DE19847385C1 - Stoßfängeranordnung - Google Patents
StoßfängeranordnungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Stoßfängeranordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem zwischen einer Ruheposition und einer Funktionsposition beweglich gelagerten Stoßfänger, einem an dem Stoßfänger angreifenden und in der Ruheposition des Stoßfängers vorgespannten Federspeicher, einer Sperreinrichtung, die den Stoßfänger in der Ruhe- und/oder Funktionsposition hält, einer Steuereinheit, die abhängig von Signalen einer Unfallerfassungssensorik die Sperreinrichtung betätigt, sowie Mitteln zur Rückholung des Stoßfängers aus einer Funktionsposition in die Ruheposition. DOLLAR A Erfindungsgemäß bewegt der Federspeicher den Stoßfänger bei einer Entriegelung der Sperreinrichtung schlagartig in eine Funktionsposition, in der der Stoßfänger aus Relativgeschwindigkeiten von bis zu 8 km/h zwischen dem Kraftfahrzeug und einem Hindernis resultierende Aufprallbelastungen rein elastisch aufnimmt, wobei die Mittel zur Rückholung aus Formgedächtniswerkstoff bestehen. DOLLAR A Verwendung für Personenkraftwagen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Stoßfängeranordnung für ein Kraft
fahrzeug mit einem zwischen einer Ruheposition und einer Funk
tionsposition beweglich gelagerten Stoßfänger, einem an dem
Stoßfänger angreifenden und in der Ruheposition des Stoßfängers
vorgespannten Federspeicher, einer Sperreinrichtung, die den
Stoßfänger in der Ruhe- und/oder der Funktionsposition hält,
einer Steuereinheit, die abhängig von Signalen einer Unfaller
fassungssensorik die Sperreinrichtung betätigt, sowie Mitteln
zur Rückholung des Stoßfängers aus der Funktionsposition in die
Ruheposition, wobei der Federspeicher derart gestaltet ist, daß
er den Stoßfänger bei einer Entriegelung der Sperreinrichtung
schlagartig in eine Funktionsposition bewegt, in der der Stoß
fänger aus Relativgeschwindigkeiten von bis zu 8,1 km/h zwischen
dem Kraftfahrzeug und einem Hindernis resultierende Aufprallbe
lastungen rein elastisch aufnimmt.
Aus der Offenlegungsschrift DE 41 13 031 A1 ist eine gattungsge
mäße Stoßfängeranordnung mit einem federnd gelagerten Stoßfänger
bekannt. Die Stoßfängeranordnung weist eine Antriebseinrichtung
auf, die den Stoßfänger von einer Ruhe- in eine Funktionsposi
tion bewegt, sowie eine Steuereinrichtung, die in Abhängigkeit
von einer Gefahrensituation die Antriebseinrichtung ansteuert.
Die Antriebseinrichtung umfaßt eine hydraulische Dämpfungsein
richtung mit einem in einem Zylinder verfahrbaren Kolben, der
fest mit dem Stoßfänger verbunden und gemeinsam mit diesem mit
tels einer hydraulischen Pumpe in die Ruheposition bewegt werden
kann. Die Dämpfungseinrichtung ist in der Lage, aus Geschwindig
keiten von 15 km/h resultierende Aufprallbelastungen ohne Scha
den aufzunehmen. Ausfahrzeiten von unter einer Sekunde werden
insbesondere durch einen Federspeicher in Form einer unterstüt
zend wirkenden zusätzlichen Ausfahrfeder erreicht, die in dem
Hydraulikzylinder angeordnet ist.
Die DE 38 08 813 A1 offenbart eine Aufprallvorrichtung für Nutz
fahrzeuge, bei der ein Stoßfänger vom Fahrzeug aus nach vorne
ausfahrbar und in dieser Stellung in Verbindung mit einer Ener
gieabsorptionsstruktur energieaufnehmend ist. Der Ausfahrvorgang
kann entweder explosionsartig durch Umsetzung von einer in einem
System gespeicherten potentiellen Energie in kinetische Energie
oder mittels konventioneller Schubmechanismen erfolgen, die vor
einem Aufprall entsprechend aktiviert werden. In diesem Fall
wird die Aktivierung der Schubmechanismen durch Signale eines
Meß- und Abstandssensors vorgenommen.
Aus der US 1 642 233 ist ein Stoßfänger bekannt, der durch eine
Druckfeder bei Bedarf nach vorne schiebbar ist, um zu verhin
dern, daß Fußgänger unter die Vorderräder des Fahrzeugs gelan
gen.
Es ist auch bekannt (JP 07 144 587 A), bei einem Kraftfahrzeug
eine Stoßfängeranordnung in einen elastisch nachgiebigen Zustand
nach vorne auszufahren, um hierdurch eine größere elastische
Nachgiebigkeit bei entsprechenden Aufprallbelastungen zu erzie
len.
Aus der Patentschrift DE 44 26 090 C2 ist eine Sicherheitsein
richtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, die eine mit pyrotech
nisch auslösbaren Vorspannungselementen ausgestattete Stoßstange
aufweist. Die Stoßstange ist mit Hilfe der Vorspannungselemente
in eine Funktionsposition ausfahrbar, in der sie ein erhöhtes
Energieaufnahmevermögen bietet. Sie ist nach erfolgter Auslösung
wieder in ihre ursprüngliche Position bringbar. Eine Auslösung
erfolgt mittels einer Aufprallsensorik, die Annäherungssensoren
wie Infrarot- und/oder Magnetfeldsensoren umfaßt.
Aus der Offenlegungsschrift DE 44 14 432 A1 ist eine Aufprall
schutzeinheit für ein Kraftfahrzeug bekannt, die ein an einem
Gestänge ausfahrbares Karosserieteil aufweist, das im Fall einer
Fahrzeugkollision hydraulisch oder mittels eines Airbags in eine
Funktionsposition gebracht wird. Airbag und/oder Haltemechanik
stellen gemeinsam mit dem Karosserieteil eine plastisch defor
mierbare, vergrößerte Knautschzone des Kraftfahrzeuges dar.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Stoßfängeranordnung der ein
gangs genannten Art zu schaffen, bei der mit möglichst einfachen
Mitteln bei hohen Energieaufnahmevermögen und rascher Ausfahr
barkeit des Stoßfängers in seine Funktionsposition eine Rückho
lung des Stoßfängers in seine Ruheposition erreicht wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Mittel zur Rückholung
des Stoßfängers eine Formgedächtnisfederanordnung aufweisen, die
durch eine Aktivierungseinheit in eine Sonderkonfiguration über
führbar ist, in der die Formgedächtnisfederanordnung den Stoß
fänger in seine Ruheposition zwingt. In der Funktionsposition
des Stoßfängers kann der Federspeicher eine Stellung einnehmen,
in der er vollständig entspannt ist und somit sein maximales
Energieaufnahmevermögen aufweist. Unter Beibehaltung sonstiger
üblicher Federkenngrößen bekannter Stoßfängeranordnungen ist das
Energieaufnahmevermögen des Federspeichers durch eine erhebliche
Vergrößerung des Federweges wesentlich erhöht. Es steht im Be
darfsfall durch ein schnelles Ausfahren ohne eine wesentliche
Zeitverzögerung zur Verfügung. In der Ruheposition ist das Ener
gieaufnahmevermögen des Federspeichers zugunsten einer raumspa
renden Unterbringung reduziert. Die Formgedächtnisfederanordnung
ist vorzugsweise derart ausführbar, daß sie in der Sonderkonfi
guration eine gegenüber einer Standardkonfiguration reduzierte
Längenausdehnung aufweist, in dieser Sonderkonfiguration den
Stoßfänger in eine Ruheposition zieht, in der er ebenfalls eine
reduzierte Ausdehnung aufweist, und sich in der Standardkonfigu
ration parallel wirkend mit dem Stoßfänger verhält. Dies bedeu
tet, daß, nachdem der Federspeicher seinen vorgespannten Zustand
erreicht hat und der Stoßfänger in seiner Ruheposition arretiert
ist, die Formgedächtnisfederanordnung in ihre Standardkonfigura
tion überführbar ist, in der sie ebenfalls vorgespannt ist.
In Ausgestaltung der Erfindung ist die Formgedächtnisfederanord
nung temperaturabhängig in die Sonderkonfiguration überführbar,
und die Aktivierungseinheit ist als durch die Steuereinheit be
tätigbare Energiequelle gestaltet. Dabei nimmt die Formgedächt
nisfederanordnung bei üblichen Umgebungstemperaturen vorzugswei
se ihre Standardkonfiguration ein, während sie bei einer von ei
ner üblichen Umgebungstemperatur nennenswert abweichenden
Aktivierungstemperatur ihre Sonderkonfiguration einnimmt. Die
Aktivierungstemperatur wird durch Widerstandserwärmung einge
bracht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind der Federspeicher
und die Formgedächtnisfederanordnung als ein koaxiales Federpa
ket angeordnet. Das Federpaket stellt insbesondere in Gestalt
eines Schraubenfederpaketes eine besonders raumsparende Möglich
keit der Anordnung von Federspeicher und Formgedächtnisfederan
ordnung dar. Es erfolgt eine Kraftübertragung zwischen dem Fe
derpaket einerseits und dem Stoßfänger andererseits genau defi
niert entlang der Achse des Federpakets.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen. Hachfolgend ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen darge
stellt.
Fig. 1 zeigt in einer geschnittenen Seitenansicht eine erfin
dungsgemäße Stoßfängeranordnung für ein Kraftfahrzeug,
wobei der Stoßfänger in seiner Ruheposition dargestellt
ist, und
Fig. 2 die Stoßfängeranordnung nach Fig. 2, wobei der Stoßfänger
in einer ausgefahrenen Funktionsposition dargestellt ist.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäße Stoßfängeran
ordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem Stoßfänger 1, der zwi
schen einer Ruheposition 1' gemäß Fig. 1 und einer Funktionspo
sition 1'' gemäß Fig. 2 hin und her bewegbar ist. Der Stoßfänger
1 ist über einen Federspeicher 2, insbesondere eine Stahlfeder
mit an sich bekannten Federeigenschaften, an einem Karosserie
element 8 angeordnet, an dem er sich über den Federspeicher 2
abstützt. Das Karosserieelement 8, ist vorzugsweise als ein mit
der Karosserietragstruktur lösbar verbundenes Deformationsele
ment ausgeführt, das ein eigenes Energieaufnahmevermögen auf
grund plastischer Deformierbarkeit aufweist. An dem Karosserie
element 8 ist ein innerer Tubus 3a einer zylindrischen Axialfüh
rung 3 angeordnet, der von einem mit dem Stoßfänger 1 verbunde
nen, einen weiteren Bestandteil der Axialführung 3 bildenden äu
ßereren Tubus 3b umgriffen wird. Der innere Tubus 3a ist vor
zugsweise derart gestaltet, daß der als Schraubenfeder gestal
tete Federspeicher 2 mit geringem Spiel darin einsetzbar ist.
Die Achse 2a des Federspeichers 2 fällt somit in etwa mit der
Mittelachse 3c der Axialführung 3 zusammen. In einem modifizier
ten Ausführungsbeispiel kann die Axialführung auf beliebige an
dere Weise realisiert oder sogar weggelassen werden.
Die Stoßfängeranordnung umfaßt ferner eine Sperreinrichtung 4,
die im wesentlichen aus zwei über den äußeren Tubus 3b mit dem
Stoßfänger 1 verbundenen Anschlägen 4a, 4b sowie einem karosse
rieseitig fixierten, als Riegelanordnung dienenden Sperriegel 5
besteht. Der Sperriegel 5 ist von einer Steuereinheit abhängig
von Signalen einer nicht dargestellten Unfallerfassungssensorik
entriegelbar. Dazu ist er entweder drehbar oder linearverschieb
bar mittels eines entsprechenden Antriebes der Steuereinheit zu
betätigen. Die Beweglichkeit des Sperriegels ist in den Zeich
nungen nicht dargestellt. Die Unfallerfassungssensorik umfaßt
dazu vorzugsweise Näherungs- und/oder Verzögerungssensoren, die
eine mögliche Kollision mit einem Hindernis frühzeitig detektie
ren können und entsprechende Signale an die Steuereinheit über
mitteln.
Ferner ist eine ebenfalls als Schraubenfeder gestaltete Formge
dächtnisfederanordnung 6 samt zugehöriger Aktivierungseinheit 7
in Form einer elektrischen Spannungsversorgung vorgesehen. Die
Formgedächtnisfederanordnung 6 dient als Mittel zur Rückholung
des Stoßfängers 1 aus der Funktionsposition 1'' in die Ruheposi
tion 1'. Zudem ergänzt sie, wie nachfolgend beschrieben ist, die
Funktion des Federspeichers, da sie in ihrer Standardkonfigura
tion parallel zu der Schraubenfeder wirkt.
Die ergänzend als Federspeicher dienende Formgedächtnisfederan
ordnung 6 ist einerseits mit dem Stoßfänger und andererseits mit
dem Karosserieelement 8 fest verbunden. Die Formgedächtnisfeder
anordnung 6 besteht im wesentlichen aus einer aus einem Gestalt
erinnerungsdraht gefertigten Feder, die koaxial zu dem Feder
speicher 2 angeordnet ist, so daß ihre Achse 6a mit der Achse 2a
des Federspeichers 2 zusammenfällt und die Formgedächtnisfeder
anordnung 6 gemeinsam mit dem Federspeicher 2 ein Federpaket
bildet. Die Formgedächtnisfederanordnung 6 weist zwei Konfigura
tionen, eine bei einer normalen Umgebungstemperatur vorliegende
Standardkonfiguration und eine bei einer gegenüber der normalen
Umgebungstemperatur erhöhten Aktivierungstemperatur vorliegende
Sonderkonfiguration auf. In der Sonderkonfiguration nimmt die
Formgedächtnisfederanordnung 6 im unbelasteten Zustand eine Län
ge ein, die deutlich geringer ist, als die in der Ruheposition
1' des Stoßfängers 1 gemäß Fig. 1 realisierte Länge. In der
Standardkonfiguration nimmt die Formgedächtnisfederanordnung 6
im unbelasteten Zustand in etwa eine Länge ein, die derjenigen
des Federspeichers 2 im unbelasteten Zustand gemäß Fig. 2 ent
spricht.
Die Formgedächtnisfederanordnung 6 ist temperaturabhängig in die
Sonderkonfiguration überführbar, indem sie durch Anlegen einer
elektrischen Spannung aufgeheizt wird. Dabei dient die Formge
dächtnisfederanordnung selbst als elektrische Widerstandshei
zung. In einem modifizierten Ausführungsbeispiel der Erfindung
kann die Formgedächtnisfederanordnung auch durch einen separaten
aktiven Wärmeübertrager von außen aufgeheizt werden.
Eine Rückholung des Stoßfängers 1 aus der in Fig. 2 dargestell
ten Funktionsposition 1'' läßt sich wie folgt durchführen. Die
Formgedächtnisfederanordnung 6 befindet sich gemäß Fig. 2 in ih
rer Standardkonfiguration bei einer üblichen Umgebungstemperatur
und ist weitgehend entspannt. Durch Aktivieren, d. h. Erwärmen
auf eine bestimmte erhöhte Aktivierungstemperatur mittels Anle
gen der elektrischen Spannung wird die Formgedächtnisfederanord
nung 6 in ihre Sonderkonfiguration überführt. Da die Formge
dächtnisfederanordnung 6 jedoch zwischen Stoßfänger 1 und Karos
serielement 8 eingespannt ist und diese über den Federspeicher 2
auseinandergehalten werden, baut sich zunächst in der Formge
dächtnisfederanordnung 6 eine innere Zugbelastung auf. Wenn die
se Zugbelastung den Wert der in dem Federspeicher 2 vorliegenden
Vorspannung erreicht hat, zieht sich die Formgedächtnisfederan
ordnung 6 zusammen, wobei gleichzeitig der Federspeicher 2 zu
sammengezogen und der Stoßfänger 1 in seine Ruheposition 1' be
wegt werden.
Hat der Stoßfänger 1 seine Ruheposition 1' gemäß Fig. 1 einge
nommen, wird der Sperriegel 5 an dem Anschlag 4a verriegelt, so
daß die Stoßfängeranordnung in dieser Position blockiert ist.
Anschließend kann die Spannungsversorgung (Aktivierungseinheit)
7 abgeschaltet werden, wodurch die Formgedächtnisfederanordnung,
nachdem sich wieder eine normale Umgebungstemperatur eingestellt
hat, ihre Zugspannung verliert. Da aufgrund der formschlüssigen
Blockierung eine Änderung der Geometrie ausgeschlossen ist, än
dern sich lediglich die Spannungsverhältnisse innerhalb der
Formgedächtnisfederanordnung, und zwar dahingehend, daß die Zug
spannung sich auflöst. Der Federspeicher 2 kann nach einem er
neuten Entriegeln des Sperriegels 5 ein Ausfahren des Stoßfän
gers 1 in seine Funktionsposition 1'' bewerkstelligen.
Der Federspeicher 2 dient zur Zwischenspeicherung von stoßartig
über den Stoßfänger 1 von außen in die Karosserie eingeleiteter
Bewegungsenergie. Er weist ein wenigstens näherungsweise linear
elastisches Verformungsverhalten auf und gestattet eine rever
sible Aufnahme von Energie. Üblicherweise weist der Federspei
cher 2 allerdings einen relativ geringen Deformationsweg auf,
was durch Anforderungen bedingt ist, die an die Ausgestaltung
des Gesamtfahrzeuges gestellt werden. Begrenzte Längen- und
Breitenabmessungen des Fahrzeuges sowie Designkriterien gestat
ten lediglich einen begrenzten Federweg des Federspeichers 2.
Im Hinblick auf eine möglichst weitgehende Schadensfreiheit der
Karosseriestruktur, insbesondere unter Berücksichtigung nordame
rikanischer Normen, in denen eine weitgehende Schadensfreiheit
bei Aufprallbelastungen bis zu 8,1 km/h gefordert werden, ist
ein möglichst hohes Energieaufnahmevermögen auf Seiten der Stoß
fängeranordnung wünschenswert, was jedoch mit der Forderung nach
einem geringen Federweg kollidiert.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Federspeicher 2 in der
Ruheposition 1' des Stoßfängers bis zu einem gewissen Grad vor
gespannt positioniert ist. Um diese Position zu halten, greift
der Sperriegel 5 an dem Anschlag 4a an und blockiert eine Bewe
gung des äußeren Tubus 3b und damit des Stoßfängers 1. Dadurch
wird der Federspeicher 2 in seiner gespannten Lage zwischen
Stoßfänger 1 und Karosserieelement 8 gehalten. Durch ein Entrie
geln des Sperriegels 5 wird der Anschlag 4a freigegeben und der
Federspeicher 2 kann sich schlagartig und sprunghaft entspannen,
wobei der Stoßfänger 1 entlang der Axialführung 3 verschoben und
in seine Funktionsposition 1'' übergeführt wird. In dieser Funk
tionsposition wird der Sperriegel 5 verriegelt, so daß er an dem
Anschlag 4b angreift und eine weitere Ausfahrbewegung des Stoß
fängers 1 blockiert. In einem modifzierten Ausführungsbeispiel
kann der Sperriegel die Anschläge 4a und 4b auch beidseitig um
fassen.
Die Funktionsposition 1'' des Stoßfängers 1 stellt eine soge
nannte Stoßfangposition dar, in der der Federspeicher 2 weitge
hend entspannt angeordnet ist und daher sein maximales Energie
aufnahmevermögen aufweist. Ausgehend von der Ruheposition 1' ist
der Stoßfänger 1 um vorzugsweise einen Verschiebeweg von ca.
50 mm in Richtung der Achse 3c ausfahrbar. Damit weist er gegen
über der Ruheposition 1' einen um ca. 50 mm erhöhten Federweg
auf. Die Stoßfängeranordnung weist in der Ruheposition 1' des
Stoßfängers 1 in etwa die gleichen Abmessungen einer üblichen,
auf einem Federspeicher basierenden Stoßfängeranordnung auf.
Demzufolge läßt sich durch das erfindungsgemäße Ausfahren des
Stoßfängers 1 unter Beibehaltung einer üblichen Federkonstanten
das Energieaufnahmevermögen des Federspeichers entsprechend er
höhen. Damit sind bei Kollisionen mit relativen Aufprallge
schwindigkeiten bis zu 8,1 km/h eine rein elastische Verformung
des Federspeichers 2 und eine Vermeidung einer Deformation des
Karosserieelementes 8 erreichbar. Der Federspeicher verhält sich
vorzugsweise linear-elastisch.
Ein Ausfahren des Stoßfängers 1 erfolgt insbesondere dann, wenn
die Unfallerfassungssensorik einen mögliche Kollision mit einem
Hindernis an die Steuereinheit meldet, die daraufhin den Sper
riegel 5 entriegelt und ein sprunghaftes, von dem Federspeicher
2 und der Formgedächtnisfederanordnung 6 getriebenes Ausfahren
des Stoßfängers 1 ermöglicht. Als mögliche, von der Unfallerfas
sungssensorik überwachte Parameter kommen insbesondere die Fahr
zeugverzögerung, Entfernung und Annäherungsgeschwindigkeit eines
Hindernisses in Frage. Die Grenzwerte für ein Auslösen eines
derartigen Ausfahrvorgangs können wegen der einfach und wieder
holt betätigbaren Formgedächtnisfederanordnung 6 zur Rückholung
des Stoßfängers 1 vergleichsweise niedrig angesetzt sein.
Die vorgeschlagene Anordnung ist einfach und kostengünstig her
stellbar, weist ein geringes Gewicht und einen geringen Raumbe
darf auf. Die erfindungsgemäße Stoßfängeranordnung bildet ge
meinsam mit dem deformierbaren Karosserieelement 8 eine soge
nannte "Crashstruktur", die die Bewegungsenergie des damit aus
gerüsteten Fahrzeuges bei Kollisionen mit relativen Aufprallge
schwindigkeiten von bis zu etwa 8 km/h durch eine rein elasti
sche Verformung des ausgefahrenen Federpakets aufnehmen kann
und darüber hinaus auch aus Kollisionen mit relativen Aufprall
geschwindigkeiten von bis zu 20 km/h resultierende Energien
durch eine kombinierte elastische und plastische Verformung der
"Crashstruktur" aufnehmen kann. Damit ist ein verbesserter
Schutz der Karosserietragstruktur gegen plastische Deformationen
erzielbar.
Claims (5)
1. Stoßfängeranordnung für ein Kraftfahrzeug mit
- 1. einem zwischen einer Ruheposition und einer Funktionsposition beweglich gelagerten Stoßfänger,
- 2. einem an dem Stoßfänger angreifenden und in Ruheposition des Stoßfängers vorgespannten Federspeicher,
- 3. einer Sperreinrichtung, die den Stoßfänger in der Ruhe- und/ oder Funktionsposition hält,
- 4. einer Steuereinheit, die abhängig von Signalen einer Unfall erfassungssensorik die Sperreinrichtung betätigt, sowie
- 5. Mitteln zur Rückholung des Stoßfängers aus der Funktionsposi
tion in die Ruheposition, wobei
der Federspeicher derart gestaltet ist, daß er den Stoßfänger bei einer Entriegelung der Sperreinrichtung schlagartig in eine Funktionsposition bewegt, in der der Stoßfänger aus Re lativgeschwindigkeiten von bis zu 8,1 km/h zwischen dem Kraftfahrzeug und einem Hindernis resultierende Aufprallbe lastungen rein elastisch aufnimmt,
2. Stoßfängeranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formgedächtnisfederanordnung (6) temperaturabhängig in
die Sonderkonfiguration überführbar ist, und daß die
Aktivierungseinheit (7) als durch die Steuereinheit betätigbare
Energiequelle oder aktiver Wärmeübertrager gestaltet ist.
3. Stoßfängeranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoßfänger (1) über eine Axialführung (3) an einem
Karosserieelement (8) gelagert ist.
4. Stoßfängeranordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Federpaket koaxial mit der Axialführung (3) angeordnet
ist.
5. Stoßfängeranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperreinrichtung als formschlüssig mit dem Stoßfänger
in Wirkverbindung bringbare Riegelanordnung (4, 5) gestaltet
ist.
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Publications (1)
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Family Applications (1)
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Country Status (3)
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