DE19839129A1 - Verfahren zum Abbilden einer digitalen Schnittstelle auf ATM-Zellen der Adaptionsschicht vom Typ 2 - Google Patents
Verfahren zum Abbilden einer digitalen Schnittstelle auf ATM-Zellen der Adaptionsschicht vom Typ 2Info
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Abstract
Verfahren zum Abbilden der Information einer IOM-Rahmenstruktur auf ATM-Zellen der Adaptionsschicht vom Typ 2.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abbilden
der Information einer digitalen Schnittstelle auf ATM-Zellen
der Adaptionsschicht vom Typ 2.
Im Stand der Technik sind eine Reihe digitaler Schnittstellen
mit zwei Nutzkanälen und mindestens einem Signalisierungs
kanal bekannt. Dazu gehören insbesondere die ISDN-Endgeräte
schnittstellen S0, Uk0 und UP0. Diese Endgeräteschnittstellen
weisen jeweils zwei Nutzkanäle B1 und B2 mit einer Über
tragungskapazität von je 64 Kbit/s und einen Signalisierungs
kanal D mit einer Übertragungskapazität von 16 Kbit/s auf.
Die Anforderungen an diese Schnittstellen sind in Vorschrif
ten, wie ITU-T G.960 für einen Referenzpunkt V1 festgelegt.
In amerikanischen ISDN-Standards haben Nutzkanäle eine Signa
lisierungskanal von 56 Kbit/s.
Auf Baugruppen wird zum gesicherten Transport von ISDN Daten
über Schnittstellen und zu deren Kontrolle der Industrie
standard IOM-2 eingesetzt. Er wurde von vier europäischen Te
lekommunikationsausrüstern, nämlich Alcatel, Italtel, Plessey
und Siemens definiert. Die Rahmenstruktur der Endgeräteversi
on des IOM-2-Busses ist in Fig. 1 oben dargestellt. Innerhalb
eines Rahmens werden im Zeitmultiplexverfahren 32 Bit über
tragen. Die Rahmendauer beträgt 125 µs. über je zwei Leitun
gen werden Rahmen in upstream (DU) und downstream (DD) Rich
tung übertragen. Wie in Fig. 1 dargestellt, sind die ersten 8
Bit eines Rahmens für den ersten Nutzkanal B1 reserviert. Die
folgenden 8 Bit sind für den zweiten Nutzkanal B2 reserviert.
Dann folgen 8 Bit für einen Monitorkanal. Die letzten 8 Bit
werden als Steuerkanal oder auch als D-Kanal bezeichnet, ob
wohl nur zwei dieser Bits für den Signalisierungskanal eines
ISDN-Endgeräts verwendet werden. Vier Bits des Steuerkanals
werden für sogenannte Command-Indicate-Kanäle (C/I Kanäle)
verwendet. Die verbleibenden zwei Bits des Steuerkanals wer
den als MR und MX Bits bezeichnet und steuern den Datenfluß.
Im Stand der Technik ist ferner der ATM-Standard bekannt. Der
ATM-Standard (asynchronous transfer mode) wurde ursprünglich
von der International Telecomunication Union (ITU) als Stan
dard für Breitband-ISDN festgelegt. Im September 1991 kam es
zur Gründung des ATM-Forums, das sich ausschließlich mit der
Standardisierung von ATM befaßt. Neben der ITU-Empfehlung
1.432 für eine direkte Zellübertragung mit 155 Mbit/s und 622
Mbit/s über Koaxialkabel sowie optische Medien wird für die
Übertragung von ATM-Zellen vor allem die Synchrone Digitale
Hierarchie (SDH) verwendet. Dazu werden die ATM-Zellen in C4-
Container in STM-N-Rahmen (synchronous transport module) ver- bzw.
entpackt. N kann die Werte 1, 4, 16 und 64 annehmen.
Werden STM-1-Rahmen verwendet, steht eine Bandbreite von
155,52 Mbit/s, davon 149,76 Mbit/s Nutzinformation zur Verfü
gung.
Eine ATM-Zelle ist in Fig. 2 dargestellt. Sie weist eine fe
ste Länge von 53 Byte auf. Davon werden 5 Bytes als Header 51
verwendet. Der Header umfaßt vor allem Adreßinformation. 48
Byte stehen für Nutzinformation zur Verfügung.
Im Stand der Technik werden digitale Schnittstellen unter Be
rücksichtigung der CES-Vorschriften des ATM-Forums Byte-weise
in ATM-Zellen der Anpassungsschicht vom Typ 1 verpackt.
In der ITU-T-Empfehlung 1.363.2 wird eine Anpassungsschicht
des Typs 2 für ATM definiert (AAL2, ATM adaptation layer type
2). Diese Anpassungsschicht hat vor allem den Zweck, Über
tragungen mit variabler Bandbreite zu unterstützen. Dazu wird
eine Substruktur in die Nutzdatenfelder 52 von ATM-Zellen ge
legt. Diese Substruktur besteht aus CPS-Paketen (common part
sublayer), wie sie in Fig. 3 dargestellt sind. Der Paketkopf
umfaßt die Felder CID (channel identifier, 8 Bit) 53, LI
(length indicator, 6 Bit) 54, UUI (user-to-user indication, 5
Bit) 55, HEC (header error controll, 5 Bit) 56 und die
Nutzinformation 57. Das Feld LI gibt die Länge des Nutzinfor
mationsfeldes 57 in Bytes an. Es wurde festgelegt, daß die
Länge des Nutzinformationsfeldes zwischen einschließlich 1
und 45 Byte schwanken oder 64 Byte betragen kann. Mittels des
CID-Feldes können bis zu 256 Subkanäle in einem ATM-Kanal de
finiert werden.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Anwen
dungsbereich der ATM-Adaptionsschicht vom Typ 2 vorteilhaft
zu erweitern.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren des unabhängigen Pa
tentanspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unter
ansprüche.
Vorteilhaft an der Verwendung der ATM-Adaptionsschicht vom
Typ 2 für digitale Schnittstellen mit mehreren Nutzkanälen
und einem Signalisierungskanal ist, daß Datenströme mit genau
der jeweils notwendigen Kapazität übertragen werden. Die Ver
wendung von der ATM-Adaptionsschicht vom Typ 2 (AAL2) ermög
licht eine schwankende Übertragungsrate ohne zusätzliche pro
tokollarische Vereinbarungen. So kann die Übertragungsrate
beispielsweise während Gesprächspausen auf einfache Weise ab
gesenkt werden.
Vorteilhaft ist ferner, daß nicht alle Nutzkanäle übertragen
werden, wenn nur ein Teil der zur Verfügung stehenden Nutzka
näle durch Verbindungen belegt sind. Eng mit diesem Vorteil
verknüpft ist eine Absenkung der Signalisierungs
kanalkapazität. Der Signalisierungskanal wird nämlich vorwie
gend für den Auf- und Abbau von Verbindungen benutzt. Während
eine Verbindung besteht, wird der Signalisierungskanal mei
stens nicht benutzt und kann so bei Verwendung der ATM-
Adaptionsschicht vom Typ 2 die meiste Zeit ausgeblendet blei
ben.
Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der vor
liegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Abbildung eines IOM-Rahmens
auf CPS-Pakete der ATM-Anpassungsschicht vom Typ 2,
Fig. 2 eine ATM-Zelle, und
Fig. 3 ein CPS-Paket gemäß der ATM-Adaptionsschicht vom
Typ 2.
Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens. Das mittlere Band 4 in Fig. 1 zeigt eine
Folge von sechs IOM-Rahmen. Das obere Band 2 in Fig. 1 zeigt
eine Vergrößerung des dritten Rahmens des mittleren Bandes 4.
Das untere Band 6 in Fig. 1 zeigt eine Folge von CPS-Paketen,
die in Nutzdatenfeldern 52 von ATM-Zellen 50 übertragen wer
den. Die Paketköpfe der CPS-Pakete, die den einzelnen Subka
nälen zugeordnet sind, sind mit CHi, CHi+1, CHi+2 und CHi+3
bezeichnet. Unter dem dritten Band sind die Header der CPS-
Pakete vergrößert dargestellt. Dabei beinhalten die CID-
Felder die Subkanalnummern i, i+1, i+2 und i+3, je nachdem,
welchem Subkanal das entsprechende CPS-Paket zugeordnet ist.
In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform werden die beiden
Nutzkanäle B1 und B2, der Monitorkanal M und der Steuerkanal
D in vier aufeinanderfolgenden Subkanälen eines Kanals (VCC,
virtual channel connection) der ATM-Adaptionsschicht übertra
gen.
Die Zahl der Rahmen der beiden Nutzkanäle, die in einem CPS-
Paket zusammengefaßt werden, hängt vor allem von der zulässi
gen Übertragungsverzögerung ab. Je mehr Rahmen zusammengefaßt
werden, desto größer ist die Übertragungsverzögerung. Je mehr
Rahmen zusammengefaßt werden, desto günstiger ist anderer
seits das Verhältnis von Nutzdaten zu Paketkopfdaten. In der
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform werden Informationen
von jeweils vier aufeinanderfolgenden Rahmen in einem CPS-
Paket zusammengefaßt. In anderen Ausführungsformen wird eine
beliebige andere Zahl von Rahmen in einem CPS-Paket zusammen
gefaßt.
Für die Zahl der zusammengefaßten Rahmen des Steuerkanals
wird ein anderes Kriterium verwendet. Vorzugsweise werden so
viele Oktetts in einem CPS-Paket zusammengefaßt, daß die D-
Bits in den Steuerkanaloktetts eines CPS-Paktes einen Befehl
umfassen. Da in jedem Fall auf den letzten Rahmen mit den
letzten D-Bits eines Befehls gewartet werden muß, bevor der
Befehl ausgeführt werden kann, führt hier ein Zusammenfassen
mehrerer Rahmen nicht zu einer Verzögerung, da die Informati
on der begrenzten Bandbreite für D-Bits im IOM-Rahmen nicht
sofort weitergegeben werden kann. Die in den D-Bits übertra
gene Signalisierungsinformation kann jedoch mit einer größe
ren Übertragungsverzögerung übertragen werden als die Infor
mation in den Nutzkanälen. Falls die Befehle eine unter
schiedliche Länge aufweisen, folgt aus dem obengenannten Kri
terium, daß die dem Steuerkanal zugeordneten CPS-Pakete eben
falls eine unterschiedliche Länge aufweisen. In dem in Fig. 1
vorgestellten Beispiel werden sechs Rahmen des Steuerkanals
zu einem CPS-Paket zusammengefaßt.
Der Monitorkanal dient vorzugsweise dazu, Daten zu den Endge
räten herunterzuladen. Für diesen Zweck erscheint es sinn
voll, zusammengehörende Daten bzw. Rahmen in einem CPS-Paket
zusammenzufassen. Wird der Monitorkanal für die Übertragung
von Sprachdaten verwendet, so werden eine konstante Anzahl
von Rahmen in einem CPS-Paket zusammengefaßt. Ähnlich wie bei
den Nutzkanälen B1 und B2 hängt dabei die Zahl der zusammen
gefaßten Rahmen von der zulässigen Übertragungsverzögerung
ab. Diese kann von der zulässigen Übertragungsverzögerung für
die Nutzkanäle B1 und B2 abweichen.
Die in Fig. 1 dargestellte Abbildung einer digitalen Schnitt
stelle mit mehreren Nutzkanälen und einem Signalisierungs
kanal ermöglicht es auf einfache Weise für nicht benötigte
Nutzkanäle keine CPS-Pakete zu übertragen. In ähnlicher Weise
können Nutzkanäle, über die gerade ein Gespräch abgewickelt
wird, in Gesprächspausen ausgeblendet werden. Ferner werden
für den Steuer- oder D-Kanal keine CPS-Pakete übertragen,
wenn dies nicht zur Signalisierung erforderlich ist.
In einer weiteren Ausführungsform wird der Steuerkanal nicht
in einem einzigen Subkanal übertragen. Vielmehr wird für die
beiden D-Bits, für die vier C/I-Bits und für die beiden MR- und
MX-Bits je ein Subkanal verwendet.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform werden nicht be
nachbarte Subkanäle in der ATM-Adaptionsschicht vom Typ 2
verwendet. Als benachbarte Subkanäle werden solche Subkanäle
bezeichnet, die sich nur um eins in ihrer Kanal-Nummer unter
scheiden. Subkanäle werden aus den 256 möglichen Subkanälen
durch Elemente einer Pseudozufallsfolge ausgewählt.
Die Erfindung kann auch für amerikanische ISDN-Standards mit
einer Nutzkanalübertragungsrate von 56 Kbit/s verwendet wer
den. In diesem Fall verlängert sich die Rahmendauer geringfü
gig. Ferner wird eine leicht reduzierte Zahl von CPS-Paketen
pro Zeiteinheit in den Subkanälen der AAL2-Schicht übertra
gen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Abbilden der Information einer Schnittstel
le, die mindestens zwei Nutzkanäle (B1, B2) und einen Steuer
kanal (D) umfaßt, auf ATM-Zellen einer Adaptionsschicht vom
Typ 2, wobei die von der Schnittstelle gelieferten Daten in
CPS-Paket verpackt werden und eine Rahmenstruktur der
Schnittstelle aus angelieferten CPS-Paketen in ATM-Zellen
reassembliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schnittstelle eine IOM-Rahmenstruktur
aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes CPS-Paket der Adaptionsschicht vom
Typ 2, das einem der beiden Subkanäle für die Nutzkanäle (B1,
B2) zugeordnet ist, die Information aus mehreren aufeinander
folgenden IOM-Rahmen enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Monitorkanal (M) der IOM-
Rahmenstruktur auf einen eigenen Subkanal abgebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein CPS-Paket, das dem Subkanal für den
Monitorkanal zugeordnet ist, zusammengehörende Daten enthält,
wenn der Monitorkanal zum Herunterladen von Daten zu Endgerä
ten benutzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Daten des Steuerkanals einer
IOM-Rahmenstruktur über einen vierten Subkanal der Adaptions
schicht vom Typ 2 übertragen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Daten des Steuerkanals auf
einen vierten, fünften und sechsten Subkanal abgebildet wer
den, wobei die D-Bits auf den vierten Subkanal, die C/E-Bits
auf den fünften Subkanal sowie die MR- und MX-Bits auf den
sechsten Subkanal abgebildet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein dem vierten Subkanal zugeordnetes CPS-
Paket so viele Rahmen der IOM-Rahmenstruktur zusammenfaßt,
daß die D-Bits in dem CPS-Paket einen Befehl bilden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Subkanäle, die einer IOM-
Rahmenstruktur zugeordnet sind, über einen ATM-Kanal übertra
gen werden und dieser ATM-Kanal keine weiteren Subkanäle ent
hält.
Priority Applications (2)
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DE1998139129 DE19839129A1 (de) | 1998-08-27 | 1998-08-27 | Verfahren zum Abbilden einer digitalen Schnittstelle auf ATM-Zellen der Adaptionsschicht vom Typ 2 |
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