffinen somit die Kleb
rigkeit der Oberfläche der Klebfuge, da somit der Inhibi
torwirkung von Sauerstoff entgegengewirkt werden kann.
Prinzipiell sind, alle Substanzen geeignet, die das oben be
schriebene Verhalten einer homogenen Oberflächenschichtbil
dung bei Unterschreitung der Löslichkeitsgrenzen zeigen.
Zu geeigneten Wachsen gehören unter anderem Paraffin, mi
krokristallines Wachs, Carnauba-Wachs, Bienenwachs, Lano
lin, Walfischtran, Polyolefinwachse, Ceresin, Candelilla-
Wachs und dergleichen.
Als besonders geeignet haben sich aber Paraffine erwiesen.
Diese bestehen überwiegend aus geradkettigen Kohlenwasser
stoffen der allgemeinen Formel CnH2n+1 mit n = 10-70 und
einem Anteil an iso- und Cycloalkanen/-paraffinen von 0 bis
60%. Diese aus den Vakuumdestillationsschnitten leichter
und mittlerer Schmieröle erhaltenen Wachse besitzen den
Vorteil, daß sie unter den in Methacrylatklebstoffen vor
herrschenden Bedingungen extrem unreaktiv sind. Sie sind
unlöslich in Wasser und kaum löslich in niedermolekularen
aliphatischen Alkoholen und Ethern. Sie sind besser löslich
in Ketonen, Chlorkohlenwasserstoffen, Testbenzin, Benzol,
Toluol, Xylol und höheren Aromaten. Die Löslichkeit nimmt
mit höherem Schmelzpunkt, d. h. mit zunehmender Molmasse
des Wachses ab. Die Erweichungspunkte der makrokristallinen
Paraffine liegen zwischen 35 und 72. Die marktüblichen Pro
dukte zeigen Viskositäten bei 100°C zwischen 2 und 10
mm2/s.
Bevorzugt für den Einsatz in den erfindungsgemäßen
Methacrylatklebstoffen, insbesondere vom A/B-Typ haben sich
unter anderem vollständig raffinierte und entölte Wachse
erwiesen. Der Ölgehalt dieser Typen liegt maximal bei 2,5%.
Besonderer Vorzug wird Produkten mit einem Erweichungs
punkt zwischen 40 und 60°C und einer Viskosität bei 100°C
von 2,0 bis 5,5 mm2/s gegeben. Von diesen Produkten werden
üblicherweise 0,1 bis max. 2 Gew.-% bezogen auf das Gewicht
der Gesamtrezeptur eingesetzt.
Die Wachse und/oder Paraffine können in der Regel in Mengen
von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,3 bis 2,5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Komponenten A) und B), zugesetzt
werden. Überschreitet die zugesetzte Menge an Wachs
und/oder Paraffin eine Menge von 5 Gew.-% deutlich, so kann
dies einen nachteiligen Einfluß auf die Festigkeit der Kle
bung haben.
Eine weitere Gruppe von besonderen Zusätzen ist die Gruppe
der Inhibitoren E2).
Der polymerisierbaren Klebstoffmischung werden zum Schutz
vor unerwünschter, vorzeitiger Aushärtung Inhibitoren zuge
setzt. Diese wirken als Radikalkettenabbruchreagenzien zum
Abfangen der üblicherweise vorhandenen Radikale und erhöhen
die Lagerfähigkeit der Klebstoffzubereitungen erheblich.
Bei gewollt durch Zugabe organischer Peroxide initiierter
Aushärtung besitzen die zugefügten Inhibitoren jedoch den
Vorteil, schnell überfahrbar zu sein. Eingesetzt werden
hauptsächlich 1,4-Dihydroxybenzole. Es können jedoch auch
anders substituierte Dihydroxybenzole zum Einsatz kommen.
Allgemein lassen sich derartige Inhibitoren mit der allge
meinen Formel (E2.I) wiedergeben
worin
R1 einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit eins bis acht Kohlenstoffatomen, Halogen oder Aryl bedeutet, vor zugsweise einen Alkylrest mit eins bis vier Kohlenstoffato men, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso- Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl, tert.-Butyl, Cl, F oder Br;
n eine ganze Zahl im Bereich von eins bis vier, vorzugswei se eins oder zwei ist; und
R2 Wasserstoff, einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit eins bis acht Kohlenstoffatomen oder Aryl bedeutet, vorzugsweise einen Alkylrest mit eins bis vier Kohlen stoffatomen, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl oder tert.-Butyl.
R1 einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit eins bis acht Kohlenstoffatomen, Halogen oder Aryl bedeutet, vor zugsweise einen Alkylrest mit eins bis vier Kohlenstoffato men, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso- Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl, tert.-Butyl, Cl, F oder Br;
n eine ganze Zahl im Bereich von eins bis vier, vorzugswei se eins oder zwei ist; und
R2 Wasserstoff, einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit eins bis acht Kohlenstoffatomen oder Aryl bedeutet, vorzugsweise einen Alkylrest mit eins bis vier Kohlen stoffatomen, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl oder tert.-Butyl.
Es können jedoch auch Verbindungen mit 1,4-Benzochinon als
Stammverbindung eingesetzt werden. Diese lassen sich mit
der Formel (E2.II) beschreiben
worin
R1 einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit eins bis acht Kohlenstoffatomen, Halogen, Aryl oder Hydroxy bedeu tet, vorzugsweise einen Alkylrest mit eins bis vier Kohlen stoffatomen, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl, tert.-Butyl, Cl, F oder Br; und
n eine ganze Zahl im Bereich von eins bis vier, vorzugswei se ein; a oder zwei ist.
R1 einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit eins bis acht Kohlenstoffatomen, Halogen, Aryl oder Hydroxy bedeu tet, vorzugsweise einen Alkylrest mit eins bis vier Kohlen stoffatomen, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl, tert.-Butyl, Cl, F oder Br; und
n eine ganze Zahl im Bereich von eins bis vier, vorzugswei se ein; a oder zwei ist.
Ebenso werden Phenole der allgemeinen Struktur (E2.III)
eingesetzt
worin
R1 einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit eins bis acht Kohlenstoffatomen, Aryl oder Aralkyl, Propionsäure ester mit 1 bis 4-wertigen Alkoholen, welche auch Heteroa tome wie S, O und N enthalten können, vorzugsweise einen Alkylrest mit eins bis vier Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl, tert.-Butyl, bedeutet.
R1 einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit eins bis acht Kohlenstoffatomen, Aryl oder Aralkyl, Propionsäure ester mit 1 bis 4-wertigen Alkoholen, welche auch Heteroa tome wie S, O und N enthalten können, vorzugsweise einen Alkylrest mit eins bis vier Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl, tert.-Butyl, bedeutet.
Eine weitere vorteilhafte Substanzklasse stellen gehinderte
Phenole auf Basis von Triazinderivaten der Formel (E2.IV)
dar
mit R = Verbindung der Formel (E2.V)
worin
R1 = CnH2n+1
mit n = 1 oder 2 ist.
R1 = CnH2n+1
mit n = 1 oder 2 ist.
Besonders erfolgreich werden die Verbindungen 1,4-
Dihydroxybenzol, 4-Methoxyphenol, 2,5-Dichloro-3,6-
dihydroxy-1,4-benzochinon, 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-
di-tert.butyl-4-hydroxybenzyl)benzol, 2,6-Ditert. butyl-4-
methylphenol, 2,4-Dimethyl-6-tert. butylphenol, 2,2-Bis
[3,5-Bis(1,1-dimethylethyl)-4-hydroxyphenyl-1-
oxoperopoxymethyl)1,3-propandiylester, 2,2'-Thiodiethylbis-
[3-(3,5-di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)propionat, Octadecyl-
3-(3,5--di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)propionat, 3,5-
Bis(1,1-dimethylethyl-2,2-Methylenbis-(4-methyl-6-
tert.butyl)phenol, Tris-(4-tert.butyl-3-hydroxy-2,6-
dimethylbenzyl)-s-triazin-2,4,6-(1H,3H,5H)trion, Tris(3,5-
ditert.butyl-4-hydroxy)-s-triazin-2,46-(1H,3H,5H)trion
oder tert.Butyl-3,5-dihydroxybenzol eingesetzt.
Bezogen auf das Gewicht der Gesamtrezeptur des Klebstoffes
beträgt der Anteil der Inhibitoren einzeln oder als Mi
schung im allgemeinen 0,0005-1,3% (wt/wt).
Von besonderem Interesse unter den möglichen Additiven ist
auch die Gruppe der Antioxidantien und Wärmestabilisatoren
E4).
Diese Verbindungen sind dem Fachmann an sich geläufig. Bei
spielhaft für eine Vielzahl in Frage kommender Zusätze sei
en genannt: Irganox 1330 (1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-
di-tert.Butyl-4-hydroxybenzyl)benzol, Vulkanox BHT (2,6-Di
tert.butyl-4-methylphenol), 4-tert-Butylbrenzcatechin, Ver
bindungen der allgemeinen Formel E4.I)
worin n eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 4 ist, R1 ei
nen substituierten oder unsubstituierten, linearen oder
verzweigten Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, vor
zugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, einen Arylrest
oder Halogen, vorzugsweise Chlor, Fluor oder Brom, bedeu
tet, und R2 Wasserstoff oder eine substituierte oder unsub
stituierte, linearer oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 8
Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffato
men, ist,
Irganox 1010 (3,5-Bis(1,1-dimethylethyl-2,2-Methylenbis-(4-
Methyl-6-tert-butyl)phenol),
Irganox 1035 (2,2'-Thiodiethylbis-(3-(3,5-di-tert-butyl-4-
hydroxyphenyl)propionat),
Irganox 1076 (Octadecyl-3-(3,5-di-tert.butyl-4-
hydroxyphenyl)propionat,
Topanol O, Cyanox 1790 (Tris-(4-tert.butyl-3-hydroxy-2,6-
dimethylbenzyl)-5-triazin-2,4,6-(1H,3H,5H)trion), Irganox
1098 und dergleichen.
Von besonderem Interesse unter den möglichen Additiven ist
auch die Gruppe der Beschleuniger E5).
Da die Hinzufügung von gewissen Additiven zum erfindungsge
mäßen Klebstoff, wie beispielsweise von phosphorhaltigen
Verbindungen zu den polymerisierbaren Acrylklebstoffgemi
schen, eine verzögernde Wirkung mit sich bringen kann, kann
optionell der Zusatz von beschleunigend wirkenden Verbin
dungen vorgenommen werden. Die zugesetzte Menge an be
schleunigender Verbindung kann dabei direkt proportional
der Menge an verzögernd wirkender Verbindung sein, im all
gemeinen können Mengen im Bereich von 0,01 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Summe des
Gewichts der Komponenten A) und B) eingesetzt werden.
Im allgemeinen können zu bevorzugten Beschleunigern Aminbe
schleuniger gezählt werden. Neben anderen sind Dimethylani
lin (n-DMA), Diethylanilin (DEA), Dimethylaminomethylphenol
(DMP10), 2-,4-,6- Tris-(dimethylaminomethyl)-phenol (DMP30,
Ancamine K54, Actiron NX3), Dimethyl-p-toluidin (DMPT),
N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-toluidin (DEPT) und Dihydroxy
propyl-p-toluidin bevorzugt.
Eine bevorzugte Sorte von Beschleunigern entspricht tertiä
ren Aminen der allgemeinen Formel (E5.I)
wobei Z eine Methylengruppe, Y Wasserstoff, eine Hydroxy-,
eine Amino-, eine Halogen-, eine Alkylgruppe mit 1 bis 8,
vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und eine Alkoxygrup
pe mit 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, a =
0 oder 1 und b = 1 oder 2 bedeuten.
Besonders bevorzugte Amine zur Beschleunigung des Aushär
tungsvorgangs bei Zusatz von ungesättigten organischen
Phosphorverbindungen als Zusatz zu erfindungsgemäßen Kleb
stoffgemischen sind Dihydroxyethyl-p-toluidin und
Dihydroxyisopropyl-p-toluidin.
Letztlich schließt die Erfindung auch die Verwendung des
hierin beschriebenen Klebstoffs zur Verklebung von Kunst
stoffen oder Metallen mit ein, insbesondere die Verklebung
von Kunststoffen mit Metallen.
Nachfolgend wird die Erfindung durch Beispiele und Ver
gleichsbeispiele eingehender erläutert.
Die in den Tabellen (Vergleichsbeispiel 1 und Beispiele 1
bis 6) angegebenen Mengen an PMMA-Sirup werden mit
90 Gew.-% der MMA-Menge vorgelegt. Anschließend werden die
angegebenen Mengen an Phenylpolydimethylsiloxan (PDMS),
Mercaptanregler (GDMA) und 5 Gew.-% der MMA-Menge gemischt
und danach in die Mischung aus PMMA-Sirup und MMA einge
rührt. Die in den Tabellen angegebenen Mengen an UV-
Absorber, Diisopropylol-p-toluidin (Feststoff) und die ver
bliebenen 5 Gew.-% der angegebenen MMA-Menge werden zusam
mengegeben und im Wasserbad gelöst. Diese Lösung wird zur
zuvorbeschriebene Mischung gegeben. Anschließend wird ge
rührt, bis die Zusammensetzung homogen ist. Gegebenenfalls
werden die in den Tabellen (Beispiele 1 bis 6) angegebenen
Mengen an HEMA- bzw. HMCP-Phosphat zugegeben und gerührt.
Danach werden 20 g dieser Mischungen mit 0,6 g Agovit-
Härterflüssigkeit in einem PU-Schälchen eingewogen und
30 Sekunden vermengt. Agovit-Härterflüssigkeit ist ein Han
delsprodukt der Firma Agomer. Agovit-Härterflüssigkeit ent
hält die Komponente D gemäß dieser Anmeldung. Insbesondere
ist dies Benzoylperoxid, gelöst in einer Weichmachermi
schung. Danach werden sofort die nachfolgend beschriebenen
Messungen durchgeführt.
Die in den Tabellen (Vergleichsbeispiel 2 und Beispiele 7
bis 12) angegebenen Mengen an PMMA-Sirup werden mit
90 Gew.-% der MMA-Menge vorgelegt. Anschließend werden
nacheinander die in den Tabellen angegebenen Mengen an TEDMA
und Zitronensäureweichmacher eingerührt. Daraufhin wer
den die angegebenen Mengen an PDMS, GDMA und 5 Gew.-% der
MMA-Menge gemischt und danach in die Mischung aus PMMA-
Sirup, MMA, TEDMA und Zitronensäureweichmacher eingerührt.
Die in den Tabellen angegebenen Mengen an UV-Absorber, Di
isopropylol-p-toluidin (Feststoff) und die verbliebenen 5
Gew.-% der angegebenen MMA-Menge werden zusammengegeben und
im Wasserbad gelöst. Diese Lösung wird zur zuvorbeschriebe
ne Mischung gegeben. Anschließend wird gerührt, bis die Zu
sammensetzung homogen ist. Gegebenenfalls werden sodann die
in den Tabellen (Beispiele 7 bis 12) angegebenen Mengen an
HEMA- bzw. HMCP-Phosphat zugegeben, wobei wiederum gerührt
wird.
Danach werden 20 g dieser Mischungen mit 0,6 g Agovit-
Härterflüssigkeit in einem PU-Schälchen eingewogen und 30
Sekunden vermengt. Anschließend werden sofort die nachfol
gend beschriebenen Messungen durchgeführt.
Die in den Tabellen (Vergleichsbeispiel 3 und Beispiele 13
bis 18) angegebenen Mengen an PMMA-Sirup werden mit
90 Gew.-% der MMA-Menge vorgelegt. Anschließend wird die in
den Tabellen angegebene Menge an TEDMA eingerührt. Darauf
hin werden die angegebenen Mengen an PDMS, GDMA und
5 Gew.-% der MMA-Menge gemischt und danach in die Mischung
aus PMMA-Sirup, MMA und TEDMA eingerührt. Die in den Tabel
len angegebenen Mengen an W-Absorber, Diisopropylol-p
toluidin (Feststoff) und die verbliebenen 5 Gew.-% der an
gegebenen MMA-Menge werden zusammengegeben und im Wasserbad
gelöst. Diese Lösung wird zur zuvorbeschriebene Mischung
gegeben. Anschließend wird gerührt, bis die Zusammensetzung
homogen ist. Gegebenenfalls werden sodann die in den Tabel
len (Beispiele 13 bis 18) angegebenen Mengen an HEMA- bzw.
HMCP-Phosphat zugegeben, wobei wiederum gerührt wird.
Danach werden 20 g dieser Mischungen mit 0,6 g Agovit-
Härterflüssigkeit in einem PU-Schälchen eingewogen und 30
Sekunden vermengt. Anschließend werden sofort die nachfol
gend beschriebenen Messungen durchgeführt.
Die bei den in Beispielen 19 bis 24 und Vergleichs
beispiel 4 hergestellten Klebstoffsysteme waren A/B-
Systeme. Dies beinhaltet, daß jeweils ein A-System und ein
B-System bereitgestellt werden, die dann im Verhältnis 1 : 1
wt/wt gemischt und als Mischung zu den Verklebungen ein
gesetzt werden.
Die in den Tabellen (Vergleichsbeispiel 4 und Beispiele 19
bis 24) angegebenen Mengen an PMMA-Sirup werden mit
90 Gew.-% der MMA-Menge vorgelegt. Anschließend werden die
angegebenen Mengen an PDMS, GDMA und 5 Gew.-% der MMA-Menge
gemischt und danach in die Mischung aus PMMA-Sirup und MMA
eingerührt. Die in den Tabellen angegebenen Mengen an W-
Absorber, Dihydroxyethyl-p-toluidin (nur Komponente A) und
die verbliebenen 5 Gew.-% der angegebenen MMA-Menge werden
zusammengegeben und im Wasserbad gelöst. Diese Lösung wird
zur zuvorbeschriebene Mischung gegeben. Anschließend wird
gerührt, bis die Zusammensetzung homogen ist. Gegebenen
falls werden sodann die in den Tabellen (Komponente B der
Beispiele 19 bis 24) angegebenen Mengen an HEMA- bzw. HMCP-
Phosphat zugegeben, wobei wiederum gerührt wird.
Danach werden die Komponenten A und B gemischt, wonach 20 g
dieser Mischungen mit 0,6 g Agovit-Härterflüssigkeit in ei
nem PU-Schälchen eingewogen und 30 Sekunden vermengt wer
den. Anschließend werden sofort die nachfolgend beschriebe
nen Messungen durchgeführt.
Die Zugscherfestigkeit wurde in Anlehnung an
DIN 53 283 (September 1979) überprüft. Als Zugprüf
maschine diente eine Materialprüfmaschine der Fa.
Zwick, Typ 1474. Als Prüfkörperwerkstoff wurde
AlCuMg2pl (Bondur F 44) gewählt. Die geklebten Prüf
körper hatten Abmessungen Länge x Breite x Dicke von
100 × 25 × 1,6 mm. Die Prüfstreifen wurden vor dem
Kleben entfettet und mit 100er Korund-Schleifpapier
gerauht. Geklebt wurde mit einer Überlappungslänge
von 12 mm, was eine Klebefläche von 300 mm2 ergibt.
Die Prüfung erfolgte 24 Stunden nach Klebung bei
23°C mit einer Zuggeschwindigkeit von 15 mm/min. An
gegeben werden jeweils Mittelwerte der Zugscherfe
stigkeiten aus 3 Prüfungen.
Zur Messung der Trübung, die durch Zugabe der Phos
phate hervorgerufen wird, wurde der Vellowness-Index
bestimmt.
Hierzu wurden aus den Klebstoffen der Beispiele 1
bis 24 und der Vergleichsbeispiele 1 bis 4 Platten
mit einer Dicke von 3 mm gegossen. Das Meßverfahren
zur Bestimmung der Trübung erfolgt nach DIN 5033
"Farbmessung". Der Yellowness-Index YI wird errech
net nach ASTM D 1925 "Standard Testmethod for Yel
lowness-Index of Plastics", vergleichbar mit dem
Gelbwert G nach DIN 6167 "Beschreibung der Vergil
bung von nahezu weißen oder farblosen Materialien".
Das verwendete Meßgerät heißt Pier Electronic H2O.
Die Geometrie ist 0 Grad/d. Die Meßbedingungen sind
Lichtart C, 2-Grad-Beobachter. Lichtart C heißt Ta
geslicht von 380-760 nm nach DIN 5033 und franzö
sischer NORM CIE 15.
Der Yellowness-Index wurde anhand von 2 Messungen
bestimmt. Angegeben ist der Mittelwert aus beiden
Messungen.
Die Beispiele zeigen, daß eine unerwartet hohe Haftverbes
serung durch äußerst geringe Mengen an Komponente C) er
zielt werden kann. Diese geringen Mengen führen nur zu ei
ner unbeachtlichen oder gar keiner Vergrößerung des Yel
lowness-Index, bzw. der Trübung.
Claims (10)
1. Transparenter Klebstoff mit hoher Zugscherfestigkeit
bestehend aus
- A) 5-90 Gew.-% eines oder mehrerer Reaktivverdün ner;
- B) 10-95 Gew.-% eines oder mehrerer (Pre)polymere, die in Komponente A) löslich sind;
- A) einer oder mehrerer phosphorhaltigen Verbindungen mit mindestens einer olefinisch ungesättigten Grup pe und mindestens einer P-OH-Gruppe;
- B) einem oder mehreren Radikalbildnern;
- A) bis 100 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile der Komponenten A) und B), üblicher Zusätze.
2. Klebstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente C) in einer Menge im Bereich von
0,01 bis 0,30 Gew.-Teilen, insbesondere im Bereich von
0,02 bis 0,10 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile
der Komponenten A) und B), zugegeben wird.
3. Klebstoff nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente A) aus
- 1. 60 bis 100 Gew.-Teilen (Meth)acrylat
- 2. 0 bis 40 Gew.-Teilen mehrwertige (Meth)acrylat
- 3. 0 bis 40 Gew.-Teilen Comonomer
4. Klebstoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil der Komponenten A) im Bereich von 55 bis
85 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponenten A)
und B), liegt.
5. Klebstoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil der Komponenten B) im Bereich von 15 bis
45 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Komponenten A)
und B), liegt.
6. Klebstoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Komponente A) eine Mischung verwendet wird, die
Methylmethacrylat, GDMA und/oder TEDMA aufweist.
7. Klebstoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß HEMA-Phosphat oder HMCP-Phosphat als Bestandteil
der Komponenten C) verwendet wird.
8. Klebstoff nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponente B) ein Polymer oder Sirup auf Basis
von (Meth)acrylat aufweist.
9. Verfahren zur Herstellung eines geruchsarmen, aerob
härtenden Klebstoffs gemäß einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Komponenten A) bis D) und gegebenenfalls E)
miteinander mischt.
10. Verwendung des Klebstoffs gemäß den Ansprüchen 1 bis 8
zur Verklebung von Kunststoffen oder Metallen oder
Kunststoffen mit Metallen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998148483 DE19848483A1 (de) | 1998-10-21 | 1998-10-21 | Transparenter Klebstoff mit hoher Zugscherfestigkeit, Verfahren zur Herstellung eines solchen Klebstoffs sowie Verwendung desselben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998148483 DE19848483A1 (de) | 1998-10-21 | 1998-10-21 | Transparenter Klebstoff mit hoher Zugscherfestigkeit, Verfahren zur Herstellung eines solchen Klebstoffs sowie Verwendung desselben |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19848483A1 true DE19848483A1 (de) | 2000-04-27 |
Family
ID=7885154
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998148483 Withdrawn DE19848483A1 (de) | 1998-10-21 | 1998-10-21 | Transparenter Klebstoff mit hoher Zugscherfestigkeit, Verfahren zur Herstellung eines solchen Klebstoffs sowie Verwendung desselben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19848483A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1469021A1 (de) * | 2003-04-15 | 2004-10-20 | Alteco Technik GmbH | (Meth)acrylatharz und Verwendung desselben |
DE102005035235A1 (de) * | 2005-07-25 | 2007-02-01 | Fachhochschule Gelsenkirchen | Nichtwässrige Dispersion von Polyurethan(meth)acrylatpartikeln in Reaktivverdünner |
EP2330151A1 (de) * | 2009-12-04 | 2011-06-08 | Cytec Surface Specialties, S.A. | IR-abschirmende strahlenhärtbare Strukturen |
DE102011088147A1 (de) | 2011-12-09 | 2013-06-13 | Evonik Industries Ag | Verbundkörper, umfassend ein Verbundmaterial |
EP3904407A1 (de) | 2020-04-28 | 2021-11-03 | Röhm GmbH | Stabilisatoren für besonders lagerstabile reaktionsharze auf (meth)acrylatbasis mit sauren haftvermittlern |
-
1998
- 1998-10-21 DE DE1998148483 patent/DE19848483A1/de not_active Withdrawn
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WO2021219392A1 (en) | 2020-04-28 | 2021-11-04 | Röhm Gmbh | Stabilizers for particularly storage-stable (meth)acrylate-based reaction resins comprising acidic adhesion promoters |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ROEHM GMBH & CO. KG, 64293 DARMSTADT, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |